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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Handgriff, insbesondere einen Zusatzhandgriff,
für eine Handwerkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Zahlreiche
Elektrowerkzeuge, wie z. B. Winkelschleifer, Bohrmaschinen und Bohrhämmer,
sind mit einem Zusatzhandgriff ausgestattet. Um zu vermeiden, dass
Schwingungen, die im Betrieb des Elektrowerkzeugs entstehen, über
den Zusatzhandgriff auf den Bediener übertragen werden,
sind Zusatzhandgriffe meist mit schwingungsdämpfenden Mitteln
versehen.
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Aus
DE 20 2004 012 400
U1 ist ein Handgriff für ein Elektrohandwerkzeuggerät
bekannt, das aus einem Griffbereich, einem Befestigungsteil und
einem dazwischen liegenden elastischen Zwischenstück aufgebaut
ist. Ferner ist ein Stabilisierungselement vorgesehen, das ausgehend
von dem Körper des Elektrohandwerkzeuggeräts sich
durch das elastische Zwischenelement bis in den Griffbereich erstreckt,
wobei das Stabilisierungselement in einer Führung des Griffbereichs
gegen radiale Bewegungen mit Spiel begrenzt geführt ist,
in axialer Richtung des Stabilisierungselements jedoch im Griffteil
frei beweglich ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einem Handgriff mit einem Griffelement und
einem an dem Griffelement angeordneten Befestigungselement zum Anbringen
des Handgriffs an einem Gehäuse einer Handwerkzeugmaschine.
Das Befestigungselement ragt zumindest teilweise in das Griffelement
hinein, wobei es in dem Griffelement mit einem radialen Spiel geführt
ist.
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Erfindungsgemäß ist
zumindest ein Dämpfungselement vorgesehen, welches an dem
Griffelement derart angeordnet ist, dass es als Anschlag zur Begrenzung
des radialen Spiels des Befestigungselements in dem Griffelement
wirkt. Dies hat den Vorteil, dass zum einen die Auslenkung des Handgriffs bei
starker Belastung begrenzt ist und zum anderen bei maximaler Auslenkung
des Handgriffs Vibrationen nur gedämpft von dem Befestigungselement
auf das Griffelement übertragen werden.
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Vorzugsweise
sind mehrere Dämpfungselemente entlang der Längsachse
des Griffelements angeordnet, welche als Anschlag zur Begrenzung
des radialen Spiels des Befestigungselements in dem Griffelement
wirken. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Dämpfungselemente
dem Befestigungselement eine unterschiedlich große radiale Spielfreiheit
gewähren, welche umso größer ist, je näher
das Dämpfungselement an dem freien Ende des Griffelements
angeordnet ist. In einer derartigen Anordnung mehrerer Dämpfungselemente
dienen die einzelnen Dämpfungselemente als Anschlag bei unterschiedlich
starken Auslenkungen des Handgriffs. Ein erstes Dämpfungselement,
welches im montierten Zustand des Handgriffs an der Handwerkzeugmaschine
der Handwerkzeugmaschine am nächsten liegt, erlaubt das
geringste radiale Spiel des Befestigungselements in dem Griffelement.
Bereits bei einer relativ geringen Auslenkung des Handgriffs kommt
das Befestigungselement an dem ersten Dämpfungselement
zur Anlage. Ein zweites Dämpfungselement, welches dem freien
Ende des Griffelements am nächsten liegt, ist so gestaltet,
dass es das größte radiale Spiel des Befestigungselements
in dem Griffelement gewährt. Daher kommt das Befestigungselement
erst bei einer relativ großen Auslenkung des Handgriffs
an dem zweiten Dämpfungselement zur Anlage, wodurch das
zweite Dämpfungselement zusätzlich schwingungsdämpfend
wirkt. Zusätzlich zu dem ersten und zweiten Dämpfungselement
können weitere Dämpfungselemente in axialer Richtung
des Handgriffs zwischen dem ersten und zweiten Dämpfungselement
angeordnet sein, wobei die zusätzlichen Dämpfungselemente
in entsprechender Weise eine umso größere radiale Spielfreiheit
zulassen, je näher das Dämpfungselement an dem
freien Ende des Griffelements angeordnet ist.
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Die
einzelnen Dämpfungselemente sind an der Innenwand des hohlen
Griffelements anliegend angeordnet, wobei sie vorzugsweise die Form
eines Rings, einer Hülse o. dgl. haben. Eines oder mehrere Dämpfungselemente
können anstelle der Form eines Rings, einer Hülse
o. dgl. auch eine Kontur aufweisen, z. B. in Form einer Kerbe, Rille
o. dgl.
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Sind
mehrere Dämpfungselemente vorgesehen, welche eine unterschiedliche
radiale Spielfreiheit gewähren, so kann die unterschiedliche
radiale Spielfreiheit dadurch erzielt werden, dass die Spaltbreite
zwischen Befestigungselement und Dämpfungselement unterschiedlich
groß ist. Die Spaltbreite nimmt demnach in axialer Richtung
auf das freie Ende des Griffelements hin zu.
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Alternativ
kann eine unterschiedliche radiale Spielfreiheit auch erreicht werden,
indem die Dämpfungselemente unterschiedlich starke Dämpfungswirkung
aufweisen. Sind die Dämpfungselemente beispielsweise aus
einem elastomeren Material gebildet, so kann die Elastizität
der einzelnen Dämpfungselemente entsprechend so gewählt
werden, dass das erste Dämpfungselement eine vergleichsweise
geringe Elastizität aufweist, während das zweite
Dämpfungselemente eine vergleichsweise große Elastizität
zeigt.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Position des Dämpfungselements
entlang der Längsachse des Handgriffs einstellbar ist.
Dies kann beispielsweise derart realisiert sein, dass die Innenwand
des Hohlraums sowie die Dämpfungselemente mit einem Gewinde
versehen sind, mit dessen Hilfe die Dämpfungselemente in
eine gewünschte Position in axialer Richtung des Griffelements
geschraubt werden können. Aufgrund der Einstellbarkeit
der axialen Lage der Dämpfungselemente kann der Bediener
den Handgriff in seinen schwingungsdämpfenden Eigenschaften
auf die jeweilige Anwendung anpassen.
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Alternativ
kann anstelle mehrerer einzelner Dämpfungselemente auch
nur ein einzelnes Dämpfungselement vorgesehen sein, welches
sich entlang der Längsachse des Griffelements erstreckt.
Es liegt ebenfalls an der Innenwand des hohlen Griffelements an
und hat vorzugsweise die Form einer Hülse, eines Schlauches
o. dgl. Um eine unterschiedliche radiale Spielfreiheit entlang der
Längsachse des Griffelements zu ermöglichen, nimmt
der Innendurchmesser des Dämpfungselements in axialer Richtung
zum freien Ende des Griffelements zu. Dies bedeutet, dass sich der
Hohlraum in dem Dämpfungselement konusförmig zu
dem freien Ende des Griffelements hin erweitert.
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Das
zumindest eine Dämpfungselement kann aus einem elastischen
Material, z. B. einem Elastomer oder einem Schaum, gebildet sein.
Es kann jedoch auch ein mit einem Fluid, z. B. einem Gas, einer
Flüssigkeit oder einem Gel, gefülltes Dämpfungskissen
sein. Außerdem ist es möglich, als Dämpfungselemente
Federn, z. B. Schraubenfedern, Blattfedern, einzusetzen. Diese können
mit einer unterschiedlichen Elastizität ausgestattet sein,
um eine in axialer Richtung des Griffelements unterschiedliche radiale
Spielfreiheit zu gewähren.
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Das
Griffelement des erfindungsgemäßen Handgriffs
hat eine im Wesentlichen zylindrische Form. Dies kann in einer einfachen
Ausführungsform ein Zylinder sein. Die zylinderförmige
Griffhülle kann auch an die Ergonomie der menschlichen
Hand angepasst sein, indem sie abweichend von einer reinen Zylinderform
entlang ihrer Längsachse beispielsweise unterschiedliche
Durchmesser aufweist und so bauchig oder ballig ausgeführt
ist. Dabei kann das Griffelement rotationssymmetrisch ausgeführt
sein, so dass der Handgriff in beliebiger Ausrichtung vom Bediener
greifbar ist. Alternativ kann das Griffelement auch so speziell
an die Ergonomie der menschlichen Hand angepasst sein, dass ein
erster Bereich des Griffelements speziell als Auflagefläche
für die Handfläche und ein zweiter Bereich als
Auflagefläche für die Finger dienen.
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Das
Griffelement kann außerdem einteilig oder mehrteilig aufgebaut
sein. Ein mehrteiliges Griffelement kann beispielsweise zusätzlich
eine Griffhülle aufweisen, die zusätzlich schwingungsdämpfend wirken
kann.
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Der
erfindungsgemäße Handgriff kann weitere schwingungsdämpfende
Mittel, z. B. eine Tilgermasse, aufweisen.
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Das
Befestigungselement dient der lösbaren Befestigung des
Handgriffs an einem Gehäuse einer Handwerkzeugmaschine.
In einer einfachen Ausführungsform kann das Befestigungselement
eine Art Gewindebolzen sein, der in das Gehäuse der Handwerkzeugmaschine
schraubbar ist. Der Gewindebolzen ragt dabei mit einem Teil des
Schaftes, das mit einem Gewinde versehen ist, aus dem Griffelement heraus.
Der übrige Teil des Schaftes ist vorzugsweise zentral in
dem Hohlraum des Griffelements angeordnet und erstreckt sich beispielsweise über
die Hälfte oder auch über die gesamte Länge
des Griffelements. Anstelle eines Gewindes kann als Befestigungsvorrichtung
an dem Befestigungselement auch z. B. eine Spannvorrichtung vorgesehen
sein, mit der der Handgriff an einem Gehäuse einer Handwerkzeugmaschine
spannbar ist.
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Das
Befestigungselement kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt
sein. Ein zweiteiliges Befestigungselement besteht z. B. aus einer
Befestigungsvorrichtung und einem Trägerelement, wobei
die Befestigungsvorrichtung beispielsweise eine Schraubvorrichtung,
z. B. ein Gewindebolzen, eine Schraube o. dgl., oder eine Spannvorrichtung
sein kann. Die Befestigungsvorrichtung ist dabei an dem Trägerelement
angeordnet, z. B. indem ein Gewindebolzen teilweise von einem Kunststoff
umspritzt ist, welcher das Trägerelement bildet. Das Trägerelement
für die Befestigungsvorrichtung bildet dabei den Kopf des Handgriffs
und ist im montierten Zustand des Handgriffs an dem Gehäuse
einer Handwerkzeugmaschine diesem zugewandt. In einer derartigen
Ausführungsform kann z. B. zwischen dem Trägerelement des
Befestigungselements und dem Griffelement ein weiteres schwingungsdämpfendes
Mittel, beispielsweise in Form eines elastischen Materials, vorgesehen
sein.
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Der
erfindungsgemäße Handgriff eignet sich insbesondere
als Zusatzhandgriff für eine akkubetriebene oder netzbetriebene
Handwerkzeugmaschine, wie z. B. Winkelschleifer, Bohrhammer. Demnach
bildet eine Handwerkzeugmaschine, welche einen erfindungsgemäßen
Handgriff aufweist, einen weiteren Gegenstand der Erfindung.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beigefügten 1 näher
erläutert, welche einen Längsschnitt durch eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Handgriffs
zeigt, der als Zusatz handgriff für eine Handwerkzeugmaschine,
z. B. Winkelschleifer, Bohrmaschine, Bohrhammer, geeignet sit. Der
Handgriff 100 umfasst ein Griffelement 10, welches
in der dargestellten Ausführungsform über seine
gesamte Länge hohl ausgeführt ist. Der Hohlraum
ist in 1 mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet.
Das Griffelement 10 ist an einem Ende, das im an der Handwerkzeugmaschine
montierten Zustand der Handwerkzeugmaschine zugewandt ist, mit einer
kragenartigen Erweiterung 13 versehen, die als Abrutschsicherung dient.
An diesem Ende des Handgriffs 100 ragt ein Befestigungselement 20 aus
dem Griffelement 10 heraus. Das Befestigungselement 20 dient
zur Anbringung des Handgriffs 100 an einem Gehäuse
einer Handwerkzeugmaschine (nicht dargestellt). Zu diesem Zweck
ist das aus dem Griffelement 10 herausragende Ende 21 z.
B. mit einem nicht näher dargestellten Gewinde versehen,
mit dem der Handgriff 100 in das Gehäuse der Handwerkzeugmaschine
geschraubt werden kann. Anstelle eines Gewindes kann an dem freien
Ende 21 auch z. B. eine Spannvorrichtung, wie sie grundsätzlich
bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist, vorgesehen sein.
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Das
entgegengesetzte Ende 22 des stabförmigen Befestigungselements 20 ragt
in das Griffelement 10 hinein, wobei der Schaft 23 im
Wesentlichen zentral in dem hohlen Griffelement 10 angeordnet
ist. Das Befestigungselement 20 ist in dem Griffelement 10 mit
einem radialen Spiel geführt.
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Erfindungsgemäß ist
zumindest ein Dämpfungselement 30 vorgesehen,
welches an dem Griffelement 10 derart angeordnet ist, dass
es als Anschlag zur Begrenzung des radialen Spiels des Befestigungselements 20 in
dem Griffelement 10 wirkt. In der dargestellten Ausführungsform
sind zwei Dämpfungselemente 31, 32 an
der Innenwand 12 des hohlen Griffelements 10 in
axialer Richtung des Handgriffs 100 hintereinander angeordnet.
Die Dämpfungselemente 31, 32 übernehmen
die Funktion eines Radialanschlags sowie die Funktion eines Schwingungsdämpfungsmittels,
sobald das Befestigungselement 20 bei Auslenkung des Handgriffs 100 an
den Dämpfungselementen 31, 32 zur Anlage kommt.
Die Dämpfungselemente 31, 32 sind so
ausgeführt, dass sie dem Befestigungselement 20 eine unterschiedlich
große radiale Spielfreiheit gewähren, wobei das
erste Dämpfungselement 31, welches dem Ende 21 des
Befestigungselements 20, das im montierten Zustand der
Handwerkzeugmaschine zugewandt ist, eine geringere Spielfreiheit
zulässt als das zweite Dämpfungselement 32,
welches dem freien Ende 14 des Griffelements 10 am
nächsten kommt. Die radiale Spielfreiheit der Dämpfungselemente 31, 32 nimmt
also in Richtung des freien Endes 14 des Griffelements 10 zu.
Auf diese Weise können auch mehr als zwei Dämpfungselemente 30 in dem
Griffelement 10 vorgesehen sein (nicht dargestellt). Aufgrund
der unterschiedlichen radialen Spielfreiheit wirken die Dämpfungselemente 31, 32 als
Anschlag bei unterschiedlich starken Auslenkungen des Handgriffs 100.
So kommt das Befestigungselement 20 bereits bei einer relativ
geringen Auslenkung des Griffelements 10 an dem ersten
Dämpfungselement 31 zur Anlage, während
das Befestigungselement 20 erst bei einer relativ starken
Auslenkung an dem zweiten Dämpfungselement 32 zur
Anlage kommt, welches dann zusätzlich zu dem ersten Dämpfungselement 31 schwingungsdämpfend
wirkt.
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Die
Dämpfungselemente 31, 32 haben gemäß 1 die
Form eines Rings, einer Hülse o. dgl. Die radiale Spielfreiheit
ist dadurch gegeben, dass zwischen dem Befestigungselement 20 und
einem Dämpfungselement 31, 32 ein Spalt 33 angeordnet ist,
wobei die Breite des Spaltes 33 an dem ersten Dämpfungselement 31 geringer
ist als an dem zweiten Dämpfungselement 32. Die
Breite des Spalts nimmt demnach in axialer Richtung auf das freie Ende 14 des
Griffelements 10 hin zu, um die radiale Spielfreiheit in
dieser Richtung zu vergrößern.
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Alternativ
zu der in 1 dargestellten einfachen Ring-
bzw. Hülsenform der Dämpfungselemente 31, 32 ist
in 1a ein vergrößerter Ausschnitt
aus einer weitergehenden Ausgestaltung des Dämpfungselements 30 gezeigt.
Das Dämpfungselement 36 ist mit einer Kontur 37 versehen.
Die Kontur 37 nach 1a hat
die Form einer Kerbe. Dementsprechend weist der Schaft 23 des
Befestigungselements 20 eine radial vorspringende Nase 27 auf,
welche eine der Kontur 37 korrespondierende Form hat. Durch
eine entsprechende Wahl der Kontur 37 des Dämpfungselements 36 können
die Dämpfungseigenschaften beeinflusst werden.
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Ein
zusätzliches Dämpfungselement 35, z. B.
aus einem Elastomer, ist zwischen dem Griffelement 10 und
dem Befestigungselement 20 an dem im montierten Zustand
der Handwerkzeugmaschine zugewandten Ende des Griffelements 10 angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004012400
U1 [0003]