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Es gibt viele Sorten von Kopfkissen, Sitzkissen und Bettauflagen auf der ganzen Welt. Der Grund dafür ist, dass es keine einheitliche Lösung für die Anatomie des menschlichen Körpers gibt. Es handelt sich hier gleichzeitig um ein technisches und medizinisches Problem. Die Lösung konnte bisher noch nicht gefunden werden, weil man sich wissenschaftlich nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Nach Beobachtung von mehreren Patienten sowie auch gesunden Menschen, kann man feststellen, dass es keine ergonomische (körpergerechte) Kopf-, Sitz- und Liegekissen gibt. Man trifft überall übergroße, runde und quadratische Formen, die die anthropomorphischen Funktionen des Körpers nicht ausreichend dienen können. Der Grund für diese langjährige Problemverschleppung ist das Fehlen von geeigneten Stoffen, die elastisch und luftdurchlässig sein müssen. Der zweite Schwierigkeitsgrad kommt durch die asymmetrische Körpergeometrie und Gestalt zustande. Die flachen Kissen sowie die Matratzen geben durch das Drücken von Kopf oder Körper im Liege- oder Sitzzustand nach und bringen zusätzlich eine punktuelle Belastung am Kopf und Körper. Sie bergen in sich die Gefahr der Erstickung bei Kindern oder Erwachsenen, die in einer unglücklichen Körperlage liegen müssen. Diese Zustände haben Schmerz und Lebensgefahr sowie eine Veränderung der Wirbelsäulenform bei Dauerbelastung, analog der Skoliose zur Folge. Zusätzlich haben wir das Problem der Schweißausbrüche mit Geruchsbildung. Bei bettlägerigen Patienten entsteht durch die lange starre Haltung des Körpers die Hautfäulnis (Dekubitus). Hierbei handelt es sich um eine absterbende Haut, die durch den ständigen Druck an der gleichen Stelle, der je nach Körpergewicht verschieden ist, und durch die Luftundurchlässigkeit entsteht. Das hat zwei Gründe: der eine ist die punktuelle Belastung an derselben Stelle, die als Folge eine Ansammlung von Schweiß und Bakterien hat. Der zweite Grund ist die schlechte Be- und Entlüftung der gedrückten und verwundeten Stellen. Die Druckgeschwüre entstehen am häufigsten in der Region um das Kreuzbein, die Hüftknochen und an den Fersen. Dekubitus kann an jedem Bereich des Körpers entstehen, wie z. B. an Hinterhaupt, Ohren, Schulterblätter, Brustwirbelsäule, Schulter, Ellenbogen, Rollhügel, Wadenbeinköpfchen, Knöchel, Steißbein, Kreuzbein und bei Rollstuhlfahrer die Gesäßfläche (s. )
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Das Problem der punktuellen Belastung kann man mit einem Gewirke (senkrecht und schräg geflochtenen Kunststofffaser) fast eliminieren (siehe . 1, . 1 und . 1). Das sind elastische, formnachgebende Stoffe, die beim Druck nachgeben und beim Entlasten die ursprüngliche Form wieder einnehmen. Sie ermöglichen durch diese Haltung die Be- und Entlüftung und eine gleichzeitige Lastverteilung. Das Nachgeben der Faser fungiert als Druckverteiler bei unebenen und amorphen Flächen, wie des Gesichts, des Beckens und die oben erwähnten menschlichen Körperbereiche mit gleichzeitigem Anreiz der Durchblutung. Das Gewirke erlaubt eine flexible Anwendung bei Säuglingen, bei älteren Menschen und bei Tieren. Bei den Säuglingen besteht zudem die Möglichkeit Schmutz leicht zu entfernen, weil die Fasern nicht hydrophil sind. Für Rollstuhlfahrer ist das Gewirke, der ideale Stoffe für die Druckverteilung an der ganzen Gesäß- und Rückenfläche mit gutem Be- und Entlüftungsfunktion (siehe . 2 und ). Nicht zu vernachlässigen ist hierbei die ergonomische Gestaltung des Gewirkes im Sitz- und Liegezustand (siehe . 1–6, , ).
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Mittels des innovativen Gewirkes können folgende zusätzliche Probleme bei erwachsenen Menschen behoben werden: Die bleibenden Wirbelsäulenveränderungen, Versteifungen, Muskelverspannungen, die durch die falsche Belastung zustande kommen, mit der Folge, dass diese Schäden irreparabel sind und mit ständigen Schmerzen begleitet werden. Bei den Sitz- und Liegekissen hat man bisher versucht durch Schaumstoffe oder Luftpolster die Schmerzen zu lindern.
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Durch die existierenden Stoffe, wie z. B. Schaumstoffe, Feder mit Stoffüberzug hat man versucht den elastischen Teil partiell zu lösen, der vom Körpergewicht abhängig ist, ohne den Faktor der Be- und Entlüftung erfassen zu können. Das beschriebene Problem wird durch die Anwendung des Gewirkes nach Anspruch 1 aufgegriffen und gelöst (siehe – ). Die Geometrie wird beim Kopfkissen durch die zylindrischen Elemente aufgegriffen (siehe Anspruch 1). Die zylindrischen Elmente kann man partiell einsetzten (siehe dazu – ). Je nach Bedarf kann man die in dargestellten Formen benutzen. Bei den heutigen Kissen ist dies nicht möglich. Man kann z. B. das Kopfkissen wie in dargestellt ist, durch zwei gleiche oder ungleiche Zylinder oder konische Elemente anwenden, die man parallel als Auflage nutzen kann mit gleichzeitiger Belastung des Halsbereiches und des Kopfbereiches, bei gleichzeitiger Freistellung der Ohren oder der Nase. Durch eine 90 Grad Drehung der zwei Zylinder bzw. Konen hat man eine Lastverteilung zwischen den zwei Wangen oder Hinterkopfteils ohne dabei Nase oder Ohren zu belasten. Als Distanzhalter dient dazu die Lasche ( . 3) oder der Überzug ( . 6). Der Einsatz von zwei oder mehreren zylindrischen Elementen ermöglicht ein variables ergonomisches Liegesystem, sowie der Mensch beim Fehlen eines Kopfkissens den Elenbogen einsetzt (siehe und ). Als Sitz- und Liegeelement kann man nach Bedarf bei den verschiedenen Dekubitusfällen die Formen der . 1–6 anwenden (Anspruch 3).
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Die partielle Lastaufnahme mit der anpassenden geometrischen Form und der gleichzeitigen Entlüftung sowie die Elastizität sind die Hauptmerkmale dieser Konstruktionen. Diese Elemente sind so gebaut, dass sie aus einem inneren Kern bestehen (siehe . 2), der sich plastisch und elastisch je nach Bedarf verformen kann, umhüllt mit einem luftdurchlässigen Gewirke (Anspruch 1). Der Kernzylinder kann nach Anspruch 8 auch aus einem Gewirke bestehen oder hohl sein. Die Nutzung dieser Elemente kann außer dem menschlichen auch im tierischen Bereich Einsatz für bspw. durchlässige Kleidung und Liegeelemente nach Anspruch 11 finden. Bei großen und kleinen Tieren kann man durch ein Kleidungsstück in sackähnlicher oder flacher Form eine Auflagefläche bilden, die luftdurchlässig und leicht zu reinigen ist. Wenn man das Gewirke bei der Tierverkleidung mit Plastik oder mit einer Folie überzieht, kann man schwimmfähige Tierverkleidung herstellen. Wenn die Fasern des Gewirkes hohl sind, kann man analog des Eisbärfells Schwimmwesten bauen. Diese Schwimmwesten können nicht so leicht versinken, weil die Luft nicht in einer Kammer eingeschlossen ist, sondern in die Fäden selbst, die bruchsicher sind. Nach diesem Prinzip kann man nach Anspruch 11 schwimmsichere Inseln oder Boote bauen. Die Elastizität des Gewirkes kann man auch als Stoßdämpfer bei Autos, bei Booten etc. nutzen. Die Hohlfaser kann man nach dem gleichen Eisbärprinzip als transparente Abdeckung von Gebäuden und Sonnenkollektoren nutzen (transparente Wärmedämmung). Um das Regenwasser, Hagel und Schmutz abweisen zu können, kann man das Gewirke mit transparenten Materialen, wie Plexiglas etc. nach Anspruch 10 abdecken. Die Abdeckung mit dem transparenten Gewirke kann man nach Anspruch 7 für gerade oder gewölbte Flächen, bruchsichere Photovoltaikmodule für stehende und fahrende Objekte verwenden.
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Das luftdurchlässige Gewirke nach als solches kann auch als flüssigkeitsdurchlässige Filter bei Kläranlagen dienen. Bei Verdampfungskläranlagen landen die Fäkalien in eine Zisterne, die dachrinnenähnliche Bodenvertiefungen besitzt. In diesen Bodeneinlassungen kommen die Zylinder im Einsatz, um die Flüssigkeiten von den festen Stoffen zu separieren. Diese Zylinder kann man auch leicht reinigen, in dem man eine Wasser- oder Luftdruckleitung nach Anspruch 12 in den inneren Zylinder 2 (siehe .) einssetzt. Das Gewirke nach kann man nach Anspruch 6 leicht für die Reise oder als Standardsitzkissen für Büro und Haus verwenden. Die portable oder stationäre Benutzung der Elemente wird durch ihre flexible Struktur ermöglicht ( . 2 und . 2).
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Anatomisches Kissen in Zylinderform
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Verbindungsmöglichkeiten verschiedener Kissenteile
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Klappbares Kissen aus Gewirke
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Klappbares schwimm- und liegefähiges Gewirkeelement
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Bezugszeichenliste
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Abb. 1
- 1
- Zylinder aus Gewirke oder Schaumstoff
- 2
- Kernzylinder aus Stoff oder Gewirke, hohl oder anderer Kunststoff
- 3
- Verbindungslasche
- 4
- Zylinder auf Gewirke
- 5
- Überzug aus Stoff oder Kunststoff
Abb. 2 - 1
- Zylinderanordnung in Parallelform
- 2
- Zylinderanordnung in kreis- oder ovalförmige Form
- 3
- Zylinderanordnung in V-Form
- 4
- Zylinderanordnung in viereckige Form
- 5
- Zylinderanordnung in H-Form
- 6
- Zylinderanordnung in U-Form
Abb. 3 - 1
- Rückenlehne aus Gewirke
- 2
- Scharnier bzw. Verbindungselement
Abb. 4 - 1
- Gewirkeelement
- 2
- Scharnier
- 3
- Überzug aus Stoff oder Kunststoff