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Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für eine Motorhaube nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der Praxis sind Verriegelungsvorrichtungen für Motorhauben, auch als Frontklappenschlösser bezeichnet, bekannt, welche eine Motorhaube mittels eines Verriegelungselementes verriegeln. Das Verriegelungselement ist üblicherweise an einem Gehäuse der Verriegelungsvorrichtung angeordnet und lässt sich über eine mit dem Verriegelungselement in Verbindung stehende Entriegelungsvorrichtung und einen Bowdenzug vom Innenraum eines Fahrzeuges aus bedienen.
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Einige Verriegelungsvorrichtungen weisen zur Aufnahme eines Bowdenzuges und zur Verbindung des Bowdenzuges mit der Entriegelungsvorrichtung eine Aussparung auf.
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So beschreibt die
DE 101 64 021 A1 eine Verriegelungsvorrichtung für eine Motorhaube eines Kraftfahrzeugs mit einer Schlosseinheit, welche eine Aussparung zum Aufnehmen eines Angriffsmittels, etwa eines Bowdenzugabganges aufweist. Im Innenraum des Kraftfahrzeugs ist ein Betätigungselement vorgesehen, welches über einen Bowdenzug mit dem Angriffsmittel verbunden ist. Es kann so ein Verriegelungselement der Schlosseinheit freigeben werden, so dass die Motorhaube zu öffnen ist.
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Die
GB 2 276 413 A betrifft eine Verriegelungsanordnung für eine Motorhaube eines Kraftfahrzeugs, bei welcher eine karosseriefeste Trägerplatte eine Verriegelungsvorrichtung trägt. Ein unabhängig von der Trägerplatte an einem weiteren Karosseriebauteil, etwa einem Querträger, festgelegtes Abschirmelement schirmt die Verriegelungsvorrichtung vor herunterfallendem, unter die Motorhaube eingedrungenen Schnee ab. Des Weiteren behindert das Abschirmelement einen unbefugten Zugang zu der Verriegelungsvorrichtung über Lufteinlässe in einer Stoßfängerverkleidung.
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Die
DE 102 47 474 A1 beschreibt ein Verstärkungsteil in Form eines Gehäuses, welches zwischen einem Innenpaneel und einem Außenpaneel eines Kofferraumdeckels angeordnet ist. Das Verstärkungsteil umgibt einen Entriegelungshebel einer Verriegelungsvorrichtung des Kofferraumdeckels. Das Verstärkungsteil erhöht die Steifigkeit des Kofferraumdeckels und verhindert zusätzlich einen unbefugten Zugang zu dem Entriegelungshebel über Öffnungen im Außenpaneel des Kofferraumdeckels, welche zum Anbringen eines Nummernschildes vorgesehen sind.
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Die
DE 197 48 962 C1 beschreibt eine Rastmutter, welche der Verschraubung von Platten dient. Die Rastmutter umfasst hierbei eine Gewindeplatte und eine Verrastungsplatte. Die Gewindeplatte weist eine Durchlassöffnung für einen Schraubenschaft auf. Eine Anlagewand für den Schraubenschaft umgibt die Durchlassöffnung halbschalenförmig. Die Verrastungsplatte ist mit einer rückwärtigen Kante in einer Lagerrille abgestützt und schwenkbar gelagert, welche in die Gewindeplatte eingeformt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, um das Risiko vor Manipulationen an einer vorstehend beschriebenen Verriegelungsvorrichtung zu reduzieren und somit die Diebstahlsicherheit zu erhöhen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Gemäß der Erfindung ist bei einer Verriegelungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 vorgesehen, dass an der Außenseite des Gehäuses ein zusätzliches Schutzelement angeordnet ist, welches die zum Aufnehmen der Betätigungsleitung ausgelegte Aussparung mindestens teilweise verdeckt. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Aussparung in der Vergangenheit insbesondere von Autodieben dazu ausgenutzt wurde, Motorhauben mit Gewalt und/oder mit Hilfe von Werkzeug zu manipulieren und widerrechtlich zu öffnen. Das Anordnen des Schutzelements hat zum einen den Vorteil, dass der Zugang in die Aussparung durch das Schutzelement verkleinert wird, so dass die Möglichkeit mit Hilfe von Werkzeug in die Aussparung einzudringen und die in der Aussparung angeordnete Entriegelungseinheit zu manipulieren deutlich verringert ist. Ferner kann durch das Schutzelement ein etwaig als Betätigungsleitung in der Aussparung angeordneter Bowdenzug in seiner Beweglichkeit eingeengt und dadurch zusätzlich fixiert werden. So wird auch ein ungewünschtes Verdrehen des Bowdenzuges in der Aussparung verhindert. Darüber hinaus kann durch das Schutzelement ein zusätzliches Schutz davor erzielt werden, dass ein in der Aussparung angeordneter Bowdenzug oder eine sonstige Betätigungsleitung mit Gewalt aus der Aussparung herausgehebelt wird.
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Da das Schutzelement eine Durchgangsöffnung aufweist, lässt sich das Schutzelement mit bekannten Befestigungsmitteln wie Schrauben, Nieten etc. einfach mit dem Gehäuse der Verriegelungsvorrichtung verbinden. Die Durchgangsöffnung ist bevorzugt kreisförmig, kann jedoch auch andere Formen aufweisen.
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Die Montage des Schutzelementes der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung ist besonders einfach und zeitsparend, da das Schutzelement mit einem Aufsteckelement mit einem durch das Gehäuse führenden Gewindestift formschlüssig verrastet ist, wobei als Gewindestift jede Art von zylindrischem Stift mit Außen- oder Innengewinde, insbesondere auch eine Befestigungsschraube, zu verstehen ist. Der Formschluss ist durch die Verwendung des in einem späteren Abschnitt näher beschriebenen Aufsteckelementes erzeugt. Der Formschluss hat den Vorteil, dass die Verbindung zwischen dem Schutzelement und dem Gehäuse nach der Montage nur noch dadurch lösbar ist, dass die Befestigungsschraube bzw. der Gewindestift gelöst wird. Eine Demontage des Schutzelementes auf der Seite des Aufsteckelementes ist daher nicht möglich.
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Das Aufsteckelement weist einen langgestreckten zylindrischen Schaft und einen flachen, ausladenden Kopf auf. Der Kopf und der Schaft weisen eine im Wesentlichen zylindrische weitere Durchgangsöffnung auf, und an der die weitere Durchgangsöffnung begrenzenden Wandung des Aufsteckelementes sind mehrere kreisförmige, zur Mittelachse der weiteren Durchgangsöffnung hinweisende Rastringe ausgebildet, deren Mittelebenen im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Das Aufsteckelement eignet sich besonders dazu, das Schutzelement formschlüssig mit einer Befestigungsschraube zu verbinden. Dazu muss das Schutzelement mit der Durchgangsöffnung einfach so zu der Befestigungsschraube ausgerichtet werden, dass der Schaft des Aufsteckelements mindestens teilweise durch die Durchgangsöffnung hindurchgeführt werden kann und dass dabei die Befestigungsschraube mindestens teilweise von der weiteren Durchgangsöffnung des Aufsteckelements aufgenommen wird. Dabei verrasten die an der Innenseite der weiteren Durchgangsöffnung des Aufsteckelementes ausgebildeten kreisförmigen, von der zylindrischen Innenseite hervorragenden Rastringe mit dem Gewinde der Rastvorrichtung, wodurch sich ein Formschluß bildet.
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Da der Kopf flach und ausladend gestaltet ist, liegt dieser nach Herstellung der Verbindung flach bzw. formangepasst an dem Schutzelement an, wodurch nur eine sehr geringe Gefahr besteht, dass das Aufsteckelement mit einem Werkzeug ergriffen und gewaltsam wieder von der Befestigungsschraube entfernt werden kann. Diese Gefahr kann vollständig beseitigt werden, wenn an dem Schutzelement eine Vertiefung vorgesehen wird, so dass der Kopf des Aufsteckelementes und das Schutzelement in einer Ebene liegen, wenn das Schutzelement mittels dem Aufsteckelementes mit dem Gehäuse verbunden ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung ist das Schutzelement ein im Wesentlichen ebenes und/oder formangepasstes Element. Als Schutzelement geeignet ist in diesem Fall bereits ein einfaches Stahlblech, welches kostengünstig verfügbar und ggf. mit einfachen Mitteln formanpassbar ist sowie hohen Manipulationskräften standhält.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist an dem Schutzelement im Bereich der Durchgangsöffnung ein Kragen gebildet. Dies wird bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu dessen Erstreckungsrichtung ausgebildet. Die Ausbildung eines solchen Kragens eignet sich besonders, wenn die das Schutzelement mit Hilfe der Durchgangsöffnung an einer anderen Durchgangsöffnung ausgerichtet werden soll. Dann kann der Außendurchmesser des Kragens so gewählt werden, dass dieser im Wesentlichen dem Innendurchmesser derjenigen Durchgangsöffnung entspricht, an welcher das Schutzelement ausgerichtet werden soll. Dadurch wird eine korrekte relative Ausrichtung des Schutzelementes an dem zu befestigenden Elemente, insbesondere an dem Gehäuse der Verriegelungsvorrichtung gefördert.
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Da bekannte Gehäuse von Verriegelungsvorrichtung bereits über Befestigungsschrauben zusammenmontiert sind, können diese Befestigungsschrauben dazu verwendet werden, auf einfache Art und Weise ein Schutzelement vorzusehen. Somit lassen sich bereits produzierte Verriegelungsvorrichtungen in nur wenigen Arbeitsschritten zu erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtungen weiterbilden.
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Wenn an dem Schutzelement mindestens ein Klammerelement ausgebildet ist, welches im montierten Zustand einen Abschnitt des Gehäuses mindestens teilweise umgreift, kann die Gefahr, dass das Schutzelement gewaltsam von dem Gehäuse gelöst wird, weiter verringert werden.
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Bevorzugte Ausführungsformen des Schutzelementes bestehen aus Metall oder Kunststoff. Die Verwendung von Metall hat den Vorteil, dass eine Herstellung durch einfache Umformung erfolgen kann und dass der Schutz auch bei Temperaturen von mehreren hundert Grad nicht beeinträchtigt wird. Schutzelemente aus Kunststoff weisen bei üblichen Temperaturbedingungen ebenfalls sehr gute Schutzeigenschaften auf und weisen ferner eine geringere Masse als Schutzelemente aus Metall auf. Als Kunststoff eignen sich sowohl Thermoplaste als auch Duroplaste.
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Das Aufsteckelement zur Befestigung des Schutzelementes kann aus Kunststoff gebildet sein.
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Die Rastringe werden vorzugsweise so ausgelegt, dass die Aufsteckvorrichtung nur durch Verwendung von Werkzeug, insbesondere eines Hammers auf einen Gewindestift aufgesteckt werden können. Dies gewährleistet einen Formschluss, welcher besonders großen Kräften standhält und verhindert ein Lösen der Verbindung durch Herausziehen der Aufsteckvorrichtung.
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Wenn der Schaft des Aufsteckelementes mindestens einen Schlitz aufweist, weitet sich der Schaft beim Aufstecken des Aufsteckelementes leichter auf, wodurch für das Aufstecken weniger Kraft erforderlich ist. Dadurch können die Rastringe besonders weit herausragen. Ferner lassen sich die Aufsteckelemente in diesem Fall auch dann gut aufstecken, wenn die Rastringe besonders widerstandsfähige Formen aufweisen. Als besonders widerstandsfähige Form kann ein Rastelement beispielsweise eine sägezahnförmige Geometrie aufweisen, welche eine Aufstecken begünstigt und ein Zurückziehen erschwert.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
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Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung in einer ersten Ausführungsform mit einem demontierten Schutzelement in einer perspektivischen Ansicht,
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2 die in 1 gezeigte Verriegelungsvorrichtung mit montiertem Schutzelement und einem in der von dem Schutzelement teilweise verdeckten Aussparung angeordneten Bowdenzug in einer perspektivischen Ansicht,
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3 die in den 1 und 2 gezeigte Verriegelungsvorrichtung mit montiertem Schutzelement und einem außerhalb der von dem Schutzelement teilweise verdeckten Aussparung angeordneten Bowdenzug in einer perspektivischen Ansicht,
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4 die in den 1 bis 3 gezeigte Verriegelungsvorrichtung gemäß der in 2 dargestellten Schnittlinie IV-IV.
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5 ein Aufsteckelement in einer perspektivischen Schnittdarstellung.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 100 mit einem Gehäuse 102, einem in einen langgestreckten Gehäuseeinschnitt 104 hineinragenden, in 1 nicht erkennbaren Verriegelungselement 106. Das Verriegelungselement 106 dient der Verriegelung eines Hakens 108, welcher Teil einer Motorhaube ist und in den Gehäuseeinschnitt 104 eingreifen kann. Das Verriegelungselement 104 steht in Verbindung mit einer Entriegelungseinheit 109 (siehe 4), mittels welcher der Haken 108 durch Zurückziehen des Verriegelungselementes 106 freigegeben werden kann.
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An der Außenseite des Gehäuses 102 ist eine Aussparung 110 vorgesehen, in welcher in 1 das Endfitting 112 eines Bowdenzuges 114 eingefügt ist. Wie 2 zu sehen, weist die Vorrichtung ferner ein Schutzelement 116 auf, welches mit Hilfe eines Klammerelementes 118 und mit Hilfe eines Aufsteckelementes 120 fest mit dem Gehäuse 102 verbunden ist.
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Die Geometrie des Schutzelementes 116 ist in 1 besonders gut zu erkennen, in welcher die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 100 mit demontiertem Schutzelement 116 dargestellt ist.
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Im oberen Bereich weist das Schutzelement 116 eine Durchgangsöffnung 122 sowie eine Kragen 124 auf, wobei der Außendurchmesser des Kragens 124 so dimensioniert ist, dass dieser in die an dem Gehäuse 102 vorhandene Durchgangsöffnung 126 hineingleiten kann. Dadurch erfolgt eine erste Positionierung des Schutzelementes relativ zu dem Gehäuse 102. Die Befestigung erfolgt mit dem später im Detail beschriebenen Aufsteckelement 120, welches auf eine durch das Gehäuse 102 führende Schraube 128.
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Im unteren Bereich weist das Schutzelement 116 ein Klammerelement 118 auf. Das Klammerelement 118 besteht aus einem u-förmigen Profil, welches an die Maße einer zu umschließenden Gehäusewand 130 angepaßt ist. Dadurch kann das Schutzelement 118 mit dem Klammerelement die Gehäusewand umschließen und wird somit zusätzlich fixiert.
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Das Aufsteckelement 120, welches in 5 in einer perspektivischen Schnittdarstellung gezeigt ist, weist einen langgestreckten zylindrischen Schaft 132 und einen flachen, ausladenden Kopf 134 auf. Sowohl der Schaft 132 als auch der Kopf 134 weisen eine im Wesentlichen zylindrische Durchgangsöffnung 136 auf, wobei an der die Durchgangsöffnung begrenzenden Wandung 138 des Aufsteckelementes 120 mehrere kreisförmige, zur Mittelachse der Durchgangsöffnung hinweisende Rastringe 140 ausgebildet sind, deren Mittelebenen im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
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2 zeigt die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung mit einem in der Aussparung 110 angeordneten Endfitting 112 eines Bowdenzuges 114. So wird die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung für Fahrzeuge mit Rechtslenkung verwendet. Der Vorteil des Schutzelementes 116 besteht bei dieser Verwendungsform insbesondere darin, dass ein Aushebeln des Bowdenzuges 114 aufgrund der Anordnung und Fixierung des Schutzelementes wesentlich erschwert wird.
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3 zeigt die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung mit einem im unteren Bereich des Gehäuses 102 angreifenden Bowdenzug 114'. Ein solcher Bowdenzug 114' wird für Fahrzeuge mit Linkslenkung verwendet, wobei in diesem Fall die Aussparung 110 nicht durch ein Bauteil ausgefüllt wird. Daher wird in dieser Verwendungsform durch das Schutzelement 116 der Zugang zu der Entriegelungsvorrichtung durch die Aussparung 110 dadurch erschwert, dass die Aussparung 116 wesentlich verkleinert ist.
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Um die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 100 vor Manipulationen durch die Aussparung 110 bei Fahrzeugen mit Linkslenkung noch besser zu schützen, kann das Schutzelement 116 für diese Verwendungsform auch so geformt werden, dass es die Aussparung 110 vollständig abdeckt.