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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum flächigen
Abdichten der Sohle und/oder Böschung einer Wasserstraße
mittels zu Verlegebahnen konfektioniertem feuchtem Ton oder dergleichen
sowie eine Vorrichtung zum Überbrücken eines Höhenunterschieds
dafür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, 9, 14 bzw.
19.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Überall
dort, wo der Wasserspiegel in Wasserstraßen höher
liegt als das angrenzende Gelände und/oder die Sohle und
Böschung aus einer wasserdurchlässigen Bodenart
bestehen, müssen Vorkehrungen getroffen werden, um Wasserverlust
und Durchnässung oder Überflutung des angrenzenden Geländes
zu vermeiden.
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Hierzu
ist es aus der
DE
100 23 906 A1 bekannt, feuchten Ton oder dergleichen zu
Verlegebahnen zu konfektionieren und diese Verlegebahnen nacheinander
auf die Sohle bzw. Böschung zu ziehen.
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Die
derart aus einzelnen Verlegebahnen zusammengesetzte Abdichtung bedarf
jedoch an den Verlegebahnstößen einer besonderen
Handhabung, um eine ausreichende Dichtigkeit sicherzustellen. So ist
es vorgesehen, benachbarte Verlegebahnkanten durch überlappendes
Verlegen abzudichten. Allerdings treten dadurch eventuell unerwünschte
Verdickungen im Bereich der Überlappung auf. Zudem wird
das Material nicht optimal genutzt. Insgesamt ergeben sich Mehrkosten
durch Materialverlust von 10% bis 20% und weitere Kosten entstehen
durch Mehraufwand bei der Formgebung des Dichtmaterials. Alternativ
zum Überlappen benachbarter Verlegebahnkanten ist es bekannt,
mehrere Verlegebahnen übereinander anzuordnen, wobei die
Verlegebahnstöße der übereinander liegenden
Schichten zueinander versetzt sind. Zwar treten hierbei keine unerwünschten
Verdickungen auf. Jedoch vervielfacht das Anordnen der Verlegebahnen
in mehreren Schichten den Arbeits-, Trägermaterial- und
Zeitaufwand beim Herstellen der Abdichtung. Schließlich besteht
die Möglichkeit, die aneinandergrenzenden Verlegebahnkanten
zwischen benachbarten Verlegebahnen durch ein Hilfsgerät
oder einen Taucher nachträglich abzudichten. Auch dies
ist jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden.
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Ein
damit verbundenes Problem stellt die Abdichtung der Sohle bei unzureichender
oder nicht vorhandener Böschung dar, wie es z. B. bei Wasserstraßen
mit Spundwänden der Fall ist. Die Verlegebahnen können
dann nicht präzise zur Sohle gezogen werden. Eine ausreichende
Abdichtung zwischen benachbarten Verlegebahnen und zwischen dem
Kopfende der Verlegebahn und dem benachbarten Spundwandabschnitt
wird für diesen Fall in der
DE 100 23 906 A1 durch den Einsatz einer
schwimmenden Arbeitsbühne erzielt, auf der die Verlegebahn
zu konfektionieren ist. Die schwimmende Arbeitsbühne weist
eine Verlegebahnrutsche zum Absenken der Verlegebahn auf den Wasserstraßengrund
auf. Die schwimmende Arbeitsbühne ist dabei entweder fest
verankert und die Verlegebahn wird mittels eines Schleppfahrzeugs über
die Verlegebahnrutsche auf die Sohle gezogen, oder die schwimmende
Arbeitsbühne wird kontinuierlich oder schrittweise verfahren,
so dass dabei ein Stück Verlegebahn über die Verlegebahnrutsche
auf die Sohle gelangt und dort eine Dichtebene aufspannt. Die Verwendung
einer schwimmenden Arbeitsbühne ist jedoch aufwendig und
teuer. Zudem ist insbesondere im Endabschnitt der Verlegebahn eine
ausreichende Abdichtung nur mit Zusatzaufwand erzielbar.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum flächigen Abdichten der Sohle und/oder
Böschung einer Wasserstraße mittels zu Verlegebahnen
konfektioniertem feuchtem Ton oder dergleichen sowie eine Vorrichtung
zum Überbrücken eines Höhenunterschieds
zwischen einer Verlegebahnzuführhöhe und einer
Sohle einer Wasserstraße nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, 9, 14 bzw. 19 zu schaffen, die eine Material sparende, effiziente,
kostengünstige und qualitativ hochwertige flächige
Abdichtung ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 1,
9, 14 bzw. 19 gelöst.
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Demnach
werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum flächigen
Abdichten der Sohle und/oder Böschung einer Wasserstraße
mittels zu Verlegebahnen konfektioniertem feuchtem Ton oder dergleichen
geschaffen, bei denen eine zu verlegende Verlegebahn auf die Sohle
und/oder Böschung in eine zu einer bereits verlegten Verlegebahn
benachbarte Position gezogen wird, wobei die zu verlegende Verlegebahn
unter Gleitkontakt zur Längskante der bereits verlegten
Verlegebahn in Position gezogen wird. Der Gleitkontakt stellt sicher,
dass benachbarte Verlegebahnstöße nahezu perfekt
aneinander anliegen. Es ergibt sich ein hohes Maß an Dichtigkeit.
Auf eine Überlappung der Verlegebahnen kann verzichtet
werden. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen,
dass der Kontakt zwischen den benachbarten Längskanten
der Verlegebahnen durch das Entlanggleiten beim Ziehen dich tend
ausgebildet wird. Lücken oder Spalte, die zu einer Undichtigkeit
führen könnten, werden so ausgeschlossen.
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Durch
den Gleitkontakt ergibt sich eine in der Praxis gleich hohe Dichtigkeit,
wie sie bisher nur durch überlappendes Verlegen benachbarter
Verlegebahnlängskanten, mehrschichtige Anordnung zueinander
versetzter Verlegebahnen oder nachträgliches Abdichten
möglich gewesen ist. Dies führt zu einer erheblichen
Materialeinsparung. Zudem kann die Sohle der Wasserstraße
schneller und effizienter abgedichtet werden. Insgesamt wird so
eine kostengünstigere und qualitativ hochwertige flächige
Abdichtung ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise
wird der Gleitkontakt wenigstens zwischen einem kopfseitigen Abschnitt der
zu verlegenden Verlegebahn und der Längskante der bereits
verlegten Verlegebahn aufrecht erhalten. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass ein Zugseil oder dergleichen im wesentlichen parallel
zur Sohle der Wasserstraße und zusätzlich möglichst
in Richtung auf die bereits verlegte Verlegebahn geführt
wird. Wenn somit sicher gestellt wird, dass der kopfseitige Abschnitt
sich beim Ziehen stets eng an die Längskante der bereits
verlegten Verlegebahnen anschmiegt, kann davon ausgegangen werden,
dass auch der Rest der zu verlegenden Verlegebahn den Gleitkontakt
zur Längskante der bereits verlegten Verlegebahn beibehält.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Gleitkontakt zwischen einem am Kopfende
der zu verlegenden Verlegebahn angebrachten Schleppgeschirr und
der Längskante der bereits verlegten Verlegebahn aufrecht
erhalten wird. Hierfür ist ein verhältnismäßig
geringer technischer Zusatzaufwand erforderlich, so dass eine kostengünstige
Verlegung ermöglicht wird.
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In
einer besonderes vorteilhaften Ausführungsform mit eigenständiger
erfinderischer Bedeutung wird die zu verlegende Verlegebahn über
ein Zugseil in Position gezogen, welches in Draufsicht auf die Verlegebahn
gegenüber der Längskante oder Längsachse
der verlegten Verlegebahn schräg gestellt ist. Die Schrägstellung führt
dazu, dass der an der Verlegebahn angreifende Kraftvektor nicht
parallel, sondern schräg zur Längskante oder Längsachse der
verlegten Verlegebahn verläuft. Der Kraftvektor weist dadurch
auch eine Kraftkomponente auf, die in Richtung auf die bereits verlegte
Verlegebahn wirkt. Durch diese technisch verhältnismäßig
einfach zu bewerkstelligende Maßnahme wird ein konstanter Gleitkontakt
aufrecht erhalten.
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Der
Grad der Schrägstellung des Zugseils kann mittels eines
Zugelements einer Zugvorrichtung, das quer zur Verlegebahnlängsachse
bewegt wird, eingestellt werden. Hierdurch kann kostengünstig
die Größe der in Richtung auf die bereits verlegte Verlegebahn
wirkenden Kraftkomponente des Zugkraftvektors eingestellt werden.
Die Stärke des Gleitkontakts lässt sich damit
entsprechend den jeweiligen Bedingungen, insbesondere der Materialbeschaffenheit,
einstellen.
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Zweckmäßigerweise
wird das Zugseil in Reaktion auf eine Verringerung des Gleitkontaktdrucks stärker
schräg gestellt, um den Gleitkontakt nicht zu verlieren,
und in Reaktion auf eine Erhöhung des Gleitkontaktdrucks
weniger stark schräg gestellt, um eine Beschädigung
der bereits verlegten Verlegebahn oder eine Überlappung
damit zu verhindern. Somit kann auf eine Änderung der Arbeitsbedingungen
wie Tiefe und Zugseillänge und dergleichen, die den seitlich
wirkenden Druck beeinflussen können, dynamisch reagiert
werden. Die Anpassung der Schrägstellung ermöglicht
es, den Ist-Gleitkontaktdruck auch unter sich ändernden
Arbeitsbedingungen stets auf den Soll-Gleitkontaktdruck einzuregeln.
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Dabei
kann ein im wesentlichen gleich bleibender Gleitkontaktdruck zwischen
der zu verlegenden Verlegebahn und der Längskante der verlegten Verlegebahn
eingehalten werden, während die zu verlegende Verlegebahn
in Position gezogen wird. Hierdurch ergibt sich eine gleichmäßige
Dichtigkeit entlang des Verlegebahnstoßes.
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Zweckmäßigerweise
wird zum Messen des Gleitkontaktdrucks ein Drucksensor an einem Schleppgeschirr
angeordnet. So kann mittels lediglicher eines Drucksensors ein in
der Praxis ausreichendes Rückkopplungssignal für
den Gleitkontaktdruck erzeugt werden, um eine optimale und gleichmäßige
Abdichtung während des gesamten Zugvorgangs sicherzustellen.
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Ferner
wird ein Verfahren zum flächigen Abdichten der Sohle einer
Wasserstraße mittels zu Verlegebahnen konfektioniertem
feuchtem Ton oder dergleichen, bei dem eine zu verlegende Verlebahn über eine
Rutsche auf die Sohle gezogen wird, geschaffen, bei dem die Rutsche
unter einem auf der Rutsche verbliebenen Endabschnitt der Verlegebahn weggezogen
wird.
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Mit
diesem Verfahren und der entsprechenden Vorrichtung entfällt
die Notwendigkeit, bei mangelhafter oder nicht vorhandener Böschung
eine schwimmende Arbeitsbühne zu verwenden.
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Vielmehr
kann der normalerweise durch die Böschung überbrückte
Höhenunterschied zwischen beispielsweise dem Ufer und der
Sohle einer Wasserstraße mit einer Rutsche überwunden
werden, die unter der Verlegebahn weggezogen wird, nachdem die Verlegebahn
in Position gezogen worden ist. Der auf der Rutsche verbliebene
Endabschnitt der Verlegebahn wird beim Herausziehen der Rutsche
sanft und präzise freigegeben. Zur benachbarten Längskante
der bereits verlegten Verlegebahn ergibt sich eine hervorragende
Abdichtung. Da der Endabschnitt der Verlegebahn entsprechend dem
Abstand zur Spundwand abgelängt werden kann, ist es zudem möglich,
das Ende der Verlegebahn genau bis zur Spundwand zu verlegen. Somit
ergibt sich auch kopfseitig zur Spundwand eine gute Abdichtung.
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Die
Rutsche wird dabei vorzugsweise in Verlegebahnlängsrichtung
weggezogen, und zwar vorteilhafterweise nachdem die Rutsche auf
die Sohle Wasserstraße abgesenkt worden ist. Die Verlegebahn
kann dadurch auch im auf der Rutsche verbliebenen Endabschnitt genau
positioniert werden, bevor dieser Endabschnitt freigegeben wird.
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Die
Rutsche, die Teil einer Vorrichtung zum Überbrücken
eines Höhenunterschieds zwischen einer Verlegebahnzuführhöhe
und einer Sohle einer Wasserstraße ist, ist biegsam. Hierdurch
kann die Rutsche unter der bereits vollständig flächig
auf der Sohle der Wasserstraße positionierten Verlegebahn einfach
herausgezogen werden, selbst wenn keine Böschung vorhanden
ist, sondern eine senkrechte Spundwand an den rutschenseitigen Endabschnitt der
Verlegebahn angrenzt.
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Hierzu
umfasst die Rutsche vorzugsweise gelenkig miteinander gekoppelte
Rutschflächenelemente, die an den Stellen der gelenkigen
Kopplung die Biegung der Rutsche ermöglichen. Werden die Rutschflächenelemente
aus Metall gefertigt, ergibt sich eine hervorragende Widerstandsfähigkeit
und Langlebigkeit. Allerdings sind auch flächige einstückige
Rutschen umfasst, sofern sie biegsam sind. Beispielsweise kann die
Rutsche ein flächiges Gummielement oder dergleichen umfassen,
in dem gegebenenfalls Biegelinien eingeprägt oder Schlitze
eingelassen sein können, um eine Biegung noch weiter zu
erleichtern.
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Die
Rutsche wird zweckmäßigerweise zwischen Führungselementen,
z. B. in Form von U-Trägern oder dergleichen, gehalten
und geführt. Dies erlaubt eine einfache, kostengünstige
und langlebige Konstruktion.
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Um
die Rutsche aus den Führungselementen herauszuziehen, können
die Führungselemente an einem Endabschnitt nach oben offen
sein. Eine gegebenenfalls benachbart zum Endabschnitt und oberhalb
der Rutschfläche vorgesehene Rolle, an der die Rutsche
abrollt, kann das Herausziehen auf konstruktiv einfache Weise erleichtern.
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Die
Rutsche ist für eine gute Positionierbarkeit zweckmäßigerweise
in allen Richtungen beweglich. So kann eine Auslenkvorrichtung zum
Verschwenken der Rutsche in alle Richtungen vorgesehen sein. Zudem
kann die Rutsche über ein Gestänge an einem Ausleger
befestigt sein, über den die Rutsche verfahr- und/oder
absenkbar ist.
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Weitere
Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 illustriert
eine Wasserstraße mit Spundwänden und einer Verlegebahn-Konfektionierungsstation
auf der einen Uferseite und einer Verlegebahn-Schleppstation auf
der gegenüberliegenden Uferseite in Draufsicht.
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2 illustriert
zwei Verlegebahnen im Querschnitt.
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3 illustriert
zwei Verlegebahnen in Draufsicht.
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4 illustriert
das Verlegen einer Verlegebahn bis zur Spundwand auf der Uferseite
der Verlegbahn-Schleppstation.
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5 und 6 illustrieren
das Verlegen einer Verlegebahn auf der Uferseite der Verlegebahn-Konfektionierungsstation.
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7, 8 und 9 illustrieren
eine Vorrichtung zum Überbrücken eines Höhenunterschieds im
Längsschnitt, im Querschnitt bzw. in Draufsicht.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
EINZELNER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
in 1 dargestellete Wasserstraße 1 wird
hier beidseitig von Spundwänden 2, 3 begrenzt. Bei
den Spundwänden 2, 3 handelt es sich
um im wesentlichen senkrechte seitliche Begrenzungen aus Metall
oder Beton oder dergleichen. Eine Verlegebahn 4 erstreckt
sich auf der Sohle der Wasserstraße 1 zwischen
den Spundwänden 2, 3. Die Verlegebahn 4 umfasst
Dichtungsmaterial 5 wie etwa feuchten Ton auf einem Träger 6,
insbesondere einer Matte, vgl. 2.
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Zum
Abdichten der Sohle der Wasserstraße 1 wird benachbart
zur bereits verlegten Verlegebahn 4 eine weitere Verlegebahn 7 in
Position gebracht. Die Verlegebahnen werden dabei nacheinander positioniert
und bilden eine Abdichtung für die Sohle der Wasserstraße 1.
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In
der in 1 dargestellten Ausführungsform wird
die zu verlegende Verlegebahn 7 vom in 1 linken
Ufer von einer nicht dargestellten Verlegebahn-Konfektionierungsstation über
eine Verlegebahnrutsche 8 unter Gleitkontakt zur bereits
verlegten Verlegebahn 4 in Position gezogen. Hierzu ist kopfseitig
an der zu verlegenden Verlegebahn 7 ein Schleppgeschirr 9 angeordnet,
an dem ein Zugseil 10 angreift, welches von einer Verlegebahn-Schleppstation 11 in
Richtung des auf dem Zugseil 10 dargestellten Pfeils gezogen
wird. Dadurch gleitet die zu verlegende Verlegebahn 7 von
ihrem Lagerplatz auf dem in 1 linken
Ufer über die Verlegebahnrutsche 8 in eine zur
verlegten Verlegebahn 4 benachbarte Position zwischen den
Spundwänden 2 und 3.
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Die
zu verlegende Verlegebahn 7 wird dabei unter ständigem
Gleitkontakt zur bereits verlegten Verlegebahn 4 in Position
gezogen. Hierzu kann es wie dargestellt vorgesehen sein, dass das
Zugseil 10 in Draufsicht gegenüber der Längsachse
oder Längskante 12 der bereits verlegten Verlegebahn 4 schräg gestellt
ist. Hierdurch weist der über das Zugseil 10 den
auf das Schleppgeschirr 9 übertragene Zugkraftvektor
eine Komponente, die entlang der Längsachse oder Längskante 12 der
bereits verlegten Verlegebahn wirkt, sowie eine weitere Komponente
auf, die in Richtung auf die bereits verlegte Verlegebahn 4 wirkt.
Dadurch wird ein kopfseitiger Abschnitt 13 der zu verlegenden
Verlegebahn 7 beim Ziehen gegen die Längskante 12 der
bereits verlegten Verlegebahn 4 gedrückt. Es ergibt
sich ein erzwungener Gleitkontakt.
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Die
Größe der in Richtung auf die bereits verlegte
Verlegebahn 4 wirkenden Komponente des Zugkraftvektors
und damit der Druck, mit dem der kopfseitige Abschnitt 13 der
zu verlegenden Verlegebahn 7 auf die Längskante 12 der
bereits verlegten Verlegebahn 4 wirkt, ist durch den Grad
der Schrägstellung des Zugseils 10 gegenüber
der Längsachse oder Längskante 12 der
bereits verlegten Verlegebahn 4 einstellbar. Hierzu kann
ein Zugelement der Verlegebahn-Schleppstation 11 quer zur
Verlegebahn-Längsachse bewegt werden. Das Zugelement kann
bspw. eine Umlenkrolle 14 an einem Ausleger 15 der
Verlegebahn-Schleppstation 11 sein, vgl. auch 3 und 4.
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Hierzu
ist es zweckmäßig, bspw. am Zuggeschirr 9 einen
Drucksensor 16 anzuordnen, der so ausgerichtet ist, dass
er den auf die bereits verlegte Verlegebahn 4 ausgeübten
Druck misst. Das Messergebnis kann auf bekannte Weise, z. B. über
eine Drahtverbindung, an die Verlegebahn-Schleppstation 11 übermittelt
werden. Dort kann eine Steuerung 17 vorgesehen sein, die
in Reaktion auf den durch den Drucksensor 16 gemessenen
Gleitkontaktdruck den Grad der Schrägstellung des Zugseils 10 verändert. So
kann in Reaktion auf einer Verringerung des Gleitkontaktdrucks das
Zugseil 10 stärker schräg gestellt werden,
um die in Richtung auf die bereits verlegte Verlegebahn 4 wirkende
Komponente des Zugkraftvektors zu erhöhen. Damit wird sichergestellt,
dass der Gleitkontakt nicht abbricht und ausreichend stark ist.
Gleichfalls kann in Reaktion auf eine Erhöhung des Gleitkontaktdrucks
der Grad der Schrägstellung des Zugseils 10 verringert
werden, um zu verhindern, dass die Längskante 12 der
bereits Verlegebahn 4 durch das Zuggeschirr 9 infolge
zu starken Drucks beschädigt wird oder die zu verlegende
Verlegebahn 7 sich auf die bereits verlegte Verlegebahn 4 legt.
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Die
zu verlegende Verlegebahn 7 wird dabei soweit in Position
gezogen, dass ihr kopfseitiger Abschnitt 13 mit der Spundwand 2 zur
Anlage gerät, vgl. 4. Hierzu
ist der Ausleger 15 der Verlegebahn-Schleppstation 11 so
angeordnet, dass er mit seinem freien, die Umlenkrolle 14 aufweisenden Ende
sowohl an die Spundwand 2 als auch an die Sohle der Wasserstraße 1 zur
Anlage gebracht werden kann, wie es in 4 dargestellt
ist. Das Zugseil 10 weist damit idealerweise keine nach
oben gerichtete Zugkraftkomponente auf, so dass die zu verlegende
Verlegebahn 4 glatt über die Sohle der Wasserstraße 1 bis
zum Anschlag an die Spundwand 2 gezogen werden kann.
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An
der gegenüberliegenden Spundwand 3 kommt eine
Vorrichtung 17 zum Überbrücken eines Höhenunterschieds
zwischen der Verlegebahnzuführhöhe auf dem Ufer
und der Sohle der Wasserstraße 1 zum Einsatz,
vgl. 5. Die Vorrichtung 17 umfasst eine Rutsche 18,
die hier über ein Gestänge 19 z. B. in
Form eines Viersprungs an einem Ausleger 20 in alle Richtungen
verschwenkbar befestigt ist, wozu eine Auslenkvorrichtung 21 z.
B. in Form eines Hydraulikzylinders oder dergleichen vorgesehen
sein kann.
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Beim
Verlegen der Verlegebahn 4 befindet sich die Vorrichtung 17 in
der in 5 dargestellten Position, in der die durch das
Zugseil 10 gezogene Verlegebahn 4 vom Ufer über
die Rutsche 18 auf die Sohle 22 der Wasserstraße 1 gleiten
kann. Hierzu befindet sich die Rutsche 18 uferseitig über
dem Wasserspiegel 23 auf einer Höhe, in der die
Verlegebahn 4 zugeführt wird, also in etwa auf
Uferhöhe, während sie wasserstraßenseitig
auf der Sohle 22 aufliegt.
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Wenn
die Verlegebahn 4 mit ihrem kopfseitigen Abschnitt 13 zur
Anlage an die Spundwand 2 gebracht worden ist, wird die
Verlegebahn 4 auf der Seite der Spundwand 3 abgelängt
und anschließend wird die Rutsche 18 durch Betätigen
der Auslenkvorrichtung 21 auf die Sohle 22 der
Wasserstraße 1 abgesenkt und an die Spundwand 3 angelegt,
vgl. 6. Die Ablängung erfolgt derart, dass
die Verlegebahn 4 bei abgesenkter Rutsche 18 an
der Spundwand 3 anliegt oder allenfalls gering von der
Spundwand 3 beabstandet ist, sich also zwischen Spundwand 2 und
Spundwand 3 erstreckt.
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Danach
wird die Rutsche 18 unter der Verlegebahn 4, d.
h. hier unter der Matte 6, weggezogen, vgl. 7.
Hierzu weist die dargestellte Rutsche 18 Rutschflächenelemente
z. B. in Form von Kantelblechen 24 auf, die zwischen mit
den Öffnungen einander zugewandten U-Trägern 25 angeordnet
sind, vgl. 7, 8, 9.
Die Kantelbleche 24 sind zweckmäßigerweise
untereinander durch Scharniere oder dergleichen zu einer Kantelblechkette
verbunden und bilden die Rutschfläche für die
Verlegebahn 4. Ein äußeres Kantelblech 24 ist
mit einer Zugvorrichtung verbunden, die ein Hubseil 26 aufweist,
das über eine Umlenkrolle 27 und eine Winde 28 aufrollbar ist,
vgl. 6. Durch Betätigen der Winde 28 wird das äußere
Kantelblech 24 über eine endseitige nach oben
gerichtete Öffnung 29 in den U-Trägern 25 aus diesen
heraus- und in Richtung des Pfeils 30 nach oben gezogen.
Die weiteren Kantelbleche 24 werden mitgezogen. Das Herausziehen
der Kantelbleche 24 kann durch eine Rolle 31,
z. B. ein sich zwischen den U-Trägern 25 erstreckendes
und frei drehbares Rohr, an dem die Kantelbleche 24 abrollen
können, erleichtert werden, vgl. 7 und insbesondere 8,
die einen Querschnitt an der Stelle der Rolle 31 illustriert. Die
Rutsche 18 wird somit beim Herausziehen um die Rolle 31 gebogen.
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Sind
alle Kantelbleche 24 aus den U-Trägern 25 herausgezogen,
liegt die Verlegebahn 4 vollständig auf der Sohle 22 der
Wasserstraße 1. Die Vorrichtung 17 wird
dann aufgenommen und für die Verlegung einer weiteren Verlegebahn 4 neu
ausgerichtet.
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Zweckmäßigerweise
wird beim Verlegen der Verlegebahn 4 eine Handhabungsvorrichtung,
z. B. ein Bagger 32, der die Vorrichtung 17 über
den Ausleger 20 trägt und den Ausleger 20 verfahren
und absenken und anheben kann, seitlich der Verlegebahn 4 angeordnet,
vgl. 1, um das Einziehen der Verlegebahn nicht zu behindern.
Hierbei befindet sich der Ausleger 20 in der Position 33 in 9.
Zum Hochziehen der Kantelbleche 24 wird der Bagger 32 jedoch
mittig zu den Kantelblechen 24 ausgerichtet, so dass der
Ausleger die Position 34 in 9 einnimmt.
Das Hubseil 26 kann dann eine senkrecht nach oben gerichtete
Zugkraft auf die Kantelbleche 24 übertragen.
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- 1
- Wasserstraße
- 2,
3
- Spundwand
- 4
- Verlegebahn
- 5
- Dichtungsmaterial
- 6
- Träger
- 7
- Verlegebahn
- 8
- Verlegebahnrutsche
- 9
- Schleppgeschirr
- 10
- Zugseil
- 11
- Verlegebahn-Schleppstation
- 12
- Längskante
- 13
- kopfseitiger
Abschnitt
- 14
- Umlenkrolle
- 15
- Ausleger
- 16
- Steuerung
- 17
- Vorrichtung
- 18
- Rutsche
- 19
- Gestänge
- 20
- Ausleger
- 21
- Auslenkvorrichtung
- 22
- Sohle
- 23
- Wasserspiegel
- 24
- Kantelblech
- 25
- U-Träger
- 26
- Hubseil
- 27
- Umlenkrolle
- 28
- Winde
- 29
- Öffnung
- 30
- Pfeil
- 31
- Rolle
- 32
- Bagger
- 33
- Position
- 34
- Position
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10023906
A1 [0003, 0005]