DE102007049464A1 - Steuerung des Einlasses einer mit Gasdruck betriebenen Kolbenmaschine insbesondere einer Dampfmaschine - Google Patents
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Abstract
Einlasses einer mit Gasdruck betriebenen Kolbenmaschine insbesondere einer Dampfmaschine. Die bei vielen Prozessen anfallende Abwärme, insbesondere die Abwärme von Gasmotoren in Biogasanlagen, lässt sich oft nicht vor Ort verwerten. Erstrebenswert währe aber eine Nutzung durch eine mit Abwärme betriebene ORC-Dampfmaschine mit hohem Wirkungsgrad. Zudem kann die Erfindung auch zur Wirkungsgradverbesserung in herkömmlichen Dampfmotoren eingesetzt werden. Zur Verbesserung des Wirkungsgrades wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Steuerung den Einlass des Dampfes im Bereich der Mittellage der Steuerkurbel 2 öffnet und mittels der zweiten Steuerkante 8 wieder schließt. Die Steuerkurbel 2 läuft mit der halben Drehzahl der Kurbel 1, um eine Öffnung der Dampfzufuhr nach Drehung der Kurbel 1 um 180° zu vermeiden. Die schnelle Schließung reduziert den durch hohe Dampfgeschwindigkeit hervorgerufenen Druck- und Enthalpieverlust und führt zu hohem Wirkungsgrad der Dampfmaschine und zu erhöhter Ausbeute an elektrischer Energie (Fig. 2).
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenmaschine gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
- Bei Dampfmaschinen wird der Einlass durch eine Steuerkante eines Schiebers geöffnet, kurz bevor der Kolben seinen Totpunkt erreicht, um bei Arbeitsbeginn den vollen Dampfdruck im Zylinder zu erreichen. Der Schieber wird dabei von einer Steuerkurbel angetrieben, welche gegen die Kurbel um einen bestimmten Winkel verdreht ist, um die gewünschte Voreinströmung zu erzielen. Die Steuerkurbel läuft dabei mit der gleichen Drehzahl wie die Kurbel um. Das Schließen des Einlasses durch die Steuerkante verläuft dabei sehr schleppend, insbesondere bei kleinen Füllungen. Die Folge ist ein drastischer Druckverlust durch Drosselung einerseits und Geschwindigkeitsdruckverlust andererseits, da die durch den geringen Spaltquerschnitt gegen Ende der Einströmung hervorgerufene hohe Dampfgeschwindigkeit durch ein entsprechendes Enthalpie- und Druckgefälle erkauft wird. Kleine Füllungen sind aber für einen guten Wirkungsgrad unabdingbar, um einerseits mit hohem Dampfdruck und gleichzeitig mit hoher Expansion zu arbeiten.
- Ausgehend von diesem allgemeinen Stand der Technik bei Kolbendampfmaschinen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Druckverlust bei der Einströmung, insbesondere gegen Ende der Einströmung, signifikant zu verringern ohne nennenswerten baulichen Mehraufwand.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1.
- Dem allgemeinen Erfindungsgedanken folgend wird das Öffnen des Einlasses und insbesondere das Schließen des Einlasses symmetrisch zur Mittellage der Steuerkurbel durchgeführt also in einem Bereich, in dem der Schieber seine höchste Geschwindigkeit aufweist. Je kleiner die Füllung der Maschine gewählt wird, um so mehr rücken die Steuerkanten in den Bereich höchster Geschwindigkeit und umso kleiner die Phase der Drosselung. Im Gegensatz dazu erfolgt die Schließung des Einlasses nach dem allgemeinen Stand der Technik mit abnehmender Füllung bei immer kleiner werdender Geschwindigkeit, entsprechend dehnt sich die Phase der Drosselung. Zudem wird der Weg des Schiebers zwischen Einlassbeginn und Einlassende drastisch kleiner, so dass gravierende Verluste vorprogrammiert sind. Der zusätzliche bauliche Aufwand beschränkt sich erfindungsgemäß auf ein Ritzel und ein Zahnrad oder ein vergleichbares Getriebe. Diese Bauteile können zudem klein dimensioniert werden, da die Steuerung vollkommen druckausgeglichen arbeitet. Vorteilhafte bauliche Ausführungen des Steuerungsmechanismus bzw. Schiebers sind dem Unteranspruch 2 bzw. 3 zu entnehmen.
- Die Erfindung ist anhand von Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
-
1 Maschine zu Beginn der Einströmung des ersten Arbeitstaktes -
2 Maschine am Ende der Einströmung des ersten Arbeitstaktes -
3 Maschine mit Stellung der Kurbel am Ende der Expansion des ersten Arbeitstaktes -
4 Maschine mit Stellung der Kurbel nach Drehung um 360° gegenüber Stellung nach1 des ersten Arbeitstaktes bzw. am Beginn des zweiten Arbeitstaktes -
5 Maschine am Ende der Einströmung des zweiten Arbeitstaktes -
6 Kurbeltrieb -
7 Steuerschieber -
1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäß ausgebildete Dampfmaschine mit Steuerung. Eine Kurbel1 und eine Steuerkurbel2 laufen gegensinnig in den durch Pfeile markierten Drehrichtungen. Die Drehzahl n1 der Kurbel1 verhält sich erfindungsgemäß zur Drehzahl n2 der Steuerkurbel2 wie 2:1. Die gegensinnigen Drehrichtungen sind das Resultat des beispielhaft verwendeten Zahnradgetriebes zur Untersetzung der Drehzahl der Kurbel1 auf die Drehzahl der Steuerkurbel2 wie in6 dargestellt. Die Drehrichtung der Steuerung hat keinen Einfluss auf die Funktion, weswegen auch andere Untersetzungsgetriebe mit schlupffreiem Lauf zur Anwendung kommen können. Ausgehend von der Stellung der Kurbel1 und der Steuerkurbel2 nach1 werden in allen nachfolgenden1 bis5 zur Erläuterung der Betriebsphasen der Drehwinkel der Kurbel1 mit α und der Drehwinkel der Steuerkurbel2 mit β bezeichnet. In der dargestellten Betriebsphase beginnt in einem Winkel γ (α = 0°) vor OT in Drehrichtung der Kurbel1 gesehen die Voreinströmung. Zu diesem Zweck öffnet ein Schieber3 mittels einer ersten Steuerkante4 den Einlass des Dampfes zu einem Zylinder mit einem Kolben5 . Der Dampf strömt über eine Bohrung6 und einen Einströmkanal7 in den Zylinder und treibt den Kolben5 . Die Steuerkurbel2 steht zu diesem Zeitpunkt unter einem Winkel δ (β = 0°) vor ihrer Mittellage in Drehrichtung der Steuerkurbel2 gesehen. Da die Steuerung erfindungsgemäß symmetrisch zur Mittellage der Steuerkurbel2 aufgebaut ist, ergibt sich der Winkel δ = ε/4, wobei ε den Drehwinkel der Kurbel1 vom Beginn der Einströmung bis zum Ende der Einströmung bezeichnet, in1 gepunktet dargestellt. -
2 zeigt eine Betriebsphase der Maschine nach einer Drehung der Kurbel1 um einen Drehwinkel α = ε. Die Ausgangslage der Kurbel1 nach1 (α = 0°) ist strichliert gezeichnet. Die Maschine befindet sich nun am Ende der Einströmung, also zu Beginn der Expansion. Eine zweite Steuerkante8 des Schiebers3 schließt den Einlass. Die Steuerkurbel2 hat sich gegenüber der gestrichelt dargestellten Ausgangsstellung nach1 um einen Drehwinkel β = ε/2 gedreht aufgrund der Getriebeübersetzung von 2:1 zwischen der Kurbel1 und der Steuerkurbel2 . Man erkennt ohne weiteres, dass sich die Steuerkurbel2 am Ende des Einlasses in der Nähe ihrer Mittellage befindet, also in einem Bereich, in dem sich der Schieber3 mit seiner höchsten Geschwindigkeit bewegt. Durch die hohe Geschwindigkeit der zweiten Steuerkante8 am Ende der Einströmung wird der Dampfzutritt zum Einströmkanal7 sehr schnell geschlossen, wodurch die Drossel- und Druckverluste, die durch hohe Einströmgeschwindigkeit hervorgerufen werden, signifikant vermindert werden. -
3 zeigt die Kurbel1 in UT-Stellung des Kolbens5 . Der Drehwinkel beträgt α = 180° + γ. Über einen Auslassschlitz9 kann der Dampf in dieser Stellung nach seiner Expansion abströmen. Die beiden Steuerkanten4 und8 des Schiebers3 sperren den Zutritt des Dampfes zum Einströmkanal7 . Durch die mit halber Drehzahl der Kurbel1 umlaufende Steuerkurbel2 wird verhindert, dass bereits nach einer Drehung der Kurbel1 um α = 180° wieder Dampf über Einströmkanal7 einströmen kann. Der hohe bauliche Aufwand eines zweiten Schiebers oder dergleichen wird erfindungsgemäß vermieden. -
4 zeigt die Maschine in einer Betriebsphase nach Drehung der Kurbel1 um den Drehwinkel α = 360° gegenüber der Betriebsphase nach1 , am Ende des ersten Arbeitstaktes bzw. zu Beginn des zweiten Arbeitstaktes. Da die Drehzahl n2 der Steuerkurbel2 nur die Hälfte der Drehzahl n1 der Kurbel1 beträgt, öffnet die Steuerkurbel2 nach einer Drehung um β = 180° mittels der zweiten Steuerkante8 den Zutritt des Dampfes über die Bohrung6 und den Einströmkanal7 . -
5 zeigt die Maschine während des zweiten Arbeitstaktes nach Drehung der Kurbel1 um den Drehwinkel α = 360° + ε zur gestrichelt dargestellten Ausgangslage nach1 . Die Steuerkurbel2 hat sich um den Winkel β = 180° + ε/2 gegenüber1 gedreht. Die Maschine befindet sich analog2 nun am Ende der Einströmung, also zu Beginn der Expansion. Während in2 die Steuerkante8 des Schiebers3 den Einlass schließt, erfolgt dies während des zweiten Arbeitstaktes der Maschine durch die Steuerkante4 . Im Weiteren wiederholen sich die Arbeitstakte, wie oben beschrieben, jeweils abwechselnd. -
6 zeigt schematisch den Antrieb des Schiebers3 ausgehend von der Kurbel1 . Die Kurbel1 sitzt auf einer Kurbelwelle10 , welche drehfest mit einem Ritzel11 verbunden ist. Das Ritzel11 überträgt seine Drehbewegung auf ein Zahnrad12 , welches wiederum über eine Steuerwelle13 mit der Steuerkurbel2 drehfest verbunden ist. Die Zähnezahl z1 des Ritzels11 verhält sich zur Zähnezahl z2 des Zahnrades12 wie 1:2, so dass erfindungsgemäß die Steuerkurbel2 mit der halben Drehzahl der Kurbel1 umläuft. -
7 zeigt eine vorteilhafte Ausführung des Schiebers3 als Hohlschieber mit der zentralen Bohrung6 und radial verlaufende Bohrungen14 , die in eine Ringnut15 münden wobei die Seitenwände der Ringnut die erste Steuerkante4 und die zweite Steuerkante8 bilden. Der Antrieb des Schiebers3 erfolgt dabei über eine Schieberstange16 . Zum Ausgleich der Druckkräfte sind Ausgleichsbohrungen17 vorgesehen. - Die Ausführung als einfachwirkende Gleichstrommaschine in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Steuerung ist nur als Ausführungsbeispiel zu sehen. Die Maschine kann auch als Gegenstrommaschine mit gesondertem Auslassorgan ausgeführt sein, was aber den baulichen Aufwand erhöht und den thermischen Wirkungsgrad verschlechtert, so dass die Gleichstrommaschine zu favorisieren ist.
Claims (3)
- Steuerung des Einlasses einer mit Gasdruck betriebenen Kolbenmaschine, insbesondere einer Dampfmaschine, bei der ein durch eine Steuerkurbel angetriebener Schieber mittels einer ersten Steuerkante die Dampfzufuhr zu einem Einströmkanal öffnet, wobei sich die Kurbel in deren Drehrichtung gesehen in einem Voreilwinkel γ vor ihrem oberen Totpunkt befindet, und die Dampfzufuhr nach Drehung der Kurbel um einen Drehwinkel α = ε durch einen Schieber wieder abgesperrt wird, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Steuerkurbel
2 bei Einlassöffnung durch die erste Steuerkante4 in Drehrichtung der Steuerkurbel2 gesehen in einem Winkel δ = ε/4 vor der Mittellage der Steuerkurbel2 befindet, dass die Einströmung nach einer Drehung der Steuerkurbel2 um den Winkel β = ε/2 durch eine zweite Steuerkante8 des Schiebers3 beendet wird und dass die Steuerkurbel2 mit der halben Drehzahl der Kurbel1 umläuft. - Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbel
1 drehfest mit einer Kurbelwelle10 und die Steuerkurbel2 drehfest mit einer Steuerwelle13 verbunden ist, dass mit der Kurbelwelle10 ein Ritzel11 drehfest verbunden ist, welches mit einem drehfest mit der Steuerwelle13 verbundenen Zahnrad12 kämmt und dass sich die Zähnezahlen z1 von Ritzel11 und z2 von Zahnrad12 wie 1:2 verhalten. - Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber
3 als ein Hohlschieber ausgebildet ist, derart, dass der Dampf über die zentrale Bohrung6 und radial verlaufende Bohrungen14 zuströmt und dass die radialen Bohrungen14 in eine Ringnut15 münden, wobei die Seitenwände der Ringnut15 die erste Steuerkante4 und die zweite Steuerkante8 bilden.
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- 2007-10-16 DE DE200710049464 patent/DE102007049464A1/de not_active Withdrawn
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