DE102004061522A1

DE102004061522A1 - Seitenhandgriff

Info

Publication number: DE102004061522A1
Application number: DE102004061522A
Authority: DE
Inventors: Christian Sattler
Original assignee: Hilti AG
Current assignee: Hilti AG
Priority date: 2004-12-21
Filing date: 2004-12-21
Publication date: 2006-06-29
Also published as: US20060130279A1; EP1674216B1; EP1674216A1; DE502005003968D1; JP2006175595A; JP4917306B2; US7451524B2

Abstract

Ein Seitenhandgriff (2) für ein handgeführtes Werkzeuggerät (4) weist ein Griffelement (10) und eine Befestigungsvorrichtung (6) zur Festlegung an dem Handwerkzeuggerät (4) auf, die über eine Entkopplungseinrichtung (8) zur teilweisen Schwingungsentkopplung des Griffelementes (10) von der Befestigungsvorrichtung (6) verbunden sind, wobei das Griffelement (10) durch die Entkopplungseinrichtung (8) gegenüber der Befestigungsvorrichtung (6) lagefest geführt ist. Es ist vorgesehen, dass die Entkopplungseinrichtung (8) zwei beabstandete Schwingelemente aufweist, die parallel zueinander auslenkbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft einen Seitenhandgriff für ein handgeführtes Werkzeuggerät, wie beispielsweise ein Bohr- oder Meisselgerät, der ein Griffelement aufweist, an dem ein Bediener den Seitenhandgriff beziehungsweise das Werkzeuggerät in komfortabler Weise ergreifen kann. Ferner weist der Seitenhandgriff eine Befestigungsvorrichtung zur lösbaren oder dauerhaften Festlegung an dem Handwerkzeuggerät auf. Das Griffelement und die Befestigungsvorrichtung sind dabei über eine Entkopplungseinrichtung zur teilweisen Schwingungsentkoppelung des Griffelementes von der Befestigungsvorrichtung verbunden. Hierbei ist das Griffelement gegenüber der Befestigungsvorrichtung durch die Entkopplungseinrichtung lagefest geführt, das heisst dass das Griffelement bei einer Relativbewegung gegenüber der Befestigungsvorrichtung eine gleichbleibende Ausrichtung aufweist.
Ein derartiger Seitenhandgriff hat dabei den Vorteil, dass die Entkoppelung in einer bestimmten Richtung erfolgt, während relativ zu den anderen Richtungen eine relativ stabile Führung gewährleistet wird. Hierdurch wird dem Bediener trotz einer stark geminderten Vibration am Griffelement ein sicheres Gefühl bei der Führung des Werkzeuggerätes im Betrieb vermittelt.

DE 101 30 548 beschreibt einen Zusatzhandgriff für eine Handwerkzeugmaschine bei dem das Griffelement über eine Lagereinheit parallel zu einer Bearbeitungsrichtung des Werkzeuggerätes translatorisch geführt ist. Hierzu ist das Griffelement mit einem Schlitten verbunden, der in einer Schienenführung entgegen einer Federeinrichtung verschiebbar gehalten ist.

Nachteilig an dem bekannten Seitenhandgriff ist, dass die Lagereinheit für die translatorische Führung des Griffelementes einen sehr aufwändigen und sperrigen Aufbau aufweist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Seitenhandgriff die genannten Nachteile zu vermeiden und bei geringen Herstellungskosten eine komfortable Handhabung zu gewährleisten.

Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Entkopplungseinrichtung zwei beabstandete Schwingelemente aufweist, über die das Griffelement jeweils mit der Befestigungsvorrichtung verbunden ist und die parallel zueinander auslenkbar sind. Hierdurch kann das Griffelement in besonders einfacher konstruktiver Weise von der Befestigungsvorrichtung entkoppelt werden, wobei die parallel auslenkbaren Schwingelemente der Entkopplungseinrichtung gleichzeitig für eine lagefeste Führung des Griffelementes sorgen. Dabei weist das Griffelement während einer durch die Schwingelemente zwangsgeführten Relativbewegung gegenüber der Befestigungsvorrichtung beziehungsweise gegenüber dem Werkzeuggerät eine gleichbleibende Ausrichtung auf. Auf diese Weise wird eine stabile Führung des Werkzeuggerätes bei stark verminderter Schwingungsübertragung auf das Griffelement ermöglicht. Zudem kann eine derartige Entkopplungseinrichtung sehr kompakt ausgeformt werden, so dass sie leicht in den Seitenhandgriff integriert werden kann und es im Betrieb zu keinen Behinderungen beispielsweise durch Verkantungen der Entkopplungseinrichtung kommt. Insgesamt wird somit bei geringen Herstellungskosten des Seitenhandgriffes eine komfortable Handhabung im Betrieb ermöglicht.

Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Befestigungsvorrichtung ein Spannband aufweist, das eine Aufnahmeachse für das Werkzeuggerät definiert, wobei die Schwingelemente jeweils senkrecht zur Aufnahmeachse auslenkbar sind. Hierdurch kann für eine Vielzahl von Werkzeuggeräten, wie insbesondere Bohr- und Meisselgeräte eine Entkopplung erzielt werden, die besonders exakt in Richtung der Hauptvibrationsachse des Werkzeuggerätes liegt. Auf diese Weise kann eine besonders gute Minderung der Vibrationen am Griffelement erreicht werden.

Bevorzugterweise ist die Entkopplungseinrichtung dabei über Fixiermittel gegenüber der Aufnahmeachse festlegbar. Durch die Fixiermittel kann somit eine Richtung, in der die Entkopplungseinrichtung das Griffelement von der Befestigungsvorrichtung weitestgehend entkoppelt, exakt festgelegt und über die Dauer des Betriebs auch sicher beibehalten werden.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Schwingelemente durch gegenüberliegende Wände eines vierseitigen Federelementes gebildet. Hierdurch sind beide Schwingelemente durch ein einziges geneinsames Federelement geformt, wodurch eine besonders exakte Parallelkinematik beim Auslenken der Schwingelemente erzielt werden kann. Ferner ist die Entkopplungseinrichtung auf diese Weise besonders einfach und kostengünstig herstellbar.

Zudem ist es günstig, wenn das Federelement aus einer gebogenen Blattfeder gebildet ist, was eine besonders günstige Herstellung des Federelementes ermöglicht. Zudem kann man auf diese Weise eine besonders günstige Nachgiebigkeit des Federelementes erzielen, durch die sich die Entkopplung des Griffelementes optimieren lässt, was den Bedienungskomfort erhöht.

Vorteilhafterweise ist die Blattfeder aus Federstahl gebildet, wodurch eine besonders stabile Entkopplungseinrichtung bereitgestellt wird, die über ihre Lebensdauer annähernd gleichbleibende Verformungseigenschaften aufweist und somit für eine dauerhaft komfortable Vibrationsminderung am Griffelement sorgt.

Vorteilhafterweise weist das Federelement zwei Enden auf, die zwischen den Schwingelementen einen Überlappungsbereich bilden. Durch die Ausbildung des Überlappungsbereiches kann die Herstellung der Entkopplungseinrichtung in besonders einfacher Weise durch blosses Biegen des Federelementes erfolgen. Die endgültige Festlegung der beiden Enden des Federelementes zueinander kann dabei durch Befestigung des Überlappungsbereiches an der Befestigungsvorrichtung oder an dem Griffelement erfolgen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
1 eine Ansicht eines erfindungsgemässen Seitenhandgriffes und
2 eine perspektivische Ansicht eines Federelementes des Seitenhandgriffes nach 1.
1 zeigt einen Seitenhandgriff 2, der an einem angedeuteten handgeführten Werkzeuggerät 4, in Form eines Bohr- oder Meisselgerätes, befestigt ist. Alternativ kann der Seitenhandgriff 2 auch an einer elektrischen Hubsäge oder einem Schleifgerät verwendet werden.
Der Seitenhandgriff 2 weist im Wesentlichen eine Befestigungsvorrichtung 6 auf, die über eine Entkopplungseinrichtung 8 mit einem Griffelement 10 verbunden ist.
Die Befestigungsvorrichtung 6 weist ein Spannband 12 auf, das durch die Mittelachse der von ihr aufgespannten freien Durchtrittsöffnung 13 eine Aufnahmeachse A definiert, entlang der ein Gerätehals 14 des Werkzeuggerätes 4 in das Spannband 12 einführbar ist. Das Spannband 12 ist nun zur lösbaren Anbringung des Seitenhandgriffes 2 an dem Gerätehals 14 über eine nicht dargestellte Spannvorrichtung festspannbar. Im festgespannten Zustand fällt die Aufnahmeachse A der Befestigungsvorrichtung mit einer Arbeitsachse des Werkzeuggerätes zusammen, entlang der das Werkzeuggerät eine Schlag-, Hub- oder Rotationsbewegung ausführt.
Die Entkopplungseinrichtung 8 weist ein Federelement 16 auf, das wie insbesondere aus 2 zu entnehmen ist, aus einer Blattfeder 18 besteht, die derart gebogen ist, dass sie ein vierseitiges, umlaufendes Profil mit einem Überlappungsbereich 20 der beiden Enden 22 ausbildet. Die Blattfeder 18 ist aus Federstahl gebildet. Alternativ kann die Blattfeder 18 aber auch aus einem federnden Kunststoff hergestellt werden.
Der Überlappungsbereich 20 und die gegenüberliegende Stirnwand 24 des Federelementes 16 weisen jeweils eine Befestigungsbohrung 26a, 26b auf. Ferner ist in die Stirnwand 24 zusätzlich eine Fixierbohrung 28 eingelassen.
Zwischen dem Überlappungsbereich 20 und der Stirnwand 24 weist die Blattfeder 18 zwei zueinander parallel angeordnete und einander gegenüberliegende Wände 30 auf, die über gerundete Eckbereiche 31 mit der Stirnwand 24 und dem Überlappungsbereich 20 verbunden sind. Durch das für die Blattfeder 18 verwendete federnde Material, fungieren die Wände 30 somit als parallel zueinander auslenkbare Schwingelemente.
Wie aus 1 weiter zu entnehmen ist, ist das Federelement 16 mittels einer Mutter 32 an einer Gewindestange 34 der Befestigungsvorrichtung 6 festgeschraubt, wobei die Gewindestange 34 die Befestigungsbohrung 26b in der Stirnwand 24 durchragt. Zur exakten Ausrichtung des Federelementes 16 gegenüber der Befestigungsvorrichtung 6 ragt von dieser parallel zu der Gewindestange 34 zusätzlich ein Fixierstift 36 ab, der beim Montieren des Federelementes 16 an der Befestigungsvorrichtung 6 mit der Fixierbohrung 28 in Eingriff gebracht wird. Der Fixierstift 36 und die Fixierbohrung 28 fungieren somit als Fixiermittel, über die das Federelement 16 derart gegenüber der Befestigungsvorrichtung 6 ausgerichtet wird, dass die Wände 30 genau senkrecht zur Aufnahmeachse A ausgerichtet sind. Zudem sind die Wände 30 in dieser Stellung in Richtung der Aufnahmeachse A genau hintereinander angeordnet.
Das Griffelement 10 ist über ein Befestigungsmittel 38 mit dem Federelement 16 verbunden, wobei das Befestigungsmittel 38 durch die Befestigungsbohrung 26a des Überlappungsbereiches 20 hindurchragt und somit gleichzeitig die beiden Enden 22 zueinander festlegt.
Im Betrieb kann das Griffelement 10, wie gestrichelt dargestellt, relativ zur Befestigungsvorrichtung 6 beziehungsweise zum Werkzeuggerät 4 bewegt werden. Hierbei ist das Griffelement 10 durch die beiden als Schwingelemente fungierenden Wände 30 des Federelementes 16 zwangsgeführt, wobei die Wände 30 auch während der ausschwingenden Bewegung jederzeit zueinander parallel ausgerichtet sind. Somit steht das Griffelement 10 permanent senkrecht zur Aufnahmeachse A und wird zu dieser im Wesentlichen parallel bewegt.
Hierdurch wird das Griffelement 10 weitestgehend von im Betrieb auftretenden Vibrationen des Werkzeuggerätes 4 in Richtung der Aufnahmeachse A entkoppelt, während in die anderen Richtungen eine stabile Führung über das Griffelement 10 erhalten bleibt.

Claims

Seitenhandgriff (2) für ein handgeführtes Werkzeuggerät (4), der ein Griffelement (10) und eine Befestigungsvorrichtung (6) zur Festlegung an dem Handwerkzeuggerät (4) aufweist, die über eine Entkopplungseinrichtung (8) zur teilweisen Schwingungsentkoppelung des Griffelementes (10) von der Befestigungsvorrichtung (6) verbunden sind, wobei das Griffelement (10) durch die Entkopplungseinrichtung (8) gegenüber der Befestigungsvorrichtung (6) lagefest geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungseinrichtung (8) zwei beabstandete Schwing elemente aufweist, die parallel zueinander auslenkbar sind.
Seitenhandgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (6) ein Spannband (12) aufweist das eine Aufnahmeachse (A) für das Werkzeuggerät (4) definiert und die Schwingelemente senkrecht zur Aufnahmeachse (A) auslenkbar sind.
Seitenhandgriff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungseinrichtung (8) über Fixiermittel (28, 36) gegenüber der Aufnahmeachse (A) festlegbar ist.
Seitenhandgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingelemente durch gegenüberliegende Wände (30) eines vierseitigen Federelementes (16) gebildet sind.
Seitenhandgriff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement aus einer gebogenen Blattfeder gebildet ist.
Seitenhandgriff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder aus Federstahl gebildet ist.
Seitenhandgriff nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (16) zwei Enden (22) aufweist, die zwischen den Schwingelementen einen Überlappungsbereich (20) bilden.