-
Die
Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für
einen Schiebeflügel nach dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
-
Eine
derartige Führungsvorrichtung für einen Schiebeflügel
ist aus der
DE
20 2004 015 416 U1 bereits bekannt. Die bekannte Führungsvorrichtung umfasst
ein Basisteil mit U-förmigem Querschnitt, dessen Schenkel
in Seitenansicht gesehen halbkreisförmig gestaltet sind
und eine unterschiedliche Dicke aufweisen. Im Mittelbereich der
Führungsvorrichtung sind Seitenbacken zum seitlichen Abstützen des
in der Führungsvorrichtung laufenden Schiebeflügels
vorgesehen, die in zugehörige Aufnahmen der Seitenschenkel
eingesteckt sind. In eine hohlzylindrische Aufnahme des dünnen
Schenkels ist dabei eine zylindrische Seitenbacke und in den dicken Schenkel
ist eine ovale, einseitig abgeflachte Seitenbacke eingesetzt, die
von ihrem Schenkel aus in den lichten Aufnahmequerschnitt des Basisteils
hineinragen und sich möglichst spielfrei an die zugewandte Breitseite
des Schiebeflügels anlegen sollen.
-
Um
eine Anpassung der Führungsvorrichtung an unterschiedlich
dicke Schiebeflügel zu ermöglichen, lässt
sich die größere Seitenbacke austauschen oder
aus ihrer Aufnahme herausnehmen und anschließend in einer
Wendestellung wieder in ihre Aufnahme einsetzen. Die zusammenwirkenden Teile
müssen bei dieser Führungsvorrichtung sehr maßhaltig
gefertigt sein und die Montage der Führungsvorrichtung
muss mit großer Präzision erfolgen. Außerdem
kann es bei der Bestückung der Führungsvorrichtung
mit unterschiedlichen Seitenbacken leicht zu Montagefehlern kommen,
insbesondere wenn die Unterschiede zwischen den auswechselbaren
Seitenbacken nur gering sind.
-
Aus
der
DE 102 28 874
A1 ist ferner eine Führungsvorrichtung für
Schiebeflügel bekannt, die ein Basisteil mit U-förmigem
Querschnitt und ein gabelförmiges, rundes Einsatzteil umfasst,
das in zwei unterschiedlichen Drehstellungen in eine Aufnahmebohrung
im Mittelschenkel des Basisteils einsetzbar ist. Das runde Einsatzteil
ragt mit seine Gabeln in beiden Drehstellungen unterschiedlich weit
in den Freiraum zwischen den seitlichen Schenkeln des Basisteils
hinein, so dass zwei unterschiedlich breite Passagen für
Schiebeflügel unterschiedlicher Dicke geschaffen werden
können. Infolge der Drehverstellung des Einsatzteils im
Basisteil ändert sich der Anstellwinkel der Gabeln zur
Ebene des Schiebeflügels, so dass in beiden Drehstellungen
nicht ohne Weiteres eine gleich gute seitliche Abstützung
des Schiebeflügels über die von den Gabeln gebildeten
Seitenbacken erfolgen kann. Auch können die stützenden
Flächen der Gabeln einander nicht in beiden Drehstellungen
exakt gegenüber liegen, was im Hinblick auf die technische
Funktion der Führungsvorrichtung von Nachteil sein kann.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Führungsvorrichtung für
einen Schiebeflügel nach dem Oberbegriff von Patentanspruch
1 zu schaffen, die sich in kurzer Zeit mit hoher Präzision
und geringem Fehlerrisiko montieren lässt.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Führungsvorrichtung mit den Merkmalen
von Patentanspruch 1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
-
Durch
die stufenlose Einstellmöglichkeit des Seitenbackenabstandes
wird erreicht, dass die Führungsvorrichtung exakt an die
Dicke des umgriffenen Randbereichs des Schiebeflügels sowie
die aus der Einbausituation des Schiebeflügels resultierende
Toleranzlage angepasst werden kann.
-
Die
exakte Einstellung des Seitenbackenabstandes wird erleichtert, wenn
beide Seitenbacken der Führungsvorrichtung verlagert und
durch eine Verstelleinrich tung eingestellt werden können.
Beide Seitenbacken lassen sich dabei vorteilhaft durch ein eigenes
Verstellmittel einstellen.
-
Als
Verstellmittel für Elemente der Führungsvorrichtung
sind Einstellschrauben besonders geeignet, da sie in Abhängigkeit
ihrer Gewindesteigung drehwinkelabhängig einen definierten
Vorschub erzeugen und sinnfällig zu bedienen sind.
-
In
Kombination mit Einstellschrauben sind Ausführungen der
Führungsvorrichtung zweckmäßig, bei denen
die Seitenbacken linear schiebegeführt sind. Erfolgt die
Verschiebung der Seitenbacken dabei quer zur Längsachse
der Vorrichtung, können die Seitenbacken ferner ihre exakt
gegenüberliegende Position über den Verstellweg
beibehalten, was auch im Hinblick auf die bedarfsgerechte Gestaltung der
Stützflächen von Vorteil ist.
-
Eine
gute Alternative hierzu ist eine Ausführungsform, bei welcher
die Seitenbacken schwenkbeweglich an einem Basisteil gelagert sind.
-
Unabhängig
von ihrer Bewegungsart beim Verstellen ist es günstig,
wenn die Seitenbacken aus verschleißfestem Kunststoff bestehen.
Solche Kunststoffbacken ermöglichen einen geräusch-
und wartungsarmen Betrieb der Führungsvorrichtung und verfügen über
gute Dämpfungseigenschaften, was insbesondere bei Schiebeflügeln
aus Mineralglas von Bedeutung ist.
-
Um
parallel mehrere vorteilhafte Werkstoffeigenschaften zur Entfaltung
zu bringen, können die Seitenbacken aus Kunststoff in ein
Gehäuse aus Metallguss z. B. Aluminiumdruckguss eingesetzt
sein.
-
Damit
unabhängig von der Antriebsbewegungsrichtung ein ruhiger
Lauf des Schiebeflügels in der Führungseinrichtung
sichergestellt werden kann, sind die einander gegenüberliegenden
Stützflächen der Seitenbacken vorzugsweise spiegelbildlich
gestaltet und über ihre Länge abgerundet bzw.
gleichmäßig gekrümmt.
-
Eine
besonders kostengünstige Ausführungsform ergibt
sich, wenn die Seitenbacken und ein diese verbindendes Basisteil
einteilig aus Kunststoff ausgebildet sind, wobei eine einfache Schwenkverlagerung
der Seitenbacken über Einstellschrauben möglich
bleibt.
-
Besonders
problemlos und auf einfache Weise lässt sich eine Ausführungsform
der Führungsvorrichtung einstellen, wenn die Seitenbacken über
zwei fluchtende Gewindestifte in ihrer Führung verlagert werden.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform, die sich durch eine einfache
Bauweise auszeichnet, sind die Seitenbacken jeweils mit einem Teil
der Führung vereinigt, wobei die Führungsteile
gemeinsam die Basis der Führungsvorrichtung bilden. Die
Festlegung des eingestellten Backenabstandes kann hierbei ggf. durch
einfaches Anziehen der Befestigungsschrauben für die Führungsvorrichtung
vorgenommen werden.
-
Nachfolgend
sind drei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Führungsvorrichtung anhand von Zeichnungen näher
dargestellt und beschrieben.
-
Dabei
zeigen:
-
1 eine
Führungsvorrichtung für einen Schiebeflügel
in perspektivischer Schrägansicht,
-
2 den
Mittelquerschnitt durch die Führungsvorrichtung gemäß 1 bei
umgriffenem Schiebeflügel,
-
3 die
Draufsicht auf die Führungsvorrichtung,
-
4 den
Mittellängsschnitt durch ein Tragbauteil der Führungsvorrichtung,
-
5 eine separate Darstellung einer der Seitenbacken
in Seitenansicht 5a, in Draufsicht 5b und
im Mittelschnitt 5c gemäss Schnittlinie
C-C,
-
6 eine
erste Variante zur Führungsvorrichtung in einer Stirnansicht,
-
7 die
Stirnansicht der Variante gemäß 5 in
Ausgangsstellung,
-
8 die
Draufsicht auf die Variante gemäß 5,
-
9 die
Seitenansicht der Vorrichtungsvariante, und
-
10 eine
zweite Variante zur Führungsvorrichtung in perspektivischer
Schrägansicht.
-
In 1 ist
eine Führungsvorrichtung 20 gezeigt, die einen
zugehörigen Schiebeflügel einer nicht in der Gesamtheit
dargestellten Schiebetür linear führen und seitlich
abstützen soll. Hierzu wird die einen insgesamt U-förmigen
Grundquerschnitt aufweisende Führungsvorrichtung 20 derart
angebracht, dass die Bewegungsebene des Schiebeflügels
durch den hohlen Gabelquerschnitt der Führungsvorrichtung 20 verläuft. Üblicherweise
laufen die Schiebeflügel solcher Schiebetüren
hängend in entlang dem oberen Randbereich der Schiebetür
angeordneten Führungen und ihre untere Randseite wird durch
mindestens eine Führungsvorrichtung 20 geführt
und abgestützt, die auf dem Fußboden aufliegend
fest verschraubt oder auf andere Weise stabil aber lösbar befestigt
ist. Zur Führung und Abstützung weist die Führungsvorrichtung 20 zwei
Seitenbacken 21 und 21' auf, deren Stützfläche
der zugewandten Breitseite des Schiebeflügels jeweils in
einem sehr geringen Abstand gegenüberliegt. Die seitlichen
Stützflächen der Seitenbacken 21 bzw. 21' sind
einem Zylinderabschnitt entsprechend gekrümmt und spiegelsymmetrisch
angeordnet, wodurch es nur mittig der Stützfläche
und in der Mittelquerebene der Führungsvorrichtung 20 zu
einer im wesentlichen linienförmigen Berührung
mit dem Schiebeflügel kommen kann. Durch diese zylindrischen
Stützflächen können geringe Winkelabweichungen
zwischen Mittellängsachse der Führungsvorrichtung 20 und
der Schiebebene des Schiebeflügels problemlos aufgenommen
bzw. kompensiert werden.
-
Wie
in Verbindung mit den der Ausführungsform zugeordneten 2 und 3 zu
erkennen ist, lässt sich der Abstand zwischen den korrespondierenden
Seitenbacken 21 und 21' verändern, wobei
in die Schnittdarstellung nach 2 der Randbereich eines
Schiebeflügels S mit einer Dicke eingezeichnet ist, die
dem maximalen Abstand A max. entspricht, während in 3 der
minimale Abstand der Seitenbacken 21 und 21' voneinander
mit A min eingezeichnet ist. Zwischen diesen Endlagen befindet sich
der Verstellbereich der Führungsvorrichtung 20,
innerhalb dessen der Abstand der Seitenbacken 21 und 21' stufenlos
einstellbar ist.
-
Um
dies zu ermöglichen, sind die Seitenbacken 21 und 21',
die hier aus Kunststoff bestehen, in einem sie gehäuseartig
aufnehmenden Tragbauteil 22 aus Aluminium linear schiebegeführt.
Dieses in 4 in Einzeldarstellung sichtbare
Tragbauteil 22 weist den U-förmigen Grundquerschnitt
der Führungsvorrichtung 20 auf und umfasst eine
Bodenplatte 20.1 sowie Seitenschenkel 20.2 und 20.2',
die seitlich rechtwinklig von der Bodenplatte 20.1 hochragen.
In die Innenseiten der Seitenschenkel 20.2 und 20.2' sind
zur Führung der Seitenbacken 21 und 21' rechteckförmige
Vertiefungen 23 bzw. 23' eingelassen, die an die
Umfangskontur der Seitenbacken 21 bzw. 21' angepasst
sind. Diese Vertiefungen 23 bzw. 23' reichen unter
keilförmiger Erweiterung durch die Bodenplatte 20.1 des
Tragbauteils 22 hindurch, so dass die Bodenplatte 20.1 im
Mittelbereich vollständig von einer trapezförmigen Öffnung
durchsetzt ist. In den geschlossenen Endbereichen ist die Bodenplatte 20.1 mit
zwei Schraublöchern 24 bzw. 24' versehen,
wobei das Schraubloch 24' zur leichteren Positionierung
der Vorrichtung als Langloch ausgebildet ist. Prinzipiell könnten
jedoch auch beide Schraublöcher 24 und 24' als
Rundlöcher oder als Langlöcher ausgebildet sein.
Wichtig ist jedoch, dass die Schraublöcher 24 und 24' als
Senklöcher ausgebildet sind, in denen die Köpfe
zugeordneter Senkkopfschrauben weitgehend versenkt werden können.
Sobald das Tragbauteil 22 mit seiner Bodenplatte 20.1 auf eine
Gegenfläche eines Fußbodens oder dgl. aufgeschraubt
ist, ist die Bodenplatte 20.1 des Tragbauteils 22 an
ihrer Unterseite geschlossen, so dass in der Bodenplatte 20.1 ein
schwalbenschwanzförmiger Hohlquerschnitt vorhanden ist.
In diesen Hohlquerschnitt greift passgenau ein vom mit der zylindrischen Stützfläche
versehenen Schenkel 21.1 bzw. 21.1' der jeweiligen
Seitenbacke 21 bzw. 21' rechtwinklig abstehender
Führungsschaft 21.2 bzw. 21.2' ein, so dass
die Seitenbacken 21 bzw. 21' in ihrer Einbaulage
quer zur Längsmittelebene der Führungsvorrichtung 20 in
einer Schwalbenschwanzführung laufen. Die Einzelheiten
der spiegelsymmetrischen Seitenbacken 21 und 21' sind
in Verbindung mit den Einzeldarstellungen der Seitenbacke 21 in 5 deutlicher zu erkennen.
-
Die
Führungsschäfte 21.2 und 21.2' der
Seitenbacken 21 bzw. 21' sind mittig jeweils mit
einer Gewindebohrung 27 bzw. 27' versehen, in
die jeweils ein Gewindestift als Einstellschraube 25 bzw. 25' mit passendem
Außengewinde hineingedreht ist. Die beiden Einstellschrauben 25 und 25' sind
geometrisch koaxial unmittelbar hintereinander angeordnet und stützen
sich mit ihren voneinander abgewandten Enden an der gegenüberliegenden
Wand des zugeordneten Seitenschenkels 20.2 bzw. 20.2' des
Tragbauteils 22 ab. Die Einstellschrauben 25 und 25' weisen
zudem jeweils mittig an ihrem dem Seitenschenkel 20.2 bzw. 20.2' zugewandten
Ende eine Einsteckvertiefung für ein Drehwerkzeug wie einen
Schraubendreher oder einen Inbusschlüssel auf. Damit diese
Einsteckvertiefung zum Einstellen der Seitenbacken 21 mittels
eines Drehwerkzeuges zugänglich wird, sind die Seitenschenkel 20.2 bzw. 20.2' des Tragbauteils 22 an
entsprechender Stelle mit einer Durchstecköffnung 26 bzw. 26' versehen,
deren Durchmesser deutlich kleiner ist, als der Durchmesser der
Einstellschraube 25 bzw. 25' selbst. Hierdurch
bleibt die axiale Abstützung der Schraubenenden am zugeordneten
Seitenschenkel 20.2 bzw. 20.2' des Tragbauteils 22 zuverlässig
erhalten. Da ein konstruktiv festgelegter Längenunterschied
zwischen der Einstellschraube 25 bzw. 25' und
dem von ihr durchsetzten Führungsschaft 21.2 bzw. 21.2' der Seitenbacke 21 bzw. 21' besteht,
lässt sich jede der beiden Seitenbacken 21 bzw. 21' im
Rahmen des möglichen Verstellbereichs individuell axial
verstellen, so dass mühelos eine sehr präzise
Einstellung des Backenabstandes unter seitlicher Anpassung an die
Bewegungsebene des Schiebeflügels S vorgenommen werden
kann.
-
Eine
baulich wesentlich einfachere Ausführungsform ist in den 6 bis 9 zu
sehen, wobei die Führungsvorrichtung 30 integral
als selbsttragender Kunststoffkörper z. B. aus Teflon ausgebildet
ist. Dieser Kunststoffkörper umfasst zwei Seitenbacken 31 und 31',
die über ein dazwischen angeordnetes Basisteil 32 einteilig gespritzt
oder gegossen sind. Das Basisteil 32 weist eine längliche
Rechteckform auf und an dessen seitliche Schmalseiten sind die Seitenbacken 31 angeschlossen.
Nach dem Ausformen des Kunststoffkörpers stehen die Seitenbacken 31 zunächst
in Werkzeuglage, also wie sie dem Formwerkzeug entnommen werden,
rechtwinklig vom parallelflachen Basisteil hoch, wie in 7 zu sehen
ist.
-
Um
eine Führung bzw. seitliche Abstützung des Schiebeflügels
S' zu ermöglichen, lassen sich die Seitenbacken 31 und 31' relativ
zu ihrem Basisteil 32 so verlagern, dass sie über
den Verstellbereich der Führungsvorrichtung 30 mit
einer oberen, inneren Randzone am Schiebeflügel S' anliegen,
wie aus 6 ersichtlich ist. Die seitliche
Verlagerung der oberen Randzone kommt dadurch zustande, dass die
Seitenbacken 31 und 31' um eine Biegeachse geschwenkt
werden, die entlang den Schmalseiten des Basisteils 32 verläuft.
Hierbei ergibt sich eine nahezu punktförmige Stützauflage
am Schiebeflügel S', da die obere Randzone über
ihre Länge und ihren Querschnitt entsprechend gekrümmt
ist, wie in 6 in Verbindung mit 8 gut
zu sehen ist.
-
Eine
konstruktiv exakt definierte Biegeachse ergibt sich dadurch, dass
die Seitenbacken 31 und 31' jeweils im Übergangsbereich
zum Basisteil 32 durch Ausbildung eines Scharnierstegs 33 bzw. 33' geschwächt
sind. Diese Schwächung wird durch keilförmige
Einschnitte hervorgerufen, die entlang den Eckbereichen zwischen
dem Basisteil 32 und den beiden Seitenbacken 31 und 31' verlaufen
und die Wanddicke der Seitenbacken 31 bzw. 31' in
diesem Bereich etwa auf die Hälfte reduzieren. Aufgrund
der Stabilität des Scharnierstegs 33 bzw. 33' können
für den vorliegenden Anwendungsfall ausreichende Stützkräfte
auf das Basisteil 32 übertragen werden.
-
Die
Biegesteifigkeit des parallelflachen Basisteils 32 selbst
ist zudem weiter erhöht, wenn es in seiner flächig
aufliegenden Anbaustellung auf einer Gegenfläche eines
Fußbodens oder dgl. verschraubt ist, da es sich nicht mehr
frei verformen kann. Hierzu weist das Basisteil 32 in seinen
Endbereichen jeweils ein Schraubloch 34 für eine
nicht gezeigte Senkkopfschraube auf.
-
Für
ein gefühlvolles und exaktes Einstellen der Seitenbackenneigung
sind als Einstellschrauben 35 bzw. 35' die gezeigten
Senkkopfschrauben vorgesehen. Diese Einstellschrauben 35 und 35' sind durch
zugeordnete Senklöcher 37 bzw. 37' im
Basisteil 32 hindurchgeführt, die von der Unterseite
der das Basisteil 32 bildenden Platte ausgehen und münden
zunächst in den unmittelbar benachbarten Einschnitt neben
dem zugeordneten Scharniersteg 33 bzw. 33' ein.
In der in 7 gezeigten Werkzeuglage der
Führungsvorrichtung 30 ist zu erkennen, dass sich
die Senklöcher 37 bzw. 37' im Anschluss
an den Einschnitt als fluchtende Gewindebohrungen 36 bzw. 36' fortsetzen,
die innerhalb ihrer Seitenbacke 31 bzw. 31' verlaufen.
Dabei vergrößert sich der Abstand der Gewindebohrungen 36 und 36' voneinander
mit zunehmendem Abstand zum Basisteil 32. Die Mittellängsachsen
der Gewindebohrungen 36 und 36' schließen
hierbei jeweils mit der Längsmittenebene der Führungsvorrichtung 30 einen
Winkel von etwa 18 Grad ein, wie durch die in 7 eingezeichneten
Winkel alpha verdeutlicht ist. Unter diesem Winkel alpha verlaufen
folglich zunächst auch die Drehachsen der in die Gewindebohrung 36 bzw. 36' hineingedrehten
Einstellschrauben 35 bzw. 35'. Werden diese zunächst
schräg orientierten Einstellschrauben 35 und 35' aber
soweit angezogen, dass ihr Schraubenkopf an der Wand des Senkloches 37 bzw. 37' zur
Anlage kommt, wirkt sich die Axialkraft der Einstellschrauben 35 und 35' als
Biegekraft aus, durch welche die Seitenbacken 31 bzw. 31' um
ihren Scharniersteg 33 bzw. 33' gebogen werden.
Dadurch bewegen sich die abgerundeten Stützflächen
im oberen Randbereich der Seitenbacken 31 und 31' aufeinander
zu, bis sie ihre den Schiebeflügel S seitlich stützende
Position gemäß 6 eingenommen
haben. Da die kegelförmigen Senkungen im Basisteil 32 etwas überdimensioniert
sind, verlagern sich die Schraubenköpfe dabei etwas in
ihrem Senkloch 37 bzw. 37'.
-
Werden
die Einstellschrauben 35 und 35' in Löserichtung
gedreht, richtet sich die schräg geneigte Seitenbacke 31 entsprechend
dem Lösevorschub der Einstellschraube 35 wieder
auf. Durch Drehen der zur Seitenbacke 31 bzw. 31' gehörenden
Einstellschraube 35 bzw. 35' lassen sich die Seitenbacken 31 und 31' somit getrennt
voneinander in ihrer Seitenneigung verstellen, um die gewünschte
Stützposition aufzufinden.
-
Um
Nachteile hinsichtlich der Bauhöhe der Führungsvorrichtung
zu vermeiden, sind die Einstellschrauben 35 bzw. 35' seitlich
neben dem maximalen Eingriffsquerschnitt des Schiebeflügels
S' angeordnet.
-
Damit
die Stützwirkung der Seitenbacken nicht durch Verwindungen
bzw. Verwölbungen der Seitenbacken 31 bzw. 31' selbst
beeinträchtigt wird, sind jeder Seitenbacke 31 bzw. 31' möglichst
mehrere, vorzugsweise zwei, parallel wirkende Einstellschrauben 35 bzw. 35' zugeordnet.
Diese Einstellschrauben 35 bzw. 35' sollen möglichst
gleichmäßig in ihre Gewindebohrung 36 bzw. 36' eingedreht
werden. Auch mit dieser Führungsvorrichtung 30 lassen sich
die Seitenbacken 31 und 31', jeweils im Rahmen ihres
konstruktiv festgelegten Verstellbereiches individuell seitlich
verstellen.
-
In 10 ist
als dritte Ausführungsform eine Führungsvorrichtung 40 gezeigt,
die sich ebenfalls durch eine einfache Bauweise auszeichnet. Die
einfache Bauweise ist darauf zurückzuführen, dass auch
hier die Seitenbacken 41 bzw. 41' als tragende Seitenschenkel
der Führungsvorrichtung 40 ausgebildet sind und
jeweils im unteren Randbereich winkelsteif mit einer Basisplatte
verbunden sind, wobei die eine parallelflache Grundform aufweisenden
Basisplatten als zusammenschiebbare Führungsplatten 42 bzw. 43 ausgebildet
sind. Die längere Führungsplatte 43 weist
in ihren beiden Endbereichen jeweils ein Schraubloch 44 mit
kegelförmiger Senkung auf, durch welche die Führungsplatte 43 über
passende Senkkopfschrauben 45 auf der Auflagefläche
eines Fußbodens oder dgl. verschraubt ist. Die Führungsplatten 42 und 43 sind über
eine Schwalbenschwanzführung 46 parallel zur Mittelquerachse
der Führungsvorrichtung 40 verschiebbar aneinander
gelagert, wobei die vordere und hintere Schmalseite der kürzeren
Führungsplatte 42 so abgeschrägt sind, dass
sie mit wenig Spiel weitgehend formschlüssig in den seitlich
sichtbaren Hohlquerschnitt der Führungsplatte 43 hineinpassen.
Prinzipiell wäre es denkbar, auch bei dieser Führungsvorrichtung 40 eine
Möglichkeit zur Schraubverstellung vorzusehen, durch welche
die Füh rungsplatten 42 bzw. 43 entlang der
Schwalbenschwanzführung 46 relativ zueinander verschoben
werden können. Zur weiteren technischen Vereinfachung ist
jedoch vorgesehen, die Schiebeverstellung durch entsprechende Verlagerung
der Führungsplatten 42 und/oder 43 vorzunehmen
und nur deren eingestellte Endlage über Klemmkräfte
zu fixieren. Die Fixierung kann über die axiale Vorspannkraft
der Senkkopfschrauben 45 beim Anziehen derselben erfolgen,
wenn die Führungsplatte 42 etwas dicker bemessen
wird als die Führungsplatte 43. Die Stützflächen
der Seitenbacken 41 sind auch bei dieser Ausführungsform über
ihre Länge mit großem Radius gekrümmt,
wodurch der Hohlkanal zwischen ihnen zur Mitte hin entsprechend
etwas verengt ist und in diesem Bereich auch die seitlichen Stützkräfte
auf den nicht gezeigten Schiebeflügel ausgeübt
werden. Im Bereich dieser Stützflächen sind hier
Einsätze 47 aus Kunststoff eingesetzt, welche
die Stützfunktion übernehmen sollen, wobei die Vorrichtung
im Übrigen ein Aluminiumgussteil ist.
-
Alternativ
wäre es jedoch auch denkbar, die Führungsvorrichtung 40 insgesamt
aus einem geeigneten Kunststoff wie z. B. Teflon herzustellen, so dass
die Einsätze 47 wegfallen könnten.
-
Bei
der Führungsvorrichtung 40 lässt sich problemlos
ein Einstellbereich zwischen 8 mm und 13,5 mm vorsehen, über
den die Vorrichtung stufenlos verstellbar ist.
-
Diese
Führungsvorrichtung 40 umfasst nur wenige Einzelteile,
lässt sich sehr kostengünstig herstellen und benötigt
nur wenig Einbauraum.
-
Allen
beschriebenen Führungsvorrichtungen 20, 30 und 40 ist
gemeinsam, dass ihre stufenlose Einstellmöglichkeit ausreicht,
um eine Anpassung an die unterschiedliche Dicke der Schiebeflügel
von üblichen Ganzglastüren vorzunehmen. Bei Verwendung
einer wegen der stufenlosen Verstellmöglichkeit universellen
Ausführungsform können sich durch Standardisierung
einerseits und durch eine Reduzierung der Montagezeit andererseits
ggf. deutliche Kosteneinsparungen ergeben.
-
- S,
S'
- Schiebeflügel
- A
min., A max.
- Backenabstand
- 20
- Führungsvorrichtung
- 20.1
- Bodenplatte
- 20.2,
20.2'
- Seitenschenkel
- 21,
21'
- Seitenbacke
- 21.1,
21.1'
- Schenkel
(Seitenbacke)
- 21.2,
21.2'
- Führungsschaft
- 22
- Tragbauteil
- 23,
23'
- Vertiefung
- 24
- Schraubloch
- 24'
- Schraubloch
(Langloch)
- 25,
25'
- Einstellschraube
(Gewindestift)
- 26,
26'
- Durchstecköffnung
- 27
- Gewindebohrung
- 30
- Führungsvorrichtung
- 31,
31'
- Seitenbacke
- 32
- Basisteil
- 33,
33'
- Scharniersteg
- 34
- Schraubloch
- 35,
35'
- Einstellschraube
(Senkkopfschraube)
- 36,
36'
- Gewindebohrung
- 37,
37'
- Senkloch
- 40
- Führungsvorrichtung
- 41,
41'
- Seitenbacke
- 42
- Führungsplatte
- 43
- Führungsplatte
- 44
- Schraubloch
- 45
- Senkkopfschraube
- 46
- Schwalbenschwanzführung
- 47
- Kunststoffeinsatz
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202004015416
U1 [0002]
- - DE 10228874 A1 [0004]