DE102006024792B3 - Verfahren zur Schaffung einer Wärmedämmung für Fassaden im Bereich eines Fensters - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung sieht ein Verfahren zur Schaffung einer Wärmedämmung für Fassaden 7 im Bereich eines Fensters 6 vor. Dabei werden herkömmliche quaderförmige Dämmplatten derart punktsymmetrisch zurechtgeschnitten, dass daraus zwei spiegelbildliche Dämmplattenteile entstehen, welche links und rechts am Fenster an der Fassade 7 befestigt werden können.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schaffung einer Wärmedämmung für Fassaden im Bereich eines Fensters nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Bei der Erfindung geht es um ein Dämmsystem unter Verwendung von handelsüblichen Dämmplatten, beispielsweise Polystyrol, Holzplatten oder Steinwolle. Speziell soll diese Wärmedämmung im Bereich von Fenstern angeordnet werden, wobei die Fensterbänke der Fenster stets leicht schräg nach unten geneigt sind.
- Bislang werden die Bereiche um die Fenster sowie Fensterbänke vor Ort von den Handwerkern aus den üblichen Dämmplatten (Maß 50 × 100 cm) zurechtgestückelt. Hierbei ist eine absolute Paßgenauigkeit nicht erreichbar. Somit besteht kein optimaler Wärmeschutz und die Gefahr von Kältebrücken. Darüber hinaus entsteht relativ viel Verschnitt bei den Dämmplatten, was sich negativ auf die Materialkosten aufgrund des Abfalls auswirkt.
- Die
DE 202 21 117 U1 zeigt eine Wärme- und/oder Schalldämmung für Fassaden im Bereich einer Gebäudeöffnung, nämlich einer Fensteröffnung, der eingangs angegebenen Art. Zu diesem Zweck sind Dämmstoffelemente aus Mineralfasern vorgesehen, welche plattenförmig ausgebildet sind. Diese werden derart aus einer größeren Ausgangsplatte zurechtgeschnitten, so daß sie um die Fensteröffnung herum anbringbar sind und diese entsprechend umrahmen. - Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Schaffung einer Wärmedämmung für Fassaden im Bereich eines Fenster zu schaffen, wobei insbesondere die Paßgenauigkeit der Wärmedämmplatten und somit die Wärmedämmung als solche verbessert werden soll und wobei weiterhin der Arbeitsaufwand und der Materialverschnitt minimiert werden soll.
- Die technische Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
- Dadurch ist ein Dämmsystem geschaffen, welches einerseits eine hohe Paßgenauigkeit der Dämmplatten und somit eine optimale Wärmedämmung gewährleistet. Die Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Dämmplatten nicht vor Ort von Hand von den Handwerkern zurechtgeschnitten werden, sondern speziell zugeschnitten als Set angeliefert werden. Dies hat den Vorteil, daß die Dämmplatten sehr exakt zurechtgeschnitten werden können. Es ist dann lediglich erforderlich, am Verwendungsort die exakt vorgefertigten Dämmplatten an der Fassade anzubringen. Ausgegangen wird dabei von einer herkömmlichen, flachen, quaderförmigen Dämmplatte. Die Grundidee der flächenmäßigen Ausbildung der beiden Dämmplattenteile besteht darin, daß die zurechtgeschnittene Dämmplatte zwei Schenkel definiert, wobei der erste, schmale Schenkel sich senkrecht erstreckend seitlich am Fenster befindet, während der zweite, restliche Schenkel sich unterhalb des Fensters befindet. Entstehende Schnitteile werden dabei so wiederverwendet, daß der Verschnitt zum einen – wenn überhaupt – nur minimal ist und zum anderen das bestehende Dämmraster wieder aufgenommen und somit einfach weitergeführt werden kann. Die Grundidee beim Zurechtschneiden der Dämmplatten liegt darin, daß die hinsichtlich ihrer Oberfläche rechteckige Dämmplatte bezüglich der Mitte punktsymmetrisch geschnitten wird. Dadurch erhält man zwei spiegelbildliche Dämmplattenteile, welche beidseits des Fensters rechts und links an der Fassade angeordnet werden können. In der Praxis wird dabei an der Fassade unterhalb des Fensters zunächst ganz unten eine (oder mehrere) Lagen von Dämmplatten befestigt. Darüber werden dann die Fensterelemente angebracht, wie sie zuvor aus einer Ausgangs-Dämmplatte hergestellt worden sind. Dabei werden die Dämmplattenteile höhenmäßig zusätzlich so zurechtgeschnitten, daß sie mit den darunter befindlichen Dämmplatten paßgenau sind. Somit handelt es sich beim erfindungsgemäßen Verfahren um ein speziell zugeschnittenes Baukastensystem zur Fassadendämmung im Bereich der Fenster. Das System besteht aus handelsüblichen Dämmplatten insbesondere aus Polysterol in den Maßen 50 × 100 cm in verschiedenen Stärken. Die so zurechtgeschnittenen Dämmplatten zeichnen sich durch ein Winkelsystem aus, welches den derzeitigen Dämmstandard qualitativ erheblich verbessert. Beim Verarbeiten wird zudem eine erhebliche Zeitersparnis gegenüber der herkömmlichen Verfahrensweise im Bereich der Fenster-Wärmedämmung erzielt. Durch das "Baukastensystem" entsteht kaum Verschnitt. Das Baukastensystem mit Schrägschnitt ermöglicht dem Handwerker ein äußerst effizientes Arbeiten und bedeutet somit eine enorme Zeitersparnis pro Fenster. Somit wird insgesamt bei optimiertem Arbeitsaufwand eine erhebliche Verbesserung des Dämmwirkungsgrades im Bereich der Fenster durch Paßgenauigkeit, erzielt durch den speziellen Schrägschnitt erreicht. Auch werden beispielsweise Rißbildungen, hervorgerufen durch Kältbrücken, oder Abrisse an den Fensteröffnungen vermieden. Die mittelbare Folge aufgrund der Verbesserung der Wärmedämmung ist die Vermeidung von Schimmelpilzen. Durch das Baukastensystem resultiert eine Materialeinsparung und somit eine weitestgehende Vermeidung von Verschnitt und Abfall.
- Schließlich resultiert aus dem erfindungsgemäßen Dämmsystem eine maßgebliche Zeit- und damit Kostenersparnis durch Paßgenauigkeit und komfortable Verarbeitung.
- Gemäß der Weiterbildung in Anspruch 2 kann eine zusätzliche Aussparung zur Aufnahme des seitlichen Endes der Fensterbank vorgesehen sein. Dadurch wird die Paßgenauigkeit weiter deutlich verbessert, weil insbesondere die Fensterbank die an sich rechteckige Kontur des Fensters stört.
- Eine weitere bevorzugte Weiterbildung schlägt gemäß Anspruch 3 die Verwendung eines Schrägschnitts vor. Hintergrund ist, daß die Fensterbänke in der Regel geneigt sind. Durch einen speziellen Schrägschnitt in diesem Bereich wird eine absolute Paßgenauigkeit für alle Fenstertypen im Bereich dieser Fensterbänke gewährleistet.
- Eine weitere Weiterbildung schlägt gemäß Anspruch 4 vor, daß die beiden Dämmplattenteile zusätzlich noch zurechtgeschnitten werden, um eine Anpassung an die Höhe des Fensters über dem Boden sowie bezüglich anderer Gegebenheiten vornehmen zu können. Hintergrund ist dabei, daß auf der Baustelle im Bereich des Fensters zunächst ausgehend vom Boden mindestens eine erste Lage von Dämmplatten an der Fassade befestigt wird, so daß die darüber befindlichen Dämmplatten für den Fensterbereich bezüglich ihrer Höhe angepaßt werden müssen. Dieses Zurechtschneiden der Dämmplattenteile kann dabei auf der Baustelle vor Ort erfolgen. Der Vorteil besteht darin, daß dadurch ein geringer Verschnitt entsteht, weil die zusätzlich abgeschnittenen Dämmplattenbereiche weiterverwendet werden. Außerdem ermöglicht die richtige Anwendung, daß ohne weitere Zuschnitte im Raster weitergedämmt werden kann.
- Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Dämmsystems wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
-
1 eine Dämmplatte, welche für den unteren Bereich des Fensters in zwei Dämmplattenteile zurechtgeschnitten worden ist (mit zwei Längsschnittdarstellungen links und rechts); -
2 eine Dämmplatte, welche für den oberen Bereich des Fensters in zwei Dämmplattenteile zurechtgeschnitten worden ist (mit zwei Längsschnittdarstellungen links und rechts); -
3 eine Ansicht der Fassade mit einem Fenster mit angebrachten Dämmplatten ohne Brandschutz; -
4 eine Dämmplatte für den Brandschutzschnitt in einer Ansicht sowie in einer Seitenansicht (rechts); -
5 das Brandschutzmaterial im Zuschnitt mit drei Teilen; -
6 eine perspektivische Ansicht eines L-förmigen Winkels mit selbstklebender Rückseite; -
7 eine Ansicht der Fassade mit einem Fenster mit angebrachten Dämmplatten mit Brandschutz; -
8 eine Schnittdarstellung durch die Darstellung in7 . - Die in
1 dargestellte Dämmplatte1 in handelsüblichen Maßen aus Polystyrol wird bezüglich der zentralen Mitte M punktsymmetrisch geschnitten, so daß daraus die beiden Dämmplattenteile2 ,2' entstehen, wie dies in1 dargestellt ist. - Dabei ist jeweils eine Aussparung
3 vorgesehen, welche der späteren Aufnahme einer Fensterbank dient. - Weiterhin ist in den beiden Längsschnittdarstellungen links und rechts bezüglich der mittleren Darstellung erkennbar, daß die in der mittleren Zeichnung horizontale Linie einen Schrägschnitt
4 aufweist. Dieser Schrägschnitt4 ist an die Neigung der späteren Fensterbank angepaßt. - Die beiden Dämmplattenteile
2 ,2' weisen jeweils zwei Schenkel5 ,5' auf, wobei der erste Schenkel schmal ausgebildet ist und sich senkrecht nach oben erstreckt, während der zweite Schenkel5' relativ breit ausgebildet ist und sich unterhalb des Fensters befindet. - Während die Dämmplatte
1 in1 für den unteren Bereich des Fensters vorgesehen ist, ist in2 die Dämmplatte1 für den oberen Bereich des Fensters vorgesehen. Der Unterschied besteht darin, daß bei der Dämmplatte1 in2 keine Aussparung3 vorgesehen ist. - Die Funktionsweise ist wie folgt:
Die Dämmplatten1 der1 und2 werden entsprechend zurechtgeschnitten. Sie dienen der Wärmedämmung im Bereich eines Fensters6 einer Fassade7 , wobei das Fenster6 unten eine horizontal verlaufende Fensterbank8 aufweist. - Da die beiden Dämmplatten
1 in den1 und2 punktsymmetrisch geschnitten sind, sind sie derart spiegelbildlich ausgebildet, daß sie links und rechts des Fensters6 an der Fassade7 angebracht werden können. Dabei ist der Zuschnitt der Dämmplatte1 in1 insbesondere so, daß durch die Aussparung3 der seitlichen Auskragung der Fensterbank8 Rechnung getragen wird. Ebenso wird durch den Schrägschnitt4 der Neigung der Fensterbank8 Rechnung getragen. - Da sich die Wärmedämmung nicht nur auf die beiden vorbeschriebenen Dämmplatten
1 mit ihren beiden Dämmplattenteilen2 ,2' beschränkt, sondern daß weiterhin herkömmliche rechteckige Dämmplatten1 angebracht werden müssen, sind die Dämmplatten1 der1 und2 noch entsprechend vor Ort zurechtzuschneiden, wie dies in3 durch die gestrichelten Linien angedeutet ist. Die dadurch entstandenen Abschnitte9 werden wiederverwendet und – wie durch die Pfeile angedeutet – weiterverwendet. Die Größe der Abschnitte9 hängt dabei davon ab, wie weit die Dämmplatten1 unten vom Boden her senkrecht nach oben reichen. - Die Ausführungsvariante in den
4 bis8 stellt die zusätzliche Anbringung eines Brandschutzes dar. - In
4 ist dabei eine Dämmplatte1 dargestellt, welche eine Ausnehmung10 für die späteren Brandschutzelemente11 aufweist. -
5 zeigt ein derartiges Brandschutzelement11 , welches aus einem größeren Element in drei Stücke zurechtgeschnitten worden ist. -
6 zeigt ein L-förmiges Profil12 , welches mit einer selbstklebenden Rückseite versehen ist. - Die Funktionsweise ist wie folgt:
In7 ist erkennbar, daß im unteren Bereich des Fensters die Dämmplatten1 der1 in der vorbeschriebenen Weise angebracht werden. - Zur Anbringung des Brandschutzes wird zunächst das selbstklebende L-förmige Profil
12 oberhalb des Fensters angeordnet, so daß auf dem horizontal abstehenden Schenkel die Brandschutzelemente11 befestigt werden können. Anschließend werden die zurechtgeschnittenen Dämmplatten1 der4 befestigt. Auch hier müssen wieder Abschnitte9 abgetrennt und an anderen Stellen positioniert werden. -
- 1
- Dämmplatte
- 2, 2'
- Dämmplattenteile
- 3
- Aussparung
- 4
- Schrägschnitt
- 5, 5'
- Schenkel
- 6
- Fenster
- 7
- Fassade
- 8
- Fensterbank
- 9
- Abschnitt
- 10
- Ausnehmung
- 11
- Brandschutzelement
- 12
- L-förmiges Profil
- M
- Mitte
Claims (4)
- Verfahren zur Schaffung einer Wärmedämmung für Fassaden (
7 ) im Bereich eines Fensters (6 ), wobei flache quaderförmige Dämmplatten (1 ) entsprechend zurechtgeschnitten und an der Fassade (7 ) befestigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dämmplatte (1 ) vorgefertigt derart in zwei identische, L-förmige Dämmplattenteile (2 ,2' ) zurechtgeschnitten wird, daß die Schnittlinie bezüglich dem zentralen Mittelpunkt (M) der Dämmplatte (1 ) punktsymmetrisch verläuft, daß die beiden daraus entstandenen identischen Dämmplattenteile (2 ,2' ) bezüglich der Mittelsenkrechten des Fensters (6 ) auf beiden Seiten links und rechts des Fensters (6 ) spiegelsymmetrisch angebracht werden, daß der eine Schenkel (5 ) des Dämmplattenteils (2 ,2' ) seitlich am Fenster (6 ) angeordnet wird und daß der andere Schenkel (5' ) des Dämmplattenteils (2 ,2' ) unterhalb des Fensters (6 ) angeordnet wird. - Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß im Übergangsbereich zwischen den beiden Schenkel (
5 ,5' ) eine zusätzliche Aussparung (3 ) zur Aufnahme des seitlichen Endes einer Fensterbank (8 ) des Fensters (6 ) ausgespart wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß derjenige Schenkel (
5' ) des Dämmplatenteils (2 ,2' ), der sich unterhalb einer Fensterbank (8 ) befindet, mit einem Schrägschnitt (4 ) versehen wird, welcher der Neigung der Fensterbank (8 ) angepaßt ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Dämmplattenteil (
2 ,2' ) wenigstens ein Abschnitt (9 ) abgeschnitten wird, welcher dazu verwendet wird, daß er an dem verbliebenen Dämmplattenteil (2 ,2' ) angefügt wird.
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