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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen einer Wendeschneidplatte,
bei dem deren Schmalseiten entlang der kreisförmig konturierten Umfangsfläche einer
rotierenden Schleiffläche
bewegt und von dieser geschliffen werden, mit den folgenden CNC-gesteuert
aufeinander abgestimmten Bewegungen des Schleifvorganges:
- a) die Wendeschneidplatte ist um eine senkrecht zu
ihrer Ebene verlaufenden Drehachse zur Rotation angetrieben;
- b) eine die Schleifscheibe lagernde und antreibende Schleifspindel
sowie die Drehachse der Wendeschneidplatte werden in zwei senkrecht zueinander
verlaufenden Verschiebeachsen relativ zueinander verschoben, wobei
die Verschiebeachsen in parallelen oder identischen Ebenen liegen;
- c) die Schleifspindel und die Wendeschneidplatte werden relativ
zueinander um eine Schwenkachse verschwenkt, die senkrecht zu den
Ebenen steht, in der die Verschiebeachsen und die Drehachse der
Wendeschneidplatte liegen,
gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bis
3.
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Ein
derartiges Schleifverfahren ist aus der
DE 42 40 053 A1 bekannt.
Die Schmalseiten der Wendeschneidplatte werden bei diesem bekannten Verfahren
mit einer schmalen Schleifscheibe geschliffen, die eine zylindrische
Umfangskontur hat. Die Schleifscheibe ist dabei durch eine Schleifspindel angetrieben,
die in zwei zueinander senkrechten waagerechten Ebenen verschiebbar
ist. Die Wendeschneidplatte befindet sich in einer Spannvorrichtung,
die um eine lotrechte Achse verschwenkbar ist. Die Spannvorrichtung
hat zwei Einspannungsstempel, welche die Wendeschneidplatte an ihren
Breitseiten zwischen sich einspannen und zur Drehung antreiben.
Indem die Spannvorrichtung um die lotrechte Schwenkachse verschwenkt
wird, kann ein gewünschter
Freiwinkel an den Schmalseiten der Wendeschneidplatten angeschliffen
werden. Beim Schleifvorgang werden die folgenden vier Bewegungen
ständig
CNC-gesteuert aufeinander
abgestimmt: Die Drehbewegung der Wendeschneidplatte um ihre angetriebene
Drehachse (C-Achse), die Bewegung der Schleifspindel in Richtung
der ersten Verschiebeachse (Z-Achse) und der zweiten Verschiebeachse (X-Achse)
und die Schwenkbewegung der Spannvorrichtung um die lotrechte Schwenkachse
(B-Achse). Auf diese Weise gelingt es, an die Wendeschneidplatte
ebene Schmalseiten mit dem gewünschten Freiwinkel
anzuschleifen.
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Mit
dem bekannten Verfahren gemäß der
DE 42 40 053 A1 sollten
bis dahin übliche
Schleifverfahren verbessert werden, bei denen die Schmalseiten der
Wendeschneidplatte mit topfförmigen
Schleifscheiben geschliffen werden. Dabei zeigten sich jedoch Schwierigkeiten
bei der Verwirklichung des Schleifvorganges mit vier CNC-interpolierend
gesteuerten Bewegungsachsen. Deshalb wird bei dem bekannten Verfahren
gemäß der
DE 42 40 053 A1 auch
ausdrücklich
vorgeschrieben, dass während des
Schleifens der Schmalseiten die zylindrisch konturierte schmale
Schleifscheibe in axialer Richtung überlagert zur gesteuerten Bewegung
oszillierend hin- und her bewegt wird, wodurch der Eingriff der einzelnen
Schleifkörner
der Schleifscheibe ständig korrigiert
werden soll. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Schleifergebnisse
dennoch nicht zu der erhofften Verbesserung führten. Es wurden ein zu hoher
Schleifscheiben-Verschleiß und
eine nicht zufriedenstellende Präzision
im Schleifergebnis, also in der Beschaffenheit der geschliffenen
Schmalseiten, festgestellt.
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Vermutlich
deshalb sind auch nach Bekanntwerden des Vorschlags gemäß der
DE 42 40 053 A1 weitere
Verbesserungsvorschläge
zum Schleifen mit topfförmigen
Schneidelatten gemacht worden, wie z. B. die
DE 43 01 214 A1 zeigt. Zwar
wurde dadurch das Schleifergebnis möglicherweise wieder verbessert,
aber die hierzu vorgesehenen topfförmigen Schleifscheiben waren
besonders kompliziert, nämlich
mehrteilig aufgebaut. Da beim Schleifen von Wendeschneidplatten
des öfteren
auch Fasen angeschliffen werden müssen, waren zumindest zwei Schleifbeläge von zylindrischer
Form erforderlich, die in unterschiedlichen Ebenen liegen. Mit dem
einen, tiefer gelegenen Schleifbelag wurden die Schmalseiten der
Wendeschneidplatte geschliffen, während die erforderlichen Fasen
mit dem zweiten, in einer anderen Axialebene liegenden Schleifbelag
geschliffen werden sollten. Das Schleifen mit topfförmigen Schleifscheiben
bereitet zudem Schwierigkeiten in Bezug auf die gegenseitige Zugänglichkeit
der zu schleifenden Flächen
an der Wendeschneidplatte. Daher konnten auch die verbesserten Verfahren beim
Schleifen von Wendeschneidplatten mit topfförmigen Schleifscheiben in wirtschaftlicher
Hinsicht nicht befriedigen.
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Bei
einer einfachen Vorrichtung zum Nachschleifen von verschlissenen
Wendeschneidplatten gemäß der
DE 295 14 702 U1 ist
es bekannt, die Wendeschneidplatten mit einer Schleifscheibe nachzuschleifen,
die im Querschnitt das Profil eines Doppelkegels hat. Die Vorrichtung
ist auf das Schleifen von Wendeschneidplatten abgestellt, deren
Breitseiten eine rautenförmige
Kontur haben. Die Wendeschneidplatten werden auf einem Werkzeugträger befestigt.
Schleifscheibe und Werkzeugträger
sind relativ zueinander in zwei horizontalen Richtungen und in der
Vertikalen bewegbar. Durch Höher-
oder Tieferstellung der Schleifscheiben kann ein Hohlschliff an
der Wendeschneidplatte oder ein Freiwinkel gebildet werden. Die
Kontur der Schleifscheibe in der Form eines Doppelkegels dient dazu,
dass unterschiedliche Schmalseiten der Wendeschneidplatte nacheinander
an der einen oder anderen Kegelfläche der Schleifscheibe geschliffen
werden. Hierzu muss die eingespannte Wendeschneidplatte lediglich
auf dem Werkzeugträger
verschwenkt werden, wobei zumindest eine linienförmige Berührung vorliegt. Diese Art des
Schleifens ist nicht mit einem Schleifvorgang zu vergleichen, der
bei der Herstellung von Wendeschneidplatten in der Massenproduktion
wirtschaftlich durchgeführt
werden soll.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schleifverfahren
der eingangs zuerst genannten Art zu schaffen, mit dem in einer
wirtschaftlichen Massenproduktion Wendeschneidplatten hergestellt
werden, bei denen die Schmalseiten selbst auch bei Verwendung von
schwer zerspanbaren Sinterwerkstoffen zuletzt eine einwandfreie
Beschaffenheit haben und die gewünschten
Maß-,
Form- und Lagetoleranzen eingehalten werden.
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Eine
erste Lösung
dieser Aufgabe gelingt mit der Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs
1. Hierbei wird eine Schleifscheibe verwendet, die einen sich nach
vorn verjüngenden
Vorlaufbereich und einen daran anschließenden zylindrischen Nachlaufbereich
hat. Das Schleifverfahren wird in der Weise geführt, dass der Vorlaufbereich,
der einen Anschnittwinkel gegenüber
der Kontur der Wendeschneidplatte bildet, ein Längsschleifen nach dem Prinzip
des Schälschleifens
durchführt
und dabei als erster über die
Schmalseite der Wendeschneidplatte läuft. Der Vorlaufbereich bewirkt
ein Vorschleifen, beispielsweise ein Schruppen. Durch den Vorlaufbereich
wird der größte Teil
des Schleifaufmaßes
abgetragen. Indem der Vorlaufbereich an der Stelle seines größten Durchmessers
in den zylindrischen Nachlaufbereich übergeht, wird auch ein unmittelbarer Übergang
vom Vorschleifen auf das Nachschleifen auf der Oberfläche der
Schmalseiten durchgeführt.
Die beiden Vorgänge
können
somit zeitgleich ablaufen.
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Es
hat sich gezeigt, dass bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise sehr gute
Schleifergebnisse in Verbindung mit einer deutlich verbesserten Lebensdauer
der Schleifscheiben erzielt werden, d. h. der Verschleiß der Schleifscheiben
ist deutlich verringert. Das ist darauf zurückzuführen, dass beim Schälschleifen
mit einer sich in der Längsrichtung des
Schleifvorganges nach vorn verjüngenden Schleifscheibe
wesentlich verbesserte Kühlverhältnisse
vorliegen, wodurch die Schleifscheibe geschont wird und in das Werkstück in der
Schleifzone ein Minimum an Wärme
eingetragen wird. Der anschließende
Nachlaufbereich ist deutlich kürzer
als der Vorlaufbereich, kann z. B. nur ein Drittel der Schleifscheibendicke
betragen. Beim Schleifen mittels des Nachlaufbereiches erfolgt eine
Linienberührung
der Schleifscheibe mit der Schmalseite der Wendeschneidplatte, weil
die Schleifscheibe senkrecht auf der jeweiligen Schmalseite der
Wendeschneidplatte steht. Es wird hier aber nur verhältnismäßig wenig
Material abgetragen, und die Berührungslänge ist
kurz. Somit wird auch hier die Wärmebeanspruchung
der Schleifscheibe und des Werkstückes gering gehalten. Die deutlich
verringerte thermische Belastung der Schleifscheibe hat sich beim Schleifen
der schwer zerspanbaren Hartstoff-Sintermaterialien der Wendeschneidplatten
als ausschlaggebend erwiesen. Die Lebensdauer der Schleifscheibe
konnte dadurch deutlich erhöht
werden. Zudem lassen sich mit dem Schleifverfahren auch Schneidelatten
aus Keramikwerkstoffen bearbeiten.
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Eine
zweite Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe erfolgt durch die Gesamtheit
der Merkmale des Anspruchs 2. Die Anmelderin hat festgestellt, dass
ein leichtes Schwenken der Schleifscheibe gegenüber der Wendeschneidplatte zu ähnlich guten
Ergebnissen führen
kann wie die Ausrichtung senkrecht zur jeweiligen Kontur der Schmalseite
beim Schleifen gemäß der ersten
Lösung.
Wenn gemäß Anspruch
2 vorgegangen wird, bildet die Schleifscheibe im Vorlaufbereich
einen Anschnittwinkel und im Nachlaufbereich einen Freiwinkel gegenüber der
zu schleifenden Schmalseite der Wendeschneidplatte aus. Das geht
auch dann, wenn der Nachlaufbereich der Schleifscheibe wie bei dem Vorgehen
gemäß Anspruch
1 zylindrisch konturiert ist. Die Schleifscheibe ist dann nur mit
dem sich verjüngenden
Vorlaufbereich bis hin zum größten Schleifscheiben-Durchmesser
schleifwirksam. Ersichtlich führen
Anschnittwinkel und Freiwinkel zu einer weiteren Verbesserung der
Kühlverhältnisse. Das
Verfahren gemäß Anspruch
2 kann ebenfalls durch Schälschleifen
erfolgen. Bei besonders harten Sintermaterialien wird man u. U.
das Vor- und Nachschleifen mit zwei verschiedenen Schleifscheiben durchführen.
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Wenn
der Nachlaufbereich aber gleichfalls ausgehend vom größten Durchmesser
der Schleifscheibe sich verjüngend
ausgeführt
wird, ergeben sich ein größerer Anschnittwinkel
und ein größerer Freiwinkel,
ohne dass die Schleifscheibe gegenüber der Wendeschneidplatte
besonders stark gekippt bzw. eingeschwenkt werden muss.
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Eine
dritte Lösung
der der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist in Anspruch 3 angegeben. Die
Anmelderin hat festgestellt, dass der Nachlaufbereich sogar vollständig entfallen
kann und dass die Vorgehensweise entsprechend dem Anspruch 2 auch
mit einer Schleifscheibe durchgeführt werden kann, die in ihrem
Umfangsbereich eine sich verjüngende,
beispielsweise kegelige, Kontur hat und mit dem kleinen Durchmesser
voran über
die Schmalseiten der Wendeschneidplatte geführt wird. Der Vorteil auch
dieser Lösung
beruht in ganz besonderem Maße
auf den dadurch verbesserten Kühlverhältnissen
an der Oberfläche
der Schleifscheibe und der Wendeschneidplatte.
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Für die drei
angegebenen Verfahrensweisen sind verschiedene Ausgestaltungen möglich, die
in rückbezogenen
Ansprüche
angegeben sind.
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Wenn
in den Ansprüchen
1 und 2 der Vorlaufbereich als sich nach vorn verjüngend bezeichnet ist,
so ist damit eine Bewegung der Schleifscheibe gegenüber einer
in axialer Richtung stationären
Wendeschneidplatte zugrunde gelegt. Grundsätzlich ist jedoch nur eine
Relativbewegung zwischen Wendeschneidplatte und Schleifscheibe in
der Vorschubrichtung des Längsschleifen
erforderlich, so dass die Bezeichnung „nach vorn" nur eine Ordnungsvorschrift zur Beschaffenheit
der Schleifscheibe ist.
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Da
Wendeschneidplatten mit einem Freiwinkel eine größere und eine kleinere Breitseite
aufweisen, stellt sich die Frage, in welcher Richtung die Schleifscheibe
relativ zur Wendeschneidplatte bewegt werden soll. Grundsätzlich sind
beide Bewegungsrichtungen möglich,
also ein Bewegen der Schneidelatte von der kleinen Breitseite zur
größeren Breitseite
hin und umgekehrt. Es hat sich aber herausgestellt, dass es bei
harten Sintermaterialien und hoher Schleifleistung besser ist, gemäß einer
ersten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verfahren die Schleifscheiben
von der größeren Breitseite
der Wendeschneidplatten über
deren Schmalseiten hinweg zur kleineren Breitseite zu führen. Der
Grund hierfür
besteht darin, dass beim Schleifen von der größeren Breitseite her die gefährdete Schneidkante im
Bereich der großen
Querabmessung weniger leicht ausbricht, als wenn diese Schneidkante
von der Schmalseite her durch die Schleifscheibe erreicht wird.
Schleifdruck und thermische Belastung sind dann beim Schleifen dieser
Schneidkante geringer.
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Beim
Vorgehen nach Anspruch 2 oder 3 kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung
des Verfahrens ebenfalls ein Schälschleifen
erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgesehen, dass die Verjüngung des Vorlaufbereiches
und/oder des Nachlaufbereiches (Ansprüche 1 und 2) oder auch die
gesamte sich verjüngende
Kontur der rotierenden Schleifscheibe (Anspruch 3) als Kegelmantel
geformt werden. Die im Längsschnitt
sichtbaren Umfangslinien von Vorlaufbereich, Nachlaufbereich oder
Schleifscheibe sind dann Geraden. Dies ist eine fertigungstechnisch
besonders günstige
Ausführungsform
beim Abrichten der Schleifscheibe. Es muss jedoch erwähnt werden, dass
hierzu schleiftechnisch keinesfalls ein Zwang besteht. Die Verjüngungen
können
also auch gewölbt,
z. B. als Kugelflächen
oder als Hohlkehlen ausgeführt
werden, wobei es sehr auf die besondere Verfahrensführung der
zu schleifenden Hartstoff-Materialien
ankommt.
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In
vielen Fällen,
insbesondere beim Vorgehen nach Anspruch 1, reicht es aus, die gesamte
Abstufung des Schleifens, also vom Schruppen zum Feinschleifen,
durch den Vorlauf- und Nachlaufbereich der Schleifscheibe vorzunehmen.
Auch mit der kegeligen Schleifscheibe gemäß Anspruch 3 ist eine Fertigbearbeitung
durch Längs-
und Schälschleifen in
einem Zuge möglich.
Bei besonders harten Sintermaterialen und besonders hoher Schleifbeanspruchung
kann es jedoch auch erforderlich werden, den Schleifvorgang auf
zwei Schleifscheiben zu verteilen. Das ist Gegenstand einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei zum Schruppen
und Schlichten aufeinanderfolgende Schleifvorgänge mit unterschiedlicher Schleifscheiben-Spezifikation
aber demselben grundsätzlichen
Aufbau erfolgen. Die hierzu erforderlichen Schleifmaschinen, beispielsweise
mit schwenkbaren Schleifspindelstöcken, die zwei Schleifspindeln
tragen, gehören
zum Stand der Technik.
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Trotz
Vorlauf- und Nachlaufbereich (Anspruch 1 und 2) behalten die zur
Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
erforderlichen Schleifscheiben einen verhältnismäßig einfachen Aufbau. Da die
grundsätzlich
scheibenförmige Grundform
der Schleifscheibe beibehalten wird, bereitet auch die gegenseitige
Zugänglichkeit
der Wendeschneidplatte mit der kreisförmig konturierten Umfangsfläche, aber
auch mit den Seitenflächen
der Schleifscheibe keine Schwierigkeiten. Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es daher ohne weiteres möglich,
auch die zwischen den Schmalseiten und den Breitseiten befindlichen
Fasen der Wendeschneidplatte in derselben Aufspannung mit den Seitenflächen der
rotierenden Schleifscheibe anzuschleifen. Mit ein- und derselben
Schleifscheibe können
somit in ein- und derselben Aufspannung die Schmalseiten der Wendeschneidplatte
sowie die Fasen angeschliffen werden, die zwischen den einzelnen
ebenen Schmalseiten oder zwischen den Schmalseiten und den Breitseiten
der Wendeschneidplatte angeordnet sind.
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Schließlich besteht
eine besonders einfache und damit vorteilhafte Möglichkeit, das erfindungsgemäße Verfahren
auszuführen,
wenn die Wendeschneidplatten keinen Freiwinkel aufweisen müssen. Die
Schmalseiten der Wendeschneidplatten verlaufen dann senkrecht zu
ihren Breitseiten, und die relative Verschwenkbarkeit von Schleifspindel
und Wendeschneidplatte um eine besondere Schwenkachse kann entfallen.
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Die
Erfindung betrifft auch eine besondere Schleifscheibe zur Durchführung des
Schleifverfahrens nach Anspruch 1 oder 2 und den auf diese rückbezogenen
Ansprüchen
4 bis 6 und 8 bis 10; die erfindungsgemäße Schleifscheibe ist in Anspruch
11 der Anmeldung angegeben. Entsprechend den unterschiedlichen Schleifvorgängen, die
durch den Vorlauf- und Nachlaufbereich der Schleifscheibe ausgeführt werden
sollen, besteht das an der kreisförmig konturierten Umfangsfläche der
Schleifscheibe befindliche Schneidstoffmaterial zwar in jedem Fall
aus Diamant-Körnern
mit keramischer oder metallischer Bindung; dabei ist aber die Schleifscheiben-Spezifikation
im Vorlaufbereich und Nachlaufbereich unterschiedlich. Das Schneidstoff-Material und seine
Bindung können
im Vorlaufbereich besonders auf die Belange des Schruppens und im
Nachlaufbereich auf die des Schlichtens abgestellt werden, also
z. B. feiner ausgeführt
werden.
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Eine
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schleifscheibe
besteht darin, dass zum Anschleifen der Fasen auch an den Seitenflächen der
Schleifscheibe ein Schleifbelag vorgesehen ist, der dann wieder
eine Schleifscheiben-Spezifikation
aufweisen kann, die von derjenigen in der kreisförmig konturierten Umfangsfläche der
Schleifscheibe unterschiedlich ist.
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Wie
schon für
die Ausgestaltung des Verfahrens vorgetragen worden ist, kann gemäß einer
weiteren Ausgestaltung die erfindungsgemäße Schleifscheibe die Verjüngung des
Vorlaufbereiches und/oder des Nachlaufbereiches in der Form eines Kegelmantels
aufweisen, ohne dass dabei eine Festlegung aus schleiftechnischen
Gründen
erforderlich wäre.
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Die
Erfindung wird anschließend
in zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Die
Figuren zeigen das Folgende:
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1 zeigt
eine Ansicht von oben auf die wesentlichen Teile einer Schleifmaschine,
mit der das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
wird.
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2A ist
eine Stirnansicht und ein Teilschnitt bei einer zu schleifenden
Wendeschneidplatte.
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2B gibt
eine Einzelheit aus dem Teilschnitt gemäß 2A an.
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3 zeigt
einen Längsschnitt
und eine Stirnansicht im Bereich der Werkstückaufnahme des Werkstückspindelstocks
der Schleifmaschine gemäß 1.
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4 zeigt
in einer Prinzipdarstellung die maßgeblichen Einflussgrößen beim
Schleifen der Schmalseiten einer Wendeschneidplatte.
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5 stellt
den Schleifeingriff zu Beginn des Längsschleifens dar.
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6 zeigt
eine fortgeschrittene Phase des Schleifvorganges.
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7 ist
die Darstellung einer Schleifphase am Ende des Nachschleifens.
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8 ist
die Wiedergabe eines gegenüber den 4 bis 7 geänderten
Schleifverfahrens, wobei die rotierende Schleifscheibe gegenüber der Wendeschneidplatte
leicht geschwenkt ist.
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9 zeigt
eine der 8 entsprechende Darstellung,
wobei jedoch die rotierende Schleifscheibe eine geänderte Kontur
hat.
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10 verdeutlicht,
wie bei dem erfindungsgemäßen Schleifverfahren
auch Fasen mit derselben Schleifscheibe und derselben Aufspannung
an die Wendeschneidplatte angeschliffen werden können.
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11 ist
eine der 10 entsprechende Darstellung,
wobei die Fase an der entgegengesetzten Seite der Wendeschneidplatte
angeschliffen wird.
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12 erläutert eine
weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die Schleifscheibe
in ihrem Umfangsbereich durchgehend eine sich verjüngende Kontur
hat.
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In 1 ist
in einer Ansicht von oben schematisch eine Schleifmaschine dargestellt,
wie sie der üblichen
Universal-Rund- und -Unrundschleifmaschine entspricht. Dabei sind
nur die wesentlichen Teile dargestellt. Auf einem Maschinenbett 1 ist
ein Schleiftisch 2 in Richtung einer ersten Verschiebeachse 3 verfahrbar.
Die Verschiebeachse 3 wird im Schleifmaschinenbau üblicherweise
als Z-Achse bezeichnet. Der Schleiftisch 2 trägt einen
Werkstückspindelstock 4 mit
einer Aufnahme 5 und einem Zentriereinsatz 6.
Im Abstand zu dem Werkstockspindelstock 4 ist der Reitstock 7 mit
einer Zentrieraufnahme 8 und einem Druckbolzen 9 angeordnet.
Werkstückspindelstock 4 und
Reitstock 7 können
normalerweise gegeneinander, aber auch gemeinsam verfahren werden.
An dem Zentriereinsatz 6 kann die zu schleifende Wendeschneidplatte 10 befestigt und
zentriert und durch den Druckbolzen 9 des Reitstocks 7 festgespannt
werden.
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Die
Wendeschneidplatte 10 kann durch den Werkstückspindelstock 4 rotierend
angetrieben werden. Beim Schleifen dreht sich somit die Wendeschneidplatte 10 um
die angetriebene Drehachse 11. Diese wird im Schleifmaschinenbau
im allgemeinen als C-Achse bezeichnet. Im Abstand zu dem Schleiftisch 2 ist
ein Schleifspindelstock 12 angeordnet, der um eine senkrecht
zur Zeichnungsebene verlaufende Schwenkachse 13 geschwenkt
werden kann. Die Schwenkachse 13 wird üblicherweise als B-Achse bezeichnet.
Mittels eines Schlittens 14 kann der Schleifspindelstock 12 gegenüber dem
Schleiftisch 2 in Richtung der zweiten Verschiebeachse 15 verfahren
werden. Die zweite Verschiebeachse 15 wird im Schleifmaschinenbau üblicherweise
als X-Achse bezeichnet.
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Der
Schleifspindelstock 12 trägt eine erste Schleifspindel 16 mit
einer ersten Schleifscheibe 18 und eine zweite Schleifspindel 17 mit
einer zweiten Schleifscheibe 20. Jede der zwei Schleifscheiben 18, 20 hat
eine kreisförmig
konturierte Umfangsfläche 18a.
Die zugehörigen
Rotationsachsen der ersten und zweiten Schleifspindel 16, 17 und
Schleifscheibe 18, 20 sind mit 19 und 21 bezeichnet.
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Zu
der Schleifmaschine gehört
auch eine Abrichtspindel 22 mit einem Abrichtrad 23,
an das die beiden Schleifscheiben 18 und 20 zum
Abrichten angestellt werden können.
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Die
Schwenkbarkeit des Schleifspindelstocks 12 um die Schwenkachse 13 dient
einmal dazu, wahlweise die erste Schleifscheibe 18 oder
die zweite Schleifscheibe 20 in Schleifberührung mit
der Wendeschneidplatte 10 zu bringen und zum anderen dazu,
dass die erforderliche Schwenkbewegung der Schleifscheibe während des
Schleifens erfolgen kann. Die Schwenkbewegung des Schleifspindelstocks 12 um
die Schwenkachse 13 ist in diesem Fall in die CNC-Steuerung
der gesamten Schleifmaschine einbezogen.
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Bei
der Schleifmaschine zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Schleifverfahrens
sind somit CNC-gesteuert vier mögliche
Bewegungen in gegenseitiger Abhängigkeit
aufeinander abgestimmt:
- – Rotation der Wendeschneidplatte 10 um
die angetriebene Drehachse 11 (C-Achse),
- – Verschieben
der Wendeschneidplatte 10 über den Schleiftisch 2 in
der Richtung der ersten Verschiebeachse 3 (Z-Achse),
- – Verschieben
des Schleifspindelstocks 12 relativ zum Schleiftisch 2 in
Richtung der zweiten Verschiebeachse 15 (X-Achse),
- – Verschwenken
des Schleifspindelstocks 12 um die Schwenkachse 13 (B-Achse).
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Die
erste und zweite Verschiebeachse 3, 15 sowie die
angetriebene Drehachse 10 liegen dabei in parallelen Ebenen;
sie können
sogar alle in derselben Ebene liegen. Die Schwenkachse 13 steht
senkrecht auf diesen Ebenen oder diese Ebene.
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Durch
die CNC-gesteuerte Abstimmung der vier Bewegungsmöglichkeiten
wird nach Art eines Unrund-Schleifverfahrens erreicht, dass die
Schmalseiten der Wendeschneidplatte 10 die gewünschte Kontur
erhalten. Dabei werden im allgemeinen ebene Flächen mit Fasen im Übergang
von den Schmalseiten zu den beiden Breitseiten angestrebt.
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In
den 2A und 2B ist
die zu schleifende Wendeschneidplatte 10 mit ihren Einzelheiten dargestellt.
Ihre Breitseiten 10a, b liegen zu Beginn des Schleifverfahrens
bereits fertig bearbeitet vor. Wendeschneidplatten bestehen zumeist
aus Sinter-Hartmetall oder keramischen Werkstoffen; bereits durch
das Sintern lassen sich Breitseiten 10a, b mit genügender Genauigkeit
und Feinheit herstellen. Falls höhere
Genauigkeiten gefordert sind, werden die Breitseiten in einem vorangehenden
Arbeitsgang geschliffen. Die Wendeschneidplatten werden beispielsweise
mittels einer Befestigungsbohrung 26 in Werkzeughaltern
auswechselbar und verdrehbar eingesetzt. Sie weisen im allgemeinen
einen Freiwinkel 27 auf, so dass ihre Schmalseiten 24 gegenüber den Breitseiten
geneigt verlaufen. Daher ist die eine Breitseite 10a größer als
die andere Breitseite 10b. Die Schmalseiten 24 gehen
mit Fasen 25 ineinander über. Fasen 28 können auch
im Übergang
zwischen den Schmalseiten 24 und den Breitseiten 10a, 10b eingearbeitet
werden, vergleiche hierzu 2B. Dazu
entsteht im Kantenbereich ein Fasenwinkel 29. In den Breitseiten 10a, 10b der
Wendeschneidplatten können
sich Mulden 30 befinden, oder die Breitseiten 10a, 10b können durch
die Mulden 30 gebildet sein. In bestimmten Anwendungsfällen kann
der Freiwinkel 27 entfallen, so dass die Schmalseiten 24 senkrecht
zu den Breitseiten 10a, b verlaufen. Die einzelnen Winkel
richten sich nach dem Verwendungszweck der Wendeschneidplatte 10,
insbesondere nach der Zerspanaufgabe und dem zu bearbeitenden Werkstoff,
der mit der Wendeschneidplatte 10 zerspant werden soll.
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Die 3 zeigt
in vergrößerter Darstellung Einzelheiten
des Werkstückspindelstocks.
Die schon erwähnte
Aufnahme 5 ist mit Schrauben 32 an dem Aufnahmeteil 31 für den Werkstückspindelstock 4 befestigt.
Die Aufnahme 5 umfasst den Spanneinsatz 6, der
in seiner Längsrichtung
mit abgestuften Bohrungen versehen ist. Darin längsbeweglich ist ein Zentrierbolzen 37,
der durch eine Druckfeder 34 in Richtung auf den Reitstock 7 vorgespannt
ist. Die Druckfeder 34 stützt sich mit ihrem inneren
Ende an einer Druckplatte 35 ab. Die Druckplatte 35 dient
zugleich dazu, den Zentrierbolzen 37 mit einer Mutter 36 zu haltern.
Durch Rotation um die angetriebene Drehachse 11 wird der
Spanneinsatz 6 zur Drehung angetrieben. Die Wendeschneidplatte 10 ist
auf den Zentrierbolzen 37 aufgesteckt und stützt sich
zugleich an der Schulter des Spanneinsatzes 6 ab. Da Werkstückspindelstock 4 und
Reitstock 7 gegeneinander anstellbar sind, wird die Wendeschneidplatte 10 zwischen
dem Spanneinsatz 6 und dem Druckbolzen 9 des Reitstocks 7 festgespannt
und zur Drehung kraftschlüssig
mitgenommen. Dabei ermöglicht
die dargestellte Konstruktion auch ein schnelles, für die Massenproduktion
geeignetes Auswechseln der zu schleifenden Wendeschneidplatten.
Das Teilhandling zum Be- und Entladen erfolgt vorzugsweise vollautomatisch
in diese bzw. aus der Vorrichtung.
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In 4 ist
der Schleifvorgang schematisch und mit seinen grundlegenden Einflussgrößen dargestellt.
Die Wendeschneidplatte 10, die mit einem Schleifaufmaß 38 versehen
ist, wird zur Drehung um die angetriebene Drehachse 11 angetrieben.
Die verlängerte
Fläche
einer Schmalseite 24 bildet die geometrische Bestimmungslinie 39 für den Schleifvorgang
dieser Schmalseite.
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Die
Schleifscheibe 18 rotiert um ihre Rotationsachse 19,
wobei der eigentliche Schleifkörper
wie üblich
zwischen zwei Spannflanschen 40 eingespannt ist. Die rotierende
Umfangsfläche 18a der Schleifscheibe 18 ist
kreisförmig
konturiert, d. h., dass in jeder Radialebene der Schleifscheibe
eine kreisförmige
Kontur vorliegt. Dabei setzt sich die Schleifscheibe 18 in
ihrem schleifwirksamen Bereich aber aus einem Vorlaufbereich 41 und
einem Nachlaufbereich 42 zusammen. Der Vorlaufbereich 41 ist in
Axialrichtung sich verjüngend
ausgeführt.
Von einem größten Durchmesser 43 der
Schleifscheibe 18 verringert er sich zu einem kleineren
Durchmesser seiner vorderen Seitenfläche. Die vordere Seitenfläche wird
dabei durch die Vorschubrichtung 44 definiert, in der die
Relativbewegung der Schleifscheibe 18 gegenüber der
Wendeschneidplatte 10 entlang der geometrischen Bestimmungslinien 39 stattfindet. Dabei
kann die Wendeschneidplatte 10 bewegt werden und die Schleifscheibe
in axialer Richtung stillstehen oder umgekehrt.
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In 4 ist
die Kontur des Vorlaufbereichs 41 als Kegelkontur dargestellt.
Die in 4 ersichtliche Mantellinie des Vorlaufbereichs 41 ist
somit eine Gerade. Das ist jedoch keineswegs zwingend, je nach den
technologischen Anforderungen des Schneidvorganges kann die Mantellinie
auch gewölbt,
z. B. ballig oder als Hohlkehle geformt sein. Diese Formen lassen
sich aber auch je nach Form des Werkstückes und der Schleifaufgabe
frei bestimmen. In 4 ist außerdem dargestellt, dass die
gegenseitige Bewegung zwischen der Schleifscheibe 18 und
der Wendeschneidplatte 10 in der Vorschubrichtung 44 bei
der größeren Breitseite 10a beginnt und
bei der kleineren Breitseite 10b endet. Das ist die im
allgemeinen bevorzugte Schleifrichtung; denn sie verringert die
Gefahr, dass die Umfangskante der Wendeschneidplatte 10,
die sich zwischen der Breitseite 10a und der Schmalseite 24 befindet,
beim Schleifen ausbricht. Grundsätzlich
ist es jedoch auch möglich,
mit unterschiedlicher Schleifrichtung zu arbeiten, so dass die gegenseitige
Bewegung bei der kleineren Breitseite 10b ansetzt.
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An
den Vorlaufbereich 41 schließt sich ein Nachlaufbereich 42 an,
der im vorliegenden Fall zylindrisch konturiert ist, so dass der
Durchmesser des Nachlaufbereichs zugleich der größte Durchmesser des Vorlaufbereichs
ist. Im Bereich des größten Durchmessers 43 gehen
die beiden Bereiche ineinander über.
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Das
Schleifverfahren wird in der Weise gesteuert, dass mit dem Vorlaufbereich 41 ein
Schälschleifen
im Sinne eines Vorschleifens und mit dem Nachlaufbereich 42 ein
Nachschleifen erfolgt. Beim Schälschleifen
wird bekanntlich die Schleifscheibe 48 derart zugestellt,
dass das gesamte Schleifaufmaß 38 in
einem einzigen Längsdurchgang
abgetragen wird. Während
also das Schälschleifen
mit einer sich verjüngenden
Kontur des Vorlaufbereichs erfolgt, liegt beim Nachschleifen eine
Linienberührung zwischen
dem Nachlaufbereich 42 und der Schmalseite 24 der
Wendeschneidplatte 10 vor.
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Der
Schleifvorgang erfolgt auf der Grundlage eines Längsschleifens, wobei die Schleifscheibe 18 relativ
zur Wendeschneidplatte 10 geführt wird, wie das im Einzelnen
auch in den 1 bis 7 veranschaulicht
ist. Die 5 bis 7 zeigen
die vergrößerte Einzelheit
U aus der 4, jedoch in fortgeschrittenen
Phasen des Schleifvorganges.
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Das
Vor- und Nachschleifen kann als Schruppen und Schlichten durchgeführt werden.
In bestimmten Anwendungsfällen,
also bei besonders schwer zerspanbaren Sinterwerkstoffen, kann es
jedoch zweckmäßig sein,
Schruppen und Schlichten auf zwei unterschiedliche Schleifscheiben
zu verteilen, wie das die Schleifmaschine gemäß 1 in bekannter
Weise ermöglicht.
Die beiden Schleifscheiben 18 und 20 haben in
diesem Fall denselben grundsätzlichen
Aufbau, aber unterschiedliche Schleifscheiben-Spezifikation.
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Wenn
auch dem Bearbeitungsvorgang grundsätzlich ein Längsschleifen
zugrunde liegt, muss immer berücksichtigt
werden, dass ständig
die vier weiter vorn aufgeführten
unterschiedlichen Bewegungen CNC-gesteuert aufeinander abgestimmt, verändert werden
müssen,
damit das gewünschte Ergebnis
zustande kommt.
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Den
Fortschritt des Längsschleifens
zeigen besonders deutlich die 4 bis 7 im
Zusammenhang. Gemäß 4 wird
die Schleifscheibe 18 erst an die Wendeschneidplatte 10 herangeführt und berührt das
Schleifaufmaß 38 gerade
mit dem Vorlaufbereich an der Stelle der größeren Breitseite 10a. In
der Phase der 5 ist ein großer Teil
des Schleifaufmaßes
durch den Vorlaufbereich 41 bereits abgetragen, und es
kommt gerade der Nachlaufbereich 42 zum Einsatz. Gemäß 6 liegt
eine vollständige
Linienberührung
zwischen dem Nachlaufbereich 42 und der vorgeschliffenen
Schmalseite 24 vor. Während
das Vorschleifen noch nicht abgeschlossen ist, setzt jetzt das Nachschleifen
schon mit der gesamten axialen Erstreckung des Nachlaufbereiches 42 ein.
In 7 geht das Nachschleifen mit dem Nachlaufbereich 42 gerade
zu Ende, und der Schleifvorgang ist insoweit abgeschlossen. Es sei noch
bemerkt, dass die Fasen 25 zwischen den einzelnen Schmalseiten 24 im
Zuge des hier beschriebenen Schleifvorganges mitgeschliffen werden.
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Anhand
der 8 wird ein Schleifvorgang beschrieben, der im
Vergleich zu den 4 bis 7 dargestellten
Schleifvorgang verändert
ist.
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Die
Bezugszeichen für
die dargestellten Teile der Schleifmaschine und der Wendeschneidplatte sind
unverändert
geblieben. Jedoch wird eine neue Folge von Bezugsziffern für die rotierende
Schleifscheibe 48 eingeführt, weil diese selbst zwar
unverändert
geblieben ist, aber in einer geänderten Schwenkstellung
relativ zur Wendeschneidplatte 10 bewegt wird. Während gemäß 4 die
Schleifscheibe 18 senkrecht auf der Mantellinie der Schmalseiten 24 steht,
ist die Schleifscheibe 48 bei der Darstellung gemäß 8 nach
vorn um den Kippwinkel 47 geschwenkt. Das kann mittels
der Schwenkachse 13 leicht eingestellt und aufrecht erhalten
werden. Die Schleifscheibe 48 hat wieder einen sich nach vorn
verjüngenden Vorlaufbereich 49 und
einen zylindrischen Nachlaufbereich 50. Dadurch bildet
die kreisförmig
konturierte Umfangsfläche 48a im
Vorlaufbereich 49 gegenüber
der entstehenden Schmalseite 24 der Wendeschneidplatte 10 einen
Anschnittwinkel 45 und im Nachlaufbereich 50 einen
Freiwinkel 46 aus. Die Spannflansche der rotierenden Schleifscheibe 48 sind
wieder mit 40 bezeichnet, ihre Rotationsachse mit 51 und
ihr größter Durchmesser mit 52.
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Die
Schleifscheibe 48 wird relativ zur Wendeschneidplatte 10 in
der Vorschubrichtung 44 entsprechend einem Längsschleifen
an der Schmalseite 24 der Wendeschneidplatte 10 entlang
geführt.
Dabei wird das Schälschleifen
bevorzugt.
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Hierbei
findet im Nachlaufbereich 50 nicht mehr eine Linienberührung mit
der Schmalseite 24 der Wendeschneidplatte 10 statt,
sondern nur noch eine Punktberührung
durch den größten Durchmesser 52.
Es hat sich aber gezeigt, dass auch auf diese Weise die gewünschten
Konturen an den Schmalseiten 24 der Wendeschneidplatte 10 zuverlässig herauszuarbeiten
sind. Dabei kann die gesamte Bearbeitung durch Schälschleifen
erfolgen. Sofern das abzuarbeitende Schleifaufmaß 38 indessen höher ausfällt, kann
das Schleifen der Kontur in mehreren Schritten erfolgen; d. h. das
Schleifaufmaß wird schrittweise
abgetragen. Der Freiwinkel 46 im Nachlaufbereich 50 führt zu verbesserten
Kühlverhältnissen,
weil die Linienberührung
zwischen der Wendeschneidplatte 10 und dem Nachlaufbereich 50 aufgehoben
ist.
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9 hat
eine Variante des durch die 8 veranschaulichten
Verfahrensablaufes zum Gegenstand. Die Kontur des Nachlaufbereiches 50 ist
in diesem Falle nicht mehr zylindrisch, sondern entgegen der Vorschubrichtung 44 des
Längsschleifens, also
zum Ende der Schleifscheibe 48 hin verjüngt. Die Kontur der Verjüngung kann
vorzugsweise kegelig sein, obwohl auch andere Konturen ohne weiteres denkbar
sind. Mit der geänderten
Form der Schleifscheibe gemäß 9 lassen
sich ein größerer Anschnittwinkel 53 im
Vorlaufbereich und ebenfalls ein größerer Freiwinkel 44 im
Nachlaufbereich 50 verwirklichen, ohne dass die Schleifscheibe 48 gegenüber der
Seitenfläche 24 der
Wendeschneidplatte 10 noch stärker gekippt werden muss. Das
zeigt sehr schnell ein Vergleich der Schneidwinkel 47 gemäß den 8 und 9.
Auch bei dem Verfahren gemäß 9 kann
ohne weiteres ein Längsschleifen verwirklicht
werden.
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Schließlich ist
in den 10 und 11 dargestellt,
wie Fasen 28, die sich im Übergangsbereich zwischen den
Breitseiten 10a, b und den Schmalseiten 24 befinden,
mit denselben Schleifscheiben 18 angeschliffen werden können, die
zum Schleifen der Schmalseiten 24 dienen. Hierzu sind die
Breitseiten 55, 56 der Schleifscheibe 18 ebenfalls
mit einem Schleifbelag versehen und werden seitlich schräg an den Übergangsbereich
zwischen den Breitseiten 10a, b und den Schmalseiten 24 der
Wendeschneidplatten 10 angestellt.
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Zur
Durchführung
der bisher beschriebenen Schleifverfahren gemäß der Erfindung werden somit Schleifscheiben
benötigt,
die in axialer Richtung zwei unterschiedliche Bereiche aufweisen,
nämlich
einen Vorlaufbereich 41, 49 und einen Nachlaufbereich 42, 50.
Während
der Vorlaufbereich 41, 49 zur ersten Seitenfläche 55 der
Schleifscheibe 18, 48 hin sich verjüngend ausgebildet
ist, kann der Nachlaufbereich 42, 50 zylindrisch
oder ebenfalls sich zur zweiten Seitenfläche 56 hin verjüngend ausgebildet
sein. Da Wendeschneidplatten 10 aus gesinterten Hartmetall oder
keramischen Werkstoffen bestehen, wird das Schneidstoffmaterial
durch Diamant-Körner
mit keramischer oder metallischer Bindung gebildet. Die Schleifscheiben-Spezifikation
wird in der Regel im Vorlaufbereich 41, 49 anders
als im Nachlaufbereich 42, 50 sein, weil der Vorlaufbereich 41, 49 in
der Regel im Sinne eines Vorschleifens arbeitet, also im Vergleich
zum Nachlaufbereich 42, 50 größere Materialmengen abtragen
muss und gröber
arbeitet. Der Nachlaufbereich 42, 50 kann in seiner
Schleifspezifikation feiner und weicher eingestellt werden; denn durch
den Nachlaufbereich muss vor allem die erforderliche Oberflächenbeschaffenheit
erreicht werden.
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Die
Schleifbeläge
an den Seitenflächen 55, 56 der
Schleifscheiben 18, 48 werden ebenfalls aus keramisch
oder metallisch gebundenen Diamant-Körnern
gebildet und werden entsprechend ihrer Aufgabe, die Fasen 28 an
die Wendeschneidplatte 10 anzuschleifen, wieder eine andere
Schleifscheiben-Spezifikation aufweisen, als sie im Vorlaufbereich 41, 49 oder
im Nachlaufbereich 42, 50 vorliegt.
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Es
hat sich sogar herausgestellt, dass vorteilhafte Ergebnisse zu erzielen
sind, wenn das Verfahren mit einer Schleifscheibe durchgeführt wird,
die keinen Nachlaufbereich hat. Die Schleifscheibe besteht dann
praktisch nur aus dem Vorlaufbereich, hat also in ihrem Umfangsbereich
eine sich verjüngende, im
einfachsten Fall kegelige Kontur und wird mit dem kleineren Durchmesser
voran über
die Schmalseiten der Wendeschneidplatten geführt. Dieser Fall ist 12 dargestellt.
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In 12 ist
zunächst
wieder die Wendeschneidplatte 10 mit ihren Breitseiten 10a,
b und ihren Schmalseiten 24 dargestellt. Die Bezugsziffern hierfür sind ebenso
unverändert
geblieben wie diejenigen für
die Werkstückaufnahme
der Schleifmaschine und die vier maßgeblichen Bewegungsachsen
C, B X und Z. Abweichend von den vorangegangenen Darstellungen hat
die kreisförmig
konturierte Umfangsfläche 58 der
Schleifscheibe 57 hier eine stetig durchgehend sich verjüngende Kontur,
im dargestellten Ausführungsbeispiel
diejenige eines Kegelmantels mit geradlinigen Mantellinien. Die
Kegelform ist aber nicht zwingend. Wendeschneidplatte 10 und Schleifscheibe 57 sind
wieder um den Kippwinkel 60 gegeneinander gekippt bzw.
geschwenkt und werden relativ zueinander im Sinne eines Längsschleifens geführt. Dabei
steht die an der größeren Seitenfläche 63 der
Schleifscheibe 57 gebildete Umlaufkante 61 in Schleifberührung mit
der Wendeschneidplatte 10, und die kleinere Seitenfläche 62 der
Schleifscheibe weist in der Vorschubrichtung 64 des Längsschleifens
nach vorn. Ersichtlich wird wieder ein Anschnittwinkel 59 zwischen
der Umfangsfläche 58 der Schleifscheibe 57 und
der Schmalseite 24 der Wendeschneidplatte 10 gebildet.
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- 1
- Maschinenbett
- 2
- Schleiftisch
- 3
- erste
Verschiebeachse (Z-Achse)
- 4
- Werkstückspindelstock
- 5
- Aufnahme
- 6
- Spanneinsatz
- 7
- Reitstock
- 8
- Zentrieraufnahme
- 9
- Druckbolzen
- 10
- Wendeschneidplatte
- 10a,
b
- Breitseite
- 11
- angetriebene
Drehachse (C-Achse)
- 12
- Schleifspindelstock
- 13
- Schwenkachse
(B-Achse)
- 14
- Schlitten
- 15
- zweite
Verschiebeachse (X-Achse)
- 16
- erste
Schleifspindel
- 17
- zweite
Schleifspindel
- 18
- erste
Schleifscheibe
- 18a
- kreisförmig konturierte
Umfangsfläche
- 19
- erste
Rotationsachse
- 20
- zweite
Schleifscheibe
- 21
- zweite
Rotationsachse
- 22
- Abrichtspindel
- 23
- Abrichtrad
- 24
- Schmalseite
- 25
- Fase
(schmalseitig)
- 26
- Befestigungsbohrung
- 27
- Freiwinkel
- 28
- Fase
(breitseitig)
- 29
- Fasenwinkel
- 30
- Mulde
- 31
- Aufnahmeteil
- 32
- Schraube
- 34
- Druckfeder
- 35
- Druckplatte
- 36
- Mutter
- 37
- Zentrierbolzen
- 38
- Schleifaufmaß
- 39
- geometrische
Bestimmungslinie
- 40
- Spannflansch
- 41
- Vorlaufbereich
- 42
- Nachlaufbereich
- 43
- größter Durchmesser
- 44
- Vorschubrichtung
des Längsschleifens
- 45
- Anschnittwinkel
des Vorlaufbereiches
- 46
- Freiwinkel
des Nachlaufbereiches
- 47
- Kippwinkel
- 48
- Schleifscheibe
- 48a
- kreisförmig konturierte
Umfangsfläche
- 49
- Vorlaufbereich
- 50
- Nachlaufbereich
- 51
- Rotationsachse
- 52
- größter Durchmesser
- 53
- Anschnittwinkel
des Vorlaufbereiches
- 54
- Freiwinkel
des Nachlaufbereiches
- 55
- erste
Seitenfläche
- 56
- zweite
Seitenfläche
- 57
- Schleifscheibe
- 58
- kreisförmig konturierte
Umfangsfläche
- 59
- Anschnittwinkel
- 60
- Kippwinkel
- 61
- große Umlaufkante
- 62
- kleine
Seitenfläche
- 63
- große Seitenfläche
- 64
- Vorschubrichtung
des Längsschleifens