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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Landmaschine, insbesondere eine
aufgesattelte Sämaschine,
mit einem Maschinenrahmen, der über
ein Fahrwerk auf dem Boden abgestützt ist, sowie zumindest einer
Arbeitseinheit, insbesondere Säeinheit umfassend
zumindest eine Säschar
und eine Tiefenführungs-
bzw. Druckrolle, die an dem Maschinenrahmen höhenveränderlich gelagert ist, wobei
die Arbeitseinheit über
ein erstes Viergelenk an einem Querträger höhenveränderlich gelagert ist, der
wiederum über
ein zweites Viergelenk an dem Maschinenrahmen höhenveränderlich gelagert ist.
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Insbesondere
bei Sämaschinen,
jedoch auch bei anderen Landmaschinen, deren Arbeitseinheiten mit
einem vorbestimmten Bodendruck auf dem Boden aufliegen oder in einer
bestimmten Tiefe den Boden bearbeiten sollen, ist die Bodenanpassung
der Arbeitseinheiten ein schwierig zu lösender Aspekt, insbesondere
wenn das Gelände
mit Senken und Hügeln
kupiert ist oder einen anderweitig unebenen Verlauf besitzt. Diese
Problematik verschärft
sich bei in Fahrtrichtung eine größere Eingriffslänge aufweisenden
Arbeitseinheiten, wie dies bei mehrreihigen Säeinheiten der Fall ist, die
mehrere Säschare hintereinander
gestaffelt sowie nachlaufend oder vorlaufend angeordnete Bodendruckrollen
aufweisen, da hier der Boden nicht an einem Punkt bzw. einer Linie,
sondern an in Fahrtrichtung hintereinander mehreren Punkten berührt wird.
Um auch bei unebenem Boden einen möglichst gleichmäßigen Bodenanpressdruck
bzw. eine gleich bleibende Eingriffstiefe zu erreichen, wurden bei
Sämaschinen
bereits diverse Aufhängungen
für die
Säeinheit
mit mehr oder minder komplexen Kinematiken vorgeschlagen. So zeigt
die
DE 199 47 991
A1 eine aufgesattelte Sämaschine,
bei der die eigentliche Säeinheit
mit Säscharen
und Tiefenführungswalze über ein
erstes parallelogrammartiges Viergelenk an einem Querträger gelagert
ist, der über
eine zweite Lenkeranordnung an dem Aufsattelrahmen höhenverstellbar
gelagert ist und mittels eines Hydraulikzylinders ausgehoben werden
kann, um die Säeinheit
vom Boden abzuheben. Die Säeinheit
läuft dabei
hinter den Rädern
des Fahrwerks des Aufsattelrahmens und kragt hierbei ein durchaus
beträchtliches
Stück nach
hinten über den
Aufstandspunkt des Fahrwerks des Aufsattelrahmens aus. Die Kinematik
ist dabei derart getroffen, dass bei einer Aufwärtsbewegung die vorne laufende Tiefenführungsrolle
ein wenig stärker
angehoben wird als die nachlaufenden Säschare. Auch wenn mit der bei
dieser Sämaschine
vorgesehenen doppelten Gelenkigkeit eine gewisse Bodenanpassung
erreichbar ist, stößt diese
bei steiler geneigten Hangkanten oder Bodenwellen an ihre Grenzen.
Eine ähnliche Sämaschine
zeigt die
WO 2006/031182
A1 , bei der die eigentliche Säeinheit mit Säschar und
Tiefenführungsrolle über ein
parallelogrammartiges Viergelenk an einem Querträger aufgehängt ist, der durch ein Stellglied
in Form einer Gewindespindel bzw. eines Hydraulikzylinders verschwenkt
werden kann, um den Höhenverstellbereich
der Säeinheit
vergrößern zu
können.
Dies ermöglicht
zwar eine bessere Voreinstellbarkeit des Arbeitsbereiches auf verschiedene
Böden bzw.
andere Parameter, die zuvor genannte Problematik der Bodenanpassung
an steilere Hangkanten bzw. Bodenwellen wird hierdurch nicht gelöst.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Landmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile
des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter
Weise weiterbildet. Insbesondere soll eine verbesserte Bodenanpassung
auch bei gröberen
Bodenunebenheiten erreicht werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Landmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es
wird also vorgeschlagen, zumindest das zweite Viergelenk, über das
der höhenbewegliche Querträger am Maschinenrahmen
aufgehängt
ist, von der üblichen
Parallelogrammausbildung abweichend auszubilden, um eine besser
an geneigte Bodenkonturen angepasste Hoch-/Tiefbewegung der Arbeitseinheit
zu erreichen. Erfindungsgemäß ist das zweite
Viergelenk derart ausgebildet, dass bei Hubbewegungen des zweiten
Viergelenks der Querträger eine
Drehbewegung erfährt,
die einem von dem Fahrwerk des Maschinenrahmens weiter beabstandeten
Abschnitt der Arbeitseinheit eine größere Hubbewegung gibt als einem
von dem genannten Fahrwerk weniger weit beabstandeten Abschnitt
der Arbeitseinheit. Die Kinematik des zweiten Viergelenks ist also
derart beschaffen, dass bei einer dem Fahrwerk des Maschinenrahmens
nachlaufend angeordneten Säeinheit
der weiter hinten liegende Teil stärker angehoben wird als der
weiter vorne, näher
beim Fahrwerk liegende Teil. Dies führt zu einer verbesserten Bodenanpassung
insbesondere dann, wenn das Fahrwerk des Aufsattelrahmens die Kuppe
eines stärker
geneigten Bodenanstiegs erreicht oder nach Überfahren einer stärker abwärts geneigten
Bodenwelle oder Hangkante die Sohle erreicht, da im ersteren Fall
die weiter hinten liegenden Teile, die die Kuppe noch nicht erreicht
haben, stärker
abgesenkt sind, während
im zweiteren Falle die hinteren Teile, die die Sohle noch nicht
erreicht haben, noch stärker
angehoben sind. Zudem wird eine größere Bodenfreiheit, insbesondere
hinsichtlich des befahrbaren Böschungswinkels,
erreicht, wenn das zweite Viergelenk zum Ausheben der daran gelagerten
Arbeitseinheit genutzt wird.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das genannte zweite Viergelenk verstellbar
ausgebildet, um die hierdurch ermöglichte Bodenanpassung variabel zu
gestalten. Insbesondere kann zumindest einer der beiden maschinenrahmenseitigen
Gelenkpunkte des zweiten Viergelenks verstellbar ausgebildet sein,
wobei vorteilhafterweise ein Stellglied diesem verstellbaren Gelenkpunkt
zugeordnet ist, um den Ge lenkpunkt in verschiedene Positionen zu
bringen und dort zu halten. Hierdurch kann insbesondere eine Arbeitstiefeneinstellung,
d.h. bei Ausbildung der Landmaschine als Sämaschine eine Sätiefeneinstellung
bewirkt werden.
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Vorteilhafterweise
ist hierbei der genannte verstellbare maschinenrahmenseitige Gelenkpunkt des
zweiten Viergelenks derart verstellbar, dass sich die Geometrie
des zweiten Viergelenks in sich nicht ändert und die von dem zweiten
Viergelenk in der vorgenannten Weise bewirkte Kinematik der Hoch-/Tiefbewegung
erhalten bleibt. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist
hierzu für
den verstellbaren maschinenrahmenseitigen Gelenkpunkt eine Führungseinrichtung
vorgesehen, die den genannten Gelenkpunkt bei seiner Verstellung
auf einer Kreisbahn um den anderen maschinenrahmenseitigen Gelenkpunkt
des zweiten Viergelenks führt.
Diese Gelenkpunktführung
kann grundsätzlich
verschieden ausgebildet sein, beispielsweise aus einer kulissenartig
wirkenden Führungsnut
bestehen, in der der genannte Gelenkpunkt verschiebbar ist. Vorteilhafterweise
jedoch ist der verstellbare, maschinenrahmenseitige Gelenkpunkt
an einem Schwenkarm befestigt, der um den anderen maschinenrahmenseitigen
Gelenkpunkt des zweiten Viergelenks schwenkbar gelagert ist. Hierdurch
tritt keine Geometrieänderung
des Viergelenks in sich auf, wenn der genannte maschinenrahmenseitige
Gelenkpunkt verschoben wird, vielmehr wird das zweite Viergelenk
als solches nach oben bzw. nach unten verschwenkt, wodurch eine
entsprechende Arbeitstiefeneinstellung bewirkt werden kann. Die
bei Gelenksbewegungen bewirkte Bodenanpassungsbewegung des daran
befestigten Querträgers
und der wiederum daran befestigten Arbeitseinheit bleibt erhalten.
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Um
in der vorgenannten Weise bei Hoch-/Tiefbewegungen des zweiten Viergelenks dem
daran gelagerten Querträger
eine Schwenkbewegung aufzuprägen,
die in der gewünschten
Weise verschiedene Abschnitte der daran gelagerten Arbeitseinheit
verschieden stark anhebt bzw. absenkt, können grundsätzlich verschiedene Ausbildungen des
Viergelenks Verwendung finden. In besonders einfacher Weise kann
die gewünschte
Kinematik dadurch erreicht werden, dass die beiden maschinenrahmenseitigen
Gelenkpunkte des zweiten Viergelenks einen kleineren Abstand voneinander
haben als die beiden querträgerseitigen
Gelenkpunkte des zweiten Viergelenks. Die entsprechenden Lenker
des Viergelenks spreizen sich also sozusagen von dem Maschinenrahmen
weg zu dem Querträger
hin leicht auf, wodurch bei einer in einer Mittelstellung grob gesprochen
liegenden Ausrichtung der beiden Lenker des Viergelenks die gewünschte Kippbewegung
des Querträgers
und der daran befestigten Arbeitseinheit bewirkt wird. Je nachdem,
wie stark sich die Hubbewegung über
die Länge
der Arbeitseinheit ändern soll,
kann das genannte Abstandsverhältnis
der maschinenrahmenseitigen Gelenkpunkte einerseits und der querträgerseitigen
Gelenkpunkte andererseits verschieden gewählt sein. Nach einer vorteilhaften Ausführung der
Erfindung kann der genannte Abstand der beiden maschinenrahmenseitigen
Gelenkpunkte des zweiten Viergelenks etwa im Bereich des 0,6- bis
0,95-Fachen des Abstands der beiden querträgerseitigen Gelenkpunkte voneinander
liegen, wobei nach einer vorteilhaften Ausführung der Abstand der beiden
maschinenrahmenseitigen Gelenkpunkte etwa dem 0,75- bis 0,90-Fachen
des Abstands der beiden querträgerseitigen
Gelenkpunkte beträgt.
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Um
eine weiter verbesserte Variabilität der Bodenanpassung zu erreichen,
ist ein Lenker des genannten zweiten Viergelenks, der einen maschinenrahmenseitigen
Gelenkpunkt mit einem querträgerseitigen
Gelenkpunkt verbindet, längeneinstellbar ausgebildet.
Der Lenker kann hierzu teleskopierbar ausgebildet sein oder eine
in einer Längsführung verschiebliche
Befestigungseinrichtung für
einen der Gelenkpunkte besitzen. Nach einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung kann der Lenker eine längsverstellbare
Gewindespindel umfassen. Alternativ kann auch eine druckbetätigte Zylindereinheit vorgesehen
sein, die in verschiedenen Stellungen feststellbar ist, beispielsweise
durch Sperrung des Hydraulikzu- und -abflusses.
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Das
erste Viergelenk, durch welches die Arbeitseinheit selbst an dem
verstellbaren Querträger aufgehängt ist,
kann grundsätzlich
verschieden ausgebildet sein. Nach einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung bildet das erste Viergelenk zumindest näherungsweise
ein Parallelogramm, so dass die Arbeitseinheit gegenüber dem
Querträger
Auf- und Abbewegungen ausführen
kann, ohne eine nennenswerte Rotation zu erfahren.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die beiden Viergelenke nicht frei
beweglich bzw. ist die an dem ersten Viergelenk aufgehängte Arbeitseinheit nicht
nur durch ihr Eigengewicht nach unten hin zum Boden vorgespannt.
In Weiterbildung der Erfindung ist dem ersten und/oder dem zweiten
Viergelenk eine Bodendruck-Einstell- und/oder -Federeinrichtung zugeordnet,
die das jeweilige Viergelenk mit einer bestimmten Kraft, insbesondere
Federkraft beaufschlagt, um den Bodenanpressdruck der Arbeitseinheit
zu beeinflussen, d.h. zu erhöhen,
oder zu minimieren. Um letzteres zu erreichen, wird ein Teil des Eigengewichts
der Säeinheit
sozusagen abgefangen, während
im umgekehrten Fall das Viergelenk nach unten gedrückt wird,
um die Anpresskraft zu erhöhen.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist dabei die das erste
und/oder zweite Viergelenk beaufschlagende Kraft der Bodendruck-Einstell- und/oder
Druckeinrichtung einstellbar, um die notwendige Bodenanpresskraft
an die jeweiligen Gegebenheiten, insbesondere die Bodenbeschaffenheit oder
die vorzunehmende Arbeit, einstellen zu können.
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Um
eine besonders kompakte Anordnung mit wenigen Komponenten zu schaffen,
ist nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung die genannte Bodendruck-Einstelleinrichtung
in eine Aushubvorrichtung integriert, mittels derer die Arbeitseinheit vom
Boden angehoben werden kann. Die besagte Aushubvorrichtung kann
insbesondere eine mehrfach wirksame Stellzylindereinheit aufweisen,
die einerseits von einem Aushubdruck und andererseits mit einem
Bodenanpressdruck bzw. Bodenentlastungsdruck beaufschlagbar ist.
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Hinsichtlich
der Ausbildung der genannten Stellzylindereinheit kann eine vorteilhafte
Ausführung darin
bestehen, dass zwei Druckzylinder, von denen der eine zum Anheben
der Arbeitseinheit in eine Vorgewendestellung und/oder eine Transportstellung vorgesehen
und der andere zur Gewichtsentlastung und/oder Erhöhung des
Bodenanpressdrucks der Arbeitseinheit in der abgesenkten, über dem
Boden geführten
Arbeitstellung vorgesehen ist, durch eine gemeinsame Kolbenstange miteinander
verbunden sind. Die beiden Hydraulikzylinder teilen sich hierbei sozusagen
eine Kolbenstange und sitzen jeweils auf der gemeinsamen Kolbenstange,
so dass sie eine hintereinander geschaltete Einheit bilden. Die
beiden Druckzylinder sind durch die gemeinsame Kolbenstange miteinander
verbunden, die sowohl in den einen als auch in den anderen Druckzylinder
einfahren und ausfahren kann. Vorteilhafterweise können durch
die Verwendung zweier solcher separater Druckzylinder auf einer
gemeinsamen Kolbenstange an sich handelsübliche, vorgefertigte Zylinder
Verwendung finden, so dass keine Spezialanfertigungen notwendig
sind.
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Vorteilhafterweise
greift die dergestalt ausgebildete Bodendruck-Einstellvorrichtung
und Aushubeinrichtung an dem zweiten Viergelenk an, so dass der
das erste Viergelenk und die Arbeitseinheit tragende Querträger einerseits
in eine Vorgewende- bzw.
Transportstellung ausgehoben werden kann und andererseits von der
zweizylindrig ausgebildeten Stellzylindereinheit auch nur entlastet
bzw. nach unten gedrückt
werden kann, um den Bodenanpressdruck in der Arbeitsstellung in
der gewünschten
Höhe sicherzustellen.
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Die
Lenker des ersten Viergelenks, das die Arbeitseinheit mit dem Querträger verbindet,
sind vorteilhafterweise federbeaufschlagt und/oder federgelagert,
so dass sie aus einer Neutralstellung entgegen einer definierten
Federkraft auslenkbar sind. In bevorzugter Ausführung der Erfindung können die Lenker
des ersten Viergelenks in Gummilagern gelagert sein, die das querträgerseitige
Drehgelenk des jeweiligen Lenkers bilden bzw. in dieses integriert sind.
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Die
Anordnung der Arbeitseinheit relativ zu dem Maschinenrahmen kann
grundsätzlich
verschieden getroffen sein. Nach einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung ist der Querträger
dem Fahrwerk des Maschinenrahmens nachlaufend angeordnet, wobei
vorzugsweise wiederum die Arbeitseinheit dem genannten Querträger nachlaufend
angeordnet ist.
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Bei
Ausbildung der Landmaschine als Sämaschine umfasst die Arbeitseinheit
vorteilhafterweise zumindest eine Säschar bzw. eine Säscharreihe
sowie zumindest eine Tiefenführungs-
und/oder Druckrolle, die vorteilhafterweise der besagten zumindest einen
Säschar
nachlaufend angeordnet ist. Die Tiefenführungs- und/oder Druckrolle
kann hierbei nach Art einer Packerwalze in einzelne Walzenabschnitte unterteilt
sein, die zueinander koaxial angeordnet sind. In bevorzugter Ausführung der
Erfindung können
auch in Fahrtrichtung zueinander versetzt mehrere Säscharreihen
angeordnet sein, wobei zumindest eine Tiefenführungs- bzw. Druckrolle vorgesehen
ist.
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Besonders
vorteilhaft ist die beschriebene Aufhängung der Arbeitseinheit an
einem Aufsattelgerät
verwendbar. Der Maschinenrahmen bildet einen Aufsattelrahmen, der
von dem genannten Fahrwerk am Boden abgestützt ist und über die
genannten beiden Viergelenke die Arbeitseinheit trägt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine Seitenansicht einer aufgesattelten Sämaschine nach einer bevorzugten
Ausführung der
Erfindung in einer Arbeitsstellung auf ebenem Boden,
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2:
eine Seitenansicht der Sämaschine aus 1,
wobei sich die Säeinheit
in einer nach oben ausgelenkten Stellung befindet,
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3:
eine Seitenansicht der Sämaschine aus
den vorhergehenden Figuren, wobei die Säeinheit in einer nach unten
ausgelenkten Stellung gezeigt ist, und
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4:
eine vergrößerte Seitenansicht
der Säeinheit
und des diese lagernden ersten Viergelenks.
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Die
in den Figuren gezeichnete Sämaschine 1 umfasst
einen Maschinenrahmen 2, der über ein Fahrwerk 3,
das in der gezeichneten Ausführung
einachsig ausgebildet ist und Räder 4 aufweist,
auf dem Boden abgestützt
ist. Der Maschinenrahmen 2 ist dabei über eine Deichsel 5 an
einen nicht gezeichneten Schlepper anhängbar, und zwar mittels eines
Kupplungsstücks 6 am
vorderen Ende der Deichsel, das ein Schwenken der Deichsel 5 um
eine aufrechte Schwenkachse erlaubt. In der gezeichneten Ausführung umfasst
die Deichsel 5 überdies
einen vorderen Deichselabschnitt 5a, der mit einem hinteren
Deichselabschnitt 5b um eine liegende Querachse 7 schwenkbar
verbunden ist, so dass die Neigung des Maschinenrahmens 2 unabhängig von
der Höhe
des schlepperseitigen Kupplungsstücks durch Knicken der Deichsel
um die Querachse 7 mittels eines Stellglieds 8 einstellbar
ist.
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Am
hinteren Ende des Maschinenrahmens 2 ist eine Säeinheit 9 befestigt,
die dem Fahrwerk 3 nachlaufend angeordnet ist. Obwohl in
den Zeichnungen nicht dargestellt, kann dem Fahrwerk 3 vorlaufend
zumindest eine weitere Arbeitseinheit, wie beispielsweise eine Scheibenegge
oder dergleichen, vorgesehen und am Maschinenrahmen 2 gelagert sein.
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Die
besagte Säeinheit 9 umfasst
in der gezeichneten Ausführungsform
zwei hintereinander angeordnete Säscharreihen 10 und 11,
denen jeweils nachlaufend Tiefenführungsrollen 12 und 13 zugeordnet
sind. Hinter den Tiefenführungsrollen 12 und 13 ist
weiterhin eine Bodennachbearbeitungseinrichtung in Form eines Striegels 42 vorgesehen.
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Die
Säeinheit 9 ist über ein
erstes Viergelenk 14 an einem dem Fahrwerk 3 nachlaufenden
Querträger 15 angelenkt,
so dass die Säeinheit 9 gegenüber dem
Querträger 15 auf
und ab bewegbar ist. Wie die 1 und 4 zeigen,
ist das erste Viergelenk 14 im wesentlichen parallelogrammartig
ausgebildet. Es umfasst zwei etwa parallele, liegend angeordnete, in
einer unausgelenkten Betriebsstellung leicht nach hinten abfallende
Lenker 16 und 17, die einerseits an jeweils einem
querträgerseitigen
Gelenkpunkt 18 bzw. 19 (vgl. 4)
um liegende Querachsen schwenkbar an dem Querträger 15 angelenkt sind und
andererseits an säscharträgerseitigen
Gelenkpunkten 20 bzw. 21 um liegende Querachsen schwenkbar
mit einem Säscharträger 22 verbunden sind,
an dem die Säschare,
die Tiefenführungsrollen und
die Striegeleinrichtung befestigt sind.
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Wie 4 zeigt,
sind die Gelenkpunkte 19 und 21 des unteren Lenkers 17 als
Gummigelenklager ausgebildet, die aus einer Ausgangslage in beide Richtungen
rotatorisch auslenkbar sind und dabei elastische Rückstellkräfte zur
Ausgangslage hin zurück
erzeugen. Die genannten Gummilager bilden insofern eine Federeinrichtung,
die das erste Viergelenk 14 beaufschlagt und in eine Ausgangslage
rückzustellen
versucht, wenn es ausgelenkt wurde. Zudem bilden die genannten Gummilager
natürlich auch
eine Dämpfungseinrichtung,
die auf die Säschare
bzw. die Tiefenführungsrollen
eingeleitete Stöße zu dämpfen vermag.
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Der
Querträger 15,
an dem das genannte erste Viergelenk 14 angeschlagen ist,
ist, wie 1 zeigt, durch ein zweites Viergelenk 23 an
dem Maschinenrahmen 2 angelenkt. Dieses zweite Viergelenk 23 besitzt
eine von einem Parallelogramm abweichende Geometrie. In der gezeichneten
Ausführung
sind die beiden Lenker 24 und 25 des zweiten Viergelenks 23 in
einer zur Säeinheit 9 hin
leicht auseinander laufenden Anordnung vorgesehen. Die beiden maschinenrahmenseitigen
Gelenkpunkte 26 und 27, an denen jeweils einer
der Lenker 24 und 25 angelenkt ist, besitzen einen
etwas geringeren Abstand voneinander als die beiden querträgerseitigen
Gelenkpunkte 28 und 29, die an einem mit dem Querträger 15 drehfest
verbundenen Querträgerarm 30 vorgesehen
sind. Dabei besitzen die beiden Lenker 24 und 25 eine
miteinander vergleichbare, d.h. etwa gleich große Länge, wobei jedoch einer der
beiden Lenker – in
der gezeichneten Ausführung
der obere Lenker 24 – längenveränderbar
ausgebildet ist, um eine Einstellbarkeit der Geometrie des zweiten
Viergelenks zu ermöglichen.
Die beiden Lenker 24 und 25 sind – grob gesprochen – etwa liegend
angeordnet, wobei sie in der unausgelenkten Arbeitsstellung leicht
nach hinten abfallen, wobei wiederum der untere Lenker 25 stärker abfallend
angeordnet ist.
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Um
eine Arbeitstiefeneinstellung ohne Geometrieveränderung am Viergelenk 23 vornehmen
zu können,
ist der obere maschinenrahmenseitige Gelenkpunkt 26 ver stellbar
ausgebildet. Wie 1 zeigt, ist der obere maschinenrahmenseitige
Gelenkpunkt 26 an einem Schwenkarm 31 vorgesehen,
der an dem Maschinenrahmen 2 um eine Querachse schwenkbar
angelenkt ist, die mit dem unteren maschinenrahmenseitigen Gelenkpunkt 27 fluchtet. Demzufolge
kann der obere maschinenrahmenseitige Gelenkpunkt 26 auf
einer Kreisbahn um den unteren maschinenrahmenseitigen Gelenkpunkt 27 verschwenkt
werden. Hierzu ist ein Stellglied 32 vorgesehen, das an
dem Schwenkarm 31 und andererseits an dem Maschinenrahmen 2 gelenkig
befestigt ist und in der gezeichneten Ausführung aus einer längenveränderbaren
Schraubspindel besteht. Wird das genannte Stellglied 32 verkürzt, wird
das zweite Viergelenk 23 bei ansonsten unveränderter
Geometrie derart verschwenkt, dass der Querträger 15 leicht angehoben
wird. Umgekehrt kann durch Verlängerung des
Stellglieds 32 der Querträger 15 abgesenkt werden.
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Zum
Ausheben der Säeinheit 19 ist
eine Aushubvorrichtung 33 vorgesehen, die einen Druckzylinder 34 umfasst,
der einerseits am Maschinenrahmen 2 und andererseits an
einem der Lenker 25 des zweiten Viergelenks 23 angreift,
um das Viergelenk nach oben zu schwenken und damit die Säeinheit 9 vom Boden
auszuheben.
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In
die Aushubvorrichtung 33 ist weiterhin eine Bodendruckeinstellvorrichtung 35 integriert,
die einen Druckzylinder 37 umfasst, der vorteilhafterweise
auf derselben Kolbenstange 36 sitzt, auf der auch der Druckzylinder 34 der
Aushubvorrichtung 33 sitzt. Die beiden Druckzylinder 34 und 37 sitzen
dabei auf gegenüberliegenden
Enden der gemeinsamen Kolbenstange 36 und können jeweils
als einfach wirkende Zylinder ausgebildet sein.
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Der
den Bodenanpressdruck steuernde Druckzylinder 37 ist vorteilhafterweise,
wie 1 zeigt, mit einem Druckspeicher 38 verbindbar,
der den Druckzylinder 37 mit einem entsprechenden Druck
beaufschlagt, um die Bodenanpressung der Säeinheit 9 im gewünschten
Maß zu
erreichen. Vorteilhafterweise ist dabei der in dem Druckspeicher 38 bzw.
dem damit verbundenen Druckkreis herrschende Druck ein stellbar.
Dies kann beispielsweise durch eine über ein Ventil 39 anschließbare Pumpe 40 erreicht
werden.
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Damit
ergibt sich folgende Funktion: In der in 1 gezeigten
Betriebsstellung auf ebenem Boden kann durch Längenveränderung des Stellglieds 32 und/oder
durch Längenveränderung
des oberen Lenkers 24 des zweiten Viergelenks 23 die
Sätiefe
der Säeinheit 9 eingestellt
werden. Durch Einstellung des Vorspanndrucks im Druckzylinder 38 kann
der Bodenanpressdruck variiert werden.
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Wie 2 zeigt,
kann die Säeinheit 9 bei Einfahren
in eine Bodenmulde gegenüber
dem Maschinenrahmen 2 nach oben schwenken, um der abfallenden
Kontur der Bodenmulde zu folgen. Vorteilhafterweise wird hierbei
dann, wenn das zweite Viergelenk 23 nach oben schwenkt,
was insbesondere bei Überfahren
größerer Unebenheiten
erfolgt, der von den Tiefenführungsrollen 12 und 13 gebildete, weiter
hinten liegende Teil der Säeinheit 9 stärker angehoben
als der von den Säscharen 10 und 11 gebildete
weiter vorne liegende Teil der Säeinheit 9.
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Umgekehrt
kann die Säeinheit 9 bei
Auffahren auf eine Bodenerhebung gegenüber dem Maschinenrahmen 2 absinken.
Hierbei wird der genannte hintere Teil der Säeinheit 9 stärker abgesenkt
als der vordere Teil der Säeinheit 9,
wodurch eine insgesamt verbesserte Bodenanpassung erreicht wird.
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Vorteilhaft
ist hierbei die Kombination des im wesentlichen parallelogrammartig
ausgebildeten ersten Viergelenks 14 mit dem von der Parallelogrammform
abweichenden zweiten Viergelenk 23. Kleinere Bodenanpassungen
können
durch Verschwenken des ersten Viergelenks 14 erfolgen,
wobei hier ein gleichmäßiges Anheben
und Absenken der Säeinheit 9 erfolgt.
Werden hingegen größere Bodenunebenheiten überfahren,
kommt die Anpassbewegung durch das zweite Viergelenk 23 hinzu,
die in der genannten Weise ein verstärktes Anheben bzw. Absenken
des hinteren Säeinheitsabschnitts
vorsieht.