DE144172C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Schleppschieber-Steuerung, bei welcher ein oder mehrere Schleppschieber im Kolbenkörper gelagert sind, deren Steuerung behufs Regelung der Einströmung des Betriebsmittels, wie Dampf, Preßluft u. dergl., infolge der Trägheit der in Bewegung befindlichen Massen durch Anschlag an die Zylinderdeckel bewirkt wird. Beiliegende Zeichnung zeigt in den Fig. 1 und 2 im Längsschnitt und Querschnitt beispielsweise einen Dampfzylinder mit derartiger Steuerung für den Betrieb von Pumpen, Kurbelmechanismen u. dergl., während Fig. 3 einen Schnitt nach A-A der Fig. 1 und Fig. 4 einen solchen nach B-B der Fig. 3 darstellt.

Der im Zylinder 1 enthaltene Kolben besteht aus dem Mittelkörper 2 und den an den Enden desselben befindlichen Dichtungsscheiben 3,4. Der zylindrisch geformte Schleppschieber 5 ist in einer im Kolben exzentrisch angeordneten Höhlung 6 dicht geführt und an beiden Enden bei 7, 8 ausgehöhlt, in welche offene Höhlungen die oberen Einströmungsöffnungen 9 und die unteren Ausströmungsöffnungen 10 münden. Das Betriebsmittel (Dampf, gepreßte Luft) wird durch die Leitung 11 in den von den Dichtungsscheiben gebildeten Raum 12 geleitet, aus welchem dasselbe durch die Öffnungen 13 in die Hohlräume 7,8 und weiter in den Zylinder und aus diesem durch die Öffnungen 14 in den zentralen Hohlraum 15 des Kolbenkörpers gelangen kann, wenn sich die Öffnungen 9, 10 des Schleppschiebers mit den vorerwähnten Öffnungen decken. Der Schleppschieber ist durch Stift 16 und Nut 17 (Fig. 3 und 4) gegen Verdrehung gesichert und gleichzeitig in seinem Hube bestimmt; an den Stirnseiten ist derselbe zu einem später erwähnten Zwecke mit Ausnehmungen (Schlitzen) 18 versehen.

Die Kolbenhöhlung 15 ist einerseits durch die Kolbenstange ig abgeschlossen und setzt sich andererseits in der hohlen Führungsstange 20 fort, die ihrerseits von einem Leitungsrohr 21 umgeben ist. Die Schrauben 22 verschließen eine Öffnung, die beim Gießen zum Stützen des Kernes und später zur Ausarbeitung der Öffnungen 14 dienen.

In der gezeichneten Stellung der Teile hat der Kolben sein linkes Hubende erreicht, und der Schleppschieber ist durch Anschlag an die Zylinderwand 23 derart verschoben worden, daß sich links die Öffnungen 13,9 und rechts die Öffnungen 10, 14 decken. Demzufolge gelangt auf die linke Kolbenseite durch die feinen Schlitze 18 frischer Dampf, und die Bewegung des Kolbens wird dadurch stoßfrei und allmählich eingeleitet, während der auf der rechten Seite des Kolbens wirksam gewesene Dampf in den Hohlraum 15 streicht und durch das Leitungsrohr 20 auspufft oder in einen Kondensator geleitet wird. Der Kolben bewegt sich nun nach rechts, in dessen Verlaufe der Schleppschieber an die rechte Zylinderwand 24 stößt und dadurch an einer Weiterbewegung gehindert wird, während der Kolben anfangs durch den Dampfdruck und später, wenn links die Einströmung und rechts

der Auspuff geschlossen ist, durch die Trägheit der bewegten Massen weiterbewegt und dadurch die Umschaltung der Dampfeinströmung bewirkt wird. Wenn die Einströmöffnungen rechts aufgedeckt sind, wird die Umsteuerung des Schiebers durch den einströmenden Dampf unterstützt. Hierbei soll einerseits die Kolbengeschwindigkeit am Hubende durch Drosselung des wirkenden Dampfes vermindert und andererseits die Umsteuerung so rasch ausgeführt werden, daß keine Drosselung des einströmenden Dampfes stattfinde!.

Bei Zylindern mit größerem Durchmesser empfiehlt es sich, mehrere Schleppschieber der angegebenen Konstruktion anzuwenden, die sämtlich gleichartig wirken.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schleppschieber-Steuerung, gekennzeichnet durch ein oder mehrere im Kolbenkörper (2, 3,4) verschiebbar gelagerte, in der Mitte massive Kolbenschieber (5), welche an beiden Hubenden anfangs durch Anstoßen an die Zylinderwand langsam und hierauf durch den Druck des frischen einströmenden Dampfes rasch umgesteuert werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   Beruh, gedruckt at der reichsdruCkerEI.