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Die Erfindung betrifft einen Einsatz für einen Falzklappenzylinder eines Falzapparats einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Falzapparate dienen der Ausbildung von Falzen an bedruckten Bedruckstoffen, wobei bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzapparaten ein bahnförmiger Bedruckstoff üblicherweise zuerst durch eine mindestens einen Falztrichter aufweisende erste Längsfalzeinheit geführt wird, um so am vorzugsweise noch nicht durchtrennten Bedruckstoff einen Längsfalz auszubilden. Ausgehend von der ersten Längsfalzeinheit wird der bahnförmige Bedruckstoff in Richtung auf eine Schneideinheit geführt. Im Bereich der Schneideinheit werden vom bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare durch Querschneiden abgetrennt. Der Schneideinheit ist üblicherweise eine Querfalzeinheit nachgeordnet, die zumindest einen Falzmesserzylinder sowie einen Falzklappenzylinder umfasst. An der Schneideinheit abtrennte Exemplare werden am Falzmesserzylinder mit Hilfe von Punkturnadeln gehalten und mit Hilfe des Falzmesserzylinders in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt. Die vom bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplare, welche am Falzmesserzylinder gehalten und vom Falzmesserzylinder in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt werden, werden unter Ausbildung eines ersten Querfalzes vom Falzmesserzylinder an den Falzklappenzylinder übergeben. Weitere, zweite Querfalze sind zwischen dem Falzklappenzylinder und einem Greiferzylinder ausbildbar, der mit dem Falzklappenzylinder zusammenwirkt. Die so mit einem Längsfalz sowie mit mindestens einem Querfalz versehenen Exemplare können ausgehend von der Querfalzeinheit in den Bereich einer zweiten Längsfalzeinheit, die üblicherweise mehrere als Falztische ausgebildete Längsfalzeinrichtungen umfasst, gelangen.
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Im Bereich der Falztische können an den bereits vorgefalzten Exemplaren zweite Längsfalze ausgebildet werden, die parallel zu dem in der ersten Längsfalzeinheit ausgebildeten Längsfalz verlaufen. An Stelle der ersten Längsfalzeinheit kann auch ein sogenannter Magazinaufbau vorhanden sein, wobei im Magazinaufbau keine Längsfalzung sondern eine Längstrennung des Bedruckstoffs erfolgt. Weiterhin sind Falzapparate bekannt, bei welchen der Falzmesserzylinder der Querfalzeinheit als Sammelzylinder ausgebildet ist, bei welchem in einer Sammelproduktion desselben vor der Ausbildung eines Querfalzes mehrere vom bahnförmigen Bedruckstoff durch Querschneiden abgetrennte Exemplare auf dem Falzmesserzylinder aufeinander abgelegt bzw. gesammelt werden.
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EP 1 053 965 A2 offenbart einen Papier führenden Zylinder, insbesondere in einem Falzapparat, wobei eine Vielzahl von um die Umfangsoberfläche des Zylinders befestigte Oberflächenabschnitten, die mehrere Schichten umfassen, von welchen eine komprimierbar ist. Die Oberflächenabschnitte sind abnehmbar an Befestigungsabschnitten des Zylinders befestigt und die Schichtstruktur der Oberflächenabschnitte umfasst eine stabilisierende Hartplastikschicht.
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Aus
DE 39 32 931 C2 ist ein Falzapparat bekannt, dessen Mantel zwischen benachbarten Falzklappen jeweils sich in Achsrichtung des Falzklappenzylinders erstreckende Gruben oder Abflachungen aufweist, so dass beim Überrollen des Spaltes zwischen Falzklappenzylinder und dem Punktur- und Falzmesserzylinder jeweils eine Schneidleiste bzw. ein Nutenbalken einer Grube oder einer Abflachung gegenüberliegt, wobei die Gruben und die Abflachung am Falzklappenzylinder durch elastische Elemente abgedeckt sind, welche in Achsrichtung des Falzklappenzylinders segmentartig nebeneinander angeordnet sind.
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Die Erfindung betrifft Details des Falzklappenzylinders. Die
DE 44 15 620 C2 offenbart einen Falzklappenzylinder für einen Falzapparat einer Druckmaschine. Der dort offenbarte Falzklappenzylinder verfügt über mehrere Falzklappen, die jeweils aus einer ansteuerbaren bzw. beweglichen Falzklappenbacke und einer festen bzw. unbeweglichen Falzklappenbacke gebildet sind. Die ansteuerbaren bzw. beweglichen Falzklappenbacken sind einem ersten Zylinderteil und die festen bzw. unbeweglichen Falzklappenbacken sind einem zweiten Zylinderteil zugeordnet. Die beiden Zylinderteile sind relativ zueinander verstellbar, um die Öffnungsweite bzw. Maulweite der Falzklappen einzustellen.
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Der Falzklappenzylinder wirkt mit dem Falzmesserzylinder und gegebenenfalls mit dem Greiferzylinder zusammen, wobei sowohl die Punkturnadeln des Falzmesserzylinders als auch die Greifer des Greiferzylinders abhängig von der Relativposition zwischen den Zylindern die Oberfläche des Falzklappenzylinders überrollen. Damit hierbei die Punkturnadeln des Falzmesserzylinders sowie gegebenenfalls die Greifer des Greiferzylinders nicht beschädigt werden, sind an einer äußeren Oberfläche bzw. am äußeren Umfang des Falzklappenzylinders Nuten ausgebildet, in welche die Punkturnadeln sowie gegebenenfalls die Greifer eintauchen können.
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Um eine definierte Führung von zu falzenden Exemplaren zu gewährleisten, muss zwischen den zusammenwirkenden Zylindern, also zwischen dem Falzklappenzylinder und dem Falzmesserzylinder sowie gegebenenfalls dem Falzklappenzylinder und dem Greiferzylinder, eine definierte Pressung bereitgestellt werden, wobei hierzu bei aus der Praxis bekannten Falzklappenzylindern in den Nuten, in welchen die Punkturnadeln des Falzmesserzylinders eingreifen können, Einsätze aus einem elastischen Werkstoff, insbesondere aus Vulkollan, angeordnet sind. Die Einsätze aus Vulkollan stehen in radialer Richtung gesehen gegenüber dem äußeren Umfang des Falzklappenzylinders vor, um die definierte Pressung zwischen dem Falzklappenzylinder und Falzmesserzylinder sowie gegebenenfalls zwischen dem Falzklappenzylinder und Greiferzylinder zu etablieren. Bei aus der Praxis bekannten Falzklappenzylindern füllen in Axialrichtung des Falzklappenzylinders gesehen die Einsätze die Nuten nicht vollständig aus, so dass die Einsätze Abschnitte der Nuten frei lassen, in welche dann die Punkturnadeln des Falzmesserzylinders eintauchen können.
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Bei bekannten Falzklappenzylindern besteht die Gefahr, dass die Punkturnadeln beim Eintauchen in die von den Einsätzen nicht ausgefüllten Abschnitte der Nuten brechen. Weiterhin besteht die Gefahr, dass Exemplare, die mit einem Ende auf die Kanten der Einsätze auftreffen, einreißen und damit beschädigt werden.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen neuartigen Einsatz für einen Falzklappenzylinder eines Falzapparats einer Druckmaschine zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Einsatz gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist der Grundkörper an einem Abschnitt im Querschnitt T-förmig konturiert.
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Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung weist der Einsatz für den Falzklappenzylinder an einem Abschnitt eine im Querschnitt T-förmige Kontur auf. Hierdurch wird eine Nut, in welcher der erfindungsgemäße Einsatz Aufnahme findet, in Axialrichtung des Falzklappenzylinders gesehen vollständig ausgefüllt. Punkturnadeln des Falzmesserzylinders tauchen dann in den Einsatz ein. Hierdurch wird vermieden, dass die Punkturnadeln brechen. Weiterhin wird vermieden, dass Exemplare bei der Produktion einreißen und damit beschädigt werden. Die Produktionsgeschwindigkeit kann bei Verwendung des erfindungsgemäßen Einsatzes deutlich gesteigert werden.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1: einen ausschnittsweisen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Falzklappenzylinder eines Falzapparats einer Druckmaschine;
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2: ein Detail, nämlich einen Träger, des erfindungsgemäßen Falzklappenzylinders in perspektivischer Ansicht; und
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3: einen erfindungsgemäßen Einsatz für einen Falzklappenzylinder in perspektivischer Ansicht.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Falzklappenzylinder 10 eines Falzapparats einer Druckmaschine, wobei in einer Ausnehmung 11 des Falzklappenzylinders 10, die an einem äußeren Umfang 12 des Falzklappenzylinders 10 ausgebildet ist, ein Träger 13 positioniert ist, der über Schrauben 14 mit dem Falzklappenzylinder 10 verschraubt ist. Die Schrauben 14 zur Befestigung des Trägers 13 am Falzklappenzylinder 10 sind in Ausnehmungen 15 des Trägers 13 geführt.
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Wie 2 entnommen werden kann, sind in den Träger 13 und damit am äußeren Umfang 12 des Falzklappenzylinders 10 Nuten 16, 17 ausgebildet. Die Nuten 16, 17 erstrecken sich im Wesentlichen in Umfangsrichtung des Falzklappenzylinders 10 und sind in Axialrichtung desselben voneinander beabstandet. Erste Nuten 16 wirken mit Punkturnadeln eines nicht-dargestellten Falzmesserzylinders und zweite Nuten 17 mit Greifern eines nicht-dargestellten Greiferzylinders zusammen. Der Träger 13 und damit die Nuten 16, 17 erstrecken sich über einen definierten Umfangsabschnitt des Falzklappenzylinders 10, nämlich über einen Umfangsabschnitt, der bei der Relativbewegung der Zylinder zueinander von Punkturnadeln eines Falzmesserzylinders bzw. von Greifern eines Greiferzylinders überrollt wird. Über den Umfang des Falzklappenzylinders 10 können mehrere Träger 13 mit Nuten 16, 17 positioniert sein.
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In den Nuten 16, die mit den Punkturnadeln des Falzmesserzylinders zusammenwirken, sind Einsätze 18 angeordnet. In Radialrichtung des Falzklappenzylinders 10 gesehen, stehen die Einsätze 18 gegenüber der Umfangsfläche des Falzklappenzylinders 10 vor, um so eine definierte Pressung zwischen dem Falzklappenzylinder 10 und dem Falzmesserzylinder sowie dem Falzklappenzylinder 10 und dem Greiferzylinder zu etablieren.
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3 zeigt einen erfindungsgemäßen Einsatz 18 für einen erfindungsgemäßen Falzklappenzylinder 10 in perspektivischer Ansicht. Der Einsatz 18 verfügt über einen quaderförmigen Grundkörper 19 aus einem elastischen Material, insbesondere aus Vulkollan. An einem Abschnitt 20 ist der Grundkörper 19 im Querschnitt T-förmig konturiert, an einem sich an diesen Abschnitt 20 anschließenden Abschnitt 21 ist der Grundkörper 19 hingegen rechteckig konturiert.
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Wie 2 entnommen werden kann, entspricht die Konturierung der Nuten 16 der Konturierung der Einsätze 18. Die Einsätze 18 füllen demnach die Nuten 16 in Umfangsrichtung des Falzklappenzylinders 10 sowie in Axialrichtung desselben gesehen nahezu vollständig aus.
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Die Höhe der Einsätze 18 ist derart bemessen, dass dieselben in Radialrichtung des Falzklappenzylinders 10 gesehen gleichmäßig aus den Nuten 16 herausragen und gegenüber dem Umfang 12 des Falzklappenzylinders 10 vorstehen.
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Der Grundkörper 19 trägt zumindest abschnittsweise radial außen eine Schicht 22, die wiederum aus einem elastischen Werkstoff, insbesondere aus Vulkollan, gebildet ist, deren Werkstoff jedoch härter ist als der Werkstoff des Grundkörpers 19. Der Werkstoff des Grundkörpers 19 verfügt vorzugsweise über eine Dichte zwischen 0,3 g/cm3 und 0,4 g/cm3. Der Werkstoff der zumindest abschnittsweise radial außen auf den Grundkörper 19 aufgebrachten Schicht 22 verfügt über eine Shorehärte zwischen 70° und 90°. Über die Schicht 22 kann der Verschleiß der Einsätze 18 reduziert werden.
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Der erfindungsgemäße Einsatz 18 wird vorzugsweise derart hergestellt, dass aus einem Rechteckprofil ein Abschnitt herausgetrennt wird, wobei in diesen Abschnitt ein gegenüber dem Rechteckprofil verbreitetes Profil eingefügt und mit dem Rechteckprofil fest verbunden wird. Das verbreitete Profil sowie gegebenenfalls die aufzubringende Schutzschicht 22 werden derart ausgeführt, dass der Einsatz 18 radial außen eine absatzfreie, produktführende Fläche aufweist. Alternativ kann der Einsatz 18 auch monolithisch durch Spritzgießen hergestellt werden.
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In den Nuten 17, die mit den Greifern des Greiferzylinders zusammenwirken, sind keine Einsätze angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Falzklappenzylinder
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Umfang
- 13
- Träger
- 14
- Schraube
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Nut
- 17
- Nut
- 18
- Einsatz
- 19
- Grundkörper
- 20
- Abschnitt
- 21
- Abschnitt
- 22
- Schicht