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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stoßfängereinrichtung eines Kraftfahrzeuges
mit einem Trag-/Verstärkungselement
und einem Mantelelement gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Stoßfängereinrichtungen
sind heutzutage an nahezu allen Kraftfahrzeugen zumindest front-
und heckseitig angeordnet und helfen mit, kostspielige Beschädigungen
der Kraftfahrzeuge bei geringen Aufprallgeschwindigkeiten zu vermeiden.
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Aus
der
DE 24 33 095 A1 ist
eine Stoßstange für Kraftfahrzeuge
mit einem am Kraftfahrzeug befestigten, steifen Tragteil und einem
zum Tragteil vorgelagerten, eine pneumatische Kammer bildenden, elastischen
Mantelteil mit U-förmigem
Querschnitt bekannt. Zur Befestigung des Mantelteils am Tragteil sind
im Tragteil, die Ränder
des elastischen Mantelteils aufnehmende, hinterschnittene Nuten
vorgesehen, wobei zur Befestigung in die Nuten ein aushärtendes
Kunststoffmaterial eingespritzt wird, das sich fest mit den Rändern des
elastischen Mantelteils verbindet. Hierdurch soll der Zusammenbau
der mehrteiligen Stoßstange
vereinfacht werden.
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Somit
ist die bekannte stoßdämpfende
Stoßstange
aus mehreren Bauteilen, zumindest aus einem Trag- und einem Mantelteil aufgebaut,
welche bei einem späteren
Montageprozess miteinander und mit dem Kraftfahrzeug verbunden werden
müssen.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
eine Stoßfängereinrichtung
der gattungsgemäßen Art
eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben, durch welche sich insbesondere ein Montageaufwand vermindert.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsform
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einer Stoßfängereinrichtung
mit einem Trag-/Verstärkungselement
und einem Mantelelement, diese beiden Elemente einteilig, das heißt aus einem
Stück herzustellen
und gleichzeitig über zumindest
ein Filmscharnier aneinander zu lagern, wodurch der spätere Montageprozess
deutlich vereinfacht werden kann. Durch die einteilige Ausbildung
der aus dem Mantelelement und dem Trag-/Verstärkungselement bestehenden Stoßfängereinrichtung
können
sowohl Fertigungs- als auch Logistik- bzw. Lagerkosten eingespart
werden, da die Stoßfängereinrichtung
nunmehr nur noch aus einem einzigen Bauteil besteht. Das erfindungsgemäß zwischen
dem Mantelelement und dem Trag-/Verstärkungselement
vorgesehene Filmscharnier ermöglicht die
Herstellung der erfindungsgemäßen Stoßfängereinrichtung
mit einem einzigen und relativ einfach aufgebauten Spritzwerkzeug,
wobei das zumindest eine Filmscharnier bei der späteren Montage
der Stoßfängereinrichtung
am Kraftfahrzeug von besonderem Vorteil ist, da zunächst das
Trag-/Verstärkungselement
mit dem Kraftfahrzeug verbunden und nachfolgend das Mantelelement
bezüglich
des Trag-/Verstärkungselement
in die richtige Einbaulage verschwenkt werden kann.
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Zweckmäßig ist
am Trag-/Verstärkungselement
zumindest eine Halteeinrichtung ausgebildet, über welche das Trag-/Verstärkungselement
am Kraftfahrzeug befestigbar ist und welche bei am Kraftfahrzeug
montierter Stoßfängereinrichtung
verdeckt angeordnet ist. Dies bietet den großen Vorteil, dass zum Befestigen
der Stoßfängereinrichtung
am Kraftfahrzeug, beispielsweise ein Verbindungsmittel in Form einer
Schraube, einerseits mit der Halteeinrichtung am Trag-/Verstärkungselement
und andererseits mit dem Kraftfahrzeug verbunden wird, woraufhin
ein Verschwenken des Mantelelements der Stoßfängereinrichtung derart erfolgt,
dass sich das Mantelelement so über
die zumindest eine Halteeinrichtung legt, dass diese nunmehr von
außen
nicht mehr zugängig
bzw. sichtbar ist. Somit lassen sich unschöne, sichtbare Befestigungsstellen
zum Befestigen der Stoßfängereinrichtung
am Kraftfahrzeug verdecken, wodurch der ästhetische Gesamteindruck des
Kraftfahrzeuges aufgewertet wird.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung, weist
das Trag-/Verstärkungselement
zumindest ein Rastelement und das Mantelelement zumindest ein damit
verrastbares Gegenrastelement auf. Derartige Rast- bzw. Gegenrastelemente
können
beispielsweise in Form von Haken und zugehörigen Rastöffnungen ausgebildet sein und
sichern das um das zumindest eine Filmscharnier geschwenkte Mantelelement
in seiner späteren
Einbauposition. Darüber
hinaus lassen sich solche Rast-/Gegenrastelemente denkbar einfach
herstellen und erlauben ein einfaches Verbinden beziehungsweise
ein einfaches Lösen
der Rastverbindung. Dies erleichtert insbesondere einen Montageprozess
sowie bei eventuell auftretenden Wartungsarbeiten einen Demontageprozess.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist/sind das
Mantelelement und/oder das Trag-/Versteifungselement zumindest teilweise
aus Kunststoff ausgebildet. Kunststoffteile lassen sich heutzutage
kostengünstig
und einfach im sogenannten Spritzgussverfahren herstellen, wodurch
einerseits geringe Stückkosten
erzielbar sind und andererseits eine hohe Qualität der so hergestellten Produkte
erreicht werden kann. Gleichzeitig lassen sich auch relativ schwierige
Formen und Konturen mittels geeigneter Spritzformen einfach herstellen.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist
das Mantelelement als Heckschürze
beziehungsweise als Heckverkleidung ausgebildet und das Trag-/Verstärkungselement
entlang einer, an der Heckschürze beziehungsweise
entlang einer, an der Heckverkleidung ausgebildeten Ladekante angeordnet.
Insbesondere die heckseitige Ladekante von Kraftfahrzeugen ist oftmals
einer starken Belastung ausgesetzt, da schwere Gegenstände nicht
direkt im Laderaum abgestellt werden, sondern meistens auf der Ladekante
eine Zwischenabstellposition einnehmen, um beispielsweise die Standposition
der zu beladenden Personen verändern
zu können.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass derartige Ladekanten möglichst
steif ausgebildet sind, um den auftretenden Belastungen sicher Wiederstehen
zu können.
Des weiteren ist eine Versteifung der Ladekante auch dann von großem Vorteil,
sofern sperriges Ladegut transportiert wird, welches über die
Ladekante nach hinten aus dem Laderaum hinausragt. Hierbei treten
insbesondere während
der Fahrt aufgrund des Gewichtes der nach hinten überstehenden
Ladung nicht zu unterschätzende
Belastungen auf, welche die Ladekante aufnehmen muss. Das entlang
der Ladekante angeordnete Trag-/Verstärkungselement macht somit diesen
Bereich des Kraftfahrzeuges robuster und widerstandsfähiger gegenüber üblicherweise
häufig auftretenden
Belastungen.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
erfindungsgemäße Stoßfängereinrichtung
mit einem Mantel- und einem Trag-/Verstärkungselement,
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2 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Stoßfängereinrichtung in der Schnittebene
II-II nach 1, wobei jedoch das Trag-/Verstärkungselement
gegenüber
der Darstellung in 1 in Gebrauchsstellung geklappt
ist,
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3 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Stoßfängereinrichtung, wie sie in
einem Spritzgusswerkzeug liegt.
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Entsprechend 1 weist
eine erfindungsgemäße Stoßfängereinrichtung 1 ein
Trag-/Verstärkungselement 2 und
ein Mantelelement 3 auf. Die in 1 gezeigte
Stoßfängereinrichtung 1 ist
dabei als Heckverkleidung, beispielsweise als Heckschürze ausgebildet
und kann heckseitig an einem nicht dargestellten Kraftfahrzeug montiert
werden. Erfindungsgemäß sind nun
das Mantelelement 3 und das Trag-/Verstärkungselement 2 einteilig,
das heißt
aus einem Stück
hergestellt und über
zumindest ein Filmscharnier 4, hier zwei Filmscharniere 4 und 4', gelenkig aneinander
gelagert. Durch die einteilige Ausbildung der Stoßfängereinrichtung 1 kann
bei der Montage derselben an einem Kraftfahrzeug der Montageaufwand
deutlich verringert werden und zudem lassen sich Lager- und Logistikkosten
einsparen, da nunmehr nur noch ein einziges Bauteil gelagert bzw. transportiert
werden muss.
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Die
Verbindung des Trag-/Verstärkungselementes 2 mit
dem Mantelelement 3 über
die beiden Filmscharniere 4 und 4' ermöglicht die Herstellung der
erfindungsgemäßen Stoßfängereinrichtung 1 in einem
einzigen Arbeitsschritt, wobei das Filmscharnier 4 und 4' dazu dient,
die Lage des Trag-/Verstärkungselementes 2 bezüglich des
Mantelelementes 3 beim Anbau der erfindungsgemäßen Stoßfängereinrichtung 1 am
Kraftfahrzeug zu verändern.
Erst die Filmscharniere 4 und 4' ermöglichen es überhaupt, das Trag-/Verstärkungselement 2 und
das Mantelelement 3 aus einem Stück und vorzugsweise in einem Arbeitsschritt
herzustellen. Vorzugsweise sind dabei das Trag-/Verstärkungselement 2 und
das Mantelelement 3 aus Kunststoff ausgebildet, wobei für beide Elemente 2, 3 wahlweise
derselbe Kunststoff oder unterschiedliche Kunststoffarten verwendet
werden können.
Denkbar ist hierbei beispielweise, das für das Mantelelement 3 ein
Kunststoff mit einem höheren
Elastizitätsmodul
verwendet wird als für
das Trag-/Verstärkungselement 2,
da das Mantelelement 3 hauptsächlich der elastischen Aufnahme
von Stößen dienen
soll, während
dem Trag-/Verstärkungselement 2 hauptsächlich die
Aufgabe zufällt,
die Stoßfängereinrichtung 1 zumindest
bereichsweise auszusteifen und am Kraftfahrzeug 2 zu befestigen.
Selbstverständlich
können
auch hier Befestigungspunkte zwischen dem Kraftfahrzeug und dem
Mantelelement 3 vorgesehen sein.
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Zur
Befestigung der Stoßfängereinrichtung 1 beziehungsweise
des Trag-/Verstärkungselementes 2 am
Kraftfahrzeug weist letzteres zumindest eine Halteeinrichtung 5,
gemäß 1 zwei
Halteeinrichtungen 5 und 5' auf, über welche das Trag-/Verstärkungselement 2 und
damit die gesamte Stoßfängereinrichtung 1 am
Kraftfahrzeug festlegbar ist. Die zumindest eine Halteeinrichtung 5 ist
dabei so angeordnet, dass sie bei am Kraftfahrzeug montierter Stoßfängereinrichtung 1 verdeckt
ist. Zur Montage der Stoßfängereinrichtung 1 am
Kraftfahrzeug wird beispielsweise ein Befestigungsmittel, insbesondere eine
Schraube, einerseits mit der Halteeinrichtung 5 und 5' und andererseits
mit dem Kraftfahrzeug fixiert. Danach kann das Mantelelement 3 der
Stoßfängereinrichtung 1 über die
Filmscharniere 4 und 4' verschwenkt werden und beispielsweise über Rastverbindungen
mit dem Trag-/Verstärkungselement 2 und/oder
mit dem Kraftfahrzeug verrastet und dadurch an diesem festgelegt
werden.
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Wie
in der 1 gezeigt, ist die Halteeinrichtung 5 beziehungsweise 5' als Aufnahme
für ein
in vorigem Absatz beschriebenes Befestigungsmittel ausgebildet,
welches die Montage der Stoßfängereinrichtung 1 am
Kraftfahrzeug deutlich vereinfacht. Ebenfalls der 1 zu
entnehmen ist, dass das Trag-/Verstärkungselement 2 eine
längliche
und sich im wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung erstreckende Gestalt
aufweist, wobei es entlang einer am Mantelelement 3 ausgebildeten
Ladekante 6 angeordnet ist beziehungsweise verläuft. Durch
die so gewählte Anordnung
des Trag-/Verstärkungselementes 2 wird die
oftmals durch Abstellen von Ladegut stark belastete Ladekante 6 ausgesteift
und ver stärkt.
Um diesen Versteifungseffekt weiter steigern zu können, ist am
Trag-/Verstärkungselement 2 zumindest
ein Versteifungselement 7 beispielsweise in Form von Versteifungskonturen
oder Sicken angeordnet, welche das Trag-/Verstärkungselement 2 zusätzlich stabilisieren
und aussteifen.
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Wie
weiter oben erwähnt,
wird die erfindungsgemäße Stoßfängereinrichtung 1 aus
einem Stück
hergestellt, was beispielsweise in einem Spritzgusswerkzeug erfolgen
kann. Dementsprechend ist/sind das Mantelelement 3 und/oder
das Trag-/Versteifungselement 2 zumindest
teilweise aus Kunststoff ausgebildet. Es ist dabei denkbar, dass
sowohl das Trag-/Verstärkungselement 2 als
auch das Mantelelement 3 aus dem selben Kunststoff ausgebildet
sind, oder aber aus unterschiedlichen Kunststoffen, welche auf die
jeweils spezifischen Anforderungen besonders gut abgestimmt sind.
Dabei ist denkbar, dass das Trag-/Verstärkungselement 2 aus einem
besonders steifen Kunststoff hergestellt ist, während das Mantelelement 3 aus
einem Kunststoff mit hohem Elastizitätsmodul hergestellt ist, so
dass das Trag-/Verstärkungselement 2 die
Stoßfängereinrichtung 1 besonders
gut aussteifen kann, während das
aus elastischem Kunststoff ausgebildete Mantelelement 3 Stöße besonders
gut aufnehmen kann. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Stoßfängereinrichtung 1 kann
dabei sowohl bei Verwendung von einem einzigen als auch bei der
Verwendung von mehreren Kunststoffen in einem Arbeitsschritt erfolgen. Unabhängig von
der verwendeten Art beziehungsweise Anzahl der Kunststoffe sind
bei allen Ausführungsformen
das Trag-/Verstärkungselement 2 und das
Mantelelement 3 über
die Filmscharniere 4 und 4' aneinander angespritzt.
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Wie
in 2 gezeigt, ist das Trag-/Verstärkungselement 2 im
Bereich des Filmscharnieres 4 um eine im wesentlichen senk recht
zur Bildebene verlaufende Achse verschwenkt und ist nahe einer Innenseite 8 des
Mantelelementes 4 über
eine Rastverbindung 9 mit dem Mantelelement 3 verbunden. Die
Rastverbindung 9 kann dabei Rastelemente 10 und
Gegenrastelemente 11 aufweisen, wobei gemäß der 2 die
Rastelemente 10 am Trag-/Verstärkungselement 2 und
die zugehörigen
Gegenrastelemente 11 am Mantelelement 3 angeordnet
sind. Die Rastverbindung 9 soll dabei vorzugsweise zwei
Aufgaben erfüllen.
Zum einen soll eine Fixierung des Trag-/Verstärkungselementes 2 am
Mantelelement 3 erfolgen und zum anderen soll durch die
Anlage des Trag-/Verstärkungselementes 2 im
Bereich der Rastverbindung 9 am Mantelelement 3 eine
Aussteifung des Mantelelementes 3 erreicht werden. Wie
der 2 zu entnehmen ist, ist dabei die Rastverbindung 9 im
Bereich der Ladekante 6 angeordnet, welche es gemäß den vorherigen
Ausführungen
entsprechend zu verstärken
gilt.
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Selbstverständlich ist
die Anordnung der Rastelemente 10 beziehungsweise der Gegenrastelemente 11 am
Trag-/Verstärkungselement 2 beziehungsweise
am Mantelelement 3 rein exemplarisch zu verstehen, ebenso
wie deren Ausführungsform. Wie
insbesondere die Schnittdarstellung A-A in der 2 zeigt,
können
die Rastelemente 10 als einfache Rasthaken und die Gegenrastelemente 11 als dazu
komplementär
ausgebildete Rastöffnungen ausgebildet
sein. Denkbar sind natürlich
auch weitere, nicht gezeigte Rastverbindungen, wie beispielsweise
Clipselemente.
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In
der 3 ist die erfindungsgemäße Stoßfängereinrichtung 1 in
einer Form gezeigt, in welcher sie aus einem nicht dargestellten
Spritzgusswerkzeug entnommen werden kann. Dabei stellen die Pfeile 12 Öffnungsrichtungen
einer im übrigen
nicht gezeigten Matrizen-Einrichtung dar.