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Die Erfindung betrifft eine Türschloßanordnung
für Kraftfahrzeuge
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1. Unter Türschloßanordnung
ist auch eine Schloßanordnung
beispielsweise für
eine Hecktür
oder eine Schiebetür
eines Kraftfahrzeugs oder auch für
eine Heckklappe, im Extremfall auch für eine Motorhaube zu verstehen.
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Türschloßanordnungen
für Kraftfahrzeugtüren sind
in einer Vielzahl von Ausführungsformen
bekannt. Für
die vorliegende Erfindung ist Voraussetzung, daß die Türschloßanordnung in der Karosserie eine
von außen
unzugänglich
angebrachte Schloßmechanik
aufweist, die aber über
eine Schließzylinderanordnung
von außen
betätigt
werden kann. Die Schließzylinderanordnung
ist am Karosserie-Außenblech,
sei es an der Kraftfahrzeugtür,
sei es am Außenblech
eines Rahmens, von außen
zugänglich
angebracht. Interessante Beispiele dafür findet man in der
DE-A-36 28 376 und
in der
DE-C-38 27 564 ,
deren Offenbarungsgehalt hiermit auch zum Offenbarungsgehalt der
vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird.
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Der Übertragung der Stellbewegung
der Schließzylinderanordnung
in die Schloßmechanik dient
ein Übertragungselement.
Der
DE-A-36 28 376 ist
beispielhaft zu entnehmen, wie eine solche Schließzylinderanordnung
am fertigen Fahrzeug montiert wird. Regelmäßig befindet sich dabei die Schloßmechanik
bereits fest an ihrem Platz in der Karosserie des Kraftfahrzeugs,
die Schließzylinderanordnung
wird von außen
an die Karosserie angesetzt und wiederum von innen mit der Karosserie
verschraubt. Durch das Ansetzen kommt das Übertragungselement der Schließzylinderanordnung
mit einem dazu korrespondierenden Kupplungselement an der Schloßmechanik
formschlüssig
in Eingriff, so daß in montiertem
Zustand beide Elemente miteinander formschlüssig in Eingriff stehen. Sehr
häufig
ist das Kupplungselement in seinem Lager um die eigene Längsachse
drehbar angebracht und wird axial mit dem Übertragungselement formschlüssig in
Eingriff gebracht. Ein solches Kupplungselement bezeichnet man als
Nuß. Eine
solche Nuß kann
einteilig (
DE-A-36 28
376 ) oder zweiteilig, bestehend aus Außennuß und Innennuß (
DE-C-38 27 564 ),
ausgeführt sein.
Eine zweiteilige Nuß hat
besondere Vorteile hinsichtlich der Übertragung von Stellbewegungen
in die Schloßmechanik
und der davon teilweise unabhängigen
Betätigung
von Schaltern für
Steuerungsfunktionen.
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Die oben erläuterten Türschloßanordnungen für Kraftfahrzeuge
sind seit langem in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und haben
sich bewährt.
Zunehmend werden Kraftfahrzeuge mit Diebstahlsicherungsanlagen ausgerüstet. Dazu
gibt es einerseits mechanische Komponenten, die Diebstahlsicherungsfunktionen
der einzelnen Türschloßanordnungen
realisieren, ist andererseits vorgesehen eine Alarmauslösung bei
unbefugtem Betätigen
von Türschloßanordnungen.
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In jüngerer Zeit gibt es zunehmend
Kraftfahrzeugdiebstähle,
bei denen der Kraftfahrzeugdieb die Schließzylinderanordnung gewaltsam
aus dem Karosserie-Außenblech
entfernt. Er erreicht dann das Übertragungselement
oder, falls das Übertragungselement
beim gewaltsamen Entfernen der Schließzylinderanordnung von der
Schließzylinderanordnung mitgenommen
wird, das Kupplungselement an der Schloßmechanik von außen und
kann mit einem entsprechenden Werkzeug das Kupplungselement so betätigen als
werde es ordnungsgemäß von der Schließzylinderanordnung
her betätigt.
Damit erkennt die Schaltungsanordnung der Diebstahlsicherungsanlage
(Alarmanlage) nicht, daß hier
ein gewaltsames Eindringen in den Innenraum des Kraftfahrzeugs erfolgt,
ein Alarm unterbleibt.
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Die oben angegebenen Türschloßanordnungen
haben bereits Übertragungselemente,
die beim gewaltsamen Entfernen der Schließzylinderanordnung von der
Schließzylinderanordnung
jedenfalls zum Teil mitgenommen werden. Das gilt auch für die weitere
bekannte Konstruktion (
US
3,597,949 A ), die mit einer Sollbruchstelle im Übertragungselement
arbeitet. Auch an dem verbleibenden Teil des Übertragungselementes kann man
jedoch mit einem entsprechenden Werkzeug angreifen und das Kupplungselement
in der zuvor erläuterten
Weise betätigen.
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Der Lehre liegt das Problem zugrunde,
die bekannte Türschloßanordnung
für Kraftfahrzeuge
so zu verbessern, daß mit
dieser Türschloßanordnung ausgerüstete Kraftfahrzeuge
weniger leicht gestohlen werden können. Auch bei einem gewaltsamen Entfernen
der Schließzylinderanordnung
soll ein Zugang in das Innere des Kraftfahrzeuges also ohne Auslösen der
Alarmanlage nicht möglich
sein.
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Die zuvor aufgezeigte Aufgabe wird
bei einer Türschloßanordnung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Wesentlich ist, daß das Kupplungselement
nach gewaltsamem Entfernen des Übertragungselementes
so modifiziert ist, daß es
von außen
nicht mehr im Sinne einer Öffnungsfunktion
der Türschloßanordnung
betätigbar
ist. Es wird durch das Schutzelement unverzüglich verschlossen.
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Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre der werden nachfolgend anhand der Erläuterung zweier lediglich bevorzugter
Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung näher
diskutiert.
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In der Zeichnung zeigt
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1 in
einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel einer Türschloßanordnung
für ein
Kraftfahrzeug,
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2 in
einer ebenfalls schematischen Darstellung ähnlich 1 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Türschloßanordnung
für Kraftfahrzeuge.
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1 zeigt
eine Türschloßanordnung
für Kraftfahrzeuge,
die, wie eingangs erläutert
worden ist, nicht nur für
Seitentüren
von Kraftfahrzeugen, sondern auch für Hecktüren, Heckklappen, Schiebetüren oder
gar Motorhauben einsetzbar ist. Die dargestellten Bauteile können dabei
am beweglichen Element der Karosserie, also beispielsweise der Seitentür angeordnet
sein, ebensogut können
sie aber auch am feststehenden Türrahmen
der Karosserie angeordnet sein, beispielsweise häufig anzutreffen bei Heckklappen.
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Die in 1 dargestellte
Türschloßanordnung
für Kraftfahrzeuge
weist zunächst
eine am Karosserie-Außenblech 1 (das
kann das Türblech
oder das Türrahmenblech
sein) von außen
zugänglich
angebrachte Schließzylinderanordnung 2 auf.
Ein Schlüssel 3 ist
in die Schließzylinderanordnung 2 eingesteckt.
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Angedeutet ist eine in der Karosserie
angeordnete Tragplatte 4 (Tragblech), die Teil einer in
der Karosserie von außen
unzugänglich
angebrachten Schloßmechanik 5 ist
oder mit dieser in fester Verbindung steht.
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Die Prinzipdarstellung in 1 zeigt weiter ein an der
Schließzylinderanordnung 2 angebrachtes,
die Verbindung von der Schließzylinderanordnung 2 in
die Schloßmechanik 5 herstellendes Übertragungselement 6.
Zu dem Übertragungselement 6 korrespondiert
ein Kupplungselement 7 an der Schloßmechanik 5, mit dem
das Übertragungselement 6 formschlüssig so
in Eingriff steht, daß eine Drehbewegung
des Schlüssels 3 über dieses Übertragungselement 6 in
eine entsprechende Drehbewegung des Kupplungselements 7 umgesetzt
wird. Die Drehbewegung des Kupplungselements 7 wird, ohne daß das hier
im einzelnen dargestellt ist, in die Schloßmechanik 5 hinein übertragen
und führt
zum Verriegeln oder Entriegeln des Kraftfahrzeug-Türschlosses,
wie das an sich aus dem Stand der Technik umfangreich bekannt ist.
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Wesentlich ist nun, daß bei gewaltsamem Entfernen
der Schließzylinderanordnung 2 das Übertragungselement 6 von
der Schließzylinderanordnung 2 mitgenommen
wird und daß das
Kupplungselement 7 nach dem gewaltsamen Entfernen des Übertragungselementes 6 so
modifiziert ist, daß es von
außen
dann nicht mehr im Sinne einer Öffnungsfunktion
betätigbar
ist. Auch kann vorgesehen sein, daß durch das gewaltsame Entfernen
der Schließzylinderanordnung 2 die
hier nicht weiter dargestellte Diebstahlsicherungsanlage (Alarmanlage)
ausgelöst wird,
also eine entsprechende Schaltfunktion vorgesehen ist.
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Das Ansinnen eines Kraftfahrzeugdiebes, durch
gewaltsames Entfernen der Schließzylinderanordnung 2 Zugang
zur Schloßmechanik 5 so
zu gewinnen, als habe er einen passenden Schlüssel 3, wird dadurch
nachhaltig vereitelt.
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Im einzelnen ist im in
1 dargestellten Ausführungsbeispiel
vorgesehen, daß das Übertragungselement
6 als
gerade gestreckte Drehstange ausgeführt ist. Das entspricht etwa
der Ausführung der
DE-A-36 28 376 .
Der Drehstange, die das Übertragungselement
6 bildet,
ist eine Druckfeder
8 zugeordnet, die einen am Ende des Übertragungselementes
6 befindlichen
Nußtrichter
9 elastisch
in Richtung des Endes des Übertragungselementes
6 vorspannt. Alternativ
könnte
auch das Kupplungselement
7 selbst, wie aus dem Stand der
Technik bekannt, auf der dem Übertragungselement
6 zugewandten
Seite trichterförmig
ausgebildet sein.
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Die Trichterform des Nußtrichters 9 soll
das Zusammenführen
des Übertragungselementes 6 mit dem
Kupplungselement 7 beim Einbau der Schließzylinderanordnung 2 erleichtern.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, daß das
Kupplungselement 7 als in einem Lager um die eigene Längsachse
drehbare Nuß ausgeführt ist,
die eine Formschlußaufnahme 10 für das Übertragungselement 6,
im dargestellten Ausführungsbeispiel
für den
Nußtrichter 9,
aufweist. Die Formschlußaufnahme 10,
mit der ein Formschlußelement
des Nußtrichters 9 in
Eingriff kommt, ist in 1 nur
angedeutet.
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Der Stand der Technik zeigt, wie
eingangs schon erläutert,
einteilige Nüsse
und zweiteilige Nüsse
als Kupplungselemente. Das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel
ist ein solches mit einer zweiteiligen Nuß als Kupplungselement 7,
die also aus einer in die Schloßmechanik 5 hinein
verbundenen Innennuß 11 und
einer mit dieser gekuppelten, mit dem Übertragungselement 6 zu
verbindenden Außennuß 12 zusammengesetzt
ist. Die Innennuß 11 und
die Außennuß 12 sind
an sich gegeneinander frei drehbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind Innennuß 11 und
Außennuß 12 aber
auf bestimmte Weise mit Hilfe des Übertragungselementes 6 miteinander drehfest
verbunden.
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In dem normalen Betriebszustand ist
die drehfeste Verbindung von Innennuß 11 und Außennuß 12,
ggf. unter Einschluß einer
gewissen Totgangverbindung zwischen beiden, die der Erzeugung von Schaltfunktionen
dient, natürlich
erforderlich, um die Drehbewegung der Außennuß 12 letztlich auf
die Innennuß 11 und damit
in die Schloßmechanik 5 zur
Erzeugung der gewünschten
Entriegelung oder Verriegelung zu übertragen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel
dient der drehfesten Verbindung der Außennuß 12 mit der Innennuß 11 ein
sogenanntes "Paddel" 13, ein
abgeflachtes Verbindungsteil, das in die in 1 rechts dargestellte rechteckige, mittige Öffnung der
Innennuß 11 eintritt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, daß das
Paddel 13 von vornherein im Kupplungselement 7,
also in Innennuß 11 und
Außennuß 12 eingesteckt
ist und die beiden Teile miteinander drehfest verbindet. Durch Einsetzen
der Schließzylinderanordnung 2 in
das Karosserie-Außenblech 1 wird
der Nußtrichter 9 nicht
nur über
die Formschlußaufnahme 10 mit
der Außennuß 12 drehfest
gekuppelt, sondern kommt im dargestellten Ausführungsbeispiel auch mit einer
Rastaufnahme 14 mit einem Rastkopf 15 des Paddels 13 rastend
in Eingriff.
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Zieht man an der Schließzylinderanordnung 2 zum
Zwecke des gewaltsamen Entfernens aus dem Karosserie-Außenblech 1 in
Längsrichtung,
so wird mit dem Übertragungselement 6 zugleich
das Paddel 13, das ja verrastet ist, in Längsrichtung
aus dem Kupplungselement 7 herausgezogen. Im Inneren der Karosserie
verbleiben die Außennuß 12 und
die Innennuß 11,
die das Kupplungselement 7 bilden.
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Ohne eine weitere Maßnahme wäre nun die in 1 rechts erkennbare rechtekkige Öffnung 16 in der
Innennuß 11 beispielsweise
mit einer Klinge eines Schraubendrehers erreichbar. Das wird nun
dadurch verhindert, daß in
der Innennuß 11
im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Schutzelement 17 in Form einer Blattfeder angebracht
ist. Bei der Vormontage wird das Paddel 13 in die Öffnung 16 eingeschoben
und die das Schutzelement 17 bildende Blattfeder dazu zur
Seite gedrückt
und gespannt. Wird das Paddel 13 nun in Längsrichtung
herausgezogen beim gewaltsamen Entfernen der Schließzylinderanordnung 2,
so schnappt die das Schutzelement 17 bildende Blattfeder über die Öffnung 16 und
verschließt
diese zu völliger
Unzugänglichkeit.
Da sich das Ganze im Innenbereich zwischen Außennuß 12 und Innennuß 11 abspielt,
ist das Schutzelement 17 von außen auch nicht weiter zugänglich.
In diesem Fall ist die Außennuß 12 dann
mangels drehfester Verbindung durch das Paddel 13 gegenüber der
Innennuß 11 frei
drehbar, eine Betätigungsfunktion
der Innennuß 11 erfolgt
nicht mehr. Das Kraftfahrzeug kann nicht geöffnet, die Türschloßanordnung
nämlich nicht
entriegelt werden.
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Das in 1 dargestellte
Ausführungsbeispiel
zeigt, wie zuvor erläutert,
die das Schutzelement 17 bildende Blattfeder angeordnet
in der Innennuß 11,
jedoch die Öffnung 16 in
der Außennuß 12 überdeckend.
Die Formschlußverbindung
zwischen dem Paddel 13 und der Öffnung 16 in der Außennuß 12 liegt
in diesem Fall nur im innersten Bereich der Außennuß 12, also nahe der
Innennuß 11 und
bei vorgeschnappter Blattfeder innerhalb der Blattfeder, die das
Schutzelement 17 bildet, vor. In diesem Sinne "außerhalb" der Blattfeder ist
die Außennuß 12 mittig einfach
mit einer Kreisöffnung
versehen, an der ein Kraftangriff nicht erfolgen kann.
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Die das Schutzelement 17 bildende
Blattfeder kann auch ausschließlich
in der Außennuß 12 angeordnet
sein, dann wäre
von selbst ohne weiteres gewährleistet,
daß die
Außennuß 12 bei
fehlendem Paddel 13 gegenüber der Innenruß 11 frei
drehbar ist.
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Beispielsweise ist es möglich, dem
Kupplungselement 7 einen Mikroschalter zuzuordnen, der beim
Einstecken des Übertragungselements 6 zu formschlüssigem Eingriff
mit dem Kupplungselement 7 geschaltet wird. Beim Herausziehen
des Übertragungselementes 6 bei
gewaltsamem Entfernen der Schließzylinderanordnung 2 wird
dann der Schalter wieder betätigt
und löst
die Alarmanlage aus.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Anordnung
einer Türschloßanordnung
an einer Kraftfahrzeugtür
o. dgl. Diese unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel nach 1 dadurch, daß hier eine
koaxiale Anordnung der Schließzylinderanordnung
2 zum Kupplungselement 7 der Schloßmechanik 5 nicht
erforderlich ist. Hier wird ein seitlicher Versatz dadurch möglich, daß sich das Übertragungselement 6 in
einem Winkel, vorzugsweise senkrecht zur Längsachse der Schließzylinderanordnung
2 zum versetzt dazu angeordneten Kupplungselement 7 an
der Schloßmechanik 5 erstreckt.
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Im übrigen ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel
der 2 das "Innenleben" innerhalb des Nußtrichters 9 so
wie auch in 1 dargestellt.
Ein zusätzlicher
Stellhebel 18, der mit einer Biegefeder 19 belastet
ist, ersetzt die Druckfeder 8 auf dem Übertragungselement 6 der 1 und vermag Toleranzen
des Nußtrichters 9 gegenüber der
Außennuß 12 auszugleichen.
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Schon der seitliche Versatz bei dem
zuvor erläuterten
Ausführungsbeispiel
macht das Kupplungselement 7 der Schloßmechanik 5 weitgehend
unzugänglich,
wenn man die Schließzylinderanordnung 2 entfernt.