DE102006056983A1 - Thermoplastisches Material und Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes - Google Patents

Thermoplastisches Material und Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes Download PDF

Info

Publication number
DE102006056983A1
DE102006056983A1 DE102006056983A DE102006056983A DE102006056983A1 DE 102006056983 A1 DE102006056983 A1 DE 102006056983A1 DE 102006056983 A DE102006056983 A DE 102006056983A DE 102006056983 A DE102006056983 A DE 102006056983A DE 102006056983 A1 DE102006056983 A1 DE 102006056983A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thermoplastic material
thermoplastic
film
impression tray
activator
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE102006056983A
Other languages
English (en)
Inventor
Alexander Dr. Bublewitz
Matthias Dr. Suchan
Jens-Peter Dr. Reber
Hans Van Capelle
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kettenbach GmbH and Co KG
Original Assignee
Kettenbach GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kettenbach GmbH and Co KG filed Critical Kettenbach GmbH and Co KG
Priority to DE102006056983A priority Critical patent/DE102006056983A1/de
Priority to PCT/EP2007/010414 priority patent/WO2008064904A1/de
Priority to EP07856317A priority patent/EP2083743A1/de
Publication of DE102006056983A1 publication Critical patent/DE102006056983A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C9/00Impression cups, i.e. impression trays; Impression methods
    • A61C9/0006Impression trays
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C19/00Dental auxiliary appliances
    • A61C19/06Implements for therapeutic treatment
    • A61C19/063Medicament applicators for teeth or gums, e.g. treatment with fluorides

Abstract

Die Erfindung betrifft ein thermoplastisches Material (4) zur Herstellung eines Dentalproduktes sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes. Das Dentalprodukt ist bei Körpertemperatur fest und bei einer Temperatur zwischen Körpertemperatur und etwa 200°C manuell plastisch verformbar und ist mit wenigstens einem auf eine Energiequelle abgestimmten Aktivator und/oder Rezeptor zur Beschleunigung der Erwärmung ausgerüstet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein thermoplastisches Material zur Herstellung eines Dentalproduktes sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes.
  • Ein derartiges Dentalprodukt kann beispielsweise eine Schiene als Medikamententräger oder eine Schiene zur kieferorthopädischen Behandlung sein, wie sie in der US 2006/0093983 A1 beschrieben ist. In der DE 103 49 047 B3 wird ein Verfahren zur Herstellung einer Dentalschiene beschrieben, wobei ein Abdrucklöffel mit einem plastisch verformbaren Material beschickt ist, auf welchem eine thermoplastische Folie vorgesehen ist, die zusammen mit dem plastisch verformbaren Material oder getrennt hiervon, beispielsweise in einem Wasserbad erwärmt wird. In diesem erwärmten Zustand ist die thermoplastische Folie plastisch verformbar und kann zur Herstellung einer Dentalschiene direkt in den Mund eines Patienten appliziert werden. Die thermoplastische Folie wird hierzu mittels des plastisch formbaren Materials, das beispielsweise ein knetbares plastisches Material ist, an die Zähne und/oder das Zahnfleisch angelegt. Nach dem Erkalten der thermoplastischen Folie auf Körpertemperatur verfestigt diese. Die Dentalschiene kann in diesem Zustand leicht aus dem Patientenmund entnommen werden. Die Erwärmung der thermoplastischen Folie getrennt von dem Abdrucklöffel und der Stempelmasse kann in einigen Anwendungsfällen als nachteilig empfunden werden, da die Gefahr besteht, das die thermoplastische Folie während des Aufbringens auf den Abdrucklöffel teilweise erkaltet, wodurch die Verformbarkeit beim Applizieren verschlechtert wird. Andererseits wird eine Erwärmung der thermoplastischen Folie gemeinsam mit dem Abdrucklöffel und der Stempelmasse abhängig von der Erwärmungstemperatur teilweise von Patienten als unangenehm empfunden.
  • In der WO 2005/113675 A2 ist ein Verfahren zum individuellen Anpassen einer vorgefertigten Dentalschiene oder dgl. offenbart. Hierzu soll die Dentalschiene in einem Wasserbad oder in ein befeuchtetes Tuch eingewickelt in einem Mikrowellenofen erhitzt werden, bevor sie im Mund angepasst wird.
  • Auch in der US 5,076,791 wird ein Verfahren zum Herstellen einer Schiene beschrieben, bei welchem ein beispielsweise im Sport eingesetzter Mundschutz aus einem thermoplastischen Material in heißem Wasser erweicht wird. Dieser Mundschutz kann in dem plastisch verformbaren Zustand mit den Fingern direkt auf den Zähnen im Mund adaptiert werden. Ein ähnliches Verfahren zur Herstellung einer Bleichschiene aus einer dünnen Folie, welche separat oder gemeinsam mit einem Abdrucklöffel bspw. in kochendem Wasser erhitzt wird, ist aus der US 6,364,665 B1 bekannt.
  • Bei diesen Verfahren besteht ebenfalls das Risiko, dass ein erhöhter Wärmeeintrag durch die erwärmte Schiene bzw. den erwärmten Abdrucklöffel im Patientenmund als unangenehm empfunden wird. Auf der anderen Seite ist eine ausreichende Erwärmung zumindest des die Schiene bildenden Folienmaterials oder dergleichen notwendig, um eine optimale Anpassung an die Konturen der Zähne zu ermöglichen.
  • Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein thermoplastisches Material zur Herstellung eines Dentalproduktes sowie ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen, mit welchen ein Dentalprodukt, insbesondere eine Dentalschiene, mit hoher Passgenauigkeit intraoral herstellbar ist, ohne dass dies von Patienten in Bezug auf den Wärmeeintrag als unangenehm empfunden wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein thermoplastisches Material zur Herstellung eines Dentalproduktes gelöst, dass bei Körpertemperatur fest und bei einer Temperatur zwischen Körpertemperatur und etwa 200°C manuell plas tisch verformbar ist und das mit wenigstens einem auf eine Energiequelle abgestimmten Aktivator und/oder Rezeptor zur Beschleunigung der Erwärmung ausgerüstet ist.
  • Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, dass es ausreichend ist, nur das thermoplastische Material, welches zur Herstellung des Dentalproduktes eingesetzt wird, soweit zu erwärmen, dass dieses plastisch verformbar wird. Wenn die übrigen zur Herstellung des Dentalproduktes eingesetzten Mittel, beispielsweise ein Abdrucklöffel und eine Stempelmasse, nicht oder allenfalls gering erwärmt werden, wird das Adaptieren des thermoplastischen Materials im Mund aufgrund des relativ geringen Wärmeinhaltes des thermoplastischen Materials nicht als unangenehm empfunden. Durch die Ausrüstung des thermoplastischen Materials mit einem Aktivator und/oder Rezeptor wird ein schneller, gezielter und lokal definierter Eintrag von Energie und dadurch das Schalten von Eigenschaften der umgebenden Matrix ermöglicht. Die selektive Erwärmung oder Aktivierung des thermoplastischen Materials führt dazu, dass dieses bereits plastisch verformbar ist, während andere gemeinsam mit dem thermoplastischen Material der Energiequelle ausgesetzte Stoffe nicht oder allenfalls sehr gering erwärmt werden. Gleichzeitig kann die beschleunigte und gezielte Erwärmung des thermoplastischen Materials auch die Behandlung durch einen Zahnarzt erheblich vereinfachen, da nur geringe Wartezeiten erforderlich sind, bis das Material zur Herstellung eines Dentalproduktes im Mund eines Patienten erkaltet. Das Material kann daher schneller wieder aus dem Mund entnommen werden. Unabhängig davon ist auch nur eine vergleichsweise kurze Zeit erforderlich, bis das Material ausreichend erwärmt ist. Insbesondere bei Behandlungen, welche nacheinander das Temperieren und das Anpassen mehrerer Dentalprodukte erfordern, führt dies zu einer signifikanten Verkürzung der Behandlungszeit.
  • Das erfindungsgemäße thermoplastisches Material kann bspw. aus Copolymer von Ethylen- und Vinylacetat, Polycaprolacton, Polypropylen, Polyethylen oder einem Formgedächtniskunststoff bestehen. Derartige Materialien sind bspw. von Dupont, Solvay, Atofina bzw. mnemoScience erhältlich. Weiter eignen sich auch Polybutene, Styrol-Isopren-Styrol bzw. Styrol-Butadien-Styrol-Copolymere, thermoplastische Elastomere, amorphe Polyolefine, lineare, thermoplastische Polyurethane, Copolyester, Polyamidharze, Polyamid/EVA-Copolymere, Polyaminoamide auf Basis von Dimerfettsäuren, Polyesteramide oder Polyetheramide als thermoplastisches Material. Es ist auch möglich, diese Materialien miteinander zu mischen, um ein geeignetes thermoplastisches Material zu erhalten. So ist beispielsweise mit einer Mischung von etwa 90 Gew.-% EVA und etwa 10 Gew.-% Polyurethan ein für die Anfertigung eines Dentalproduktes geeignetes thermoplastisches Material herstellbar, wobei das Polyurethan als Aktivator dient.
  • Die erfindungsgemäßen Synergieeffekte bei der Herstellung eines Dentalproduktes durch die rasche und definierte Erwärmung eines thermoplastischen Materials treten insbesondere auf, wenn das thermoplastische Material kombiniert wird mit einem bei einer Temperatur zwischen Körpertemperatur und etwa 200°C nicht manuell plastisch verformbaren Material und/oder einem zumindest bei einer Temperatur zwischen etwa 20°C und Körpertemperatur manuell plastisch verformbaren Material, welches nicht mit einem Aktivator und/oder Rezeptor zur Beschleunigung der Erwärmung ausgerüstet ist. Die relativ stärkere und/oder schnellere Erwärmung des thermoplastischen Materials gegenüber dem wenigstens einen anderen Material, das bspw. gleichzeitig mit dem thermoplastischen Material der selben Energiequelle ausgesetzt wird, wirkt sich dann besonders günstig auf die Temperaturbelastung eines Patienten sowie die Zeitdauer aus, die das thermoplastische Material zum Erstarren im Mund des Patienten verbleiben muss.
  • In Bezug auf die Handhabbarkeit wird es bevorzugt, wenn das thermoplastische Material in Form eines Schlauches oder dgl. Umhüllung vorliegt, wobei in dem Schlauch oder dgl. ein zumindest bei einer Temperatur zwischen etwa 20°C und Körpertemperatur manuell plastisch verformbares Material, bspw. eine Stempelmasse, aufgenommen ist, welches nicht mit einem Aktivator und/oder Rezeptor zur Beschleunigung der Erwärmung ausgerüstet ist.
  • Wenn die Erwärmung des thermoplastischen Materials mittels einer Mikrowellenstrahlung als Energiequelle erfolgt, wird es bevorzugt, wenn der Aktivator und/oder Rezeptor zur beschleunigten Erwärmung aus der Gruppe bestehend aus Wasser, OH-enthaltenden Substanzen, Substanzen, deren Moleküle ein permanentes Dipolmoment besitzen, wärmeleitende Substanzen, Metalle, Metallic- oder Metallverbindungen, Ruß, Graphit, Metalllegierungen und gut durch Mikrowellenstrahlung erwärmbare Kunststoffe ausgewählt ist. Unter Mikrowellenstrahlung ist hier eine elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 1 mm und 30 cm (Millimeter-, Zentimeter-, Dezimeterwelle) und Frequenzen zwischen 1 und 350 GHz (Hochfrequenz) zu verstehen. Insbesondere eignen sich erfindungsgemäß Mikrowellen in einem Frequenzbereich von etwa 2,425 GHz bis etwa 2,475 GHz.
  • Ein erfindungsgemäßes thermoplastisches Material, das mit einem Aktivator und/oder Rezeptor ausgerüstet ist, umfasst auch Kunststoffmischungen, bei denen ein bspw. in Form einer Folie oder eines Schlauchbeutels vorliegender erster Kunststoff mit einem sich unter Bestrahlung durch eine Mikrowellenquelle stärker erwärmenden zweiten Kunststoff, insbesondere Polyurethan, Polycaprolacton oder dgl. geeignete Kunststoffe, gemischt ist. Unter einer derartigen Mischung von Kunststoffen wird hier auch ein Aufbringen eines Kunststoffes auf einen anderen Kunststoff und/oder ein ummanteln eines Kunststoffes mit einem anderen Kunststoff verstanden.
  • Für die Erwärmung mittels einer Lichtstrahlung als Energiequelle ist der Aktivator und/oder Rezeptor nach einer weiteren Ausführungsform aus der Gruppe bestehend aus anorganischen oder organischen Substanzen und/oder Verbindungen, wie z.B. Farbstoffe, Riboflavin, Carotinoide, Titandioxid, Campherchinon, Benzoin-alkyl-ether, Zinkdioxid, Benzophenon-Derivate, Benzotriazol-Derivate, Diketone, z. B. Benzil, Metall-Ligand-Komplexe, z. B. Eisen-Kalium-Oxalat, Mangan-Gluconat und Metall-Bisphosphonat-Chelat-Komplexe, Phthalocyanin-Metall-Komplexe sowie Coinitiatoren und/oder Akzeleratoren, wie Amine und Peroxid, ausgewählt. Die als Energiequelle dienende Lichtstrahlung kann eine Bestrahlung mit UV-Licht, IR-Licht und/oder sichtbarem Licht umfassen.
  • Alternativ kann das thermoplastische Material auch mittels einer Ultraschallstrahlung als Energiequelle erwärmt werden. Hierbei kann auf Grund der Art der Erwärmung erfindungsgemäß ggf. vollständig auf einen Aktivator und/oder Rezeptor zur beschleunigten Erwärmung verzichtet werden. Eine beschleunigte Erwärmung kann jedoch beispielsweise dadurch erreicht werden, dass in dem thermoplastischen Material eine Tasche oder dgl., beispielsweise zwischen zwei Schichten des thermoplastischen Materials, ausgebildet ist, die mit einer Flüssigkeit befüllt ist.
  • Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Aktivator und/oder Rezeptor zur beschleunigten Erwärmung des thermoplastischen Materials auf ein magnetisches oder elektromagnetisches Wechselfeld als Energiequelle abgestimmt. Der Aktivator und/oder Rezeptor ist hierzu vorzugsweise aus der nachfolgenden Gruppe ausgewählt:
    • – nanopartikulären Ferriten, oder Barium- und/oder Strontiumtitanaten oder anderen (super-)paramagnetischen Substanzen sowie dotierten und undotierten Ferriten,
    • – Metallmischoxid MII MIII O4
    • – Mischoxid ausgewählt unter Ferriten (Ma 1-x-yMb xFey)IIFeIII 2O4 mit Ma = Mn, Co, Ni und Mb = Zn, Cd
    • – MexMe'1-xFe2O4 x = 0 bis 1, Li1-xZn2xFe5-xO8 x = 0 bis 1 Me, Me' = Mg, Ca, Cu, Zn, V, Mn, Fe, Ni, Co, Cd, Y
    • – MexMe'1-x(Fe2-yMe''y)O4
    • – CoFe2O4
    • – metallischen, magnetischen, piezoelektrischen, ferrimagnetischen, ferromagnetischen, antiferromagnetischen oder superparamagnetischen Partikeln aus Al, Co, Fe, Ni oder deren Legierungen,
    • – Mischoxide vom Typ des Bariumhexaferrits, n-Maghemits (γ-Fe2O3), n-Magnetits (Fe3O4) oder Ferrite vom Typ des MeFe2O4 (mit Me zweiwertiges Metall aus Mn, Cu, Zn, Co, Ni, Mg, Ca, Cd),
    • – chichroistische nanoskalige Ferrite, Ruße, sowie Kohlefaser, intrinsisch leitfähige Polymere, Graphit, Metallpulver, Metallfasern, metallbeschichteten Füllstoffen, metallbeschichteten Mikroglaskugeln, metallbeschichteten Textilfasern, Quarz, Turmalin, Bariumtitanat, Lithiumsulaft, Kalium(Natrium)tartrat, Ethylendiamintartrat, Ferroelektrika mit Perowskitstruktur, vor allem Pb-Zr-Titanat
    • – magnetische Flüssigkeiten, insbesondere Ferrofluidic Adventure Science® Kit, Suspensionen magnetischer Partikel oder Nanopartikel in geeigneten Trägerflüssigkeiten, wie Glycerin oder Polyole, insbesondere 1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Mischungen davon, Mischungen mit Wasser zur Farbeinstellung Methylenblau, Siliconfluid 345 (Dow Corning) und/oder überschichtete Phase: 1-Octandiol.
  • Als Aktivator und/oder Rezeptor sind z.B. nanopartikuläre Ferrite, oder Barium- und/oder Strontiumtitanate oder andere (super-)paramagnetische Substanzen sowie dotierte und undotierte Ferrite besonders geeignet. Diese können in Mengen zwischen etwa 0,1 bis 70 Gew%, insbesondere etwa 0,1 bis 50 Gew%, und vorzugsweise zwischen etwa 0,1 bis 20 Gew% in dem thermoplastischen Mate rial vorgesehen sein. Dabei sind zur Herstellung eines Dentalprodukts Partikelgrößen von etwa 2 bis 100 nm, insbesondere von 5 bis 15 nm, besonders bevorzugt zwischen 10 und 30 nm bestimmt nach dem XRD-Verfahren oder alternativ nach dem UPA-Verfahren geeignet. Grundsätzlich lassen sich Partikel mit einer Größe von etwa 1 bis etwa 5000 nm, insbesondere Partikel mit einer Größe unter 500 nm und vorzugsweise unter 300 nm, besonders bevorzugt zwischen etwa 3 bis etwa 30 nm einsetzen. Diese Partikel können durch Behandlung mit Säureanionen, Säuren oder Silanen oberflächenmodifiziert werden.
  • Bei der Verwendung magnetischer Wechselfelder eignen sich insbesondere nanoskalige supermagnetische Teilchen, so genannte „single-domain-particle". Im Vergleich zu herkömmlichen bekannten paramagnetischen Partikeln zeichnen sich diese nanoskaligen Füllstoffe dadurch aus, dass solche Materialien keine Hysterese aufweisen. Dies hat zur Folge, dass die Energiedissipation nicht durch magnetische Hystereseverluste hervorgerufen wird, sondern die Wärmeerzeugung ist vielmehr auf eine während der Einwirkung eines elektromagnetischen Wechselfeldes induzierte Schwingungen oder Rotation der Teilchen in der umgebenden Matrix und somit letztlich auf mechanische Reibungsverluste zurückzuführen. Dies führt zu einer besonders effektiven Erwärmungsrate der Teilchen und der sie umgebenden Matrix.
  • Von besonderer Bedeutung sind magnetische Resonanzeffekte in Ferrofluiden, wobei aber neben der ferromagnetischen Resonanz (FMR) auch solche Resonanzphänomene auftreten, die durch die mechanische Beweglichkeit der Magnetpartikel im Trägerfluid bedingt sind. Die Erwärmung von Kunststoff-Magnetpartikel-Kompositen durch magnetische Wechselfelder gelingt prinzipiell nicht nur durch das FMR-basierte Verfahren, sondern auch durch Ummagnetisierung der magnetischen Komponente in einem starken äußeren Wechselstromfeld. Im Unterschied zum FMR-basierten Verfahren werden bei der Erwärmung durch Ummagnetisierung in der Regel die magnetischen Hysterese verluste ausgenutzt, die auftreten, wenn man die Magnetisierung ferromagnetischer Materialien mit von Null verschiedener Koerzitivkraft in einem äußeren Magnetfeld umdreht. Der mikroskopische Mechanismus, der hier wirksam ist, beruht auf der induzierten Wanderung von Bloch-Wänden zwischen den magnetischen Domänen entgegengesetzter Magnetisierungsrichtung innerhalb jedes einzelnen Magnetpartikels.
  • Grundsätzlich kennt man neben der FMR-Methode zwei Typen von Wärmeerzeugung von superparamagnetischen Partikeln. Die erste beruht auf der Tatsache, dass bei Frequenzen oberhalb einiger MHz jedes magnetische Material eine gewisse Energieabsorption hat, die um mehrere Größenordnungen kleiner ist als die Energieabsorption durch Bloch-Wand-Wanderung.
  • Die zweite Klasse superparamagnetischer Systeme stellen die Brownschen Ferrofluide dar. Hierbei wird die Ummagnetisierung dadurch bewirkt, dass sich die magnetischen Partikel in dem sie umgebenden Trägerfluid unter dem Einfluss des sich ändernden Magnetfeldes als ganzes drehen. Die Umkehr der Magnetisierung und damit die Wärmeerzeugung können deshalb nicht mit der Hysterese der magnetischen Stoffkomponente in Zusammenhang gebracht werden, sondern hängen von der viskosen Reibung der Teilchen im Trägerfluid ab. Da die Rotation der Magnetpartikel ein vergleichsweise langsamer Vorgang ist, genügen Frequenzen in der Größenordnung von wenigen Kilohertz zu einer deutlichen Wärmeerzeugung. Brownsche Ferrofluide eignen sich jedoch weniger als energieabsorbierende Additive zur Erwärmung fester Matrices, da sie im „verfestigten" Zustand ihre superparamagnetischen Eigenschaften verlieren.
  • Das FMR-basierte Verfahren ist bei vielen Komposites anwendbar, da die Wärmeerzeugung nicht an die Umorientierung atomarer magnetischer Momente gebunden ist, sondern nur an deren Kreiselpräzession um eine beliebig orientierte Ruherichtung. Geeignete Komposites sind aus der DE 100 37 883 bekannt.
  • Dabei kann die Erwärmung beim FMR-Verfahren durch ein dem Mikrowellenfeld überlagertes Gleichstromfeld (magnetisches Gleichfeld) gesteuert werden. Feldvariationen in der Größenordnung um 10 kA/m genügen, um die Mikrowellenabsorption ein- bzw. auszuschalten. Durch geeignete Wahl des Feldverlaufs des überlagerten Magnetfelds kann man die Energieabsorption des Kunststoff-Magnetpartikel-Komposits räumlich variieren und gezielte Erwärmungsmuster erzeugen. Dies ist bei der Erwärmung durch Ummagnetisierung nicht möglich.
  • Da die handelsüblichen Mikrowellengeräte in ihren Leistungen im Betrieb gewissen Schwankungen unterliegen, wird es bevorzugt, wenn das thermoplastische Material ein Temperaturindikator oder dgl. Mittel zur Temperaturanzeige, insbesondere einen bspw. als Thermostreifen oder -farbe ausgebildeten Temperatursensor, aufweisen. Derartige Temperatursensoren, bspw. Temperaturaufkleber der Serie RLC der Newport Electronics GmbH oder THERMAX® Thermostreifen und -farben der Kleinfeld GmbH & Co. Labortechnik, ermöglichen eine einfache Sichtkontrolle, wann das thermoplastische Material die ideale Verarbeitungstemperatur, bei welcher das Material plastisch verformbar ist, erreicht hat und sichert damit die weitgehende Unabhängigkeit von gerätespezifischen Schwankungen, Streuungen oder einem altersbedingten Leistungsabfall eines Mikrowellengerätes. Gleichzeitig lässt sich so das Risiko der Schädigung des Gewebes im Patientenmund bei zu starker Erwärmung des thermoplastischen Materials minimieren.
  • Das thermoplastische Material kann auch mit einem Temperaturindikator ausgerüstet sein, der beispielsweise ein Stoff ist, welcher bei Erreichen einer bestimmten Temperatur seine Farbe wechselt. Der Farbumschlag erlaubt es dabei einem Zahnarzt festzustellen, ob das thermoplastische Material ausreichend erwärmt ist, um es zu einem Dentalprodukt zu verarbeiten. Wenn der Temperaturindikator des thermoplastischen Materials derart gewählt ist, dass auch bei einer Abkühlung unter eine definierte Temperatur ein Farbumschlag oder dergleichen stattfindet, so dass ein Zahnarzt erkennen kann, wenn das thermoplastische Material soweit abgekühlt ist, dass es aus dem Mund entnommen werden kann oder sich nicht mehr zur Verarbeitung zu einem Dentalprodukt eignet. Geeignete Farbindikatoren sind aus der WO 99/27895 A2 bekannt.
  • Um eine zu starke Erwärmung des thermoplastischen Materials und damit ggf. Verletzungen des Patienten zu vermeiden, wird es bevorzugt, wenn der Aktivator und/oder Rezeptor derart eingestellt ist, dass mit der diesem zugeordneten Energiequelle eine Erwärmung nur bis zu einer definierten Maximaltemperatur möglich ist.
  • Ein derartiger Überhitzungsschutz lässt sich beispielsweise durch eine Einstellung der Curie-Temperatur und der magnetischen Relaxationszeit von superparamagnetischen, nanoskaligen Teilchen erreichen. Dabei ist die Curie-Temperatur die maximale Temperatur, auf welche magnetische Partikel durch die Einwirkung eines magnetischen oder elektromagnetischen Wechselfeldes erhitzen können. Die Curie-Temperatur kann beispielsweise durch geeignete Auswahl der Art und der jeweiligen Menge voneinander verschiedener zweiwertiger Metalle eingestellt werden.
  • Zur Herstellung einer Dentalschiene wird es bevorzugt, wenn das thermoplastische Material in Form einer Folie oder Platte mit einer Schichtdicke zwischen etwa 0,1 mm und etwa 4 mm, insbesondere von weniger als 3 mm vorliegt. Zur Herstellung anderer Dentalprodukte aus dem erfindungsgemäßen thermoplastischen Material kann dieses beispielsweise auch in Form dickerer Platten, Kugeln oder dergleichen vorliegen.
  • Damit das Applizieren des thermoplastischen Materials im Patientenmund durch den Wärmeeintrag nicht als unangenehm empfunden wird, wird es bevorzugt, wenn das thermoplastische Material eine Erweichungstemperatur zwischen etwa 40°C und etwa 120°C aufweist. Insbesondere liegt die Erweichungstemperatur unter etwa 90°C.
  • Um das Ablösen des aus dem thermoplastischen Material gebildeten Dentalprodukts von einer Stempelmasse oder anderen Hilfsmitteln zur Herstellung des Dentalprodukts zu erleichtern, ist das thermoplastische Material derart gewählt und/oder ausgerüstet, dass zwischen dem thermoplastischen Material und der Stempelmasse oder dgl. keine Adhäsionskräfte ausgebildet werden.
  • Hierzu kann zwischen dem thermoplastischen Material und der Stempelmasse oder dgl. eine insbesondere als Isolierfilm, Isolierfolie oder Isolierlösung ausgebildete Isolierschicht bzw. ein Isoliermittel vorgesehen sein. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Kräfte bei der Entnahme des aus dem thermoplastischen Material gebildeten Dentalprodukts so groß sind, dass plastische Verformungen des Dentalprodukts auftreten können. Gegebenenfalls kann das thermoplastische Material mit wenigstens einer Substanz ausgerüstet sein, die sowohl als Aktivator und/oder Rezeptor als auch als Isoliermittel bzw. -schicht wirkt.
  • Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Stempelmasse oder dgl. von dem thermoplastischen Material umhüllt. Das bspw. schlauchartig ausgebildete thermoplastische Material und/oder die in dieses gefüllte Stempelmasse können mit einem Isoliermittel ausgerüstet sein, das ein Ablösen des aus dem thermoplastischen Material gebildeten Dentalproduktes von der Stempelmasse erleichtert.
  • Die Ausrüstung des z.B. in einem Spritzguss-, Tiefzieh- oder Extrusionsverfahren hergestellten thermoplastischen Materials kann dadurch erfolgen, dass dem Material ein Aktivator und/oder Rezeptor als Pulver, Granulat, Fasern, Nanoteil chen, z.B. auch in Form eines leicht zu homogenisierenden Masterbatches vor oder während des Spritzgussvorgangs beigemischt wird, oder dass das thermoplastische Material mit einem Aktivator und/oder Rezeptor beschichtet wird. In einem Extrusionsverfahren kann das thermoplastische Material mit mehreren Schichten extrudiert werden, wobei in einer dieser Schichten der Aktivator und/oder Rezeptor enthalten oder eingebettet ist. Dies hat den Vorteil, dass der Aktivator und/oder Rezeptor, der zwischen zwei Schichten eingebracht ist, nicht mit der Mundschleimhaut in Berührung kommt und der Aktivator und/oder Rezeptor lagerstabil eingebettet ist. Die Ausrüstung des thermoplastischen Materials mit einem Aktivator und/oder Rezeptor kann auch dadurch erfolgen, dass derartige Substanzen oder Moleküle als Co-Monomer oder Polymer in dem thermoplastischen Material einpolymerisiert oder mit eingemischt sind. Weiter kann auf das thermoplastische Material eine wässrige, alkoholische Tensidlösung beispielsweise in einem Tauch-, Pinsel- oder Sprühverfahren oberflächlich aufgetragen werden.
  • Ein erfindungsgemäßes Kit zur Herstellung einer Dentalschiene besteht aus einer thermoplastischen Folie und einem Abdrucklöffel aus einem bei Temperaturen unter 80°C, insbesondere auch bei Temperaturen unter 140°C festen Material, welcher mit einer zumindest zwischen 30°C und 60°C, insbesondere zwischen 20°C und 80°C plastisch verformbaren Mitteln zum Adaptieren der Folie beschickt ist. Auf diesen plastisch verformbaren Mitteln zum Adaptieren der Folie ist dabei die zu einer Dentalschiene formbare thermoplastische Folie mit einer Schichtdicke zwischen etwa 0,1 mm und etwa 4 mm angeordnet, deren Erweichungstemperatur zwischen 40°C und etwa 120°C liegt. Dabei ist die thermoplastische Folie mit einem Aktivator und/oder Rezeptor ausgerüstet, der den Wärmeeintrag in die thermoplastische Folie verbessert und/oder den Wärmeeintrag in den Abdrucklöffel und/oder in die Mittel zum Adaptieren der Folie vermindert. Dies ermöglicht ein definiertes Erwärmen der thermoplastischen Folie, ohne insgesamt einen hohen Wärmeinhalt durch Erwärmung der Mittel zum A daptieren der Folie und/oder des Abdrucklöffels in den Patientenmund einzubringen.
  • Die thermoplastische Folie besteht vorzugsweise aus dem oben beschriebenen thermoplastischen Material. Um den Wärmeeintrag beim Applizieren der thermoplastischen Folie zusammen mit den Mitteln zum Adaptieren der Folie möglichst gering zu halten, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Mittel zum Adaptieren der Folie und/oder der Abdrucklöffel aus einem Material bestehen, das weder Wasser oder hydroxyl- bzw. aminogruppenhaltige Substanzen enthält noch Wasser gut absorbiert. Dies kann beispielsweise ein Material auf der Basis von Siliconölen, Mineralölen, Natur- und/oder Synthesekautschuk sein.
  • Die Mittel zum Adaptieren der Folie haben die Aufgabe, das thermoplastische Material an die Zähne und das Zahnfleisch anzulegen, damit die Folie aus dem thermoplastischen Material die Kontur der Zähne und des Zahnfleischs annimmt. Als Mittel zum Adaptieren der Folie eignet sich daher insbesondere eine Stempelmasse, die die thermoplastische Folie beim Adaptieren umfließt, und/oder ein bspw. aus einem Schlauch oder dgl. gebildetes luft- und/oder flüssigkeitsgefülltes Kissen. Auch ein schaumförmiges Material kann hierfür eingesetzt werden.
  • Um das Ablösen der aus der thermoplastischen Folie gebildeten Dentalschiene von der Stempelmasse zu erleichtern, sind das Material der thermoplastischen Folie und der Stempelmasse derart gewählt und/oder ausgerüstet, dass zwischen der thermoplastischen Folie und der Stempelmasse keine Adhäsionskräfte ausgebildet werden. Hierzu kann zwischen der thermoplastischen Folie und der Stempelmasse eine insbesondere als Isolierfilm, Isolierfolie oder Isolierlösung ausgebildete Isolierschicht bzw. ein Isoliermittel vorgesehen sein. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Kräfte bei der Entnahme der aus der thermoplastischen Folie gebildeten Dentalschiene so groß sind, dass plastische Ver formungen der Dentalschiene auftreten können. Gegebenenfalls kann die Folie mit wenigstens einer Substanz ausgerüstet sein, die sowohl als Aktivator und/oder Rezeptor als auch als Isoliermittel bzw. -schicht wirkt.
  • Die Stempelmasse kann eine Viskosität von etwa 1.000 bis etwa 150.000 Pas, bevorzugt 20.000 bis 100.000 Pas, besonders bevorzugt 20.000 bis 80.000 Pas, aufweisen. Die Viskositätsmessung wird dabei mit einer profilierten Platte/Platte 20 mm bei einer Temperatur von 23°C und einer Deformationsvorgabe von 0,05% bei einer Frequenz von 1 Hz durchgeführt.
  • Eine einfache Sichtkontrolle, wann die thermoplastische Folie die ideale Verarbeitungstemperatur erreicht hat, und eine weitgehende Unabhängigkeit von gerätespezifischen Schwankungen, Streuungen oder einem altersbedingten Leistungsabfall eines Mikrowellengerätes kann dadurch erreicht werden, dass das thermoplastischen Material Mittel zur Temperaturanzeige aufweist. In gleicher Weise können alternativ oder zusätzlich hierzu auch andere Bestandteile des Kits, d.h. der Abdrucklöffel, die Stempelmasse oder dgl. Mittel zum Adaptieren der Folie und/oder das Isoliermittel bzw. die Isolierschicht Mittel zur Temperaturanzeige, insbesondere einen bspw. als Thermostreifen oder -farbe ausgebildeten Temperatursensor, aufweisen.
  • Ein für ein erfindungsgemäßes Kit geeigneter Abdrucklöffel besteht aus einem bei Temperaturen unter 140 °C festen Material, welches sich unter Einwirkung von UV-Strahlung, IR-Strahlung, Strahlung im sichtbaren Bereich, Mikrowellenstrahlung und/oder Ultraschallstrahlung möglichst nicht oder nur wenig erwärmt, d.h. das Material ist näherungsweise inert. Somit kommt es zu keiner ungewollten Verformung des Abdrucklöffels während der Erwärmung durch Strahlung bzw. während der Formung der Dentalschiene. Gleichzeitig kann die Belastung für den Patienten gering gehalten werden, da auch der Löffel nur eine geringe Wärmemenge aufnimmt.
  • Um eine gute Verbindung zwischen dem Abdrucklöffel und der plastisch verformbaren Stempelmasse oder dgl. Mitteln zum Adaptieren der Folie zu erreichen, kann der Abdrucklöffel mit Adhäsiven und/oder mechanischen Retentionen versehen sein.
  • Das thermoplastische Material und/oder das Kit eignen sich insbesondere zur Herstellung eines Dentalproduktes. Dies kann bspw. eine kieferorthopädische Schiene, Bissschablone, Miniplastschiene, Knirscherschiene, Verbandplatte, Aufbissschiene, Bissführungsschiene, Fluoridierungsschiene, Bleachingschiene, Übertragungsschiene, ein Mundschutz, Positioner oder ein Medikamententräger aus einem thermoplastischen Material sein.
  • In der Kieferorthopädie werden Schienen eingesetzt, um stufenweise Fehlstellungen der Zähne mit jeweils unterschiedlichen Schienen zu korrigieren. Dieses in der US 2006/0093983 A1 beschriebene Verfahren kann besonders einfach und kostengünstig mit einer aus dem erfindungsgemäßen thermoplastischen Material und/oder dem erfindungsgemäßen Kit hergestellten Schiene durchgeführt werden.
  • Weiter eignet sich ein erfindungsgemäßes Dentalprodukt in der Form eines Medikamententrägers bspw. zum Aufhellen von Zähnen. Hierbei wird es bevorzugt, wenn das Dentalprodukt mit einem Medikament und/oder einem Behandlungsmittel, insbesondere einem über Licht und/oder Temperatur aktivierbaren Bleaching-Gel befüllt ist. Auf diese Weise kann ggf. eine Aktivierung des Medikaments der Behandlungsmittels gleichzeitig mit dem Erstellen des Dentalproduktes erfolgen.
  • Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird weiter mit einem Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes gelöst, welches nacheinander die folgen den Schritte umfasst: Erwärmen eines thermoplastischen Materials auf eine Temperatur, die unterhalb von 200 °C, insbesondere unterhalb von etwa 120°C, und oberhalb der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Materials, insbesondere zwischen 40°C und 80°C liegt, Applizieren des thermoplastischen Materials zusammen mit einem Abdrucklöffel in einem Patientenmund, der ggf. mit einem beispielsweise knetbaren Material als Stempelmasse beschickt ist, Anlegen des thermoplastischen Materials an wenigstens einen Zahn und/oder das Zahnfleisch unter Ausbildung eines Dentalproduktes für eine Zeitspanne, bis das thermoplastische Material auf eine Temperatur unterhalb seiner Erweichungstemperatur abgekühlt ist, und Entnehmen des Abdrucklöffels, ggf. der Stempelmasse und des aus dem thermoplastischen Material gebildeten Dentalprodukes aus dem Patientenmund. Dabei liegt das thermoplastische Material während des Erwärmens auf oder in dem Abdrucklöffel und/oder der Stempelmasse, wobei das thermoplastische Material stärker erwärmt wird als der Abdrucklöffel und/oder die Stempelmasse.
  • Obwohl der Abdrucklöffel, die Stempelmasse und das thermoplastische Material gemeinsam erwärmt werden, nimmt der Abdrucklöffel sowie die Stempelmasse, welche beide eine relativ hohe Wärmeinhalt und/oder Wärmekapazität haben, nur einen sehr geringen Wärmeinhalt auf, da erfindungsgemäß hauptsächlich das thermoplastische Material erwärmt wird. Dagegen kann die Erwärmung des Abdrucklöffels sowie der Stempelmasse auch derart gering sein, dass diese im Wesentlichen nur Raumtemperatur aufweisen, während das thermoplastische Material auf beispielsweise etwa 60°C oder etwa 70°C bis 80°C oder sogar deutlich darüber erwärmt wird. Aufgrund der sehr geringen Wärmekapazität bzw. des geringen Wärmeinhalts des vorzugsweise dünnen thermoplastischen Materials liegt die Temperaturbelastung für das Gewebe und die Zähne eines Patienten bei dem Applizieren des thermoplastischen Materials im Patientenmund im erträglichen Bereich. Zudem kühlt sich das thermoplastische Material vergleichsweise schnell ab, wenn dieses ggf. mit der Stempelmasse an die Zähne bzw. das Zahnfleisch angelegt wird. Es ist somit erfindungsgemäß möglich, das thermoplastische Material auf eine ausreichend hohe Temperatur zu erwärmen, die die Herstellung einer Dentalschiene oder dgl. mit hoher Passgenauigkeit ermöglicht, ohne hierbei jedoch eine hohe Temperaturbelastung für Gewebe und Zähne eines Patienten zu erzeugen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann folglich eine Dentalschiene intraoral hergestellt werden, ohne dass hierzu ein Gipsmodell erstellt werden muss.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zumindest das thermoplastische Material durch ein elektromagnetisches Wechselfeld, durch Bestrahlung mit UV-Strahlung, IR-Strahlung, Strahlung im sichtbaren Bereich, Mikrowellenstrahlung und/oder Ultraschallstrahlung erwärmt. Dies ermöglicht es, das thermoplastische Material gezielt zu erwärmen, während die Stempelmasse und/oder der Abdrucklöffel insbesondere im Vergleich zu einer herkömmlichen Erwärmung in einem Wasserbad deutlich weniger erwärmt werden.
  • In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass das thermoplastische Material vor dem Erwärmen mit wenigstens einem Aktivator und/oder Rezeptor ausgerüstet wird, der den Wärmeeintrag in das thermoplastische Material verbessert und/oder den Wärmeeintrag in den Abdrucklöffel und/oder in die Stempelmasse vermindert. Die Ausrüstung kann wie oben unter Bezugnahme auf des erfindungsgemäße thermoplastische Material beschrieben erfolgen. Dabei können die oben genannten und entsprechend der Wärmequelle ausgewählte Aktivatoren und/oder Rezeptoren eingesetzt werden.
  • Alternativ oder zusätzlich hierzu kann der Abdrucklöffel und/oder die Stempelmasse vor dem Erwärmen mit wenigstens einem Stoff ausgerüstet werden bzw. aus einem Material bestehen, der/das den Wärmeeintrag in den Abdrucklöffel bzw. in die Stempelmasse vermindert. Auch hierdurch wird erreicht, dass sich im Wesentlichen nur das thermoplastische Material erwärmt, während der Ab drucklöffel sowie die Stempelmasse auf einer im Patientenmund nicht als unangenehm empfundenen Temperatur bleiben.
  • Wenn die Erwärmung des thermoplastischen Materials durch Mikrowellenstrahlung erfolgt, wird es bevorzugt, dass die Stempelmasse und/oder der Abdrucklöffel aus einem Material bestehen, das weder Wasser oder hydroxyl- oder aminogruppenhaltige Substanzen enthält noch Wasser gut absorbiert. So können für die Stempelmasse Substanzen wie Siliconöle, Mineralöle sowie Natur- und/oder Synthesekautschuk eingesetzt werden. Diese Substanzen weisen entweder durch die Auswahl geeigneter hoher Molmassen bzw. Kettenlängen die für die Stempelmasse gewünschte Viskosität auf oder diese können durch Zuformulierung von Struktur- bzw. Pastenbildnern wie organische und/oder anorganische Füllstoffe mit möglichst keinem bzw. geringem Wassergehalt oder OH-Gruppen-Gehalt auf die gewünschte Viskosität gebracht werden. Durch diesen gezielten Ausschluss von Wasser in der Stempelmasse sowie in dem Abdrucklöffel wird eine Anregung durch Mikrowellenstrahlung weitestgehend vermieden, so dass nur eine geringe Erwärmung der Stempelmasse und des Abdrucklöffels erfolgt.
  • Mit anderen Worten führt die Kombination der aufeinander abgestimmten Stoffeigenschaften des thermoplastischen Materials, der Stempelmasse und des Abdrucklöffels dazu, dass bei zeitgleicher Einwirkung von Mikrowellenstrahlung praktisch nur das thermoplastische Material erwärmt wird, während die Stempelmasse und der Abdrucklöffel nicht oder allenfalls gering erwärmt werden. Hierdurch wird bei der Abformung im Patientenmund zur Erstellung einer Dentalschiene der gefühlte Temperatur- bzw. Wärmeinhalt von Patienten nicht als unangenehm empfunden. Aufgrund ihrer geringen Schichtdicke des vorzugsweise als Folie oder Platte ausgebildeten thermoplastischen Materials ist der eingebrachte Wärmeinhalt des thermoplastischen Materials gering, während gleichzeitig der Wärmeinhalt der Stempelmasse und des Abdrucklöffels aufgrund der geringen Erwärmung gering ist.
  • Unter einem erfindungsgemäßen Kit oder Set wird dabei das gemeinsame Bereitstellen eines Abdrucklöffels, eines plastisch verformbaren Mittels zum Adaptieren, d.h. beispielsweise einer Stempelmasse, eines thermoplastischen Materials, eines Isoliermittels und/oder eines Aktivators bzw. Rezeptors verstanden. Diese Bestandteile können in beliebiger Kombination separat oder bereits vorkonfektioniert vorliegen, wobei ein Kit oder Set nicht notwendigerweise alle diese Bestandteile aufweisen muss. So kann bspw. der Abdrucklöffel wieder verwendbar sein, so dass in dem Kit oder Set nur eine Stempelmasse, ein thermoplastisches Material und ggf. ein Isoliermittel und/oder ein Aktivator bzw. Rezeptor enthalten sind. Der Abdrucklöffel kann vor dem Erwärmen mit der Stempelmasse und dem thermoplastischen Material beschickt werden. Dabei kann das thermoplastische Material und die Stempelmasse vorkonfektioniert gemeinsam in den Abdrucklöffel eingebracht werden. Alternativ kann ein Kit oder Set auch den Abdrucklöffel aufweisen, welcher bspw. mit der Stempelmasse und dem thermoplastischen Material vorbeschickt ist.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem thermoplastischen Material und der Stempelmasse eine Isolierschicht, insbesondere eine Isolierlösung vorgesehen, die vorzugsweise einen Aktivator und/oder Rezeptor, wie Wasser und/oder OH-haltige Substanzen enthält. Eine derartige Isolierschicht ermöglicht es einerseits, dass die erstarrte Dentalschiene oder dgl. nach dem Abkühlen leicht von der Stempelmasse entfernbar ist, und andererseits, dass gezielt das thermoplastische Material erwärmt wird.
  • In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass die thermoplastische Folie als ein z. B. wursthüllenartiger Schlauch oder dgl. vorgesehen ist, in welchem Stempelmasse als Mittel zum Adaptieren der Folie aufge nommen ist. Ein Kit kann somit aus einem Löffel und einem mit der Stempelmasse befüllten Schlauch aus thermoplastischer Folie bestehen. Dabei kann der Löffel wieder verwendbar sein und zur Herstellung eines Dentalproduktes jeweils ein neuer mit Stempelmasse befüllter Schlauch aus thermoplastischer Folie bereitgestellt werden. Das Dentalprodukt wird dann nach dem Erkalten der thermoplastischen Folie aus dieser ausgeschnitten.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es besonders bevorzugt, wenn die Erwärmung des thermoplastischen Materials nur bis zu einer definierten Temperatur erfolgt, die durch einen Temperaturindikator in und/oder an dem Abdrucklöffel oder dgl. Träger, der Stempelmasse, dem thermoplastischen Material und/oder der Isolierschicht insbesondere durch einen Farbumschlag angezeigt wird.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
  • Es zeigen schematisch:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines unbefüllten Abdrucklöffels,
  • 2 im Querschnitt einen befüllten Abdrucklöffel nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
  • 3 im Querschnitt einen befüllten Abdrucklöffel nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und
  • 4 eine Draufsicht auf eine Dentalschiene.
  • In den 1 bis 3 ist ein Abdrucklöffel 1 dargestellt, der bspw. einem herkömmlichen Abdrucklöffel zur Herstellung einer Gebissabformung mit einer Dicke z. B. von 0,5 mm, 0,8 mm, 1,0 mm oder 1,5 mm entspricht, aus welcher ein Gipsmodell erstellbar ist. Der Abdrucklöffel 1 kann aus Metall oder vorzugsweise aus einem gegenüber Mikrowellenstrahlung inerten Kunststoff bestehen, der zumindest bei Temperaturen unterhalb von 80° C, vorzugsweise auch bei Temperaturen unter 120° C, steif und im Wesentlichen nicht manuell verformbar ist. Wenn der Abdrucklöffel 1 auch bei Temperaturen unterhalb von 140° C formstabil ist, kann er in einem Autoklav sterilisiert werden. Der Abdrucklöffel 1 ist hufeisenförmig den Konturen eines Gebisses nachempfunden und weist einen in der gezeigten Ausführungsform U-förmigen Querschnitt auf.
  • Zur Herstellung einer in 4 gezeigten Dentalschiene 2 wird der Abdrucklöffel 1, wie in den 2 und 3 dargestellt, mit einem knetbaren, plastisch verformbaren Material als Stempelmasse 3 mit einer Ausgangsviskosität bei 23°C und/oder einer Viskosität während der Verarbeitung von mehr als 20.000 Pas, bevorzugt 20.000 bis 150.000 Pas, insbesondere zwischen 20.000 und 100.000 Pas, besonders bevorzugt 20.000 bis 80.000 Pas befüllt. Weiter wird auf bzw. in die Stempelmasse 3 eine thermoplastische Folie 4 aufgelegt. Die thermoplastische Folie 4 hat dabei eine Schichtdicke zwischen 0,1 mm und etwa 4 mm, bspw. etwa 0,5 mm bis etwa 2 mm. Bei Körpertemperatur und bei Raumtemperatur ist die thermoplastische Folie 4 fest. Erst bei Temperaturen, die oberhalb der Körpertemperatur liegen, d.h. zwischen 40° C und 80° C oder bei bis zu etwa 120° C wird die thermoplastische Folie 4 plastisch verformbar. Das knetbare Material der Stempelmasse 3 erfährt bei diesen Temperaturen keine oder nur geringfügige Viskositätsänderungen oder kann im Ausgangszustand bei Raumtemperatur eine zähere Konsistenz haben und erst bei den darüber liegenden Verarbeitungstemperaturen eine knetbare Konsistenz erhalten.
  • Die thermoplastische Folie 4 ist nach der in 2 dargestellten Ausführungsform näherungsweise als eine flache Platte ausgebildet, die über den Abdrucklöffel 1 überstehen kann oder im Wesentlichen an die Kontur des Abdrucklöffels 1 angepasst, hufeisenförmig zugeschnitten sein kann. Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass die thermoplastische Folie 4 derart auf die Stempelmasse 3 und in den Abdrucklöffel 1 eingelegt wird, dass sie, wie in 3 gezeigt, im Querschnitt näherungsweise U-förmig gestaltet ist.
  • Die thermoplastische Folie 4 wird zur Herstellung einer Dentalschiene 2 auf eine Verarbeitungstemperatur erwärmt, die bspw. zwischen 40° C und 80° C liegen kann. Dabei wird der Abdrucklöffel 1 gemeinsam mit der Stempelmasse 3 und der thermoplastischen Folie 4 durch Mikrowellenstrahlung oder dgl. aufgewärmt. Alternativ hierzu kann zumindest die thermoplastische Folie 4 auch durch Bestrahlung mit UV-Strahlung, IR-Strahlung, Strahlung im sichtbaren Bereich und/oder Ultraschallstrahlung erwärmt werden.
  • Um eine definierte Erwärmung der thermoplastischen Folie 4 zu erreichen, ohne die Stempelmasse 3 bzw. den Abdrucklöffel 1 stark zu erwärmen, ist die Folie 4 mit einem Aktivator und/oder Rezeptor, bspw. mit Wasser und/oder wenigstens einer OH-enthaltenden Substanz, ausgerüstet. Gleichzeitig besteht die Stempelmasse 3 aus einem Material, das kein Wasser enthält und/oder Wasser nur schlecht absorbiert, so dass der Wärmeeintrag in die Stempelmasse 3 vermindert wird, wenn diese gemeinsam mit der thermoplastischen Folie bspw. einer Mikrowellenstrahlung ausgesetzt werden. Gleichzeitig wird bevorzugt für den Löffel ein Material gewählt, z.B. Polyethylen, das nur einen geringen oder keinen Wärmeeintrag in den Abdrucklöffel 1 zulässt, wenn dieser mit einer Mikrowelle bestrahlt wird.
  • Um eine Dentalschiene 2 herzustellen, wird die mit Aktivator und/oder Rezeptor versehene oder den Aktivator und/oder Rezeptor beinhaltende und/oder mit Isoliermittel bzw. einer Isolierschicht versehene thermoplastische Folie 4 durch Mikrowellenstrahlung oder dgl. aufgewärmt. Im Anschluss kann die plastifizierte Folie direkt in dem Mund eines Patienten appliziert werden. Hierzu wird die thermoplastische Folie 4 gemeinsam mit dem Abdrucklöffel 1 und der Stempelmasse 3 auf eine Zahnreihe oder einzelne Zähne angelegt. Wenn der steife und mit knetbarem Material befüllte Abdrucklöffel 1 gegen die Zahnreihe gepresst wird, verformt sich die thermoplastische Folie 4 entsprechend der Konturen der Zähne, wobei die Stempelmasse 3 allseits einen gleichmäßigen Druck auf die thermoplastische Folie 4 ausübt. Um keine zu großen Änderungen der Schichtdicke der thermoplastischen Folie 4 oder gar ein Einreißen der Folie hervorzurufen, ist die Folie 4 vorzugsweise wie in 3 gezeigt im Querschnitt näherungsweise U-förmig gestaltet. Auf diese Weise wird aus der plastisch verformbaren Folie 4 eine ausreichend dicke Dentalschiene 2 gebildet, die nach dem Erkalten auf Körpertemperatur verfestigt.
  • Der Abdrucklöffel 1 kann dann gemeinsam mit der Stempelmasse 3 und der Dentalschiene 2 aus dem Mund entnommen werden. Die Materialien der Stempelmasse 3 und der Schiene 2 sind dabei so gewählt, dass sie sich bei der Verarbeitungstemperatur nicht miteinander verbinden und leicht voneinander entfernt werden können. Insbesondere kann zwischen diesen eine Isolierschicht (in den Figuren nicht dargestellt) vorgesehen sein, die ggf. gleichzeitig als Aktivator und/oder Rezeptor dient und insbesondere ein leichtes Ablösen der Stempelmasse 3 von der Dentalschiene 2 ermöglicht, ohne diese zu beschädigen. Alternativ hierzu kann zunächst der Abdrucklöffel 1 mit der Stempelmasse 3 aus dem Mund entnommen werden, während die Dentalschiene 2 im Mund verbleibt und separat entnommen wird. Hierbei kann der Abdrucklöffel 1 mit Adhäsiven und/oder mechanischen Retentionen versehen sein, damit die Stempelmasse 3 leichter gemeinsam mit dem Abdrucklöffel 1 aus dem Mund entnehmbar ist.
  • Nach einem ggf. erforderlichen Beschneiden oder sonstiger Nachbearbeitung kann die direkt im Patientenmund erstellte Dentalschiene 2 als kieferorthopädische Schiene, Bissschablone, Miniplastschiene, Knirscherschiene, Verbandplatte, Aufbissschiene, Bissführungsschiene, Fluoridierungsschiene, Bleachingschiene, Übertragungsschiene, Mundschutz, Positioner, Medikamententräger oder dgl. eingesetzt werden.
  • Durch die stärkere Erwärmung der thermoplastischen Folie 4 im Vergleich zu dem Abdrucklöffel 1 bzw. der Stempelmasse 3 ist der Wärmeeintrag in den Patientenmund insgesamt geringer als bei einer gleichmäßigen Erwärmung der Folie, der Stempelmasse und des Löffels, selbst wenn die thermoplastische Folie bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf höhere Temperaturen erwärmt werden sollte. Die Herstellung einer Dentalschiene ist somit nicht mit zu hohen Temperaturbelastungen im Patientenmund verbunden, die von Patienten als unangenehm empfunden werden können.

Claims (41)

  1. Thermoplastisches Material zur Herstellung eines Dentalproduktes, das bei Körpertemperatur fest und bei einer Temperatur zwischen Körpertemperatur und etwa 200°C manuell plastisch verformbar ist und das mit wenigstens einem auf eine Energiequelle abgestimmten Aktivator und/oder Rezeptor zur Beschleunigung der Erwärmung ausgerüstet ist.
  2. Thermoplastisches Material nach Anspruch 1 kombiniert mit einem bei einer Temperatur zwischen Körpertemperatur und etwa 200°C nicht manuell plastisch verformbaren Material und/oder einem zumindest bei einer Temperatur zwischen etwa 20°C und Körpertemperatur manuell plastisch verformbaren Material, welches nicht mit einem Aktivator und/oder Rezeptor zur Beschleunigung der Erwärmung ausgerüstet ist.
  3. Thermoplastisches Material nach Anspruch 1 oder 2, welches in Form eines Schlauches oder dgl. Umhüllung vorliegt, wobei in dem Schlauch oder dgl. ein zumindest bei einer Temperatur zwischen etwa 20°C und Körpertemperatur manuell plastisch verformbares Material, bspw. eine Stempelmasse, aufgenommen ist, welches nicht mit einem Aktivator und/oder Rezeptor zur Beschleunigung der Erwärmung ausgerüstet ist.
  4. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator und/oder Rezeptor zur beschleunigten Erwärmung mittels einer Mikrowellenstrahlung als Energiequelle aus der Gruppe bestehend aus Wasser, OH-enthaltenden Substanzen, Substanzen, deren Moleküle ein permanentes Dipolmoment besitzen, wärmeleitende Substan zen, Metalle, Metallic- oder Metallverbindungen, Ruß, Graphit, Metalllegierungen und gut durch Mikrowellenstrahlung erwärmbare Kunststoffe ausgewählt ist.
  5. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator und/oder Rezeptor zur beschleunigten Erwärmung mittels einer Lichtstrahlung als Energiequelle aus der Gruppe bestehend aus anorganischen oder organischen Substanzen und/oder Verbindungen, wie z.B. Farbstoffe, Riboflavin, Carotinoide, Titandioxid, Campherchinon, Benzoin-alkyl-ether, Zinkdioxid, Benzophenon-Derivate, Benzotriazol-Derivate, Diketone, z. B. Benzil, Metall-Ligand-Komplexe, z. B. Eisen-Kalium-Oxalat, Mangan-Gluconat und Metall-Bisphosphonat-Chelat-Komplexe, Phthalocyanin-Metall-Komplexe sowie Coinitiatoren und/oder Akzeleratoren, wie Amine und Peroxid, ausgewählt ist.
  6. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator und/oder Rezeptor zur beschleunigten Erwärmung mittels einer Ultraschallstrahlung als Energiequelle eine Flüssigkeit ist.
  7. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator und/oder Rezeptor zur beschleunigten Erwärmung mittels eines elektromagnetischer Wechselfelder als Energiequelle aus der Gruppe bestehend aus – nanopartikulären Ferriten, oder Barium- und/oder Strontiumtitanaten oder anderen (super-)paramagnetischen Substanzen sowie dotierten und undotierten Ferriten, – Metallmischoxid MII MIII O4 – Mischoxid ausgewählt unter Ferriten (Ma-1-x-yMb xFey)IIFeIII 2O4 mit Ma = Mn, Co, Ni und Mb = Zn, Cd – MexMe'1-xFe2O4 x = 0 bis 1, Li1-xZn2xFe5-xO8 x = 0 bis 1 Me, Me' = Mg, Ca, Cu, Zn, V, Mn, Fe, Ni, Co, Cd, Y – MexMe'1-x(Fe2-yMe''y)O4 – CoFe2O4 – metallischen, magnetischen, piezoelektrischen, ferrimagnetischen, ferromagnetischen, antiferromagnetischen oder superparamagnetischen Partikeln aus Al, Co, Fe, Ni oder deren Legierungen, – Mischoxide vom Typ des Bariumhexaferrits, n-Maghemits (γ-Fe2O3), n-Magnetits (Fe3O4) oder Ferrite vom Typ des MeFe2O4 (mit Me zweiwertiges Metall aus Mn, Cu, Zn, Co, Ni, Mg, Ca, Cd), – chichroistische nanoskalige Ferrite, Ruße, sowie Kohlefaser, intrinsisch leitfähige Polymere, Graphit, Metallpulver, Metallfasern, metallbeschichteten Füllstoffen, metallbeschichteten Mikroglaskugeln, metallbeschichteten Textilfasern, Quarz, Turmalin, Bariumtitanat, Lithiumsulaft, Kalium(Natrium)tartrat, Ethylendiamintartrat, Ferroelektrika mit Perowskitstruktur, vor allem Pb-Zr-Titanat – magnetische Flüssigkeiten, insbesondere Ferrofluidic Adventure Science® Kit, Suspensionen magnetischer Partikel oder Nanopartikel in geeigneten Trägerflüssigkeiten, wie Glycerin oder Polyole, insbesondere 1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Mischungen davon, Mischungen mit Wasser zur Farbeinstellung Methylenblau, Siliconfluid 345 (Dow Corning) und/oder überschichtete Phase: 1-Octandiol ausgewählt ist.
  8. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das mit einem Temperaturindikator ausgerüstet ist.
  9. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator und/oder Rezeptor derart einge stellt ist, dass mit der diesem zugeordneten Energiequelle eine Erwärmung nur bis zu einer definierten Maximaltemperatur möglich ist.
  10. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Form einer Folie oder Platte mit einer Schichtdicke zwischen etwa 0,1 mm und etwa 4 mm, insbesondere von weniger als 3 mm.
  11. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Form einer Folie oder Platte mit einer Erweichungstemperatur zwischen etwa 40° C und etwa 120° C.
  12. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das mit wenigstens einer Substanz ausgerüstet ist, die sowohl als Aktivator und/oder Rezeptor als auch als Isoliermittel dient.
  13. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das mit wenigstens einem Aktivator und/oder Rezeptor und wenigstens einem Isoliermittel ausgerüstet ist.
  14. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator und/oder Rezeptor und/oder das Isoliermittel dem thermoplastischen Material beigemischt ist.
  15. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das mit dem Aktivator und/oder Rezeptor und/oder dem Isoliermittel beschichtet ist.
  16. Thermoplastisches Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator und/oder Rezeptor und/oder das Isoliermittel durch ein Extrusionsverfahren zwischen Schichten des thermoplastischen Materials eingebettet ist.
  17. Kit zur Herstellung eines Dentalproduktes mit einer thermoplastischen Folie und mit einem Abdrucklöffel oder dgl. Träger der aus einem bei Temperaturen unter 140° C festen Material besteht und der mit einer zumindest bei Temperaturen zwischen 30° C und 80° C plastisch verformbaren Mitteln (3) zum Adaptieren der Folie (4) an wenigstens einen Zahn beschickt ist, und auf der die zu einem schienenartigen Dentalprodukt (2) formbare thermoplastische Folie (4) mit einer Schichtdicke zwischen etwa 0,1 mm und etwa 4 mm angeordnet ist, deren Erweichungstemperatur zwischen etwa 40°C und 200°C liegt, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) mit einem Aktivator und/oder Rezeptor ausgerüstet ist, der den Wärmeeintrag in die thermoplastische Folie (4) verbessert und/oder den Wärmeeintrag in den Abdrucklöffel (1) und/oder in die Mittel (3) zum Adaptieren der Folie vermindert.
  18. Kit nach Anspruch 17, wobei die thermoplastische Folie (4) ein thermoplastisches Material nach einem der Ansprüche 1 bis 16 ist.
  19. Kit nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stempelmasse (3) als Mittel zum Adaptieren der Folie (4) an wenigstens einen Zahn auf und/oder in dem Abdrucklöffel (1) oder dgl. Träger vorgesehen ist, und dass die Stempelmasse (3) aus einem Material, das weder Wasser oder hydroxyl- bzw. aminogruppenhaltige Substanzen enthält noch Wasser gut absorbiert, insbesondere aus einem Material auf der Basis von Siliconölen, Mineralölen, Natur- und/oder Synthesekautschuk besteht.
  20. Kit nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein mit einem Gas und/oder einer Flüssigkeit befüllter Schlauch oder Beutel als Mittel (3) zum Adaptieren der Folie (4) an wenigstens einen Zahn auf und/oder in dem Abdrucklöffel (1) oder dgl. Träger vorgesehen ist.
  21. Kit nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der thermoplastischen Folie (4) und/oder der Mittel (3) zum Adaptieren der Folie (4) derart gewählt und/oder ausgerüstet ist, dass zwischen der thermoplastischen Folie (4) und der Stempelmasse (3) keine Adhäsionskräfte ausgebildet werden.
  22. Kit nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der thermoplastischen Folie (4) und den Mitteln (3) zum Adaptieren der Folie (4) eine insbesondere als Isolierfilm, Isolierfolie und/oder Isolierlösung ausgebildete Isolierschicht vorgesehen ist.
  23. Kit nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempelmasse eine Viskosität von über etwa 20.000 Pas, bevorzugt 20.000 bis 150.000 Pas aufweist.
  24. Kit nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel (1) oder dgl. Träger, die Mittel (3) zum Adaptieren der Folie (4), die thermoplastische Folie (4) und/oder das Isoliermittel bzw. die Isolierschicht Mittel zur Temperaturanzeige, insbesondere einen bspw. als Thermostreifen oder -farbe ausgebildeten Temperatursensor, aufweist.
  25. Kit nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) als ein wursthüllenartiger Schlauch vorgesehen ist, in welchem Stempelmasse als Mittel (3) zum Adaptieren der Folie (4) aufgenommen ist.
  26. Abdrucklöffel, insbesondere für ein Kit nach einem der Ansprüche 17 bis 25, der aus einem bei Temperaturen unter 140° C festen Material besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Abdrucklöffels (1) sich unter Bestrahlung mit UV-Strahlung, IR-Strahlung, Strahlung im sichtbaren Bereich, Mikrowellenstrahlung und/oder Ultraschallstrahlung im Wesentlichen nicht erwärmt.
  27. Abdrucklöffel nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel (1) mit Adhäsiven und/oder mechanischen Retentionen versehen ist.
  28. Verwendung eines thermoplastischen Materials nach einem der Ansprüche 1 bis 16 und/oder eines Kit nach einem der Ansprüche 17 bis 25 zur Herstellung eines Dentalprodukts, insbesondere wenn das thermoplastische Material aus der nachfolgenden Gruppe ausgewählt ist: Copolymeren von Ethylen- und Vinylacetat, Polycaprolacton, Polypropylen, Polyethylen, Polybutenen, Styrol-Isopren-Styrol bzw. Styrol-Butadien-Styrol-Copolymeren, thermoplastischen Elastomeren, amorphen Polyolefinen, linearen thermoplastischen Polyurethanen, Copolyestern, Polyamidharzen, Polyamid/EVA-Copolymeren, Polyaminoamiden auf Basis von Dimerfettsäuren, Polyesteramiden, Polyetheramiden oder einem Formgedächtniskunststoff.
  29. Dentalprodukt, insbesondere in der Form einer kieferorthopädischen Schiene, Bissschablone, Miniplastschiene, Knirscherschiene, Verbandplatte, Aufbissschiene, Bissführungsschiene, Fluoridierungsschiene, Bleachingschiene, Übertragungsschiene, eines Mundschutzes, Positioners oder eines Medikamententrägers, aus einem thermoplastischen Material nach einem der Ansprüche 1 bis 16.
  30. Dentalprodukt nach Anspruch 29, das mit einem Medikament und/oder einem Behandlungsmittel, insbesondere einem über Licht und/oder Temperatur aktivierbaren Bleaching-Gel befüllt ist.
  31. Verfahren zur Herstellung eines Dentalprodukts, umfassend die folgenden Schritte: a) Erwärmen eines thermoplastischen Materials (4) auf eine Temperatur, die unterhalb von 200° C und oberhalb der Erweichungstemperatur des thermoplastischen Materials (4), insbesondere zwischen etwa 40° C und 80° C, liegt, b) Applizieren des thermoplastischen Materials (4) mit einem ggf. mit einem bspw. knetbaren Material als Stempelmasse (3) beschickten Abdrucklöffel (1) in einen Patientenmund, c) Anlegen des thermoplastischen Materials (4) an wenigstens einen Zahn und/oder das Zahnfleisch unter Ausbildung eines Dentalprodukts (2) für eine Zeitspanne, bis das thermoplastische Material (4) auf eine Temperatur unterhalb seiner Erweichungstemperatur abgekühlt ist, und d) Entnehmen des Abdrucklöffels (1), ggf. der Stempelmasse (3) und dem aus dem thermoplastischen Material (4) gebildeten Dentalprodukt (2) aus dem Patientenmund, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Material (4) in Schritt a) auf oder in dem Abdrucklöffel (1) und/oder der Stempelmasse (3) liegt, wobei das thermoplastische Material (4) stärker erwärmt wird als der Abdrucklöffel (1) und/oder die Stempelmasse (3).
  32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das thermoplastische Material (4) in Schritt a) durch ein elektromagnetisches Wechselfeld, durch Bestrahlung mit UV-Strahlung, IR-Strahlung, Strahlung im sichtbaren Bereich, Mikrowellenstrahlung und/oder Ultraschallstrahlung erwärmt wird.
  33. Verfahren nach Anspruch 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Material (4) vor dem Schritt a) mit wenigstens einem Aktivator und/oder Rezeptor ausgerüstet wird, der den Wärmeeintrag in das thermoplastische Material (4) verbessert und/oder den Wärmeeintrag in den Abdrucklöffel (1) und/oder in die Stempelmasse (3) vermindert.
  34. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass das Dentalprodukt (2) aus einer Platte oder Folie aus einem thermoplastischen Material (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 hergestellt wird.
  35. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel (1) und/oder die Stempelmasse (3) vor dem Schritt a) mit wenigstens einem Stoff ausgerüstet wird und/oder aus einem Stoff besteht, der den Wärmeeintrag in den Abdrucklöffel (1) und/oder in die Stempelmasse (3) vermindert.
  36. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempelmasse (3) und/oder der Abdrucklöffel (1) aus einem Material besteht, das weder Wasser oder hydroxyl- bzw. aminogruppenhaltige Substanzen enthält noch Wasser gut absorbiert.
  37. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempelmasse (3) aus einem Material auf der Basis von Siliconölen, Mineralölen, Natur- und/oder Synthesekautschuk besteht.
  38. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrucklöffel (1) vor dem Erwärmen mit der Stempelmasse (3) und dem thermoplastischen Material (4) beschickt wird, insbesondere dass das thermoplastische Material (4) und die Stempelmasse (3) vorkonfektioniert gemeinsam vor oder nach dem Erwärmen in den Abdrucklöffel (1) eingebracht werden.
  39. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem thermoplastischen Material (4) und der Stempelmasse (3) eine Isolierschicht, insbesondere eine Isolierlösung, vorgesehen wird, die vorzugsweise einen Aktivator und/oder Rezeptor enthält, der aus einer der folgenden Gruppen ausgewählt ist: A) Wasser, OH-enthaltenden Substanzen, Substanzen, deren Moleküle ein permanentes Dipolmoment besitzen, wärmeleitende Substanzen, Metalle, Metallic- oder Metallverbindungen, Ruß, Graphit, Metalllegierungen, wenn die Erwärmung in Schritt a) durch Mikrowellenstrahlung erfolgt; B) anorganischen oder organischen Substanzen und/oder Verbindungen, wie z.B. Farbstoffe, Riboflavin, Carotinoide, Titandioxid, Campherchinon, Benzoin-alkyl-ether, Zinkdioxid, Benzophenon-Derivate, Benzotriazol-Derivate, Diketone, z. B. Benzil, Metall-Ligand-Komplexe, z. B. Eisen-Kalium-Oxalat, Mangan-Gluconat und Metall-Bisphosphonat-Chelat-Komplexe, Phthalocyanin-Metall-Komplexe sowie Coinitiatoren und/oder Akzeleratoren, wie Amine und Peroxid, wenn die Erwärmung in Schritt a) durch Bestrahlung mit UV-Strahlung, IR-Strahlung, Strahlung im sichtbaren Bereich erfolgt; C) einer Flüssigkeit, wenn die Erwärmung in Schritt a) durch Ultraschallstrahlung erfolgt; D) – nanopartikulären Ferriten, oder Barium- und/oder Strontiumtitanaten oder anderen (super-)paramagnetischen Substanzen sowie dotierten und undotierten Ferriten, – Metallmischoxid MII MIII O4 – Mischoxid ausgewählt unter Ferriten (Ma 1-x-yMb xFey)IIFeIII 2O4 mit Ma = Mn, Co, Ni und Mb = Zn, Cd – MexMe'1-xFe2O4 x = 0 bis 1, Li1-xZn2xFe5-xO8 x = 0 bis 1 Me, Me' = Mg, Ca, Cu, Zn, V, Mn, Fe, Ni, Co, Cd, Y – MexMe'1-x(Fe2-yMe''y)O4 – CoFe2O4 – metallischen, magnetischen, piezoelektrischen, ferrimagnetischen, ferromagnetischen, antiferromagnetischen oder superparamagnetischen Partikeln aus Al, Co, Fe, Ni oder deren Legierungen, – Mischoxide vom Typ des Bariumhexaferrits, n-Maghemits (γ-Fe2O3), n-Magnetits (Fe3O4) oder Ferrite vom Typ des MeFe2O4 (mit Me zweiwertiges Metall aus Mn, Cu, Zn, Co, Ni, Mg, Ca, Cd), – chichroistische nanoskalige Ferrite, Ruße, sowie Kohlefaser, intrinsisch leitfähige Polymere, Graphit, Metallpulver, Metallfasern, metallbeschichteten Füllstoffen, metallbeschichteten Mikroglaskugeln, metallbeschichteten Textilfasern, Quarz, Turmalin, Bariumtitanat, Lithiumsulaft, Kalium(Natrium)tartrat, Ethylendiamintartrat, Ferroelektrika mit Perowskitstruktur, vor allem Pb-Zr-Titanat – magnetische Flüssigkeiten, insbesondere Ferrofluidic Adventure Science® Kit, Suspensionen magnetischer Partikel oder Nanopartikel in geeigneten Trägerflüssigkeiten, wie Glycerin oder Polyole, insbesondere 1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Mischungen davon, Mischungen mit Wasser zur Farbeinstellung Methylenblau, Siliconfluid 345 (Dow Corning) und/oder überschichtete Phase: 1-Octandiol, wenn die Erwärmung in Schritt a) durch ein elektromagnetisches Wechselfeld erfolgt.
  40. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmung in Schritt a) nur bis zu einer definierten Temperatur erfolgt, die durch einen Temperaturindikator in und/oder an dem Abdrucklöffel (1) oder dgl. Träger, der Stempelmasse (3), dem thermoplastischen Material (4) und/oder der Isolierschicht insbesondere durch einen Farbumschlag angezeigt wird.
  41. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Folie (4) als ein wursthüllenartiger Schlauch vorgesehen ist, in welchem Stempelmasse als Mittel (3) zum Adaptieren der Folie (4) aufgenommen ist, wobei das Dentalprodukt nach dem Erkalten der thermoplastischen Folie (4) aus dieser ausgeschnitten wird.
DE102006056983A 2006-11-30 2006-11-30 Thermoplastisches Material und Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes Ceased DE102006056983A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102006056983A DE102006056983A1 (de) 2006-11-30 2006-11-30 Thermoplastisches Material und Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes
PCT/EP2007/010414 WO2008064904A1 (de) 2006-11-30 2007-11-30 Thermoplastisches material und verfahren zur herstellung eines dentalproduktes
EP07856317A EP2083743A1 (de) 2006-11-30 2007-11-30 Thermoplastisches material und verfahren zur herstellung eines dentalproduktes

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102006056983A DE102006056983A1 (de) 2006-11-30 2006-11-30 Thermoplastisches Material und Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006056983A1 true DE102006056983A1 (de) 2008-06-05

Family

ID=39183212

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102006056983A Ceased DE102006056983A1 (de) 2006-11-30 2006-11-30 Thermoplastisches Material und Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes

Country Status (3)

Country Link
EP (1) EP2083743A1 (de)
DE (1) DE102006056983A1 (de)
WO (1) WO2008064904A1 (de)

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2008094045A2 (en) * 2007-02-01 2008-08-07 Gholamreza Sefidroodi Dental impression material
DE202009002364U1 (de) 2008-05-27 2009-10-01 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Dentalprodukt und Kit zu seiner Herstellung
DE102008029765A1 (de) 2008-06-25 2009-12-31 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Abformlöffel
DE102011113694A1 (de) 2011-09-20 2013-03-21 Topas Advanced Polymers Gmbh Dentalschienen, deren Herstellung und deren Verwendung
DE102014108727A1 (de) 2014-06-23 2015-12-24 Technische Universität Dresden Beschichtete Erzeugnisse für den oralen Bereich, Verwendung und Beschichtungsverfahren für Chitosan
CN112980165A (zh) * 2021-02-25 2021-06-18 四川大学 一种光磁响应的自修复形状记忆复合材料及其制备和应用

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8926327B2 (en) * 2007-11-07 2015-01-06 Global Dental Impression Trays, Inc. Dental device and method of use thereof
US8029280B2 (en) 2008-05-02 2011-10-04 Brian P. Black Intra-oral device and method
WO2013028833A1 (en) 2011-08-23 2013-02-28 Anthony Natale Systems and methods for treating pathogenic infection
US9023092B2 (en) 2011-08-23 2015-05-05 Anthony Natale Endoscopes enhanced with pathogenic treatment
US9358086B2 (en) 2014-05-22 2016-06-07 Innerlite, Inc. Intraoral device and method of use
DE102014115249A1 (de) * 2014-10-20 2016-04-21 Klaus Mendak Kunststoff-Rohling zur Verwendung in einem Verfahren zum Bereitstellen einer Okklusionsschiene, Verfahren zum Herstellen einer Okklusionsschiene und Okklusionsschiene
US9844426B2 (en) * 2015-03-12 2017-12-19 Align Technology, Inc. Digital dental tray
CN106377290B (zh) 2016-08-19 2018-06-22 北京派尔特医疗科技股份有限公司 一种可载药钛钉和载药钛钉及其制备方法
CN109238312B (zh) * 2018-09-07 2021-03-23 浙江理工大学 一种复合纤维基柔性压电传感器的制备方法

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10349047B3 (de) * 2003-10-17 2005-02-24 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Verfahren und Abdrucklöffel zur Herstellung einer Dentalschiene

Family Cites Families (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH0714401B2 (ja) * 1986-08-13 1995-02-22 而至歯科工業株式会社 歯科用トレ−
ES2060075T3 (es) * 1990-02-23 1994-11-16 Minnesota Mining & Mfg Composicion semi-termoplastica para moldeo que tiene memoria de forma "a la medida", termicamente estable.
US5076791A (en) 1990-10-22 1991-12-31 Madray Jr George Professional home method for bleaching teeth
US6183248B1 (en) * 1998-11-30 2001-02-06 Muhammad Chishti System and method for releasing tooth positioning appliances
AU1617999A (en) 1997-12-03 1999-06-16 Colgate-Palmolive Company, The Color indicator for dental impression material
US6364665B1 (en) 2000-04-04 2002-04-02 D. Scott Trettenero Dental whitening kit and method of using same
DE10037883A1 (de) 2000-08-03 2002-02-14 Henkel Kgaa Ferromagnetische Resonanzanregung und ihre Verwendung zur Erwärmung teilchengefüllter Substrate
EP1778786B1 (de) 2004-05-14 2013-03-27 Custmbite LLC Dentales teil und mundschutz
CA2575302C (en) 2004-07-26 2012-04-10 Dentsply International Inc. Method and system for personalized orthodontic treatment

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10349047B3 (de) * 2003-10-17 2005-02-24 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Verfahren und Abdrucklöffel zur Herstellung einer Dentalschiene

Cited By (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2008094045A2 (en) * 2007-02-01 2008-08-07 Gholamreza Sefidroodi Dental impression material
WO2008094045A3 (en) * 2007-02-01 2009-03-12 Gholamreza Sefidroodi Dental impression material
DE202009002364U1 (de) 2008-05-27 2009-10-01 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Dentalprodukt und Kit zu seiner Herstellung
DE102009022480A1 (de) 2008-05-27 2009-12-03 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Verfahren und Kit zur Herstellung eines Dentalproduktes
DE202009002364U9 (de) 2008-05-27 2012-03-29 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Dentalprodukt und Kit zu seiner Herstellung
US8308480B2 (en) 2008-05-27 2012-11-13 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Method and kit for producing a dental product
DE102008029765A1 (de) 2008-06-25 2009-12-31 Kettenbach Gmbh & Co. Kg Abformlöffel
DE102011113694A1 (de) 2011-09-20 2013-03-21 Topas Advanced Polymers Gmbh Dentalschienen, deren Herstellung und deren Verwendung
DE102014108727A1 (de) 2014-06-23 2015-12-24 Technische Universität Dresden Beschichtete Erzeugnisse für den oralen Bereich, Verwendung und Beschichtungsverfahren für Chitosan
CN112980165A (zh) * 2021-02-25 2021-06-18 四川大学 一种光磁响应的自修复形状记忆复合材料及其制备和应用
CN112980165B (zh) * 2021-02-25 2022-04-22 四川大学 一种光磁响应的自修复形状记忆复合材料及其制备和应用

Also Published As

Publication number Publication date
WO2008064904A1 (de) 2008-06-05
EP2083743A1 (de) 2009-08-05

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102006056983A1 (de) Thermoplastisches Material und Verfahren zur Herstellung eines Dentalproduktes
DE2432550C3 (de) Wärmevorrichtung
DE69935969T2 (de) Zur individuellen anpassung verformbarer zahnabformlöffel, produkt und verfahren
DE3610316C2 (de)
DE2650306A1 (de) Antibakteriell wirkender wundverband und verfahren zu seiner herstellung
WO2005018511A1 (de) System und verfahren zum herstellen einer provisorischen schutzvorrichtung für zähne
DE19603723A1 (de) Exotherme Vorrichtung und ein diese verwendendes Klebekissen
DE2619616A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines flockenabdrucks
DE2749802A1 (de) Zahntechnische behandlungsvorrichtung und ihr herstellungsverfahren
EP1673028B1 (de) Verfahren und abdrucklöffel zur herstellung einer dentalschiene
DE2401549A1 (de) Verfahren zur herstellung eines ballonkatheters
DE102008061325A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Dentalschiene in einem Tiefziehgerät und Dentalschiene
DE2321215A1 (de) Dentalmedizinisches und chirurgisches bindematerial und fuellmaterial, dessen herstellung und verwendung
DE202009002364U1 (de) Dentalprodukt und Kit zu seiner Herstellung
DE102016106019B4 (de) Dispenservorrichtung für Dentalmaterialien
DE102010036107A1 (de) Dentales Tiefziehmaterial
WO2010028740A1 (de) Wärmepflaster
DE3519420C2 (de) Verfahren zur Plastifizierung eines thermoplastischen Polymers
WO2022128310A1 (de) Dentalobjekt zum befestigen an einem zahn
DE3737670C2 (de) Verfahren zur Plastifikation von thermoplastischen Polymeren zur Verbesserung von deren Schmelzflußindex
DE19813686A1 (de) Antibakteriell wirksames Mittel zur Behandlung oder zum Füllen von Wurzelkanälen und Herstellungsverfahren
EP3629999A2 (de) Individuell anpassbarer zahnmedizinischer abformlöffel für die zahnmedizinische feinabformung
DE202010004952U1 (de) Zweiteiliger oraler Teleskopverbinder für verstellbare Unterkieferprotrusionsschiene zur Behandlung von Schnarchen und obstruktiver Schlafapnoe
EP2349681B1 (de) Artikel mit mindestens einem thermo-programmierbaren schaltabschnitt für anwendungen in kontakt mit materialien mit hohen wärmeübergangszahlen
DE3840436C2 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R002 Refusal decision in examination/registration proceedings
R003 Refusal decision now final

Effective date: 20140617