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Die Erfindung betrifft einen Handgriff für die Türinnenseite eines Kraftfahrzeugs, umfassend einen Montagebereich, der zur Anbringung des Handgriffes an der Türinnenseite ausgebildet ist, und einen Griffbereich, der zur Handhabung des Handgriffes durch einen Benutzer ausgebildet ist.
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Die Erfindung umfasst ferner eine Kraftfahrzeugtür mit einem solchen Handgriff.
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Derartige Handgriffe werden an der Innenseite der Türen von Kraftfahrzeugen vorgesehen, um Personen das Öffnen und Schließen der Tür von innen zu ermöglichen. Dabei greift eine Person den Griff und zieht die Tür entweder zu sich hin oder drückt sie von sich weg, um die Tür entsprechend zu bewegen. Typischerweise kann ein solcher Handgriff in die Form einer Armlehne integriert sein, aber es sind auch separate Handgriffe bekannt, die eine freiere Gestaltung und Ausrichtung des Griffes ermöglichen.
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Allerdings müssen auch separat angebrachte Handgriffe den dauerhaft auftretenden Kräften standhalten und sollten möglichst ergonomisch angebracht sein, bei Unfällen keine Verletzungen verursachen und sich gut in die Optik einer Türinnenverkleidung einfügen.
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Beispielsweise beschreibt die Offenlegungsschrift
DE 10 2010 037 805 A1 eine Handgriffvorrichtung für die Türverkleidung eines Kraftfahrzeugs, welche einen Handgriff aufweist, der ein unteres und ein oberes Ende aufweist. An dem unteren Ende des Handgriffs ist ein Befestigungsabschnitt ausgeformt, mit dem der Handgriff an einer Armlehne der Türverkleidung befestigt werden kann. Das obere Ende hat hingegen die Form eines Griffes, der von dem oberen Ende vorspringt. Der Griff ist dabei O-förmig, so dass sich eine Grifföffnung ausbildet, in welche ein Nutzer eingreifen kann. Der Handgriff ist ferner aus drei Teilen aufgebaut, wobei es sich um ein inneres und äußeres Handgriffteil vorzugsweise aus Kunststoff handelt, zwischen denen ein Verstärkungsteil aus Stahl angebracht ist. Das innere Handgriffteil bildet den Befestigungsabschnitt aus, mit dem der gesamte Handgriff an der Armlehne montiert werden kann. Dazu können mehrere Nuten, Bohrungen, Stifte, etc. vorgesehen sein, wobei an der Türinnenverkleidung auch eine Verstärkungsplatte vorgesehen sein kann, um die Stabilität des daran montierten Handgriffs zu erhöhen.
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Diese Art von Handgriffen hat jedoch den Nachteil, dass beim Betätigen des Griffs im oberen Bereich erhebliche Drehmomente im Befestigungsabschnitt im unteren Bereich entstehen. Je nach variierender Zug- oder Druckrichtung beim Öffnen und Schließen der zugehörigen Tür können Drehmomente mit verschiedensten Richtungen bzw. Drehachsen auftreten, so dass die Befestigung mit zwei oder mehr Schrauben entsprechend ausgeführt sein muss, damit es nicht nach einiger Zeit zur Lockerung des Griffes kommt.
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Ferner sind nach oben orientierte Handgriffe mit einer O-förmigen Öffnung oftmals ergonomisch ungünstig, da sie insbesondere großen Personen keine ausreichende Möglichkeit bieten, den Griff geeignet zu greifen. Relativ kleine Öffnungen im Griff verschlechtern die Ergonomie ebenfalls, wenn Personen mit großen Händen nicht durch sie hindurchgreifen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Handgriff für die Türinnenseite eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, der einfach, stabil und möglichst ergonomisch montierbar ist. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, eine Kraftfahrzeugtür mit einem solchen Handgriff bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Handgriff gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Handgriffs ergeben sich aus den Unteransprüchen 2–12. Ferner wird die Aufgabe durch eine Kraftfahrzeugtür gemäß dem unabhängigen Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Kraftfahrzeugtür ergeben sich aus den Ansprüchen 14–15. Der erfindungsgemäße Handgriff eignet sich zur Anbringung an der Türinnenseite eines Kraftfahrzeugs und umfasst einen Montagebereich, der zur Anbringung des Handgriffes an der Türinnenseite ausgebildet ist, und einen Griffbereich, der zur Handhabung des Handgriffes durch einen Benutzer ausgebildet ist. Dabei umfasst der Handgriff einen Grundkörper, der im Wesentlichen U-förmig mit zwei Schenkeln und einem Rücken ausgeformt ist, welcher die beiden Schenkel miteinander verbindet, wobei der Griffbereich an einem ersten Schenkel ausgebildet ist, während der Montagebereich an dem zweiten Schenkel des Grundkörpers ausgebildet ist.
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Durch diese U-Form des Grundkörpers des Handgriffs kann der Handgriff mit dem ersten Schenkel des Montagebereiches an der Türinnenseite eines Kraftfahrzeugs montiert werden, während der zweite Schenkel mit dem Griffbereich vor der Türinnenseite verläuft und so von einer Person gegriffen werden kann. Dabei liegen der Montagebereich und somit die zugehörigen Befestigungspunkte hinter dem Griffbereich. Zieht eine Person horizontal an dem Griffbereich, um die Tür beispielsweise zu schließen, entstehen durch diese Kraft im Montagebereich kaum Drehmomente, sondern überwiegend Zugkräfte. Die Befestigung des Handgriffs an der Türinnenseite ist somit weniger Drehmomenten ausgesetzt und kann entsprechend einfacher ausgeführt werden bzw. ist stabiler als andere Befestigungen. Auch kann der Handgriff direkt an dem Türkörper oder einer steifen Türinnenverkleidung montiert werden.
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Dabei kann der Griffbereich einstückig mit dem Grundkörper ausgebildet sein, oder an dem ersten Schenkel des Grundkörpers ist ein Griffelement angebracht, welches den Griffbereich ausbildet. Die zweite Variante hat den Vorteil, dass der Griffbereich aus einem anderen Material gebildet werden kann als der restliche Handgriff und damit insbesondere der Montagebereich. Beispielsweise kann der Grundkörper aus Metall bestehen, so dass auch der Montagebereich aus Metall ist, während das wenigstens eine Griffelement wenigstens teilweise aus Kunststoff besteht. So kann der Montagebereich möglichst stabil aus Metall ausgeformt werden, das Griffelement jedoch optisch und haptisch ansprechend aus einem oder mehreren Kunststoffbauteilen bestehen.
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Um den Handgriff an der Innenseite einer Tür zu befestigen, können am zweiten Schenkel des Montagebereiches wenigstens zwei Montagebohrungen vorgesehen sein. Über diese Bohrungen und zugehörige Schrauben kann der Handgriff dann festgeschraubt werden, wobei die Bohrungen so im Montagebereich angeordnet sind, dass sie die auftretenden Kräfte und Drehmomente möglichst optimal aufnehmen, ohne dass es durch Dauerbelastung zu Beschädigungen des Handgriffes kommt. Die Bohrungen können ergänzt werden durch Stifte, Nuten, Stege und/oder Rastmittel im Montagebereich, mit denen der Handgriff für die richtige Montage einfach an der Tür ausgerichtet werden kann.
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Um die Montage des Handgriffs zu erleichtern, kann der erste Schenkel mit dem Griffbereich so ausgeformt sein, dass der dahinter liegende Montagebereich dennoch mit einem Werkzeug zugänglich ist. Beispielsweise können dazu im ersten Schenkel des Griffbereiches wenigstens zwei Zugangsbohrungen vorgesehen sein, die mit den Montagebohrungen im Montagebereich fluchten. So kann ein Schraubwerkzeug durch diese Zugangsbohrungen hindurch gesteckt werden, um Schrauben auf der anderen Seite zu montieren. Dabei kann vorgesehen sein, dass ein oder mehrere Griffelemente zur Ausbildung des Griffbereiches erst nach der Montage des Grundkörpers an einer Tür auf den ersten Schenkel des Grundkörpers angebracht werden, um so den Griffbereich auszubilden und die Zugangsbohrungen zu verdecken. Dabei können die Zugangsbohrungen auch zur Ausrichtung und/oder Befestigung der Griffelemente am Grundkörper dienen.
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Der gesamte Handgriff und damit auch der Grundkörper des Handgriffs können im Rahmen der grundsätzlichen U-Form verschieden ausgeformt sein. Beispielsweise können die beiden Schenkel im Wesentlichen in die gleiche Richtung, oder sogar parallel zueinander verlaufen. Insbesondere der Griffbereich kann jedoch auch leicht gebogen ausgeführt sein, wobei die beiden Schenkel aber im Wesentlichen immer noch in die gleiche Richtung verlaufen.
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Unter die erfindungsgemäße U-Form des Handgriffs fällt auch eine Ausführungsform, bei welcher der Handgriff im Bereich des Rückens zwischen den beiden Schenkeln tordiert ist, so dass die Schenkel nicht parallel zueinander verlaufen. Die beiden Schenkel scheren auseinander und weisen in unterschiedliche Richtungen. Hierdurch wird die Montage des Handgriffs erleichtert, da der Griffbereich nicht mehr direkt vor dem Montagebereich liegt und der Montagebereich so leichter zugänglich ist. In dieser Ausführungsform müssten innerhalb des Griffbereiches beispielsweise keine Zugangsbohrungen vorgesehen sein, um mit einem Schaubwerkzeug Zugriff auf Befestigungsschrauben zu erhalten, da der Griffbereich den Montagebereich nicht verdeckt. Zwar liegt der Kraftangriffspunkt bei der Betätigung des Handgriffs dann nicht mehr genau vor dem Montagebereich, so dass mehr Drehmoment auf den Montagebereich wirkt, aber dennoch hat diese Ausführungsform Vorteile gegenüber herkömmlichen Handgriffen.
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Vorzugsweise wird der Grundkörper durch ein U-Profil gebildet, das sich aus zwei Platten für die Schenkel und einer Platte für den Rücken zwischen den beiden Schenkeln zusammensetzt. Die Materialstärke s des Profils liegt dabei in der Größenordnung zwischen 2 und 5 mm. Die Länge L der Schenkel kann zwischen 100 und 200 mm betragen.
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Durch solche Abmessungen des Handgriffs lässt sich einerseits ein ausreichend großer Montagebereich ausbilden, der einen guten Halt des Handgriffs an der Tür gewährleistet. Ferner ist die Materialstärke groß genug, um Biegekräften standzuhalten, die bei einer Betätigung des Handgriffs insbesondere am Rücken bzw. den jeweiligen Übergängen/Kanten zwischen den beiden Schenkeln und dem Rücken auftreten. Dabei kann wenigstens eine Kante zwischen den Schenkeln und dem Rücken abgerundet ausgeführt ist. Der Abstand zwischen den beiden Schenkeln ist ferner ausreichend groß, damit eine Person den Griffbereich gut hintergreifen kann.
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Die grundsätzliche U-Form des erfindungsgemäßen Handgriffs kann ferner durch jegliche Stege, Ein- oder Ausbuchtungen, etc. ergänzt werden. Beispielsweise kann der zweite Schenkel des Montagebereiches wenigstens einen Verstärkungssteg aufweisen, der winkelig von dem zweiten Schenkel in Richtung des ersten Schenkels absteht. Ein solcher Verstärkungssteg kann beispielsweise durch eine Stange, ein Rohr oder eine Platte gebildet werden, die an Seitenkanten der beiden Schenkel oder in deren Fläche angebracht sind.
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Dabei kann der Verstärkungssteg vom zweiten Schenkel bis an den ersten Schenkel heranragen und sogar fest mit ihm verbunden sein. Der Grundkörper, welcher durch den ersten Schenkel mit dem Griffbereich und den zweiten Schenkel mit dem Montagebereich gebildet wird, ist demnach immer noch U-förmig, aber an diese U-Form können sich Bauteile bzw. Bereiche anschließen, die dem gesamten Körper eine etwas andere Form geben. Wird als Verstärkungssteg beispielsweise eine Platte gewählt, die an die Seitenkante eines plattenförmigen Schenkels angrenzt, bildet diese Platte zusammen mit dem U-Profil des Grundkörpers eine Art Kasten aus. Dieser plattenförmige Verstärkungssteg kann auch als Aufnahme für Schalterelemente dienen, sowie zur Erhöhung der Stabilität des Handgriffs beitragen, indem er die Torsionssteifigkeit erhöht. Allerdings kann der Handgriff zusätzlich zum Montagebereich auch mit dieser Verstärkungsplatte an der Tür befestigt werden, wodurch sich die Lage und Ausrichtung von Befestigungspunkten optimieren lässt.
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Von der Erfindung umfasst ist ferner eine Kraftfahrzeugtür, umfassend wenigstens einen Handgriff, der mit einem Montagebereich an der Türinnenseite montiert ist. Der Handgriff ist dabei gemäß einer oder mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen ausgestaltet.
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Der erfindungsgemäße Handgriff kann mit unterschiedlichen Ausrichtungen an der Tür montiert sein, um ihn möglichst ergonomisch günstig anzubringen. Dabei ist die Anbringung unabhängig von anderen Bauteilen wie Armlehnen, so dass der Handgriff genau der an der Position und mit der Ausrichtung montiert werden kann, die als ergonomisch günstig ermittelt wurde. Falls sich in dem gewünschten Bereich andere Funktionseinheiten wie Fensterheber und/oder Verriegelungsmechanismen befinden, kann der Handgriff auch so angebracht werden, dass diese Funktionseinheiten wenigstens teilweise zwischen den beiden Schenkeln des Handgriffs verlaufen. Der Abstand zwischen dem Montagebereich und dem Griffbereich muss dann nur entsprechend groß gewählt werden.
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Die Ausrichtung des Handgriffs kann so variiert werden, dass das freie Ende des Griffbereiches zu der Anschlagseite der Kraftfahrzeugtür hin- oder von dieser wegweist. Das freie Ende ist hierbei das Ende des Schenkels für den Griffbereich, welches nicht in den Rücken des U-förmigen Körpers übergeht. Vorzugsweise ist der Handgriff dabei schräg an der Tür angebracht, da sich einer Person so unterschiedliche Möglichkeiten zum Greifen des Handgriffs auf verschiedenen Höhen und in verschiedenen horizontalen Lagen bieten. Der Handgriff kann jedoch auch vertikal nach oben weisen oder horizontal verlaufen. Somit kann der Griffbereich in einem Winkel zwischen 0° und 90° zur Horizontalen, insbesondere in einem Winkel zwischen 20° und 60° zur Horizontalen, verlaufen.
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Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Abbildungen.
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Von den Abbildungen zeigt:
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1 eine schematische Darstellung der Anbringung und Ausrichtung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Türgriffs an der Innenseite einer Tür;
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2 eine schematische Darstellung der Anbringung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Türgriffs in Bezug zu weiteren Komponenten einer Tür;
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3 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Grundform des erfindungsgemäßen Türgriffs;
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4 eine schematische Darstellung des Türgriffs gemäß 3 mit einem daran angebrachten Griffelement;
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5 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Grundform des erfindungsgemäßen Türgriffs;
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6 eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der Grundform des erfindungsgemäßen Türgriffs; und
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7 eine schematische Aufsicht auf den U-förmigen Grundkörper eines Handgriffs.
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1 zeigt eine schematische Darstellung der Anbringung und Ausrichtung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Handgriffs 10 an der Türinnenseite 20 einer Tür. Dabei weist die Tür eine Anschlagseite 22 auf, an der sich die Beschläge befinden, mit denen die Tür schwenkbar an einem Kraftfahrzeug angebracht ist (nicht dargestellt). Ferner ist an der Tür ein Türöffner 21 vorgesehen, der als Öffnungshebel ausgeführt ist, und vorzugsweise durch Ziehen an dem Öffnungshebel 21 wird die Tür entriegelt, so dass sie durch Drücken gegen den Handgriff 10 geöffnet und nach außen geschwenkt werden kann. Darüber hinaus kann die Tür durch Ziehen an dem Handgriff 10 zugezogen werden, so dass sie in eine Verriegelung fällt. Die Zugrichtung beim Zuziehen der Tür anhand des Griffes 10 verläuft dann entsprechend des eingezeichneten Pfeils 30 in einer Richtung senkrecht zur Türinnenverkleidung 20.
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Die Tür weist an der Innenseite eine Türinnenverkleidung 20 auf, in welcher der Handgriff 10 neben weiteren Funktionseinheiten wie Verriegelungsmechanismen, Fensterhebern, Airbags, etc. montiert ist. Dabei ist der Handgriff 10 im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei an einem ersten Schenkel ein Griffbereich 11 ausgeformt ist, während ein zweiter Schenkel als Montagebereich 12 ausgebildet ist. Die beiden Schenkel werden über einen Rücken miteinander verbunden, welcher einen Abstand zwischen dem Griffbereich 11 und dem Montagebereich 12 erzeugt.
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Der Handgriff 10 kann unterschiedlich an der Tür ausgerichtet werden. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel zeigt die offene Seite des U-förmigen Handgriffs von der Anschlagseite 22 der Tür weg. Ferner verläuft die Längsachse des Griffbereiches 11 nicht horizontal oder vertikal, sondern in einem Winkel von etwa 45° zur Horizontalen.
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Der Handgriff 10 ist dann über den Montagebereich 12 an der Tür angebracht und kann über den Griffbereich 11 betätigt werden. Dabei stellt der Rücken zwischen den beiden Schenkeln des U-förmigen Handgriffs 10 einen Abstand zwischen dem Griffbereich 11 und der Türinnenverkleidung her, der ein Hintergreifen des Griffbereiches 11 ermöglicht. Der Montagebereich 12 und der Rücken des U-förmigen Griffs 10 können jedoch auch soweit in der Türinnenverkleidung versenkt werden, dass lediglich der Griffbereich 11 aus ihr herausragt. Um den Griff 10 bei dieser Ausführungsform hintergreifen zu können, kann im Bereich des Griffbereiches 11 eine Mulde innerhalb der Türinnenverkleidung 20 ausgeformt sein.
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Wird der Montagebereich 12 größtenteils zusammen mit dem Rücken des U-förmigen Griffs 10 in der Türinnenverkleidung 20 versenkt, können zwischen dem Montagebereich 12 und dem Griffbereich 11 Funktionseinheiten wie beispielsweise ein Fensterheberschalter 60 positioniert werden. Dies ist im Detail auch der Aufsicht in der 2 zu entnehmen, welche die Anbringung eines Handgriffs 10 in Bezug zu weiteren Komponenten einer Tür zeigt. Der Handgriff 10 besteht beispielsweise aus einem U-förmigen Grundkörper, der im Griffbereich mit einem Griffelement versehen ist. Ein solcher U-förmiger Grundkörper 40 ist der schematischen Darstellung der 3 zu entnehmen und kann aus Metall bestehen. Der Grundkörper 40 ist als U-Profil ausgeformt mit zwei Schenkeln 41 und 42, welche durch einen Rücken 43 miteinander verbunden sind. Dabei sind die Kanten an den Übergängen zwischen den Schenkeln 41, 42 und dem Rücken 43 abgerundet ausgeführt.
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Die beiden Schenkel 41 und 42 verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander und haben etwa die gleiche Länge. Die Längen können jedoch auch unterschiedlich sein und die beiden Schenkel müssen nicht parallel zueinander verlaufen, aber können im Wesentlichen in die gleiche Richtung weisen. Beispielsweise kann der Montagebereich 12 plan ausgeführt sein, um ihn gut an der Tür anbringen zu können, während der Griffbereich 11 leicht gewölbt ausgeführt ist. Dabei zeigt die Wölbung des Griffbereiches 11 vorzugsweise in das Innere des Fahrzeugs.
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Der erste Schenkel 42 bildet den Montagebereich 12 aus, indem dort beispielsweise drei Montagebohrungen 50, 51 und 52 vorgesehen sind. Über diese Bohrungen kann der Griff an der Türinnenverkleidung 20 montiert werden, wobei an der Türinnenverkleidung 20 eine entsprechende Montageplatte vorgesehen sein kann. Alternativ kann der Griff über den Montagebereich 12 auch direkt am Türblech fixiert werden.
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Der gegenüberliegende erste Schenkel 11 weist ebenfalls Bohrungen auf, wobei es sich um drei Zugangsbohrungen 53, 54 und 55 handelt, durch welche ein Werkzeug geführt werden kann, um Schrauben durch die Montagebohrungen 50, 51 und 52 zu drehen, da diese ansonsten durch den ersten Schenkel 41 verdeckt werden und nur schwer zugänglich sind. Die Bohrungen 53, 54 und 55 im ersten Schenkel 41 können zusätzlich dazu genutzt werden, ein Griffelement 44 am ersten Schenkel 41 zu fixieren oder zumindest auszurichten, wie es in der 4 gezeigt ist. Dieses Griffelement 44 kann optisch ansprechend aus einem Kunststoff gebildet und an dem ersten Schenkel befestigt werden, um so einen Griffbereich 11 auszubilden.
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Das Griffelement 44 kann dabei einstückig sein und über den ersten Schenkel 41 geschoben werden, oder es ist zweistückig ausgeformt, so dass auf der Außenseite und der Innenseite des ersten Schenkels 41 jeweils ein Teil des Griffelementes 44 angebracht wird. Ferner kann das Griffelement 44 auch über das freie Ende des ersten Schenkels 41 hinausragen und beispielsweise aus einem Kunststoffbauteil gebildet werden, das durch Streben, Hohlräume, etc. verstärkt ist. Darüber hinaus kann eine Abdeckung vorgesehen sein, um die Zugangsbohrungen 53, 54 und 55 abzudecken, falls diese auch zur Befestigung des Griffelementes 44 am ersten Schenkel 41 des Grundkörpers 40 genutzt werden.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Grundform des erfindungsgemäßen Handgriffs, bei welcher der Grundkörper 40‘ im Rücken 43 zwischen den beiden Schenkeln 41 und 42 nicht in die gleiche Richtung zeigen, sondern in einem Winkel zueinander stehen. Durch diese Form des Grundkörpers 40‘ lässt sich die Montage an einer Tür vereinfachen, da die Montagebohrungen 50, 51 und 52 im zweiten Schenkel 42 besser zugänglich sind, wobei die ursprüngliche Stellung des zweiten Schenkels 42 ohne Verwindung in 5 gestrichelt dargestellt ist.
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6 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handgriffs 10‘, bei der die grundsätzliche U-Form des Handgriffs durch weitere Bauteile ergänzt wird. Hierbei verläuft der Rücken 43 nicht so, dass er zwei lange schmale Schenkel miteinander verbindet, sondern er verbindet zwei eher kurze breite Schenkel. Die beiden Schenkel 41 und 42 zeigen in 6 nach oben und werden über den unten liegenden Rücken 43 miteinander verbunden. Der erste Schenkel 41 umfasst wiederum das Griffelement 44, das auf diesem angebracht ist und nach links absteht. Der zweite Schenkel 42 ist als rechteckige Platte ausgeführt, die an einer ihrer langen Seiten über den Rücken 43 mit dem ersten Schenkel 41 verbunden ist. Diese Form stellt bereits eine Alternative zu den vorher beschriebenen Formen dar, wird aber im Ausführungsbeispiel der 6 insbesondere ergänzt durch einen Verstärkungssteg 45. Dieser Verstärkungssteg ist an einer kurzen Seite des zweiten Schenkels 42 als Verstärkungsplatte 45 ausgeformt und erstreckt sich von diesem winkelig in Richtung des ersten Schenkels 41. Dabei kann der Verstärkungssteg 45 fest mit dem ersten Schenkel 41 verbunden sein und so einen quaderförmigen Körper bilden, aus dem das Griffelement 44 auf einer Seite herausragt. Hierdurch erhöhen sich die Torsions- und Biegesteifigkeit des Handgriffs 10‘.
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Der Verstärkungssteg 45 kann jedoch auch nur bis zu dem ersten Schenkel 31 ragen, aber nicht mit diesem verbunden sein. In beiden Fällen kann der Verstärkungssteg dazu genutzt werden, um die Anbringung des Handgriffs an der Tür zu stabilisieren. Beispielsweise kann der Verstärkungssteg 45 formschlüssig in eine entsprechend ausgeformte Aufnahme in der Türverkleidung eingebracht werden, um so ein Verschieben und/oder Verdrehen des Handgriffs gegenüber der Tür zu verhindern. Ferner kann auch der Verstärkungssteg 45 mit Befestigungsmitteln versehen werden, um den Handgriff 10‘ auch über den Verstärkungssteg 45 an der Tür montieren zu können. So kann der Handgriff 40‘ sowohl über den Montagebereich 12, als auch über den Verstärkungssteg 45 an einer Tür fixiert werden, wobei Schraubverbindungen in verschiedenen Ebenen verwendet werden können.
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7 stellt eine schematische Aufsicht auf den U-förmigen Grundkörper 40 eines Handgriffs dar, um die wesentlichen Abmessungen des Grundkörpers in Form eine U-Profils aufzuzeigen. Die Materialstärke s des Profils liegt dabei in der Größenordnung zwischen 2 und 5 mm. Die Länge L der Schenkel kann zwischen 100 und 200 mm betragen.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 10‘
- Handgriff
- 11
- Griffbereich
- 12
- Montagebereich
- 20
- Türinnenseite, Türinnenverkleidung
- 21
- Türöffner
- 22
- Anschlagseite
- 30
- Zugrichtung
- 40, 40‘
- Grundkörper
- 41, 42
- Schenkel
- 43
- Rücken
- 44
- Griffelement
- 45
- Verstärkungssteg, Verstärkungsplatte
- 50, 51, 52
- Montagebohrung
- 53, 54, 55
- Zugangsbohrung
- 60
- Funktionseinheit, Fensterheber
- S
- Materialstärke, Dicke
- B
- Breite
- L
- Länge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010037805 A1 [0005]