DE102007007688A1 - Schließzylinder mit Verschleißschutz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder (1) mit einem Gehäuse (2) und einem in einer Gehäusebohrung (3) gelagerten Zylinderkern (4) mit einem Schlüsselkanal (5) zum Einstecken eines Schlüssels mit auf beiden Seiten des Schlüsselkanals (5) nahe der Mündung (6) des Schlüsselkanals (5) angeordneten Zonen (7) härteren Materials. Zur Verschleißminderung wird vorgeschlagen, dass die Zonen härteren Materials (7) derart gering voneinander beabstandet sind, dass sie von Anfang an oder nach einem verschleißbedingten Abrieb der Schlüsselkanalwandung (8) einen Teilabschnitt letzterer ausbilden.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem Gehäuse und einem, in einer Gehäusebohrung gelagerten Zylinderkern mit einem Schlüsselkanal zum Einstecken eines Schlüssels mit auf beiden Seiten des Schlüsselkanals nahe der Mündung des Schlüsselkanals angeordneten Zonen härteren Materials.
- Derartige Schließzylinder sind bekannt. Die Schließzylinder sind als Doppelschließzylinder und als Einzelschließzylinder ausgebildet. Wesentlich ist ein Gehäuse, in dem sich eine Gehäusebohrung befindet. In dieser Gehäusebohrung steckt ein Zylinderkern, der zufolge in Zuhaltungsbohrungen steckenden Zuhaltungsstiften oder -plättchen drehgesperrt ist. Der Zylinderkern besitzt einen Schlüsselkanal. Wird in den Schlüsselkanal der passende Schlüssel eingesteckt, so werden die in den Schlüsselkanal ragenden Zuhaltungen derart verlagert, dass sich der Zylinderkern drehen lässt. Zur Vermeidung eines Aufbohrens des Zylinderkerns von der Mündung des Schlüsselkanals her stecken in beidseitig des Schlüsselkanals angeordneten Taschen Hartmetallstifte mit einem kreisrunden Querschnitt.
- In Gebäudeeingangstüren eingesetzte Schließzylinder unterliegen einem hohen Verschleiß, da sie täglich unter Umständen einige hundert Mal betätigt werden. Dies führt dazu, dass zufolge des verschleißbedingten Abriebs der Schlüsselkanal im Zuge der fortschreitenden Benutzung breiter wird. Dies führt früher oder später dazu, dass die Zuhaltungen vom Schlüssel nicht mehr korrekt einsortiert werden und der Schließzylinder nicht mehr ordnungsgemäß betätigt werden kann.
- Es ist bekannt, zur Verschleißminderung den Schlüsselkanal nach dessen Räumung galvanisch mit einer härteren Metallschicht zu beschichten. Wird ein derartiger, im Kernbereich aus Messing bestehender Zylinderkern mit Nickel oder einem anderen, härteren Metall beschichtet, so erhöht sich die Standzeit. Ist die Nickelschicht aber verschleißbedingt abgetragen, setzt sich der Materialabtrag im Zuge fortschreitender Benutzung schnell fort.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einfach zu fertigende, verschleißvermindernde Mittel anzugeben.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei jeder Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt und mit jedem anderen Anspruch kombinierbar ist.
- Erfindungsgemäß werden die Zonen härteren Materials, die bislang die Aufgabe hatten, den Einbruchschutz zu erhöhen, derart dicht neben dem Schlüsselkanal angeordnet, dass sie von Anfang an oder aber bereits nach einem geringen, verschleißbedingten Materialabtrag der Wandung des Schlüsselkanals einen Bereich der Schlüsselkanalwand bilden, so dass die Schlüsselbreitseite an der Zone härteren Materials entlang gleitet. Als verschleißbedingter Materialabtrag wird hier ein solcher Materialabtrag angesehen, der nicht dazu führt, dass der Schließzylinder unbrauchbar wird. Es handelt sich um einen Materialabtrag, der geringer ist, als etwa ein Fünftel der Breite des Schlüsselkanals bzw. des Abstandes der beiden Zonen härteren Materials zueinander. Da diese Zone härteren Materials erheblich abriebfester ist, als der Messingwerkstoff des Zylinderkerns, wird der Verschleiß in erheblichem Maße vermindert. Er wird praktisch gestoppt, soweit der zuvor erwähnte, tolerierbare Materialabtrag stattgefunden hat. Die Zonen härteren Materials können wie beim Stand der Technik auch aus Einsatzstücken bestehen. Diese haben bevorzugt die Form von Plättchen. Sie sind in Erstreckungsrichtung des Schlüsselkanals langgestreckt und liegen undrehbar in den ihnen zugeordneten Taschen ein. Bevorzugt liegen sie formausfüllend in den Taschen des Zylinderkerns. Die Taschen erstrecken sich quer zur Erstreckungsrichtung des Schlüsselkanals und derart, dass die Öffnung der Taschen beim in der Gehäusebohrung des Gehäuses einliegenden Zylinderkern von der Wandung der Gehäusebohrung verschlossen sind. Die Plättchen können aus Hartmetall oder einem anderen, beispielsweise gehärteten Material, insbesondere Stahl, bestehen. Die zur Mündung weisenden Flanken der Zonen härteren Materials, also der in den Taschen steckenden Plättchen, sind gerundet. Dies vermeidet Abrieb am Schlüssel, da der Schlüssel an den Rundungen entlang gleiten kann. Eine oder mehrere Nuten, insbesondere eine Führungsnut des Schlüsselkanals, können in Aussparungen des Plättchens liegen. Die Tasche, in der das zugehörige Hartmetallplättchen steckt, durchbricht dabei die Wandung der entsprechenden Führungsnut. Bevorzugt haben die Nutgründe der Profilnuten und Führungsnuten einen wenige Zehntel Millimeter großen Abstand zur Breitseitenwand der dahinter liegenden Hartmetallplättchen. Der Materialsteg zwischen Nutgrund und Seitenwandung des Hartmetallplättchens braucht aber auch nur wenige Hundertstel Millimeter betragen. Zumindest nach einem geringen verschleißbedingten Materialabstand wird ein Teilabschnitt einer Profilnut, und insbesondere der Nutgrund von der Oberfläche des Hartmetallplättchens gebildet. Das Hartmetallplättchen besitzt einen Querschnittsgrundriss, der keine Ecken ausbildet. Sowohl die zur Mündung, als auch die in Gegenrichtung weisende Schmalseitenwandungen des Hartmetallplättchens gehen knickstellenfrei in die sich gegenüberliegenden Seitenwandungen über. Die Längserstreckung des Hartmetallplättchens ist bevorzugt doppelt so groß wie die Quererstreckung in Bezug auf die Erstreckungsrichtung des Schlüsselkanals. Die Seitenwandung des Hartmetallplättchens, die dem Schlüsselkanal zugewandt ist, kann eine oder mehrere nutenförmige Aussparungen aufweisen, die zu Profilnuten des Schlüsselkanals korrespondieren. Der Abstand der aufeinanderzuweisenden Seitenwandungen der Hartmetallplättchen, die parallel zueinander verlaufen, kann geringfügig kleiner sein, als der Abstand der gedachten Parallelebenen dazu, in denen die Nutgründe der tiefsten Nuten der jeweiligen Breitseite des Schlüsselkanals liegen.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Explosionsdarstellung der wesentlichen Elemente des erfindungsgemäßen Schließzylinders, -
2 eine Draufsicht auf den Schließzylinder mit aufgebrochenem Mündungsbereich des Schlüsselkanals, -
3 eine Frontansicht auf den Schließzylinder, -
4 eine perspektivische Darstellung mit aufgebrochenem Mündungsbereich des Schlüsselkanals, -
5 eine Darstellung gemäß4 , jedoch aus einem anderen Blickwinkel, -
6 einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI in2 , -
7 einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII in2 , -
8 eine Darstellung gemäß6 , jedoch nach verschleißbedingtem Abrieb der Wandungen des Schlüsselkanals, und -
9 eine Darstellung gemäß7 nach verschleißbedingtem Abrieb der beiden Wandungen des Schlüsselkanals. - Der Schließzylinder
1 ist ein Doppelschließzylinder. Er besitzt ein aus Messing gefertigtes Gehäuse2 , welches zwischen seinen beiden Gehäusehälften ein Schließglied13 lagert. In einer Gehäusebohrung3 lagert ein Zylinderkern4 . Der Außendurchmesser des Zylinderkerns4 entspricht im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Gehäusebohrung3 , so dass der Zylinderkern4 in der Gehäusebohrung3 gedreht werden kann. Zur Zylindermantelfläche des Zylinderkerns4 münden Taschen10 , in denen Hartmetallplättchen7 formausfüllend eingesteckt sind. Durch das Zentrum des Zylinderkerns4 erstreckt sich ein Schlüsselkanal5 zum Einstecken eines Schlüssels. Der Schlüsselkanal5 verläuft zwischen den beiden Hartmetallplättchen7 . Die Hartmetallplättchen7 bilden aufeinander zuweisende Breitseitenwandungen7' aus, die nur wenige Zehntel, bevorzugt wenige Hundertstel Millimeter von der Wandung8 des Schlüsselkanals5 beabstandet sind. Im Bereich der Mündung6 des Schlüsselkanals5 besitzt der Zylinderkern4 einen Stirnkragen12 . Die zur mündungsseitigen Stirnseite des Zylinderkerns4 weisende Schmalseitenwand7'' des Hartmetallplättchens7 ist gerundet und liegt im Bereich eines Stirnkragens12 des Zylinderkernes4 . Auch die gegenüberliegende Stirnschmalseite des Hartmetallplättchens7 besitzt eine Rundung. Die Querschnittsgrundrisskontur des Hartmetallplättchens7 ist die eines Ovals. Zwei sich gegenüberliegende Halbkreisbogenabschnitte7'' gehen jeweils in parallel zueinander verlaufende Breitseitenwände7' über. - Der Schlüsselkanal
5 besitzt eine Vielzahl von in Erstreckungsrichtung des Schlüsselkanals5 verlaufende Führungsnuten9 sowie Profilnuten9' . Der nicht dargestellte Schlüssel besitzt entsprechend ausgebildete Rippen, die in diesen Nuten9 ,9' geführt sind. Wie insbesondere den6 und7 zu entnehmen ist, besitzen die Hartmetallplättchen7 in den zum Schlüsselkanal5 weisenden Breitseitenwänden7' nutenförmige Aussparungen11 . Eine Führungsnut9 des Schlüsselkanals5 ragt bis in eine Aussparung11 des Hartmetallplättchens7 hinein. Die Tasche10 , in der dieses Hartmetallplättchen7 steckt, schneidet die Wandung der Führungsnut9 . Der Nutgrund der Profilnut9' liegt nur wenige Zehntel, bevorzugt nur wenige Hundertstel Millimeter von der Seitenwand7' des zugeordneten Hartmetallplättchens7 entfernt. - Definiert man die Breite des Schlüsselkanals als den Abstand zweier parallel zueinander verlaufenden Ebenen, in denen jeweils die tiefste Nut der beiden Wandungen
8 des Schlüsselkanals5 liegen, so kann die Breite des Schlüsselkanals9 größer sein, als der Abstand der beiden Breitseiten7' der Hartmetallplättchen7 . - Mindestens ist die Materialstärke zwischen dem Grund einer tiefsten Profilnuten
9 ,9' und der dahinter liegenden Seitenwandung7' des Hartmetallplättchens7 so gering, dass sie im Zuge des Verschleißes abgerieben werden kann, ohne dass der Schließzylinder seine Funktionsfähigkeit verliert. Nach einem derartigen verschleißbedingten Abrieb, wie ihn die7 ,8 andeutungsweise zeigen, wird die Wandung8 des Schlüsselkanals5 zumindest bereichsweise von einer Seitenwandung7' des Hartmetallplättchens7 ausgebildet. Dabei erweist es sich von Vorteil, dass die Hartmetallplättchen7 in Schlüsselverlagerungsrichtung keine scharfen Kanten, sondern Rundungen aufweisen. Hierdurch entsteht auch an den Rippen des Schlüssels kein Abrieb, obwohl letztere an den Seitenwandungen7' der Hartmetallplättchen entlanggleiten. - Die Hartmetallplättchen
7 können lose, also unverklebt in den Taschen10 einliegen, da diese im montierten Zustand von der Innenwandung der Gehäusebohrung3 verschlossen sind. Es ist aber auch vorgesehen, die Hartmetallplättchen7 im Klemmsitz in den Taschen10 zu halten. - Wie den
2 und7 zu entnehmen ist, erstreckt sich eine Kernbohrung14 in der ein nicht dargestellter Kernstift geführt ist, bis an die Seitenwandung7' des zugeordneten Hartmetallplättchens7 . - Die in Parallelrichtung zueinander verlaufenden Taschen
10 können mit einem Fingerfräser gefräst werden. Dies erfolgt vor oder nach dem Räumen des Schlüsselkanals5 . Da die Führungsnut9 die Taschenwandung schneidet, entsteht dort ein Fenster, rückwärtig welchem der Boden11' der Aussparung11 liegt. Im Zuge eines verschleißbedingten Abriebes der Wandung8 des Schlüsselkanals kann eine Rippe eines Schlüssels entlang dem Boden11' der aus Aussparung11 gleiten. Die Führungsnut9 dient der korrekten Führung des Schlüssels im Schlüsselkanal5 . Der Schlüssel besitzt eine dazu korrespondierende Führungsrippe. - Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Claims (11)
- Schließzylinder (
1 ) mit einem Gehäuse (2 ) und einem, in einer Gehäusebohrung (3 ) gelagerten Zylinderkern (4 ) mit einem Schlüsselkanal (5 ) zum Einstecken eines Schlüssels mit auf beiden Seiten des Schlüsselkanals (5 ) nahe der Mündung (6 ) des Schlüsselkanals (5 ) angeordneten Zonen (7 ) härteren Materials, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonen härteren Materials (7 ) derart gering voneinander beabstandet sind, dass sie von Anfang an oder nach einem verschleißbedingten Abrieb der Schlüsselkanalwandung (8 ) einen Teilabschnitt letzterer ausbilden. - Schließzylinder nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonen härteren Materials von in Taschen (
10 ) des Zylinderkernes (4 ) steckenden Plättchen (7 ) gebildet sind. - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die sich parallel zum Schlüsselkanal (
5 ) erstreckenden Taschen (10 ) zumindest eine Profilnut (9 ) der Wandung (8 ) des Schlüsselkanals (5 ) durchdringen. - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das darin steckende Plättchen (
7 ) am Ort einer Führungsnut (9 ) eine Aussparung (11 ) aufweist. - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Plättchen (
7 ) aus einem Hartmetall bestehen. - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschen (
10 ) von den Plättchen (7 ) formausgefüllt sind. - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Mündung (
6 ) hinweisenden Flanken (7'' ) gerundet sind. - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden sich gegenüberliegenden Hartmetallplättchen (
7 ) aufeinander zu weisende Seitenflanken (7' ) aufweisen, deren Abstand maximal 0,5 mm größer, bevorzugt aber kleiner ist, als die maximale Breite des Schlüsselkanals (5 ). - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Zonen härteren Materials (
7 ) bis in einen Stirnkragen (12 ) des Zylinderkernes (4 ) erstrecken. - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstreckung der Hartmetallplättchen (
7 ) parallel zum Schlüsselkanal (5 ) mindestens etwa doppelt so groß ist, wie die Erstreckung in Richtung quer dazu. - Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch eine gerundete Oberseite (
7'' ) der Hartmetallplättchen (7 ), die an der Wandung der Gehäusebohrung (3 ) anliegt.
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