-
Die
Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für eine Motorhaube
sowie ein Aufsteckelement.
-
Aus
der Praxis sind Verriegelungsvorrichtungen für Motorhauben, auch als Frontklappenschlösser bezeichnet,
bekannt, welche eine Motorhaube mittels eines Verriegelungselementes
verriegeln. Das Verriegelungselement ist üblicherweise an einem Gehäuse der
Verriegelungsvorrichtung angeordnet und lässt sich über eine mit dem Verriegelungselement
in Verbindung stehende Entriegelungsvorrichtung und einen Bowdenzug
vom Innenraum eines Fahrzeuges aus bedienen.
-
Einige
Verriegelungsvorrichtungen weisen zur Aufnahme eines Bowdenzuges
und zur Verbindung des Bowdenzuges mit der Entriegelungsvorrichtung
eine Aussparung auf. Diese Aussparung wurde in der Vergangenheit
insbesondere von Autodieben dazu ausgenutzt, Motorhauben mit Gewalt und/oder
mit Hilfe von Werkzeug zu manipulieren und widerrechtlich zu öffnen.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige Möglichkeit
zur Verfügung
zu stellen, um das Risiko vor Manipulationen an einer vorstehend
beschriebenen Verriegelungsvorrichtung zu reduzieren und somit die
Diebstahlsicherheit zu erhöhen.
-
Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw.
7.
-
Gemäß der Erfindung
ist bei einer Verriegelungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 vorgesehen, dass an der Außenseite des Gehäuses ein
zusätzliches
Schutzelement angeordnet ist, welches die Aussparung mindestens
teilweise verdeckt. Dies hat zum einen den Vorteil, dass der Zugang
in die Aussparung durch das Schutzelement verkleinert wird, so dass
die Möglichkeit
mit Hilfe von Werkzeug in die Aussparung einzudringen und die in der
Aussparung angeordnete Entriegelungseinheit zu manipulieren deutlich
verringert ist. Ferner kann durch das Schutzelement ein etwaig als
Betätigungsleitung
in der Aussparung angeordneter Bowdenzug in seiner Beweglichkeit
eingeengt und dadurch zusätzlich
fixiert werden. So wird auch ein ungewünschtes Verdrehen des Bowdenzuges
in der Aussparung verhindert. Darüber hinaus kann durch das Schutzelement
ein zusätzliches
Schutz davor erzielt werden, dass ein in der Aussparung angeordneter
Bowdenzug oder eine sonstige Betätigungsleitung
mit Gewalt aus der Aussparung herausgehebelt wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ist das Schutzelement ein im Wesentlichen ebenes und/oder formangepasstes
Element. Als Schutzelement geeignet ist in diesem Fall bereits ein
einfaches Stahlblech, welches kostengünstig verfügbar und ggf. mit einfachen
Mitteln formanpassbar ist sowie hohen Manipulationskräften standhält.
-
Wenn
das Schutzelement eine Durchgangsöffnung aufweist, lässt sich
das Schutzelement mit bekannten Befestigungsmitteln wie Schrauben,
Nieten etc. einfach mit dem Gehäuse
der Verriegelungsvorrichtung verbinden. Die Durchgangsöffnung ist bevorzugt
kreisförmig,
kann jedoch auch andere Formen aufweisen.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist an dem Schutzelement im Bereich der Durchgangsöffnung ein
Kragen gebildet. Dies wird bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu
dessen Erstreckungsrichtung ausgebildet. Die Ausbildung eines solchen
Kragens eignet sich besonders, wenn die das Schutzelement mit Hilfe
der Durchgangsöffnung
an einer anderen Durchgangsöffnung
ausgerichtet werden soll. Dann kann der Außendurchmesser des Kragens
so gewählt
werden, dass dieser im Wesentlichen dem Innendurchmesser derjenigen Durchgangsöffnung entspricht,
an welcher das Schutzelement ausgerichtet werden soll. Dadurch wird
eine korrekte relative Ausrichtung des Schutzelementes an dem zu
befestigenden Elemente, insbesondere an dem Gehäuse der Verriegelungsvorrichtung
gefördert.
-
Die
Montage des Schutzelementes der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ist besonders einfach und zeitsparend, wenn das Schutzelement mit
einem Aufsteckelement an einem durch das Gehäuse führenden Gewin destift formschlüssig fixiert
ist, wobei als Gewindestift jede Art von zylindrischem Stift mit
Außen-
oder Innengewinde, insbesondere auch eine Befestigungsschraube,
zu verstehen ist. Der Formschluss kann beispielsweise durch die
Verwendung eines in einem späteren
Abschnitt näher
beschriebenen Aufsteckelementes erzeugt werden. Der Formschluss
hat den Vorteil, dass die Verbindung zwischen dem Schutzelement
und dem Gehäuse
nach der Montage nur noch dadurch lösbar ist, dass die Befestigungschraube
bzw. der Gewindestift gelöst
wird. Eine Demontage des Schutzelementes auf der Seite des Aufsteckelementes
ist daher nicht möglich.
-
Da
bekannte Gehäuse
von Verriegelungsvorrichtung bereits über Befestigungsschrauben zusammenmontiert
sind, können
diese Befestigungsschrauben dazu verwendet werden, auf einfache
Art und Weise ein Schutzelement vorzusehen. Somit lassen sich bereits
produzierte Verriegelungsvorrichtungen in nur wenigen Arbeitsschritten
zu erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtungen
weiterbilden.
-
Wenn
an dem Schutzelement mindestens ein Klammerelement ausgebildet ist,
welches im montierten Zustand einen Abschnitt des Gehäuses mindestens
teilweise umgreift, kann die Gefahr, dass das Schutzelement gewaltsam
von dem Gehäuse gelöst wird,
weiter verringert werden.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
des Schutzelementes bestehen aus Metall oder Kunststoff. Die Verwendung
von Metall hat den Vorteil, dass eine Herstellung durch einfache
Umformung erfolgen kann und dass der Schutz auch bei Temperaturen von
mehreren hundert Grad nicht beeinträchtigt wird. Schutzelemente
aus Kunststoff weisen bei üblichen Temperaturbedingungen
ebenfalls sehr gute Schutzeigenschaften auf und weisen ferner eine
geringere Masse als Schutzelemente aus Metall auf. Als Kunststoff
eignen sich sowohl Thermoplaste als auch Duroplaste.
-
Die
Erfindung umfasst auch ein Aufsteckelement aus Kunststoff zur Befestigung
eines Schutzelementes für
eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung,
wobei das Aufsteckelement einen langgestreckten zylindrischen Schaft
und einen flachen, ausladenden Kopf aufweist. Der Kopf und der Schaft weisen
eine im Wesentlichen zylindrische Durchgangsöffnung auf, und an der die
Durchgangsöffnung begrenzenden
Wandung des Aufsteckelementes sind mehrere kreisförmige, zur
Mittelachse der Durchgangsöffnung
hinweisende Rastringe ausgebildet, deren Mittelebenen im Wesentli chen
parallel zueinander verlaufen. Das erfindungemäße Aufsteckelement eignet sich
besonders dazu, das erfindungsgemäße Schutzelement formschlüssig mit
einer Befestigungsschraube zu verbinden. Dazu muss ein erfindungsgemäßes Schutzelement
mit einer Durchgangsöffnung
einfach so zu der Befestigungsschraube ausgerichtet werden, dass
der Schaft des Aufsteckelement mindestens teilweise durch die Durchgangsöffnung hindurchgeführt werden
kann und dass dabei die Befestigungsschraube mindestens teilweise
von der Durchgangsöffnung
des Aufsteckelemente aufgenommen wird. Dabei verrasten die an der
Innenseite der Durchgangsöffnung
des Aufsteckelementes ausgebildeten kreisförmigen, von der zylindrischen
Innenseite hervorragende Rastringe mit dem Gewinde der Rastvorrichtung,
wodurch sich ein Formschluß bildet.
-
Da
der Kopf flach und ausladend gestaltet ist, liegt dieser nach Herstellung
der Verbindung flach bzw. formangepasst an dem Schutzelement an,
wodurch nur eine sehr geringe Gefahr besteht, dass das Aufsteckelement
mit einem Werkzeug ergriffen und gewaltsam wieder von der Befestigungsschraube entfernt
werden kann. Diese Gefahr kann vollständig beseitigt werden, wenn
an dem Schutzelement eine Vertiefung vorgesehen wird, so dass der
Kopf des Aufsteckelementes und das Schutzelement in einer Ebene
liegen, wenn das Schutzelement mittels dem Aufsteckelementes mit
dem Gehäuse
verbunden ist.
-
Die
Rastringe werden vorzugsweise so ausgelegt, dass die Aufsteckvorrichtung
nur durch Verwendung von Werkzeug, insbesondere eines Hammers auf
einen Gewindestift aufgesteckt werden können. Dies gewährleistet
einen Formschluss, welcher besonders großen Kräften standhält und verhindert ein Lösen der
Verbindung durch Herausziehen der Aufsteckvorrichtung.
-
Wenn
der Schaft eines erfindungsgemäßen Aufsteckelementes
mindestens einen Schlitz aufweist, weitet sich der Schaft beim Aufstecken
des Aufsteckelementes leichter auf, wodurch für das Aufstecken weniger Kraft
erforderlich ist. Dadurch können
die Rastringe besonders weit herausragen. Ferner lassen sich die
Aufsteckelemente in diesem Fall auch dann gut aufstecken, wenn die
Rastringe besonders widerstandsfähige
Formen aufweisen. Als besonders widerstandsfähige Form kann ein Rastelement
beispielsweise eine sägezahnförmige Geometrie
aufweisen, welche eine Aufstecken begünstigt und ein Zurückziehen
erschwert.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
in einer ersten Ausführungsform
mit einem demontierten Schutzelement in einer perspektivischen Ansicht,
-
2 die
in 1 gezeigte Verriegelungsvorrichtung mit montiertem
Schutzelement und einem in der von dem Schutzelement teilweise verdeckten
Aussparung angeordneten Bowdenzug in einer perspektivischen Ansicht,
-
3 die
in den 1 und 2 gezeigte Verriegelungsvorrichtung
mit montiertem Schutzelement und einem außerhalb der von dem Schutzelement
teilweise verdeckten Aussparung angeordneten Bowdenzug in einer
perspektivischen Ansicht,
-
4 die
in den 1 bis 3 gezeigte Verriegelungsvorrichtung
gemäß der in 2 dargestellten
Schnittlinie IV-IV.
-
5 ein
erfindungsgemäßes Aufsteckelementes
in einer perspektivischen Schnittdarstellung.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 100 mit
einem Gehäuse 102,
einem in einen langgestreckten Gehäuseeinschnitt 104 hineinragenden,
in 1 nicht erkennbaren Verriegelungselement 106.
Das Verriegelungselement 106 dient der Verriegelung eines
Hakens 108, welcher Teil einer Motorhaube ist und in den
Gehäuseeinschnitt 104 eingreifen
kann. Das Verriegelungselement 104 steht in Verbindung
mit einer Entriegelungseinheit 109 (siehe 4),
mittels welcher der Haken 108 durch Zurückziehen des Verriegelungselementes 106 freigegeben
werden kann.
-
An
der Außenseite
des Gehäuses 102 ist eine
Aussparung 110 vorgesehen, in welcher in 1 das
Endfitting 112 eines Bowdenzuges 114 eingefügt ist.
Wie 2 zu sehen, weist die Vorrichtung ferner ein Schutzelement 116 auf, welches
mit Hilfe eines Klammerelementes 118 und mit Hilfe eines
Aufsteckelementes 120 fest mit dem Gehäuse 102 verbunden
ist.
-
Die
Geometrie des Schutzelementes 116 ist in 1 besonders
gut zu erkennen, in welcher die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 100 mit demontiertem
Schutzelement 116 dargestellt ist.
-
Im
oberen Bereich weist das Schutzelement 116 eine Durchgangsöffnung 122 sowie
eine Kragen 124 auf, wobei der Außendurchmesser des Kragens 124 so
dimensioniert ist, dass dieser in die an dem Gehäuse 102 vorhandene
Durchgangsöffnung 126 hineingleiten
kann. Dadurch erfolgt eine erste Positionierung des Schutzelementes
relativ zu dem Gehäuse 102.
Die Befestigung erfolgt mit dem später im Detail beschriebenen
Aufsteckelement 120, welches auf eine durch das Gehäuse 102 führende Schraube 128.
-
Im
unteren Bereich weist das Schutzelement 116 ein Klammerelement 118 auf.
Das Klammerelement 118 besteht aus einem u-förmigen Profil,
welches an die Maße
einer zu umschließenden
Gehäusewand 130 angepaßt ist.
Dadurch kann das Schutzelement 118 mit dem Klammerelement
die Gehäusewand
umschließen
und wird somit zusätzlich
fixiert.
-
Das
Aufsteckelement 120, welches in 5 in einer
perspektivischen Schnittdarstellung gezeigt ist, weist einen langgestreckten
zylindrischen Schaft 132 und einen flachen, ausladenden
Kopf 134 auf. Sowohl der Schaft 132 als auch der
Kopf 134 weisen eine im Wesentlichen zylindrische Durchgangsöffnung 136 auf,
wobei an der die Durchgangsöffnung begrenzenden
Wandung 138 des Aufsteckelementes 120 mehrere
kreisförmige,
zur Mittelachse der Durchgangsöffnung
hinweisende Rastringe 140 ausgebildet sind, deren Mittelebenen
im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
-
2 zeigt
die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
mit einem in der Aussparung 110 angeordneten Endfitting 112 eines
Bowdenzuges 114. So wird die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
für Fahrzeuge
mit Rechtslenkung verwendet. Der Vorteil des Schutzelementes 116 besteht
bei dieser Verwendungsform insbesondere darin, dass ein Aushebeln
des Bowdenzuges 114 aufgrund der Anordnung und Fixierung
des Schutzelementes wesentlich erschwert wird.
-
3 zeigt
die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
mit einem im unteren Bereich des Gehäuses 102 angreifenden
Bowdenzug 114'.
Ein solcher Bowdenzug 114' wird
für Fahrzeuge
mit Linkslenkung verwendet, wobei in diesem Fall die Aussparung 110 nicht
durch ein Bauteil ausgefüllt wird.
Daher wird in dieser Verwendungsform durch das Schutzelement 116 der
Zugang zu der Entriegelungsvorrichtung durch die Aussparung 110 dadurch erschwert,
dass die Aussparung 116 wesentlich verkleinert ist.
-
Um
die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 100 vor
Manipulationen durch die Aussparung 110 bei Fahrzeugen
mit Linkslenkung noch besser zu schützen, kann das Schutzelement 116 für diese
Verwendungsform auch so geformt werden, dass es die Aussparung 110 vollständig abdeckt.