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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für Zargen, ein
Montagesystem sowie ein Verfahren zur Montage einer Zarge an einer
Maueröffnung.
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Bei
der Montage von Zargen und insbesondere von Türzargen besteht die Notwendigkeit,
die gewünschten
Einbaumaße
exakt einzuhalten, damit eine später
daran befestige Tür
vollständig
und sicher schließen
kann. Problematisch sind hierbei insbesondere die beiden Seitenteile
der Zarge, die in der Regel nur einenends gegeneinander, nämlich an einem
oberen Element der Zarge, fixiert sind. Es ist aber gerade erforderlich,
die Seitenteile während
der Montage der Zarge an der Maueröffnung exakt parallel zueinander
zu halten, um das gewünschte
Einbaumaß der
Tür, und
somit den Abstand der Seitenteile zueinander, einzuhalten.
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Aufgrund
dieser Anforderungen ist eine temporäre Fixierung der Seitenteile
der Zarge während des
Montagevorgangs notwendig. Im Stand der Technik ist eine entsprechende
Montagevorrichtung sowie ein Montageverfahren bekannt, bei dem sog. Spreizen
zwischen den Seitenteilen der Zarge, und somit in der späteren Türöffnung,
eingesetzt werden, die die Seitenteile der Zarge gegen die jeweilige,
dem entsprechenden Seitenteil zugewandte Seitenwand der Maueröffnung pressen.
Die Einstellung des gewünschten
Abstandes der Seitenteile zueinander wird dann durch ein Hinterfüttern der
Zarge mittels Anordnung von Holzplättchen zwischen den Seitenteilen
und der zugeordneten Seitenwand der Maueröffnung erreicht.
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Eine
Montage mit der bekannten Montagevorrichtung ist jedoch sehr aufwendig.
Zudem ist es notwendig, je nach den konkreten Gegebenheiten an der
Maueröffnung
Holzplättchen
mit entsprechender Dicke anzufertigen, wobei grundsätzlich die
Gefahr besteht, daß die
Holzplättchen
vor der endgültigen Befestigung
der Zarge an der Maueröffnung
verrutschen und so das Einbaumaß nicht
korrekt eingehalten werden kann.
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Die
Druckschrift
DE
20 2006 006 337 U1 offenbart eine Einbauhilfe für Innentüren. Die
Einbauhilfe weist eine Führungsschiene
und eine Gleitschiene aus Leichtmetall auf, die am Türfutter
mit entsprechenden Außenbacken über Spannhebel
fixierbar ist.
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Druckschrift
DE 20 2006 004 675
U1 beschreibt eine Vorrichtung zum Einbau von Türen mit zwei
an die Standardfalzmaße
von Türen
angepassten Formteilen. Durch eine lösbare Verbindung lässt sich
die Vorrichtung an das jeweilige Durchgangsmaß anpassen. Die Befestigung
erfolgt mit verstellbaren Haltehaken.
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Es
besteht daher die Aufgabe, eine Montagevorrichtung, ein Montagesystem
und ein Verfahren zur Montage von Zargen zu schaffen, welche eine einfache
und zuverlässige
Montage einer Zarge an einer Maueröffnung ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Montagevorrichtung gemäß Anspruch 1, ein Montagesystem
nach Anspruch 8 und ein Verfahren zur Montage einer Zarge gemäß Anspruch
9 gelöst.
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Gemäß der Erfindung
weist die Montagevorrichtung mindestens ein Verbindungselement sowie Befestigungsmittel
auf. Das Verbindungselement weist zwei im Abstand voneinander angeordnete
Anschläge
zur Anlage an Seitenteile einer Zarge auf, wobei im Rahmen der vorliegenden
Erfindung unter dem Begriff "Seitenteile" sämtliche
Teile der Zarge verstanden werden, die zum Bedecken der Seitenwände ausgelegt
sind, die die Maueröffnung
begrenzen. Die Befestigungsmittel sind zur Befestigung des Verbindungselementes
zwischen den Seitenteilen ausgelegt, wobei die Befestigungsmittel
derart mit dem Verbindungselement und den beiden Seitenteilen verbindbar
sind, dass die Seitenteile an den Anschlägen fixierbar sind.
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Durch
eine derartige Fixierung der Seitenteile an den Anschlägen lassen
sich diese relativ zueinander festlegen. Somit kann das gewünschte Einbaumaß der Zarge,
welches sich somit im Wesentlichen durch den Abstand der Anschläge ergibt,
während
der Montage sicher eingehalten werden. Die Seitenteile sollten hierbei
mindestens in beiden Richtungen entlang einer zum oberen Element
der Zarge parallelen Achse an den Anschlägen relativ zueinander fixierbar
sein.
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Für eine sichere
Fixierung der Seitenteile sollten die Anschläge und das Verbindungselement entsprechend
stabil ausgeführt
sein, um die bei der Montage der Zarge auftretenden Kräfte aufnehmen zu
können,
ohne dass sich eine Änderung
des Abstandes der Seitenteile zueinander einstellt.
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Das
Verbindungselement ist aus Pappmaterial gebildet. Diese Ausbildung
bringt den Vor teil, dass das Verbindungselement zusammen mit entsprechendem
Verpackungsmaterial der Zarge hergestellt werden kann und leicht
zu entsorgen ist. Das Verbindungselement weist ferner einen mittleren
Abschnitt, an dem quer zur Längsachse
gegenüberliegend
zwei Seitenabschnitte abwinkelbar sind. Durch eine solche Ausbildung
ist es möglich,
eine möglichst platzsparende
Form für
den Transport der Vorrichtung vorzusehen und die gewünschte Form,
wie beispielsweise ein U-Profil, durch entsprechendes Abwinkeln
der Seitenabschnitte zu erreichen. Es ist somit möglich, das
Verbindungselement vor Ort an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.
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Die
beiden Anschläge
sollten mindestens für die
Zeit der Montage der Zarge in einem festen Abstand zueinander am
Verbindungselement angeordnet sein, um eine sichere Fixierung der
Seitenteile im gewünschten
Abstand zueinander zu gewährleisten. Für einen
besonders einfachen Aufbau sind die Anschläge daher bevorzugt einteilig
mit dem Verbindungselement ausgebildet. Alternativ hierzu ist es
jedoch ebenfalls denkbar, dass der Abstand der Anschläge zueinander
einstellbar und für
die Montage arretierbar ist. So kann das gewünschte Einbaumaß der Zarge
individuell eingestellt werden. Die Anschläge sollten bevorzugt derart
ausgelegt sein, dass bei der Anlage die Oberflächen der Seitenteile möglichst nicht
beschädigt
werden. Beispielsweise können
die Anschläge
hierfür
aus Filz, Stoff, Papier oder Pappe gebildet sein.
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Wie
eingangs erläutert,
sind die Befestigungsmittel mit dem Verbindungselement und den Seitenteilen
verbindbar. Die Befestigungsmittel sind ferner derart ausgelegt,
um in der Gebrauchslage für eine
sichere Anlage der Seitenteile an die Anschläge zu sorgen. Hierzu können die
Befestigungsmittel sämtliche
geeignete Ausgestaltungen aufweisen, wobei es bevorzugt ist, dass
die Befestigungsmittel klammerartig ausgestaltet sind so dass diese
in der Gebrauchslage eine Anpresskraft ausüben, die die Seitenteile an
den Anschlägen
fixiert. Insbesondere bevorzugt sind die Befestigungsmittel als
eine oder mehrere Klammern oder Klemmen ausgeführt.
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Weiter
bevorzugt sollten die Befestigungsmittel derart ausgeführt sein,
dass die entsprechenden Oberflächen
der Seitenteile bei der Montage möglichst nicht beschädigt werden.
Hierzu ist es besonders bevorzugt, dass die Befestigungsmittel mit
in den Seitenteilen gebildeten Nuten in Eingriff bringbar sind.
Entsprechende Nuten sind an üblichen
Zargen, bspw. zur Aufnahme einer Türdichtung oder für Bekleidungs-
oder Verblendungsteile vorhanden. Durch eine derartige Ausbildung
der Befestigungsmittel ist eine besonders sichere und einfache Befestigungsmöglichkeit
an den Seitenteilen gegeben. Des weiteren kann dadurch auch eine
Beschädigung
der Oberflächen
der Seitenteile in vorteilhafter Weise vermieden werden.
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Hinsichtlich
einer besonders vorteilhaften Verbindung zwischen Befestigungsmitteln
und dem Verbindungselement ist es insbesondere bevorzugt, dass das
Verbindungselement Aussparungen aufweist und die Befestigungsmittel
mit den Aussparungen in Eingriff bringbar sind. Hierdurch ist die
Verbindungssicherheit nochmals erhöht.
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Um
die Anpassbarkeit nochmals zu verbessern, weist der mittlere Abschnitt
bevorzugt eine quer zur Längsachse
wählbare
Breite auf. Es ist dadurch möglich,
das Verbindungselement an unterschiedliche Zargenbreiten anzupassen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung sind die Anschläge an entlang
einer Längsachse
gegenüberliegenden
Enden des Verbindungselementes angeordnet. Durch diese Ausgestaltung
ist der Aufbau der Vorrichtung weiter vereinfacht. Insbesondere
bevorzugt weist das Verbindungselement ein in einer Ebene quer zur
Längsachse
U-förmiges
Profil auf. Hierdurch ist die Stabilität des Verbindungselementes
weiter erhöht.
Das Verbindungselement kann hierbei direkt bei der Herstellung mit
einem U-förmigen
Profil gebildet sein.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Montage einer Zarge mit zwei Seitenteilen an einer Maueröffnung mit
einer Montagevorrichtung wie oben stehend erläutert, wird zunächst das
Verbindungselement zwischen den beiden Seitenteilen, und somit in
der Türöffnung der
Zarge angeordnet. Anschließend
werden die Seitenteile mit den Befestigungsmitteln an den Anschlägen fixiert,
wodurch das gewünschte
Einbaumaß der
Zarge für
die Dauer der Montage sicher eingehalten werden kann. Hiernach wird
die Zarge an der Maueröffnung
fixiert. Nach erfolgter Fixierung kann die Montagevorrichtung leicht entfernt
werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es
zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Montagevorrichtung für Zargen
gemäß eines
ersten Ausführungsbeispiels,
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2 eine
perspektivische Teilansicht des Ausführungsbeispiels von 1 in
der Gebrauchslage einem Seitenteil einer Zarge,
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3 eine
weitere perspektivische Teilansicht das Ausführungsbeispiel von 1 in
der Gebrauchslage dem Seitenteil der Zarge,
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4a ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Verbindungselementes in einer perspektivischen Ansicht,
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4b ein
zweites Ausführungsbeispiel
des Verbindungselementes und
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4c ein
drittes Ausführungsbeispiel
des Verbindungselementes.
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1 zeigt
eine Montagevorrichtung 1 für Zargen mit einem Verbindungselement 2 und
Befestigungsmitteln, welche als Klammern 6 ausgeführt sind.
Das Verbindungselement 2 besteht aus Wellkarton oder Pappe
und lässt
sich so bspw. als Verpackungsmaterial für den Transport der Zarge nutzen. Wie
gezeigt, weist das Verbindungselement 2 ein U-Profil auf
und ist so besonders druckstabil. Im Lieferzustand ist das Verbindungselement 2 jedoch als
flache Bahn ausgeführt,
wie in 4a ersichtlich. Mit dieser Ausgestaltung
kann das Verbindungselement 2 besonders platzsparend transportiert
werden und bei der Montage in die gewünschte Form gebracht werden.
Das Verbindungselement 2 weist hierzu einen mittleren Abschnitt 5 auf,
an dem zwei Seitenabschnitte 4 an Biegelinien 16 abwinkelbar
angeordnet sind.
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Gemäß 1 sind
die entlang der Längsachse
gegenüberliegenden
Enden des Verbindungselementes 2 als Anschläge 3a und 3b zur
Anlage an zwei Seitenteile der Zarge ausgeführt. Zur Befestigung des Verbindungselementes 1 an
den Seitenteilen der Zarge sind die vier Klammern 6 vorgesehen, die
in Aussparungen des Verbindungselementes befestigt sind. Die Klammern 6 sind
aus Kunststoff hergestellt. Zur Befestigung an den Seitenteilen
der Zarge sind die freien Enden der Klammern 6 als vorstehende
Haken ausgeführt,
um mit entsprechenden, in den Seitenteilen gebildeten Nuten in Eingriff
zu kommen, wie in 2 und 3 dargestellt.
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2 zeigt
eine perspektivische Teilansicht des Ausführungsbeispiels von 1 in
der Gebrauchslage an einem Seitenteil 7 einer Zarge, hier dem
anschlagsseitigem Seitenteil. Wie gezeigt, liegt das Seitenteil 7 an
dem Anschlag 3b des Verbindungselementes 2 an.
Zur Verbindung greift eine der Klammern 6 in eine für die Türdichtung
vorgesehene Nut 8a ein. Auf der gegenüberliegenden Seite des Seitenteils 7 greift
eine weitere Klammer 6 in eine Nut 8b ein, die
für die
Befestigung eines Bekleidungs- bzw. Verblendungsteils vorgesehen
ist, wie in 3 gezeigt. Beide Nuten sind
in üblichen
Zargen grundsätzlich
vorhanden. Die Fixierung des schlossseitigen Seitenteils an dem
zugeordneten Anschlag 3a ist analog hierzu.
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4b zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Verbindungselementes 12 in einer perspektivischen
Teilansicht. Gegenüber
dem in 4a gezeigten Ausführungsbeispiel
weist der mittlere Abschnitt 15 des Verbindungselementes 12 eine
weitere Biegelinie 16 auf. Durch diese Ausgestaltung ist die
Breite des mittleren Abschnitts 15 frei wählbar, wodurch
sich das Verbindungselement 12 an die Breite der jeweiligen
Zarge anpasst. Die Einstellung der Breite des mittleren Abschnitts 15 erfolgt
durch ein entsprechendes Einfalten an der zusätzlichen Biegelinie 16.
Für eine
nochmals verbesserte Anpassbarkeit des Verbindungselementes 12 können weitere
Biegelinien 16 vorgesehen sein, wie in 4b gezeigt.