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Technischer Bereich:
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Emulation einer Mehrweg-Umgebung in einem Funknetz, insbesondere
einem UMTS- oder einem CDMA-Netz, die in einer Umgebung angeordnet
sind, bzw. diese erweitern, die frei von Mehrweg-Effekten ist, z.B.
eine Umgebung innerhalb von Gebäuden,
Tunneln und Ähnlichem.
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Hintergrund der Erfindung:
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In
Gebäuden
und Tunneln werden Funkfrequenznetze mit abstrahlenden Kabeln und/oder
Antennen eingesetzt, um Netzwerke für Funkverbindungen herzustellen.
Typische Anwendungen für
Funknetze sind beispielsweise CDMA (Code Division Multiple Access)
und UMTS (Universal Mobile Telecommunications System).
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Die
normale Zellenumgebung im Freien bietet Mehrwegkanäle zwischen
einer Basisstation, in UTRAN (UMTS Terrestrial Radio Access Network) auch
als Netzknoten B bezeichnet, und einer Mobilstation aufgrund von
Signalreflexionen an Gebäuden,
Bäumen
und Ähnlichem.
In einer solchen, so genannten Mehrwegumgebung beträgt die Verzögerungszeit
zwischen den einzelnen Mehrwegkanälen typischerweise über 250
ns. In speziellen Umgebungen, wie beispielsweise innerhalb von Gebäuden und Tunneln
oder zwischen eng stehenden großen
Gebäuden,
z.B. in Straßen
zwischen Wolkenkratzern, kann die Verzögerungszeit zwischen Mehrwegkanälen unter
der Mindestdauer einer Chiplänge
von 250 ns liegen. Im Folgenden werden Umgebungen, die eine Verzögerungszeit
von unter einer Chiplänge
aufweisen, als Umgebungen bezeichnet, die frei von Mehrweg-Effekten
sind. In einem solchen Fall besteht kein Nutzen in den technischen
Vorteilen von so genannten Rake-Empfängern, die typischerweise in UTRAN
B-Netzknoten und UMTS-Mobilstationen, wie beispielsweise Mobiltelefonen,
Handheld-Computern und Ähnlichen
eingesetzt werden.
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Ein
Rake-Empfänger
ist ein Funkempfänger, der
speziell konzipiert ist, um die Effekte des Mehrweg-Fading auszugleichen.
Dies erfolgt durch den Einsatz verschiedener Unterempfänger, die
jeweils leicht verzögert
sind, um sich auf die einzelnen Mehrwegkanäle einzustellen. Jeder Mehrwegkanal
wird unabhängig
decodiert, in einem späteren
Stadium jedoch wieder kombiniert, um die verschiedenen Übertragungseigenschaften
jedes Übertragungswegs bestmöglich zu
nutzen.
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Daher
weist ein Rake-Empfänger
in einer Mehrweg-Umgebung ein höheres
Signal-Rausch-Verhältnis
(SNR) auf als in einer Umgebung ohne Mehrweg-Effekte. Da typische Rake-Empfänger aufgrund
ihrer vorteilhaften Leistungen in Mehrweg-Umgebungen in Mobil- und
Basisstationen installiert sind, ergibt sich das Problem, dass die
Vorteile, die der genannte Rake-Empfänger bietet, in Umgebungen,
die frei von Mehrweg-Effekten sind, nicht genutzt werden können. Ganz
im Gegenteil weisen die typischerweise in Mobil- und Basisstationen
installierten Rake-Empfänger
in Umgebungen, die frei von Mehrweg-Effekten sind, schlechtere Leistungen
auf als in Mehrweg-Umgebungen.
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Ziel der Erfindung:
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Ein
Ziel der Erfindung besteht darin, Abhilfe für dieses Problem zu finden.
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Beschreibung der Erfindung und ihrer Vorteile:
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Das
Ziel der Erfindung wird durch eine Vorrichtung zur Emulation einer
Mehrweg-Umgebung
in einem Funknetz umgesetzt, insbesondere in einem UMTS- oder einem
CDMA-Netz, die in einer Umgebung angeordnet sind oder eine Erweiterung
darstellen, die frei von Mehrweg-Effekten ist, z.B. einer Umgebung
innerhalb von Gebäuden,
Tunneln und Ähnlichem,
wobei die genannte Vorrichtung mindestens zwei parallele Funksignalwege
umfasst, die verschiedene Verzögerungszeiten
für die
Funksignale aufweisen, die über
die genannten Signalwege übertragen werden,
wobei die genannten Signalwege auf ihrer ersten Seite miteinander
verbunden sind und auf ihrer zweiten Seite jeweils an eigene Antennen
angeschlossen sind.
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Die
Antennen sind vorzugsweise nah beieinander angeordnet, vorzugsweise
in einem Abstand von mehr als einer Viertel Wellenlänge. Dies
weist den Vorteil auf, dass Fading-Effekte kompensiert werden. Falls
eine Antenne des Antennenpaares einen schwachen Signalpegel empfängt, empfängt die andere
einen höheren
Signalpegel, wenn der Abstand zwischen den Antennenstandorten größer ist als
eine Viertel Wellenlänge.
Der Durchschnittswert der kombinierten Signalpegel beider Antennen
ist somit höher
als der Wert einer einzelnen Antenne.
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Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung
wird vorzugsweise als passiver Repeater für eine Funkschnittstelle zwischen
einer mobilen Übertragungszelle
im Freien und ihrer Erweiterung in einer geschlossenen Umgebung,
wie z.B. Gebäude,
Tunnel und Ähnliches,
eingesetzt. Zu diesem Zweck ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung,
die einen Netzknoten umfasst, der die einzelnen Signalwege miteinander
verbindet, indirekt über
ein Funknetz oder über eine
einzelne Antenne innerhalb eines Gebäudes mit einer Basisstation
verbunden, die außerhalb
der genannten geschlossenen Umgebung angeordnet ist.
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Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung
kann nur für
abgehende Signale eingesetzt werden, d.h. für gesendete Funksignale, oder
für abgehende
und ankommende Signale, d.h. auch für empfangene Funksignale.
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Beim
Einsatz der Vorrichtung gemäß der Erfindung
nur für
abgehende Signale wird ein abgehendes Signal, das die Vorrichtung
vom Netzknoten bis zu den Antennen am Netzknoten durchläuft, in
mindestens zwei praktisch identische Untersignale aufgeteilt. Somit
ist die Anzahl an Untersignalen von der Anzahl der einzelnen Signalwege
abhängig.
Die Untersignale werden praktisch synchron an die einzelnen Signalwege übertragen,
die jeweils unterschiedliche Verzögerungszeiten aufweisen. Die
Untersignale, die an den Antennen ankommen, weisen dann unterschiedliche
Verzögerungszeiten
auf. Wenn die Untersignale mit unterschiedlichen Verzögerungszeiten an
die Antennen übermittelt
werden, die mit den einzelnen Signalwegen verbunden sind, senden
die genannten Antennen Funksignale, die unterschiedliche Verzögerungszeiten
aufweisen. Alle Funksignale, die von dem gleichen abgehenden Signal
erzeugt werden und die von den Antennen gesendet werden, bilden
gemeinsam ein neues Funksignal, das ein ähnliches Verhalten zeigt wie
ein Funksignal in einer Mehrweg-Umgebung. Wenn das genannte neue Funksignal
von einem Rake-Empfänger empfangen wird,
der z.B. in der Basisstation angeordnet ist, die eine mobile Übertragungszelle
außerhalb
z.B. eines Gebäudes
bildet, in dem die genannte Zelle anhand der Vorrichtung gemäß der Erfindung
eine Erweiterung darstellt, bietet dies die Möglichkeit, das komplette Potenzial
des genannten Rake-Empfängers auszuschöpfen.
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Wenn
die Vorrichtung gemäß der Erfindung auch
für eingehende
Funksignale genutzt wird, bildet ein Funksignal, das von den einzelnen
Antennen praktisch gleichzeitig empfangen wird, so viele, praktisch
identische empfangene Signale, wie Antennen und Signalwege in der
Vorrichtung gemäß der Erfindung
enthalten sind. Die empfangenen Signale, die sich aus dem einzelnen
Funksignal ergeben, werden dann einzeln innerhalb der einzelnen
Signalwege verzögert,
die mit den genannten Antennen verbunden sind. Die einzeln verzögerten,
empfangenen Signale werden dann im Netzknoten, der die einzelnen Signalwege
miteinander verbindet, zu einem neuen Signal kombiniert, das ein ähnliches
Verhalten aufweist wie ein Funksignal in einer Mehrweg-Umgebung. Überträgt man das
kombinierte Signal an einen Rake-Empfänger, der beispielsweise in
einer Mobilstation angeordnet ist, die sich z.B. innerhalb eines Gebäudes befindet,
in dem eine mobile Übertragungszelle
durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
erweitert ist, bietet dies die Möglichkeit,
das Potenzial eines solches Rake-Empfängers vollständig auszuschöpfen.
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Die
Vorrichtung gemäß der Erfindung
weist gegenüber
dem derzeitigen Stand der Technik den Vorteil auf, dass sie den
Einsatz von Rake-Empfängern
ermöglicht,
die insbesondere in UMTS und CDMA-Basis- und Mobilstationen in Umgebungen
eingesetzt werden, die keine Mehrweg-Effekte aufweisen, indem sie
Signale emuliert, so dass sie in den genannten Funknetzen ein erhöhtes Mehrweg-Verhalten aufweisen,
d.h. sie weisen vorzugsweise eine Verzögerungszeit zwischen den einzelnen
Mehrwegkanälen
auf, die über
250 ns liegt. Dies verbessert die Qualität von UMTS- und CDMA-Funknetzen,
d.h. die Übertragungsleistungen,
insbesondere innerhalb von Gebäuden
und Tunneln, wo Vorrichtungen gemäß der Erfindung vorzugsweise
als passive Repeater eingesetzt werden, um die externen mobilen Übertragungszellen
für solche
Umgebungen zu erweitern. Auf diese Weise wird die Vorrichtung gemäß der Erfindung
vorzugsweise eingesetzt, um ein Funknetz innerhalb eines Gebäudes mit
einer Basisstation zu verbinden, die eine mobile Übertragungszelle
außerhalb
des genannten Gebäudes
bildet. Die Basisstation überträgt Signale über die
genannte Vorrichtung an die Mobilstationen, die innerhalb des genannten Gebäudes angeordnet
sind, die genannte Vorrichtung empfängt jedoch auch Signale aus
dem genannten Gebäude.
Dies bietet die Möglichkeit,
das Potenzial der Rake-Empfänger
vollständig
auszuschöpfen. Im
Allgemeinen ist es auch denkbar, eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
innerhalb einer Basisstation in Kombination mit einer Übertragungskette
der genannten Basisstation oder in Kombination mit einer Transceiver-Schaltung
einzusetzen, die eine Übertragungskette
plus eine Empfangskette der genannten Basisstation umfasst. Auf
diese Weise kann die Basisstation selbst eingesetzt werden, um Funknetze für geschlossene
Umgebungen zu erweitern.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsvariante
der Erfindung beträgt
die Verzögerungszeit
zwischen den einzelnen Signalwegen mindestens eine Chiplänge von
250 ns. Wenn nur zwei Signalwege parallel zueinander angeordnet
sind, beträgt
die Verzögerungszeit
zwischen dem ersten und dem zweiten Signalweg mindestens eine Chiplänge. Eine
Verstärkung
des Prozesses kann erreicht werden, wenn Rake-Empfänger unterschiedliche
Signale phasengleich zu einem Ausgangssignal kombinieren. Bedingung
für den
Einsatz von Rake-Empfängern ist,
dass Mehrweg-Signale unterschiedliche Verzögerungszeiten von über einer
Chiplänge
aufweisen. Wenn mehr als zwei Signalwege vorgesehen sind, beträgt der Unterschied
in der Verzögerungszeit
zwischen den einzelnen Signalwegen vorzugsweise eine Chiplänge, d.h.
die einzelnen Signalwege bieten Verzögerungszeiten von einer, zwei,
drei etc. Chiplängen.
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Gemäß einer
anderen, bevorzugten Ausführungsvariante
der Erfindung ist die Verzögerungszeit zwischen
den einzelnen Signalwegen ein Vielfaches einer Chiplänge.
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Eine
bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung umfasst einen Radiofrequenz-Koppler (RFC), der einzelne
Signalwege miteinander verbindet. Der RFC teilt und/oder kombiniert
RF-Signale vorzugsweise derart, dass die einzelnen Einfügeverluste
innerhalb jedes Signalwegs gleich sind.
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Gemäß einer
zusätzlichen
bevorzugten Ausführungsvariante
der Erfindung bleibt ein erster Signalweg unverändert, wobei in mindestens
einem zweiten Signalweg eine Radiofrequenz-Verzögerungseinheit (RDFU) angeordnet
ist.
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RFDUs,
die beispielsweise aus den Patenten
US
801.150 ,
US 2.916.615 ,
aus
EP 1 058 337 A3 sowie
aus
EP 0 301 674 B1 bekannt
sind, umfassen einen elektrischen Wellenleiter, der ein spezielles
Dielektrikum einschließt,
von diesem umgeben oder in dessen Nähe angeordnet ist. Das Dielektrikum
reduziert die Geschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen von
Lichtgeschwindigkeit im Vakuum auf eine geringere Geschwindigkeit,
in Abhängigkeit
vom Material des Dielektrikums. Der gängigste Typ einer RFDU ist
ein koaxialer Wellenleiter, dessen innerer Leiter eine Helix ist.
Durch Beeinflussung der Permeabilität des Dielektrikums erhält man eine
einstellbare RFDU, wie aus dem Patent
US 6.556.102 B1 bekannt.
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Des
Weiteren ist aus dem Dokument
WO 2005/031999 A1 eine einstellbare RFDU
bekannt, die zwei parallele Signalwege, davon einer mit einer festgelegten
Verzögerungszeit,
umfasst, wobei beide Signalwege eine elektrisch einstellbare Dämpfung bieten.
Dadurch wird ein eingehendes Signal um eine einstellbare Zeit verzögert, in
Abhängigkeit
von den Dämpfungen,
die von den Signalwegen geboten werden.
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Gemäß der Erfindung
ist mindestens eine RFDU parallel zu beispielsweise einer unveränderten Übertragungsleitung
angeordnet, die einen ersten Signalweg bildet, wobei die abgehenden
und eingehenden Signale gleichzeitig über die unveränderte Übertragungsleitung
sowie durch die RFDU übertragen
werden, die den zweiten Signalweg darstellt.
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Somit
ist es vorstellbar, dass die Verzögerungszeit der RFDU variabel
und einstellbar ist.
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Eine
weitere, bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung umfasst Verstärkermodule,
die in den einzelnen Signalwegen angeordnet sind, um Einfügeverluste
auszugleichen.
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Eine
weitere, bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung umfasst vorzugsweise drei oder vier parallele Signalwege,
die auf ihren ersten Seiten miteinander verbunden sind und die auf
ihren anderen Seiten mit zwei Antennen verbunden sind, wobei die
einzelnen Signalwege Verzögerungszeiten
von Null, eins, zwei bzw. drei Chiplängen bieten.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsvariante
der Erfindung umfasst mindestens ein Signalweg einzelne Verzögerungsleitungen und/oder
Filter für
den Uplink oder Downlink, um Signale mit identischen Verzögerungszeiten
für den
Up← und
Downlink, jedoch mit individuellen RF-Wegbändern, d.h. für abgehende
und eingehende Signale oder umgekehrt zu erhalten.
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Eine
weitere, bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Emulation einer Mehrweg-Umgebung
in einem Funknetz, insbesondere in einem UMTS- oder CDMA-Netz in einer
Umgebung, die frei von Mehrweg-Effekten
ist, beispielsweise eine Umgebung innerhalb von Gebäuden, Tunneln
und Ähnlichem,
wobei das genannte Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Erzeugung
von mindestens zwei praktisch identischen Signalen aus einem Signal,
- – individuelle
Verzögerung
der genannten, praktisch identischen Signale durch unterschiedlichen Verzögerungszeiten,
- – vorzugsweise Übertragung
der genannten, individuell verzögerten
Signale an einen Rake-Empfänger
durch Kombination der genannten, individuell verzögerten Signale,
um ein neues Signal zu erzeugen, das ein ähnliches Verhalten aufweist wie
ein Signal in einer Mehrweg-Umgebung, wobei ein solches neues Signal
die Leistungen von Rake-Empfängern
in Umgebungen erhöht,
die frei von Mehrweg-Effekten sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsvariante
des genannten Verfahrens gemäß der Erfindung beträgt die Verzögerungszeit
zwischen den genannten, einzeln verzögerten Signalen mindestens
eine Chiplänge
von 250 ns.
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Gemäß einer
weiteren, bevorzugten Ausführungsvariante
des genannten Verfahrens gemäß der Erfindung
werden zwei praktisch identische Signale erzeugt, indem ein Funksignal
von mindestens zwei Antennen praktisch synchron empfangen wird,
wobei die genannten, praktisch identischen Signale durch einzelne
Signalwege individuell verzögert
werden, die mit den genannten Antennen verbunden sind und unterschiedliche
Verzögerungszeiten
aufweisen, und wobei das genannte neue Signal ein ähnliches
Verhalten aufweist wie ein Signal in einer Mehrweg-Umgebung, das
durch Kombination der genannten, individuell verzögerten Signale
in einem Netzknoten erzeugt wird, der die genannten einzelnen, distal
von den Antennen angeordneten Signalwege miteinander verbindet.
Vorzugsweise ist der genannte Netzknoten mit einem RF-Netz verbunden, d.h.
einer CDMA- und/oder UMTS-Basisstation oder Ähnlichem. Außerdem umfasst
der genannte Netzknoten vorzugsweise einen Radiofrequenzkoppler
(RFC).
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Gemäß einer
weiteren, bevorzugten Ausführungsvariante
des genannten Verfahrens gemäß der Erfindung
werden mindestens zwei praktisch identische Signale erzeugt, indem
ein abgehendes Signal praktisch gleichmäßig aufgeteilt wird, wobei
die genannten, praktisch identischen Signale individuell verzögert werden,
indem sie synchron an einzelne Signalwege übertragen werden, die unterschiedliche Verzögerungszeiten
aufweisen, und wobei das genannte neue Signal, das ein ähnliches
Verhalten aufweist wie ein Signal in einer Mehrweg-Umgebung, durch Senden
der genannten, individuell verzögerten Signale über individuelle
Antennen erzeugt wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsvariante
des genannten Verfahrens gemäß der Erfindung
weisen die praktisch identischen Signale identische Verzögerungszeiten
für Uplink
und Downlink auf, z.B. bei Signalwegen mit identischen Verzögerungszeiten,
jedoch individuellen RF-Wegbandfiltern für Up- und Downlink.
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Kurze
Beschreibung der Zeichnungen, wobei
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1 eine
schematische Darstellung einer ersten Vorrichtung zur Emulation
einer Mehrweg-Umgebung in einem Funknetz ist, wobei die genannte
erste Vorrichtung ein identisches Verhalten für abgehende, d.h. gesendete,
und eingehende, d.h. empfangene Signale aufweist, und
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2 eine
schematische Darstellung einer zweiten Vorrichtung zur Emulation
einer Mehrweg-Umgebung in einem Funknetz ist, wobei die genannte
zweite Vorrichtung individuelle RF-Wegbänder für abgehende, d.h. übertragende,
und eingehende, d.h. empfangene Signale aufweist.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen:
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Eine
Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung,
wie in 1 dargestellt, umfasst drei Netzknoten A, B, C.
Ein Funkfrequenzkoppler RFC ist zwischen den Netzknoten A, B und
C angeordnet. Zwei parallele Übertragungsleitungen 2, 3 sind
zwischen den Netzknoten A und B und dem Funkfrequenzkoppler RFC angeordnet.
Die Übertragungsleitung 3 verbindet
den Netzknoten B mit dem Funkfrequenzkoppler RFC, wobei die Übertragungsleitung 2 den
Netzknoten A mit dem Funkfrequenzkoppler RFC verbindet. Die Übertragungsleitung 2 am
Netzknoten A ist mit einer eigenen Antenne 4 verbunden.
Die Übertragungsleitung 3 am
Netzknoten B ist ebenfalls mit einer eigenen Antenne 5 verbunden.
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Die
Antenne 4, die Übertragungsleitung 2 und
der Funkfrequenzkoppler RFC bilden zusammen einen ersten Signalweg
AC, wobei die Anntenne 5, die Übertragungsleitung 3 und
der Funkfrequenzkoppler RFC zusammen einen zweiten Signalweg BC
bilden.
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Im
zweiten Signalweg AC ist eine Radiofrequenz-Verzögerungseinheit RFDU angeordnet,
die ein Signal, das über
den zweiten Signalweg übertragen
wird, um mindestens eine Chiplänge
von 250 ns verzögert.
Genauer gesagt beträgt
die Verzögerungszeit
im zweiten Signalweg AC mindestens eine Chiplänge mehr als im ersten Signalweg
BC.
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Durch
den Einsatz der Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung wird ein abgehendes
Signal, das vom Netzknoten C an die Vorrichtung 1 in 1 übertragen
wird, vom Funkfrequenzkoppler RFC in zwei praktisch identische Untersignale
aufgeteilt. Beide Untersignale werden synchron an die beiden parallelen
Signalwege AC, BC übertragen.
Das erste Untersignal, das an den ersten Signalweg BC übertragen wird,
ist nicht verzögert.
Es wird praktisch sofort von der Antenne 5 als Funksignal
gesendet. Das zweite Untersignal, das an den zweiten Signalweg AC übertragen
wird, wird von der Funkfrequenz-Verzögerungseinheit
RFDU um eine Verzögerungszeit
von praktisch einer Chiplänge
verzögert.
Dieses zweite Untersignal wird als zweites Funksignal von der Antenne 4 eine
Chiplänge
später
gesendet als das erste Funksignal von der Antenne 5.
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Durch
das Senden beider Funksignale mit einer unterschiedlichen Verzögerungszeit
von einer Chiplänge über die
einzelnen Antennen 4, 5 bilden die Funksignale,
die sich aus den Untersignalen ergeben, zusammen ein neues Funksignal,
das ein ähnliches
Verhalten aufweist wie ein Funksignal in einer Mehrweg-Umgebung.
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Durch
den Einsatz der Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung wird ein Funksignal
praktisch synchron von beiden Antennen 4, 5 empfangen.
Die genannten, praktisch identisch empfangenen Signale werden in
den Signalwegen AC, BC, die mit den Antennen 4, 5 verbunden
sind, individuell verzögert.
Das von der Antenne 5 empfangene Signal ist nicht oder nur
geringfügig
verzögert,
wobei das Signal, das von der Antenne 4 empfangen wird,
von der Funkfrequenz-Verzögerungseinheit
RFDU um eine Chiplänge
verzögert
wird. Der Funkfrequenzkoppler RFC kombiniert die beiden empfangenen
und individuell verzögerten
Signale zu einem neuen Signal, das ein ähnliches Verhalten aufweist
wie ein Signal in einer Mehrweg-Umgebung.
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Die
Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung
wird vorzugsweise als passiver Repeater für eine Funkschnittstelle zwischen
einer mobilen Übertragungszelle
im Freien und ihrer Erweiterung in geschlossenen Umgebungen, beispielsweise
innerhalb von Gebäuden,
Tunneln oder Ähnlichem
eingesetzt. Zu diesem Zweck ist die Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung mit
ihrem Netzknoten C direkt mit einem RF-Netz oder einer einzelnen Antenne innerhalb
eines Gebäudes
oder einer anderen Umgebung, die keine Mehrweg-Effekte aufweist,
sowie indirekt mit einer Basisstation verbunden, die außerhalb
der genannten, geschlossenen Umgebung angeordnet ist. In der Basisstation
ist ein Rake-Empfänger
angeordnet, der die Emulation der Mehrweg-Umgebung durch die Vorrichtung 1 gemäß der Erfindung
nutzt, wobei zur Emulation einer solchen Umgebung
- – zwei praktisch
identische Signale aus einem Signal erzeugt werden,
- – die
genannten, praktisch identischen Signale individuell durch unterschiedliche
Verzögerungszeiten
verzögert
werden, und
- – die
genannten, individuell verzögerten
Signale kombiniert werden, um ein neues Signal zu erzeugen, das
ein ähnliches
Verhalten aufweist wie ein Signal in einer Mehrweg-Umgebung.
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Auf
diese Weise kann eine Mobilstation, die z.B. in einer mobilen UMTS-Übertragungszelle angeordnet
ist, die für
eine geschlossene Umgebung erweitert wurde, durch den Einsatz einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung
unverändert
bleiben, da der Rake-Empfänger
in der genannten Mobilstation Funksignale empfängt, die ein Mehrweg-Verhalten aufweisen,
das von der Vorrichtung gemäß der Erfindung
erzeugt wurde. Des Weiteren kann eine Basisstation, wie z.B. ein
UTRAN-Netzknoten B ebenfalls unverändert bleiben, wenn eine Vorrichtung
gemäß der Erfindung
eingesetzt wird, um die mobile Übertragungszelle
in einer geschlossenen Umgebung zu erweitern. Eine Mobilstation
in der geschlossenen Umgebung sendet ein Funksignal, das keine Mehrweg-Effekte
aufweist. Die geschlossene Umgebung verursacht keine Mehrweg-Effekte
bei dem genannten Signal, das von der Mobilstation gesendet wird. Aufgrund
dessen empfängt
die Vorrichtung gemäß der Erfindung
ein Funksignal und erzeugt ein neues Signal, indem sie eine Mehrweg-Umgebung
emuliert. Dieses neue Signal wird von dem passiven Repeater an den
Rake-Empfänger
in der Basisstation außerhalb
des Gebäudes übertragen.
Der Rake-Empfänger
profitiert von dem Mehrweg- Verhalten
dieses Signals durch ein verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis, das
verbesserte Übertragungsleistungen
zur Folge hat.
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Es
ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die Vorrichtung gemäß der Erfindung
nur für
abgehende Signale, d.h. für
gesendete Funksignale, jedoch auch für abgehende und eingehende
Signale, d.h. ebenso für
empfangene Funksignale eingesetzt werden kann.
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Durch
den Einsatz einer Vorrichtung gemäß 1 wird die
gleiche Verzögerungszeit
im Uplink (UL) und Downlink (DL) erreicht.
Verzögerungszeit
(AC) >> Verzögerungszeit
(BC)
Einfügeverlust
(AC) ≈ Einfügeverlust
(BC)
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Statt
des Einsatzes einer Funkfrequenz-Verzögerungsleitung ist es ebenfalls
denkbar, zwei einzelne bandselektive Filter für Uplink und Downlink einzusetzen,
die vorzugsweise identische Verzögerungszeiten
bieten.
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In 2 ist
eine zweite Vorrichtung 1' gemäß der Erfindung
dargestellt. Diese Vorrichtung 1' umfasst einen Signalweg mit identischen
Verzögerungszeiten,
jedoch mit individuellen RF-Wegbandfiltern RFDU' für
Uplink (UL) und Downlink (DL), d.h. für eingehende (UL) und abgehend
(DL) Signale. Diese Vorrichtung 1' umfasst außerdem drei Netzknoten A', B', C'. Ein Funkfrequenzkoppler
RFC' ist zwischen den
Netzknoten A', B' und C' angeordnet. Zwei
parallele Übertragungsleitungen 2', 3' sind zwischen
den Netzknoten A' bzw.
B' und dem Funkfrequenzkoppler RFC' angeordnet. Die Übertragungsleitung 3' verbindet den
Netzknoten B' mit
dem Funkfrequenzkoppler RFC',
wobei die Übertragungsleitung 2' den Netzknoten
A' mit dem Funkfrequenzkoppler
RFC' verbindet. Die Übertragungsleitung 3' am Netzknoten
B' ist mit einer
eigenen Antenne 5' verbunden.
Die Übertragungsleitung 2' am Netzknoten
A' ist ebenfalls
mit einer eigenen Antenne 4' verbunden.
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Die
Antenne 4',
die Übertragungsleitung 2' und der Funkfrequenzkoppler
RFC' bilden zusammen
einen ersten Signalweg AC',
wobei die Antenne 5',
die Übertragungsleitung 3' und der Funkfrequenzkoppler
RFC' zusammen einen
zweiten Signalweg BC' bilden.
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Im
zweiten Signalweg AC' sind
zwei Radiofrequenz-Verzögerungseinheiten
RFDU' parallel angeordnet,
die die abgehenden und eingehenden Signale, die über den zweiten Signalweg AC' übertragen werden, um mindestens
eine Chiplänge
von 250 ns verzögern.
Genauer gesagt beträgt
die Verzögerungszeit
für ein
abgehendes Signal im zweiten Signalweg C' mindestens eine Chiplänge mehr
als im ersten Signalweg BC'.
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Ebenfalls
im zweiten Signalweg AC' sind zwei
Funkfrequenzfilter RFF' parallel
angeordnet. Beide RF-Filter RFF' wählen eingehende
Signale im DL und übertragene
Signale im UL. Es ist denkbar, dass die RF-Filter RFF (UL) und RFF
(DL) in den Funkfrequenz-Verzögerungseinheiten
RFDU'(UL) und RFDU'(DL) enthalten sind.
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Durch
den Einsatz einer Vorrichtung gemäß 2 werden
die folgenden Eigenschaften erreicht:
Verzögerungszeit (AC, DL) >> Verzögerungszeit (BC)
Verzögerungszeit
(AC, DL) > 1 Chiplänge.
Verzögerungszeit
(AC, UL) ≈ Verzögerungszeit
(AC, DL)
Einfügeverlust
(AC, DL) ≈ Einfügeverlust
(AC, UL)
Einfügeverlust
(AC) ≈ Einfügeverlust
(BC).
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Daher
werden individuelle, bandselektive Filter, die parallel zueinander
angeordnet sind, für Uplink
und Downlink eingesetzt.
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Es
ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die Vorrichtung gemäß der Erfindung
als passiver Repeater eingesetzt werden kann, der interne, charakteristische
Verzögerungszeiten
von über
einer Chiplänge
bieten kann. Ein solcher passiver Repeater kann in Umgebungen eingesetzt
werden, wo die Verzögerungszeiten
aufgrund von Mehrweg-Übertragungen
unter einer Chiplänge
liegen.
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Solche
passiven Repeater können
in CDMA- und 3G-Anwendungen eingesetzt werden, wo sie den Vorteil
einer verbesserten Systemleistung bieten. Die passiven Repeater
können
als Funkschnittstelle zwischen Zellen im Freien und ihren Erweiterungen
in Gebäuden
eingesetzt werden, wobei sich die Anwendung auf Standorte konzentriert
und darauf beschränkt,
bei denen die allgemeine, charakteristische Verzögerungszeit kürzer als
eine Chiplänge ist.
Dies kann eine Kombination von Gebäuden und auch Tunneln mit einem
Netzknoten B in städtischen Bereichen
mit geringen Zellenradien sein.
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Kommerzielle Anwendbarkeit:
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Die
Erfindung findet ihre kommerzielle Anwendung insbesondere im Bereich
der Herstellung und des Betriebs von Funknetzen für Funkübertragungen
in Gebäuden,
Tunneln und Ähnlichem.