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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht den Vorteil der vorläufigen Anmeldungen
mit den Seriennummern 60/680,588 vom 13. Mai 2005 sowie 60/722,686
und 60/722,821 vom 30. September 2005.
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Hintergrund
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Fahrzeuge mit Neigungssteuersystemen.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Fahrzeuge mit primären und
sekundären
Neigungssteuersystemen, die mit einem Fahrzeugneigungs-Aufhängungssystem
verbunden sind, um die Fahrzeugstabilität zu erhöhen.
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Bestimmte
Typen von Fahrzeugen sind in bestimmten Betriebsmodi instabil (neigen
verstärkt zu
einem seitlichen Kippen). Zum Beispiel kann ein dreirädriges Fahrzeug,
das eine Rollachsenartikulation gestattet, instabil werden, wenn
der Schwerpunkt des Fahrzeugs über
der Rollachse liegt. Bei einem normalen Betrieb werden viele derartige
Instabilitäten
durch die Verwendung eines Regelungssystems (zum Beispiel eines
elektrohydraulischen oder elektromechanischen Systems) kompensiert,
das Elemente der Fahrzeugsysteme umfasst oder mit denselben verbunden
ist (zum Beispiel mit Elementen des Fahrzeug-Aufhängungssystems),
die in Reaktion auf ein Signal von einer Steuereinheit betätigt werden können. Auf
der Basis einer Rückmeldung
von den Elementen und Sensoren des Fahrzeugssystems zu der Steuereinheit
betätigen
Signale aus der Steuereinheit die entsprechenden Elemente des Fahrzeugsystems,
um die Haltung des Fahrzeugs zu stabilisieren. Zum Beispiel können Fahrzeugneigungs-Steuersysteme verursachen,
dass sich der Körper
des Fahrzeugs in einer Kurve neigt, um die Stabilität des Fahrzeugs
während
der Kurvenfahrt zu erhöhen.
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In
hydraulisch aktivierten Neigungssteuersystemen kann unter Umständen keine
korrekte Funktion gewährleistet
werden, wenn die hydraulische Steuerung (aufgrund eines normalen
Herunterfahrens des Systems, eines Energieversorgungsverlusts des
Fahrzeugs oder hydraulischen Systems, eines Leckens des Hydraulikflüssigkeit
usw.) ausfällt. In
diesem Fall ist es wünschenswert,
dass das Fahrzeug zu einer aufrechten Haltung (ohne Neigung) zurückgeführt wird,
bis die hydraulische Steuerung wieder hergestellt werden kann. Es
ist weiterhin wünschenswert,
dass die Haltung des Fahrzeugs während
des Ausfalls der hydraulischen Steuerung möglichst stabil ist.
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Zusammenfassung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein sekundäres
Neigungssteuersystem zum Steuern eines Neigungswinkels von wenigstens
einem Teil eines Fahrzeugs angegeben. Das Neigungssteuersystem umfasst
eine Energiespeichereinrichtung zum Speichern von Energie für das Betreiben
des Neigungssteuersystems, einen Stabilisierungsmechanismus, der
mit der Energiespeichereinrichtung und dem Teil des Fahrzeugs verbunden
ist, um die aus der Energiespeichereinrichtung erhaltene Energie auf
den Teil des Fahrzeugs anzuwenden und dadurch den Neigungswinkel
des Teils des Fahrzeugs anzupassen, und eine Verbindung, die mit
der Energiespeichereinrichtung und dem Stabilisierungsmechanismus
verbunden ist, um Energie aus der Energiespeichereinrichtung zu
dem Stabilisierungsmechanismus zu übertragen. Das sekundäre Neigungssteuersystem
steuert den Neigungswinkel des Teils des Fahrzeugs, wenn keine Steuerung
des Neigungswinkels durch das primäre Neigungssteuersystem vorliegt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt gibt die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug mit einer
Fahrzeug-Aufhängungsvorrichtung
und einer Fahrzeug-Neigungsteuersystem an, das mit der Fahrzeug-Aufhängungsvorrichtung
verbunden ist, um die Neigung wenigstens eines Teils des Fahrzeugs
zu steuern, wobei die Aufhängungsvorrichtung
unabhängig
von dem Fahrzeug-Neigungssteuersystem betrieben
werden kann.
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Andere
Aspekte der Erfindung werden durch die folgende ausführliche
Beschreibung und die beigefügten
Zeichnungen verdeutlicht.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines dreirädrigen Motorrads mit einer
neigungsfähigen vorderen
Aufhängung,
die mit einem sekundären Neigungssteuersystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung verbunden ist.
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2 ist
eine Seitenansicht des dreirädrigen Motorrads
von 1.
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3 ist
eine Vorderansicht des dreirädrigen Motorrads
von 1 und zeigt das dreirädrige Motorrad in einer aufrechten
Position.
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4 ist
eine Vorderansicht des dreirädrigen Motorrads
von 1 und zeigt das dreirädrige Motorrad in einer geneigten
Position.
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5 ist
eine vergrößerte perspektivische Ansicht
der vorderen Aufhängung
des dreirädrigen Motorrads
von 1.
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6 ist
eine perspektivische Explosionsansicht der vorderen Aufhängung des
dreirädrigen
Motorrads von 5.
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7 ist
eine grafische Wiedergabe einer potentiellen Energiefunktion, die
den Fahrzeugzustand während
des Betriebs eines primären
Neigungssteuersystems des Fahrzeugs zeigt.
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8 ist
eine grafische Wiedergabe einer potentiellen Energiefunktion eines
sekundären
Neigungssteuersystems, das bei einer Deaktivierung oder Fehlfunktion
des primären
Neigungssteuersystems betrieben werden kann.
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9 ist
eine perspektivische Explosionsansicht einer Ausführungsform
des sekundären
Neigungssteuersystems für
das dreirädrige
Motorrad von 1.
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10 ist
eine Teilquerschnittansicht des sekundären Neigungssteuersystems von 9,
wobei sich das dreirädrige
Motorrad in einer geneigten Position befindet.
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11 ist
eine 10 ähnliche
Ansicht, wobei sich das dreirädrige
Motorrad in einer aufrechten Position befindet.
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12 zeigt
eine resultierende potentielle Energiefunktion, die durch das Anwenden
der in dem sekundären
Neigungssteuersystem von 9 gespeicherten Energie auf
das Fahrzeugsystem erhalten wird, wobei die potentielle Energiefunktion
von 8 effektiv mit der potentiellen Energiefunktion von 7 kombiniert
wird.
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13 ist
eine schematische Darstellung eines Hydrauliksystems zum Betätigen der
primären und
sekundären
Neigungssteuersysteme des dreirädrigen
Motorrads von 1.
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Ausführliche
Beschreibung
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Bevor
Ausführungsformen
der Erfindung im Detail erläutert
werden, soll darauf hingewiesen werden, dass die Erfindung in ihrer
Anwendung nicht auf die Konstruktions- und Anordnungsdetails der
Komponenten in der folgenden Beschreibung und in den beigefügten Zeichnungen
beschränkt
ist. Die Erfindung kann durch andere Ausführungsformen realisiert bzw.
ausgeführt
werden. Weiterhin ist zu beachten, dass die hier verwendete Terminologie
beschreibend und nicht einschränkend
aufzufassen ist. Wenn von „enthalten", „umfassen" oder „aufweisen" gesprochen wird,
ist darunter zu verstehen, dass die danach genannten Einheiten oder
andere äquivalente und
zusätzliche
Einheiten vorgesehen sein können. Soweit
nicht anders spezifiziert, sind unter „montierten", „verbundenen" und „gehaltenen" Beziehungen direkte
und indirekte Montagen, Verbindungen und Halterungen zu verstehen.
Weiterhin ist die Bezeichnung „verbunden" nicht auf physikalische
oder mechanische Verbindungen beschränkt. Unter einem „Neigungswinkel" des Fahrzeugs ist
hier der Winkel zu verstehen, mit dem sich ein neigungsfähiger Teil des
Fahrzeugs in Bezug auf eine Straße oder andere Fläche neigt,
auf der das Fahrzeug fährt.
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1 und 2 zeigen
ein dreirädriges
Motorrad 10 mit einem Motor 12, einem Lenker 14,
einen Rahmen 16, einem einzelnen Hinterrad 20,
einem ersten und einem zweiten Vorderrad 22, 24 und
einem sekundären
Neigungssteuersystem 26. Das Hinterrad 20 ist
drehbar an einem hinteren Teil des Rahmens 16 montiert,
und die Vorderräder 22, 24 sind über ein
Neigungsaufhängungssystem 18 mit dem
Rahmen 16 verbunden. Der Rahmen 16 umfasst einen
vorderen Balken 40 und einen Hauptbalken 42, die
den vorderen Teil des Rahmens 16 definieren. Der vordere
Balken 40 ist mit dem Hauptbaken 42 verbunden,
um das gesamte Aufhängungssystem 18 zu
versteifen und zu stärken.
Der Motor 12 ist mit dem Hinterrad 20 über eine
Antriebsanordnung (nicht gezeigt) zum Antreiben des dreirädrigen Motorrads 10 verbunden.
Der Lenker 14 ist schwenkbar mit dem vorderen Teil des
Rahmens 16 und mit den Vorderrädern 22, 24 über ein
Lenksystem zum steuerbaren Drehen der Vorderräder 22, 24 verbunden.
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Die
gezeigte Ausführungsform
ist für
ein dreirädriges
Motorrad 10 mit zwei lenkbaren Vorderrädern 22, 24 und
einem einzelnen angetriebenen Hinterrad 20 vorgesehen.
Es ist jedoch zu beachten, dass das Aufhängungssystem und die Neigungssteuersysteme
der vorliegenden Erfindung auch in einem Fahrzeug mit zwei Hinterrädern und
einem einzelnen Vorderrad verwendet werden können. Außerdem können in anderen Ausführungsformen
das Aufhängungssystem
und die Neigungssteuersysteme auch für die Vorderräder, die
Hinterräder
oder sowohl die Vorder- als auch die Hinterräder in einem Fahrzeug mit vier
Rädern
wie etwa einem ATV-Fahrzeug verwendet werden.
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3 ist
eine Vorderansicht des dreirädrigen Motorrads 10 von 1 und
zeigt das neigungsfähige
Aufhängungssystem 18 in
einer aufrechten Position. Diese Position entspricht der Ausrichtung
des Aufhängungssystems 18,
wenn das dreirädrige
Motorrad 10 geradlinig auf einem flachen Untergrund fährt. 4 ist
eine Vorderansicht des dreirädrigen Motorrads 10 in
einer geneigten Haltung. Diese Ansicht zeigt, wie das Aufhängungssystem 18 ausgerichtet
ist, wenn das dreirädrige
Motorrad 10 eine Kurve fährt. Es ist zu beachten, dass
zur Hervorhebung der unterschiedlichen Positionen des Aufhängungssystems 18 in 3 und 4 die
Positionen des Lenkers 14 und der Räder 22, 24 jeweils
in der gleichen zentrierten Position gezeigt sind. Während die
Positionen des Lenkers 14 und der Räder 22, 24 in 3 korrekt
wiedergegeben sind, sollten sie in 4 jeweils
zu oder in der Kurvendrichtung geschwenkt und gedreht sein.
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Unter
einem „neigungsfähigen Aufhängungssystem" ist hier ein Aufhängungssystem
zu verstehen, das eine Neigung eines Teils des Fahrzeugs gestattet,
wobei die Neigung in Reaktion auf Kräfte, die während einer Kurvenfahrt auf
das Fahrzeug wirken, durch ein aktives oder passives Neigungssteuersystem
im Fahrzeug vorgesehen wird.
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5 und 6 sind
jeweils eine perspektivische Ansicht und eine perspektivische Explosionsansicht
des Neigungsaufhängungssystems 18.
Das Neigungsaufhängungssystem 18 umfasst
einen Querbalken 30, obere Steuerarme 32, untere
Steuerarme 34, Federdämpfer 36 und
Spindeln 44. Die Spindeln 44 umfassen jeweils
obere und untere Stifte 102, 100 sowie eine Einrichtung
zum drehenden Verbinden eines der Vorderräder 22, 24 wie
etwa ein Loch 101 zum Aufnehmen einer Radachse 103.
Der Aufbau der Spindel 44 ist dem Fachmann wohlbekannt.
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Der
Querbalken 30 ist starr und bleibt während des Betriebs des dreirädrigen Motorrads 10 im wesentlichen
horizontal. Der Querbalken 30 weist einen zentralen Schwenkpunkt 60,
Endschwenkpunkte 62 und dazwischen liegende Schwenkpunkte 64 auf. In
der Ausführungsform
von 5 und 6 ist der Querbalken 30 unter
Verwendung einer Keilwelle 61 (9) schwenkbar
mit einem Teil des Hauptbalkens 42 an dem zentralen Schwenkpunkt 60 verbunden. Es
können
jedoch auch andere Verfahren zum Verbinden des Querbalkens 30 mit
dem Hauptbalken 42 verwendet werden. Der zentrale Schwenkpunkt 60 ist derart
positioniert, dass er einer Längsmittellinie
des dreirädrigen
Motorrads 10 entspricht, und definiert eine Schwenkachse,
die parallel zu der Fahrzeugmittellinie ausgerichtet ist. Die Endschwenkpunkte 62 sind
schwenkbar mit den oberen Schwenkpunkten 70 auf den Federdämpfern 36 verbunden.
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Die
unteren Steuerarme 34 sind an einem Ende mit Zapfen 80 verbunden
und sind ausgebildet, um den unteren Stift 100 an den Spindeln 44 aufzunehmen.
Diese Zapfen 80 erlauben, dass die Aufhängung unabhängig vom Lenken der Räder betrieben werden,
indem sich die Spindeln unabhängig
von der Position der unteren Steuerarme 34 schwenken und drehen
können.
Die zwei verbleibenden Enden der unteren Steuerarme 34 umfassen
vordere und hintere Schwenkpunkte 82, 84, die
schwenkbar mit dem Hauptbalken 42 verbunden sind. Der zentrale Schwenkpunkt 86 ist
zentral auf den unteren Steuerarmen 34 angeordnet und ist
ausgebildet, um die unteren Schwenkpunkte 72 schwenkbar
auf den Federdämpfern 36 zu
verbinden.
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Die
obere Steuerarme 32 weisen ebenfalls Zapfen 80 auf,
die drehbar mit einem Ende verbunden sind und ausgebildet sind,
um den oberen Stift 102 auf den Spindeln 44 aufzunehmen.
Diese Zapfen 80 gestatten, dass die Aufhängung unabhängig von dem
Lenken der Räder
betrieben wird. Die zwei verbliebenen Enden der oberen Steuerarme 32 umfassen
vordere und hintere Schwenkpunkte 90, 92, die schwenkbar
mit dem Hauptbalken 42 verbunden sind.
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In
der gezeigten Ausführungsform
ist der Querbalken 30 zwischen den vorderen und hinteren Schwenkpunkten 90, 92 auf
den oberen Steuerarmen 32 positioniert. In anderen Ausführungsformen kann
der Querbalken 30 vor den vorderen Schwenkpunkten 90,
hinter den hinteren Schwenkpunkten 92 oder mit einer anderen
Position als den oberen Steuerarmen 32 (d.h. mit einem
anderen Balken) verbunden sein.
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Wie
oben genannt, umfassen die Federdämpfer 36 obere und
untere Schwenkpunkte 70, 72, die den Querbalken 30 mit
den unteren Steuerarmen 34 verbinden. Die Federdämpfer 36 umfassen
ein Stoßdämpfungsglied,
das durch eine Vorspannungsglied umgeben ist. Dieser Typ von Federdämpfer 36 ist
dem Fachmann wohlbekannt, sodass er hier nicht näher erläutert wird. Alternative Ausführungsformen können ein
anderes Verfahren für
das Vorspannen und Stoßdämpfen wie
etwa Blattfedern, Spiralfedern oder Luftfedern verwenden.
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Ein
erstes bzw. primäres
Fahrzeug-Neigungssteuersystem bestimmt die Haltung oder Ausrichtung
der Fahrzeugbalken 40 und 42 in Bezug auf die
Fläche,
auf der das Fahrzeug ruht. Wie in 6 gezeigt,
umfasst das primäre
Neigungssteuersystem hydraulische Stellglieder 38, 39 mit
oberen und unteren Schwenkpunkten 110, 112. Bei
der gezeigten Ausführungsform
sind die oberen Schwenkpunkte 110 der hydraulischen Stellglieder 38, 39 schwenkbar
mit den Zwischenschwenkpunkten 64 auf dem Querbalken 30 an
einer Position zwischen dem zentralen Schwenkpunkt 60 und
einem der Endschwenkpunkte 62 verbunden. In anderen Ausführungsformen
können
die hydraulischen Stellglieder 38, 39 schwenkbar
mit den Endschwenkpunkten 62 verbunden sein und die Blattdämpfer 36 schwenkbar
mit dem Querbalken 30 an einer Position zwischen dem zentralen
Schwenkpunkt 60 und einem der Endschwenkpunkte 62 verbunden
sein. Die hydraulischen Stellglieder 38, 39 und
die Federdämpfer
können
auch schwenkbar mit anderen Punkten entlang des Querbalkens 30 verbunden
sein.
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Die
hydraulischen Stellglieder 38 der gezeigten Ausführungsform
umfassen einen Zylinder mit oberen und unteren Fluidöffnungen 114, 116.
Ein Kolben (nicht in 6 gezeigt) ist am Ende einer
Welle 118 in jedem Zylinder vorgesehen. Wenn ein Hydraulikfluid
durch eine Hydraulikpumpe (nicht gezeigt) in die obere Fluidöffnung 114 drückt, wird
der innere Kolben nach unten gedrückt und zieht sich die Welle 118 zurück. Während dies
geschieht, wird Hydraulikfluid aus der unteren Fluidöffnung 116 nach
außen
in ein Reservoir (nicht in 6 gezeigt)
gedrückt.
Wenn das Hydraulikfluid in die untere Fluidöffnung 116 gedrückt wird,
wird der interne Kolben nach oben gedrückt und fährt die Welle 118 aus.
Während
dies geschieht, wird Hydraulikfluid aus der oberen Fluidöffnung 114 nach
außen
in das Reservoir gedrückt.
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Das
Lenksystem umfasst Spindeln 44, Zugstangen 46 und
einen Lenkkasten 48. Der Lenker 14 ist mit dem
Lenkkasten 48 derart verbunden, dass wenn ein Bediener
den Lenker 14 dreht, sich eine Ausgangswelle (nicht gezeigt)
an dem Lenkkasten 48 dreht. Die Ausgangswelle ist schwenkbar
mit einem ersten Ende jeder Zugstange 46 verbunden. Das
zweite Ende jeder Zugstange 46 ist schwenkbar mit einer
der Spindeln 44 verbunden. Wenn sich die Ausgangswelle
an dem Lenkkasten 48 dreht, folgen die Zugstangen 46,
ziehen eine Spindel 44 und drücken die andere. Die Spindeln 44 sind
drehbar mit den oberen und unteren Steuerarmen 32, 34 durch obere
und untere Stifte 102, 100 verbunden. Durch die
von den Zugstangen 46 eingeleitete Drück- oder Zugaktion werden die Spindeln 44 und
damit die vorderen Räder 22, 24 um
die oberen und unteren Stifte 102, 100 gedreht.
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Die
hydraulischen Stellglieder 38, 39 steuern die
Ausrichtung des dreirädrigen
Motorrads 10 während
des normalen Betriebs. Wenn eine Kurve gefahren wird, verlängert sich
eines der hydraulischen Stellglieder 38, 39, während sich
das andere verkürzt,
sodass das dreirädrige
Motorrad 10 zu der geneigten Position von 4 versetzt
wird. Wenn das dreirädrige
Motorrad 10 die Kurvenfahrt beendet, bringen die hydraulischen
Stellglieder 38, 39 das dreirädrige Motorrad 10 zu
der vertikalen Ausrichtung von 3 zurück.
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Die
hydraulischen Stellglieder werden durch ein elektronisches Steuersystem
bzw. eine elektronische Steuereinheit (ECU) gesteuert (in 13 gezeigt).
Die Konfiguration der elektronischen Steuereinheit ist aus dem Stand
der Technik bekannt. In einer Ausführungsform umfasst die elektronische
Steuereinheit eine programmierbare digitale Computervorrichtung
mit einem Prozessor, einem ROM, einen RAM und einer Ein-/Ausgabevorrichtung,
die mit Sensorelementen (nicht gezeigt) und betätigbaren Elementen des Fahrzeugs
verbunden ist, um Eingangssignale zu empfangen und Ausgangssignale auszugeben.
Die elektronische Steuereinheit steuert und führt ein Steuerprogramm aus,
während
das Fahrzeug in Verwendung ist. Die Sensorelemente stellen Steuerdaten
für die
ECU bereit. Die ECU empfängt
Eingangssignale von den Fahrzeugsensoren (zum Beispiel Signale zu
der Fahrzeug-Straßengeschwindigkeit,
dem Lenkwinkel des Motorradlenkers usw.) und gibt Ausgangssteuersignale
zu den betätigbaren
Elementen des Fahrzeugs in Reaktion auf die Eingangssignale aus.
Beispiele für
die ECU-Ausgaben sind ein Strom für die Energieversorgung eines
Solenoids, das zum Betätigen
von einem oder mehreren Ventilen PCV1-PCV4 verwendet wird, oder
ein Steuersignal, das die Zufuhr von gewünschten Strömen zu den Solenoiden zur Folge
hat. Eine typische Steuereinheit ist in dem US-Patent Nr. 6564219
beschrieben, das hier unter Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Die
im wesentlichen horizontale Ausrichtung des Querbalkens 30 wird
durch den Einfluss der Federdämpfer 36 aufrechterhalten.
Die unteren Steuerarme 34 sind mit den Vorderrädern 22, 24 über die Spindeln 44 und über die
Federdämpfer 36 mit
dem Querbalken 30 verbunden. Die vorderen Räder 22, 24 und
damit die unteren Steuerarme 34 bleiben während des
normalen Betriebs im wesentlichen parallel zu der Straße. Die
Straße
ist allgemein im wesentlichen über
die Breite des dreirädrigen
Motorrads 10 eben, sodass wenn die beiden Vorderräder 22, 24 bei
einer Kurvenfahrt oder einer geradlinigen Fahrt in Kontakt mit der
Straße
sind, die Federdämpfer 36 den
Querbalken 30 zu einer Ausrichtung vorspannen, die im wesentlichen
parallel zu der Straße
ist. Die hydraulischen Stellglieder 38, 39 verbinden
den Rahmen 16 mit dem Querbalken 30 und steuern
die Neigung des dreirädrigen
Motorrads 10. Wenn die hydraulischen Stellglieder 38, 39 ausfahren,
drücken sie
den Rahmen 16 von dem Querbalken 30 weg, um eine
Neigung einzuleiten. Die auf den Querbalken wirkende Vorspannungskraft
aus den Federdämpfern 36 erzeugt
ein größeres Moment
um den zentralen Schwenkpunkt 86 als die hydraulischen
Stellglieder 38, 39, sodass ein Ausfahren der
hydraulischen Stellglieder 38, 39 den Rahmen 16 in
Bezug auf den Balken 30 bewegt.
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Die
oben beschrieene Verwendung von hydraulischen Stellgliedern 38, 39 bietet
mehrere Vorteile für
dreirädrige
Motorräder.
Weil erstens die Neigung des dreirädrigen Motorrads 10 durch
die hydraulischen Stellglieder 38, 39 gesteuert
wird, können
die oberen und unteren Steuerarme 32, 34, die Federdämpfer 36 und
die Lenkkomponenten normal und unabhängig von der Neigung des dreirädrigen Motorrads
funktionieren. Auf diese Weise kann das dreirädrige Motorrad 10 Unebenheiten
bei einer Kurvenfahrt so kompensieren, als ob es geradlinig fahren
würde,
sodass auch bei einer Kurvenfahrt eine konsistente Aufhängungsaktion
vorgesehen wird.
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Wie
zuvor genannt, sollte bei einem Ausfall, einer Deaktivierung oder
einer Fehlfunktion des primären
Neigungssteuersystems das Fahrzeug zu einer aufrechten Haltung (ohne
Neigung) zurückgeführt werden
und diese aufrechterhalten werden, bis die hydraulische Steuerung
wieder aufgenommen werden kann. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn
diese aufrechte Haltung des Fahrzeugs bei Abwesenheit der hydraulischen
Steuerung möglichst
stabil ist.
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Eine
Instabilität
in der Haltung des Fahrzeugs kann als eine relativ größere Menge
der in der Haltung des Fahrzeugsystems gespeicherten potentiellen
Energie aufgefasst werden. 7 ist eine
grafische Wiedergabe einer potentiellen Energiefunktion, die den
Fahrzeugzustand während
des Betriebs des primären
Neigungssteuersystems beschreibt. In 7 wird die
Stabilität
als eine potentielle Energiefunktion des Fahrzeugsystems in einem
statischen Fall (d.h. wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit gleich null
ist) beschrieben, wobei eine niedrigere potentielle Energie des
Systems eine stabilere Ausrichtung des Fahrzeugs bedeutet. In 7 ist
die potentielle Energie des Fahrzeugsystems als eine Funktion des durch
das Fahrzeug-Neigungssteuersystem vorgesehenen Neigungswinkels des
Fahrzeugs gezeigt. Wie in 7 gezeigt,
ist die potentielle Energie des Fahrzeugsystems bei größeren Neigungswinkeln
relativ niedriger, weil der Schwerpunkt des Fahrzeugs zu einer niedrigeren
Position verschoben ist. Im Gegensatz ist eine relativ weniger stabile
Fahrzeughaltung in 7 durch eine relativ maximale
potentielle Energie des Systems wiedergegeben, die auftritt, wenn
sich das Fahrzeug in der aufrechten und zentrierten Position befindet.
Bei einem Neigungswinkel von null Grad (d.h. wenn sich das Fahrzeug
in einer aufrechten Position befindet), ist der Schwerpunkt des
Fahrzeugs am höchsten
Punkt und ist die potentielle Energie des Fahrzeugsystems relativ
hoch.
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Es
ist also bei einem Ausfall, einer Fehlfunktion oder einer Deaktivierung
des primären
Neigungssteuersystems vorteilhaft, einen vorbestimmten Neigungswinkel
des Fahrzeugs zu erreichen, der einer aufrechten Position des Fahrzeugs
nahe ist und bei dem das Fahrzeugsystem eine relativ geringe potentielle
Energie aufweist. In der vorliegenden Erfindung wird dies bewerkstelligt,
indem ein sekundäres Neigungssteuersystem
verwendet wird, das den Fahrzeugkörper nach einem Ausfall, einer
Fehlfunktion oder einer Deaktivierung des primären Neigungsteuersystems zu
einem gewünschten
vorbestimmten Neigungswinkel bringt. Allgemein hängt die durch das sekundäre Neigungssteuersystem
zum Anpassen des Neigungswinkels zu einem vorbestimmten Wert für eine maximale
Stabilität
angewendete Energie von der Differenz zwischen dem aktuellen Neigungswinkel
des Fahrzeugs und dem gewünschten
vorbestimmten Neigungswinkel des Fahrzeugs ab. Das sekundäre Neigungssteuersystem speichert
eine Energiemenge, die ausreicht, um einen Teil des Fahrzeugs zu
dem gewünschten
vorbestimmten Neigungswinkel für
die Stabilität
zurückzuführen.
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In
einer besonderen Ausführungsform
zur Erläuterung
der Prinzipien der vorliegenden Erfindung ist es wünschenswert,
dass das Fahrzeugsystem eine relativ geringe potentielle Energie
aufweist, wenn sich das Fahrzeug in einer aufrechten Position befindet
(d.h. wenn das Fahrzeug einen Neigungswinkel von ungefähr null
aufweist) und auf einer im wesentlichen flachen Fläche ruht. 8 ist
eine grafische Wiedergabe einer potentiellen Energiefunktion eines
sekundären
Neigungssteuersystems gemäß der vorliegenden
Erfindung. 8 zeigt die Energie, die das
sekundäre
Neigungssteuersystem in das Fahrzeugsystem eingibt, um den Neigungswinkel
eines Teils des Fahrzeugs in Abhängigkeit
von dem Neigungswinkel des Teils des Fahrzeugs bei einem Ausfall
des primären
Neigungssteuersystems auf ungefähr
null anzupassen. Wie in 8 gezeigt, ist die durch das
sekundäre
Neigungssteuersystem eingegebene potentielle Energie am größten Fahrzeug-Neigungswinkel
am größten, denn
je größer die Differenz
zwischen dem tatsächlichen
Fahrzeug-Neigungswinkel und dem gewünschten vorbestimmten Neigungswinkel
für die
Fahrzeugstabilität
(in diesem Fall null Grad) ist, desto größer muss die durch das sekundäre System
zum Zurückführen des
Fahrzeugs zu dem gewünschten
vorbestimmten Neigungswinkel aufgewendete Energie sein.
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Die
zum Anpassen des Fahrzeug-Neigungswinkels (oder anderen Fahrzeug-Ausrichtungsparameters)
erforderliche Kraft kann über
eine aus einer Vielzahl von bekannten Einrichtungen auf das Aufhängungssystem übertragen
werden (zum Beispiel über
einen Kurbelmechanismus). Der tatsächlich verwendete Aufbau hängt von
den Besonderheiten der Anwendung und der Hydraulik-Schnittstelle des
Artikulationssystems ab.
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9 ist
eine Explosionsansicht einer Ausführungsform eines sekundären Neigungssteuersystems 26 gemäß der vorliegenden
Erfindung, das mit einem Querbalken 30 verbunden ist. Das
sekundäre Neigungssteuersystem 26 umfasst
allgemein eine Energiespeichereinrichtung zum Speichern von Energie
für das
Betätigen
des Neigungssteuersystems, einen mit der Energiespeichereinrichtung
und dem neigungsfähigen
Teil des Fahrzeugs verbundenen Stabilisierungsmechanismus, der eine
von der Energiespeichereinrichtung empfangene Energie auf den neigungsfähigen Teil
des Fahrzeugs anwendet, und eine mit der Energiespeichereinrichtung
und dem Stabilisierungsmechanismus verbundene Verbindung, die Energie
aus der Energiespeichereinrichtung zu dem Stabilisierungsmechanismus überträgt.
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In
der Ausführungsform
von 9 umfasst die Energiespeichereinrichtung einen
Leistungszylinder 132, der mit einem Teil des Hauptbalkens 42 unterhalb
des Rahmens 130 verbunden ist, wobei die Verbindung eine
Welle 134 umfasst und der Stabilisierungsmechanismus eine
Rollenanordnung 136 und einen Nocken 138 umfasst.
Wie in 9 gezeigt, ist ein Rahmen 130 mit einem
Teil des Hauptbalkens 42 in Nachbarschaft zu dem Querbalken 30 verbunden
und umfasst zwei parallele Platten 140, die sich vertikal
von einer Basis 142 erstrecken. Die Platten 140 sind
im wesentlichen identisch, wobei jedoch eine der Platten eine Aussparung 148 umfasst,
um eine volle Drehung des Winkelsensors 150 zu gestatten,
der mit dem Nocken 138 verbunden ist. Die beiden Platten 140 definieren
eine zentrale Öffnung 144, die
mit dem zentralen Schwenkpunkt 60 des Querbalkens 30 und
einem Führungsschlitz 146 für die Rollenanordnung 136 ausgerichtet
ist. Die durch jede Platte 140 definierte zentrale Öffnung 144 ist
ausgebildet, um die Keilwelle 61 unter Verwendung einer Hülse 152 drehend
zu halten. Der Führungsschlitz 146 erstreckt
sich vertikal unterhalb der zentralen Öffnung 144 und sieht
einen Begrenzungspfad für
die Rollenanordnung 136 vor.
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Der
Leistungszylinder 132 ist mit einem Teil des Hauptbalkens 42 unterhalb
des Rahmens 130 verbunden und ist weiterhin mit der Basis 142 des Rahmens 130 verbunden.
Der Leistungszylinder 132 umfasst ein Gehäuse 154,
erste und zweite Zylinder 156, 158, einen Kolben 160,
der innerhalb des ersten Zylinders 156 bewegt werden kann,
und eine Kappe 162, die den zweiten Zylinder 158 dichtet.
Die Zylinder 156, 158 sind in einer Fluidkommunikation über eine Öffnung (nicht
gezeigt) am Boden der Zylinder 156, 158. Der Umfang
des Kolbens 160 bildet eine Dichtung mit der Innenwand
des ersten Zylinders 156. Das Volumen des ersten Zylinders 156 über den Kolben
ist in einer Fluidkommunikation mit einem Hydrauliksystem 200 des
dreirädrigen
Motorrads 10, und der zweite Zylinder 158 (und
damit das Volumen des ersten Zylinders 156 unterhalb des
Kolbens 160) ist mit einem verdichtungsfähigen Fluid
wie etwa einem unter Druck stehenden Gas gefüllt. Die Energiequelle der
hier beschriebenen Ausführungsform
des sekundären
Neigungssteuersystems umfasst ein verdichtungsfähiges Fluid, wobei jedoch auch
andere alternative Energiequellen wie zum Beispiel ein hydraulisches
Subsystem oder ein Federsystems verwendet werden könnten.
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Die
Welle 134 ist an einem ersten Ende mit dem Kolben 160 verbunden
und ist an einem zweiten Ende mit der Rollenanordnung 136 verbunden,
sodass die lineare Bewegung des Kolbens 160 entlang einer
durch den ersten Zylinder 156 definierten Achse eine entsprechende
Bewegung der Rollenanordnung 136 veranlasst.
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Der
Leistungszylinder 132 umfasst eine Hydrauliköffnung 164,
einen Drucksensor 166 und einen Gasanschluss 168.
Die Hydrauliköffnung 164 gestattet,
dass der erste Zylinder 156 in eine Fluidkommunikation
mit dem Hydrauliksystem 200 des dreirädrigen Motorrads 10 gebracht
wird. Der Drucksensor 166 gestattet, dass der Druck in
dem ersten Zylinder 156 durch das elektronische Steuersystem überwacht
wird. Der Gasanschluss 168 gestattet, dass der zweite Zylinder 158 mit
dem unter Druck stehenden Gas gefüllt wird.
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Die
Rollenanordnung 136 umfasst drei einzelne Rollen 174, 176,
die durch eine Rollenwelle 170 miteinander verbunden sind.
Ein Rollenkörper 172 ist
mit dem zweiten Ende der Welle 134 verbunden und ausgebildet,
um die Rollenwelle 170 drehend zu halten. Die Rollen 174 an
den Enden der Rollenwelle 170 bewegen sich innerhalb der
Führungsschlitze 146 in
dem Rahmen 130. Die zentrale Rolle 176 ist ausgebildet,
um sich zu dem Nocken 138 zu bewegen, wenn sich der Kolben 160 in
dem ersten Zylinder 156 nach oben bewegt, und sich von dem
Nocken 138 zu entfernen, wenn sich der Kolben 160 in
dem ersten Zylinder 156 nach unten bewegt.
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Der
Nocken 138 umfasst eine zentrale Öffnung 178, eine Rollenvertiefung 180 und
zwei vorstehende Laschen 182. Die Keilwelle 61 erstreckt
sich durch die Öffnung 178,
um den Nocken 138 zwischen den zwei parallelen Platten 140 des
Rahmens 130 zu halten. Die Rollenvertiefung 180 ist
zwischen den vorstehenden Nockenlaschen 182 positioniert
und weist ein Profil auf, das der zentralen Rolle 176 entspricht.
Die Laschen 182 sind winkelig zueinander versetzt und umfassen
im wesentlichen identische Innenprofile, die für eine Verbindung mit der zentralen
Rolle 176 ausgebildet sind.
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10 und 11 sind
Schnittansichten des sekundären
Neigungssteuersystems 26 und zeigen das dreirädrige Motorrad 10 jeweils
in einer geneigten Position und in einer aufrechten Position. Weil
der Querbalken 30 und der Nocken 138 beide durch
die Keilwelle 61 gehalten werden, drehen sie sich nicht
in Bezug aufeinander. Wenn sich das dreirädrige Motorrad 10 neigt,
bleiben der Querbalken 30 und der Nocken 138 im
wesentlichen horizontal. Aus der Perspektive des Nockens 138 scheint
sich der Rest des dreirädrigen
Motorrads 10 um die Keilwelle 61 zu drehen. Dies
ist am besten in 10 zu sehen, wobei sich das
sekundäre
Neigungssteuersystem 26 um die Keilwelle 61 zu
drehen scheint, wenn sich das dreirädrige Motorrad 10 neigt.
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Wenn
das primäre
Neigungssteuersystem korrekt funktioniert, ist der Druck aus dem
Hydraulikfluid in dem ersten Zylinder 156 größer als
der Druck des verdichteten Gases in dem zweiten Zylinder 158. Dadurch
wird der Kolben 160 nach unten gedrückt und die Rollenanordnung 136 von
dem Nocken 138 gelöst,
um das sekundäre
Neigungsteuersystem 26 in die gelöste Position zu versetzen (10).
Wenn einer der oben genannten Ausfälle des Hydrauliksystems auftritt,
geht auch der Druck zu dem ersten Zylinder 156 verloren.
Deshalb kann sich das verdichtete Gas in dem zweiten Zylinder 158 erweitern
und den Kolben 160 nach oben drücken, wodurch das sekundäre Neigungssteuersystem 26 in
die verbundene Position versetzt wird, in der die Rollenanordnung 136 in
Kontakt mit dem Nocken 138 ist (11). Der Druck
aus dem verdichteten Gas ist ausreichend groß, sodass die zentrale Rolle 176 mit
einer ausreichenden Kraft gegen das innere Profil einer der Nockenlaschen 182 drückt, um
die zentrale Rolle 176 in die Nockenvertiefung 180 zu
drücken,
wodurch das dreirädrige
Motorrad 10 in einer aufrechte Position gebracht wird.
Solange das Hydrauliksystem nicht unter Druck gesetzt wird, ist
der Druck in dem zweiten Zylinder 158 größer als
der Druck in dem ersten Zylinder 156. Dadurch wird die
zentrale Rolle 176 mit der Nockenrollenvertiefung 180 verbunden
gehalten und wird eine Neigung des dreirädrigen Motorrads 10 verhindert.
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Falls
ein anderer Ausfall als ein Druckverlust des Hydrauliksystems auftritt,
kann die elektronische Steuereinheit zum Steuern des Hydrauliksystems 200 das
Pumpen des Hydraulikfluids aussetzen, sodass kein Hydraulikdruck
vorgesehen wird. Dadurch wird auch der Druck in dem ersten Zylinder 156 entspannt,
sodass das sekundäre
Neigungssteuersystem 26 funktionieren kann. Wenn das Hydrauliksystem
dann wieder unter Druck gesetzt wird, ist der Druck in dem ersten
Zylinder 156 wieder größer als der
Druck in dem zweiten Zylinder 158. Dadurch wird der Kolben 160 nach
unten gedrückt
und wird die Rollenanordnung 136 von dem Nocken 138 gelöst, sodass
das dreirädrige
Motorrad 10 normal betrieben werden kann.
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Die
vorstehend beschriebene Ausführungsform
ist ausgebildet, um einen Teil des dreirädrigen Motorrads zu einem Neigungswinkel
von ungefähr null
Grad (einer aufrechten Position) zu bringen, wenn das dreirädrige Motorrad
auf einer im wesentlichen ebenen Straßenfläche ruht. In diesem Fall drückt der
Kolben 160 die Rollenanordnung 136, sodass diese
rollend mit der konturierten Fläche
des Nockens 138 verbunden wird, bis die Rollenanordnung
entlang der konturierten Fläche
des Nockens zentriert ist. Die Rollen werden in der Vertiefung in der
Nockenfläche
aufgenommen, wenn ein Neigungswinkel von ungefähr null Grad erreicht wird. Der
durch den Kolben 160 ausgeübte Druck hält die Rollen in Position,
wodurch das sekundäre
Neigungssteuersystem in der Haltung mit dem Neigungswinkel von null
Grad gehalten wird und verhindert wi4d, dass sich das Fahrzeug aus
dieser Haltung neigt, um eine aufrechte Fahrzeugkonfiguration mit einer
relativ geringen potentiellen Energie vorzusehen.
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12 zeigt
eine resultierende potentielle Energiefunktion, die erhalten wird,
wenn die in dem sekundären
Neigungssteuersystem gespeicherte Energie angewendet wird, um den
Fahrzeugkörper zu
einer aufrechten Haltung zu bringen, in welcher der Neigungswinkel
ungefähr
gleich null ist (auf einer im wesentlichen ebenen Straßenfläche), wobei
die potentielle Energiefunktion von 7 effektiv
mit der potentiellen Energiefunktion von 8 kombiniert wird.
Wenn außerdem
der Fahrzeugkörper
zu einer aufrechten Position gebracht wird, wird der Fahrzeugkörper durch
das sekundäre
Neigungssteuersystem in der aufrechten Position gesperrt, um zu verhindern,
dass sich der Fahrzeugkörper
in einer lateralen Richtung neigt, während das erste Neigungssteuersystem
nicht funktioniert und das sekundäre Neigungssteuersystem verbunden
ist. Aus 3 wird deutlich, dass die aufrechte
Haltung des Fahrzeugs mit einem Neigungswinkel von null oder beinahe
null eine relativ stabile Haltung des Fahrzeugs ist, weil ein Neigungswinkel
des Fahrzeugs gleich null nur durch das Kippen des gesamten Fahrzeugs
erreicht werden kann, sodass eine Haltung des Fahrzeugs mit einer
relativ höheren
potentiellen Energie ermöglicht
wird, die durch die aufrechte Haltung mit einem Neigungswinkel von
null vorgesehen wird.
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Die
in 8 gezeigte Form der potentiellen Funktion des
sekundären
Systems kann durch eine Kombination aus einem Akkumulatordruck und
den Systemmechaniken (Nockenabmessungen usw.) gesteuert werden.
Die optimale Form der Funktion wird durch Faktoren wie etwa die
Haltung des Fahrzeugs nach einer Deaktivierung oder Fehlfunktion
des primären
Neigungssteuersystems und die gewünschte Endhaltung des Fahrzeugs
bestimmt. Eine potentielle Funktion für die Endfahrzeughaltung (durch
eine Kombination der potentiellen Funktionen von 7 und 8)
ist in 12 gezeigt. Die Form der kombinierten
Funktion in einer bestimmten Anwendung wird durch die gewünschte Endhaltung
des Fahrzeugs bestimmt.
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13 ist
eine schematische Wiedergabe des Hydrauliksystems 200 des
dreirädrigen
Motorrads. Das Hydrauliksystem 200 umfasst eine Pumpe 201,
ein Filter 202, vier Proportionalsteuerventile PCVl-PCV4,
ein Zentrierungsventil 204, ein Zentrierungsaktivierungsventil 206,
einen Drucksensor 208, einen Temperatursensor 250 und
ein Reservoir 220. 10 zeigt
auch, dass die hydraulischen Stellglieder 38, 39 obere
Fluidkammern 210, 211 und untere Fluidkammern 212, 213 umfassen.
Diese Fluidkammern werden durch einen beweglichen Kolben 214 definiert,
der starr mit einer Welle 216 verbunden ist.
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Das
durch die Pumpe 201 zu dem System 200 zugeführte unter
Druck stehende Hydraulikfluid geht zuerst durch das Filter 202,
um Verunreinigungen zu entfernen. Nach dem Durchgang durch das Filter 202 wird
das Hydraulikfluid zu den Ventilen PCV1, PCV2 und dem Zentrierungsventil 204 geführt. Jedes
der Ventile PCV1-PCV4 erhält
Befehle zum Öffnen
oder Schließen
von der elektronischen Steuereinheit 217. Jedes der Ventile
kann einzeln zu einem bestimmten Grad geschlossen oder geöffnet werden,
wobei die Ventile PCV1-PCV4 zur Vereinfachung der Erläuterungen
jedoch als entweder vollständig
geöffnet
oder vollständig
geschlossen bezeichnet werden.
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Um
zu veranlassen, dass sich das dreirädrige Motorrad 10 nach
rechts neigt, werden die Ventile PCV1 und PCV4 vollständig geschlossen,
während die
Ventile PCV2 und PCV3 vollständig
geöffnet
werden. In dieser Stellung kann das Fluid durch PCV2 und in die
hydraulischen Stellgliedkammern 211 und 212 gepumpt
werden. Dadurch wird veranlasst, dass sich das linke Stellglied 38 verlängert, während sich das
rechte Stellglied 39 verkürzt. Gleichzeitig wird das
Fluid aus den hydraulischen Stellgliedkammern 210 und 213 durch
die Kolben 214 aus den hydraulischen Stellgliedern 38, 39 gedrückt. Das
aus Kammern 210, 213 austretende Fluid wird durch
das offene Ventil PCF3 zu dem Reservoir 220 gedrückt. Um dagegen
zu veranlassen, dass sich das dreirädrige Motorrad 10 nach
links neigt, werden die Ventile PCV2 und PCV3 vollständig geschlossen,
während die
Ventile PCV1 und PCV4 vollständig
geöffnet
werden. In dieser Stellung kann das Fluid durch PCV1 und in die
hydraulischen Stellgliedkammern 210 und 213 gepumpt
werden. Dadurch wird veranlasst, dass sich das rechte Stellglied 39 verlängert, während sich das
linke Stellglied 38 verkürzt. Gleichzeitig wird das Fluid
aus den hydraulischen Stellgliedkammern 211 und 212 aus
den hydraulischen Stellgliedern 38, 39 durch die
Kolben 214 herausgedrückt.
Das aus den Kammern 211, 212 austretende Fluid
wird durch das offene Ventil PCV4 und in das Reservoir 220 gedrückt.
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Das
sekundäre
Neigungssteuersystem 26 wird mechanisch gesteuert und kann
nur dann betrieben werden, wenn das dreirädrige Motorrad 10 eine Unterstützung zur
Beibehaltung der aufrechten Position erfordert (d.h. wenn das Hydrauliksystem 200 keinen
ausreichenden Druck mehr zuführen
kann, um die hydraulischen Stellglieder 38, 39 entsprechend
einzusetzen). Ein Druckverlust des Hydrauliksystems kann aus verschiedenen
Gründen
auftreten. Wenn das dreirädrige
Motorrad 10 geparkt und ausgeschaltet ist, führt die
Hydraulikpumpe 201 keinen Druck mehr zu dem Hydrauliksystem 200 zu,
sodass die hydraulischen Stellglieder 38, 39 das
dreirädrige Motorrad 10 nicht
länger
halten können.
Wenn das Hydrauliksystem 200 ausfällt (d.h. die Pumpe ausfällt, ein
Schlauch platzt, das hydraulische Stellglied leckt, usw.), geht
der Druck verloren, obwohl der Motor 12 weiter läuft und
das dreirädrige
Motorrad 10 weiter betrieben werden kann. Ein Ausfall kann
aber auch auftreten, wenn das elektronische Steuersystem für die hydraulischen
Stellglieder 38, 39 eine Fehlfunktion aufweist.
Es ist zu beachten, dass auch andere Ursachen für Ausfälle möglich sind, die unter Umständen nichts
mit dem Hydrauliksystem zu tun haben. Unabhängig davon, warum der Hydraulikdruck
verloren geht, führt
das sekundäre
Neigungssteuersystem 26 das dreirädrige Motorrad 10 zu
einer aufrechten und sicheren Position.
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Wie
weiter oben erläutert,
wird das Hydraulikfluid zu dem Zentrierungsventil 204 geführt. Wenn das
Hydrauliksystem 200 korrekt funktioniert, ist das Zentrierungsventil 204 geöffnet und
gestattet das Pumpen von Fluid in den ersten Zylinder 156 des
sekundären
Neigungssteuersystems 26. Der Druck des Hydraulikfluids
in dem ersten Zylinder 156 ist größer als der Druck des komprimierten
Gases in dem zweiten Zylinder 158. Dadurch wird der Kolben 160 nach unten
gedrückt
und löst
die Rollenanordnung 136 von dem Nocken 138, um
das sekundäre
Neigungssteuersystem 26 in eine gelöste Position zu versetzen. Wenn
der Druck in dem ersten Zylinder 156 einen durch den Drucksensor 166 gemessenen
vorbestimmten Pegel erreicht, weist die ECU 217 ein Schließen des
Zentrierungsventils 204 an. Während das Zentrierungsventil 204 geschlossen
ist, wird der Druck in dem ersten Zylinder 146 aufrechterhalten. Dadurch
wird sichergestellt, dass das sekundäre Neigungssteuersystem 26 auch
dann in der gelösten
Position bleibt, wenn der Druck des Hydrauliksystems schwankt. Wenn
der Druck des Hydrauliksystems jedoch unter einen vorbestimmten
Pegel fällt,
weist die ECU 217 ein Öffnen
des Zentrierungsventils 204 an. Dadurch wird der erste
Zylinder 156 zu einer Fluidkommunikation mit dem Hydrauliksystem 200 zurückgeführt, sodass
das in dem ersten Zylinder 156 enthaltene Fluid aufgrund
des Drucks aus dem verdichteten Gas in dem zweiten Zylinder zurück in das entspannte
Hydrauliksystem 200 gedrückt wird. Gleichzeitig bewegt
sich das sekundäre
Neigungssteuersystem 26 zu einer verbundenen Position,
in der die Rollenanordnung 136 mit dem Nocken verbunden
ist. Der Druck aus dem verdichteten Gas ist ausreichend groß, sodass
die zentrale Rolle 176 mit einem ausreichenden Druck gegen
das innere Profil einer der Nockenlaschen 182 drückt, um
die zentrale Rolle 176 in die Nockenvertiefung 180 zu
drücken und
dadurch das dreirädrige
Rad 10 zu einer aufrechten Position zu bringen. Solange
das Hydrauliksystem 20 nicht erneut unter Druck gesetzt
wird, ist der Druck in dem zweiten Zylinder 158 größer als
der Druck in dem ersten Zylinder 156. Dadurch wird die Rollenanordnung 136 mit
der Rollenvertiefung 180 verbunden gehalten und wird eine
Neigung des dreirädrigen
Motorrads 10 verhindert.
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Wenn
ein anderer Ausfall als ein Druckverlust des Hydrauliksystems auftritt,
kann die ECU 217 das Pumpen des Hydraulikfluids aussetzen,
sodass kein Hydraulikdruck vorgesehen wird. Dadurch wird auch der
Druck in dem ersten Zylinder 156 entspannt, sodass das
sekundäre
Neigungssteuersystem 26 funktionieren kann. Wenn das Hydrauliksystem 200 wieder
unter Druck gesetzt wird, ist der Druck in dem ersten Zylinder 156 wieder
größer als der
Druck in dem zweiten Zylinder 158. Dadurch wird der Kolben 160 nach
unten gedrückt
und wird die Rollenanordnung 136 des Nockens 138 gelöst, sodass
das dreirädrige
Motorrad 10 normal betrieben werden kann.
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Wie
in 13 gezeigt, kann ein Ausfall des Hydrauliksystems
auftreten, bei dem Hydraulikfluid zwischen entweder den hydraulischen
Stellgliedkammern 210 und 213 oder zwischen den
Kammern 211 und 212 gefangen wird. Dies kann zum
Beispiel der Fall sein, wenn die ECU 217 eine Fehlfunktion
aufweist und kein Öffnen
der Ventile PCV3 oder PCV4 gestattet. Wenn dies der Fall ist, können die
hydraulischen Stellglieder 38, 39 in dem aktuellen
Zustand gesperrt werden, sodass das dreirädrige Motorrad unter Umständen in
einer geneigten Position gesperrt wird. Dadurch wird ein Betrieb
des sekundären Neigungssteuersystems
verhindert, weil das sekundäre
Neigungssteuersystem keine ausreichende Kraft ausüben kann,
um die durch das gefangene Hydraulikfluid auf den Querbalken wirkende
Kraft zu überwinden.
Um dieser Situation abzuhelfen, wird das Zentrierungsaktivierungsventil 206 geöffnet, während das
Zentrierungsventil 204 geöffnet ist. Auf diese Weise
kann das Hydraulikfluid zwischen einer der hydraulischen Stellgliedkammern 210–213 strömen, wobei
verhindert wird, dass das Hydraulikfluid zwischen den hydraulischen
Stellgliedern 38, 39 gefangen wird.
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Soweit
nicht anders angemerkt, können
die Elemente der hier beschriebenen Fahrzeug-Neigungssteuersysteme
unter Verwendung von aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
hergestellt und verbunden werden. Es ist weiterhin zu beachten,
dass die vorstehenden Beschreibungen von Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung nur beispielhaft sind. Der Fachmann kann zahlreiche Modifikationen
an den verschiedenen hier angegebenen Merkmalen des Aufbaus und
des Betriebs vornehmen, ohne dass deshalb der durch die beigefügten Ansprüche definierte
Erfindungsumfang verlassen wird.