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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Magnettonabnehmer für ein Saiteninstrument
mit metallischen, zur Beeinflussung eine Magnetfeldes geeigneten
Saiten, insbesondere für
eine Gitarre, wobei das Saiteninstrument des weiteren aufweist:
einen Korpus, einen mit dem Korpus verbundenen Hals mit Griffbrett
und einen Steg auf der Decke des Korpus, wobei über den Steg die Saiten von
einem Saitenhalter mit Vertikalabstand über den Korpus und das Griffbrett
zum Ende des Halses in Gestalt eines Sattels oder einer Schnecke
zu dort gelagerten Stimmwirbeln geführt sind und wobei der Magnettonabnehmer
aus wenigstens einem Permanentmagneten und einer diesen umschlingenden
Induktionsspule besteht und am Saiteninstrument mit Luftspalt zu
den Saiten so installiert ist, daß von dem Magneten ausgehende
Feldlinien von den vibrierenden Saiten geschnitten werden und dadurch
diese die Erzeugung von den Klangsignalen analogen elektrischen
Signalen in der Induktionsspule hervorrufen, gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Musikinstrumentenhersteller
und Fabrikanten von Tonabnehmersystemen versuchen seit jeher, den
Originalklang akustischer Instrumente in verstärktem Zustand (d.h. das Spielen
des Instrumentes über
eine Verstärkeranlage)
ohne Klangverluste wiederzugeben. Bisher erfüllten Tonabnehmer, deren Funktionsprinzip
auf dem Effekt der Piezoelektrizität basiert, diese Vorgabe.
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Das
Klangbild magnetischer Tonabnehmer hingegen ist geprägt von einer
mehr oder minder starken Betonung mittlerer Frequenzen. Zudem sind diese
Tonabnehmer bei Akustikgitarren häufig im Schallloch montiert.
Aufgrund ihrer Baugröße bedeckten
sie große
Teile des Schalllochs und hatten somit einen erheblichen negativen
Eiufluss auf die Klangeigenschaften des Instrumentes. Ein zweites Hauptproblem
magnetischer Tonabnehmer stellt die Saitenbalance dar. Da bei akustischen
Gitarren die E1- und die H2-Saite aus reinem Stahl sind, beeinflussen
diese das Magnetfeld des Tonabnehmers stärker als die restlichen Saiten,
die lediglich aus einer Stahlseele mit anschließender Kupfer- oder Bronzeumwicklung
bestehen. Das stärker
beeinflusste Magnetfeld bewirkt ein höheres Ausgangssignal, so dass
die oben erwähnten
E- und H-Saiten lauter klingen als die übrigen Saiten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Magnettonabnehmer gemäß dem eingangs
zitierten Gattungsbegriff so in kleiner kompakter Bauweise auzubilden,
daß seine
Befestigung nicht nur wie bei bekannten Magnettonabnehmern versenkt
im Korpus oder am Schallloch mit verhälnismäßig großer Raumbeanspruchung erfolgen
muß. Vielmehr soll
bei einer akustischen Gitarre der Korpus zur Befestigung des oder
des zusätzlichen
Magnettonabnehmers nicht die einzige Befestigungsmöglichkeit sein.
Das gilt auch für
eine E-Gitarre, bei der ein oder ein zusätzlicher Magnettonabnehmer
installiert werden soll.
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Eine
Unteraufgabe besteht darin, unter Ausnutzung der kleinen kompakten
Bauweise eine Klangverbesserung des Magnettonabnehmers zu erzielen,
d.h. eine ausgewogene Saitenbalance bzw. Saitenlautstärke. Insbesondere
soll das Klangbild der Magnettonabnehmers nicht mehr von mittleren
Frequenzen geprägt
sein, sondern dem Klangbild eines Stegtonabnehmers bei akustischen
Gitarren sehr ähneln.
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Erfindungsgemäß wird die
gestellte Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Magnettonabnehmer durch
die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst, nämlich dadurch,
daß der Magnettonabnehmer
eine oder mehrere, den oder die jeweiligen Permanentmagneten umschlingende Spulen
aufweist, welche jeweils einen Spulenkörper haben, dessen Wanddicke
im Bereich zwischen derjenigen einer spulenkörperlosen Spule, d.h. bei Null, und
einem Wert von 1/100 bis 1/10 mm liegt.
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Auf
diese Weise wird eine sehr flache Bauweise des Magnettonabnehmers
erzielt und eine besonders enge Kopplung der Induktionsspule an
das Magnetfeld des Permanentmagneten. Deshalb ist die spulenkörperlose
Spule die bevorzugte Ausführung, und
ein Spuenkörper
mit der angegebenen geringen Wandstärke wird nur in Sonderfällen dort
angewandt, wo ein Spulenkörper
nicht umgehbar ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführung
besteht darin, daß zur
Herstellung der spulenkörperlosen
Spule mit einem von einem thermoplastischen Kunsstoff isolierend
ummantelten Spulendraht, z.B. ein Backlackdraht, durch Erwärmen des
Spulendrahtes bzw. der Ummantelung während des Wickelns die einzelnen
Windungen der Spule miteinander verkleben und so eine kompakte spulenkörperlose
Spule bilden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung besteht der jeweilige Permanentmagnet
des Magnettonabnehmers aus einer Samarium-Kobalt-Legierung. Daraus
wird einer der stärksten
Magnete gebildet, was bei der kleinen Baugröße von besonderer Bedeutung
ist.
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Für die Permantmagnete
ergibt sich eine Reihe vorteilhafter Anordnungen. So kann der Magnettonabnehmer
eine Anordnung von Permanentmagneten aufweisen, deren Anzahl im
Höchstfall
der Saitenanzahl entspricht, wobei jedem Einzelmagneten mindestens
eine Saite zugeordnet ist. Für
elektrische Gitarren besteht demgegenüber die einfachste Magnetanordnung
darin, daß sich
ein Permanentmagnet saitenquer über
alle sechs Saiten E1 bis E6 erstreckt. Für Gitarren mit Metallsaiten,
bei denen die H2- und die E1-Saite als Stahlsaiten ausgeführt sind, insbesondere
für akustische
Gitarren, ist es besonders vorteilhaft wenn den E6-, A5-, D4- und
G3-Saiten ein in Saitenquerrichtung weisender Permanentmagnet entsprechender
Länge zugeordnet
ist, wogegen für
die H2- und E1-Saite ein kleinerer, insbesondere je ein kleinerer,
Permanentmagnet mit entsprechend schwächerer Feldstärke vorgesehen
ist. Durch das Verwenden der kleineren Magnete ist das magnetische
Feld im Bereich der E1- und H2-Saiten schwächer im Vergleich zu herkömmlichen
magnetischen Tonabnehmern, wodurch die Lautstärke der einzelnen Saiten ausgewogen
ist und diese den gleichen Lautstärkepegel besitzen.
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Die
kompakte Anordnung des Magnettonabnehmers wird dadurch wesentlich
ergänzt,
daß bodenseitig
der Spule eine gedruckte oder integrierte Schaltung angebracht ist,
in deren Signaleingang das elektrische Klangsignal der Spule einspeisbar und
an deren niederohmigem Signalausgang das verstärkte Klangsignal abgreifbar
ist. Die gedruckte oder integrierte Schaltung weist vorzugsweise
wenigstens einen FET-Transistor mit Vorwiderstand auf, wobei dem
FET-Transistor dessen Versorgungsspannung von einem normalerweise
bei einer Gitarre vorhandenen Vorverstärker zuführbar ist. Vervollständigt wird
der Magnettonabnehmer dadurch, daß das System „Spule-Permanentmagnet-gedruckte Schaltung" in Kunstharz, insbesondere
in Epoxidharz, eingegossen wird und dadurch, daß der eingegossene Systemblock
mit einem Überzug
aus elektrisch leitendem Lack, vorzugsweise Silberlack, versehen
wird, welcher mit der Abschirmung des Ausgangskabels leitend verbindbar
ist.
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Aufgrund
der kompakten Bauweise erweitern sich die Montagemöglichkeiten
für den
Magnettonabnehmer nach der Erfindung. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn der Mgnettonabnehmer zwischen zwei, nicht in der Greifzone
liegenden Bünden
oder am korpusnahen Ende des Griffbretts einer Gitarre benachbart
zum letzten Bund in eine Nut eingebaut ist. Er kann darüber hinaus
in eine Ausfräsung
an der Unterseite des Griffbrettes eingebaut sein, so daß er von
außen
nicht sichtbar ist.
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Der
Magnettonabnehmer kann bei Akustikgitarren mit Schallloch, auch
im Korpus oder am Korpus im Bereich des Schalllochs der Gitarre
befestigt sein, wo bereits seine kleine Baugröße vorteilhaft zum Tragen kommt,
desgleichen eignet er sich bei Akustik- oder Elektrogitarren mit
Steg bzw. Brücke
für eine
Befestigung im Bereich des Steges der Gitarre, weil auch hier seine
kleine Baugröße von Vorteil
ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung des Gegenstandes des Anspruchs
1 besteht in der Kombination der folgenden Merkmale
- a) der Magnettonabnehmer hat eine Permanentmagnet-Anordnung,
die von einer körperlosen Spule
umschlungen ist;
- b) die Permanentmagnet-Anordnung besteht abhängig davon, ob es sich um eine
elektrische Gitarre oder um eine akustische Giutarre mit Stahlsaiten
(E1, H2) handelt, entweder
- b1) aus einem allen Saiten saitenquer zugeordneten Permanentmagneten
oder
- b2) aus einem relativ größeren Permanentmagneten,
der den vier Saiten (G3, D4, A5, E6) zugeordnet ist, und zwei relativ
kleineren Permanentmagneten, welche jeweils den Saiten (E1, H2)
saitenquer zugeordnet sind;
- c) bodenseitig der spulenkörperlosen
Spule ist eine an diese angeschlossene gedruckte oder integrierte
Schaltung angebracht, welche zur Signalverstärkung wenigstens einen FET-Transistor mit Vorwiderstand
und Stronversorgung sowie einen Signalausgang aufweist;
- d) die Komponenten der spulenkörperlosen Spule, des oder der
Permanentmagneten und der gedruckten bzw. integrierten Schaltung
sind in Kunstharz, insbesondere Epoxidharz, zu einem kompakten Körper vergossen,
der mit einem elektrisch leitenden Lack abschirmend überzogen
ist.
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Im
folgenden wird der Gegenstand der Erfindung anhand mehrerer, in
der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiel
noch näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigt in z.T. vereinfachter schematischer Darstellung
unter Fortlassung der zum Verständnis der
Erfindung nicht erforderlichen Teile:
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1 eine
akustische Gitarre in perspektivischer Darstellung, bei der durch
strichpunktierte Linien mehrere Einbaumöglichkeiten für einen
Magnettonabnehmer nach der Erfindung angedeutet sind;
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2 eine
elektrische Gitarre in Draufsicht, wobei zwei Einbaumöglichkeiten
für den
Magnettonabnehmer strichpunktiert angedeutet sind;
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3 den „Kern" eines Magnettonabnehmers
für eine
akustische Gitarre mit dreiteiliger Permanentmagnet-Anordnung und
einer diese umschlingende spulenkörperlose Spule in einem Horizontalschnitt;
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4 den
Gegenstand nach 1 in einem Vertikalschnitt,
wobei auf der Unterseite ein PCB (Printed Circuit Board) angebracht
ist;
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5 die
Ansicht V nach 4 auf die Unterseite mit der
gedruckten Schaltung, die auch eine integrierte Schaltung sein könnte;
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6 in
entsprechender Darstellung zu 3 den „Kern" eines Magnettonabnehmers
für eine
elektrische Gitarre mit einteiliger Permanentmagnet-Anordnung und umschlingender
spulenkörperloser
Spule;
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7 den
Gegenstand nach 6 in einem Vertikalschnitt;
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8 einen
Aufriß des
Gegenstandes nach 6 und 7, zusätzlich mit
einem PCB an der Unterseite;
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9 die
Ansicht IX nach 8 auf die Unterseite mit dem
PCB;
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10 eine
vergrößerte Detaildarstellung des
Griffbretts im schalllochnahen Bereich der Akustikgitarre nach 1 und
einen in eine Nut zwischen zwei Bünden eingefügtem Magnettonabnehmer, welcher
demjenigen nach 3 bis 5 entspricht; und
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11 einen
Querschnitt durch den eingebauten Magnettonabnehmer nach 10,
wobei die gedruckte Schaltung verdeckt ist.
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Die
in 3 bis 11 dargestellten beiden Ausführungsbeispiele
eines Magnettonabnehmers nach der Erfindung sind grundsätzlich zum
Einbau in Saiteninstrumente mit metallischen, zur Beeinflussung
eine Magnetfeldes geeigneten Saiten vorgesehen. Dabei kann es sich
z.B. um Mandolinen, Zithern oder Violinen handeln. Eine bevorzugte
Anwemdung sind Gitarren, d.h. sowohl akustische als auch elektrische
Gitarren. Zu letzteren zählen
auch die viersaitigen E-Bässe.
Charakteristisch für
ein solches Saiteninstrumente ist, wie es am Beispiel einer akustischen Gitarre
GA nach 1 gezeigt ist, daß dieses
einen Korpus 1 aufweist, einen mit dem Korpus 1 verbundenen
Hals 2 mit Griffbrett 2a und einen Steg 3a auf der
Decke 4 des Korpus 1, wobei über den Steg 3a die
als Ganzes mit S und im einzelnen mit E1, H2, G3, D4, A5 und E6
bezeichneten Saiten von einem Saitenhalter 5 mit Vertikalabstand über den
Korpus 1 und das Griffbrett 2a zum Ende des Halses 2 in
Gestalt eines Kopfes 6 oder einer Schnecke zu dort gelagerten
Stimmwirbeln 7 mit Spannwellen geführt sind. Der Sattel 8 bildet
den Übergang
vom Hals 2 zum Kopf 6. In der Decke 4 befindet
sich das Schallloch 9 mittig unterhalb der Saiten S. Der
Steg 3a sitzt auf einem Stegbrettchen 3, das an
der Decke 4z z.B. durch Anleimen befestigt ist. Das Stegbrettchen 3 bildet
eine Basis auch für
den Saitenhalter 5. Dieser ist im Beispiel ein angeformtes
oder angeleimtes Ankerbrettchen, das mit saiten-achsparallel eingebrachten Bohrungen
versehen ist, durch welche die Saiten S hindurchgezogen und mittels
an ihren Enden befestigter kleiner Sperranker befestigt sind (nicht
dargestellt). In einer (nicht ersichtlichen) Nut im Steg 3a kann
ein Piezo-Tonabnehmer TA untergebracht sein, dessen Piezo-Kristalle
dem Saitendruck ausgesetzt sind. Im unteren Bereich der Zarge 10 ist
eine Steckerbuchse 11 befestigt, in welche der Stecker
eines abgeschirmten Kabels einsteckbar ist, so daß die Piezo-Signale
des Tonabnehmers, gegebenenfalls über einen Vorverstärker, und
das abgeschirmte Kabel einem Verstärker zugeleitet werden können. Kabel,
Vorverstärker
und Verstärker
sind nicht dargestellt, weil es sich um gängige Technik handelt. Mit 12 sind
die in das Griffbrett eingelassenen Bundstäbchen bezeichnet, die zum Andrücken der
Saiten zur Bestimmung der jeweils schwingungsfähigen Saitenlänge (Tonhöhe) dienen
und zwischen denen jeweils die Bünde 13 liegen.
In 1 ist durch die strichpunktierten Positionslinien
M1 und M2 im Bereich der untersten Bünde 13 und M3 am Schallloch 9 symbolisiert,
daß sich
durch den noch erläuterten
Magnettonabnehmer nach der Erfindung wegen seiner kompakten Bauform
und wegen seiner überragenden magnetischen
Eigenschaften neue und vorteilhafte Befestigungsmöglichkeiten
für diesen
ergeben.
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Bei
der elektrischen Gitarre GE nach 2 sind diejenigen
Teile, die funktionell gleichartig zur akustischen Gitarre GA mit
dem gleichen Bezugszeichen, jedoch unter Hinzufügung eines Striches, bezeichnet.
Der Korpus 1' besteht
aus Massivholz, deshalb auch die Bezeichnung „Solid Body Gitarre". Statt des Stegbrettchens 3 ist
hier ein metallischer Steghalter 30 mit einzeln für jede Saite
justierbaren Stegen 31 und einem Saitenhalter 32 vorgesehen.
In entsprechende Vertiefungen des Korpus 1' sind drei Magnettonabnehmer MA1,
MA2, MA3 unterhalb der metallischen Saiten S' und mit Vertikalabstand zu diesen auf
konventionelle Weise eingebaut. Diese Magnettonabnehmer bestehen
jeder aus wenigstens einem Permanentmagneten und einer diesen umschlingenden
Induktionsspule. Sie sind an der Gitarre GE (oder einem anderen
Saiteninstrument) mit Luftspalt zu den Saiten S' so installiert, daß von dem Magneten ausgehende
Feldlinien von den vibrierenden Saiten geschnitten werden und dadurch
diese die Erzeugung von den Klangsignalen analogen elektrischen
Signalen in der Induktionsspule hervorrufen, die über einen
z.B. in einer rückseitigen
Aussparung untergebrachten Vorverstärker und ein in eine der Buchsen 11' einsteckbares
abgeschirmtes Verbindungskabel einem externen Gitarrenverstärker zuleitbar
sind. Zur Klang- und Lautstärke-Beeinflussung
ist ein Steuermodul SM mit Drehknopf und Kippschaltern in eine Ausnehmung
des Korpus 1' eingebaut
und intern mit den Magnettonabnehmern MA1–MA3 verdrahtet. Auch bei dieser
Gitarre GE ist durch die strichpunktierten Linie M4 und M5 im Bereich
der untersten Bünde
symbolisiert, daß der
im folgenden näher
erläuterte
Magnettonabnehmer MTA1, MTA2 nach der Erfindung wegen seiner kompakten
Bauform und sehr guter magnetischer Eigenschaften in einer oberseitigen
Nut des Griffbrettes oder sogar unsichtbar in eine unterseitige
Nut eingebaut werden kann. Natürlich
kann er auch anstelle der dargestellten konventionellen Magnettonabnehmer
MA1–MA3
in eine relativ flache Vertiefung des Korpus 1' eingebaut werden,
was einen Platzgewinn mit sich bringen würde.
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Die
Permanentmagnet-Anordnung PM eines Magnettonabnehmers MTA1 für eine sechseitige akustische
Gitarre ist von einer Induktionsspule IS (im folgenden vereinfachend: „Spule") enganliegend umschlungen
(siehe 3). Dies ist möglich
weil die Spule IS spulenkörperlos
ist. Dies erbringt eine enge magnetische Kopplung zwischen (PM)
und (IS). Es ist die bevorzugte Ausführung. Eine quasi spulenkörperlose
Anordnung wird gebildet, wenn die Wanddicke eines (nicht dargestellten)
Spulenkörpers
sehr kleine Werte zwischen 1/100 mm und 1/10 mm hat; der Vorzug
wird dagegen der spulenkörperlosen Spule
gegeben. Zur Herstellung der spulenkörperlosen Spule IS wird bevorzugt
ein von einem thermoplastischen Kunsstoff isolierend ummantelter
Spulendraht, z.B. ein Backlackdraht, verwendet, wobei durch Erwärmen des
Spulendrahtes bzw. seiner Ummantelung während des Wickelns die einzelnen
Windungen der Spule miteinander verkleben und so eine kompakte spulenkörperlose
Spule bilden. Die einzelnen Permanentmagneten PM1, PM2, PM3 der
Permanentmagnet-Anordnung PM bestehen insbesondere jeweils aus einer
Samarium-Kobalt-Legierung, womit tman trotz einer kleinen Baugröße ein sehr starkes
Magnetfeld erzeugen kann. Wie es ein Vergleich zwischen 3 und 4 und 10 und 11 zeigt,
ist unter der Voraussetzung, daß es sich
um eine Gitarre mit Metallsaiten handelt, bei der die H2- und die
E1-Saite als Stahlsaiten ausgeführt sind
die Anordnung – insbesondere
für akustische
Gitarren – bei
dem Magnettonabnehmer MTA1 so getroffen, daß den E6-, A5-, D4- und G3-Saiten
ein in Saitenquerrichtung weisender Permanentmagnet PM1 entsprechender
Länge zugeordnet
ist, wogegen für
die H2- und E1-Saite je ein kleinerer, insbesondere je ein kleinerer,
Permanentmagnet PM2, PM3 mit entsprechend reduzierter Feldstärke vorgesehen
ist. Dadurch läßt sich
eine ausgewogene Saitenlautstärke
erzielen, d.h. eine wesentliche Klangverbesserung der Gitarre.
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Die
saitenabhängige
Dimensionierung des magnetischen Feldes zur Lautstärken-Vergleichmäßigung läßt sich
auch bei einem Magnettonabnehmer erreichen, der eine Anordnung von
Permanentmagneten aufweist, deren Anzahl im Höchstfall der Saitenanzahl entspricht,
wobei jedem Einzelmagnet mindestens eine Saite zugeordnet ist. Hierbei
waren die Einzelmagnete für
die Saiten G3, D4, A5, E6 stärker
und die Einzelmagnete für
die Saiten E1, H2 schwacher dimensioniert (nicht dargestellt).
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Zurückkommend
auf das Beispiel nach 3 bis 5: man erkennt,
daß bodenseitig
der Spule und der Magnetanordnung PM eine gedruckte oder integrierte
Schaltung 20 auf einer Platine CB angebracht ist, in deren
Signaleingang 14, 15 das elektrische Klangsignal
der Spule über
deren Leitungsenden 16, 17 der Spule IS einspeisbar
und zwischen deren niederohmigem Signalausgang 18 und dem Massepotential
bzw. der Masse-Klemme 19 das verstärkte Klangsignal abgreifbar
ist. Die Stromversorgung für
die gedruckte oder integrierte Schaltung 20 läßt sich,
wenn die Gitarre einen Vorverstärker
hat, von diesem abgreifen. Es ist vorteilhaft, wenn – wie dargestellt – die gedruckte
oder integrierte Schaltung 20 wenigstens einen Transistor 200,
vorzugsweise einen FET-Transistor, mit Vorwiderstand W aufweist, wobei
dem Transistor dessen Versorgungsspannung vom (nicht dargestellten)
Vorverstärker
zuführbar
ist. Das Klangsignal steht am Eingangswiderstand W an, der zwischen
dem Schaltungspunkt 14 und dem Schaltungspunkt 15 bzw.
der Masseleitung s liegt. Die Signalspannung wird dem Gate G des
Transistors 21 über
die Gateleitung g zugeführt,
seine Source-Elektrode So ist an die Masseleitung s angeschlossen,
und von seiner Drain-Elektrode D wird das Plus-Signal über Leitung
d der Ausgangsklemme 18 zugeleitet.
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Im
linken Teil der 3 bis 5 ist schematisch
für einen
Teilbereich des Magnettonabnehmers MTA1 angedeutet, daß das System „Spule
IS – Permanentmagnet-Anordnung
PM – gedruckte Schaltung 20" in Kunstharz 21,
insbesondere in Epoxidharz, eingegossen ist. Der vergossene Systemblock
wird dann noch mit einem Überzug 22 aus
elektrisch leitendem Lack, vorzugsweise Silberlack, versehen, welcher
mit der Abschirmung 19 des (nicht dargestellten) Ausgangskabels
leitend verbunden wird. Ummantelung aus Kunstharz 21 und Überzug 22 sind
nur partiell dargestellt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 6 bis 9 ist beim Magnettonabnehmer
MTA2 für
die Anwendung bei elektrischen Gitarren die Anordnung so getroffen,
daß sich
ein einziger langgestreckter Permanentmagnet PM4 saitenquer über alle
sechs Saiten (E1) bis (E6) erstreckt, und zwar in der räumlichen
Zuordnung, wie sie für
den Magnettonabnehmer MTA1 in 10 dargestellt
ist. Zu den 3 bis 5 gleichartige
Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Zur Vereinfachung
ist der aus Kunstharz, insbesondere Epoxidharz, bestehende Vergußmantel
nicht dargestellt, desgleichen nicht der Überzug aus elektrisch leitendem
Lack. Im übrigen
ist ist die Ausbildung so wie beim Beispiel nach 3 bis 5.
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Aufgrund
der kompakten Bauform und der guten Übertragunseigenschaften ergeben
sich für
die Magnettonabnehmer MTA1, MTA2 vorteilhafte Installationsmöglichkeiten.
In 10 ist dargestellt, daß der Magnettonabnehmer MTA1
zwischen zwei, nicht in der Greifzone der Gitarre liegenden Bünden 13, und
zwar in dem zwischen den Bundstäbchen 12 liegenden
Bund 13 versenkt angeordnet ist. Diese Anordnung entspricht
der oberen Positionslinie M1 in 1. Es ist
sogar möglich,
den Tonabnehmer MTA1 am korpusnahen Ende des Griffbretts 2a der
Gitarre GA benachbart zum letzten Bund 13 in eine passende
Nut einzubauen, vergl. die Positionslinie M2 in 1.
weiterhin ist es möglich,
den Magnettonabnehmer MTA1 (und sinngemäß den Magnettonabnehmer MTA2)
in eine Ausfräsung 23 an
der Unterseite des Griffbrettes 2a einzubauen, wie in 11 dargestellt,
so daß er
von außen
nicht sichtbar ist. Die Feldlinien der relativ starken Permanentmagnet-Anordnung
PM durchdringen trotzdem die verbleibende dünne Deckschicht 24 des
Griffbretts 2a.
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Selbst
wenn der Magnettonabnehmer MTA1 oder MTA2 an konventionellen Stellen
der Gitarre GA oder GE befestigt oder eingebaut wird, ergibt sich
der Vorteil der kleinen Baugröße, d.h.
die Aufnahmenuten oder Aussparungen können kleiner als bisher üblich sein,
oder bei einer Befestigung am Schallloch wird weniger freier Querschnitt
beansprucht. Bei der Elektrogitarre GE kann also außer der
Befestigung am Griffbrett 2a' oder
am Griffbrettende, wie es die Positionslinien M5, M4 symbolisieren,
auch eine Befestigung in Korpusaussparungen anstelle einer oder mehrerer
der Tonabnehmer MA1–MA3
vorgenommen werden. Die Aussparungen wären dann entsprechend kleiner.
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In 1 ist
durch die Positionslinie M3 zum Ausdruck gebracht, daß der Magnettonabnehmer MTA1
bei Akustikgitarren mit Schallloch am Korpus im Bereich des Schalllochs 9 befestigt
werden kann. Es ist sogar grundsätzlich
möglich,
bei Akustik- oder Elektrogitarren mit Steg bzw. Brücke den
Magnettonabnehmer MTA1 oder MTA2 im Bereich des Steges 3a oder
der Brücke
der Gitarre GA, GE verdeckt bzw. versenkt zu befestigen.
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Der
Magnettonabnehmer nach der Erfindung ist grundsätzlich für alle Saiteninstrumente verwendbar,
mit deren Saitenschwingungen ein magnetisches Feld beeinflußt werden
kann.
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- GA
- Gitarre,
akustische
- GE
- Gitarre,
elektrische
- 1,
1'
- Korpus
- 2,
2'
- Hals
- 2a,
2a'
- Griffbrett
- 3a
- Steg
- 4
- Decke
- S,
S'
- Saiten
als Ganzes
- E1,
H2 G3, D4 A5, E6
- Saiten
im einzelnen
- 5
- Saitenhalter
- 6,
6'
- Kopf
- 7,
7'
- Stimmwirbel
- 8,
8'
- Sattel
- 9
- Schallloch
- 3
- Stegbrettchen
- TA
- Piezo-Tonabnehmer
- 10
- Zarge
- 11,
11'
- Steckerbuchse
- 12,
12'
- Bundstäbchen
- 13,
13'
- Bund
bzw. Bünde
- M1,
M2, M3
- strichpunktierte
Positionslinien bei (GA)
- 30
- Steghalter
- 31
- Stege
- 32
- Saitenhalter
- MA1,
MA2
- Magnettonabnehmer
- MA3
- Magnettonabnehmer,
weiterer
- M4,
M5
- strichpunktierte
Positionslinien bei (GE)
- PM
- Permanentmagnet-Anordnung
- MTA1
- Magnettonabnehmer (3–5)
- IS
- Induktionsspule
bzw. Spüule
- PM1
- Permanentmagnet
für Saiten
E6, A5, D4, G3
- PM2
- Permanentmagnet
für Saite
H2
- PM3
- Permanentmagnet
für Saite
E1
- 20
- gedruckte
oder integrierte Schaltung
- CD
- Platine
- 14,
15
- Signaleingänge
- 16,
17
- Leitungsenden
von (IS)
- 18
- Signalausgang
- 19
- Massepoten6tial
bzw. Masseklemme
- 200
- Transistor
- W
- Vorwiderstand
- s
- Masseleitung
- G
- Gate
von (200)
- g
- Gate-Leitung
- So
- Source-Elektrode
von (200)
- D
- Drain-Elektrode
von (200)
- 21
- Kunstharz
- 22
- Überzug aus
elektr. leit. Lack
- MTA2
- Magnettonabnehmer (6–9)
- PM4
- Permanentmagnet
für alle Saiten
- 23
- Ausfräsung an
der Unterseite von (2a)
- 24
- Deckschicht
oberhalb von (23)