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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Positionieren
von vorzugsweise in einer Kombifalzmaschine bewegten blattförmigen Gegenständen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei
kombinierten Taschenschwertfalzmaschinen, so genannten Kombifalzmaschinen,
werden die Parallelbrüche
in einer ersten Falzstation im Taschenfalzprinzip gefalzt, während die
nachfolgenden Kreuzbrüche
mit einem vertikal arbeitenden Falzschwert ausgeführt werden.
Hierzu werden die gefalzten Bogen nach dem Parallelbruchausgang
zu einer Kreuzbruchstation mittels Transportbändern schlupffrei transportiert.
Um einen tatsächlich schlupffreien
Transport zu gewährleisten,
muss das transportierte flächige
Gut niedergehalten und vertikal auf das Transportband gedrückt werden.
Zur Erzeugung der hierzu erforderlichen vertikalen Anpresskraft
werden sowohl Belastungskugeln als auch Führungsrollen eingesetzt. Derartige
Belastungskugelsysteme sind beispielsweise aus dem
deutschen Gebrauchsmuster DE 84 06
391 bekannt. In der letzten Zeit hat sich jedoch der Einsatz
von Führungsrollen
vermehrt durchgesetzt, die beispielsweise im
deutschen Gebrauchsmuster DE 93 04
281 beschrieben sind. Diese weisen gegenüber dem
Belastungskugelsystem besondere Vorteile auf, die beispielsweise
darin bestehen, dass mit Führungsrollen
eine spurgenaue Bogenführung
erreicht werden kann.
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Zur
exakten Falzung im Messerfalzwerk ist es notwendig, dass die dem
Kreuzbruchanschlag am nächsten
liegende Führungsrolle
exakt positioniert ist, das heißt
also, dass der Bogen „frei" zwischen dem Vorderkantenanschlag
und der Führungsrolle liegt.
Um dies zu gewährleisten,
muss die Führungsrolle
so positioniert werden, dass sich die Rolle gerade noch dreht und
weder auf der Bogenhinterkante noch direkt auf dem Falzbogen steht.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der
deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 299 04 757 bekannt. Hierin wird eine Vorrichtung zum
Niederhalten und Belasten von bewegten blattförmigen Gegenständen vorgeschlagen,
bei der zum Niederhalten der Gegenstände eine oder mehrere Führungsrollen
vorgesehen sind. Zur genauen Positionierung der Führungsrollen
ist wenigstens eine dieser Führungsrollen
mit einer Markierung ausgestattet.
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Bei
heute üblichen
Messerfalzwerken wird ein Bogen mit voller Produktionsgeschwindigkeit
gegen einen feststehenden Anschlag gefahren. Die kinetische Energie
der Bewegung spannt den Bogen wie eine Feder und wird dann als Rücksprung
schlagartig frei. Beim Zurückspringen
wandert der Bogen entgegen der Papierlaufrichtung, so dass seine
Lage nicht mehr exakt bestimmt ist. Die Transportbänder laufen
weiter und treiben den zurückgesprungenen Bogen
wieder mit voller Geschwindigkeit gegen den Anschlag. Der Bogen
prellt so lange, bis die Kraft der Bänder und Transporteinrichtungen
in Richtung des Anschlags größer ist
als die aus der Federkraft des Bogens resultierende Rückspringkraft.
Nach einiger Zeit kommt der Bogen zur Ruhe und die Bänder laufen
unter ihm durch. Der Bogen kann nun mit dem Schwert gefalzt werden.
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Die
Dauer, die der sich nun unruhig hin und her bewegende Bogen benötigt, um
plan und ausgerichtet vor dem Anschlag zu liegen, reduziert die mögliche Produktionsleistung.
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Das „Prellen" des Bogens wird
umso stärker, je
weiter der Bogen zurückspringen
kann, da er beim wieder nach vorne Laufen weitere Energie zugeführt bekommt.
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Zum
Vermeiden des Zurückspringens
des Bogens von den Anschlägen
ist es bekannt, Bürsten an
die Falzbogenhinterkante zur Endlagenfixierung des Falzbogens oder
eine Bürstenleiste
auf die Falzbogenoberseite zu stellen. Die Bürstenleiste, die die Falzbogenoberseite
abbremst, ist allerdings gerade für Falzbogen mit einem geringen
Flächengewicht nachteilig,
da eine symmetrische Anlage und damit ein gleichmäßiges Abbremsen
nur schwer möglich ist.
Zudem ist die Einstellung und Positionierung der Bürsten oder
Bürstenleisten
zeitaufwendig.
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Mit
den aus dem
deutschen
Gebrauchsmuster DE 93 04 281 bekannten Führungsrollen
lässt sich
das „Prellen" des Bogens bereits
in vielen Anwendungsfällen
recht gut vermeiden. Bei hohen Geschwindigkeiten und großen Grammaturen
reicht jedoch die Wirkung dieser Führungsrollen allein nicht mehr
aus.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine alternative Vorrichtung
zu schaffen, die die Beruhigungszeiten des Bogens beim Auftreffen auf
den Anschlag eines Messerfalzwerkes auch bei hohen Geschwindigkeiten
und großen
Grammaturen reduziert und durch die gleichzeitig eine störungsfreie
Falzung im Schwertfalzwerk erfolgen kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
mit einer Vorrichtung gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1 und einem Verfahren mit den Verfahrensschritten
gemäß Anspruch
17.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Bogen 10 mit Hilfe des Transportbandes 2 gegen einen
Vorderkantenanschlag 3 gefördert. Während des Fördervorgangs liegt mindestens
eine Rolle 5, 5' auf
dem Transportband 2 bzw. Bogen 10 auf. Hierdurch
wird ein Prellen des Bogens nach dem Auftreffen auf den Vorderkantenanschlag
reduziert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird der Bogen 10 zwischen Rollen 5, 5', 6, 13 und
einem Transportband 2 gegen einen Vorderkantenanschlag
gefördert.
Die Rollen 5, b 13 sind hierbei drehbar und schwenkbar
an einem gemeinsamen Träger
befestigt. Hierdurch wird zum einen unterstützt, dass die Bogen in Transportrichtung
exakt gerade gefördert
werden, bei der Ausführungsform 100 wird
weiterhin ein Zurückspringen
des Bogens beim Auftreffen auf den Vorderkantenanschlag positiv
beeinflusst, bei der Ausführungsform 100' wird eine formatabhängige Einstellung
ermöglicht.
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Dadurch,
dass die Rollen 5, 5' in Abhängigkeit von der Position des
Falzschwertes 9 von einer aktiven Position in eine inaktive
Position verschwenkt werden, wird der Falzvorgang nicht durch Reibungskräfte zwischen
Bogen 10 und Rollen 5, 5' nachteilig beeinflusst.
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In
zwei besonders bevorzugten Ausführungsformen
sind die Rollen 5 bzw. 13 an einem gemeinsamen
Träger 12 über Hebel 11, 11' verschwenkbar
befestigt und können
mit Hilfe von Mitnahmestiften 7, 7', die an einer Schubstange 8 befestigt
sind, verschwenkt werden. Diese Ausführungsformen sind besonders
einfach herstellbar und steuerbar.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die Hin- und Herbewegung der Schubstange 8 von einem
Pneumatikzylinder in Abhängigkeit
von Signalen eines Sensors verursacht. Diese Ausführungsform hat
den Vorteil, dass der Sensor 4 nicht unmittelbar am Vorderkantenanschlag 3 angebracht
sein muss, sondern an einem definierten Punkt vor dem Vorderkantenanschlag
den Bogen 10 abtasten kann. Die verbleibende Transportzeit
kann genutzt werden, um Steuerungssignale von einer Steuerungseinrichtung zum
Falzschwert und zum Pneumatikzylinder zu senden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Rolle 13 in Abhängigkeit vom Bogenformat verschwenkt
werden, wobei die Rolle 5' in
der Nähe
oder am Vorderkantenanschlag 3 angebracht ist. Hierdurch
muss nur die Rolle 5' getaktet
werden, weil immer nur eine Rolle, nämlich die Rolle 5' auf dem Bogen
aufsteht und das Prellen reduziert.
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In
weiteren Ausführungsformen
geschieht die Taktung der Rolle 5' entweder über Schwenkhebel 11' oder über ein
Steuerelement 14 oder ein Hubelement 16. All diese
Lösungen
ermöglichen
eine einfache und schnelle Verstellung der Rolle 5'.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Einzelnen
näher beschrieben.
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Es
zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
Seitenansicht der wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit abgehobenem Falzschwert
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2 eine
Seitenansicht der wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit abgesenktem Falzschwert
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3 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß 1
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4 eine
Detailansicht der Verstellvorrichtung für die Rollen (5)
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5a eine
Seitenansicht der wesentlichen Teile einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
abgehobenem Falzschwert
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5b eine
Seitenansicht der wesentlichen Teile der Vorrichtung von 5a mit
abgesenktem Falzschwert
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6 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß 5a
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7a-7c eine
Seitenansicht der Stellung der Rolle (13) bei verschiedenen
Formatgrößen
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8a eine
Frontansicht einer alternativen Rolle (5')
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8b-8d den
axialen Bewegungsablauf der alternativen Rolle (5') von 8a
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Wie
in den 1 und 3 dargestellt, wird der Bogen 10 über ein
Einlaufblech 1 mittels der Rollen 5 und 6,
die federbelastet (nicht dargestellt) in Richtung der Transportbänder 2 vorgespannt
sind, in Transportrichtung A bis an den Vorderkantenanschlag 3 eines
Schwertfalzwerkes transportiert. Der Bogen 10 wird stets
längsmittig
zum nachfolgenden Falzschwert 9 ausgerichtet (siehe 3).
Der Vorderkantenanschlag positioniert den Bogen 10 an der Vorderkante.
Die kinetische Energie des Bogens 10 bewirkt, dass der
Bogen in Abhängigkeit
von der Transportgeschwindigkeit nach dem Aufprall auf den Vorderkantenanschlag
unterschiedlich zurückspringt.
Um das Zurückspringen
des Bogens 10 zu vermeiden, werden mehrere Rollen 5 auf
den Bogen 10 platziert. Die Rollen 5 haben in
Papierlaufrichtung einen fixen Abstand zueinander, der gewährleistet, dass
je nach Format des Bogens immer mindestens eine Rolle auf dem Bogen
aufliegt.
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Die
Rollen 5 erfüllen
folgende vier Hauptfunktionen beim Transport des Bogens 10:
- 1) Die Rollen 5 führen die Bogen in Transportrichtung
A exakt gerade bis zum Vorderkantenanschlag 3.
- 2) Die Rollen 5 halten den Bogen 10 bis kurz
vor dem Auftreffen des Falzschwertes nieder. Dies hat den Vorteil,
dass damit die Verzögerungszeit für die Einleitung
des Falzschwerthubes verringert werden kann.
- 3) Die Massenträgheit
der Rollen 5 verzögert
ihre Drehrichtungsumkehr, verursacht durch das Zurückgrellen
des Bogens, was wiederum das Zurückgrellen
einschränkt.
- 4) Die kraftschlüssige
Verbindung zwischen den Rollen 5 und dem Bogen 10 verhindert
ein seitliches Verschieben des Bogens, was eine Verwendung von seitlichen
Anschlägen überflüssig macht.
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Beim
eigentlichen Falzvorgang würden
die Rollen 5 jedoch stören,
da aufgrund der oben erwähnten
kraftschlüssigen
Verbindung erhöhte
Reibung zwischen Bogen 10 und Rollen 5 den Falzvorgang
nachteilig beeinträchtigen
würde.
Deshalb werden die Rollen 5 vor dem Auftreffen des Falzschwertes 9 auf
den Bogen 10 vom Bogen abgehoben, wie in 2 dargestellt.
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Die
Rollen 5 sind an einem gemeinsamen Träger 12 über Hebel 11 drehbar
und schwenkbar befestigt. Sie werden durch nicht dargestellte Federn
in Richtung auf das Transportband 2 vorgespannt. Zwischen
Träger 12 und
Hebel 11 befindet sich eine Schubstange 8, die
von einer nicht dargestellten Einrichtung, beispielsweise einem
Pneumatikzylinder, hin- und herbewegt (Pfeil D in 4)
werden kann.
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Auf
der Schubstange sind Mitnahmestifte 7. Wird nun die Schubstange
bewegt, so kommen die Mitnahmestifte 7 entweder in Berührung mit
den Hebeln 11 und heben die Rollen 5 vom Bogen 10 ab oder
geraten außer
Eingriff mit den Hebeln 11 und die Rollen 5 senken
sich aufgrund der Federkraft auf das Transportband 2 zurück.
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Die
Bewegung der Schubstange und die Auslösung des Falzschwertes geschehen
in Abhängigkeit
von Signalen eines Sensors 4, der beispielsweise als Lichttaster
ausgebildet sein kann.
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Der
einlaufende Bogen 10 passiert mit der Vorderkante den Sensor 4,
der am oder in der Nähe des
Vorderkantenanschlags 3 befestigt ist. Der Sensor 4 ist
nun bedeckt. Der Weg von dem Vorderkantenaschlage 3 bis
zum dem Sensor 4 ist fix und bekannt. Der Zeitraum, zwischen
dem Zeitpunkt, an dem der Falzbogen 10 mit der Vorderkante
den Sensor bedeckt, und dem Zeitpunkt, an dem das Falzschwert 9 nach
unten ausfährt,
ist zum einen abhängig
von der Zeit in der der Falzbogen 10 den Abstand vom Sensor 4 bis
zum Vorderkantenanschlag 3 zurücklegt, und zum anderen der
Beruhigungszeit des Falzbogens an dem Vorderkantenanschlag. Die
Beruhigungszeit kann vom Bediener gewählt und eingestellt werden.
Direkt bevor das Falzschwert 9 nach unten ausfährt, verschwenken
die Rollen 5 mittels der Zugstange nach oben und lösen den
Kontakt zum Falzbogen. Nachdem der Falzbogen die Oberfläche des
Einlaufbleches 1 verlassen hat (der Sensor ist nicht mehr
bedeckt), verschwenken die Rollen 5 wieder nach unten.
Bevor der nächste
Bogen also in Richtung Vorderkantenanschlag gefördert wird, hebt das Falzschwert
ab und die Rollen 5 senken sich wieder auf das Transportband 2.
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Die
Steuerung zur Auslösung
des Falzschwertes und des Pneumatikzylinders geschieht über eine
nicht näher
dargestellte Steuereinheit. Der Sensor 4 kann selbstverständlich auch
unmittelbar am Vorderkantenanschlag 3 angebracht sein.
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In
den 5a, 5b und 6 ist eine weitere
erfindungsgemäße Vorrichtung 100' dargestellt.
In dieser Vorrichtung wird der Bogen 10 über das
Einlaufblech 1 in Transportrichtung A mittels der Transportbänder 2 zum
Vorderkantenanschlag 3 transportiert. Der Transport des
Bogens 10 wird unterstützt
durch die Rollen 6, die auf dem Transportband aufstehen
und weiterhin durch Rollen 13, die abhängig vom Bogenformat zu- oder
abgeschaltet werden können,
was weiter unten insbesondere im Zusammenhang mit der Beschreibung
der 7a-7c noch näher erläutert wird.
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An
oder in der Nähe
des Vorderkantenanschlags ist eine weitere Rolle 5' angebracht.
Diese Rolle 5' wird
durch eine nicht dargestellte Feder in Richtung auf das Transportband 2 vorgespannt. Wenn
also ein Bogen 10 gegen den Vorderkantenanschlag 3 transportiert
wird, steht die Rolle 5' auf
dem Bogen 10 auf, sobald dieser in die Nähe des Vorderkantenanschlags 3 gelangt.
Hierdurch wird ein Zurückgrellen
des Bogens reduziert und insbesondere vermieden, dass sich der Bogen
beim Auftreffen am Vorderkantenanschlag aufbaucht und eine Welle
bildet. Beim eigentlichen Falzvorgang würde(n) die Rolle 5' (oder die Rollen 5') jedoch stören, da
aufgrund der kraftschlüssigen
Verbindung erhöhte
Reibung zwischen Bogen 10 und Rolle 5 den Falzvorgang nachteilig
beeinträchtigen
würden.
Deshalb wird die Rolle 5' vor
dem Auftreffen des Falzschwertes 9 auf den Bogen vom Bogen
abgehoben, wie in 5b dargestellt.
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Hierzu
ist die Rolle 5' drehbar
und schwenkbar über
einen Hebel 11' am
oder in der Nähe
des Vorderkantenanschlags 3 befestigt.
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Der
einlaufende Bogen 10 passiert mit seiner Vorderkante den
Sensor 4, der ebenfalls am oder in der Nähe des Vorderkantenanschlags
befestigt ist, und Bogen schon erfasst, wenn sie sich noch auf einem
Weg zum Vorderkantenanschlag befinden. Der Weg vom Vorderkantenanschlag 3 bis
zum Sensor 4 ist fix und bekannt. Der Zeitraum zwischen
dem Zeitpunkt, an dem der Falzbogen 10 mit der Vorderkante den
Sensor bedeckt, und dem Zeitpunkt, an dem das Falzschwert 9 nach
unten ausfährt,
ist somit zum einen abhängig
von der Zeit, in der der Falzbogen 10 den Weg vom Sensor 4 bis
zum Vorderkantenanschlag 3 zurücklegt, und zum anderen von
der Beruhigungszeit des Falzbogens am Vorderkantenanschlag 3.
Die Beruhigungszeit kann vom Bediener gewählt und eingestellt werden.
Unmittelbar bevor das Falzschwert 9 nach unten ausfahrt,
verschwenkt die Rolle 5' in
Abhängigkeit
von der Bewegung eines Steuerelementes 14 nach oben und
löst den
Kontakt zum Falzbogen. Das Steuerelement 14 kann von einem
Hubzylinder, Elektromagneten oder Ähnlichem bewegt werden.
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Nachdem
der Falzbogen die Oberfläche
des Einlaufbleches 1 verlassen hat (der Sensor ist nicht mehr
bedeckt), verschwenkt die Rolle 5' wieder nach unten. Bevor also
der nächste
Bogen 10 in Richtung Vorderkantenanschlag 3 befördert wird,
ist das Falzschwert abgehoben und die Rolle 5' wieder auf
das Transportband 2 abgesenkt worden.
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Wie
bereits weiter oben erwähnt,
können weitere
Rolle 13 auf das Transportband 2 abgesenkt werden,
um den Transport der Bogen 10 zu unterstützen. Damit
diese Rollen 13 zum einen den Falzvorgang nicht störend beeinflussen,
und zum anderen nicht ebenfalls wie die Rolle 5' getaktet nach
oben und unten bewegt werden müssen,
sind diese Rollen 13 formatabhängig zu- bzw. abschaltbar,
wie in den 7a bis 7c dargestellt.
Hierzu sind die Rollen 13 an einem gemeinsamen Träger 12 über Hebel 11' verschwenkbar
befestigt und können
mit Hilfe von Mitnahmestiften 7', die an einer Schubstange 8 befestigt
sind, verschwenkt werden. Die Bewegung der Schubstange 8 kann
manuell oder auch automatisiert erfolgen, z. B. mit Hilfe eines
Pneumatikzylinders, der nicht näher
dargestellt ist.
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7a zeigt
ausschnittsweise den Zustand der Rollen 13 bei einem minimalen
Bogenformat. Die Rollen 13 sind so innerhalb der Zuführeinrichtung platziert,
dass alle Rollen 13 abgesenkt auf dem Transportband 2 aufliegen
können,
da sie den Bogen 10 nicht mehr berühren, wenn dieser am Vorderkantenanschlag 3 aufliegt.
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7b zeigt
ausschnittsweise den Zustand der Rollen 13 bei einem mittleren
Bogenformat. Bei diesem Format würde
die in Transportrichtung stromabwärts liegende Rolle den Bogen 10 berühren, wenn
dieser am Vorderkantenanschlag 3 anliegt. Deshalb wird
die Schubstange 8 um den Verstellweg G entgegen der Bogentransportrichtung
A bewegt. Hierdurch hebt der Mitnahmestift 7' den Hebel 11' und damit die
Rolle 13 an.
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7c zeigt
ausschnittsweise den Zustand der Rollen 13 bei einem maximalen Bogenformat. Um
bei diesem Format ebenfalls zu gewährleisten, dass keine Rolle 13 auf
dem Bogen aufsteht, wenn dieser am Vorderkantenanschlag anliegt,
wird die Schubstange 8 um den Verstellweg H entgegen der Transportrichtung
A bewegt, was bewirkt, dass alle Rollen 13 über die
Mitnahmestifte 7',
welche auf die Hebel 11' wirken,
abgehoben werden. Das Ausführungsbeispiel
zeigt lediglich beispielhaft zwei Rollen 13. Die Anzahl
der Rollen 13 kann jedoch beliebig gewählt werden.
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In
den 8a bis 8d ist
der Bewegungsablauf einer alternativen Rolle 5' dargestellt,
die nicht, wie weiter oben beschrieben, über Hebel 11' an- oder abgestellt
werden kann, sondern direkt über ein
entsprechendes Hubelement 16. Auch diese alternative Rolle 5' ist in der
Nähe des
Vorderkantenanschlags 3 angebracht und wirksam. Bei dieser
Ausführungsform
ist die Rolle 5' in
einer Gabel 15 gelagert. Die Gabel 15 ist in Axialrichtung
der Kolbenstange 20 beweglich. Die Beweglichkeit wird durch
ein Langloch 17 in der Gabel 15 ermöglicht.
Gegen Verdrehung ist die Gabel 15 mittels eines Stiftes 18 gesichert.
Aufgrund der Federkraft der Druckfeder 19, die sich auf
der einen Seite auf der Gabel 15 und auf der anderen Seite
auf dem Hubelement 16 abstützt, wird die Rolle 5' gegen das Transportband 2 gedrückt. Bewegt
sich das Transportband 2, so rotiert dadurch die Rolle 5' und erzeigt
eine Mitnahmekraft, die später
auf den Bogen 10, sobald er in den Bereich der Rolle 5' kommt, übertragen
wird.
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8b zeigt
die Rolle im abgesenkten Zustand auf das Transportband. Wenn nun
ein Bogen auf dem Transportband in Richtung Vorderkantenanschlag
die Rolle 5' passiert,
hebt er die Rolle entgegen der Federkraft um den Federweg E nach
oben, wie in 8c dargestellt. Wenn nun der
Bogen 10 am Vorderkantenanschlag 3 anliegt, wird
die Rolle 5' über ein
Hubelement um einen Hub F weiter nach oben bewegt, so dass sie vom
Bogen 10 abhebt, wie in 8d dargestellt.
Dieser Hub wird ausgeübt,
kurz bevor der Bogen mit dem Falzschwert zwischen hier nicht näher dargestellte
Falzwalzen gedrückt
wird. Der Hub wird, wie weiter oben bereits dargestellt, über einen
Sensor und zugehörige
Steuerung gesteuert. Als Hubelement kommen beispielsweise Pneumatikzylinder
oder Elektromagneten oder Ähnliches
in Frage.
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- 1
- Einlaufblech
- 2
- Transportband
- 3
- Vorderkantenanschlag
- 4
- Sensor
- 5,
5'
- Rolle
- 6
- Rolle
- 7,
7'
- Mitnahmestift
- 8
- Schubstange
- 9
- Falzschwert
- 10
- Bogen
- 11,
11'
- Hebel
- 12
- Träger
- 13
- Rolle
- 14
- Steuerelement
- 15
- Gabel
- 16
- Hubelement
- 17
- Langloch
- 18
- Stift
- 19
- Feder
- 20
- Kolbenstange
- 100,
100'
- Vorrichtung
- A
- Transportrichtung
- B
- minimales
Bogenformat
- C
- maximales
Bogenformat
- D
- Bewegungsrichtung
der Schubstange
- E
- Federweg
- F
- Hub
- G
- Schubstangenverstellweg
- H
- Schubstangenverstellweg