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Die
Erfindung betrifft ein Streckwerk einer Spinnereivorbereitungsmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannt
sind aus dem Stand der Technik verschiedene Spinnereivorbereitungsmaschinen
mit einem Streckwerk, wobei hier insbesondere Karden, Strecken und
Kämmmaschinen
zu nennen sind. Aus der
DE
195 48 840 A1 ist beispielsweise eine Strecke der Anmelderin
bekannt, bei welcher der Bediener seitlich an das Streckwerk herantritt
und zum Zugriff auf das Streckfeld den Belastungsarm mit den darin eingehängten Oberwalzen
um eine dem Streckwerk nachgeordnete Schenkachse aufschwenkt. Vom
Bediener aus gesehen wird der Belastungsarm von links nach rechts
verschwenkt, also am Körper
des Bedieners vorbei.
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Auch
ist eine Strecke bekannt, bei welcher der Bediener ebenfalls seitlich
an das Streckwerk herantritt, dann jedoch den Belastungsarm nach
oben verschwenkt. Hierbei verläuft
die Schwenkachse entlang des Streckwerkes auf der dem Bediener abgewandten
Seite.
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Gleichfalls
ist ein Bedienkonzept bekannt geworden, bei dem der Bediener von
vorne an das Streckwerk herantritt, um den Belastungsarm nach oben
zu verschwenken. Insbesondere der letzte Maschinentyp bietet jedoch
keine einfache Bedienung für
beispielsweise kleinere Personen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Streckwerk der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass die Bedienung vereinfacht
ist.
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Diese
Aufgabe wird bei dem Streckwerk der eingangs genannten Art durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Gleichfalls ist eine Spinnereivorbereitungsmaschine mit einem derartigen
Streckwerk Teil der Erfindung.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
bietet insbesondere den Vorteil, dass der Belastungsarm wie bei
den bisherigen Maschinen der Anmelderin nach vorne, d.h. in Faserbandlaufrichtung,
verschwenkbar ausgebildet ist, gleichzeitig aber die Bedienbarkeit
durch das Herantreten der Bedienperson von vorne an das Streckwerk,
d.h. von der ausgangsseitigen Stirnseite des Streckwerks bzw. entgegen der
Laufrichtung des oder der Faserbänder,
vereinfacht ist. Der einfache Zugriff auf das Streckwerk, wobei
der Bediener dem Streckwerk gegenüber steht, wird dadurch gewährleistet,
dass der Bediener mit beiden Armen um den Belastungsarm herum greifen kann,
um Zugriff auf die Streckwerkswalzen bzw. das oder die Faserbänder im
Streckwerk zu haben.
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Besonders
kommt dieser Vorteil dann zu tragen, wenn das Streckwerk zum Bediener
hin geneigt angeordnet ist, so dass der Belastungsarm bzw. die Druckarmen
im geöffneten
Zustand im Bereich der Brust oder des Bauches des Bedieners liegen.
Die Sicht auf die Streckwerkswalzen ist somit frei, so dass die
Auge-Hand-Koordination in höchstem
Grade gewährleistet
ist.
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Aufgrund
der Höhe
der üblicherweise
verwendeten Kannen zur Ablage des verstreckten Faserbandes ist bevorzugt
ein Podest an der Bedienerposition, d.h. an der ausgangsseitigen
Stirnseite des Streckwerks, angeordnet. Der Bediener stellt sich
zur Bedienung auf das – ggf.
Stufen aufweisende – Podest,
um einen noch besseren Zugriff auf das Streckwerk, insbesondere
im geöffneten
Zustand, zu erhalten.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Streckwerk mit
einem Winkel α im
Bereich zwischen 10° und
80°, vorzugsweise
zwischen 40° und
75°, und
bevorzugt um ca. 60° gegenüber einer Horizontalebenen
geneigt ist. Eine derart schräge Anordnung
der Streckwerkswalzen ermöglicht
eine gute Zugänglichkeit
zu allen notwendigen Bedienelementen, beispielsweise zum Einlegen
von Faserband in das Streckwerk. Der Bediener führt hierbei seine Arbeitsgänge den
Belastungsarm beidseitig umgreifend aus.
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Zusammen
mit der Neigung des Streckwerks hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn – bei
maximal geöffnetem
Belastungsarm – der
Winkel β zwischen
der Neigung des Streckwerks und dem Belastungsarm im Bereich zwischen
70° und
120° liegt. Vorzugsweise
liegt dieser Winkel β im
Bereich zwischen 80° und
100° und
besonders bevorzugt bei ca. 90°.
Insbesondere bei einer Neigung des Streckwerks um ca. 60° (α) gegenüber der
Horizontalen wird hierdurch eine hervorragende Bedienbarkeit des Streckwerks
bei geöffnetem
Belastungsarm erreicht. Der Bediener schaut von schräg oben auf
die Unterwalzen und den Transportweg des oder der Faserbänder und
kann mit seinen beiden Armen um den Belastungsarm greifen. Weder
ist bei dieser Anordnung in irgendeiner Weise die Sicht versperrt,
noch sind Hindernisse im Bewegungsraum der Arme und Hände vorhanden.
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Entsprechend
ist es bevorzugt, wenn der Winkel γ zwischen dem aufgeschwenkten
Belastungsarm und der Horizontalen im Bereich zwischen 10° und 60° liegt, vorzugsweise
zwischen 25° und 45°, und bevorzugt
ca. 30° beträgt. Bei
einem um ca. 60° geneigten
Streckwerk wird durch eine Winkelwahl von 30° eine hervorragende Zugänglichkeit
zum Streckfeld ermöglicht;
der Winkel β beträgt in diesem Fall
ca. 90°.
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Eine
auf die Armlänge
eines durchschnittlichen, durchaus auch relativ klein gewachsenen
Bedieners angepasste Länge
des Belastungsarms – gemessen
von dessen Schwenkachse bis zu seinem freien Ende – liegt
vorteilhafterweise im Bereich zwischen 30 cm und 45 cm und vorzugsweise
im Bereich zwischen 33 cm und 39 cm. Besonders bevorzugt ist eine
Länge von
ca. 36 cm.
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Eine
gute Zugänglichkeit
zu wichtigen Stellen am Ausgang des Streckwerks, insbesondere einer
Verdichtungseinrichtung, die den Streckwerkswalzen nachgelagert
ist und das verstreckte Vlies zu einem Faserband verdichten soll,
kann dann mit Vorteil erreicht werden, wenn der Abstand zwischen
dem freien Ende des Belastungsarms und dieser Verdichtungseinrichtung
im Bereich zwischen 40 cm und 55 cm liegt. Der Abstand liegt vorzugsweise
im Bereich zwischen 43 cm und 49 cm und beträgt bevorzugt ca. 46 cm.
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Auch
die Breite des Belastungsarms ist vorzugsweise derart angepasst,
dass das beidseitige Umgreifen in einer unverkrampften Haltung des
Bedieners realisiert werden kann. Es hat sich hierbei als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Breite des Belastungsarms im Bereich von 24 cm
bis 40 cm liegt und vorzugsweise im Bereich von 26 cm bis 34 cm.
Bevorzugt ist eine Breite von ca. 28 cm.
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Das
erfindungsgemäße Streckwerk
kann besonders einfach ausgeführt
sein, wenn es einen Träger
umfasst, welcher im wesentlichen aus zwei geschnittenen Seitenstegen
und einer diese beiden Stege verbindenden Rippe gefertigt ist. Seitenstege und
Rippe sind hierbei vorzugsweise mit einem Laser aus einem Blech
geschnitten. Es hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass die Schneidkanten der Seitenstege nicht mechanisch
nachbearbeitet werden müssen,
auch wenn die Lager für
die Unterwalzen des Streckwerkes und gegebenenfalls auch einer nachgeordneten
Kalanderwalze direkt auf die Schneidkanten aufgesetzt werden. Die
Lager können hierbei
direkt an die Seitenstege angeschraubt werden.
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In
die Seitenstege sind zudem vorteilhafterweise Öffnungen für die Hauptantriebswelle und/oder die
Vorgelegewelle eingeschnitten. Dieser sehr kompakte Aufbau des Trägers zur
Lagerung der Unterwalzen, einer Kalanderwalze sowie einer oder mehrerer
Antriebswellen ermöglicht
einen äußerst kompakten
Aufbau des Streckwerkes, so dass auch der verschwenkbare Belastungsarm
sehr kurz gehalten werden kann. Dies bedingt, dass die Schwenk achse relativ
nah vor dem Bediener angeordnet sein kann und daher ein Umgreifen
des Belastungsarmes zum Zugriff auf den Bereich des Streckwerkes
sehr gut möglich
ist. Dies trifft auch für
kleinere Personen mit entsprechend kleineren Armen zu. Dieses derart
optimierte Streckwerk ermöglicht
es demnach, auf kleinstem Raum mit hervorragenden Bedienungsmöglichkeiten
zu agieren.
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Die
erfindungsgemäße Spinnereivorbereitungsmaschine
mit dem zuvor beschriebenen Streckwerk weist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
eine Kannenausschubeinrichtung auf, bei welcher die Ausschubrichtung
für die
gefüllte
Kanne im wesentlichen parallel zur Schwenkachse des Belastungsarms
verläuft.
Diese Ausgestaltung bietet im wesentlichen den Vorteil, dass die
Bedienperson nicht im Kannenwechselbereich steht, wenn sie auf den
Streckwerksbereich zugreift. Dies bedingt, dass der Zugang zum Streckwerk
erleichtert ist und beispielsweise weniger bis gar keine Maschinenteile
zu übersteigen
sind, um zum Streckwerk zu gelangen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Streckwerks mit Bandablagevorrichtung;
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2 das
Streckwerk der 1 mit Zugriff eines Bedieners;
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3 eine
Aufsicht auf das Streckwerk gemäß der 2;
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4 eine
vergrößerte Seitenansicht
des Streckwerks der vorherigen Figuren;
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5 eine
Vorderansicht des Streckwerks der 4 (ohne
Belastungsarm);
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6 eine
Aufsicht auf das Streckwerk der 4 und 5 (ohne
Belastungsarm);
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7 den
Träger
für das
Streckwerk der vorherigen Figuren, und
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8 eine
Detailansicht eines Seitenstegs mit angeflanschtem Unterwalzenlager
im Querschnitt.
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In
den 1 und 2 sind die wesentlichen Teile
einer Strecke als Beispiel einer Spinnereivorbereitungsmaschine
in Seitenansicht schematisch dargestellt. Das Herzstück der Strecke
ist das Streckwerk 1, im welchem ein oder mehrere dem Streckwerk 1 vorgelegte
Faserbänder
FB in bekannter Weise verstreckt werden. Das oder die Faserbänder FB
durchlaufen hierbei das Streckwerk 1 in Richtung f3 (s. 1).
Es resultiert am Ausgang des Streckwerks 1 ein einziges
vergleichmäßigtes Faserband
FB, welches von einem Kalanderwalzenpaar 38, 48 aus
dem Streckwerk 1 durch eine schematisch angedeutete Verdichtungseinrichtung 70,
insbesondere einen Vliestrichter und eine daran anschließende Vliesdüse umfassend,
abgezogen und in einen üblicherweise
geschwungenen Bandkanal 71, der in einem Drehteller 72 integriert
ist, in eine Kanne K abgelegt wird. Der Drehteller 72 und
damit der Bandkanal 71 drehen sich um eine vertikale, durch
eine gestrichelte Linie angedeutete Achse. Gleichfalls wird die
Kanne K gedreht, indem sie auf einem rotierenden Kannenteller 73 platziert
wird. Die beiden vertikalen Drehachsen des Kannentellers 73 und
des Drehtellers 72 verlaufen bekanntermaßen gegeneinander versetzt,
so dass das Faserband FB in zykloidaler Form in die Kanne K abgelegt
wird.
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Die
Kanne K steht in einer Öffnung
eines Unterbaus 2, der auch das Streckwerk 1 trägt. Vor
dem Unterbau 2 ist ein Podest 3 angeordnet, das
von einem Bediener B bestiegen werden kann.
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Zur
Verstreckung des oder der vorgelegten Faserbänder FB umfasst das Streckwerk 1 vorliegend
drei Walzenpaare. Dies ist zum einen das Eingangswalzenpaar, das
aus der Eingangsunterwalze 35 und der Eingangsoberwalze 45 besteht.
Es folgen in Laufrichtung f3 des oder der Faserbänder FB die mittlere Unterwalze 36 und
die mittlere Oberwalze 46. Zusammen bilden die Walzen 35, 45, 36, 46 das sog.
Vorverzugsfeld. Das letzte Walzenpaar im Streckwerk 1 wird
von der Ausgangsunterwalze 37 und der Ausgangsoberwalze 47 gebildet,
das zusammen mit den mittleren Walzen 36, 46 das
sog. Hauptverzugsfeld darstellt. Die genannten Walzenpaare laufen
mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten, so dass das oder
die Faserbänder
FB, welche im Streckwerk 1 vliesartig ausgebreitet und
entlang der Klemmlinien der jeweiligen Walzenpaare geklemmt werden,
entsprechend dem Verhältnis
der Umfangsgeschwindigkeiten verzogen werden.
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Die
Unterwalzen 35, 36, 37 sind endseitig
in Lagern 31 bzw. 32 bzw. 33 gelagert,
die ihrerseits – wie
anhand der 4–6 noch näher erläutert wird – auf einem
Träger 5 angeordnet
sind. Die Oberwalzen 45, 46, 47 sind
in einem Belastungsarm 50 mit zwei Seitenwangen 52a, 52b gelagert,
die an ihren freien Enden mittels einer Horizontalstange 54 verbunden
sind und an ihrem anderen Ende jeweils in einem Schwenklager 58 gelagert
sind. Mittels dieser Anlenkung ist der Belastungsarm 50 um
die Schwenkachse 59 verschwenkbar, s. Pfeil f2.
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Um
eine optimale Klemmwirkung des oder der Faserbänder FB im Streckwerk 1 zu
realisieren, wird der Belastungsarm 50 mit seinen eingehängten Oberwalzen 45, 46, 47 mittels
zweier Schwenkhebel 75 in der in 1 dargestellten
Belastungsstellung verriegelt. Die Schwenkhebel 75 greifen
mit ihren endseitigen Klauen an der Horizontalstange 54 des Belastungsarms 50 an.
Bei Hochschwenken der Schwenkhebel 75 um die Schwenkachse 76 (s.
Pfeil f1) wird der Belastungsarm 50 frei und kann um die Schwenkachse 59 aufgeschwenkt
werden. Diese Situation ist in 2 dargestellt.
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Die
Oberwalzen 45, 46, 47 sind über druckbelastete
Stößel 41, 42 bzw. 43 in
die Aufnahmen 66 (einheitliches Bezugszeichen) der Lager 31, 32 bzw. 33 gepresst.
Der Druck kann pneumatisch oder durch Federn aufgebracht werden,
wobei letzteres durch die gezackten Linien 51 angedeutet
ist.
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Das
Streckwerk 1 gemäß den Figuren
ist ein sog. 3-über-3-Streckwerk,
das vorliegend um einen Winkel α von
ca. 45° gegenüber einer
Horizontalebene zum Bediener B hin geneigt ist. Wie weiterhin der 2 zu
entnehmen ist, lässt
sich der Belastungsarm 50 um einen Winkel β von ca.
90° aufschwenken. Hierdurch
ergibt sich weiterhin, dass der Belastungsarm 50 in verschwenkter
Position einen Winkel γ von ca.
45° mit
der Horizontalen einnimmt. Die drei Winkel sind in der 2 einerseits
direkt bei den Maschinenteilen angegeben, andererseits auch schematisch
in einer kleinen eigenen Abbildung über dem Streckwerk 1 dargestellt.
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Angemerkt
sei, dass in den 1 und 2 lediglich
mechanische Komponenten der Strecke dargestellt sind. Regulierungseinrichtungen,
Zentralrechner, Antriebe u. dgl. sind nicht gezeigt, da sie im Rahmen
der vorliegenden Erfindung nicht wesentlich sind und vorzugsweise
den bekannten Ausführungen entsprechen.
Es sind hierbei Antriebe mit Riemenübertragung als auch Einzelantriebe
sowie Mischformen möglich.
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Wie
den 1 und 2 zu entnehmen ist, tritt ein
Bediener B des Streckwerks 1 von vorne an die Strecke heran,
indem er zunächst
auf das Podest 3 steigt, um in optimaler Höhe zu arbeiten.
Das Streckwerk 1 ist dann vor Bauch und Brust des Bedieners
B angeordnet, d.h. dem Bediener gegenüber. Um auf das oder die Faserbänder FB
im Streckwerk 1 zugreifen zu können – beispielsweise zum Einlegen von
Bandenden der zur verstreckenden Bänder oder zum Säubern des
Streckwerks 1 – entriegelt
er den Belastungsarm 50, um diesen anschließend zu
sich hin zu verschwenken. In der Aufsicht gemäß der 3 ist das
geöffnete
Streckwerk 1 noch einmal der besseren Übersicht halber dargestellt.
Aus der 3 sind zudem einige Distanzen
bzw. Längen
im Bereich des Bedienfeldes angegeben. Der Belastungsarm 50 weist
eine Breite c von ca. 28 cm auf; seine Länge a – gemessen von der Schwenkachse 59 bis
zu seinem freien Ende – beträgt vorliegend
ca. 37 cm. Der Abstand b von der Verdichtungseinrichtung 70 bis
zu dem besagten freien Ende des Belastungsarms 50 beläuft sich
vorliegend auf ca. 46 cm. Es ist zu beachten, dass die Draufsicht
gemäß der 3 den
Belastungsarm perspektivisch darstellt.
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Aus
den 2 und 3 wird deutlich, dass der Bediener
B um den Belastungsarm 50 beidseitig herum greift, um auf
das Streckwerk 1 bzw. das oder die Faserbänder FB
zugreifen zu können.
Da das freie Ende des Belastungsarms 50 vor seiner Brust seine
Ruhelage einnimmt, hat der Bediener B eine freie Sicht über den
Belastungsarm 50 hinweg auf das Streckwerk 1.
Die günstige
Bedienbarkeit wird unterstützt
durch die geneigte Anordnung des Streckwerks 1 (Winkel α), die Winkel β und γ, sowie die
geometrischen Abmessungen bzw. Abstände a, b, c. Das Podest 3 verschafft
dem Bediener zudem eine günstige
Bedienhöhe.
Bei niedrigeren Kannen K kann das Podest 3 ggf. entfallen.
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Das
erfindungsgemäße Konzept
der Bedienbarkeit des Streckwerks 1 von vorne zusammen
mit der dem Streckwerk 1 nachgeordneten Schwenkachse 59 des
Belastungsarms 50 wird im Folgenden anhand der 4–6 näher erläutert, wobei
hier auf eine bevorzugte Ausführungsform
eingegangen wird.
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In
der 4 ist das Streckwerk 1 im Vergleich zur
Darstellung gemäß der 1 und 2 von
der anderen Seite aus dargestellt. Es umfasst einen Träger 5,
der im wesentlichen aus zwei parallel zueinander verlaufenden Sei tenstegen 10a, 10b besteht,
die durch eine Rippe 20 miteinander verbunden sind. Während die
Seitenstege 10a, 10b sich jeweils in einer Vertikalebene
erstrecken, weist die Rippe 20 einen gebogenen Verlauf
mit mehreren flächigen
Abschnitten auf. Die Rippe 20 ist in der 2 als gestrichelte
Linie eingezeichnet; ebenso sind Biegelinien 21, 22, 23 angedeutet.
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Die
Rippe 20 weist – wie
insbesondere der Vorderansicht der 5 und der
Aufsicht der 6 zu entnehmen ist – mittig
eine vom Belastungsarm 50 fortführende Durchgangsöffnung 27 auf,
die nach unten vom Unterblech 2 und nach oben von einem
Abschnitt 25 der Rippe 20 begrenzt ist. Die Durchgangsöffnung 27 dient
zum Abführen
von Fasern aus dem Streckwerksbereich (s. Pfeil f5), um diesen sauber
zu halten. Die hierfür
notwendigen Saugeinrichtungen und die übrigen Saugkanäle vor und
nach der Durchgangsöffnung 27 sind
nicht dargestellt.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Seitenstege 10a, 10b und
die Rippe 20 mittels einem Laser aus einem Blech heraus
zu schneiden. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Stege 10a, 10b und
die Rippe 20 schnell und präzise erhalten werden können.
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Der
vorgenannte Prozess des Laserschneidens hat sich des weiteren als
sehr vorteilhaft herausgestellt, da gefunden wurde, dass die Schneidkanten 11 mechanisch
nicht nachbearbeitet werden müssen,
um die Lager 31–34 präzise aufnehmen
und präzise
positionieren zu können.
Diese Erkenntnis resultiert in einer weiteren Vereinfachung des
Herstellungsprozesses des erfindungsgemäßen Streckwerks 1.
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Wie
aus der 8 ersichtlich ist, sind die Scheidkanten 11 durch
die Schnittrichtungsvorgabe leicht nach innen hin abschüssig ausgebildet.
Der Laserstrahl wurde hierbei von der Innenseite des Seitenstegs 10b appliziert,
gemäß der 8 also
von der linken Seite. Das Lager 32 (hier als Beispiel herausgegriffen)
liegt im wesentlichen am höchsten
Abschnitt der Schneid kante 11 an. Die Schneidkante 11 beim
gegenüberliegenden
Seitensteg 10a wurde ebenfalls durch Schneiden des Blechs
von dessen Innenseite des Seitenstegs 10a erzeugt, so dass
die beiden Schneidkanten spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
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Es
hat sich herausgestellt, dass trotz des schrägen Schneidkantenverlaufs eine
hochpräzise Lagerung
der Lager 31–34 realisierbar
ist.
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In
die Seitenstege 10a, 10b sind des weiteren drei
gegeneinander versetzte, parallel zueinander verlaufende Langlöcher 12, 13 hineingeschnitten (s. 7),
welche zur Arretierung der Lager 31, 32, 33 für die Unterwalzen 35, 36, 37 dienen.
Wie insbesondere der 8 zu entnehmen ist, weisen die
Lager 31, 32, 33 unterseitig jeweils
eine L-Form auf und liegen hierdurch im aufgesetzten Zustand einerseits an
der Innenseite der Seitenstege 10a, 10b und andererseits
auf den Schneidkanten 11 selbst an. In der 8 ist
beispielhaft die Anbringung und Befestigung des Lagers 32 am
Seitensteg 10b – der
vorzugsweise nicht dicker als 18 mm und bevorzugt nicht dicker als
12 mm ist – dargestellt.
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Die
langen Schenkel der L-Form der Lager 31, 32, 33 weisen
jeweils zwei parallel zueinander verlaufende Bohrungen 67 mit
Innengewinde auf, die mit den Langlöchern 12, 13 korrespondieren
und durch welche jeweils von der Außenseite der Seitenstege 10a, 10b Schrauben 80 hindurchgeführt sind. Zwischen
einer Schraube 80 und dem Seitensteg 10a bzw. 10b ist
noch jeweils eine Druckplatte 81 angeordnet, s. 8.
Die zwei Schrauben pro Lager 31, 32, 33 dienen
als Kippsicherung. Bei gelösten Schrauben 80 lässt sich
das jeweilige Lager 31, 32 bzw. 33 entlang
der Langlöcher 12, 13 verschieben und
nach Positionierung arretieren, um die Vorverzugs- und/oder die
Hauptverzugsdistanz (d.h. die Klemmlinienabstände der entsprechenden Walzenpaare)
zu verändern.
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Zur
Lagerung der jeweiligen Enden der Unterwalzen 35, 36, 37 weist
jedes der Lager 31, 32, 33 eine Durchgangsöffnung 65 auf
(einheitliches Bezugszeichen). Darüber ist jeweils eine Aufnahme 66 für die Enden
der jeweils zugehörigen
Oberwalze 45, 46, 47 vorhanden.
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Die
Seitenstege 10a, 10b weisen zusätzlich jeweils
ein Langloch 14 auf, mit welchem ein Lager 34 zur
Lagerung der Kalanderwalze 38 verschoben werden kann. Wie
auch die vorgenannten Lager 31, 32, 33 besitzt
das Lager 34 Bohrungen für Arretierschrauben, eine Durchgangsöffnung 69 zur
endseitigen Aufnahme der Kalanderwalze 38 und eine nach oben
offene Ausnehmung 68 zur endseitigen Aufnahme der anderen
Kalanderwalze 48.
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Wie
insbesondere den 4 und 7 zu entnehmen
ist, sind mittels des Lasers auch Schnitte in beiden Seitenstegen 10a, 10b vorgenommen.
Zunächst
wird mittels des Lasers eine kreisrunde Öffnung 17 in die Seitenstege 10a, 10b geschnitten,
in welcher die Hauptantriebswelle (nicht dargestellt) für die unteren
Streckwerkswalzen 35, 36, 37 gelagert wird.
Von der Öffnung 18 ausgehend
führt ein
weiterer gerader Schnitt 18 zu einer kreisrunden Öffnung 19,
die zur Lagerung der Vorgelegewelle (nicht dargestellt) dient.
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Der
Träger 5 ist
bevorzugt auf einem Unterblech 7 befestigt und hierbei
vorzugsweise verschweißt.
Das Unterblech 7 seinerseits ist am Unterbau 2 befestigt
(s. 1), beispielsweise verschraubt. Zur Lagerung des
Drehtellers 72 weist das Unterblech 7 eine kreisrunde Öffnung 9 auf,
wie der 6 zu entnehmen ist.
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Besonders
bevorzugt sind die Seitenstege 10a, 10b und die
Rippe 20 mittels eines Lasers miteinander verschweißt. Hierzu
werden diese drei Teile in eine Halterung eingespannt und zueinander
ausgerichtet. In der 7 ist dargestellt, dass mittels
der (nicht dargestellten) Haltevorrichtung Kräfte in Richtung der Pfeilpaare
f8, f8' und f9,
f9' ausgeübt werden können, wobei
die Seitenstege 10a, 10b hierzu sich gegenüberliegende
und parallel verlaufende Einspannflächen aufweisen. Aus der 5 ist
entnehmbar, dass auch in den Richtungen f7, f7' entgegengesetzte Kräfte auf die Seitenstege 10a, 10b ausgeübt werden.
Nach Justierung der Haltevorrichtung zur exakten Ausrichtung der
Seitenstege 10a, 10b sowie der Rippe 20 wird
der Laserschweißvorgang
begonnen.
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Die
erfindungsgemäße Spinnereivorbereitungsmaschine
mit dem erfindungsgemäßen Streckwerk 1 ist
gemäß der 3 derart
ausgebildet, dass die Kannenausschubeinrichtung (s. Pfeil f4) zum Ausschub
einer gefüllten
Kanne K parallel zur Schwenkachse 59 des Belastungsarm 50 verläuft. Hierdurch
wird eine einfache Zugänglichkeit
des Streckwerks 1 für
den Bediener B gewährleistet, ohne
dass sich eine Kanne K im Bewegungsbereich des Bedieners befände noch
deren Transportrichtung hinderlich wäre.
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Das
Streckwerk 1 gemäß der Erfindung
sowie die zugehörige
Spinnereivorbereitungsmaschine ermöglichen eine einfache Bedienung
und einen übersichtlichen
Zugriff auf den Bereich der Streckwerkswalzen.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere
Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter
die Erfindung. Insbesondere ist der Neigungswinkel α von 45° nur beispielhaft.
Ein Neigungswinkel α von
ca. 60° hat
sich ebenfalls als sehr vorteilhaft erwiesen. Bei einer diesbezüglichen
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der Winkel α ca. 90° und der
Winkel γ ca.
45°. Zusammen
mit den oben genannten Abständen
bzw. Längen
a, b, c wird ein besonders komfortabel zu bedienendes Streckwerk
zur Verfügung
gestellt. Auch andere Winkel und Abstände innerhalb der Ansprüche sind
geeignet, ein einfach zu bedienendes Streckwerk zu realisieren.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Streckwerk
Teil einer Karde bzw. unmittelbar hinter eine Karde geschaltet sein,
wobei das in der Karde produ zierte Faserband direkt in das Streckwerk transportiert
wird. Auch ist es denkbar, dass zwei gleichartige erfindungsgemäße Streckwerke
nebeneinander in einer sog. Doppelkopfstrecke angeordnet sind. Des
weiteren kann das erfindungsgemäße Streckwerk
auch derart ausgelegt sein, dass sog. Rechteckkannen befüllt werden,
wobei diese Kannen linear unter dem Drehteller changieren.