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Die
Erfindung betrifft eine Fadenchangiervorrichtung für eine Spuleinrichtung
einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei
der Herstellung von Textilspulen, insbesondere bei der Fertigung
von so genannten Kreuzspulen müssen
bekanntlich wenigstens zwei Voraussetzungen erfüllt sein.
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Die
Textilspule muss zum Aufwickeln des Fadens auf den Spulenkörper einerseits
in Rotation versetzt werden und andererseits muss der auf die rotierende
Textilspule auflaufende Faden längs
der Spulenachse traversiert werden.
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Da
moderne Textilmaschinen, insbesondere Kreuzspulautomaten, bei der
Herstellung von Kreuzspulen mit hohen Wicklungsgeschwindigkeiten
arbeiten, müssen
auch die Changiereinrichtungen dieser Textilmaschinen in der Lage
sein, hohe Traversiergeschwindigkeiten zu erzielen.
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Changiereinrichtungen,
die einen Textilfaden mit relativ hoher Geschwindigkeit traversieren
können,
sind in der Textilmaschinenindustrie seit langem in den unterschiedlichsten
Ausführungsformen
bekannt und in der Patentliteratur ausführlich beschrieben.
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Die
DE 43 10 905 A1 zeigt
und beschreibt beispielsweise einen so genannten Riemchenfadenführer.
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Solche
Riemchenfadenführer
weisen zwei gegenläufige,
jeweils mit mehreren Fadenmitnehmern ausgestattete, antreibbare
Riemenstränge
auf, die den auf die Auflaufspule auflaufenden Faden wechselweise
mit hoher Geschwindigkeit von der einen zur anderen Seite der Auflaufspule
verlegen.
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Als
nachteilig bei diesen bekannten Riemchenfadenführern hat sich allerdings die
Fadenübergabe
in den Umkehrbereichen des Fadens herausgestellt.
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Das
heißt,
bei solchen Riemchenfadenführern
gestaltet sich die Fadenübergabe,
insbesondere bei hohen Changiergeschwindigkeiten, oft etwas problematisch.
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Des
weiteren sind bei Kreuzspulautomaten Fadenführungstrommeln weit verbreitet,
die neben der Fadenchangierung gleichzeitig über Reibschluss auch den Umfangsantrieb
der Kreuzspule bewirken.
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Mit
derartigen Einrichtungen, die zum Beispiel in der
DE 42 37 860 A1 beschrieben
sind, können
allerdings nur Kreuzspulen in der Wicklungsart "wilde Wicklung" gewickelt werden, das heißt Kreuzspulen,
bei denen das Windungsverhältnis
im Laufe der Spulenreise mit zunehmendem Spulendurchmesser kleiner
wird.
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Da
bei solchen Fadenführungstrommeln,
unabhängig
vom Spulendurchmesser, immer ein gleicher Fadenverlegewinkel gegeben
ist, kommt es bei bestimmten Windungsverhältnissen, wenn keine besonderen
Maßnahmen
ergriffen werden, zu so genannten Wicklungsbildern, zu deren Vermeidung
bereits eine Vielzahl von speziellen Bildstörverfahren entwickelt worden
sind.
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Um
Spulen mit einem vorgebbaren Wicklungsbild, zum Beispiel einer Präzisions-
oder Stufenpräzisionswicklung,
erstellen zu können,
muss während
der Spulenreise ein konstantes oder zumindest zeitweise konstantes
Verhältnis
zwischen der Spulendrehzahl und der Geschwindigkeit der Fadenchangierung
eingehalten werden.
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Zur
Erzeugung von Spulen mit einer solchen Wicklung ist es daher notwendig,
den Antrieb zum Rotieren der Spule vom Antrieb der Fadenchangiereinrichtung
zu trennen.
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Spulvorrichtungen,
bei denen der Antrieb der Auflaufspule vom Antrieb der Fadenchangiereinrichtung
getrennt ist, sind zum Beispiel in der
DE 198 58 548 A1 oder in
der
DE 199 60 024
A1 beschrieben.
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Diese
bekannten Spulvorrichtungen weisen jeweils eine einzelmotorisch
beaufschlagbare Spulenantriebswalze sowie eine separat antreibbare
Fadenchangiereinrichtung auf.
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Die
Fadenchangiereinrichtungen dieser Spuleinrichtungen sind als Fingerfadenführer ausgebildet und
verfügen über einen
schwenkbar gelagerten Fadenverlegearm.
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Unter
anderem durch Optimierung der Form des Fadenverlegearms konnte die
Massenträgheit dieser
Fadenchangiersysteme so weit minimiert werden, dass mit solchen
Fadenchangiersystemen sehr hohe Changierfrequenzen realisierbar
sind.
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Es
hat sich dabei allerdings herausgestellt, dass bei hohen Fadenchangiergeschwindigkeiten
die Gefahr besteht, dass der relativ massearme Fadenverlegearm dieser
Fadenchangiersysteme in Schwingung gerät, wobei die Schwingungen des
Fadenverlegearms verschiedene Ursachen haben können.
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Solche
Schwingungen können
beispielsweise durch die Verlegefrequenz des Fadenverlegearms selbst
hervorgerufen werden und/oder durch Fadenspannungsschwankungen,
die durch den Fadenballon beim Ablaufen des Fadens vom Spinnkops
entstehen und die durch Gleitreibung, die zwischen dem laufenden
Faden und einer am Fadenverlegearm angeordneten Fadenführung auftritt,
auf den Fadenverlegearm übertragen
werden.
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Auch
die Antriebswalze der Spulvorrichtung oder andere benachbarte Spulstellenaggregate
können
Ursache für
Frequenzen sein, die den Fadenverlegearm des Fingerfadenführers in
Schwingungen versetzen, die letztendlich zu einer erheblichen Störung der
Fadenverlegung und damit zu einer Minderung der Qualität der herzustellenden
Kreuzspule führen
können.
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Ausgehend
vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine mit einem Fingerfadenführer ausgestattete Fadenchangiervorrichtung
für eine
Spuleinrichtung einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine so weiter
zu entwickeln, dass einerseits eine hohe Traversiergeschwindigkeit
des auflaufenden Fadens realisierbar ist und dass anderseits sichergestellt
ist, dass es während
der Fadenverlegung nicht zu störenden
Schwingungen des Fadenverlegarms des Fingerfadenführers kommen
kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Fadenchangiereinrichtung mit den im Kennzeichen des Anspruches 1
beschriebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Durch
den Einsatz wenigstens einer erfindungsgemäß angeordneten Abstützschiene
kann bereits im Ansatz verhindert werden, dass der Fadenverlegearm
in Schwingung versetzt wird bzw. in Schwingungsbereiche kommt, in
denen die Qualität der
Fadenverlegung beeinträchtigt
wird.
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Das
heißt,
die Abstützschiene
ist so angeordnet, dass sich der Fadenverlegearm sofort an die Abstützschiene
anlegt, wenn es während
der Fadenchangierung beispielsweise zu einer Auslenkung des Fadenverlegearms
senkrecht zu seiner Bewegungsebene kommt. Das Anlegen des Fadenverlegearms an
die Abstützschiene
führt sofort
zu einer erheblichen Verkürzung
der freien Länge
des Fadenverlegearms, was sich positiv sowohl auf die Biegesteifigkeit
als auch auf die Torsionssteifigkeit des Fadenverlegearms und damit
auf dessen Schwingungsverhalten auswirkt.
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Beim
Anlegen des Fadenverlegearms an die Abstützschiene kommt es außerdem zu
einer Änderung
der Eigenfrequenz des Fadenverlegearms, ohne dass dabei gleichzeitig
das Massenträgheitsmoment
des Fingerfadenführers
angehoben wird.
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Das
heißt,
die erfindungsgemäße Abstützschiene
verhindert, dass Frequenzen, die beispielsweise durch im Bereich
der Arbeitsstelle angeordnete Spulaggregate oder den Spulprozess
selbst entstehen, den Fadenverlegearm zu Schwingungen anregen können, die
den Spulprozess negativ beeinflussen würden.
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Wie
in Anspruch 2 beschrieben, ist in einer ersten, vorteilhaften Ausführungsform
vorgesehen, dass die Abstützschiene
in Fadenlaufrichtung hinter dem Fadenverlegearm des Fingerfadenführers angeordnet
ist, wobei während
des "normalen" Fadenchangierprozesses
ein geringer Abstand zwischen dem traversierenden Fadenverlegearm
und der stationären
Abstützschiene
gegeben ist.
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Das
heißt,
der Fadenverlegearm liegt nur dann an der Abstützschiene an, wenn er, beispielsweise
infolge von auf den Fadenverlegearm einwirkenden Biegekräften, senkrecht
zu seiner Bewegungsrichtung ausgelenkt oder durch Torsionskräfte in sich
verdreht wird.
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In
einer alternativen, in Anspruch 3 beschriebenen Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass sowohl vor, als auch hinter dem Fadenverlegearm
jeweils eine Abstützschiene
vorgesehen ist.
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Auch
bei einer Anordnung mit zwei Abstützschienen ist während des "normalen" Changierbetriebs
zwischen dem Fadenverlegarm und den einzelnen Abstützschienen
jeweils ein geringer Abstand gegeben.
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Gemäß der Ansprüche 4 und
5 ist die Abstützschiene
an der Frontseite des Motorgehäuses des
elektromotorischen Antriebes des Fingerfadenführers, beispielsweise an einer
Konsole, festgelegt.
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Das
heißt,
die Abstützschiene
ist gut zugängig
und kann problemlos gewartet, beispielsweise gereinigt werden.
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Außerdem können bei
einer Anordnung der Abstützschiene
an einer Konsole ohne großen
Aufwand günstige
Hebelverhältnisse
bei der Abstützung des
Fadenverlegearms realisiert werden.
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Wie
im Anspruch 6 beschrieben, ist die Abstützschiene in vorteilhafter
Ausführungsform
so angeordnet, dass die freie Länge
des Fadenverlegearms bei Anlage an der Abstützschiene etwa auf 1/3 der
Gesamtlänge
des Fadenverlegearms verkürzt wird.
Durch eine solche vorteilhafte Anordnung wird der Fadenverlegearm,
wenn Biegekräfte
zu einem Anlegen des Fadenverlegearms an die Abstützschiene
führen,
automatisch durch Verkürzung
des freien Hebelarms stabilisiert.
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Das
Verkürzen
der freien Länge
des Fadenverlegearms auf etwa 1/3 seiner ursprünglichen Länge wirkt sich sehr positiv
auf die Biegesteifigkeit dieses Bauteils aus, mit der Folge, dass
das Auftreten schädlicher
Schwingungen sofort wirkungsvoll unterdrückt wird.
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Auf
diese Weise können
insbesondere periodisch auftretende Spannungsschwankungen des laufenden
Fadens, die durch Fadenreibung auf den Fadenverlegarm übertragen
werden und die zu Schwingungen führen
können,
auf einfache Weise kompensiert werden.
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Wie
in den Ansprüchen
7 bis 9 dargelegt, ist die Abstützschiene
wenigstens teilweise aus einem energieabsorbierenden, abriebfesten
Material, insbesondere aus einem Kunststoff, gefertigt.
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Die
Abstützschiene
kann dabei entweder einstückig
ausgebildet, das heißt,
vollständig
aus einem solchen energieabsorbierenden, abriebfesten Material hergestellt
sein oder, wie im Anspruch 8 beschrieben, mehrlagig aufgebaut sein,
wobei vorzugsweise eine untere, schwingungsdämpfende Schicht durch eine
obere Schutzschicht abgedeckt ist, die gute Gleit- und Verschleißeigenschaften
aufweist.
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Als
Material für
die Gleit- und Verschleißschicht
kann beispielsweise Polytetrafluorethylen zum Einsatz kommen, da
ein solcher Kunststoff ein widerstandfähiges, gut gleitfähiges Material
darstellt.
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Da
die mechanische Beanspruchung der Abstützschiene durch den Fadenverlegearm
zeitlich begrenzt und relativ gering ist, weist eine solche Einrichtung
eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer auf. Außerdem sind Abstützschienen,
die eine Gleit- und Verschleißschicht
aus Polytetrafluoräthylen
aufweisen, relativ kostengünstig
herstellbar und arbeiten unter allen Betriebsbedingungen äußerst zuverlässig.
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Die
Abstützschiene
ist in vorteilhafter Ausführungsform,
wie in Anspruch 10 beschrieben, als Kreisringsegment ausgebildet.
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Eine
solche kreisringförmige
Ausbildung der Abstützschiene
begünstigt
die Anbringung der Abstützschiene
am runden Motorgehäuse
des Fadenführerantriebes.
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Die
Abstützschiene
kann beispielsweise mittels Schraubenbolzen oder dergleichen auswechselbar
am Motorgehäuse
des Fadenführerantriebs
bzw. einer am Motorgehäuse
befestigten Konsole festgelegt werden oder mittels eines geeigneten
Klebemittels direkt an das Motorgehäuse beziehungsweise an eine
entsprechende Konsole angeschlossen werden.
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Über die
Anordnung des Mittelpunktes der kreisringförmigen Abstützschiene lassen sich dabei verschiedene
Abstützverhältnisse
zwischen Fadenverlegearm und Abstützschiene realisieren.
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Wenn
der Mittelpunkt des Kreisringsegments beispielsweise deckungsgleich
mit der Schwenkachse des Fadenverlegearms liegt, wie dies in Anspruch 11
beschrieben ist, sind über
die gesamte Fadenchangierbreite weitestgehend gleichmäßige Abstützverhältnisse
gegeben.
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Wie
in Anspruch 12 dargelegt, kann der Mittelpunkt des Kreisringsegments
bezüglich
der Schwenkachse des Fadenverlegearms allerdings auch versetzt angeordnet
sein.
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In
diesem Fall sind in jedem Punkt des Kreisringsegments für den Fadenverlegearm
unterschiedliche Abstützverhältnisse
gegeben. Das heißt,
bei einer solchen Anordnung ändert
sich während
der Fadenchangierung ständig
die Länge
des freien Hebelarms, was sich bezüglich der Vermeidung von Schwingungen
als durchaus vorteilhaft erweisen kann.
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Wie
in Anspruch 13 dargelegt, ist in weiterer vorteilhafter Ausführungsform
vorgesehen, dass der Fadenverlegearm des Fingerfadenführers mit
einem Gleitelement ausgestattet wird, das im Bedarfsfall, das heißt, wenn
der Fadenverlegearm senkrecht zu seiner Bewegungsebene ausgelenkt
wird, mit der Abstützschiene
korrespondiert.
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Durch
ein solches Gleitelement, das vorzugsweise ebenfalls eine Beschichtung
aus Polytetrafluoräthylen
besitzt, kann der Reibwiderstand zwischen Fadenverlegearm und der
Abstützschiene weiter
minimiert werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 schematisch
eine Spulstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine mit
einer Fadenchangiereinrichtung, die einen Fingerfadenführer aufweist,
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2A eine
perspektivische Ansicht auf einen elektromotorischen Antrieb eines
Fingerfadenführers,
mit einem Fadenverlegearm sowie einer in Fadenlaufrichtung hinter
dem Fadenverlegearm angeordneten Abstützschiene, wobei der Mittelpunkt der
als Kreisringsegment ausgebildeten Abstützschiene deckungsgleich mit
der Schwenkachse des Fadenverlegearms angeordnet ist,
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2B die
Fadenchangiereinrichtung gemäß 2A,
der Mittelpunkt der als Kreisringsegment ausgebildeten Abstützschiene
ist hier allerdings unterhalb der Schwenkachse des Fadenverlegearms angeordnet,
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3A eine
Fadenchangiereinrichtung in Seitenansicht, mit einer in Fadenlaufrichtung
beabstandet hinter dem Fadenverlegearm angeordneten Abstützschiene,
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3B eine
Fadenchangiereinrichtung in Seitenansicht, mit einer vor und einer
hinter dem Fadenverlegearm angeordneten Abstützschiene,
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4 eine über eine
Konsole am Motorgehäuse
der Fadenchangiereinrichtung festgelegte, mehrlagige Abstützschiene.
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In 1 ist
in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle 2 einer
Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im vorliegenden Fall eines
so genannten Kreuzspulautomaten 1, dargestellt.
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Auf
den Arbeitsstellen 2 derartiger Kreuzspulautomaten 1 werden,
wie bekannt und daher nicht näher
erläutert,
die auf Ringspinnmaschinen produzierten Spinnkopse 3 zu
großvolumigen
Kreuzspulen 5 umgespult.
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Die
Kreuzspulen 5 werden nach ihrer Fertigstellung mittels
eines (nicht dargestellten) selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates,
vorzugsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 7 übergeben
und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation
oder dergleichen transportiert.
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Solche
Kreuzspulautomaten 1 weisen in der Regel außerdem eine
Logistikeinrichtung in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 6 auf.
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In
diesem Spulen- und Hülsentransportsystem 6 laufen,
auf Transporttellern 11, die Spinnkopse 3 beziehungsweise
Leerhülsen
um.
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Vom
Hülsentransportsystem 6 sind
in der 1 lediglich die Kopszuführstrecke 24, die
reversierend antreibbare Speicherstrecke 25, eine der zu den
Spulstellen 2 führenden
Quertransportstrecken 26 sowie die Hülsenrückführstrecke 27 dargestellt.
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Jede
Arbeitsstelle 2 des Kreuzspulautomaten 1 weist
außerdem
einen Arbeitsstellenrechner 28, der über eine Busverbindung an eine
Zentralsteuereinheit angeschlossen ist, sowie verschiedene weitere
Einrichtungen auf, die für
einen ordnungsgemäßen Betrieb
der Arbeitsstellen 2 notwendig sind.
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Eine
dieser an sich bekannten Einrichtungen ist beispielsweise die Spulvorrichtung 4.
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Eine
solche Spulvorrichtung 4 verfügt unter anderem über einen
Spulenrahmen 8, der um eine Schwenkachse 12 beweglich
gelagert ist. Wie in 1 weiter angedeutet, liegt die
im Spulenrahmen 8 frei rotierbar gehalterte Kreuzspule 5 während des Spulbetriebes
mit ihrer Oberfläche
auf einer Stütz- und
Antriebswalze 9 auf, die durch einen Elektromotor 33 beaufschlagbar
ist.
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Der
Elektromotor 33 ist dabei über eine Steuerleitung 35 an
den Arbeitsstellenrechner 28 angeschlossen.
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Zur
Changierung des Fadens 16 während des Spulprozesses ist
eine Fadenchangiereinrichtung 10 vorgesehen.
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Eine
solche, in der 1 lediglich schematisch angedeutete
Fadenchangiereinrichtung 10 besteht, wie insbesondere aus
den 2 und 3 ersichtlich,
aus einem Fingerfadenführer 13,
der, durch den elektromotorischen Antrieb 14 beaufschlagt,
den auf die Kreuzspule 5 auflaufenden Faden 16 zwischen den
Stirnseiten der Kreuzspule 5 traversiert.
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Über eine
Steuerleitung 15 steht der Fadenführerantrieb 14 dabei
mit dem Arbeitsstellenrechner 28 in Verbindung. Wie insbesondere
aus den 2A und 2B ersichtlich,
weist der Fadenverlegearm 18 des Fingerfadenführers 13 eine
Gesamtlänge
L auf, wobei diese Gesamtlänge
L durch den Abstand zwischen dem Grund seines Fadenverlegeschlitzes 29 und
der Schwenkachse 30 des Fadenverlegearms 18 definiert
ist.
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Am
Fadenverlegearm 18, der drehfest auf der Motorwelle des
Fadenführerantriebs 14 festgelegt
ist, kann, beispielsweise in einem Abstand 1/3 L vom Fadenverlegeschlitz 29,
außerdem
ein Gleitelement 23 angeordnet sein.
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Die
Fadenchangiereinrichtung 10 weist außerdem wenigstens eine Abstützschiene 20 auf,
an der sich der Fadenverlegearm 18 bei Bedarf abstützen kann.
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Die
Abstützschiene 20 ist
dabei entweder, betrachtet in Fadenlaufrichtung F, in einem Abstand a
hinter dem in einer Bewegungsebene E traversierenden Fadenverlegearm 18 angeordnet
(3A), oder die Abstützschiene 20 ist,
wie dies in 3B dargestellt ist, sowohl vor
als auch hinter dem Fadenverlegearm 18 angeordnet.
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Die
Abstützschienen 20 sind
entweder einstückig
ausgebildet und zum Beispiel aus Polytetrafluoräthylen gefertigt oder die Abstützschienen 20 sind
mehrlagig aufgebaut.
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Mehrlagig
aufgebaute Abstützschienen 20 verfügen vorzugsweise über eine
untere Dämpfungsschicht 36 sowie über eine
Gleit- und Schutzschicht 37, wobei auch die Gleit- und
Schutzschicht 37 mit Polytetrafluoräthylen beschichtet sein kann.
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Dieser
beispielsweise unter dem Handelsnamen "Teflon" bekannte Werkstoff weist sehr gute Gleiteigenschaften
auf.
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Die
Abstützschiene 20 kann
entweder am Motorgehäuse 21 des
Fadenführerantriebs 13 befestigt,
oder, wie in den 2a und 2B angedeutet, lösbar oder
unlösbar
an einer Konsole 22 des Motorgehäuses 21 des Fadenführerantriebes 13 festgelegt sein.
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Beim
Ausführungsbeispiel
gemäß der 2A und 2B ist
die Abstützschiene 20 in Laufrichtung
F des Fadens 16 hinter dem Fadenverlegearm 18 angeordnet.
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Das
heißt,
der auf die Kreuzspule 5 auflaufende Faden 16 gelangt über eine
Fadenleitkontur 31 in den Fadenverlegeschlitz 29 des
Fadenverlegearmes 18 und wird durch den traversierenden
Fadenverlegearm 18 ständig
zwischen zwei Umkehrbereichen changiert.
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Wie
vorstehend bereits erläutert,
kann es während
des Spulbetriebes, beispielsweise durch beim Spulprozess auftretende
Fadenspannungsschwankungen, zum Auftreten von Kräften kommen, die den Fadenverlegearm 18 senkrecht
zur Bewegungsebene des Fingerfadenführers 13 beaufschlagen.
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Solche
Kräfte
können,
speziell wenn sie periodisch auftreten und wenn keine Gegenmaßnahmen
ergriffen werden, zum Entstehen von Schwingungen am Fadenverlegearm 18 führen.
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Durch
die erfindungsgemäße Anordnung
einer Abstützschiene 20,
die etwas beabstandet zum Fadenverlegearm 18 montiert ist,
wird das Entstehen solcher Schwingungen zuverlässig verhindert. Die erfindungsgemäße Ausbildung
stellt dabei einerseits sicher, dass die Fadenchangiereinrichtung
bei "normalem" Betrieb weitestgehend
reibungsfrei arbeitet, und gewährleistet
im Bedarfsfall, dass dem Entstehen von Schwingungen sofort wirkungsvoll
begegnet wird.
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Das
heißt,
wenn, insbesondere über
die Fadenreibung Biegespannungen auf den Fadenverlegearm 18 übertragen
werden, die sich ohne besondere Maßnahmen zu schädlichen
Schwingungen aufschaukeln würden,
legt sich der Fadenverlegearm 18 an die Abstützschiene 20 an,
was sofort zu einer deutlichen Steigerung der Biegesteifigkeit des
Fadenverlegarms 18 und damit zu einer Unterdrückung der
Schwingungen führt.
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Auf
diese Weise wird bereits im Ansatz verhindert, dass im Bereich des
Fingerfadenführers schädliche Schwingungen
entstehen können,
die nicht nur die Fadenchangiereinrichtung beschädigen sondern auch das Spulergebnis
negativ beeinflussen könnten.
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Die
Abstützschiene 20 ist
vorzugsweise kreisringförmig
ausgebildet, wobei der Mittelpunkt des Kreisringsegments 17 entweder
deckungsgleich mit der Schwenkachse 30 des Fingerfadenführers 13 angeordnet
ist, wie dies in 2a dargestellt ist, oder der
Mittelpunkt 38 des Kreisringsegments 17 ist bezüglich der
Schwenkachse 30 versetzt angeordnet (2B).
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Beide
Varianten weisen jeweils Vor- und Nachteile auf. Wenn der Mittelpunkt
des Kreisringsegments 17 beispielsweise deckungsgleich
mit der Schwenkachse 30 des Fingerfadenführers 13 liegt, ist
gewährleistet,
dass über
die gesamte Changierbreite stets gleiche Abstützverhältnisse gegeben sind.
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Das
heißt,
dass die freie Länge
des Fadenverlegearms 18, die sich beim Auftreten von Biegekräften am
Fadenverlegarm 18 durch das Anlegen des Fadenverlegearms 18 an
die Abstützschiene 20 ergibt,
und die für
dessen Biegesteifigkeit mitverantwortlich ist, stets gleich ist
und gleich bleibt.
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Bei
einem Kreisringsegment 17, dessen Mittelpunkt 38 nicht
mit der Schwenkachse 30 übereinstimmt, sind ständig unterschiedliche
Abstützverhältnisses
und damit ständig
wechselnde Hebelverhälnisse
am Fadenverlegearm 18 gegeben.
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Die
damit verbundene ständige Änderung der
Biegesteifigkeit des Fadenverlegearms 18 kann sich, insbesondere
im Zusammenhang mit der Verhinderung des Entstehens von Schwingungen, durchaus
vorteilhaft auswirken.