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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Verpackung für Schüttgüter, insbesondere einen Sack
aus Kunststoffolie, mit einer das Schüttgut einhüllenden Verpackungswand und
wenigstens einem mehrlagig ausgebildeten Wandbereich aus zumindest
einer inneren Lage und mindestens einer äußeren Lage, wobei jede Lage
mindestens ein luftdurchlässiges
Flächenstück aufweist.
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Bekannte
Verpackungen sind Beutel oder Säcke
aus einer Folie, insbesondere Kunststoffolie, welche zur Umhüllung unterschiedlichster
Schütt- bzw.
Füllgüter, wie
zum Beispiel Zement, Düngemittel
oder dergleichen Produkte, die beispielsweise in der Baustoffindustrie
bzw. der chemischen Industrie hergestellt werden, dienen.
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Beim
Befüllvorgang
bekannter Verpackungen gelangt neben dem Füllgut auch ein entsprechender
Anteil an Luft mit in das Verpackungsinnere, wodurch auf der Innenseite
der Verpackungswand ein Überdruck
entsteht. Damit die Verpackungswand, aufgrund des an der Innenseite
anliegenden Überdrucks
nicht beschädigt
wird und/oder gegebenenfalls aufreißt bzw. durch das im Inneren
der Verpackung eingeschlossene Luftpolster eine erschwerte Palettierung
verursacht wird, muß stets
für eine
ausreichende Entlüftung
aus dem Verpackungsinneren gesorgt werden. In der
EP 444 261 ist eine Verpackung beschrieben,
die insbesondere zur Aufnahme von feinstaubigen Füllgütern eingesetzt
wird. Die bekannte Verpackung weist einen mit Perforationen versehenen
zweilagigen Bereich zur Entlüftung
auf, über
den der im Inneren der Verpackung vorherrschende Überdruck
abgebaut werden kann. Sind die Perforationen der Innen- und Außenwand
deckungsgleich angeordnet, können
gegebenenfalls mit dem entweichenden Luftstrom auch Feststoffpartikel
des Füllgutes
austreten. Das Ausstauben kleinerer Feststoffpartikel aus der Verpackung
kann unter Verwendung eines Filters verhindert werden, der im zweilagigen
Bereich der Verpackung angeordnet ist. Jedoch bedeutet der Einsatz
von Filtermaterial stets einen erhöhten Kostenaufwand und gleichzeitig
eine konstruktiv aufwendige Ausgestaltung der Verpackung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung der vorbezeichneben
Gattung derart zu verbessern, daß neben einer konstruktiv vereinfachten
Ausgestaltung eine optimale Entlüftung gewährleistet
und gleichzeitig das Ausstauben des Füllgutes verhindert ist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Verpackung für Schüttgüter mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei
einer Verpackung für
Schüttgüter, insbesondere
Sack aus Kunststoffolie, mit einer das Schüttgut einhüllenden Verpackungswand, die
wenigstens einen mehrlagig ausgebildeten Wandbereich aus zumindest
einer inneren Lage und mindestens einer äußeren Lage aufweist, wobei
jede Lage mindestens ein luftdurchlässiges Flächenstück aufweist, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß zwischen
der inneren Lage und der äußeren Lage
wenigstens ein Leitorgan für
den die luftdurchlässigen Flächenstücke passierenden
Luftstrom angeordnet ist.
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Das
erfindungsgemäß angeordnete
Leitorgan beeinflußt
die Strömung
der aus dem Verpackungsinneren entweichenden Luft, so daß ein geradliniger
bzw. direkter Luftdurchgang durch den mehrlagig ausgebildeten Wandbereich
der Verpackungswand und der damit verbundene Austritt von Feststoffpartikeln
des eingebrachten Füllgutes
mit Vorteil verhindert ist. Die starke Änderung bzw. Umlenkung der
Strömung
des entweichenden Luftstromes bewirkt, aufgrund der höheren Massenträgheit der
Feststoffpartikel, ein nahezu vollständiges Ausscheiden der Feststoffpartikel
aus dem den mehrlagig ausgebildeten Wandbereich passierenden Luftstrom.
Es ist zum Beispiel möglich,
daß mehrere,
gegeneinander verschränkt
angeordnete Leitorgane im mehrlagig ausgebildeten Wandbereich vorhanden sind,
die einander überlappende
Bereiche ausbilden.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das
Leitorgan zumindest ein Abschnitt einer luftundurchlässigen Zwischenlage
ist, die derart angeordnet ist, daß zumindest die luftdurchlässigen Flächenstücke der inneren
Lage und/oder der äußeren Lage
durch die Zwischenlage abgedeckt sind. Jeder Abschnitt der luftundurchlässigen Zwischenlage,
die beispielsweise eine Folie sein kann, dient zudem auch als Prallfläche oder
Abscheideorgan für
die mit dem entweichenden Luftstrom ausgetragenen Feststoffpartikel. Durch
die in den Luftstrom hineinragende Zwischenlage und der damit verbundenen
Umlenkung des Luftstromes entstehen im mehrlagigen Wandbereich Gebiete
mit verstärkter
Strömung
bzw. Turbulenzen und strömungsärmere Gebiete.
Insbesondere in den Gebieten mit verringerter Strömungsgeschwindigkeit reicht
die kinetische Energie des Luftstromes nicht mehr aus, um die Feststoffpartikel
aufgrund ihrer Masse mitzuführen.
Ein Großteil
der Feststoff- bzw. Staubpartikel setzt sich somit hauptsächlich in
den strömungsärmeren Gebieten
des mehrlagigen Wandbereiches der Verpackung ab. Der dadurch nahezu
komplett von Feststoffpartikeln befreite Luftstrom tritt nach Umströmen der
Zwischenlage über die
luftdurchlässigen
Flächenstücke der äußeren Lage
in die Umgebung aus. Weiterhin ist durch die die luftdurchlässigen Flächenstücke der inneren
und äußeren Lage
verdeckende Zwischenlage das Eindringen von Feuchtigkeit von außen in das
Innere der Verpackung mit Vorteil erschwert.
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Das
Leitorgan ist vorzugsweise aus einem umgelegten Rand einer in Längsrichtung
gefalteten, die Verpackungswand ausbildenden Flachbahn gebildet.
Das Leitorgan ist somit Teil der Verpackungswand und das Umlegen
des Randbereiches der Flachbahn ermöglicht auf vorteilhaft einfache
Weise die Schaffung eines derartigen, zwischen den Lagen des mehrlagigen
Wandbereiches angeordneten Leitorgans. Das sich vorzugsweise durchgängig in
Verpackungslängsrichtung
erstreckende Leitorgan gewährleistet
eine optimale Abdeckung der möglicherweise
kongruent zueinander angeordneten luftdurchlässigen Flächenstücke der inneren und äußeren Lage
des mehrlagigen Wandbereiches. Es ist ebenfalls möglich, daß das Leitorgan
als ein separat zwischen der inneren und äußeren Lage des mehrlagig ausgebildeten
Wandbereichs angeordneter Materialstreifen ausgebildet ist. Derartige
Materialstreifen können
auf vorteilhaft einfache Weise sowohl abschnittsweise als auch sich über die
gesamte Länge des
doppellagig ausgebildeten Wandbereichs erstreckend zwischen der
inneren und äußeren Lage
eingeklebt werden.
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Die
Verpackungswand ist eine gefaltete Flachbahn, deren einander überlappenden
Randbereiche einen mehrlagigen Wandbereich ausbilden. Mittels der
gefalteten Flachbahn ist eine einfache Herstellung einer das Füllgut aufnehmenden
Verpackungswand ermöglicht.
Die mittels der einander überlappenden
Randbereiche erzeugten Lagen des mehrlagigen Wandbereiches und das
zwischen den Lagen angeordnete Leitorgan lassen sich mit Hilfe einer
stoffschlüssigen
Verbindung wie z.B. Schweißen und/oder
Kleben zueinander in einer gewünschten Anordnung
fixieren. Gleichzeitig ist über
den Stoffschluß eine
ausreichende Festigkeit im Verbindungsbereich der Verpackungswand
gegeben, so daß der beim
Befüllvorgang
im Verpackungsinneren entstehende Überdruck mit Vorteil über die
gesamte Verpackungs wand aufgenommen werden kann, ohne Beeinträchtigungen
zu verursachen. Es ist zum Beispiel auch möglich, die Verpackungswand
aus einem mittels Blasextrusion hergestellten Folienschlauch zu erzeugen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung besteht alternativ die Möglichkeit,
daß das
Leitorgan aus einem Teil eines gefalteten Folienstreifens gebildet
ist, der zur Ausbildung des mehrlagigen Wandbereichs in Verpackungslängsrichtung
verlaufend an der Außenseite
eines die Verpackungswand ausbildenden Folienschlauchs angeordnet
ist. Ein derartig gefalteter, separater Folienstreifen läßt sich
mit Hilfe eines einfachen Herstellungsprozesses, wie z.B., der Kunststoffextrusion,
erzeugen. Des weiteren kann der hergestellte Folienstreifen, dessen
jeweils anderer Teil die äußere Lage
des mehrlagigen Wandbereiches ausbildet, mittels eines Fügeverfahrens,
wie zum Beispiel dem Kleben oder Schweißen, auf vorteilhaft einfache
Weise mit dem Folienschlauch dauerhaft verbunden werden. Zur Ausbildung
einer festen Verbindung zwischen Folienschlauch und Folienstreifen
kann zum Beispiel eine als Klebung ausgebildete Stoffschlußverbindung
dienen. Es ist zum Beispiel möglich,
als Leitorgan einen aus Kunststoffolie hergestellten Folienstreifen
zu verwenden, der mit einem ebenfalls aus Kunststoffolie erzeugten
Folienschlauch in Verbindung gebracht wird.
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Jede
Verpackungswand weist in den luftdurchlässigen Flächenstücken Perforationen auf, die bevorzugt
als Reihen von kreisförmigen
Lochungen und/oder Schlitzen in der inneren bzw. äußeren Lage ausgebildet
sind. Mit Hilfe der Perforationen ist eine konstruktiv einfache
Ausgestaltung eines luftdurchlässigen
Flächenstückes gegeben,
wobei die Perforationen in die vorzugsweise als Kunststoffolie ausgebildete
Verpackungswand über
entsprechende Nadel- bzw. Schnittwerkzeuge eingebracht werden. Die
Lochungen können
dabei unterschiedliche Abmessungen in der inneren und äußeren Lage
der Verpackungswand aufweisen, um beispielsweise einen Über druck
zwischen den Lagen des mehrlagigen Wandbereiches zur Unterstützung der
Entlüftung
aufbauen zu können.
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Zumindest
in Teilbereichen der luftdurchlässigen
Flächenstücke jeder
Lage und/oder des Leitorgans ist wenigstens ein Abstandhalter angeordnet. Jeder
Abstandhalter verbessert zusätzlich
das Entweichen der gemeinsam mit dem Füllgut in die Verpackung gelangten
Luft aus dem Verpackungsinneren. Die Abstandhalter sind bevorzugt
zwischen dem als Zwischenlage ausgebildeten Leitorgan und einer jeweils
benachbarten Lage angeordnet, so daß Adhäsionskräfte zwischen den aneinandergrenzenden Oberfläche des
Leitorgans und der Lagen nicht auftreten können. Derartige Anziehungskräfte könnten eine
Passage des Luftstroms behindern.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung kann jeder Abstandhalter als eine
in die Lagen und/oder das Leitorgan eingebrachte Prägung ausgebildet sein.
Die vorzugsweise in Verpackungslängsrichtung des
mehrlagigen Wandbereiches der Verpackungswand ausgebildeten Prägungen schaffen
eine vorteilhaft einfache Möglichkeit
zur Wahrung eines Abstandes zwischen beispielsweise zwei einander
berührenden
Folienbahnen. Die für
eine Erzeugung einer Prägung
erforderliche plastische und dauerhafte Verformung der Lagen kann
auf vorteilhaft einfache Weise mittels Prägewerkzeugen erfolgen. Die
Prägungen
lassen sich sowohl abschnittsweise als auch durchgängig in
Teilbereichen z.B. einer Flachbahn einbringen, die zur Ausbildung
der Verpackungswand eingesetzt werden kann.
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Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Verpackung,
aus denen sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, sind in der
Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verpackung;
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2:
eine Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels
nach 1 im Querschnitt, und
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3:
eine Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Verpackung
im Querschnitt.
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1 zeigt
einen Seitenfalten-Sack 1, dessen Verpackungswand 2 sowohl
im Bodenbereich 3 als auch im Kopfbereich 4 insbesondere
mittels einer Schweißung 5, 5' stoffschlüssig verschlossen
sein kann. Die Verpackungswand 2 weist einen mehrlagig ausgebildeten
Wandbereich 6 (2) auf, der aus einer inneren
Lage 7 und einer äußeren Lage 8 ausgebildet
ist. Die innere Lage 7 und die äußere Lage 8 weisen
jeweils in Verpackungslängsrichtung
ein luftdurchlässiges
Flächenstück 9 auf.
Die Luftdurchlässigkeit
der Lagen 7, 8 wird durch darin eingebrachte als
Lochung ausgebildete 10 Perforationen gewährleistet,
die ein Austreten der beim Befüllvorgang
in das Verpackungsinnere 11 gelangten Luft ermöglicht. Damit
Feststoffpartikel des eingefüllten
Schüttgutes nicht
zusammen mit dem entweichenden Luftstrom aus dem Verpackungsinneren
austreten, ist zwischen den Lagen 7, 8 des mehrlagig
ausgebildeten Wandbereichs 6 eine Zwischenlage 12 angeordnet. Die
Zwischenlage 12 übernimmt
die Funktion eines Leitorgans für
den entweichenden Luftstrom und gleichzeitig eines Abscheideorgans
für die
im Luftstrom mitgerissenen Feststoffpartikel des Füllgutes. Um
gegebenenfalls den Verschluß der
Perforationen 10 in den Lagen 7, 8 gegebenenfalls
durch die zwischen den Lagen 7, 8 und der Zwischenlage 12 wirkenden
Adhäsionskräfte zu verhindern,
sind in vorbestimmten Teilbereichen der Lagen 7, 8 als
Prägungen 13 ausgebildete
Abstandhalter angeordnet. Mittels der Perforation 10 und
den Prägungen 13,
die bevorzugt gemeinsam in einem Flächen stück einer jeweiligen Lage 7, 8 ausgebildet
sind, ist stets eine optimale Entlüftung des Verpackungsinneren 11 gewährleistet.
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In 2 ist
der Querschnitt des erfindungsgemäßen Sackes 1 nach 1 dargestellt,
und soll insbesondere dessen Aufbau verdeutlichen. Die Verpackungswand 2 ist
insbesondere aus einer zusammengelegten Materialbahn gefertigt,
deren Randbereiche einen den mehrlagigen Wandbereich 6 aufweisenden Überlapp-Bereich
ausbilden. Die Zwischenlage 12, welche zwischen der inneren
Lage 7 und der äußeren Lage 8 angeordnet
ist, ist aus einem umgelegten Rand der die Verpackungswand 2 ausbildenden
Materialbahn ausgebildet. Um die gefaltete Materialbahn insbesondere
die Randbereiche im Überlapp-Bereich
fest miteinander verbinden zu können, sind
mehrere Stoffschlußverbindungen 14, 14' im mehrlagigen
Wandbereich 6 vorgesehen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Sackes 15 ist
im Querschnitt der 3 dargestellt. Dabei wird die
Verpackungswand 16 aus einer mittels eines Extrusionsverfahrens
erzeugten Schlauchfolie gebildet, an der zur Ausbildung des mehrlagigen
Wandbereichs 17 ein separater, gefalteter Folienstreifen 18 an
deren Außenseite in
Verpackungslängsrichtung
angeordnet ist. Der dadurch erzeugte mehrlagige Wandbereich 17 weist wiederum
eine innere Lage 19, eine Zwischenlage 20, eine äußere Lage 21 auf,
wobei die Zwischenlage 20 und die äußere Lage 21 Teile
des Folienstreifens 18 und die innere Lage 19 Teil
der die Verpackungswand 16 bildenden Schlauchfolie sind.
Um eine feste Verbindung zwischen dem gefalteten Folienstreifen 18 und
der als Folienschlauch ausgebildeten Verpackungswand 16 zu
gewährleisten,
sind Stoffschlußverbindungen 14, 14', welche zum
Beispiel mittels einer Schweißung
oder Verklebung erzeugt werden können,
zwischen Folienstreifen 18 und Verpackungswand 16 ausgebildet.
Die innere Lage 19 und die äußere Lage 21 des Sackes 15 weisen
selbstverständlich
auch, wie der Sack 1 in 1, Perforationen
und Prägungen
zur Entlüftung
auf, auf deren Darstellung aus Gründen der Vereinfachung verzichtet
wurde.