DE102006027472B4 - Airbagvorrichtung mit einem Aktuator und Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil - Google Patents

Airbagvorrichtung mit einem Aktuator und Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil Download PDF

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Abstract

Airbag-Vorrichtung mit
– einer Airbagabdeckung (106) zur Freigabe einer Austrittsöffnung (116) für einen Airbag (118) aus einem Schusskanal (120) nach einer Auslösung des Airbags,
– einem Aktuator (114) zur Erzeugung einer Öffnungskraft (126) für die Airbag-Abdeckung dadurch gekennzeichnet, dass
der Aktuator außerhalb des Schusskanals so angeordnet ist, dass die Öffnungskraft an einem Randbereich der Airbagklappe angreifen kann,
wobei die Airbagabdeckung um eine Achse (112) schwenkbar gelagert ist und wobei der Aktuator auf einer der Achse gegenüberliegenden Seite des Schusskanals angeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Airbagvorrichtung und ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil, wie zum Beispiel eine Instrumententafel, eine Tür-Innenverkleidung oder eine Säulenverkleidung eines Kraftfahrzeugs.
  • Bei Airbagabdeckungen ist es allgemein üblich, diese mittels eines Scharniers an der Instrumententafel anzulenken, wobei das Scharnier zwischen der Instrumententafel und einem Randbereich der Airbagabdeckung angeordnet ist. Der Randbereich der Airbagabdeckung ist dabei mit der Instrumententafel durch eine Sollbruchstelle verbunden. Die Sollbruchstelle wird im allgemeinen durch eine Vorschwächung definiert, die durch einen Laser, ein Heißmesser oder durch Ultraschallschneiden in einen Trä ger z. B. der Instrumententafel eingeschnitten wird. Wird bei einem Aufprall der Airbag schlagartig entfaltetet, so wird durch den Aufprall des Airbags auf die Unterseite der Airbagabdeckung die Sollbruchstelle aufgebrochen, so dass die Airbagabdeckung eine Schwenkbewegung in den Fahrzeuginnenraum durchführt, in den sich der Airbag entfaltet.
  • Aus der US 5,316,335 ist eine Airbagabdeckung bekannt, bei der die Abtrennung der Airbagabdeckung von der Instrumententafel im Falle eines Aufpralls durch Schneidmesser erfolgt. Eine weitere Airbagabdeckung, bei der die Verbindung zur Instrumententafel mit Schneiden getrennt wird, ist aus der DE 196 46 548 bekannt.
  • Aus der DE 38 43 686 A1 ist eine Abdeckung für eine Airbaganordnung in einem Kraftfahrzeug bekannt. Dabei ist eine innerhalb eines Armaturenbrettes befestigte Airbageinheit von einem Deckel zum Fahrgastinnenraum hin abgedeckt. Der Deckel ist mit dem Armaturenbrett rastverbunden, so dass der von der Airbageinheit gasgefüllte Airbag den Deckel von dem Armaturenbrett löst und sich dieser nach oben in Richtung einer Windschutzscheibe verlagert.
  • Der Deckel bleibt dabei über ein Halteband mit dem Armaturenbrett verbunden. Bei gestrecktem Halteband infolge des entfalteten Airbags dienen die Befestigungspunkte des Haltebandes mit dem Deckel und dem Armaturenbrett als Drehachsen, um die der Deckel schwenkt. Eine Weiterbildung dieser Abdeckung ist aus der EP 0 940 300 A1 bekannt.
  • Aus der DE 196 46 543 ist ein Innenverkleidungsteil für Kraftfahrzeuge mit Airbag-Ausrüstung bekannt. Bei der Auslösung des Airbags wird der Abdeckbereich des Führungskanals längs seiner Mittellinie aufgerissen. Der aufgerissene Bereich öffnet sich in Form eines spitzen Ovals, ähnlich der Form eines geöffneten Fischmauls.
  • Aus den Druckschriften DE 100 01 040 C1 , DE 40 22 881 C2 und EP 0 940 300 A1 sind verschiedene weitere Airbag-Abdeckungen bekannt, die im Auslösefall in den Fahrgastraum hineingeschleudert werden, wobei die Bewegung der Abdeckung durch ein Rückhalteband begrenzt wird.
  • Aus der EP 0 867 346 A1 ist eine Airbagvorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zum Auslösen der Airbagvorrichtung bekannt, bei dem eine Abdeckung der Austrittsöffnung des Airbags innerhalb einer Außenkontur der Airbagvorrichtung oder eines die Airbagvorrichtung enthaltenden Fahrzeugteils im Auslösefall bewegt wird.
  • Aus der US-A-4 911 471 und aus der DE 199 34 600 A1 sind weitere Airbagvorrichtungen bekannt, bei denen eine Airbagklappe nach dem Auslösen des Airbags in den Fahrzeuginnenraum hinein geöffnet wird.
  • Aus der EP 0 408 064 A1 ist eine Airbagvorrichtung bekannt, bei der eine entlang der Öffnungskontur der Airbagabdeckung angeordnete mit Sprengstoff gefüllte Detonationsschnur gezündet wird, um die Airbagabdeckung zur Freigabe einer Airbagöffnung von der Instrumententafel abzulösen. Nachteilig ist hierbei das Aufgrund der Sprengung gegebene Verletzungsrisiko.
  • DE 44 45 737 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Rückhalten eines Fahrzeuginsassen, die eine Airbaganordnung aufweist. Die Airbaganordnung besitzt einen Schwerpunkt, einen Behälter, einen Airbag und eine Aufblasvorrichtung. Die Airbaganordnung ist schwenkbar an einem Armaturenbrett des Fahrzeugs befestigt, und zwar mit einer Schwenkachse verschoben bzw. versetzt von dem Schwerpunkt. Die Anordnung besitzt eine gespeicherte bzw. aufbewahrte Position und eine Betriebsposition und ist schwenkbar aus der gespeicherten Position in die Betriebsposition. Ein Schub bzw. Stoß, der aufgrund des Aufblasens des Airbags erzeugt wird, schwenkt die Airbaganordnung. Die Vorrichtung schließt weiter ein Knieblockierglied ein, das an einer Seite des Behälters der Airbaganordnung gesichert ist. Wenn sich die Anordnung aus der gespeicherten Position in die Betriebsposition bewegt, bewegt sich das Knieblockierglied in eine Insassenrückhalteposition. Eine Betätigungsvorrichtung ist betriebsmäßig mit der Airbaganordnung und dem Armaturenbrett befestigt zum Anlegen, wenn sie betätigt wird, eines Drehmoments an die Airbaganordnung zum Schwenken der Airbaganordnung aus der gespeicherten Position in die Betriebsposition.
  • DE 197 24 628 A beschreibt eine Insassen-Schutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem aufblasbaren Airbag, der bei einer Aktivierung durch einen normalerweise mit einer Blende oder Abdeckung verschlossene Austrittsöffnung ins Innere des Kraftfahrzeugs austritt, sowie einer vom Airbag unabhängigen Einrichtung zum Entfernen der Blende oder Abdeckung.
  • DE 44 41 365 A1 zeigt eine Airbaganordnung für einen Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs mit einem beispielsweise in eine Armaturentafel integrierbaren, durch einen Deckel verschließbaren Gassackaufnahmebehälter. Der Deckel des Gassackaufnahmebehälters ist in seiner Schließposition über mindestens einen Magnetverbinder festgelegt.
  • DE 199 15 974 A1 beschreibt eine Insassenschutzvorrichtung mit einem Airbag für ein Kraftfahrzeug mit einer hinter einer Austrittswand angebrachten Airbaganordnung mit Airbag und zugeordnetem Gasgenerator. In die Austrittswand ist eine von Außen nicht sichtbare, aufreißbare Airbagabdeckung integriert, der ein hinter der Austrittswand gelagertes Aufreißelement zugeordnet ist. Erfindungsgemäß ist das Aufreißelement in seiner Grundposition mit einem in Richtung seiner Aufreißposition vorgespannten und durch eine Verriegelungseinrichtung arretierten Kraftspeicher verbunden. Die Verriegelungseinrichtung ist bei einer Airbagaktivierung durch den sich entfaltenden Airbag unmittel oder mittelbar entriegelbar, wobei das Aufreißelement durch die freigesetzte Kraft des Kraftspeichers in die Aufreißposition überführbar ist.
  • Der Erfindung liegt dem gegenüber die Aufgabe zu Grunde, eine weitere Airbagvorrichtung und ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil, wie zum Beispiel eine Instrumententafel, eine Tür-Innenverkleidung und eine Säulenverkleidung, zu schaffen.
  • Die der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß wird eine Airbagvorrichtung mit einer Airbagabdeckung zur Freigabe einer Austrittsöffnung für einen Airbag aus einem Schusskanal nach einer Auslösung des Airbags und einem Aktuator zur Erzeugung einer Öffnungskraft für die Airbag-Abdeckung geschaffen.
  • Erfindungsgemäß wird durch den Aktuator zumindest ein Teil der für die Öffnung der Airbagabdeckung erforderlichen Kraft generiert. Im Gegensatz zum Stand der Tech nik resultiert die Öffnungskraft also nicht bzw. nicht allein aus dem sich entlang des Schusskanals entfaltenden Airbags bzw. dessen Auftreffen auf der Rückseite der Airbagabdeckung. Die Erzeugung zumindest eines Teils der Öffnungskraft durch den Aktuator ermöglicht es, den Entfaltungsdruck des Airbags im Vergleich zum Stand der Technik zu reduzieren, was konstruktive Vorteile und sicherheitstechnische Vorteile für die Insassen des Kraftfahrzeugs hat.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird der Aktuator anlässlich der Auslösung des Airbags so angesteuert, dass die Öffnungskraft bereits auf die Airbagabdeckung wirkt, bevor der Airbag das Ende des Schusskanals erreicht. Beispielsweise wird durch die Öffnungskraft eine Sollbruchstelle mit der die Airbagabdeckung an einer Trägerschicht befestigt ist, bereits aufgebrochen, bevor der sich entfaltende Airbag die Austrittsöffnung erreicht hat. Dies hat den Vorteil, dass der Entfaltungsdruck des Airbags nicht mehr zum Aufbrechen der Sollbruchstelle erforderlich ist, sondern nur noch beispielsweise zum Aufschwenken der Airbagabdeckung.
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass diese einen weiteren Toleranzbereich für den Entfaltungsdruck des Airbags zulässt. Da der Entfaltungsdruck des Airbags erfindungsgemäß jedenfalls nicht ausschließlich in die Erzeugung der Öffnungskraft für die Airbagabdeckung eingeht, sind Exemplarstreuungen der Airbagmodule hinsichtlich des tatsächlich realisierten Entfaltungsdrucks weniger kritisch, um in jedem Fall ein sicheres Öffnen der Airbagabdeckung zu gewährleisten.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Aktuator zur Erzeugung eines magnetischen Feldes ausgebildet. Die Airbagabdeckung hat Mittel zur Erzeugung eines weiteren magnetischen Feldes, wie zum Beispiel eine felderzeugende Spule und/oder einen Permanentmagneten. Durch Wechselwirkung der beiden magnetischen Felder wird die Öffnungskraft für die Airbagabdeckung erzeugt.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung hat die Airbagabdeckung eine Airbagklappe aus einem ferromagnetischen Metall, das magnetisiert ist. Beispielsweise hat die Airbagklappe an ihrem einen Ende einen magnetischen Südpol. Unterhalb des magnetischen Südpols ist der Aktuator angeordnet, welcher an diesem Ende der Airbagklappe ebenfalls einen magnetischen Südpol erzeugen kann. Durch die magnetische Abstoßung der Südpole resultiert die Öffnungskraft.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist in einem Randbereich der Airbagabdeckung ein Permanentmagnet in die Airbagabdeckung integriert. Der Permanentmagnet ist so ausgerichtet, dass aufgrund des von dem Aktuator erzeugbaren magnetischen Feldes die Öffnungskraft für die Airbagabdeckung resultiert.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung hat der Aktuator einen Expansionskörper, in den ein Fluid einströmen kann. Die Öffnungskraft wird bei dieser Ausführungsform also dadurch erzeugt, dass sich das Volumen des Expansionskörpers aufgrund des einströmenden Fluids vergrößert, so dass der Expansionskörper einen Druck auf die Airbagabdeckung in Öffnungsrichtung auswirken kann.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung hat die Airbagvorrichtung ein Reservoir für das Fluid. Das Reservoir ist beispielsweise über ein steuerbares Ventil mit dem Expansionskörper verbunden. Zur Erzeugung der Öffnungskraft wird bei der Auslösung des Airbags das Ventil geöffnet, so dass aus dem Reservoir unter Druck stehendes Fluid schlagartig in den Expansionskörper einströmen kann.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Expansionskörper für eine anisotrope Expansion ausgebildet. Vorzugsweise ist die Anisotropie des Expansionskörpers so gewählt, dass die Expansion aufgrund des einströmenden Fluids im wesentlichen in eine Öffnungsrichtung der Airbagabdeckung erfolgt.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Expansionskörper so dimensioniert, dass er dem einströmenden Fluid Stand hält, so dass möglichst kein Fluid nach der Öffnung der Airbagabdeckung in den Kraftfahrzeug-Innenraum gelangen kann.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Fluid um eine Flüssigkeit, wie zum Beispiel Wasser oder Öl, oder ein Gas.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Aktuator außerhalb des Schusskanals der Airbagvorrichtung unterhalb eines Randbereichs der Airbagabdeckung oder einer Airbagklappe angeordnet. Dadurch kann die Öffnungskraft an dem Randbereich angreifen.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Airbagabdeckung bzw. die Airbagklappe um eine Achse schwenkbar gelagert. Der Aktuator befindet sich dann beispielsweise auf der der Achse gegenüberliegenden Seite des Schusskanals.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Aktuatoren entlang einer Öffnungslinie der Airbagabdeckung angeordnet. Bei dieser Ausführungsform wird die Airbagabdeckung nach der Auslösung beispielsweise mittels eines Fangbandes zurückgehalten.
  • In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil, wie zum Beispiel eine Instrumententafel, eine Tür-Innenverkleidung oder eine Säulenverkleidung beispielsweise zur Verkleidung der sogenannten B- oder C-Säule eines Kraftfahrzeugs.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Airbagabdeckung des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils vom Kraftfahrzeug-Innenraum her in einer Einbauposition des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils nicht oder kaum sichtbar. Eine solche Airbagabdeckung wird auch als "invisible" oder "seamless" Airbag bezeichnet.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung hat das Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil eine Vorschwächung, die eine Soll-Bruchlinie für die Öffnung der Airbagabdeckung definiert. Der oder die Aktuatoren der Airbagvorrichtung sind unterhalb des vorgeschwächten Bereichs des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils angeordnet, so dass aufgrund der von den Aktuatoren erzeugten Öffnungskraft die Soll-Bruchlinie bei Auslösung des Airbags aufgebrochen werden kann.
  • Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass auf die Vorschwächung auch verzichtet oder ein geringer Grad der Vorschwächung gewählt werden kann. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Öffnungskraft für die Öffnung der Airbagklappe nicht oder nicht allein durch den Entfaltungsdruck des Airbags, sondern zumindest ergänzend durch den Aktuator erzeugt wird.
  • Im weiteren werden Ausführungsformen der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils,
  • 2 die Ausführungsform der 1 bei der Öffnung der Airbagabdeckung,
  • 3 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Airbagvorrichtung,
  • 4 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils mit einem Permanentmagneten,
  • 5 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils mit einem Expansionskörper zur Erzeugung der Öffnungskraft,
  • 6 die Ausführungsform der 5 bei Öffnung der Airbagabdeckung,
  • 7 ein Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Airbagabdeckung.
  • Elemente der nachfolgenden Ausführungsformen, die einander entsprechen, sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
  • Die 1 zeigt eine schematische Schnittansicht eines Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100, wie zum Beispiel einer Instrumententafel, einer Tür-Innenverkleidung oder einer Säulenverkleidung eines Kraftfahrzeugs. Das Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil hat eine Haut 102, die in einer Einbauposition des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 in einem Kraftfahrzeug von dem Kraftfahrzeuginnenraum her sichtbar ist. Bei der Haut 102 kann es sich um eine Kunststoffhaut zum Beispiel aus Polyvinylchlorid (PVC), eine Slush-Haut, eine textile Haut und/oder eine Belederung handeln.
  • Unterhalb der Haut 102 befindet sich eine Airbagvorrichtung 104, die vom Kraftfahrzeug-Innenraum her nicht oder kaum sichtbar ist. Die Airbagvorrichtung 104 hat eine Airbagabdeckung, die bei der hier betrachteten Ausführungsform durch eine Airbagklappe 106 gebildet wird. Die Airbagklappe 106 ist an einer Trägerschicht 108 des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 gelagert. Die Trägerschicht 108 besteht zum Beispiel aus einem formstabilen Kunststoff, wie zum Beispiel ABS.
  • In der hier betrachteten Ausführungsform ist die Airbagklappe 106 mit einem Scharnier 110 um eine Achse 112 schwenkbar mit ihrem einen Ende an der Trägerschicht 108 gelagert. An ihrem anderen Ende ragt die Airbagklappe 106 mit ihrem Randbereich 124 über einen Aktuator 114.
  • Die Airbagklappe 106 überdeckt eine Austrittsöffnung 116 eines Airbags 118 aus einem Schusskanal 120. Wie in der 1 dargestellt, befindet sich der Airbag 118 in zusammengefaltetem Zustand auf dem Boden des Schusskanals 120. Zur Auslösung des Airbags 118 wird der Gasgenerator 122 aktiviert, so dass sich der Airbag 118 entfaltet, um nach der Öffnung der Airbagklappe 106 durch die Austrittsöffnung 116 in den Kraftfahrzeug-Innenraum einzutreten.
  • Der Aktuator 114 ist in der hier betrachteten Ausführungsform der Airbagvorrichtung 104 außerhalb des Schusskanals 120 unterhalb eines Randbereichs 124 der Airbagklappe 106 angeordnet.
  • Der Aktuator 114 ist durch ein Auslösesignal aktivierbar. Aufgrund des Auslösesignals erzeugt der Aktuator eine Öffnungskraft 126 (vgl. 2), die auf den Randbereich 124 der Airbagklappe 106 wirkt.
  • Erfindungsgemäß wird unter einem "Aktuator" jedes ansteuerbare Element verstanden, das eine Öffnungskraft erzeugen kann. Dies schließt verschiedene Aktuatorprinzipien ein, insbesondere Aktuatoren, die hydraulisch, pneumatisch, elektrochemisch, piezoelektrisch, magnetostriktiv, rheologisch und/oder mit Hilfe eines Bimetalls oder einer Formgedächtnislegierung arbeiten. Insbesondere sind auch magnetische Aktuatoren mit eingeschlossen.
  • Das durch den Schusskanal 120 und den Airbag 118 sowie den Gasgenerator 122 gebildete Airbagmodul ist auf einer Trägerstruktur 128 des Kraftfahrzeugs abgestützt. Bei der Trägerstruktur 128 kann es sich zum Beispiel um einen unterhalb der Instrumententafel verlaufenden Querträger handeln.
  • Der Bereich 130 zwischen der Trägerschicht 108 und der Haut 102 kann durch einen Schaumstoff, wie zum Beispiel Polyurethanschaum, ausgefüllt sein, um einen sogenannten Soft-Touch zu erzeugen.
  • Der Schaumstoff und/oder die Haut 102 können oberhalb des Randbereichs 124 vorgeschwächt sein.
  • Bei dem Aktuator 114 handelt es sich beispielsweise um einen magnetischen Aktuator. Nach Aktivierung des Aktuators 114 erzeugt dieser dann ein magnetisches Feld. Dieses magnetische Feld wirkt auf ein magnetisches Feld der Airbagklappe 106. Das magnetische Feld der Airbagklappe 106 kann aufgrund einer permanenten Magnetisierung der Airbagklappe 106 erzeugt werden. Hierzu ist die Airbagklappe 106 ganz oder teilweise aus einem ferromagnetischen Material gebildet, welches permanent magnetisiert ist. Alternativ oder zusätzlich sind in der Airbagklappe 106 ein oder mehrere felderzeugende Spulen zur Erzeugung des magnetischen Felds der Airbagklappe 106 angeordnet.
  • Beispielsweise ist das magnetische Feld der Airbagklappe 106 so ausgebildet, dass sich an dem Randbereich 124 der Airbagklappe 106 ein magnetischer Südpol "S" ausbildet, wohingegen sich der magnetische Nordpol "N" dieses magnetischen Feldes an dem gegenüberliegenden Ende der Airbagklappe 106, das heißt in dem Bereich der Achse 112 befindet. Das von dem Aktuator 114 erzeugbare magnetische Feld ist so ausgebildet, dass sich dessen magnetischer Südpol S gegenüber dem Randbereich 124 befindet. Aufgrund dessen stehen sich die beiden Südpole des magnetischen Feldes der Airbagklappe und des magnetischen Feldes des Aktuators 114 gegenüber, so dass die Öffnungskraft 126 (vgl. 2) resultiert.
  • Bei der Auslösung des Airbags 118 wird so vorgegangen, dass die Öffnungskraft 126 bereits auf den Randbereich 124 wirkt, bevor der sich entfaltende Airbag 118 auf die Unterseite der Airbagklappe 106 auftrifft. Hierzu können beispielsweise der Gasgenerator 122 und der Aktuator 114 im wesentlichen gleichzeitig angesteuert werden, so dass sich die Öffnungskraft 126 bereits aufbaut, während sich der Airbag 118 entlang des Schusskanals 120 entfaltet.
  • Vorzugsweise ist der Aktuator 114 so dimensioniert, dass sich die Airbagklappe 106 bereits ein Stück weit geöffnet hat, wenn der Airbag 118 auf die Unterseite der Airbagklappe 106 auftrifft. In diesem Fall wird der Entfaltungsdruck des Airbags 118 lediglich zum vollständigen Aufschwenken der Airbagklappe 106 benötigt, nicht aber zum Durchbrechen einer Sollbruchlinie, mit der der Randbereich 124 der Airbagklappe 106 mit der Trägerschicht 108 verbunden sein kann und/oder zum Auftrennen der Schaumstoffschicht in dem Bereich 130 und/oder der Haut 102.
  • Die 2 zeigt das Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil 100 der Ausführungsform der 1 bei Öffnung der Airbagklappe 106, nachdem der Airbag 118 ausgelöst worden ist. Aufgrund der Wechselwirkung der magnetischen Felder der Airbagklappe 106 und des Aktuators 114 resultiert die Öffnungskraft 126, die von unten, das heißt im wesentlichen in Schussrichtung des Airbags 118, auf den Randbereich 124 wirkt.
  • Aufgrund der Öffnungskraft 126 wird die Airbagklappe 106 um die Achse 112 geschwenkt, so dass die oberhalb des Randbereichs 124 befindlichen Schichten des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100, also insbesondere die Haut 102, aufreißen. Der sich entfaltende Airbag 118 trifft dann also auf die Unterseite der Airbagklappe 116, nachdem die Haut 102 bereits aufgrund der Öffnungskraft 126 aufgetrennt worden ist. Deshalb setzt die Airbagklappe 106 einer weiteren Schwenkbewegung um die Achse 112 zur vollständigen Öffnung der Airbagklappe 106 dem Airbag 118 keinen nennenswerten Widerstand mehr entgegen. Dementsprechend ist die Entfaltung des Airbags 118 mit einem relativ geringen Entfaltungsdruck möglich.
  • Die 3 zeigt ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils. Das Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil hat ein Steuerungsgerät 132 oder es ist an ein solches Steuerungsgerät 132 anschließbar.
  • Bei dem Steuerungsgerät 132 kann es sich um eine sogenannte Electronic Control Unit (ECU), einen Microcontroller oder dergleichen handeln. Das Steuerungsgerät 132 kann von einem Sensor 134 ein Signal 136 empfangen. Bei dem Sensor 134 handelt es sich beispielsweise um einen Beschleunigungssensor oder einen Überschlagssensor.
  • Beispielsweise handelt es sich bei dem Signal 136 also um ein Beschleunigungssignal, welches die aktuelle Beschleunigung des Kraftfahrzeugs angibt. Das Signal 136 wird von dem Steuerungsgerät 132 mit einem Schwellwert verglichen. Übersteigt der Wert des Signals 136 den Schwellwert, so generiert das Steuerungsgerät 132 ein Auslösesignal 138. Das Auslösesignal 138 wird über Signalleitungen 140 an den Gasgenerator 122 übertragen, um diesen zu aktivieren. Durch das Auslösesignal 138 wird beispielsweise eine pyrotechnische Ladung des Gasgenerators 122 gezündet, um schlagartig ein großes Gasvolumen zur Füllung des Airbags 118 (vgl. 1 und 2) zu generieren.
  • Das Steuerungsgerät 132 ist über die Signalleitungen 140 ferner mit einem Schalter 142 verbunden. Durch das Auslösesignal 138 wird der Schalter 142 in eine Schließstellung gebracht, so dass eine Spannungsquelle 144 mit dem magnetischen Aktuator 114 verbunden wird, so dass dieser sein magnetisches Feld erzeugt, wie zum Beispiel in den 1 und 2 dargestellt.
  • Die 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100. Bei dieser Ausführungsform befindet sich in dem Randbereich 124 der Airbagklappe 106 ein Permanentmagnet 146. Der Permanentmagnet 146 ist so ausgerichtet, dass sich nach Aktivierung des Aktuators 114 zwei gleichnamige magnetische Pole gegenüberstehen, also beispielsweise zwei magnetische Südpole, wie in der 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist die Airbagklappe 106 aus einem nicht ferromagnetischen Material, wie zum Beispiel Kunststoff. Die Funktionsweise der Ausführungsform des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 der 4 ist ansonsten analog zu den oben mit Bezugnahme auf die 1 bis 3 erläuterten Ausführungsformen.
  • Die 5 zeigt eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100. Unterhalb des Randbereichs 124 der Airbagklappe 106 ist bei dieser Ausführungsform an der Trägerschicht 108 ein nach oben offener Aufnahmebereich 148 für einen Expansionskörper 150 gebildet. Der Expansionskörper ist über eine Fluidleitung 152 mit einer Fluidquelle 154 verbunden. Bei der Auslösung des Airbags 118 empfängt die Fluidquelle 154 das entsprechende Auslösesignal, so dass Fluid aus der Fluidquelle 154 über die Fluidleitung 152 in den Expansionskörper 150 strömt. Hierdurch expandiert der Expansionskörper 150, so dass die Öffnungskraft 126 erzeugt wird, wie dies in der 6 dargestellt ist.
  • Vorzugsweise hat der Expansionskörper 150 eine anisotrope Expansionscharakteristik, das heißt die Expansion findet im wesentlichen senkrecht zu der Airbagklappe 106 statt. Ferner ist der Expansionskörper 150 vorzugsweise so dimensioniert, dass er durch die Expansion nicht zerstört wird, so dass kein Fluid aus dem Expansionskörper 150 in den Kraftfahrzeug-Innenraum gelangen kann.
  • Als Fluid können beispielsweise eine Flüssigkeit, wie zum Beispiel Wasser oder Öl oder ein Gas, wie zum Beispiel Luft, verwendet werden.
  • Die 7 zeigt ein Blockdiagramm der in den 5 und 6 gezeigten Ausführungsform der Airbagvorrichtung 104. Dieses Blockdiagramm entspricht dem Blockdiagramm der 3, wobei hier der Aktuator durch den Expansionskörper 150 gebildet wird. Über ein steuerbares Ventil 158 kann aus einem unter Druck stehenden Fluidreservoir 156 schlagartig Fluid in den Expansionskörper 150 einströmen, so dass dieser plötzlich expandiert, um die Öffnungskraft 126 auf die Airbagklappe 106 (vgl. 5 und 6) aufzubringen. Durch das Ventil 158 und das Fluidreservoir 156 wird hier also die Fluidquelle (vgl. Fluidquelle 154 der 5 und 6) gebildet.
  • Das Steuerungsgerät ist neben dem Gasgenerator 122 über die Signalleitungen 140 auch mit dem Ventil 158 verbunden. Wenn das Ventil 158 das Auslösesignal 138 empfängt, wird dieses geschlossen, so dass das Fluid aus dem Fluidreservoir 156 in den Expansionskörper 150 einströmen kann.
  • 100
    Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil
    102
    Haut
    104
    Airbagvorrichtung
    106
    Airbagklappe
    108
    Trägerschicht
    110
    Scharnier
    112
    Achse
    114
    Aktuator
    116
    Austrittsöffnung
    118
    Airbag
    120
    Schusskanal
    122
    Gasgenerator
    124
    Randbereich
    126
    Öffnungskraft
    128
    Trägerstruktur
    130
    Bereich
    132
    Steuerungsgerät
    134
    Sensor
    136
    Signal
    138
    Auslösesignal
    140
    Signalleitung
    142
    Schalter
    144
    Spannungsquelle
    146
    Permanentmagnet
    148
    Aufnahmebereich
    150
    Expansionskörper
    152
    Fluidleitung
    154
    Fluidquelle
    156
    Fluidreservoir
    158
    Ventil

Claims (15)

  1. Airbag-Vorrichtung mit – einer Airbagabdeckung (106) zur Freigabe einer Austrittsöffnung (116) für einen Airbag (118) aus einem Schusskanal (120) nach einer Auslösung des Airbags, – einem Aktuator (114) zur Erzeugung einer Öffnungskraft (126) für die Airbag-Abdeckung dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator außerhalb des Schusskanals so angeordnet ist, dass die Öffnungskraft an einem Randbereich der Airbagklappe angreifen kann, wobei die Airbagabdeckung um eine Achse (112) schwenkbar gelagert ist und wobei der Aktuator auf einer der Achse gegenüberliegenden Seite des Schusskanals angeordnet ist.
  2. Airbagvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Aktuator zur Generierung eines magnetischen Feldes für die Erzeugung der Öffnungskraft ausgebildet ist.
  3. Airbagvorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Airbagabdeckung zumindest in einem Teilbereich permanent magnetisch ist, so dass aufgrund des von dem Aktuator generierten magnetischen Feldes die Öffnungskraft resultiert.
  4. Airbagvorrichtung nach Anspruch 3, mit einer Airbagklappe aus einem ferromagnetischen Metall, wobei das Metall magnetisiert ist.
  5. Airbagvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, mit einem Permanentmagneten (146), der so ausgerichtet ist, dass aufgrund des von dem Aktuator erzeugbaren magnetischen Feldes die Öffnungskraft resultiert.
  6. Airbagvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5, wobei die Airbagabdeckung Mittel (124) zur Erzeugung eines weiteren magnetischen Feldes aufweist, wobei das weitere magnetische Feld so ausgebildet ist, dass aufgrund des von dem Aktuator erzeugbaren magnetischen Feldes die Öffnungskraft resultiert.
  7. Airbagvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Mittel zur Erzeugung des weiteren magnetischen Feldes eine in die Airbagabdeckung integrierte felderzeugende Spule aufweisen.
  8. Airbagabdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Aktuator einen Expansionskörper (150) aufweist, in den ein Fluid einströmen kann, um die Öffnungskraft zu erzeugen.
  9. Airbagvorrichtung nach Anspruch 8, mit einem unter Druck stehenden Reservoir (156) für das Fluid, das über ein steuerbares Ventil (158) mit dem Expansionskörper verbindbar ist.
  10. Airbagvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei der Expansionskörper zu einer anisotropen Expansion aufgrund einer Einströmung des Fluids in den Expansionskörper ausgebildet ist.
  11. Airbagvorrichtung nach Anspruch 8, 9 oder 10, wobei es sich bei dem Fluid um eine Flüssigkeit und/oder ein Gas handelt.
  12. Airbagvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit mehreren entlang einer Öffnungslinie der Airbagabdeckung angeordneten Aktuatoren.
  13. Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil mit einer Airbagvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
  14. Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil nach Anspruch 13 mit einem vorgeschwächtem Bereich, wobei der Aktuator so angeordnet ist, dass die Öffnungskraft auf dem vorgeschwächten Bereich wirken kann.
  15. Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil nach Anspruch 13 oder 14, wobei es sich um eine Instrumententafel, eine Tür-Innenverkleidung oder eine Säulenverkleidung handelt.
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