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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Auflage für eine Toilettenbrille mit
einem eine Auflagefläche und
eine Sitzfläche
ausbildenden formbaren Hohlkörper.
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Aufsätze oder
Auflagen für
Toilettenbrillen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Anfänglich dienten
derartige Auflagen lediglich zur Verzierung und zur geringfügigen Polsterung
harter und unansehnlicher Toilettenbrillen und wurden daher als Toilettenbrillen-Bezüge meist
aus Stoff gefertigt. Auch Einwegauflagen für Toilettenbrillen, wie z.
B. zum Gebrauch auf öffentlichen
Toiletten, sind handelsüblich.
Weiterhin wurden Toilettenbrillen-Aufsätze entwickelt und auf den
Markt gebracht, die der Bequemlichkeit und dem Sitzkomfort auf einer
Toilettenbrille dienen. Solche Aufsätze sind meist aus weichem
Schaumstoff gefertigt und werden in der Regel dauerhaft auf der
Toilettenbrille befestigt. Zudem gibt es solche Aufsätze auch
als mobile Universalaufsätze,
um diese z. B. mit auf Reise zu nehmen.
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Eine
weitere Entwicklung sind Auflagen oder Aufsätze, die zur Erfüllung der
allgemeinen Hygieneansprüche
aus abwaschbaren Kunststoffen gefertigt werden. Auch derart ausgeführte Aufsätze können weiterhin
der Bequemlichkeit und dem Sitzkomfort dienen.
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Der
Vollständigkeit
halber sind noch Toilettensitz-Aufsätze für Spezialanwendungen, wie z.
B. im Rehabilitationsbereich bzw. für körperlich beeinträchtigte
Menschen, und Aufsätze
für medizinische Anwendungen
zu nennen.
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Ferner
sind Toilettensitz-Auflagen bekannt, die einen beispielsweise als
Kunststoffring gestalteten elastisch verformbaren und über ein
Ventil mit Luft befüllbaren
Hohlkörper
aufweisen. Diese Toilettensitz-Auflagen haben aber den Nachteil, dass
eine individuelle Anpassung an das Gewicht, die Gewichtsverteilung
und die Gesäßform des
Benutzers nur unzureichend gegeben ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auflage der oben genannten
Art anzugeben, die gegenüber
bekannten Ausführungen
eine erhöhte Bequemlichkeit
und einen verbesserten Sitzkomfort bietet, und die sich insbesondere
flexibel an die unterschiedlichen Gesäßformen und Vorlieben verschiedener
Benutzer anpassen lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem
der Hohlraum des Hohlkörpers
durch eine Anzahl von Zwischenwänden
in eine Mehrzahl von jeweils mit einem Fluid befüllbaren Kammern unterteilt
ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
dass eine Auflage für
einen Toilettensitz einerseits für
eine industrielle Massenproduktion möglichst einfach aufgebaut und
bezüglich
ihrer einzelnen Komponenten im verkaufsfertigen Zustand hochgradig
standardisiert sein sollte, dass aber andererseits zur Erzielung
eines hohen Sitzkomforts und einer hohen Bequemlichkeit eine möglichst
flexible und individuelle Anpassung an den jeweiligen Benutzer und
dessen anatomische Besonderheiten und Vorlieben möglich sein
sollte, wobei insbesondere Druck und Härte der Auflage auf einfache
und schnelle Weise einstellbar sein sollten. Über eine derartige globale
Anapassung der Härte
oder des Innendrucks hinaus, wie sie etwa bei den bestehenden Kunststoffringen
mit einer einzigen Innenkammer möglich
ist, sollte die Auflage weiterhin verschiedene Zonen oder Bereiche
aufweisen, die sich lokal auf die Gewichtsverteilung des jeweiligen
Benutzers einstellen lassen, um somit eine bessere anatomische Anpassung der
Auflage zu erreichen. Wie sich herausgestellt hat, kann eine derart
individuelle Anpassung und somit eine Erhöhung des individuellen Sitzkomforts
durch eine Auflage erreicht werden, deren Innenraum in eine Mehrzahl
von Kammern unterteilt ist. Da mit ist insbesondere jede einzelne
der Kammern bei Bedarf individuell und unabhängig von den anderen mit einem
Fluid befüllbar.
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Zweckmäßigerweise
sind die einzelnen Kammern durch Zwischenwände voneinander getrennt, um
eine Durchmischung der unterschiedlichen Fluide zur Befüllung zu
verhindern. Die Anordnung der einzelnen Kammern kann im wesentlichen entweder
parallel zur Auflagefläche
und somit – in Bezug
auf die übliche
Ausrichtung der Auflage bei der Benutzung – übereinander angeordnet ausgeführt sein
oder aber auch mit Zwischenwänden
senkrecht zur Auflagefläche
und somit mit nebeneinander angeordneten Kammern. Gerade eine derartige
Anordnung der Kammern nebeneinander hat den Vorteil, dass auf die
individuelle Gewichtsverteilung des jeweiligen Benutzers und dessen
Sitzvorlieben hinsichtlich der Bequemlichkeit besonders bedarfsgerecht
eingegangen werden kann. Zudem ist eine gute Anpassung der Auflage
an die unterschiedlichen Gesäßformen
des jeweiligen Benutzers gegeben. Beispielsweise kann die Füllung der
Kammern im Bereich der hintern Gesäßregion weicher und die Füllung der
Kammern im Oberschenkelbereich härter eingestellt
werden.
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Um
das individuelle Befüllen
der einzelnen Kammern zu ermöglichen,
weist jede einzelne Kammer zweckmäßigerweise mindestens ein Ventil
auf. Vorteilhafterweise werden mindestens einer, vorzugsweise jeder
einzelnen Kammer zwei Ventile zugewiesen. Ein Ventil dient dabei
zum Einlassen/Auslassen eines Füllfluids,
insbesondere von Flüssigkeiten
wie z. B. Wasser oder Gele, und ein Ventil zum Auslassen von überschüssiger Luft
und/oder zum Auslassen des Fluids. Durch eine solche Zweiventiltechnik
können
die einzelnen Kammern schneller und exakter befüllt werden und genauer auf
das Gewicht und die Sitzvorlieben des Benutzers eingestellt werden.
Weiterhin können
Luftblasen über
das Auslassventil abgelassen werden, wenn die jeweilige Kammer mit
einer Flüssigkeit
und/oder mit einem Gel befüllt
wird (Entlüftungsventil).
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In
einer alternativen Ausgestaltung können einzelne oder alle Kammern
auch ohne Ventile ausgeführt
sein. Sie werden dann zweckmäßigerweise direkt
bei der Herstellung mit einem Fluid, insbesondere einem Gel, befüllt, das
anschließend
während der
gesamten Lebensdauer der Toilettensitzauflage in der jeweiligen
Kammer verbleibt. Eine derartige Variante kann insbesondere bei
der Herstellung vorteilhaft sein.
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Zur
besseren Verteilung der Auflagekräfte und zur Einstellung auf
das benutzerspezifische Gewicht werden die Kammern vorzugsweise
mit einer Flüssigkeit
als Füllmaterial
gefüllt.
Insbesondere diverse Gele zeigen hier besonders gute Eigenschaften
hinsichtlich der Bequemlichkeit. Auch eine gute Temperierung des
Aufsatzes ist möglich,
da der Aufsatz mitsamt Befüllung
vorgewärmt
werden kann, z. B. in einem Warmwasserbad. Gerade Gele können über einen
gewissen Zeitraum Wärme
gut speichern. Luft und/oder Wasser sind ebenfalls zur Befüllung der
Kammern geeignet. Durch den Kammeraufbau ist es zudem möglich, unterschiedliche
Fluide zur Befüllung
der verschiedenen Kammern der Auflage gleichzeitig zu verwenden.
Somit können
je nach Vorlieben des Benutzers nicht nur der Härtegrad, sondern auch andere
Eigenschaften der Füllfluide,
wie z. B. Wärmespeichervermögen, in
den verschiedenen Kammern individuell und lokal unterschiedlich
gewählt
oder angepasst werden.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung wird die Auflage hauptsächlich aus
Komponenten, die aus einem elastischen Kunststoff oder einem Weichplastikwerkstoff
bestehen, gefertigt. Ein solches Material zeichnet sich durch eine
besonders zweckmäßige Verformbarkeit
der Auflage auf, um eine möglichst
optimale Anpassung an die Gesäßform und
die Gewichtsverteilung des Benutzers zu erreichen. Zudem entsprechen
die für
den Toilettenbereich zur Anwendung geeigneten Kunststoffe und Weichplastiksorten den
dort vorliegenden Hygieneansprüchen,
wie z. B. Beständigkeit
gegen Reinigungsmittel und Bakterien sowie Schimmelpilzen. Sie besitzen
eine hohe Hautfreundlichkeit und sind außerdem gut zu reinigen.
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Um
eine gute Stabilität
und Festigkeit des Aufsatzes zu bieten, ist die Auflagefläche des
formbaren Hohlkörpers
zweckmäßigerweise
lokal verstärkt
oder versteift. Vorteile einer solchen verstärkten Auflagefläche sind
eine bessere Formhaltung, eine gute Plattform zum Anbringen von
Befestigungselementen sowie eine stabile Auflage der einzelnen Kammern
des formbaren Hohlkörpers.
Daneben können
auch die Seitewände
und/oder die Sitzfläche
Verstärkungselemente
bzw. Versteifungsrippen oder dergleichen aufweisen.
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Zweckmäßigerweise
sind an der Auflagefläche
des Hohlkörpers
ein oder mehrere Befestigungselemente zum Anbringen/Befestigen der
Auflage auf der Toilettenbrille angebracht. Diese Befestigungselemente
sind vorzugsweise als Saugnäpfe
ausgeführt
und ermöglichen
somit eine schnelle und einfache Montage oder Demontage auf der
Toilettenbrille. Weiterhin eignet sich als Befestigungselement auch eine
rutschfeste und selbsthaftende Schicht, z. B. aus rutschfestem oder
selbsthaftendem Gummi, an der Auflagefläche der Auflage. Alternativ
können auch
Klettbänder
oder dergleichen zur Befestigung vorgehen sein
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass infolge der Mehrkammerkonstruktion eine Auflage für einen
Toilettensitz verwirklicht ist, die besonders flexibel auf das Gewicht
und die Gewichtsverteilung und zudem auf die persönlichen
Sitz- und Haltungsvorlieben des Benutzers einstellbar ist. Dabei
können
insbesondere die einzelnen Kammern mit unterschiedlichen Fluiden befällt werden.
Füllstand
und Fülldruck
der Kammern sind individuell, d. h. lokal unterschiedlich einstellbar. Weiterhin
ist die Auflage in einfacher Weise auf der Toilettenbrille zu montieren
und zu demontieren sowie gut zu reinigen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 einen
Auflage für
eine Toilettenbrille in perspektivischer Ansicht,
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2 die
Auflage aus 1 mit waagrechter Kammerteilung
im Schnitt,
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3 die
Auflage aus 1 mit senkrechter Kammerteilung
im Schnitt, und
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4 eine
zweigeteilte Auflage in perspektivischer Ansicht.
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Gleiche
Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Eine
Auflage 1 für
eine handelsübliche
Toilettenbrille gemäß 1 umfasst
einen ringförmigen, der
Form der Toilettenbrille angepassten, formbaren Hohlkörper 2 mit
mehren an einer verstärkten
Auflagefläche 4 angebrachten
Saugnäpfen 6.
Die Saugnäpfe 6 dienen
zur Befestigung der Auflage 1 auf der Oberseite der Toilettenbrille.
Durch die Befestigung der Auflage 1 mit Hilfe der Saugnäpfe 6 auf
der Toilettenbrille ist die Montage und die Demontage durch den
Benutzer jederzeit möglich.
Somit kann die Auflage 1 auf beliebigen Toilettenbrillen
angebracht werden, auf Reisen mitgenommen werden und zum Zwecke
der Reinigung in einfacher Weise demontiert werden. Alternativ kann
als Befestigungselement statt Saugnäpfen 6 auch rutschfestes
selbsthaftendes Gummi oder ein Klettband oder dergleichen verwendet
werden.
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Der
Hohlkörper 2 ist
aus hautfreundlichem und für
den Einsatz im Badbereich geeignetem Kunststoff gefertigt. Er ist
an seiner Auflagefläche 4 und
im Seitenbereich durch eine Hartplastikschicht verstärkt.
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Der
innere Aufbau der Auflage 1 ist anhand der 2 und 3 näher erläutert. Für eine besonders
flexible Anpassung an individuelle Benutzerbedürfnisse ist der Innenraum des
Hohlkörpers 2 in mehrere
Kammern 8 unterteilt. Die Auflage 1 wird in zwei
unterschiedlichen Ausführungen
der Kammerunterteilung gefertigt. Die jeweiligen Kammern 8 sind dabei
durch Zwischenwände 10 voneinander
getrennt.
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Die
in 2 gezeigte waagrechte Unterteilung des Hohlkörpers 2 in
Kammern 8, bei der die Zwischenwände 10 parallel zur
Auflagefläche 4 angeordnet
sind, verteilt das Gewicht des Benutzers flexibel über die
ganze Fläche
der Auflage 1. Dadurch verteilt sich das Füllmaterial
beim Benutzen der Auflage 1 durch den Gewichtsdruck in
den Kammern 8, und der formbare Hohlkörper 2 passt sich
beson ders gut den Gesäßkonturen
an. Beispielsweise kann bei der in 2 gezeigten
Anordnung von drei Kammern 8 übereinander eine Kammer 8 mit
Luft gefüllt
sein, während
die anderen beiden Kammern 8 beispielsweise mit unterschiedlichen
Füllmengen
von Gel gefüllt
sind.
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Bei
der in 3 gezeigten senkrechten Unterteilung des Hohlkörpers 2 in
Kammern 8 verteilt sich das Gewicht des Benutzers eher „punktuell" in den einzelnen
Kammern 8. Da die Kammern 8 jeweils individuell
mit verschiedenen Füllmaterialien befüllbar sind,
wobei insbesondere im Fall einer Befüllung mit einer Flüssigkeit
unterschiedliche Füllmengen/Füllstandshöhen und
im Fall einer Gas- oder Luftbefüllung
unterschiedliche Drücke
einstellbar sind, ist eine gute Anpassung des Aufsatzes 1 an
die Gesäßform des
Benutzers erreicht. Somit ist eine gute Einstellbarkeit der verschiedenen
Härtegerade der
Auflage 1 pro Gesäßregion
gegeben. Beispielsweise kann eine Füllung der Kammern 8 für die hintere
Gesäßregion
weicher und eine Füllung
der Kammern 8 zur Oberschenkelauflage härter eingestellt werden.
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Weiterhin
sind Mischformen der in 2 und 3 gezeigten
Grundtypen, sprich sowohl mit horizontaler als auch vertikaler Kammerteilung,
möglich.
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Für jede der
Kammern 8 sind zwei Ventile 12, 14 am
Hohlkörper
angebracht. Durch ein Einlassventil 12 werden die Füllmaterialien,
wie z. B. diverse Gele, Wasser und/oder Luft, in die einzelnen Kammern 8 gepumpt
und durch ein Auslassventil 14 die Luft oder auch das flüssige Füllmaterial
bei Bedarf ausgelassen.
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Zur
Temperierung der Auflage 1, z. B. für Benutzer mit Kälteempfindlichkeit,
ist die gefüllte
Auflage 1 in ihrer Materialwahl so ausgeführt, dass
sie durch ein Warmwasserbad oder eine Warmluftkammer vorgewärmt werden
kann. Selbstverständlich kann
die gefüllte
Auflage 1 bei Belieben auch vorgekühlt werden.
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Eine
zweigeteilte Auflage 1 für eine Toilettenbrille zeigt 4.
Die Auflage 1 besteht aus zwei voneinander getrennten bogenförmigen Teilstücken 16,
die mit Hil fe der Saugnäpfe 6 auf
den längeren Seiten
der Toilettenbrille befestigt werden. Eine solche Zweiteilung ist
zum Mitführen
auf Reisen gut geeignet, da die Auflage 1 flexibler auf
die verschiedenen Toilettenbrillentypen aufsetzbar ist. Dabei weist jedes
der Teilstücke 16 mindestens
zwei Kammern 8 entweder in der wagrechten Anordnung nach 2 oder
in der senkrechten Ausführung
nach 3 auf.
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Eine
Sitzfläche 18 kann
farblich sowie mit Mustern ausgestaltet sein. Hierbei wird auf die
individuellen optischen Geschmacksvorlieben der Benutzergruppen
eingegangen.
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- 1
- Auflage
- 2
- Hohlkörper
- 4
- Auflagefläche
- 6
- Saugnapf
- 8
- Kammer
- 10
- Zwischenwand
- 12
- Einlassventil
- 14
- Auslassventil
- 16
- Teilstück
- 18
- Sitzfläche