EP0006098B1

EP0006098B1 - Verfahren zur Herstellung von Gipskartonplatten mit mindestens einer abgeschrägten Stirnseite

Info

Publication number: EP0006098B1
Application number: EP19780200359
Authority: EP
Inventors: Roger Jacquemyn
Original assignee: Gyproc Benelux NV
Current assignee: Gyproc Benelux NV
Priority date: 1978-05-17
Filing date: 1978-12-11
Publication date: 1981-09-23
Also published as: DE2861203D1; EP0006098A1; ATA848578A; BE867143A; AT359251B

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Gipskartonbauplatte mit mindestens einem abgeschrägten stirnseitigen Rand, wobei in die entsprechende Stirnseite ein Schlitz über die Gesamtlänge des abzuschrägenden Randes gemacht wird und darauf der derart erhaltene gabelförmige Rand zusammengedrückt wird.
Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, daß die Anwendung von Gipskartonbauplatten in Baugewerbe beachtliche Vorteile bietet zu den herkömmlichen Verfahren bei der Herstellung von Wänden u. dgl., sowie bei deren Verkleidung. Gipskartonbauplatten werden heutzutage allgemein bei der Vorfertigung und bei Erneuerungsarbeiten, sowie als Verkleidungsmaterial für vorhandene Wände, Decken usw. angewendet und gelten heute allgemein als ein ideales Material für den Bau von Scheidewänden in Bürogebäuden, Geschäftshäusern, Wohnungen, Werkstätten usw.
Dank ihren verhältnismäßig großen Abmessungen eignen die Gipskartonbauplatten sich meistens für eine schnelle und tadellose Montage. Außerdem bieten sie den großen Vorteil feuersicher zu sein und eine bessere Wärmeleitungszahl als die herkömmlichen Materialien zu haben.
Eine Gipskartonbauplatte besteht im wesentlichen aus einem zwischen zwei kräftigen Kartonplatten eingeschlossenen Gipskern. Meistens ist die vordere Kartonschicht um die Längsseiten der Platte umgeschlagen zwecks Verhinderung des Abbröckelns der Gipsschicht an diesen Seiten.
Um das Aussehen nach der Montage zu verbessern werden die Platten üblicherweise mit abgeschrägten Längsseiten gefertigt, derart, daß die Fugen zwischen zwei Platten hinterher praktisch vollkommen unsichtbar gemacht werden können.
Die Stirnseiten derartiger Platten sind wegen der kontinuierlichen Herstellung derselben aber rechtwinklig abgeschliffen mit dem Nachteil, daß in bestimmten Fällen, z. B. wenn zwei Platten mit ihren Stirnseiten gegeneinander liegen oder wenn beispielsweise eine Stirnseite an einer Decke anliegt, das Unsichtbarmachen der Fugen Schwierigkeiten bietet und Spezialmaßnahmen erfordert. In derartigen Fällen wurde gemäß der US-A-1 672 099 ein Schlitz in die Stirnseite eingebracht und die geschlitzte Stirnseite wurde durch Nägel zusammengedrückt, derart, daß sich eine oder mehr oder weniger abgeschrägte Seite ergab, die es ermöglichte dasselbe Fugverfahren wie im Fall zweier sich mit ihren Längsseiten berührender Platten anzuwenden.
Das Vernageln eines Teiles der Plattenstirnseite bietet aber Schwierigkeiten. Ein derartiger Eingriff erfordert ja die Beschädigung eines Teiles der Schutzkartonschichten mit allen daraus entstehenden Nachteilen. Außerdem erweist es sich als unmöglich auf diese Weise eine tadellose, regelmäßige Abschrägung zu erhalten, da im Bereich eines Nagels die Stirnseite mehr zusammengedrückt wird als im Bereich zwischen zwei Nägeln. Die Folgen davon sind nicht nur ein ungleichmäßiges Aussehen, sondern überdies eine weniger schöne Fertigstellung der aus derartigen Platten zusammengebauten Wände, da das betreffende Verfahren die Herstellung tadelloser Fugen sehr erschwert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Gipskartonbauplatten zu schaffen, wodurch eine gleichmäßige Abschrägung der Stirnseiten der Gipskartonbauplatten der eingangs umschriebenen Art ohne Schädigung der beiden Kartonschichten an der betreffenden Stelle ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schlitz durch einen Sägeschnitt hergestellt und vor dem Zusammendrücken des Randes wenigstens teilweise mit einem geeigneten Klebemittel oder Zement angefüllt wird, durch das die beiden Teile des Randes maßhaltig miteinander verbunden werden.
Dieses Verfahren eignet sich für eine besonders einfache und leichte Herstellung von Gipskartonbauplatten mit gleichmäßig abgeschrägter Stirnseite, welche sämtliche Vorteile bieten wie die bekannten Platten mit abgeschrägten Längsseiten.
Die Kennzeichen und Vorteile der Erfindung werden in den nachstehenden Zeilen durch die eingehende Beschreibung einer Vorzugsausführungsweise erläutert. Diese ohne irgendeine einschränkende Absicht gegebene Beschreibung findet an Hand der beiliegenden Zeichnung statt, wo

die Abbildung 1 eine erfindungsgemäße eingesägte Stirnseite einer Gipskartonbauplatte im Querschnitt wiedergibt;
die Abbildung 2 die Stirnseite der auf der Abbildung 1 gezeichneten Gipskartonbauplatte nach Zusammendrücken gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls im Querschnitt wiedergibt;
die Abbildung 3 eine Alternativausführungsweise der Stirnseite der Gipskartonbauplatte gemäß der Abbildung 1 erläutert; und
die Abbildung 4 die Stirnseite der Platte gemäß der Abbildung 3 nach Zusammendrücken wiedergibt.

Wie bereits oben gesagt werden gemäß den herkömmlichen Herstellungsverfahren die Stirnseiten einer Gipskartonbauplatte 1 wegen der kontinuierlichen Herstellung derselben fast immer rechtwinklig abgeschnitten. Dies hat zur Folge, daß, wenigstens über den größten Teil der Gesamtbreite der Platte 1, die Kartonschichten 2 und 3 an der Stirnseite 4 eben sind, im Gegensatz zu den Längsseiten wo sie konvergent sind.
Um jetzt gemäß der Erfindung eine Abschrägung an einer Stirnseite 4 einer Gipskartonbauplatte 1 zu erhalten, genügt es, nach der Herstellung derselben einen genügend tiefen und breiten Sägeschnitt 5 in der Platte 1 ab ihrer Stirnseite 4 und über ihre Gesamtbreite zu machen. Die Tiefe h und die Breite d dieses Sägeschnittes 5 sind veränderliche, gemäß dem endgültigen Neigungswinkel a des abgeschrägten Randes 6 zu wählende Parameter (Abb. 2). Das Einschneiden bzw. Einsägen der Stirnseite 4 der Platte 1 kann entweder unverzüglich nach der Herstellung derselben im Werk am Fließband, oder hinterher an der Baustelle durch das mit der Montage der Platten 1 beauftragte Personal stattfinden.
Im vorliegenden Fall läßt sich das gabelige, aus den Kartonschichten 2 und 3 und den Teilen 7 und 8 des Gipskernes 9 bestehende eingeschnittene Ende der Stirnseite 4 erfindungsgemäß zusammendrücken oder zusammenfalten, derart, daß sich ein abgeschrägter Rand (Abb. 2) ergibt.
Zur Verbesserung der Maßhaltigkeit ist der Sägeschnitt 5 in der Stirnseite 4 der Platte 1 ganz oder teilweise mit einem geeigneten Klebmittel oder Zement 10 anzufüllen, zwecks Sicherung einer tadellosen Adhäsion zwischen den konvergierenden Teilen 7 und 8 des abgeschrägten Randes 6.
Selbstverständlich muß der Sägeschnitt 5 sich nicht notwendigerweise ganz genau in der Mitte der Stirnseite 4 der Gipskartonbauplatte 1 befinden und kann er oft mit ebensovielen Vorteilen auch in der Nähe einer der beiden Kanten gemacht werden, wie es die Abbildung 3 zeigt. Im durch die Abbildung 3 erläuterten Fall liegt der Sägeschnitt 5 tatsächlich nicht in der Mittelebene und ist die Dicke des Teiles 7 des Gipskernes 9 bedeutend kleiner als die des Teiles 8.
Aus dem Vorhergesagten zeigt sich also, daß zwischen bestimmten Grenzen die Form und die Lage des Sägeschnittes 5 in der Stirnseite 4 nicht sehr kritisch sind. Es ist aber immer darauf zu achten, daß beim Einschneiden bzw. Einsägen der Platte 1 die Kartonschichten 2 und 3 nicht beschädigt werden.
Die Erfindung eignet sich selbstverständlich für die verschiedenartigsten Abänderungen und Anpassungen des vorherbeschriebenen Verfahrens vorausgesetzt natürlich daß ihr Rahmen nicht überschritten wird.

Claims

Verfahren zur Herstellung von Gipskartonbauplatten (1) mit mindestens einem abgeschrägten stirnseitigen Rand (6), wobei in die entsprechende Stirnseite (4) ein Schlitz über die Gesamtlänge des abzuschrägenden Randes (6) gemacht wird und darauf der derart erhaltene gabelförmige Rand zusammengedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz durch einen Sägeschnitt (5) hergestellt und vor dem Zusammendrücken des Randes wenigstens teilweise mit einem geeigneten Klebmittel oder Zement (10) angefüllt wird, durch das die beiden Teile (7, 8) des Randes (6) maßhaltig miteinander verbunden werden.