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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung für ein Kfz-Türschloss und auf ein Kfz-Türschloss, das die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung aufweist.
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Kfz-Türschlösser, insbesondere von Kfz mit Fahrerkabine, Transportern, Kastenwagen oder Wohnmobilen, weisen häufig Sicherheitsmängel auf, die es geübten Personen ermöglichen, die Kfz-Tür innerhalb von höchstens 15 Sekunden aufzubrechen. Dabei wird eine Schwachstelle zwischen dem herkömmlichen Kfz-Türschloss und dem Karosserieblech der Kfz-Tür ausgenutzt.
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Die 1a bis 1d stellen ein herkömmliches Kfz-Türschloss mit Schließzylinder, Frontplatte, Griffmulde und Handhabe dar, wie es beispielsweise in Transportern, Kastenwagen oder Wohnmobilen verbaut ist. In 2a ist eine Kfz-Tür (Fahrertür) ohne Verkleidung und ohne Kfz-Türschloss von außen gezeigt (d.h. die Karosserie der Tür). Das Karosserieblech der Kfz-Tür ragt nach dem Stand der Technik nur wenige Millimeter unter die Frontplatte des eingebauten Kfz-Türschlosses. Da die Frontplatte des Kfz-Türschlosses gewöhnlich aus Kunststoff gefertigt ist und das Karosserieblech der Kfz-Tür im Übergangsbereich zum Kfz-Türschloss sehr dünn ist, kann mit einem länglichen festen Gegenstand, beispielsweise mit einem Schraubendreher, in der Nähe des Schließzylinders zwischen Kfz-Türschloss und Karosserieblech gestochen werden, wobei das Karosserieblech eingeschnitten wird (Einschnitt E). Ist das Karosserieblech eingeschnitten, wie in 2b von der Innenseite der Kfz-Tür dargestellt wird, kann mit dem länglichen festen Gegenstand die dahinter liegende Schlossmechanik betätigt werden, da heißt insbesondere der dann zugängliche Schließhebel zur Öffnung der Kfz-Tür bewegt werden, so dass die Kfz-Tür sich öffnet.
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Die Sicherheitsmängel von herkömmlichen Kfz-Türschlössern wurden bereits erkannt und daher im Stand der Technik Vorschläge zur Einbruchsicherung gemacht.
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So beschreibt
DE 200 02 461 U1 ein Riegelschloss für Fahrzeugtüren von Wohnmobilen, das von innen angebracht wird und dessen Riegel im verschlossenen Zustand vor die B-Säule der Karosserie geschoben ist, so dass sich die Fahrzeugtür nicht nach außen öffnen lässt. Ein ähnliches Zusatzriegelschloss wird in
DE 20 2012 005 076 U1 beschrieben. Diese Riegelschlösser sind insofern nachteilig, als sie sich nur für die Verriegelung von innen eignen.
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Ferner beschreibt
DE 201 15 681 U1 eine von außen abschließbare Zusatzsicherung für Fahrzeugtürschlösser mit Bügelgriff, bei der eine separat abschließbare Platte über das Schloss und den Schließzylinder sowie teilweise über den Bügelgriff geschoben wird, so dass im verschlossenen Zustand der Schließzylinder nicht mehr zugänglich ist und der Bügelgriff nicht mehr betätigt werden kann. Obwohl diese Zusatzsicherung für spezielle Fahrzeugtürschlösser wirkungsvoll ist, ist sie auf eine Vielzahl von Kfz-Türschlössern nicht anwendbar oder muss eigens dafür angefertigt werden. Darüber hinaus erfordert diese abschließbare Zusatzsicherung einen hohen Montageaufwand.
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Schließlich offenbart
DE 20 2010 000 432 U1 eine Riegelverschlussvorrichtung für eine Kraftfahrzeugtür, mit einem beweglichen Teil, der einen Riegel umfasst, der zwischeneiner die Kraftfahrzeugtür freigebenden Offen-Stellung und einer die Kraftfahrzeugtür blockierenden Schließstellung verlagerbar ist und mit einem feststehenden Teil, an dem der Riegel gelagert ist und der zumindest auch an einer den Türspalt begrenzenden Fläche befestigbar ist. Diese Riegelverschlussvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der feststehende Teil ein Basisteil und ein Befestigungsteil umfasst. Bei dem Befestigungsteil handelt es sich dabei um ein Einzelteil des feststehenden Teils, welches durch das Befestigungsteil zusammen mit dem Basisteil gebildet wird. Diese Riegelverschlussvorrichtung stellt somit ein zusätzliches Schloss dar.
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Ausgehend von den vorstehend genannten Nachteilen des Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitseinrichtung für ein Kfz-Türschloss bereitzustellen, die kostengünstig herstellbar ist und mit geringem Aufwand montiert werden kann. Ferner besteht die Aufgabe darin, ein Kfz-Türschloss mit dieser Sicherheitseinrichtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird in einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung durch eine Sicherheitseinrichtung (1) für ein Kfz-Türschloss (3) gelöst, die einen flächenhaft ausgebildeten Grundkörper (101) umfasst, der in einer ersten Seite (101a) eine mittig angeordnete, nach außen offene Aussparung (103), die halbkreisförmig oder trichterförmig ausgeführt ist, und in der Fläche zumindest eine Befestigungsöffnung (105) aufweist, wobei der Grundkörper (101) an einer der ersten Seite (101a) gegenüberliegenden dritten Seite (101c) ein Winkelelement (107) aufweist, das gegenüber dem Grundkörper (101) um einen Winkel (α) abgewinkelt ist.
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In einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch ein Kfz-Türschloss (3) gelöst, umfassend:
- - einen Schlossrahmen (301) mit integrierten Befestigungsmitteln (303),
- - eine im Schlossrahmen (301) gelagerte Schlossmechanik (305), die einen Schließzylinder (305a), einen Stellelement (305b) und einen Schließhebel (305c) aufweist, wobei der Schließhebel (305c) mit einer Verschlusseinrichtung verbindbar ist,
- - eine den Schlossrahmen (301) mit Schlossmechanik (303) nach außen hin abdeckende Frontplatte (309),
- - eine an der Frontplatte (309) angeordnete Handhabe (311), die kraftschlüssig mit der Schlossmechanik (305) verbunden ist, und
- - die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1),
wobei die Sicherheitseinrichtung (1) so an dem Schlossrahmen (301) angeordnet ist, dass der Grundkörper (101) der Sicherheitseinrichtung (1) den Schließhebel (305c) nach außen hin zumindest teilweise abdeckt.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass auf einfache und kostengünstige Weise die bestehenden Sicherheitsmängel von Kfz-Türschlössern, insbesondere von Kfz mit Fahrerkabine, Transportern, Kastenwagen oder Wohnmobilen, ausgeräumt werden können. Ein Aufbrechen von Kfz-Türschlössern ist durch die vorliegende Erfindung nur noch mit größerer Gewalteinwirkung möglich. Sogenannte Schnell-Einbrüche können nicht mehr ausgeführt werden.
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Nachstehend wird die Erfindung im Detail beschrieben.
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In einem ersten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Sicherheitseinrichtung (1) für ein Kfz-Türschloss (3). Diese Sicherheitseinrichtung (1) umfasst einen flächenhaft ausgebildeten Grundkörper (101), der in einer ersten Seite (101a) eine mittig angeordnete, nach außen offene Aussparung (103), die halbkreisförmig oder trichterförmig ausgeführt ist, aufweist. Ferner weist der Grundkörper (101) in der Fläche zumindest eine Befestigungsöffnung (105) auf, wobei der Grundkörper (101) an einer der ersten Seite (101a) gegenüberliegenden dritten Seite (101c) ein Winkelelement (107) aufweist, das gegenüber dem Grundkörper (101) um einen Winkel (α) abgewinkelt ist.
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Unter einem „flächenhaft ausgebildeten Grundkörper“ (101) wird ein flaches und ebenes Bauteil verstanden, das die Grundlage für die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) bildet.
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Die „mittig angeordnete, nach außen offene Aussparung“ (103) ist halbkreisförmig oder trichterförmig ausgeführt. Sie dient dazu, im montierten Zustand der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung (1) den Schließzylinder (305a) des Kfz-Türschlosses (3) aufzunehmen und zumindest teilweise zu umgeben.
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Die in der Fläche angeordnete zumindest eine Befestigungsöffnung (105) ist vorteilhafterweise langlochförmig ausgeführt und dient einerseits zur Durchführung der Befestigungsmittel (303), mit denen das Kfz-Türschloss (3) mit der Karosserie der Kfz-Tür verbunden wird. Andererseits dient die zumindest eine Befestigungsöffnung (105) zur Arretierung und Befestigung der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung (1) selbst. Die Anzahl und die Positionierung der Befestigungsöffnungen (105) richtet sich nach der Anzahl und der Positionierung der Befestigungsmittel (303). In der Regel sind an dieser Stelle zwei Befestigungsmittel (303) vorgesehen, so dass der Grundkörper (101) zwei Befestigungsöffnungen (105) aufweist.
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Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) kann nach dem Abbau der Innenverkleidung der Kfz-Tür in einfacher Weise auf der Innenseite des Karosserieblechs der Kfz-Tür angebracht werden, so dass es nicht mehr möglich ist, wie vorstehend beschrieben mit einem länglichen festen Gegenstand in der Nähe des Schließzylinders zwischen Kfz-Türschloss und Karosserieblech einzustechen und damit das Karosserieblech einzuschneiden. Selbst ein gewaltsames Aushebeln des gesamten Türschlosses (3) bei erhöhter Gewaltanwendung wird massiv erschwert.
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Im einfachsten Fall ist das Winkelelement (107) ein Teil des Grundkörpers (101) und wird bei der Herstellung entsprechend abgekantet. Das Winkelelement (107) kann aber auch als eigenes Bauteil angesetzt werden. Aus Gründen der Stabilität ist ein Stoffschluss zwischen Grundkörper (101) und Winkelelement (107) vorteilhaft.
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Das Winkelelement (107) verhindert einerseits, dass die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) mit einem entsprechenden Werkzeug seitlich umgangen wird, um das Karosserieblech der Kfz-Tür doch einschneiden zu können. Andererseits stabilisiert das Winkelelement (107) den Grundkörper (101) gegen gewaltsames Verknicken und erhöht so die Sicherheit weiter.
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Vorteilhafterweise ist der Grundkörper (101) trapezförmig ausgebildet, wobei die erste Seite (101a) eine größere Länge aufweist als die zu der ersten Seite (101a) parallel ausgerichtete dritte Seite (101c). Das heißt, die zur Mitte des Kfz-Türschlosses (3) gerichtete erste Seite (101a) mit der mittig angeordneten, nach außen offenen Aussparung (103) ist länger als die zum Rand des Kfz-Türschlosses (3) weisende dritte Seite (101c) mit dem Winkelelement (107). Hierdurch wird erreicht, dass ein möglichst großer Teil des Kfz-Türschlosses (3) abgedeckt wird.
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In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung (1) umfasst zumindest der flächenhaft ausgebildete Grundkörper (101) einen metallischen Werkstoff. Der metallische Werkstoff gewährleistet die nötige Stabilität der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung (1) gegen Aufbruchversuche. Besonders bevorzugt ist der Grundkörper (101) vollständig aus Metall gefertigt, beispielsweise aus einem verzinkten Stahlblech S235JR (nach EN 10025-2:2004-10, früher S235JRG2) oder aus Edelstahl. Der Grundkörper (101) kann aber auch aus einem Verbundmaterial mit Metalleinlage, beispielsweise einem Metallgeflecht, ausgeführt sein.
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In einer dazu alternativen Ausführungsform umfasst zumindest der flächenhaft ausgebildete Grundkörper (101) einen hochzähen nicht-metallischen Werkstoff. Dieser hochzähe nicht-metallische Werkstoff gewährleistet ebenfalls die nötige Stabilität der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung (1) gegen Aufbruchversuche. Beispiele für hochzähe nicht-metallische Werkstoffe sind Polyamide (z.B. Ertalon 12SA), faserverstärkte Kunststoffe, insbesondere mit Kohlenstofffaser verstärkte Kunststoffe.
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Um eine ausreichende Stabilität der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung (1) gegen Aufbruchversuche zu gewährleisten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Dicke des flächenhaft ausgebildeten Grundkörpers (101) mindestens 1,2 mm und bis zu 1,5 mm beträgt. Bei der maximalen Materialstärke von 1,5 mm können die Befestigungsmittel (303) für eine sichere Befestigung weit genug durch den flächenhaft ausgebildeten Grundkörper (101) ragen. In einer konkreten Ausführungsform reicht die überstehende Gewindelänge der vorhandenen Schraubenbolzen M6 als Befestigungsmittel (303) aus, um eine der Befestigung dienende Sperrzahnmutter auszufüllen.
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Für herkömmliche Kfz-Türschlösser (3) haben sich folgende Abmessungen als sinnvoll herausgestellt, wobei die Länge der ersten Seite (101a) 140 mm bis 160 mm, bevorzugt 145 mm bis 155 mm, die Breite der Aussparung (103) 40 mm bis 60 mm, bevorzugt 45 mm bis 55 mm, die Tiefe der Aussparung (103) 30 mm bis 50 mm, bevorzugt 35 mm bis 40 mm, die Länge der dritten Seite (101c) 100 mm bis 130 mm, bevorzugt 110 mm bis 120 mm, die Breite des Grundkörpers (101) 50 mm bis 70 mm, bevorzugt 55 mm bis 65 mm, die Breite des Winkelelements (107) 10 mm bis 20 mm, bevorzugt 13 mm bis 17 mm, und der Winkel (α) 80° bis 100°, bevorzugt 85° bis 95°, beträgt.
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Die vorstehenden Ausführungen und Bevorzugungen im Hinblick auf die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) gelten für das nachstehend beschriebene Kfz-Türschloss (3) entsprechend. Ebenso gelten die nachstehenden Ausführungen und Bevorzugungen im Hinblick auf das erfindungsgemäße Kfz-Türschloss (3) für die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) entsprechend.
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Der zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Kfz-Türschloss (3), das zunächst einen Schlossrahmen (301) mit integrierten Befestigungsmitteln (303) und eine im Schlossrahmen (301) gelagerte Schlossmechanik (305) umfasst, die einen Schließzylinder (305a), ein Stellelement (305b) und einen Schließhebel (305c) aufweist, wobei der Schließhebel (305c) mit einer Verschlusseinrichtung verbindbar ist.
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Ferner umfasst das Kfz-Türschloss (3) eine den Schlossrahmen (301) mit Schlossmechanik (303) nach außen hin abdeckende Frontplatte (309) und eine an der Frontplatte (309) angeordnete Handhabe (311), die kraftschlüssig mit der Schlossmechanik (305) verbunden ist.
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Das erfindungsgemäße Kfz-Türschloss (3) umfasst ferner die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1), wie sie vorstehend beschrieben wurde, wobei die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) so an dem Schlossrahmen (301) angeordnet ist, dass der Grundkörper (101) der Sicherheitseinrichtung (1) den Schließhebel (305c) nach außen hin zumindest teilweise abdeckt. Insbesondere wird der kritische Bereich (K) des mechanisch greifbaren Betätigungsbereiches aus Stellelement (305b) und Schließhebel (305c) abdeckt.
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Der Schlossrahmen (301) trägt alle für ein Kfz-Türschloss (3) notwendigen Teile, insbesondere die Schlossmechanik (305), die dem Fachmann bekannt sind. Die in dem Schlossrahmen (301) integrierten Befestigungsmittel (303) sind insbesondere Gewinde, die durch entsprechende Öffnungen des Karosserieblechs geführt und dann mit passenden Muttern verschraubt werden. Diese Befestigungsmittel (303) werden auch durch die Befestigungsöffnung (105) der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung (1) geführt, um diese zu befestigen.
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Innerhalb der Schlossmechanik (305) dient das Stellelement (305b) dazu, die von der Handhabe (311) aufgebrachte lineare Bewegung in eine Drehbewegung des Schließhebels (305c) umzuwandeln. Der Schließhebel (305c) ist seinerseits mit einer Verschlusseinrichtung verbindbar, beispielsweise einem Bestätigungsgestänge, das die Türe öffnet, bzw. schließt.
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Die nach außen hin abdeckende Frontplatte (309) kann als gemeinsames Bauteil mit dem Schlossrahmen (301) gefertigt sein. Sie schützt vor allem die Schlossmechanik (305) und lagert die Handhabe (311). Die Handhabe (311) kann je nach Typ des Kfz-Türschlosses (3) unterschiedlich ausgestaltet sein, beispielsweise als Griffbügel wie in den Figuren oder als Klappe.
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Das erfindungsgemäße Kfz-Türschloss (3) kann nach dem Abbau der Innenverkleidung der Kfz-Tür in einfacher Weise montiert werden, wobei die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) auf der Innenseite des Karosserieblechs der Kfz-Tür angebracht wird, so dass es nicht mehr möglich ist, wie vorstehend beschrieben mit einem länglichen festen Gegenstand in der Nähe des Schließzylinders zwischen Kfz-Türschloss und Karosserieblech einzustechen und damit das Karosserieblech einzuschneiden und das Betätigungsgestänge über das Stellelement (305b) und den Schließhebel (305c) zu bedienen.
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In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kfz-Türschlosses (3) ist das Winkelelement (107) der Sicherheitseinrichtung (1), das gegenüber dem Grundkörper (101) um einen Winkel (α) abgewinkelt ist, nach innen gerichtet und deckt den Schließhebel (305c) zur Seite hin zumindest teilweise ab.
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Mit dieser Anordnung des Winkelelements (107) wird wirkungsvoll verhindert, dass die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) innerhalb des erfindungsgemäßen Kfz-Türschlosses (3) mit einem entsprechenden Werkzeug seitlich umgangen wird, um den Schließhebel (305c) doch betätigen zu können. Durch die Abkantung des Winkelelements (107) wird eine weitere Stabilität in die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung (1) gebracht, die deren Verbiegen verhindert.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Frontplatte (309) eine Griffmulde (313) aufweisen, in der die Handhabe (311) zumindest teilweise eingelassen ist.
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von die Erfindung nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen anhand der Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Es zeigen:
- 1a eine allgemeine, bildliche Darstellung eines Kfz-Türschlosses nach dem Stand der Technik von der Außenseite,
- 1b eine schematisierte Darstellung des Kfz-Türschlosses in 1a,
- 1c eine allgemeine, bildliche Darstellung eines Kfz-Türschlosses nach dem Stand der Technik von der Innenseite,
- 1d eine schematisierte Darstellung des Kfz-Türschlosses in 1c,
- 2a eine Abbildung der Karosserie einer Kfz-Tür von der Außenseite nach einem Aufbruchversuch,
- 2b eine Abbildung der Karosserie der Kfz-Tür aus 2 von der Innenseite nach einem Aufbruchversuch,
- 3a eine schematisierte Darstellung des erfindungsgemäßen Kfz-Türschlosses 3 von der Außenseite in einer Ausführungsform der Erfindung,
- 3b eine schematisierte Darstellung des erfindungsgemäßen Kfz-Türschlosses 3 aus 3a von der Innenseite in einer Ausführungsform der Erfindung,
- 3c eine schematisierte Darstellung des erfindungsgemäßen Kfz-Türschlosses 3 aus 3a, 3b von der Seite in einer Ausführungsform der Erfindung,
- 4a eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 1 nach einer Ausführungsform der Erfindung und
- 4b eine perspektivische schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 1 aus 4a nach einer Ausführungsform der Erfindung.
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Wie einleitend bereits ausgeführt weisen herkömmliche Kfz-Türschlösser, insbesondere von Transportern, Kastenwagen oder Wohnmobilen, Sicherheitsmängel auf, die durch die Anordnung des Kfz-Türschlosses in der Karosserie der Kfz-Tür bedingt sind. Eine konstruktive Änderung der Karosserie und/oder des Kfz-Türschlosses wäre/n mit sehr hohen Kosten verbunden, so dass bislang davon Abstand genommen wurde.
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Hier bietet die vorliegende Erfindung Abhilfe, indem mit der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 1, wie sie schematisch in den 4a und 4b dargestellt ist, ein Bauteil bereitgestellt wird, das einerseits kostengünstig herstellbar ist und ohne großen Aufwand montiert werden kann, und andererseits einen wirkungsvollen Aufbruchschutz bietet.
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Durch die Anordnung der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 1 an einem Kfz-Türschloss 3, wie in den 3a, 3b und 3c dargestellt, wird der kritische Bereich K der Kfz-Tür verstärkt und insbesondere der Schließhebel 305c nach außen hin abgedeckt, so dass er nicht mehr durch einfaches Aufstechen, bzw. Einschneiden des Karosserieblechs mit einem länglichen festen Gegenstand neben dem einem Kfz-Türschloss 3 erreicht und betätigt werden kann.
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In den 3a, 3b und 3c wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 1 und des erfindungsgemäßen Kfz-Türschlosses 3 dargestellt.
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3a zeigt dabei in der Außenansicht ein zunächst herkömmlich aussehendes Kfz-Türschloss 3 mit der nach außen hin abdeckenden Frontplatte 309 mit Griffmulde 313, dem integrierten Schließzylinder 305a und der Handhabe 311. Halb verdeckt hinter bzw. unter der abdeckenden Frontplatte 309 des Kfz-Türschlosses 3 ist die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung 1 zu erkennen, welche sich zu einem Viertel bis einem Drittel unter der Frontplatte 309 erstreckt. Zudem ist der kritische Bereich K gekennzeichnet, der bei herkömmlichen Kfz-Türschlössern gravierende Sicherheitsmängel aufweist.
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3b zeigt das erfindungsgemäße Kfz-Türschloss 3 von hinten. In dem Schlossrahmen 301 ist die Schlossmechanik 305 gelagert, wobei insbesondere das Stellelement 305b und der Schließhebel 305c zu erkennen sind. Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung 1 wird so angebracht, dass der von vorne nach hinten durchgehende Schließzylinder 305a von der nach außen offenen Aussparung 103 umgeben wird. Wichtig beim Anbringen ist, dass die Sicherheitseinrichtung 1 hierbei zwischen die Frontplatte 309 und das Karosserieblech der Kfz-Tür einerseits und den Schließhebel 305c andererseits geschoben wird, so dass der Schließhebel 305c von außen betrachtet vollständig abgedeckt und damit geschützt wird. Der kritische Bereich K wird somit wirkungsvoll vermieden.
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Beim Installieren des erfindungsgemäßen Kfz-Türschlosses 3 werden die integrierten Befestigungsmittel 303 zunächst durch entsprechende Öffnungen im Karosserieblech der Kfz-Tür geführt. In dieser Ausführungsform sind die Befestigungsmittel 303 M6-Gewindestifte, die mit ihrem einen Ende in dem Schlossrahmen 301 aus Kunststoff eingegossen sind. Bei der Montage der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 1 wird diese zunächst mit den beiden Befestigungsöffnungen 105, die hier zur besseren Justierbarkeit als Langlöcher ausgeführt sind, über die M6-Gewindestifte (Befestigungsmittel 303) geschoben und anschließend mit passenden M6-Sperrzahnmuttern (DIN6923-8-A2C) verschraubt.
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Der Schließhebel 305c wird beim Installieren des erfindungsgemäßen Kfz-Türschlosses 3 mit einer nicht näher dargestellten Verschlusseinrichtung verbunden. Diese Verschlusseinrichtung ist beispielsweise ein Bestätigungsgestänge, das zum Verriegelungsmechanismus der Kfz-Tür führt und diese öffnet, bzw. schließt.
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In 3c ist das erfindungsgemäße Kfz-Türschloss 3 mit der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 1 von der Seite dargestellt. Im kritischen Bereich K ist gut zu erkennen, wie die Sicherheitseinrichtung 1 zwischen der Frontplatte 309 und dem Schließhebel 305c angeordnet ist, ohne die originäre Funktion des Kfz-Türschlosses 3 zu beeinträchtigen. Gut zu erkennen ist auch das Winkelelement 107 der Sicherheitseinrichtung 1, das ein seitliches Umgehen des Grundkörpers 101 der Sicherheitseinrichtung 1 verhindert.
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In der in den 3a, 3b und 3c dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung 1 aus einem verzinkten Stahlblech S235JR mit 1,5 mm Stärke gefertigt.
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4a zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung 1 mit den für diese spezielle Ausführungsform wichtigsten Maßen. In dieser Darstellung ist das Winkelelement 107 an der dritten Seite 101c nur angedeutet. In 4b wird die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung 1 perspektivisch dargestellt, so dass das Winkelelement 107 und seine Ausrichtung gut zu erkennen sind. In dieser speziellen Ausführungsform beträgt der Winkel α 90°. Abhängig von der Einbausituation kann der Winkel α auch größer oder kleiner gewählt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitseinrichtung
- 101
- flächenhaft ausgebildeter Grundkörper
- 101a
- erste Seite
- 101b
- zweite Seite
- 101c
- dritte Seite
- 101d
- vierte Seite
- 103
- Aussparung
- 105
- Befestigungsöffnung
- 107
- Winkelelement
- 3
- Kfz-Türschloss
- 301
- Schlossrahmen
- 303
- Befestigungsmittel
- 305
- Schlossmechanik
- 305a
- Schließzylinder
- 305b
- Stellelement
- 305c
- Schließhebel
- 309
- Frontplatte
- 311
- Handhabe
- 313
- Griffmulde
- α
- Winkel
- E
- Einschnitt
- K
- kritischer Bereich