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Die
Erfindung betrifft ein Gassackmodul, welches ein Modulgehäuse, einen
Gassack mit einer Gassackwandung, eine Abströmöffnung, die von einer Verschlußvorrichtung
verschlossen werden kann, und ein Fangband umfaßt, wobei das Fangband mit der
Gassackwandung und der Verschlußvorrichtung gekoppelt
ist und bei einer ungehinderten Entfaltung des Gassacks so gestrafft
wird, daß die
Verschlußvorrichtung
die Abströmöffnung verschließt.
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Ein
solches Gassackmodul bietet Vorteile in besonderen Rückhaltesituationen,
wie beispielsweise einer nicht-optimalen Rückhalteposition eines Fahrzeuginsassen.
Die US 2004/0051286 A1 als nächstkommender
Stand der Technik offenbart ein Gassackmodul, bei dem in einer Entfaltungsphase des
Gassacks mittels Fangbändern
ein Abstand zwischen dem Fahrzeuginsassen und einem Gehäuse des
Gassackmoduls bestimmt wird. Bei ausreichend großem Abstand werden die Fangbänder gestrafft und
modulseitig vorgesehene Abströmöffnungen
geschlossen. Im anderen Fall, also wenn sich der Insasse zu nah
am Modulgehäuse
befindet, bleiben die Abströmöffnungen
frei, und der Gassack entfaltet sich weder mit seiner vollen Geschwindigkeit,
noch auf seine maximale Härte.
Durch diese Maßnahme werden
nicht optimal positionierte Insassen vor einer allzu aggressiven
Entfaltung des Gassacks geschützt.
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Wie
den Zeichnungen der US 2004/0051286 A1 zu entnehmen ist, eignet
sich das beschriebene Gassackmodul besonders für Einbaubedingungen, bei denen
sich das Modul in Richtung auf den Insassen zu öffnet und sich der Gassack
möglichst
symmetrisch um das Modul herum entfaltet. Dies trifft typischerweise
für Beifahrergassäcke in „mid-mount"-Position oder für im Lenkrad
integrierte Fahrergassäcke
zu.
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Bei
den heutzutage immer weiter verbreiteten Beifahrergassäcken in „topmount"-Position (vgl. 2)
ist die beschriebene Abstandsmessung zwischen Modulgehäuse und
Fahrzeuginsasse aufgrund der veränderten
Austrittsposition und Gassackform nicht mehr so einfach möglich und
mit höheren
Toleranzen behaftet. Dies kann die Zuverlässigkeit, mit der die Abströmöffnung situationsbedingt verschlossen
bzw. offengehalten wird, beeinflussen. Besonders kleine Insassen
oder vorhandene Kindersitze sind schwer zu erfassen. Es wäre darüber hinaus
generell wünschenswert,
die modulseitige Abströmöffnung nicht
nur aufgrund einer optimalen Entfaltungssituation in einem einzigen
Punkt des Gassacks zu schließen,
nämlich
dem Befestigungspunkt zwischen Fangband und Gassackwandung, sondern aufgrund
optimaler Entfaltungsmöglichkeiten
eines maßgebenden
Bereichs des Gassacks.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Sensibilität einer
Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung
bezüglich
einem nicht optimal positionierten Insassen oder einem vorhandenen Kindersitz
beim Entfaltungsvorgang des Gassacks zu erhöhen und die Entfaltungscharakteristik
zuverlässig
anzupassen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Gassackmodul nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 gelöst,
bei dem das Fangband entlang der Gassackwandung geführt ist.
Das Entfaltungsverhalten des Gassacks durch mögliches Schließen vorhandener
Abströmöffnungen
ist dadurch nicht mehr von einer punktuellen Entfaltungsmöglichkeit
an der Verbindungsstelle zwischen Fangband und Gassackwandung abhängig, sondern
von der Entfaltungsmöglichkeit
eines Wandungsabschnitts, entlang dem das Fangband geführt ist.
Der Bereich des Gassacks, in dem eine behinderte Gassackentfaltung
erfaßt wird,
ist gegenüber dem
Stand der Technik vergrößert. Ganz
im Sinne des Insassenschutzes werden dadurch mehr Fälle berücksichtigt,
in denen die Abströmöffnung offenzuhalten
ist.
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Die
Abströmöffnung kann
beispielsweise im Modulgehäuse
vorgesehen sein. Dies bietet den Vorteil, daß die Verschlußvorrichtung
an dem starren und fahrzeugfesten Modulgehäuse gut angebracht und leicht
in eine definierte Öffnungs-
und Schließstellung
bewegt werden kann.
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Alternativ
kann die Abströmöffnung auch
außerhalb
des Modulgehäuses
in der Gassackwandung des Gassacks vorgesehen sein. Dadurch wird das
Gas nicht, wie bei einer Abströmöffnung im
Modulgehäuse,
hinter eine Instrumententafel abgeblasen, sondern unmittelbar in
den Fahrzeuginnenraum. Somit ist eine bessere Gasableitung möglich, da durch
die heutzutage sehr paßgenauen
und dichten Instrumententafeln die Gasableitung beeinträchtigt werden
kann. Außerdem
werden Leitungen oder Kabelstränge,
die sich möglicherweise
hinter der Instrumententafel befinden, nicht dem (evtl. heißen) Gasstrom
ausgesetzt, der durch die Abströmöffnung austritt.
Vorzugsweise ist die Abströmöffnung auf
einer dem Insassen abgewandten Seite der Gassackwandung des aufgeblasenen
Gassacks vorgesehen, so daß auch
der Insasse von dem austretenden Gas nicht unmittelbar angeströmt wird.
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In
einer Ausführungsform
weist das Gassackmodul einen Gasgenerator mit einer Generatorausströmöffnung auf,
wobei im Bereich der Abströmöffnung und
der Generatorausströmöffnung ein
Gaslenksegel vorgesehen ist. Solange die Abströmöffnung noch nicht durch die
Verschlußvorrichtung
verschlossen ist, sorgt das Gaslenksegel für einen möglichst großen Volumenstrom durch die
Abströmöffnung.
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Als
Verschlußvorrichtung
kann eine Entlüftungsklappe
verwendet werden, wodurch die Abströmöffnung über den Zug des gestrafften
Fangbands einfach zu verschließen
ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Abströmöffnung an einem starren Modulbauteil
wie dem Modulgehäuse
vorgesehen ist, das als Anschlag für die ebenfalls starre Entlüftungsklappe
dient, so daß die
Entlüftungsklappe die
Abströmöffnung gut
abdichten kann.
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Alternativ
ist die Verschlußvorrichtung
in einer anderen Ausführungsform
ein flexibler Gewebelappen, der sich variablen Öffnungskonturen gut anpaßt. Entsprechend
vorteilhaft einsetzbar ist der Gewebelappen in Modulausführungen,
bei denen die Abströmöffnung in
einem flexiblen Bereich der Gassackwandung, d.h. außerhalb
des Gassackmoduls, vorgesehen ist.
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In
einer Ausführungsform
ist das Fangband im wesentlichen über seine gesamte Länge an der Gassackwandung
geführt.
Da der Gassack nur in dem Bereich auf Entfaltungshindernisse reagiert,
in dem das Fangband geführt
ist, steigt mit zunehmender Länge
der Fangbandführung
auch die Sensitivität des
Gassacks.
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Vorzugsweise
sind an der Gassackwandung Laschen zur Führung des Fangbands vorgesehen. Die
Führung
des Fangbandes entlang der Gassackwandung ist durch Laschen besonders
einfach und preiswert möglich.
Je mehr Laschen vorgesehen sind, d.h. je näher das Fangband an der Gassackwandung
geführt
ist, desto empfindlicher reagiert der Gassack auf Entfaltungshindernisse.
Statt der Laschenanzahl kann auch die Länge der Laschen vergrößert werden,
um die Gassack-Sensitivität
zu erhöhen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
liegt das Fangband im entfalteten Zustand des Gassacks im wesentlichen
in einer vertikalen Ebene. Dies ist besonders vorteilhaft, da der
Gassack im Bereich des Fangbands über seine gesamte Höhe auf Hindernisse
reagiert.
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In
einer anderen Ausführungsform
liegt das Fangband im entfalteten Zustand des Gassacks im wesentlichen
in einer horizontalen Ebene. Dies bietet dann Vorteile, wenn der
Gassack im wesentlichen über
seine gesamte Breite sensibel gegenüber Hindernissen reagieren
soll.
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Ferner
kann die Gassackwandung im entfalteten Zustand einen vorderen Wandungsabschnitt, der
einem Insassen zugewandt ist, und einen hinteren Wandungsabschnitt,
der dem Insassen abgewandt ist, aufweisen, wobei sich das Fangband
vom hinteren Wandungsabschnitt über
den vorderen Wandungsabschnitt bis wieder zurück zum hinteren Wandungsabschnitt
erstreckt. Der vordere Wandungsabschnitt stellt im wesentlichen
die mögliche Kontaktfläche mit
einem Insassen oder einem Kindersitz dar. Daher ist eine hohe Sensitivität im vorderen
Wandungsabschnitt erwünscht,
die am besten dadurch erreicht wird, daß das Fangband über eine möglichst
große
Länge am
vorderen Wandungsabschnitt geführt
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist ein erstes Ende des Fangbands am hinteren Wandungsabschnitt
oder am Modulgehäuse
befestigt und ein zweites Ende an der Verschlußeinrichtung angebracht. Dies
ist eine besonders einfache und preiswerte Ausführung, da lediglich ein einziges
Fangband notwendig ist.
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Es
ist jedoch auch möglich,
daß ein
erstes und ein zweites Ende des Fangbands am hinteren Wandungsabschnitt
oder am Modulgehäuse
befestigt sind, und ein Zugband vorgesehen ist, wobei ein erstes
Zugbandende am Fangband und ein zweites Zugbandende an der Verschlußeinrichtung
angebracht ist. Damit können
mögliche
Reibungseinflüsse zwischen
Gassackwandung und Fangband reduziert werden. Ferner kann der Angriffspunkt
des Zugbandes am Fangband so gewählt
werden, daß eine
optimale Kraftübertragung
zwischen dem Fangband und der Verschlußeinrichtung möglich ist.
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In
einigen Ausführungsformen
ist das Fangband zu Beginn der Gassackentfaltung abschnittsweise
gerafft, wobei diese Fangbandraffung bei Erreichen einer vorbestimmten
Zugkraft im Fangband aufgelöst
wird. Vorzugsweise erfolgt die Fangbandraffung durch Reißnahtabnäher, die
bei einer vorbestimmbaren Fangbandzugkraft aufreißen. Das geraffte,
verkürzte
Fangband schnürt
den Gassack ein und zwingt ihm eine erste, breite Entfaltungskontur
auf, die für
eine Insassenrückhaltung
vorteilhaft ist. Durch das Aufreißen der Reißnahtabnäher verlängert sich das Fangband und
der Gassack kann sein volles Volumen, insbesondere seine volle Tiefe einnehmen.
Die Abnäher
können
je nach Modulausführung
so ausgebildet sein, daß sie
vor oder nach dem Schließen
der Abströmöffnung aufreißen. Sind mehrere
Reißnahtabnäher über die
Länge des
Fangbands verteilt, so können
diese je nach gewünschter Entwicklung
der Gassackkontur so beschaffen sein, daß sie zeitgleich oder zeitversetzt
aufreißen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 einen
schematischen Teilschnitt durch eine Beifahrerseite eines Kraftfahrzeugs,
wobei die Entfaltung eines Gassacks behindert ist;
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2 einen
schematischen Teilschnitt durch die Beifahrerseite des Kraftfahrzeugs
aus 1, wobei die Entfaltung des Gassacks nicht behindert
ist;
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3 eine
perspektivische Ansicht des Gassacks eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls
in einer ersten Ausführungsform;
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4 eine
perspektivische Ansicht des Gassacks eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls
in einer zweiten Ausführungsform;
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5 eine
perspektivische Ansicht des Gassacks eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls
in einer dritten Ausführungsform;
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6 eine
perspektivische Ansicht des Gassacks eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls
in einer vierten Ausführungsform,
wobei vorgesehene Abströmöffnungen
freigegeben sind;
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7 eine
perspektivische Ansicht des Gassacks eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls
in der vierten Ausführungsform,
wobei vorgesehene Abströmöffnungen
verschlossen sind;
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8 eine
perspektivische, schematische Teilansicht des erfindungsgemäßen Gassackmoduls in
der vierten Ausführungsform;
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9a eine perspektivische Ansicht des Gassacks
eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls
in einer fünften
Ausführungsform,
wobei ein Fangband des Gassacks gerafft ist;
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9b einen schematischen Teilschnitt durch
ein erfindungsgemäßes Gassackmodul
gemäß der fünften Ausführungsform,
wobei die Abströmöffnung freigegeben
ist;
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10a eine perspektivische Ansicht des Gassacks
eines erfindungsgemäßen Gassackmoduls
in der fünften
Ausführungsform,
wobei die Fangbandraffung nach 9a aufgelöst ist;
und
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10b einen schematischen Teilschnitt durch
ein erfindungsgemäßes Gassackmodul
gemäß der fünften Ausführungsform,
wobei die Abströmöffnung verschlossen
ist.
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Die 1 und 2 zeigen
die Beifahrerseite eines Kraftfahrzeugs mit einer Armaturentafel 10, einer
Windschutzscheibe 12 und einem Insassen 14. Der
Insasse 14 ist durch einen männlichen und einen weiblichen
Dummy in verschiedenen Sitzpositionen angedeutet. In die Armaturentafel 10 ist
ein Gassackmodul eingebaut, von dem ein Gasgenerator 16,
ein Modulgehäuse 18 mit
einer Abströmöffnung 20 und zugeordneter
Verschlußvorrichtung 22 sowie
ein Gassack 24 schematisch dargestellt ist.
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Das
Gassackmodul ist auf der Oberseite der Armaturentafel 10 nahe
der Windschutzscheibe 12 eingebaut („top-mount"-Modul). Derartige Module lösen zunehmend
sog. „mid-mount"-Module ab, die mittig,
im Bereich eines Handschuhfachs der Armaturentafel, angeordnet sind
und deren Gassack sich direkt in Richtung auf den Insassen zu entfaltet.
Entfaltete Gassäcke
von midmount-Modulen haben im Fahrzeuglängsschnitt eine eher symmetrische
Form, wohingegen Gassäcke
von top-mount-Modulen eine unsymmetrische Form aufweisen (2).
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Der
Gassack 24 umfaßt
eine zumeist aus Textilgewebe bestehende Gassackwandung 26 und ein
Fangband 28, welches wenigstens abschnittsweise entlang
der Gassackwandung 26 geführt ist und ebenfalls aus einem
Textilgewebe bestehen kann. Zur Führung des Fangbands 28 sind
an der Gassackwandung 26 Laschen 30 vorgesehen.
Die Laschen 30 sind vorzugsweise aus dem Textilgewebe der Gassackwandung 26 hergestellt
und mit dieser vernäht.
In den 1 und 2 ist das Fangband 28 mit
einem ersten Ende 32 des Fangbands am Modulgehäuse 18 befestigt,
durch die Laschen 30 geführt und mit einem zweiten Ende 34 an
der Verschlußvorrichtung 22 befestigt.
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Die
Verschlußvorrichtung 22 ist
im vorliegenden Fall eine Entlüftungsklappe,
könnte
aber beispielsweise auch als Schieber ausgeführt sein. In ihrer Ausgangsstellung
ist die Verschlußvorrichtung 22 so
ausgebildet, daß die
Abströmöffnung 20 freigegeben
ist.
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Die
Länge des
Fangbands 28 ist genau so festgelegt, daß es bei
einer unbehinderten Entfaltung des Gassacks 24 die Verschlußvorrichtung 22 betätigt, d.h.
die Entlüftungsklappe
zuzieht, so daß die Abströmöffnung 20 verschlossen
ist. Die optimale Fangbandlänge
kann also bei voll entfaltetem Gassack 24 über eine
Längenmessung
von einem Angriffspunkt des ersten Fangbandendes 32 über die Führungslaschen 30 an
der Gassackwandung 26 bis zum Angriffspunkt des zweiten
Fangbandendes 34 an der geschlossenen Entlüftungsklappe
bestimmt werden. In den meisten Fällen ist das Fangband 28 geringfügig kürzer ausgeführt, um
die Entlüftungsklappe
entgegen dem Gassack-Innendruck mit einer andauernden Zugkraft zuverlässig geschlossen
zu halten. Die Gassackwandung 26 wird dann an den Stellen,
an denen die Laschen 30 des Fangbands 28 angreifen,
nach innen, ins Innere des Gassacks 24 gezogen. Im voll
entfalteten Zustand weist der Gassack 24 also von außen gesehen
kleine Einbuchtungen in den Punkten auf, in denen die Laschen 30 befestigt
sind.
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Kann
sich der Gassack 24 infolge eines eingebauten Kindersitzes
(nicht gezeigt) oder des nach vorne gebeugten Insassen 14 nicht
voll entfalten, so bleibt das Fangband 28 schlaff und die
Abströmöffnung 20 frei
(1). Durch die Abströmöffnung 20 kann Gas
entweichen, wodurch die Entfaltungsgeschwindigkeit des Gassacks 24 nachläßt und der
für den
Rückhaltefall
schlecht positionierte Insasse 14 geschont wird.
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In
einer optimalen Sitzposition des Insassen 14 bzw. ohne
eingebauten Kindersitz kann sich der Gassack 24 mit höherer Geschwindigkeit
voll entfalten (2) und seine optimalen Rückhaltewerte
in Bezug auf Entfaltungsgeschwindigkeit, Gassackvolumen und Gassackhärte erreichen.
Die Verschlußvorrichtung 22 wird
während
des Entfaltungsvorgangs betätigt,
so daß die
Abströmöffnung 20 verschlossen ist
und kein Gas aus dieser Abströmöffnung 20 austreten
kann.
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Die
Gassackwandung 26 läßt sich
im entfalteten Zustand des Gassacks 24 in einen vorderen Wandungsabschnitt 36,
der dem Insassen 14 zugewandt ist, und einen hinteren Wandungsabschnitt 38 unterteilen,
der dem Insassen 14 abgewandt ist. Für den vollständig entfalteten
Gassack 24 soll die nahezu senkrecht verlaufende, gestrichelte
Linie in den 1 und 2 als Trennlinie
dieser Wandungsabschnitte 36, 38 verstanden werden.
Im vorliegenden Fall ist das Fangband 28 im wesentlichen über seine gesamte
Länge an
der Gassackwandung 26 geführt, wobei sich das Fangband 28 vom
hinteren Wandungsabschnitt 38 über den vorderen Wandungsabschnitt 36 bis
wieder zurück
zum hinteren Wandungsabschnitt 38 erstreckt.
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Die 3 zeigt
den Gassack 24 in einer schematischen, perspektivischen
Ansicht, wobei die Gassackwandung 26 transparent dargestellt
ist, um das innenliegende Fangband 28 erkennen zu können. Die
Fangbandführung
ist in den 1 bis 3 identisch.
Das erste Ende 32 des Fangbands ist am hinteren Wandungsabschnitt 38 oder
am Modulgehäuse 18 befestigt
und das zweite Ende 34 an der Verschlußvorrichtung 22, die
in 3 nicht mehr dargestellt ist. Außerdem liegt
das Fangband 28 im entfalteten Zustand des Gassacks 24 im
wesentlichen in einer vertikalen Ebene, im vorliegenden Fall in
der XZ-Ebene. Dies bedeutet, daß der
Gassack 24 im Bereich des Fangbandverlaufs über seine
gesamte Höhe
(Ausdehnung in Z-Richtung) auf Entfaltungshindernisse reagiert,
indem die Abströmöffnung 20 nicht
verschlossen wird.
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Die 4 zeigt
eine zweite Ausführungsform,
bei der das erste Ende 32 und das zweite Ende 34 des
Fangbands 28 am hinteren Wandungsabschnitt 38 oder
am Modulgehäuse 18 befestigt
sind. Zusätzlich
ist ein Zugband 40 vorgesehen, wobei ein erstes Zugbandende 42 relativ
mittig am Fangband 28 und ein zweites Zugbandende 44 an
der Verschlußvorrichtung 22 angreift.
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Außerdem liegt
das Fangband 28 in 4 im entfalteten
Zustand des Gassacks 24 im wesentlichen in einer horizontalen
Ebene (XY-Ebene). Dies bedeutet, daß der Gassack nur auf einem
begrenzten Höhenbereich,
nämlich
etwa der Höhe
des umlaufenden Fangbands 28, dafür aber auf der gesamten Breite
(Y-Ausdehnung) des
Gassacks 24 auf Entfaltungshindernisse reagiert, indem
die Abströmöffnung frei
bleibt.
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Bei
der ersten Ausführungsform
gemäß den 1 bis 3 kann
zwar einerseits auf das Zugband 40 verzichtet werden, andererseits
existiert bei der Betätigung
der Verschlußvorrichtung 22 ein
höherer
Reibungseinfluß.
In der ersten Ausführungsform
nach 3 maß das
Fangband 28 nämlich
von seinem festen, ersten Ende 32 über die ganze Länge des
Fangbands 28 bis zur Verschlußvorrichtung 22 gestrafft
werden. Bei der zweiten Ausführungsform nach 4 erfolgt
die Straffung von beiden Enden 32, 34 des Fangbands 28 bis
zum Angriffspunkt des Zugbands 40, also etwa über die
halbe Länge
des Fangbands 28. Ferner ist das Zugband 40 im
entfalteten Zustand des Gassacks 24 vorzugsweise so angeordnet,
daß es
sich im wesentlichen von einem Zentrum des vorderen Wandungsabschnitts 36 durch den
Gassack 24 in Richtung zum Modulgehäuse 18 erstreckt,
wodurch eine gute Zugübertragung
zur Verschlußvorrichtung 22 gegeben
ist. Dies schafft eine größere Flexibilität hinsichtlich
Art und Lage der Verschlußvorrichtung 22.
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Die 5 zeigt
eine dritte Ausführungsform, in
der zusätzlich
zur zweiten Ausführungsform
aus 4 ein zweites Fangband 46 vorgesehen
ist, das im entfalteten Zustand des Gassacks 24 im wesentlichen
in einer vertikalen Ebene liegt.
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Die
Ausführungsformen
der 3 bis 5 sind beispielhaft zu verstehen,
das Fangband 28 muß keineswegs
in einer horizontalen oder vertikalen Ebene liegen, sondern kann
in weiteren Ausführungsformen
auch unter beliebigen anderen Winkeln angeordnet sein.
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In
den 6 bis 8 ist eine vierte Ausführungsform
des Gassackmoduls dargestellt, die sich von den vorhergehenden Ausführungsformen
hauptsächlich
darin unterscheidet, daß die
Abströmöffnung 20 außerhalb
des Modulgehäuses 18,
in der Gassackwandung 26 des Gassacks 24 vorgesehen
ist. Im folgenden wird auf weitere Besonderheiten eingegangen und
ansonsten auf die Beschreibung der anderen Ausführungsformen verwiesen.
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Die 6 zeigt,
analog zu 1, den an einer freien Entfaltung
gehinderten Gassack 24. In diesem Fall wird das Fangband 28 nicht
gestrafft, die vorgesehenen Abströmöffnungen 20 bleiben
frei.
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Der
Gassack 24 in 7 konnte sich, analog zu 2,
ungehindert entfalten; das Fangband 28 wurde gestrafft
und hat die Verschlußvorrichtung 22 so
betätigt,
daß die
Abströmöffnungen 20 in 7 verschlossen
sind. Da die Abströmöffnungen 20 in
einem flexiblen Teil der Gassackwandung 26 gebildet sind,
ist es zur besseren Abdichtung der Abströmöffnungen 20 vorteilhaft,
wenn die Verschlußvorrichtung 22 ebenfalls
flexibel ist. Geeignet ist beispielsweise ein flexibler Gewebelappen,
der sich der Randkontur der Abströmöffnungen 20 gut anpassen
kann. Die Verschlußvorrichtung 22 ist
im Ausgangszustand so fixiert, daß die Abströmöffnungen 20 frei sind.
Hierzu ist die Verschlußvorrichtung 22 beispielsweise,
wie in 6 gezeigt, an einer Schwenkachse A umgeklappt
und an der Gassackwandung 26 durch eine Reißnaht 45 angeheftet.
Alternativ kann sie mittels einer an der Gassackwandung 26 ausgebildeten
Tasche fixiert sein, in die sie hineingesteckt ist, oder sie kann „zieharmonikaartig" gefaltet und durch
eine Reißnaht
fixiert sein. Wesentlich ist, daß die Verschlußvorrichtung 22 bei
einer entsprechenden Zugkraft im Fangband 28 betätigt wird.
Dabei wird die Fixierung gelöst
und die Verschlußvorrichtung 22 vor die
Abströmöffnungen 20 bewegt,
so daß die
Abströmöffnungen 20 im
wesentlichen verschlossen sind. Wird als Verschlußvorrichtung 22 ein
flexibler Textillappen verwendet, so ist es aus Dichtigkeitsgründen vorteilhaft,
wenn das mit dem Textillappen verbundene Ende 34 des Fangbands 28 aufgespaltet,
d.h. so geteilt ist, daß es
an zwei Stellen des Textillappens angreift (6 und 7),
um ihn zuverlässig
vor die Abströmöffnungen 20 zu
ziehen.
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Die 8 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt
der 6, wobei zusätzlich
das Modulgehäuse 18 sowie
der Gasgenerator 16 mit einer Generatorausströmöffnung 48 dargestellt
ist. Im Bereich dieser Generatorausströmöffnung 48 und der
Abströmöffnungen 20 ist
im Inneren des Gassacks 24 ein Gaslenksegel 50 vorgesehen,
welches eine freie Gasströmung
zur Befüllung
des Gassacks 24 behindert und für einen schnellen Druckaufbau
im Bereich der Abströmöffnungen 20 sorgt.
Damit unterstützt das
Gaslenksegel 50 ein Abblasen von Generatorgas durch die
Abströmöffnungen 20 in
den Fahrzeuginnenraum, solange die Abströmöffnungen 20 freigegeben
sind. Das Gaslenksegel 50 ist im vorliegenden Beispiel
ein rechteckiges Gewebesegel, welches an zwei gegenüberliegenden
Seiten am Modulgehäuse 18 bzw.
an der Gassackwandung 26 befestigt ist und zur Befüllung des
Gassacks 24, wie in 8 durch
Pfeile angedeutet, seitlich umströmt werden kann.
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In
einer fünften
Ausführungsform
des Gassackmoduls gemäß den 9 und 10 ist
das Fangband 28 zu Beginn der Gassackentfaltung durch Reißnahtabnäher 52 abschnittsweise
gerafft. Auch in der Beschreibung dieser fünften Ausführungsform wird lediglich auf
die Besonderheiten eingegangen und ansonsten auf die Beschreibung
der übrigen
Ausführungsformen
verwiesen.
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Die 9a zeigt, analog zu den 1 und 6,
den an einer freien Entfaltung gehinderten Gassack 24,
wobei das Fangband 28 abschnittsweise gerafft bleibt. Die
Zugkraft im Fangband 28 reicht zum Schließen der
Abströmöffnung 20 (9b) und/oder zum Aufreißen der
Reißnahtabnäher 52, um
die Fangbandraffung aufzuheben, nicht aus.
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Analog
zu den 2 und 7 ist der Gassack 24 in
der 10a voll entfaltet. Das anfänglich geraffte
und somit verkürzte
Fangband 28 (9a) schnürt den Gassack 24 ein
und zwingt ihm eine erste, breite Entfaltungskontur auf, die für eine gute
Insassenankopplung sorgt und folglich für die Rückhaltung des Fahrzeuginsassen
vorteilhaft ist. Durch das Aufreißen der Reißnahtabnäher 52 verlängert sich das
Fangband 28, und der Gassack 24 kann sein volles
Volumen, insbesondere seine volle Tiefe einnehmen (10a).
Als Gassacktiefe wird dabei die Ausdehnung in X-Richtung, also in
Aufprallrichtung des Insassen 14 bezeichnet, als Gassackbreite
die Ausdehnung senkrecht dazu, in YZ-Ebene. Neben dem Aufreißen der
Reißnahtabnäher 52 reicht
die Zugkraft im Fangband 28 auch aus, um die Abströmöffnung 20 zu
schließen
(10b), wobei die Reißnahtabnäher 52 so
ausgebildet sein können,
daß sie gleichzeitig
mit dem Schließen
der Abströmöffnung 20 oder
zeitversetzt dazu aufreißen.
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In
den 9b und 10b sind
die Abströmöffnungen 20 als Öffnungen
im Modulgehäuse 18 dargestellt.
Selbstverständlich
können
die einzelnen Ausführungsformen
jedoch beliebig kombiniert werden, so daß die Abströmöffnungen 20 auch im
Bereich der flexiblen Gassackwandung 26 vorgesehen sein
können.
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In
einer Ausführungsform
ist der Gasgenerator 16 zweistufig ausgebildet, wobei während der
ersten Stufe die Rückhalteposition
des Insassen 14 bestimmt wird. Befindet sich der Insasse 14 in
guter Rückhalteposition,
so werden bereits in dieser Stufe die Abströmöffnungen 20 mittels
dem Fangband 28 geschlossen. Mit dem Zünden der zweiten Stufe kann
der Gassack 24 dann schnell und ohne Abströmverluste
sein volles Rückhaltevolumen
einnehmen. Eventuell vorhandene Reißnahtabnäher 52 sind vorzugsweise
so ausgelegt, daß sie
erst bei Zündung
der zweiten Stufe aufgerissen werden und eine Entfaltung des Gassacks 24 von
der ersten, breiten Entfaltungskontur auf sein maximales Volumen,
insbesondere seine maximale Tiefe zulassen. Bei vorhandenem Kindersitz
oder ungeeigneter Rückhalteposition
des Insassen 14 wird die zweite Stufe gar nicht erst ausgelöst oder
das Gas der zweiten Stufe wird durch die weiterhin offenen Abströmöffnungen 20 abgeblasen.