DE102007002360A1 - Kammseitenscheibenkäfig zur Führung von Wälzkörpern in einem Wälzkörperlager sowie Wälzkörperlager - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft einen Kammseitenscheibenkäfig zur Führung von Wälzkörpern in einem Wälzkörperlager gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Wälzkörperlager mit dem Kammseitenscheibenkäfig.
- Wälzkörperlager bestehen im Allgemeinen aus einem Außenring, einem Innenring sowie einer Mehrzahl von Wälzkörpern, die zwischen Außenring und Innenring oftmals in einem Wälzkörperkäfig gehalten werden. Der Wälzkörperkäfig dient dabei insbesondere dazu, die Wälzkörper voneinander zu trennen und die Wälzkörper in einem gleichen Abstand voneinander zu halten.
- Die Druckschrift
DE 100 31 427 C2 behandelt große Wälzlager, die beispielsweise in Walzwerken eingesetzt werden, und die so genannte Bolzenkäfige aufweisen. Der Bolzenkäfig besteht aus zwei parallel angeordneten Käfigscheiben, die durch eine Vielzahl von Bolzen miteinander verbunden sind, wobei jeder Bolzen einen Wälzkörper, beispielsweise eine Zylinderrolle, trägt. Zur Aufnahme der Bolzen weisen die Wälzkörper jeweils eine zentrische Bohrung auf. Der Bolzen wird üblicherweise an einem Ende mit einem Gewinde versehen, das in die eine Käfigscheibe eingeschraubt wird. Das andere Ende des Bolzens wird nach Montage des Käfigs in dem Wälzlager mit eingesetzten Wälzkörpern an der anderen Käfigscheibe fest geschweißt. - Die Druckschrift
DE 42 27 662 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik beschreibt, offenbart ein Radialwälzlager, welches einen Käfig aufweist, der aus zwei Kreisringen besteht, die an ihren einander gegenüberliegenden Seiten Taschen bildende Ausnehmungen aufweisen, wobei die Ausnehmungen durch Stegansätze voneinander getrennt sind und wobei die Kreisringe durch zwischen den Wälzkörpern verlaufende Verbindungsglieder auf Abstand gehalten und miteinander verbunden sind. Zur Erhöhung der Käfigstabilität sind die Kreisringe zwischen jedem Wälzkörper durch zwei in radialer Richtung übereinander liegenden Verbindungsgliedern miteinander verbunden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Käfigbauform vorzuschlagen, die eine belastungsgerechte Auslegung des Käfigs auch für starke Beanspruchungen sicherstellt.
- Diese Aufgabe wird durch einen Kammseitenscheibenkäfig mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Wälzkörperlager mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren.
- Erfindungsgemäß wird ein Kammseitenscheibenkäfig zur Führung bzw. Aufnahme von Wälzkörpern in einem Wälzkörperlager vorgeschlagen. Das Wälzkörperlager ist in beliebiger Bauform ausgebildet, vorzugsweise als Radialwälzlager, insbesondere als Kegelrollenlager oder als Zylinderrollenlager.
- Der Kammseitenscheibenkäfig hat die Aufgabe, die darin gelagerten oder angeordneten Wälzkörper voneinander zu trennen, in einem gleichen Abstand voneinander zu halten, das Herausfallen der Wälzkörper zu verhindern und/oder die Wälzkörper in der unbelasteten Zone des Wälzkörperlagers zu führen.
- Hierzu weist der Kammseitenscheibenkäfig zwei Käfigseitenscheiben auf, die vorzugsweise ringscheibenförmig oder kreisringförmig ausgebildet sind und zwischen denen die Wälzkörper zumindest abschnittsweise angeordnet sind. Zur insbesondere rand- oder endseitigen Führung der Wälzkörper weisen die Käfigseitenscheiben eine Mehrzahl von Stegansätzen auf, die an der den Wälzkörpern zugewandten Seite der Käfigseitenscheiben und jeweils gegenüberliegend positioniert sind.
- Die Stegansätze sind bevorzugt als stummelartige und/oder im Querschnitt keilartige Ansätze ausgebildet, die an den den Wälzkörpern zugewandten Seiten oder Flanken eine konkave Kontur aufweisen, die an die Außenkontur der Wälzkörper angepasst ist und diese zumindest zeitweise führen. Die Länge der Stegansätze in axialer Richtung beträgt bevorzugt jeweils weniger als ein Drittel des Abstands der beiden Käfigseitenscheiben, insbesondere weniger als ein Viertel. Bevorzugt sind die Stegansätze in Umfangrichtung und/oder azimutal regelmäßig verteilt, so dass die Käfigseitenscheiben kammartig ausgebildet sind.
- Der Kammseitenscheibenkäfig weist eine Mehrzahl von Verbindungsgliedern auf, welche zur Verbindung und/oder zum Abstandhalten der zwei Käfigseitenscheiben ausgebildet und/oder angeordnet sind. Zum Zwecke der Definition wird der Bereich, der sich in radialer Richtung zwischen den Wälzkörpern erstreckt, und/oder der Lückenbereich zwischen den Wälzkörpern und in dem ein Verbindungsglied angeordnet ist, als Verbindungsbereich bezeichnet. Die Verbindungsglieder sind dabei außerhalb, insbesondere zwischen den Wälzkörpern angeordnet.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass in mindestens einem Verbindungsbereich genau ein Verbindungsglied und/oder mindestens ein Stegansatz angeordnet ist, wobei das genannte Verbindungsglied beziehungsweise der genannte Stegansatz zumindest abschnittsweise innerhalb eines radialen Innenbereichs der jeweiligen Käfigseitenscheibe angeordnet ist, dessen Grenze durch die Positionen der Drehachsen der Wälzkörper definiert ist. Die Position der Verbindungsglieder beziehungsweise der Stegansätze wird somit in Bezug zu dem (gedachten) Durchstoßungspunkt der Wälzkörperdrehachse durch die jeweilige Käfigseitenscheibe gesetzt. Anders ausgedrückt wird der radiale Innenbereich an jeder Käfigseitenscheibe durch einen Kreis mit einem Radius begrenzt, welcher dem Abstand des Käfigseitenscheibenmittelpunkts zu dem genannten Durchstoßungspunkt entspricht.
- Mit dieser neuen Käfigbauform ist es möglich, ein Wälzkörperlager belastungsgerecht für verschiedene Anwendungen aufzubauen.
- Bei einer konstruktiv vorteilhaften Ausführung sind die Verbindungsglieder als Bolzen ausgebildet. Insbesondere sind die Bolzen beidseitig mit einem verjüngten Endabschnitt ausgebildet, so dass beidseitig eine Schulter gebildet wird, die an den Käfigseitenscheiben und/oder den Stegansätzen anliegt und so einen vorbestimmten Abstand der Käfigseitenscheiben sicherstellt.
- Bei einer möglichen Ausführungsalternative ist in dem mindestens einen Verbindungsbereich das Verbindungsglied vollständig innerhalb und der mindestens eine Stegansatz insbesondere vollständig außerhalb des radialen Innenbereichs angeordnet. Auf diese Weise wird die Stabilität des Kammseitenscheibenkäfigs von den radial weiter innen liegenden Verbindungsgliedern erzeugt, wohingegen die Führung durch die radial weiter außen liegenden Stegansätze umgesetzt wird.
- Bei einer weiteren Ausführungsalternative sind Stegansatz und Verbindungsglied gegengleich zu der vorhergehenden Alternative angeordnet, so dass der mindestens eine Stegansatz innerhalb und das Verbindungsglied vollständig außerhalb des radialen Innenbereichs angeordnet ist. In diesem Fall wird die Führung der Wälzkörper durch die radial weiter innen liegenden Stegansätze sichergestellt, was insbesondere bei Wälzkörperlagern vorteilhaft ist, welche an dem äußeren Laufring beziehungsweise Außenring Borde aufweisen.
- Bei einer weiteren Ausführungsalternative sind sowohl der Stegansatz als auch das Verbindungsglied eines Verbindungsbereichs innerhalb des radialen Innenbereichs angeordnet, so dass zum Beispiel der Kammseitenscheibenkäfig von radial außen im bereits montiertem Zustand mit Wälzkörpern bestückbar ist.
- Bei einer besonders vorteilhaften und stabilen Ausführungsform der Erfindung ist das einstückig ausgebildete Verbindungsglied an jeder Käfigseitenscheibe an mindestens zwei voneinander getrennten Aufnahmevorrichtungen festgelegt. Vorzugsweise liegen die Aufnahmevorrichtungen in radialer Richtung übereinander oder überlappen zumindest teilweise.
- Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist eine der Aufnahmebefestigungen radial außerhalb und eine der Aufnahmevorrichtungen radial innerhalb des radialen Innenbereichs angeordnet. Bei dieser erfinderischen Weiterbildung wird eine erhöhte Käfigstabilität im Vergleich zu Einzelbolzen erreicht, wobei zusätzlich nur ein verringerter Montageaufwand im Vergleich zu der Montage von zwei separaten, übereinander liegenden Bolzen aufgewendet werden muss.
- Es ist zudem bevorzugt, wenn eine der Aufnahmebefestigungen in dem mindestens einem Stegansatz angeordnet ist. Auf diese Weise ist das Verbindungsglied in einem verstärkten Bereich der Kammseitenscheibe festgelegt, was wieder zu Erhöhung der Stabilität des Kammseitenscheibenkäfig beiträgt.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die zudem fertigungskostengünstig herstellbar ist, sind die Aufnahmebefestigungen als Durchgangsbohrungen oder Sacklöcher ausgebildet in oder durch die die Verbindungsglieder gesteckt oder durchgeführt werden. Allgemein kann die Verbindung der Käfigseitenscheiben mit den Verbindungsgliedern über beliebige Verbindungstechniken erfolgen, wobei Schweißen, Nieten, Schrauben oder Kleben bevorzugt ist.
- Eine besonders gelungene Ausführungsform stellt ein Verbindungsglied dar, welches als Doppelbolzen mit Brückenbereich in einstückiger Weise ausgebildet ist. Das Verbindungsglied hat somit einen H-förmigen Aufbau, wobei der Brückenbereich bevorzugt mittig angeordnet ist. Die Verbindung zwischen Brückenbereich und Bolzen oder Bolzenabschnitten des Doppelbolzens kann form-, stoff- oder kraftschlüssig ausgebildet sein. Das Verbindungsglied ist vorzugsweise aus Metall gefertigt. Bei einer möglichen Alternative sind nur die Bolzen bzw. Bolzenabschnitte aus Metall, wohingegen der Brückenbereich aus Kunststoff ausgebildet ist. Bei einer anderen alternative besteht das Verbindungsglied vollständig aus Kunststoff.
- Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist der Brückenbereich beidseitig, bei den den Wälzkörpern zugewandten Seitenflächen konkave Führungsflächen auf, die das Führen und das Abstandhalten der Wälzkörper zueinander unterstützen.
- Insbesondere bei einer H-förmigen Ausbildung des Verbindungsglieds ist es ausreichend, wenn nur jeder zweite, dritte oder vierte Zwischenbereich zwischen den Wälzkörpern als Verbindungsbereich ausgebildet ist. Zugleich wird die Bestückbarkeit der Kammseitenscheibenkäfigs mit den Wälzkörpern vereinfacht oder sogar erst ermöglicht.
- Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Wälzkörperlager, insbesondere Radialwälzlager, mit einem Kammseitenscheibenkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder wie er soeben beschrieben wurde, wobei das Wälzkörperlager als Großlager oder Großwälzlager – nachfolgend zusammenfassend Großlager genannt – ausgebildet ist. Ein Großlager ist vorzugsweise definiert als ein Wälzkörperlager mit einem Außendurchmesser größer als 300 Millimeter, vorzugsweise größer als 420 Millimeter, insbesondere größer als 1000 mm.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das Wälzkörperlager eine Mehrzahl von Wälzkörpern auf, welche durchbohrungsfrei und/oder aus Wälzlagerstahl ausgebildet sind. Wie in der Einleitung erwähnt, weisen die bisher eingesetzten und bekannten Bolzenkäfige Wälzkörper mit Durchgangsbohrungen auf, die zur Aufnahme der Bolzen ausgebildet sind. Die Notwendigkeit dieser Durchgangsbohrungen führt dazu, dass die Wälzkörper aus festigkeitsmäßigen Gründen aus Einsatzstahl gefertigt sein müssen, was zu erhöhten Fertigungskosten führt. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Kammseitenscheibenkäfigs entfällt die Notwendigkeit der Durchgangsbohrungen, so dass die günstigeren Wälzlagerstähle für die Wälzkörper einsetzbar sind.
- Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Kammseitenscheibenkäfig als vormontierte Baueinheit mit oder ohne vormontierte Wälzkörper in dem Wälzkörperlager eingebaut. Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Bolzenkäfig, welche im fertig montierten Wälzkörperlager zusammengesetzt und geschweißt werden, was zu Verschmutzungen mit Schlacke und Schweißperlen und zum Verzug des Käfigs führen kann, wird der Kammseitenscheibenkäfig bevorzugt bereits vor dem Einsetzen in das Wälzkörperlager fertig zusammengebaut, so dass eine vormontierte Einheit in das Wälzkörperlager eingebaut wird, insbesondere ohne dieses durch den Montageprozess zu beeinträchtigen oder durch Emissionen zu verschmutzen. Ob die Wälzkörper oder Rollen bereits vor dem Einsetzen des Kammseitenscheibenkäfigs in das Wälzkörperlager, insbesondere in die Ringe des Wälzkörperlagers, eingebaut werden oder danach, hängt insbesondere von den vorhandenen Borden am Außen- beziehungsweise Innenring des Wälzkörperlagers ab.
- Bei einer speziellen Ausführungsform weist mindestens ein Ring, insbesondere ein Innen- oder ein Außenring, insbesondere schraubbare Borde auf.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische, dreidimensionale Schnittdarstellung eines Zylinderrollenlagers als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Schnittebene parallel zur axialen Erstreckung des Zylinderrollenlagers; -
2 eine schematische, dreidimensionale Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung in Form eines zweiten Zylinderrollenlagers in radialer Draufsicht bei zeichnerischer Unterdrückung des Außenrings und teilweise der Wälzkörper; -
3 eine schematische, dreidimensionale Darstellung des Zylinderrollenlagers in2 ebenfalls mit zeichnerisch unterdrückten Außenring, voll bestückt mit Wälzkörpern. - Einander entsprechende oder gleiche Teile werden in den nachfolgenden Figuren jeweils mit den entsprechenden oder gleichen Bezugszeichen versehen.
- Die
1 zeigt ein Zylinderrollenlager1 in einer schematischen dreidimensionalen Schnittdarstellung als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Zylinderrollenlager1 umfasst einen Innenring2 , einen Außenring3 zwischen denen eine Mehrzahl von Zylinderrollen4 in einem Kammseitenscheibenkäfig5 rollbar gelagert sind, so dass sich in bekannter Weise der Außenring3 relativ zu dem Innenring2 drehen kann. - Der Innenring
2 ist bordenfrei ausgeführt, wohingegen der Außenring3 seitliche, radial nach innen gerichtete Borde6 aufweist, die optional einstückig an dem Außenring3 angeformt oder schraubbar ausgebildet sind. - Der Kammseitenscheibenkäfig
5 weist zwei seitlich zueinander angeordnete und parallel, fluchtende Käfigseitenscheiben7 auf, welche stirnseitig zu den Zylinderrollen4 positioniert sind. - Bei einer in der
1 dargestellten, möglichen ersten Alternative weist jede Käfigseitenscheibe7 für jeden Zwischenraum zwischen den Zylinderrollen4 einen äußeren Stummel8 und einen inneren Stummel9 auf. Die Stummel8 und9 sind beispielsweise einstückig an die jeweilige Käfigseitenscheibe7 angeformt. In axialer Richtung erstrecken sich die Stummel8 beziehungsweise9 soweit, dass sie jeweils circa ein Viertel der Zylinderrollen4 endseitig umgreifen. Durch die Stummel8 beziehungsweise9 werden in den zwei Käfigseitenscheiben7 beidseitig gegenüberliegende Taschen gebildet, in denen die Zylinderrollen4 endseitig angeordnet und/oder gelagert sind. Die jeweils den Zylinderrollen4 zugewandte Seitenfläche der Stummel8 beziehungsweise9 ist bei einer möglichen Ausführungsalternative an die Form der Zylinderrollen4 angepasst, also konkav ausgebildet. Bei einer anderen möglichen Ausführungsalternative sind die in den Zylinderrollen4 zugewandten Seitenflächen plan realisiert. - Durch eine gestrichelte Linie
10 ist die Rollenachse der in der Darstellung in1 vordersten Zylinderrolle4 angedeutet. Durch den gedachten Durchstoßungspunkt der Rollenachse10 durch die Käfigseitenscheiben7 wird ein Radius für einen Kreis festgelegt, welcher jede Käfigseitenscheibe7 in einen radialäußeren Bereich11 und in einen radialinneren Bereich12 unterteilt. - Die Stummel
8 und9 sind so verteilt, dass jeweils der äußere Stummel8 in den radialäußeren Bereich11 und der innere Stummel9 jeweils in dem radialinneren Bereich12 angeordnet ist. - Zur Stabilisierung des Kammseitenscheibenkäfigs
5 umfasst dieser eine Mehrzahl von Verbindungsgliedern, die als Bolzen13 ausgebildet sind, wobei in einem Zwischenbereich zwischen zwei Zylinderrollen4 jeweils genau ein Bolzen13 angeordnet ist. Die Bolzen13 sind an ihren freien Enden gegenüber ihrem Mittelteil im Durchmesser verringert, so dass Schulterflächen entstehen, die an in den Stummeln8 eingebrachte Bohrung an der Bohrungsöffnung anliegen und für einen stabilen Zusammenhalt des Kammseitenscheibenkäfigs5 sorgen. - Zusammengefasst weist diese erste Ausführungsalternative pro Zwischenraum oder Verbindungsbereich einen inneren und einen äußeren Stummel
8 beziehungsweise9 sowie ein in dem radialäußeren Bereich12 angeordneten Bolzen13 auf. - Bei einer weiteren Ausführungsalternative ist der Bolzen
13 statt in dem radialäußeren Bereich11 in dem radialinneren Bereich12 angeordnet, wobei der Bolzen13 in analoger Weise durch die innere Stummel9 geführt und/oder festgelegt ist. Diese weitere Ausführungsalternative weist somit pro Zwischenraum oder Verbindungsbereich einen äußeren und einen inneren Stummel8 beziehungsweise9 und einen Bolzen13 auf, welcher in dem radialinneren Bereich12 angeordnet ist. - Bei einer weiteren Ausführungsalternative ist pro Zwischenraum oder Verbindungsbereich jeweils beidseitig ein innerer Stummel
9 und ein in dem radialäußerem Bereich11 angeordneter Bolzen13 vorgesehen, wobei auf den äußeren Stummel8 verzichtet wird. Diese Ausführungsform erlaubt eine einfachere Montage des Kammseitenscheibenkäfigs5 . - Bei einer weiteren Ausführungsalternative weist der Kammseitenscheibenkäfig
5 jeweils beidseitig einen äußeren Stummel8 und einen Bolzen13 auf, welcher in dem radialinneren Bereich12 angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsalternative wurde auf den inneren Stummel9 verzichtet. - Die
2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer dreidimensionalen Darstellung radial schräg von oben in Form eines zweiten Zylinderrollenlagers1 . Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurde der Außenring3 zeichnerisch unterdrückt, sowie nur zwei Wälzkörper4 dargestellt. Das Zylinderrollenlager in1 ist analog zu dem Zylinderrollenlager1 in der1 ausgebildet, mit dem Unterschied, dass statt den Bolzen13 H-förmige Verbindungsglieder14 vorgesehen sind, die die Käfigseitenscheiben7 – von denen nur eine dargestellt ist – miteinander verbinden. - Das Verbindungsglied
14 ist im Bildbereich der2 unten rechts nochmals in Detailansicht dargestellt. Das Verbindungsglied14 ist als Doppelbolzenkonstruktion ausgebildet, welches zwei Bolzen15 aufweist, die parallel zueinander angeordnet und über ein Mittelteil16 einstückig miteinander ver bunden sind. Die in der2 dargestellten Bolzen15 weisen über ihre gesamte Längserstreckung einen gleichmäßigen, runden Durchmesser auf, bei abgewandelten Ausführungsformen können diese auch verjüngte Endabschnitte aufweisen, so dass analog wie bei den Bolzen13 in1 Schulterbereiche gebildet sind, um einen definierten Abstand zwischen den Käfigseitenscheiben7 sicherzustellen. Das Mittelteil16 weist beidseitig eine konkav gekrümmte Seitenfläche auf, welche den Zylinderrollen4 zugewandt und an die Krümmung der Zylinderrollen4 angepasst ist. Bei abgewandelten Ausführungsformen ist der in2 mittig gezeigte Mittelbereich16 außermittig zu den Käfigseitenscheiben7 angeordnet oder zerfällt in mehrere Segmente, so dass eine Öl- beziehungsweise Fettzirkulation in dem Zylinderrollenlager1 verbessert wird. Im eingebauten Zustand sind die Bolzen15 in radialer Richtung deckungsgleich oder zumindest überlappend angeordnet. - Der radialäußere Bolzen
15 wird durch eine erste Durchgangsbohrung17 durch den äußeren Stummel8 geführt, wobei der radialinnere Bolzen15 in einer zweiten Durchgangsbohrung18 durch die Käfigseitenscheiben7 festgelegt ist. - Per Definition können auch die Käfigseitenscheiben
7 in2 in einem radialäußeren Bereich11 und einem inneren Bereich12 in analoger Weise wie in der1 unterteilt werden, wobei der äußere Stummel8 bzw. die erste Durchgangsbohrung17 in dem radialäußeren Bereich11 und die zweite Durchgangsbohrung18 in dem radialinneren Bereich12 angeordnet ist, so dass das Verbindungsglied14 zumindest zum Teil oder abschnittsweise innerhalb des radialinneren Bereichs12 angeordnet und/oder festgelegt und/oder befestigt ist. - Bei alternativen Ausführungsformen können anstatt oder ergänzend zu den äußeren Stummeln
8 innere Stummel9 vorgesehen sein. - Die
3 zeigt das Zylinderrollenlager1 in2 , vollständig mit Zylinderrollen4 bestückt. Wie sich aus der Darstellung aus3 ergibt, ist nur in jedem zweiten Zwischenraum zwischen den Zylinderrollen4 ein Verbindungsglied14 angeordnet. Dies ist möglich, weil aufgrund der Stabilisierung durch das Mittelteil16 auch bei einem lückenhaft mit Verbindungsgliedern14 besetzten Kammseitenscheibenkäfig5 eine ausreichende Stabilität gegeben ist. Zudem wird durch die lückenhafte Besetzung ausreichend Platz für die Rollenmontage geschaffen. - Die in den
1 bis3 gezeigten und beschriebenen Ausführungsalternativen von Kammseitenscheibenkäfigen5 können auch in analoger Weise für Kegelrollenlager – nach entsprechender Anpassung – eingesetzt werden. - Der Kammseitenscheibenkäfig
5 kann in das Zylinderrollenlager1 bereits in vormontiertem Zustand eingebaut werden, insbesondere müssen keine verschmutzungsträchtigen Fertigungsschritte innerhalb des Zylinderrollenlagers1 durchgeführt werden. Die in den1 bis3 gezeigten Zylinderrollenlager1 sind optional als Großlager ausgebildet, welche einen Außendurchmesser von über 300 mm aufweist. Das Material der Zylinderrollen3 ist ein üblicher. -
- 1
- Zylinderrollenlager
- 2
- Innenring
- 3
- Außenring
- 4
- Zylinderrollen
- 5
- Kammseitenscheibenkäfig
- 6
- Borde
- 7
- Seitenscheiben
- 8
- Radialäußerer Stummel
- 9
- Radialinnerer Stummel
- 10
- Drehachse
- 11
- Radialäußerer Bereich
- 12
- Radialinnerer Bereich
- 13
- Bolzen
- 14
- Verbindungsglied
- 15
- Bolzen
- 16
- Mittelteil
- 17
- Erste Durchgangsbohrung
- 18
- Zweite Durchgangsbohrung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10031427 C2 [0003]
- - DE 4227662 A1 [0004]
Claims (15)
- Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) zur Führung von Wälzkörpern (4 ) in einem Wälzkörperlager (1 ) mit einer Mehrzahl von Wälzkörpern (4 ), mit zwei Käfigseitenscheiben (7 ), zwischen denen die Wälzkörper (4 ) angeordnet sind und welche eine Mehrzahl von Stegansätzen (8 ,9 ) aufweisen, die zur Führung der Wälzkörper (4 ) ausgebildet sind, und mit einer Mehrzahl von Verbindungsgliedern (13 ,14 ), welche zur Verbindung der zwei Käfigseitenscheiben (7 ) ausgebildet sind und deren azimutale Position jeweils einen Verbindungsbereich definieren, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Verbindungsbereich genau ein Verbindungsglied (13 ,14 ) und/oder mindestens ein Stegansatz (8 ,9 ) angeordnet ist, wobei das Verbindungsglied (13 ,14 ) bzw. der Stegansatz (8 ,9 ) zumindest abschnittsweise innerhalb eines radialen Innenbereichs (12 ) der jeweiligen Käfigseitenscheibe (7 ) angeordnet ist, dessen Grenze durch die Positionen der Drehachsen (10 ) der Wälzkörper (4 ) definiert ist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsglieder als Bolzen (13 ) ausgebildet sind. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem mindestens einen Verbindungsbereich das Verbindungsglied (13 ,14 ) vollständig innerhalb und der mindestens eine Stegansatz (8 ) außerhalb des radialen Innenbereichs (12 ) angeordnet ist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem mindestens einen Verbindungsbereich der mindestens eine Stegansatz (9 ) innerhalb und das Verbindungsglied (13 ,14 ) außerhalb des radialen Innenbereichs (12 ) angeordnet ist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem mindestens einen Verbindungsbereich der mindestens eine Stegansatz (9 ) und das Verbindungsglied (13 ) innerhalb des radialen Innenbereichs (12 ) angeordnet ist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsglied (13 ,14 ) an jeder Käfigseitenscheibe (7 ) an mindestens zwei voneinander getrennten Aufnahmevorrichtungen (17 ,18 ) festgelegt ist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Aufnahmebefestigungen (17 ) außerhalb und eine der Aufnahmevorrichtungen (18 ) innerhalb des radialen Innenbereichs (12 ) angeordnet ist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Aufnahmebefestigungen (17 ) in dem mindestens einem Stegansatz (8 ) angeordnet ist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmebefestigungen als Durchgangsbohrungen (17 ,18 ) ausgebildet sind. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsglied (14 ) als Doppelbolzen (15 ) mit Brückenbereich (16 ) in einstückiger Bauweise ausgebildet ist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet dass der Brückenbereich (16 ) beidseitig konkave Führungsflächen für die Wälzkörper (4 ) aufweist. - Kammseitenscheibenkäfig (
5 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nur jeder zweite Zwischenbereich zwischen den Wälzkörpern (4 ) als Verbindungsbereich ausgebildet ist. - Wälzkörperlager (
1 ), insbesondere Radialwälzlager, mit einem Kammseitenscheibenkäfig (5 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch seine Ausbildung als Großlager. - Wälzkörperlager (
1 ) nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Wälzkörpern (4 ), die durchbohrungsfrei und/oder aus Wälzlagerstahl ausgebildet sind. - Wälzkörperlager (
1 ) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Kammseitenscheibenkäfig (5 ) als vormontierte Baueinheit in dem Wälzkörperlager (1 ) eingesetzt und/oder einsetzbar ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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