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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Oligothiophenen.
Ziel des Verfahrens ist es, halbleitende Polymere bzw. halbleitende
Oligomere mit einer definierten, mittleren Molmasse und einer engen Molekularmassenverteilung
herzustellen.
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Das
Feld molekularer Elektronik hat sich in den letzten 15 Jahren mit
der Entdeckung organischer leitender und halbleitender Verbindungen
rapide entwickelt. In dieser Zeit wurde eine Vielzahl von Verbindungen gefunden,
die halbleitende oder elektrooptische Eigenschaften aufweisen. Es
gilt als allgemeines Verständnis, dass
die molekulare Elektronik nicht konventionelle Halbleiterbausteine
auf der Basis von Silizium verdrängen wird.
Stattdessen geht man davon aus, dass molekulare elektronische Bauelemente
sich neue Anwendungsgebiete eröffnen
werden, in denen die Eignung zur Beschichtung großer Flächen, strukturelle
Flexibilität,
Prozessierbarkeit bei niedrigen Temperaturen und niedrigen Kosten
benötigt
werden. Halbleitende organische Verbindungen werden derzeit für Anwendungsgebiete
wie organische Feld-Effekt-Transistoren (OFET's), organische Lumineszenzdioden (OLED's), Sensoren und
photovoltaische Elemente entwickelt. Durch einfache Strukturierung
und Integration von OFET's
in integrierte organische Halbleiterschaltungen werden preiswerte Lösungen für intelligente
Karten (smart cards) oder Preisschilder möglich, die sich bislang mit
Hilfe der Silizium-Technologie aufgrund des Preises und der mangelnden
Flexibilität
der Siliziumbausteine nicht realisieren lassen. Ebenfalls könnten OFET's als Schaltelemente
in großflächigen,
flexiblen Matrixanzeigen verwendet werden.
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Sämtliche
Verbindungen weisen fortlaufende konjugierte Einheiten auf und werden
je nach Molekulargewicht und Aufbau in konjugierte Polymere und
konjugierte Oligomere unterteilt.. Dabei unterscheidet man in der
Regel Oligomere von Polymeren dadurch, dass Oligomere meist eine
enge Molekulargewichtsverteilung und ein Molekulargewicht bis etwa
10 000 g/mol (Da) aufweisen, wohingegen Polymere in der Regel ein
entsprechend höheres
Molekulargewicht und eine breitere Molekulargewichtsverteilung aufweisen.
Sinnvoller ist jedoch eine Unterscheidung zwischen Oligomeren und
Polymeren anhand der Anzahl der Wiederholungseinheiten, da eine
Monomereinheit durchaus ein Molekulargewicht von 300 bis 500 g/mol
erreichen kann, wie z. B. bei (3,3''-Dihexyl)-quarterthiophen.
Im Falle einer Unterscheidung nach der Anzahl der Wiederholungseinheiten
spricht man im Bereich von 2 bis etwa 20 Wiederholungseinheiten
noch von Oligomeren. Jedoch besteht ein fließender Übergang zwischen Oligomeren
und Polymeren. Oft wird auch mit der Unterscheidung zwischen Oligomeren
und Polymeren der Unterschied in der Verarbeitung dieser Verbindungen
zum Ausdruck gebracht. Oligomere sind häufig verdampfbar und können über Aufdampfverfahren
auf Substrate aufgebracht werden. Als Polymere werden häufig – unabhängig von
ihrer molekularen Struktur – Verbindungen
bezeichnet, die nicht mehr verdampfbar sind und daher in der Regel über andere
Verfahren aufgebracht werden.
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Eine
wichtige Voraussetzung zur Herstellung hochwertiger organischer
Halbleiterschaltungen sind Verbindungen extrem hoher Reinheit. In
Halbleitern spielen Ordnungsphänomene
eine große
Rolle. Behinderung an einheitlicher Ausrichtung der Verbindungen
und Ausprägungen
von Korngrenzen führt
zu einem dramatischen Abfall der Halbleitereigenschaften, so dass
organische Halbleiterschaltungen, die unter Verwendung nicht extrem
hochreiner Verbindungen gebaut wurden, in der Regel unbrauchbar
sind. Verbleibende Verunreinigungen können beispielsweise Ladungen
in die halbleitende Verbindung injizieren ("Dotierung") und damit das On/Off-Ratio verkleinern
oder als Ladungsfallen dienen und damit die Mobilität drastisch
herabsetzen. Weiterhin können
Verunreinigungen die Reaktion der halbleitenden Verbindungen mit
Sauerstoff initiieren und oxidierend wirkende Verunreinigungen können die
halbleitenden Verbindungen oxidieren und somit mögliche Lager-, Verarbeitungs-
und Betriebszeiten verkürzen.
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Zu
den wichtigsten halbleitenden Poly- bzw. Oligomeren gehören die
Poly/Oligothiophene, deren Monomereinheit z. B. 3-Hexylthiophen
ist. Bei der Verknüpfung
einzelner oder mehrerer Thiopheneinheiten zu einem Polymer bzw.
Oligomeren muss prinzipiell in zwei Verfahren unterschieden werden – der einfachen
Kupplungsreaktion und der mehrfachen Kupplungsreaktion im Sinne
eines Polymerisationsmechanismus.
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Bei
der einfachen Kupplungsreaktion werden in der Regel zwei Thiophen-Derivate
mit gleicher oder verschiedener Struktur in einem Schritt miteinander
gekoppelt, so dass ein Molekül
entsteht, welches dann aus jeweils einer Einheit der beiden Bausteine
besteht. Nach einer Abtrennung, Aufreinigung und erneuten Funktionalisierung
kann dieses neue Molekül
seinerseits als Monomer dienen und so den Zugang zu längerkettigen Molekülen eröffnen. Dieses
Verfahren führt
in der Regel zu exakt einem Oligomeren, dem Zielmolekül und somit
zu einem Produkt ohne Molmassenverteilung, und wenigen Nebenprodukten.
Sie bieten auch die Möglichkeit,
durch die Verwendung unterschiedlicher Bausteine sehr definierte
Block-Copolymere aufzubauen. Nachteilig hierbei ist es, dass Moleküle, die
aus mehr als 2 Monomereinheiten bestehen, bereits aufgrund der Aufreinigungsschritte
nur sehr aufwändig
herzustellen sind und der wirtschaftliche Aufwand nur bei Verfahren
mit sehr hohen Qualitätsanforderungen
an das Produkt gerechtfertigt werden können.
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So
wird in
EP 402 269 die
Herstellung von Oligothiophenen durch oxidative Kupplung beispielsweise unter
Verwendung von Eisenchlorid beschrieben (S. 7, Zeilen 20–30, S.
9, Zeilen 45–55).
Die Synthesemethode führt
jedoch zu Oligothiophenen, die in der kationischen Form und damit
in einer leitenden Form und nicht mehr in der neutralen, halbleitenden
Form vorliegen (
EP 402 269 ,
S. 8, Zeilen 28–29).
Diese Oligothiophene sind dadurch für die Anwendung in der Halbleiterelektronik
unbrauchbar, da die Oligothiophene zwar in der kationischen Form
gut den elektrischen Strom leiten, aber keinen Halbleitereffekt
aufweisen. Zwar ist es möglich, kationische
Oligothiophene z. B. durch elektrochemische oder chemische Reaktion
zu reduzieren, dies ist jedoch aufwändig und führt nicht immer zum gewünschten
Ergebnis.
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Eine
Alternative ist die Kupplung von lithiumorganischen Verbindungen
mit Eisen(III)salzen, wie z. B. Eisen(III)chlorid. Durch diese Reaktion
werden in der Regel undotierte, d. h. neutrale Oligothiophene erhalten, allerdings
führen
auch in dieser Reaktion Nebenreaktionen zu stark mit Eisen und Chlor
verunreinigten Produkten. Statt Eisen(III)chlorid wurden andere
Eisen(III)verbindungen, beispielsweise Eisen(III)acetylacetonat als
Kupplungsreagenz vorgeschlagen (
J. Am. Chem. Soc., 1993,
115, 12214). Aufgrund der geringeren Reaktivität dieses
Kupplungsreagenzes besitzt diese Variante jedoch den Nachteil, dass
die Reaktion bei erhöhter Temperatur
durchgeführt
werden muss. Durch die höhere
Temperatur werden häufig
Nebenreaktionen begünstig,
so dass qualitativ hochwertige Oligothiophene auch durch intensive
Reinigungsoperationen nicht mehr zugänglich sind (
Chem.
Mater., 1995, 7, 2235). Als eine weitere Möglichkeit
zur Herstellung von Oligothiophenen wird in der Literatur die oxidative
Kupplung durch Kupfersalze, insbesondere durch Kupfer(II)-chlorid
beschrieben (
Kagan, Heterocycles, 1983, 20, 1937).
Jedoch wurde bei der Herstellung von beispielsweise Sexithiophen
gefunden, dass das Produkt nach Reinigung durch Rekristallisation
weiterhin Chlor und Kupfer enthält,
von denen zumindest das Chlor wenigstens teilweise chemisch an das
Oligothiophen gebunden vorliegt und sich auch durch weitere aufwändige Reinigung
nicht weiter entfernen lässt
(
Katz et al., Chem. Mater., 1995, 7, 2235). Eine
Verbesserung dieser Methode ist in
DE10248876 beschrieben
und beruht darauf, dass die zu kuppelnde lithiumorganische Zwischenstufe
vor der Zugabe des Katalysators in gelöster Form vorliegt.
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Weitere
Verfahren beruhen auf Kupplungsreaktionen von Grignard-Verbindungen
(
JP 02 250 881 ) oder
zinkorganischen Verbindungen (
US
5 546 889 ) in Anwesenheit von Nickelkatalysatoren. Hierbei
wird z. B. ausgehend von halogenierten Thiophenen ein Teil dieser
Verbindung mit Hilfe von Magnesium oder eines Alkylmagnesiumhalogenids
in die metallorganische Zwischenstufe überführt und anschließend durch
die Zugabe eines Nickelkatalysators mit dem nicht umgesetzten Teil
verknüpft.
Diese Verknüpfung
ist u. a. als Kumada-Methode beschrieben (
Kumada, Pure Appl.
Chem, 1980, 52, 669–679)
(
Tamao, Sumitani, Mumada, J. Am. Chem. Soc., 1972, 94, 4374–4376).
Als eine Variation hiervon ist die Verknüpfung zweier metallorganischer Zwischenstufen
mit einem dihalogenierten Derivat zu sehen, bei dem sich ein Trimer
bildet.
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Jedoch
ist allen Verfahren gemein, dass für die gezielte Herstellung
eines Oligomeren ausgehend von der entsprechenden Thiophengrundeinheit
stets mehrere Syntheseschritte notwendig sind. Dabei ist es unwesentlich,
ob das eingesetzte Monomer, wie z. B. ein Terthiophen für die Synthese
eines Hexathiophen, in mehreren Stufen herzustellen ist, oder aber
das Hexathiophen durch eine mehrstufige Verknüpfung eines Thiophens erhalten
wird. Es besteht somit ein Bedarf, Oligomere direkt aus einem Monomer
herstellen zu können, wie
es bei der Polymerisation von Thiophenen zur Herstellung von Polythiophenen
der Fall ist.
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Bei
der Polymerisation von Thiophenen werden innerhalb einer Reaktionsstufe
mehrere Monomereinheiten miteinander verknüpft. Hierbei entstehen meist
Polymere mit mittleren Molekularmassen größer als 10000 g/mol. Unterschiede
in den Produkten werden vorwiegend anhand ihres Molekulargewichts,
dessen Verteilung und den Eigenschaften insbesondere hinsichtlich
ihrer Leitfähigkeit
gemacht. Hinsichtlich der Vielzahl an Verfahren sei auch auf die
Beschreibung in den einschlägigen
Quellen verwiesen (R.D. McCullough, Advanced Materials,
1998, 10(2), 93-116) (D. Fichon, Handbook of Oligo- and Polythiophenes,
1999, Wiley-VCH).
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Während elektrochemische
Polymerisationen und Eisensalz gestützte Polymerisationen zu bereits
dotierten und damit leitenden Polymeren führen und sich damit der Anwendung
in der Halbleiterelektronik ohne aufwändige Aufreinigung entziehen,
sind die im folgenden beschriebenen Methoden zur Darstellung der
halbleitenden Polymere geeignet. Prinzipiell kann man heute die
wichtigsten Synthesewege für
die Herstellung halbleitender Thiophene-Polymere in 4 Methoden unterteilen:
Der Methode nach McCullough, nach Rieke, nach Stille und nach Suzuki.
Nach allen Methoden lassen sich Polymere mit hoher Regioregularität herstellen, d.
h. bei unsymmetrisch substituierten Thiophenderivaten erfolgt vorwiegenden
eine Kopf-Schwanz-Kupplung, wie z. B. eine 2–5 Kupplung des 3-Hexylthiophens.
Während
die Methoden nach Stille und Suzuki jedoch eher bei der stufenweisen
Synthese von Oligomeren, insbesondere aus verschiedenen Bausteinen,
angewendet werden (H. C. Starck,
DE
10 353 094 , 2005) (BASF,
WO
93/14079 , 1993), sind die Methoden nach McCullough (
EP 1 028 136 B1 ,
US 6 611 172 ,
US 247 420 ,
WO 2005/014691 ,
US 2006/0155105 ) und Rieke (
US 5 756 653 ) diejenigen,
die zur kommerziellen Herstellung von Polythiophenen in einem einzigen
Syntheseschritt angewandt werden.
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Allen
gemein ist die regioselektive Kettenwachstumsreaktion, bei der ausgehend
von einer Organometallverbindung (Sn-, Mg-, Zn-) bzw. einer Boranverbindung
als Monomer mit Hilfe eines Katalysators (Nickel (z. B. Ni(dppp)Cl2), Palladium (z. B. Pd(PPh3)4)) ein Polymer regioselektiv gebildet wird.
Unterschiede werden häufig
bei der Synthese des eigentlichen Monomeren, eventuellen Aufreinigungsschritten
und Reinheiten der Monomere, der Art des Katalysators und dem verwendeten
Lösungsmittel
gemacht. Zusätzlich
dient der Grad der Regioselektivität als Unterscheidungsmerkmal
zwischen den möglichen
Synthesen.
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Bei
der McCullough-Methode wird in der eigentlichen Polymerisation eine
regioselektiv hergestellte Grignard-Verbindung als Monomer eingesetzt
(X=Halogen, R=Substituent),:
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Für die Polymerisation
wird nach der Kumada-Methode (cross coupling metathesis reaction)
mit Hilfe eines Nickelkatalysators (vorzugsweise Ni(dppp)Cl2) die Polymerisation in einem Katalysezyklus
gestartet. Dabei werden als Reaktionsbedingungen –5°C bis 25°C in den
ersten Veröffentlichungen
bis zur Polymerisation unter Rückflussbedingungen
in den heutigen Veröffentlichungen
genannt. Bis auf eventuell unterschiedliche Reaktionstemperaturen
ist dieser Schritt bei der Polymerisation in allen dazugehörigen Verfahren
gleich. Für alle
gelten dieselben Möglichkeiten
bei der Katalysatorauswahl (z. B. alternative Ni(dppe)Cl2) als auch bei der Lösungsmittelwahl (z. B. THF,
Toluol etc.) soweit eine homogene Lösung erhalten wird. Ebenfalls
ist allen Verfahren gemein, dass ausschließlich Absatzweise betriebene
Verfahren beschrieben sind.
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Entscheidende
Unterschiede werden in der Herstellung der o. g. Grignard-Verbindung
beschrieben. Hierbei können
entsprechend allgemein bekannter Syntheseb Alkylmagnesiumhalogenide
(Transmetallierung) oder elementares Magnesium (Grignard-Synthese)
eingesetzt werden, um mit einer vorgelegten Dihalogen-Verbindung
des Alkylthiophenes (auch mit unterschiedlichen Halogenen als X
und X') zum gewünschten Zwischenprodukt
umzusetzen. Beide Methoden bieten ihre Vor- und Nachteile. Bei der
Synthese mit elementarem Magnesium ist eine Abtrennung nicht umgesetzten
Magnesiums vor der Zugabe des Katalysators empfohlen. Gleichzeitig
handelt sich es hierbei um ein heterogenes Gemisch ("slurry") und zudem muss
eine Aktivierung des Magnesiums durch geeignete Maßnahmen
erfolgen (z. B. Zugabe von Br2). Als Vorteile
sind insbesondere der Preis von Magnesium im Vergleich zu Alkymagnesiumreagenzien
und das Vermeiden von Alkylhalogeniden in den Nebenprodukten zu
nennen. Vorteile bei der Verwendung von Magnesium-Grignardverbindungen
sind die Homogenität
der Reaktionslösung
und die Vermeidung von Aufreinigungsschritten zwischen den einzelnen
Stufen (Eintopfsynthese). Nachteilig ist die Bildung von Methylbromid,
welches bei der Grignard-Stufe aus dem bevorzugt verwendeten Methylmagnesiumbromid
entsteht. Methylbromid ist eine oberhalb von –4°C gasförmige, gesundheitsschädliche Substanz,
welche schwer bzw. nur mit erheblichen technischen Aufwand aus Abgasen
herauszutrennen ist.
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Die
Polymere werden im Allgemeinen über
Soxhlet-Aufreinigungen in der notwendigen Reinheit erhalten.
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Interessanterweise
werden im Stand der Technik zunächst
die hergestellten Polymere als „normale" Polymere der jeweiligen Thiopheneinheit
beschrieben. Somit sollten die Polymere keine von H verschiedene Endgruppe
tragen. Die Vorstellung beruhte zunächst auf einer frühen Vorstellung
hinsichtlich des vorliegenden Katalysezyklus und der mangelnden
Strukturaufklärungsmöglichkeit
mittels NMR-Spektroskopie. Erst in neueren Arbeiten zum möglichen
Reaktionsmechanismus (
R. D. McCullough, Macromolecules,
2004, 37, 3526–3528 und
Macromolecules,
2005, 38, 8649–8656)
zeigen, dass zumindest eine Endgruppe des Polymeren ein Halogen
sein muss. Für
die zweite Endgruppe wird angenommen, dass zunächst ein Komplex aus Nickel
(II) und dem Polymeren vorliegt, wobei durch die Aufarbeitung mit
Methanol/Wasser die komplexierte Gruppe hydrolysiert wird. Dies
ist sicherlich insoweit richtig, als dass der Nickelkatalysator
in äquimolarem
Verhältnis
zum Polymer vorliegen muss. Anderenfalls sollten einige Polymerketten
an beiden Enden ein Halogenid tragen. Im Zuge dieser Untersuchungen
wurde auch die Synthese von Endgruppen-funktionalisierten Polymeren
mit der eigentlichen Polymerisation kombiniert, so dass ein relativ
einfacher Zugang zu diesen terminal funktionalisierten Polymeren
ermöglicht
wird (
R. D. McCullough, Macromolecules, 2005, 38, 10346–10352) (
US 2005/0080219 ) (
US 6 602 974, 2003 ).
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Andere
Verfahren für
die Herstellung von end-capped Oligomeren verwenden hingegen wiederum Stufenreaktionen,
bei denen ein kontrollierter Kettenaufbau durch die einzelnen Additionsschritte
gegeben ist (
DE 10 248 876 und
DE 10 353 094 ).
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Während Koller
(
US 2005/0080219 )
in seinem Patent bereits davon ausgeht, dass das hergestellte Polymer
mindestens eine von H verschiedene Endgruppe trägt, beschreibt McCullough in
seinem Patent eine Synthesevariation, bei der ein Base (z. B. LDA)
und ein Metalldihalogenid (z. B. ZnCl
2)
eingesetzt werden muss, damit ein Polymeres, welches ein Halogenatom
als Endgruppe trägt,
hergestellt werden kann.
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Die
Anwendung der typischen Polymerisationstechniken für Polythiophene
auf ein Verfahren zur Herstellung von Oligomeren, also speziell
niedermolekulare Polymere, ist in der Literatur nicht zu finden.
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Ausgehend
vom benannten Stand der Technik bestand die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung daher darin, ein vereinfachtes Verfahren bereitzustellen,
welches die Herstellung von Oligothiophenen mit einer definierten
mittleren Kettenlänge
und einer engen Molekulargewichtsverteilung ermöglicht. Insbesondere sollte eine
Methode gefunden werden, welche die Herstellung von niedermolekularen
Polymeren bzw. Oligomeren im Kettenlängenbereich von 2 bis 20 Monomer einheiten
mit einer möglichst
engen Molekulargewichtsverteilung ohne Beschränkungen im Umsatz oder die
Notwendigkeit von Aufreinigungen möglicher Zwischenstufen ermöglicht.
Gleichzeitig sollte das Verfahren Vorteile hinsichtlich der Raum/Zeit-Ausbeute,
der Handhabbarkeit, der Ökonomie
und Ökologie
im technischen Maßstab
beinhalten.
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Gegenstand
der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Darstellung von Oligothiophenen
enthaltend die Schritte:
- (1) Vorlage einer
Lösung
enthaltend
a) mindestens ein Thiophen-Derivat mit einer Abgangsgruppe
und
b) mindestens ein Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen,
- (2) Zugabe/Zudosierung einer metallorganischen Verbindung oder
Bereitstellung eines Metalls und nachfolgend
- (3) Zugabe/Zudosierung mindestens eines Katalysators
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Dabei
wird die Lösung
aus mindestens einem Thiophen-Derivat mit einer Abgangsgruppe und
mindestens einem Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen äquimolar
mit der metallorganischen Verbindung bzw. durch Bereitstellung des
Metalls zu der polymerisationsaktiven Monomermischung umgesetzt
und nachfolgend Katalysator zudosiert, der dann die Polymerisation
ermöglicht.
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Überraschender-
und vorteilhafterweise wurde nun gefunden, dass sich bei Verwendung
eines Monomerengemisches aus einem Thiophen-Derivat mit einer Abgangsgruppe
und einem Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen das Molekulargewicht
durch eine im Vergleich zur alleinigen Polymerisation von Thiophen-Derivaten
mit zwei Abgangsgruppen geringere Menge des Katalysators im Verhältnis zur
Menge der eingesetzten Thiophen-Derivate eingestellt werden kann.
Tatsächlich
wird eine statistisch gesehen annähernd 100%ige Katalysatoreffizienz
beobachtet, so dass sich das Molekulargewicht bzw. die Anzahl der
Wiederholungseinheiten in der Kette über das Verhältnis [Thiophen-Derivat
mit zwei Abgangsgruppen]/[Katalysator]] einstellen lässt. Besonders überraschend
ist hierbei, dass das erreichte mittlere Molekulargewicht bei Einsatz von
3-substituierten
Thiophen-Derivaten mit ein und zwei Abgangsgruppen weitestgehend
unabhängig
von der Menge des Thiophen-Derivates mit einer Abgangsgruppe ist.
Eine Erhöhung
des Anteils des genannten Thiophen-Derivates mit einer Abgangsgruppe
führt unerwartet
zu einem Anstieg einer Dimer-Komponente, wie aus der 1 zu
erkennen ist. Somit führt
die Zugabe des Thiophen-Derivates mit einer Abgangsgruppe zu einer verstärkten Aktivierung
des Katalysators.
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Aus
dem Stand der Technik ist bekannt, dass bei der herkömmlichen
Herstellung von Polythiophenen der Katalysator in Abhängigkeit
vom Zielmolekulargewicht in unterschiedlichen Konzentrationen vorgelegt wird.
So werden meistens Mengen im Bereich von 1 bis 0.5 mol% bezogen
auf das eingesetzte Monomer verwendet. Im Allgemeinen werden dann
bei der Polymerisation von Thiophenen mit zwei aktiven Abgangsgruppen
Polymere mit mittleren Molekulargewichten (Mn)
im Bereich von 20000 bis 40000 g/mol erhalten. Unter der Berücksichtigung
der eingesetzten Menge deutet dieses statistisch gesehen auf eine
effektive Nutzung des Katalysators im Bereich von 60 bis 80% der
eingesetzten Menge hin.
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Überraschender-
und vorteilhafterweise gelingt dagegen durch die erfindungsgemäße Umsetzung eine
Erniedrigung der Molekulargewichte durch die Zugabe von Thiophen-Monomeren
mit nur einer Abgangsgruppe. So reduziert bereits z. B. ein Anteil
von 20% 2-Brom-3-Hexylthiophen in der Monomerenmischung das mittlere
Molekulargewicht des Polymeren von Mn =
3040 g/mol auf Mn = 1850 g/mol bei gleicher
Menge an Katalysator (10 mol%) und gleicher Durchführungsweise
(s. Beispiele 1 und 2). Hieraus lässt sich statistisch gesehen
vermuten, dass nahezu 100% der katalytischen Zentren aktiv sind.
Diese gelingt bereits bei Einsatz relativ geringer Mengen an Thiophen-Derivaten
mit einer Abgangsgruppen im Bereich von 10–20% der eingesetzten Monomermenge.
Hierbei werden enge Molekulargewichtsverteilungen mit einem Polydispersitätsindex
PDI von 1,1–1,7
erreicht.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Dosierung der Edukte unterschiedlich erfolgen. Eine Möglichkeit
besteht darin, aus den mit einer bzw. zwei Abgangsgruppen versehenen
Thiophen-Derivaten in der Vorlage durch Zugabe einer metallorganischen
Verbindung oder durch Bereitstellung eines Metalls die polymerisationsaktive
Monomermischung herzustellen und nachfolgend den gelösten Katalysator
zuzudosieren und im Batch zu polymerisieren.
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Eine
weitere denkbare Variante ist das Mischen der polymerisationsaktiven
Monomermischungslösung
in der Vorlage mit der Katalysatorlösung bei niedrigen Temperaturen
(ca. 15–25°C) und der
anschließenden
Polymerisation durch Erwärmen
auf Polymerisationstemperatur.
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Weiterhin
denkbar ist die gleichzeitige Zudosierung von polymerisationsaktiver
Monomermischungslösung
und Katalysatorlösung
und deren zügige
und vollständige
Durchmischung und anschließende
Erwärmung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zum Beenden der Reaktion ein hydrolisierendes Lösungsmittel
zu der Polymerisationslösung
zugegeben, bevorzugt ein Alkylalkohol, besonders bevorzugt Ethanol
oder Methanol, ganz besonders bevorzugt Methanol. Das ausgefallene
Produkt wird abfiltriert, mit dem Fällungsmittel gewaschen und
anschließend
in einem Lösungsmittel
aufgenommen. Alternativ kann eine Aufreinigung im Soxhlet erfolgen,
wobei bevorzugt unpolare Lösungsmittel
wie z. B. Hexan als Extraktionsmittel verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem mindestens einen Thiophenderivat
mit einer Abgangsgruppe um ein solches der allgemeinen Formel (1)
und
bei dem mindestens
einen erfindungsgemäße Thiophenderivat
mit zwei Abganggruppen um ein solches der allgemeinen Formel (2)
wobei
R. in Formel (1)
an Position 3, 4 oder 5 und/oder in Formel (2) an Position 3 oder
4 für H
oder bevorzugt für eine
organische Gruppe, besonders bevorzugt für eine nicht-reaktive oder
eine Schutzgruppe, die vorzugsweise 5 oder mehr C-Atome enthält, steht
und
X
bzw. X' unabhängig voneinander
für eine
Abgangsgruppe, bevorzugt für
Halogen, besonders bevorzugt für Cl,
Br oder I und insbesondere bevorzugt für Br steht.
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Insbesondere
bevorzugt steht R für
CN oder für
eine gerade Kette, für
verzweigtes oder cyclisches Alkyl mit einem oder mehr, bevorzugt
5 oder mehr, besonders bevorzugt 1 bis 20 Atomen, welche unsubstituiert, einfach
oder mehrfach substituiert durch CN sind, wobei eine oder mehrere
nicht-benachbarte
CH2-Gruppen unabhängig voneinander durch -O-,
-S-, -NH-, -NR'-,
-SiR'R''-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -SO2-, -S-CO-, -CO-S-, -CY1=CY2 oder -C≡C- ersetzt sein können und zwar
derart, dass O und/oder S Atome nicht direkt miteinander verbunden
sind, ebenfalls optional mit Aryl- oder Heteroaryl bevorzugt enthaltend
1 bis 30 C Atome ersetzt sind, wobei
R' und R'' unabhängig voneinander
für H oder
Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen steht,
Y1 und
Y2 unabhängig
voneinander für
H oder CN stehen
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Endständige CH3-Gruppen werden wie CH2-Gruppen
im Sinne von CH2-H verstanden.
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Besonders
bevorzugt sind Thiophen-Derivat gemäß Formel (1) und/oder (2),
bei denen
R. für
eine organische Gruppe, bevorzugt für eine für eine Alkylgruppe steht, die
5 oder mehr C-Atome enthält,
R
für eine
unverzweigte Alkylkette mit 1 bis 20, bevorzugt 5 bis 12 C-Atomen
steht
R für
n-Hexyl steht,
R ausgewählt
ist aus C1 bis C20 Alkyl,
, C1-C20 Alkenyl,
C1-C20 Alkinyl,
C1-C20 Alkoxy, C1-C20 Thioalkyl, C1-C20 Silyl, C1-C20 Ester, C1-C20 Amino, optional substituiert Aryl oder
Heteroaryl, inbesondere C1-C20 Alkyl,
bevorzugt unverzweigte Ketten
R ausgewählt ist aus Pentyl, Hexyl,
Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl oder Dodecyl
und/oder
-CY1=CY2- bevorzugt
für -CH=CH-
oder -CH-C(CN)- steht.
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Aryl
und Heteroaryl bezeichnen bevorzugt eine mono-, bi- oder tricyclische
aromatische oder heteroaromatische Gruppe mit bis zu 25 C Atomen,
wobei ebenfalls kondensierte Ringsysteme umfasst sind, die optional
mit einer oder mehrerer Gruppen L substituiert sein können, wobei
L eine Alkyl, Alkoxy, Alkylcarbonyl oder Alkoxycarbonyl Gruppe mit
1 bis 20 C Atomen sein kann.
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Besonders
bevorzugte Aryl- oder Heteroarylgruppen sind Phenyl, in denen, zusätzlich eine
oder mehrere CH Gruppen durch N ersetzt sind, Naphthalin, Thiophen,
Thienothiophen, Dithienothiophen, Alkylfluoren and Oxazol, wobei
diese alle un-, mono- oder mehrfach substituiert mit L sein können, wobei
L wie oben definiert ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
Mischungen von zwei oder mehr Thiophen-Derivaten mit einer Abgangsgruppe
eingesetzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
Mischungen von zwei oder mehr Thiophen-Derivaten mit zwei Abgangsgruppen
eingesetzt werden.
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Das
mindestens eine Thiophen-Derivat mit einer Abgangsgruppe und das
mindestens eine Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen liegen
erfindungsgemäß in Lösung vor.
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Bei
den metallorganischen Verbindungen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Einsatz kommen, handelt es sich bevorzugt um metallorganische
Sn-Verbindungen, wie z. B. Tributylzinnchlorid, oder Zn-Verbindungen,
wie z. B. aktiviertes Zink (Zn*) oder Boran-Verbindungen, wie z. B. B(OMe)3 oder B(OH)3, oder
Mg-Verbindungen, besonders bevorzugt um metallorganische Mg-Verbindungen,
besonders bevorzugt Grignardverbindungen der Formel R-Mg-X,
wobei
R
für Alkyl-
und insbesondere für
C1, C2, C3, C4, C5,
C6, C7, C8, C9, C10,
C11, C12-Alkyl,
besonders bevorzugt C2, C3,
C4, C5, C6, C7, C8-Alkyl,
ganz besonders bevorzugt C2Alkyl steht,
und
X
für Halogen,
besonders bevorzugt für
Cl, Br oder I und insbesondere bevorzugt für Br steht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird statt Zugabe einer metallorganischen Verbindung ein Metall
bereitgestellt, mit dessen Hilfe die Thiophen-Derivate mit einer bzw.
zwei Abgangsgruppen durch Bereitstellung eines Metalls zur polymerisationsfähigen Monomermischung umgesetzt
werden. Dabei kann das Metall beispielsweise in Form von Spänen, Körnern, Partikel
oder Flittern zugegeben und nachfolgend beispielsweise durch Filtration
abgetrennt werden oder aber dem Reaktionsraum in starrer Form zur
Verfügung
gestellt werden, so z. B. durch temporäres Eintauchen von Drähten, Gittern,
Netzen oder Vergleichbarem in die Reaktionslösung oder aber in Form einer
im Innenraum mit Metall ausgerüsteten
durchfließbaren
Kartusche oder aber als Festbett in einer Säule, in der das Metall ausreichend
fein verteilt (z. B. in Spänen)
vorliegt und mit Lösungsmittel überschichtet
ist, wobei die Thiophen-Derivate mit einer bzw. zwei Abgangsgruppen
beim Durchfließen
der Kartusche bzw. der Säule
umgesetzt wird. Entsprechende Details zur kontinuierlichen Führung der
Reaktion über
Säulen
und bevorzugte Apparaturen sind der Patentschrift
DE 10 304 006 B3 oder auch
der Veröffentlichung
von
Reimschüssel,
Journal of Organic Chemistry, 1960, 25, 2256–7 zu entnehmen, deren
Ausführungsformen
oder bevorzugte Ausführungsformen
zur Herstellung der Grignardreagenzien auch für das hier beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
gelten,. Alternativ kann die kontinuierliche Umsetzung zum Grignardreagenz
auch unter hoher Turbulenz in mit Statikmischern ausgerüsteten Rohrreaktoren,
wobei die Flüssigkeitssäule Pulsationen
ausgesetzt wird, erfolgen wie aus den Patentschriften
DD 260 276 ,
DD 260 277 und
DD 260 278 bekannt ist. Die darin bevorzugten
Ausführungsformen
zur Herstellung der Grignardreagenzien gelten auch für das hier
beschriebene erfindungsgemäße Verfahren.
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Bei
den Metallen handelt es sich bevorzugt um Magnesium oder Zink, besonders
bevorzugt um Magnesium.
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Bei
dem im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten mindestens einen Katalysator handelt es sich um einen
solchen, welcher bevorzugt für
die regioselektive Polymerisation eingesetzt wird, wie in z. B. R.
D. McCullough, Adv. Mater., 1998, 10(2), 93–116 und den dort
aufgeführten
Literaturstellen zitiert, z. B. um Palladium- oder Nickel-Katalysatoren,
so z. B. Bis(triphenylphosphino)palladiumdichlorid (Pd(PPh3)Cl2), Palladium-II-acetat
(Pd(OAc)2) oder Tetrakis(triphenylphosphine)palladium
(Pd(PPh3)4) oder
Tetrakis(triphenylphosphine)nickel (Ni(PPh3)4), Nickel-II-acetylacetonat Ni(acac)2, Dichloro(2,2'-bipyridin)nickel, Dibromobis(triphenylphosphin)nickel
(Ni(PPh3)2Br2), sowie Nickel und Palladium-Katalysatoren
mit Liganden wie z. B. Tri-tert-butylphosphin, Triadamantylphosphin,
1,3-bis(2,4,6-trimethylphenyl)-Imidazolidiniumchlorid,
1,3-bis(2,6-diisopropylphenyl)-Imidazolidinium-chlorid oder 1,3-Diadamantylimidazolidiniumchlorid,
besonders bevorzugt um Nickel-Katalysatoren und insbesondere bevorzugt
um Bis-(diphenylphosphino)propan-Nickeldichlorid (Ni(dppp)Cl2) oder Bis-(diphenylphosphino)ethan-Nickeldichlorid
Ni(dppe)Cl2. Ebenfalls denkbar sind solche Katalysatoren
von Palladium und Nickel, deren Liganden aus Kombinationen der oben
benannten bestehen. Desweiteren kann in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung der Katalysator „in-situ" hergestellt und mit
der polymerisationsaktiven Monomermischung umgesetzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
Mischungen von zwei oder mehr Katalysatoren eingesetzt werden.
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Der
mindestens eine Katalysator liegt erfindungsgemäß in Lösung vor. Die erfindungsgemäß einzusetzenden
Thiophen-Derivate mit einer bzw. zwei Abgangsgruppen und auch die
entsprechenden Katalysatoren sind üblicherweise käuflich erhältlich oder
aber nach dem Fachmann geläufigen
Methoden herstellbar.
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Als
organische Lösungsmittel
für den
Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren
kommen im Prinzip sämtliche
Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemische
in Frage, welche mit metallorganischen Verbindungen, wie beispielsweise
Alkylmagnesiumbromiden oder weiteren in dieser Anmeldung aufgeführten, unter
Polymerisationsbedingungen nicht reagieren. Dies sind in der Regel
Verbindungen, welche keine Halogenatome oder gegenüber metallorganischen
Verbindungen unter Polymerisationsbedingungen keine reaktiven Wasserstoffatome
aufweisen.
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Geeignete
Lösemittel
sind beispielsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe wie z. B. Alkane,
insbesondere Pentan, Hexan, Cyclohexan oder Heptan, unsubstituierte
oder substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Benzol,
Toluol und Xylole, sowie Ethergruppen enthaltende Verbindungen,
wie z. B. Diethylether, tert.-Butylmethylether, Dibutylether, Amylether,
Dioxan und Tetrahydrofuran (THF) sowie Lösungsmittelgemische der vorgenannten
Gruppen, wie z. B. ein Gemisch aus THF und Toluol. Bevorzugt werden
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
Lösemittel
eingesetzt, die Ethergruppen enthalten. Ganz besonders bevorzugt ist
Tetrahydrofuran. Es ist allerdings auch möglich, als Lösungsmittel
Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Lösungsmittel einzusetzen. Beispielsweise
können
Mischungen aus dem bevorzugt verwendeten Lösungsmittel Tetrahydrofuran
und Alkanen, z. B. Hexan (z. B. enthalten in kommerziell erhältlichen
Lösungen von
Ausgangsprodukten wie metallorganischen Verbindungen), verwendet
werden. Wichtig im Sinne der Erfindung ist, dass das Lösungsmittel,
die Lösungsmittel
oder deren Gemische so gewählt
werden, dass vor Zugabe des Katalysators die eingesetzten Thiophen-Derivate bzw. die
polymerisationsaktiven Monomere in gelöster Form vorliegen. Für die Aufarbeitung
sind weiterhin geeignet halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Methylenchlorid und Chloroform.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird 3-Alkylthiophen
oligomerisiert durch die regioselektive Umsetzung einer Lösung aus
Mono- und dihalogenierten 3-Alkylthiophens unter der Verwendung
eines Grignardreagenz oder durch temporäre Bereitstellung von Mg zu
einer entsprechenden polymerisationsaktiven Organomagnesiumbromid-Verbindung
und deren anschließenden
Polymerisation in Gegenwart eines Ni-Katalysators. Insbesondere bevorzugt
ist die Umsetzung von 2-Brom-3-Hexylthiophen und 2,5-Dibromo-3-Hexylthiophenen
in THF-Lösung
mit äquimolaren
Mengen Ethylmagnesiumbromid oder mit Magnesium und deren anschließende Polymerisation
in Gegenwart von Ni(dppp)Cl2.
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Bewährt haben
sich der Einsatz von Mono- und Dibromo-3-Hexylthiophene in einem
Verhältnis
von 0.2 bis 4 sowie bei der Verwendung von Ni(dppp)Cl2 Katalysatorkonzentrationen
von 0.1 bis 20 Mol% bezogen auf die eingesetzte Menge an Monomeren.
Besonders geeignet sind Monomerverhältnisse (Thiophen-Derivat mit
einer Abgangsgruppe zu Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen)
im Bereich von 0 bis 1, insbesondere im Bereich von 0 bis 0.8, besonders
bevorzugt im Bereich von 0.1 bis 0.4.
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Die
Menge des zugesetzten Katalysators ist abhängig von dem zu erzielenden
mittleren Molekulargewicht (Mn) und liegt üblicherweise
im Bereich von 0.1–20
mol%, bevorzugt im Bereich von 10–20 mol%, besonders bevorzugt
im Bereich von 10–15
mol%, jeweils bezogen auf die Menge des eingesetzten Thiophen-Derivats
mit 2 Abgangsgruppen Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Herstellung
von Oligomeren im Kettenlängenbereich
von 2 bis 20 Monomereinheiten, bevorzugt von 2 bis 10, besonders
bevorzugt von 4 bis 8 und einer engen Molekulargewichtsverteilung
mit einem Polydispersitätsindex
(PDI) von 1 bis 3, bevorzugt PDI < 2,
besonders bevorzugt PDI = 1,1 bis 1,7. Es zeichnet sich dadurch
aus, dass das mittlere Molekulargewicht durch die Verwendung einer
polymerisationsaktiven Monomerenmischung aus mindestens einem Thiophen-Derivat
mit einer Abgangsgruppe und mindestens einem Thiophen-Derivat mit zwei
Abgangsgruppen bei Zugabe einer entsprechenden Menge mindestens
eines Katalysators gezielt eingestellt werden kann. Das verfahrensgemäß hergestellte
Oligomer zeichnet sich zudem entsprechend der eingesetzten Thiophen-Derivate – durch
das Vorhandsein einer bzw. zwei Abgangsgruppen am Kettenende aus,
welche im weiteren Verlauf als Substitutionsstellen für Funktionalisierungen
oder „end-capping" Reaktionen dienen
können.
Durch die Umsetzung der Thiophen-Derivate mit einer bzw. zwei Abgangsgruppen
zur polymerisationsaktiven Grignard-Zwischenstufe unter der Verwendung von
Alkylmagnesiumbromiden bzw. durch temporäre Bereitstellung von Magnesium
und der direkt anschließenden
Polymerisation durch die Zugabe des Katalysators werden Oligomere auf
einen direkten Weg zugänglich,
ohne dass aufwändige
Aufreinigungen etwaiger Zwischenstufen notwendig sind. Dies erhöht die wirtschaftliche
Attraktivität
des Verfahrens erheblich und erleichtert auch die technische Durchführung.
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Für die Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete Temperaturen liegen im Bereich von +20 bis +200°C, bevorzugt
im Bereich von +80 bis +160°C
und insbesondere bei +100 bis +140°C. Die Durchführung der
Polymerisation erfolgt bevorzugt bei Normaldruck und unter Rückfluss,
möglich
ist allerdings aufgrund der niedrigen Siedetemperaturen der verwendeten
Lösungsmittel
auch eine Umsetzung bei erhöhten Drücken, bevorzugt
bei 1–30
bar, insbesondere bei 2–8
bar und besonders bevorzugt im Bereich von 4–7 bar.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Verfahren
kontinuierlich durchgeführt.
Dabei kann die Dosierung bzw. die Herstellung der Edukte unterschiedlich
erfolgen.
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Mögliche kontinuierlich
zu führende
Verfahrensschritte sind
- – Umsetzung der Lösung enthaltend
mindestens ein Thiophen-Derivat mit einer Abgangsgruppe und mindestens
ein Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen mit einer metallorganischen
Verbindung,
- – Umsetzung
der Lösung
enthaltend mindestens ein Thiophen-Derivat mit einer Abgangsgruppe
und mindestens ein Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen durch
Bereitstellung eines Metalls,
- – Durchführung der
Polymerisation durch die Umsetzung von polymerisationsaktiven Monomeren
aus Thiophen-Derivaten mit einer und zwei Abgangsgruppen oder ausschließlich zwei
Abgangsgruppen mit Hilfe eines Katalysators und/oder
- – Weiterführung der
Polymerisation durch Zugabe weiterer polymerisationsaktiver Monomere
zur Herstellung definierter Block-Copolymere.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die kontinuierliche Herstellung der polymerisationsaktiven Monomermischung
durch Mischung eines metallorganischen Reagenzes mit dem bzw. den
Thiophen-Derivaten mit einer bzw. zwei Abgangsgruppen oder durch
Umsetzung des bzw. der Thiophen-Derivate mit einer bzw. zwei Abgangsgruppen
mit Metall auf einer Säule
wie beschrieben in
DE
10 304 006 B3 und in einer Apparatur wie beschrieben von
Reimschüssel, Journal
of Organic Chemistry, 1960, 25, 2256–7, in einer entsprechenden
Kartusche oder in einem mit Statikmischern versehenen Rohrreaktor
wie beschrieben in
DD 260 276 ,
DD 260 277 und
DD 260 278 in einem ersten Modul. Durch
die Zugabe des mindestens einen Katalysators zu der polymerisationsaktiven
Monomermischung und Durchmischung bei Raumtemperatur oder bei niedrigerer
Temperatur (ca. 15–25°C) in einem
zweiten Modul erfolgt anschließend
die kontinuierliche Polymerisation in einem dritten Modul bei Reaktionstemperatur
und unter kontrollierten Bedingungen. Optional kann in einem vierten
Modul weiteres – gleiches
oder verschiedenes – Monomeres
nachdosiert werden. Bevorzugt wird jedoch die Förderung zweier Dosierströme, jeweils
einen für
die optional kontinuierlich herzustellende polymerisationsaktive
Monomerlösung
und einen für
die Katalysatorlösung.
Die Eduktströme
werden durch einen Mischer schnell vermischt.
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So
wird die kontinuierliche Polymerisation in einer bevorzugten Ausführungsform
unter der Verwendung einer Mischeinheit und einer Verweilstrecke
unter Druck von 1–30
bar, bevorzugt von 2–8
bar, besonders bevorzugt im Bereich von 4–7 bar und Temperaturen von
+20 bis +200°C,
bevorzugt im Bereich von +80 bis +160°C und insbesondere bei +100
bis +140°C,
durchgeführt.
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Die
Dosiergeschwindigkeiten hängen
in erster Linie von den gewünschten
Verweilzeiten bzw. zu erreichenden Umsätzen ab.
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Typische
Verweilzeiten liegen im Bereich von 5 min bis 120 min. Vorzugsweise
beträgt
die Verweilzeit zwischen 10 und 40 min, besonders bevorzugt im Bereich
von 20–40
min.
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Besonders
vorteilhaft zeigte sich hierbei die Verwendung der Mikroreaktionstechnik
(μ-Reaktionstechnik)
unter Einsatz von Mikroreaktoren. Die verwendete Bezeichnung "Mikroreaktor" steht dabei stellvertretend für mikrostrukturierte,
vorzugsweise kontinuierlich arbeitende Reaktoren, die unter der
Bezeichnung Mikroreaktor, Minireaktor, Mikrowärmetauscher, Minimischer oder
Mikromischer bekannt sind. Beispiele sind Mikroreaktoren, Mikrowärmetauscher,
T- und Y-Mischer sowie Mikromischer verschiedenster Firmen (z. B.
Ehrfeld Mikrotechnik BTS GmbH, Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH,
Siemens AG, CPC-Cellulare Process Chemistry Systems GmbH), und anderen,
wie sie dem Fachmann allgemein bekannt sind, wobei ein „Mikroreaktor" im Sinne der vorliegenden
Erfindung üblicherweise
charakteristische/bestimmende innere Abmessungen von bis zu 1 mm
aufweist und statischen Mischeinbauten enthalten kann. Ein bevorzugter
Mikroreaktor für
das erfindungsgemäße Verfahren
weist innere Abmessungen von 100 μm
bis 1 mm auf.
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Durch
den Einsatz eines Mikromischers (μ-Mischer)
werden die Reaktionslösungen
sehr schnell miteinander vermischt, wodurch eine Verbreiterung der
Molekulargewichtsverteilung aufgrund möglicher radialer Konzentrationsgradienten
vermieden wird. Des Weiteren ermöglicht
die μ Reaktionstechnik
in einem Mikroreaktor (μ-Reaktor)
eine meist deutlich engerer Verweilzeitverteilung als in konventionellen
kontinuierlich geführten
Apparaten, was ebenfalls eine Verbreiterung der Molekulargewichtsverteilung
unterbindet.
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Die
Polymerisation wird in allen Fällen
durch die Erhöhung
der Temperatur gestartet. Auch hierbei bietet sich insbesondere
die Verwendung eines Mikrowärmetauschers
(μ-Wärmetauscher)
an, welcher eine schnelle und kontrollierte Temperaturerhöhung der
Reaktionslösung
ermöglicht,
was vorteilhaft für
eine enge Molekulargewichtsverteilung ist.
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Für die Erhöhung des
Umsatzes wird die Reaktionslösung
durch eine Verweilstrecke gefördert
und unter Druck und bei höheren
Temperaturen, als bisher in der Literatur beschrieben, umgesetzt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich insbesondere durch die gezielte Einstellung einer
gewünschten
mittleren Kettenlänge
als auch durch die Herstellung von Produkten mit einer engen Molekulargewichtsverteilung.
Zusätzlich
ermöglicht
die kontinuierliche Führung
der Polymerisation eine deutliche Erhöhung der Raum-Zeit-Ausbeute.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
des mindestens einen Thiophen-Derivats mit einer Abgangsgruppe zusätzlich zu
dem mindestens einen Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen erlaubt
es, hinsichtlich der gewünschten
mittleren Kettenlänge
bzw. mittleren Molekulargewichte die notwendigen Mengen des Katalysator
sehr deutlich zu reduzieren bzw. die mittlere Molekulargewichte
bei einer vorgegebenen Menge an Katalysator deutlich zu erniedrigen.
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Ebenfalls
Gegenstand der Erfindung sind die durch das erfindungsgemäße Verfahren
zugänglichen Oligothiophene.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der folgenden Figuren und Beispiele
näher erläutert ohne
sie jedoch auf diese zu beschränken.
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Es
zeigt:
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1 die
Gelpermeationschromatogramme (GPC) des Produktes aus Beispiel 2
(Monomer Ratio 1:4) und eines analog hergestellten Oligothiophens
(Monomer Ratio 1:1).
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1 zeigt
das Gelpermeationschromatogramm (GPC) des Produktes aus Beispiel
2 („Monomer
Ratio Thiophen-Derivat mit einer Abgangsgruppe zu Thiophen-Derivat
mit zwei Abgangsgruppen von 1:4"),
gemessen in THF, gegen Polystyrolstandards. Mw =
2450 g/mol, Mn = 1850 g/mol, PDI = 1.3.
Ebenso ist das GPC-Chromatogramm eines Produktes dargestellt, welches
entsprechend Beispiel 2 jedoch mit einem Monomerenverhältnis „Monomer
Ratio" Thiophen-Derivat
mit einer Abgangsgruppe zu Thiophen-Derivat mit zwei Abgangsgruppen
von 1:1 hergestellt wurde.
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Die
Chromatogramme zeigen im niedermolekularen Bereich einen Peak, der
dem Dimeren 3-Hexylthiophen
zuzuordnen ist..
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Beispiele
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Bei
allen Beispielen werden die Synthesen unter Schutzgas durchgeführt.
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Beispiel 1
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Absatzweise Polymerisation von 2,5-Dibrom-3-Hexylthiophen
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Es
wurde 2,5-Dibrom-3-Hexylthiophen (4 mmol) in 20 ml THF unter Schutzgas
in einem 50 ml Dreihalskolben, ausgestattet mit einem Rückflusskühler, Stickstoffanschluss
und Thermometer, vorgelegt und unter Rückfluss erhitzt. Nach der Zugabe
von 1M-Lösung
Methylmagnesiumbromid in Hexan (4 ml, 4 mmol) wurde die Reaktionslösung für eine Stunde
unter Rückfluss
erhitzt. Anschließend
wurden 0,4 mmol Ni(dppp)Cl2 als Katalysator
zu der Reaktionslösung
zugegeben und für
weitere 2 Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Zum Beenden der Reaktion wurden 40 ml Methanol zu der Lösung hinzugegeben.
Das in Methanol ausgefallene Produkt wurde abfiltriert, mit Methanol
gewaschen und anschließend
in THF aufgenommen. Es wurden 676 mg Produkt (Ausbeute ca. 80%)
erhalten. GPC-Analyse: Mw = 6990 g/mol,
Mn = 3040 g/mol, PDI = 2.3 (Gemessen gegen
Polystyrolstandards, THF als Eluent (0,6 ml/min)).
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Beispiele 2
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Absatzweise Polymerisation von 2-Brom-3-Hexylthiophen
und 2,5-Dibrom-3-Hexylthiophen
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Es
wurden 2,5-Dibrom-3-Hexylthiophen (3,2 mmol) und 2-Brom-3-Hexylthiophen
(0,8 mmol) in 20 ml THF unter Schutzgas in einem 50 ml Dreihalskolben,
ausgestattet mit einem Rückflusskühler, Stickstoffanschluss
und Thermometer, vorgelegt und unter Rückfluss erhitzt. Nach der Zugabe
von 1M-Lösung
Ethylmagnesiumbromid in Hexan (4 ml, 4 mmol) wurde die Reaktionslösung für eine Stunde
unter Rückfluss
erhitzt. Anschließend
wurden 0,4 mmol Ni(dppp)Cl2 als Katalysator
zu der Reaktionslösung
zugegeben und für
weitere 2 Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Zum Beenden der Reaktion wurden 40 ml Methanol zu der Lösung hinzugegeben.
Das in Methanol ausgefallene Produkt wurde abfiltriert, mit Methanol
gewaschen und anschließend in
THF aufgenommen. Es wurden 543 mg Produkt (Ausbeute ca. 75%) erhalten.
GPC-Analyse: Mw = 2450 g/mol, Mn =
1850 g/mol, PDI = 1.3.
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Beispiel 3
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Kontinuierliche Polymerisation von 2,5-Dibrom-3-Hexylthiophen
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Es
wurde 2,5-Dibrom-3-Hexylthiophen (4 mmol) in 20 ml THF unter Schutzgas
in einem 50 ml Dreihalskolben, ausgestattet mit einem Rückflusskühler, Stickstoffanschluss
und Thermometer, vorgelegt und unter Rückfluss erhitzt. Nach der Zugabe
von 1M-Lösung
Ethylmagnesiumbromid in Hexan (4 ml, 4 mmol) wurde die Reaktionslösung für eine Stunde
unter Rückfluss
erhitzt. Die Lösung
wurde dann auf ca. 15°C
herabgekühlt.
Anschließend
wurden 0,4 mmol Ni(dppp)Cl2 als Katalysator
zu der Reaktionslösung
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde anschließend kontinuierlich bei 100°C und unter
5 bar durch eine Reaktionskapillare gepumpt. Die Verweilzeit betrug
40 min. Nach etwa 4 Verweilzeiten wurde eine Probe genommen. Das
hergestellte Produkt wurde in Methanol gefällt, abgetrennt, mit Methanol
gewaschen und in THF aufgenommen. Der Umsatz betrug 75–80%. GPC-Analyse:
Mw = 7760 g/mol, Mn =
2700 g/mol, PDI = 2.8.
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Beispiel 4
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Kontinuierliche Polymerisation von 2-Brom-3-Hexylthiophen
und 2,5-Dibrom-3-Hexylthiophen
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Es
wurden 2,5-Dibrom-3-Hexylthiophen (3,6 mmol) und 2-Brom-3-Hexylthiophen
(0,4 mmol) in 30 ml THF unter Schutzgas in einem 50 ml Dreihalskolben,
ausgestattet mit einem Rückflusskühler, Stickstoffanschluss
und Thermometer, vorgelegt und unter Rückfluss erhitzt. Nach der Zugabe
von 1M-Lösung
Ethylmagnesiumbromid in Hexan (4 ml, 4 mmol) wurde die Reaktionslösung für eine Stunde
unter Rückfluss
erhitzt. Die Lösung
wurde dann auf ca. 15°C
herabgekühlt.
Anschließend
wurden 0,4 mmol Ni(dppp)Cl2 als Katalysator
zu der Reaktionslösung
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde anschließend kontinuierlich bei 120°C und unter
5 bar durch eine Reaktionskapillare gepumpt. Die Verweilzeit betrug
40 min. Nach etwa 4 Verweilzeiten wurde eine Probe genommen. Das
hergestellte Produkt wurde in Methanol gefällt, abgetrennt, mit Methanol
gewaschen und in THF aufgenommen. Der Umsatz betrug 75–80%. GPC-Analyse:
Mw = 2380 g/mol, Mn =
1420 g/mol, PDI = 1,7.