-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anpressen eines
Umschlages an einen bewegten Bedruckstoffblock mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1. Weiterhin betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Anpressen eines Umschlages an einen
bewegten Bedruckstoffblock mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 8.
-
Klebebindemaschinen
werden dazu verwendet, einen vorher zusammengetragenen Signaturenstapel
unter Verwendung von Klebstoffen (z. B. Kaltleim oder Heißschmelzklebstoffe)
zu verbinden. Wahlweise kann dabei vor dem Klebstoffauftrag eine spanende
Rückenbearbeitung
eingesetzt werden. Der Klebstoffauftrag kann an einem Buchblock
oder an einem Umschlag vorgenommen werden. Neben der Beleimung des
Blockrückens
können
zusätzlich auch
die dem Blockrücken
nahen Seitenbereiche des Buchblocks beleimt werden.
-
Aus
der
DE 102 27 950
A1 ist eine Umschlaganlege- und Umschlaganpresseinrichtung zum
Anlegen und Anpressen eines Umschlags an einen kontinuierlich in
Förderrichtung
transportierten Buchblock mit folgenden Merkmalen bekannt:
- – eine
zum Anpressen des Umschlags an den Rücken vertikal bewegbare, an
einer Tragplatte befestigte Rückenanpressplatte;
- – an
der Tragplatte horizontal verschiebbar gelagerte, zum Anpressen
an rückennahen
Seitenflächen
von einer Betätigungseinrichtung
gesteuert bewegte Seitenanpressschienen, wobei die Rückenanpressplatte
und die Seitenanpressschienen in zyklischer Vor- und Rückbewegung
beim Anpressen synchron zum Buchblocktransport vorbewegbar sind
und bei der Rückbewegung
mit Abstand zum Rücken
geführt
sind;
- – Koppelstangen,
die in Gelenkpunkten außerhalb der
vor- und zurückbewegten
Tragplatte angelenkt sind und mit dem anderen Ende direkt oder über ein
mit der Tragplatte mitbewegtes Zwischengetriebe mit den Seitenanpressschienen gelenkig
verbunden sind, und dass die außerhalb liegenden
Gelenkpunkte längs
der Förderrichtung des
Buchblocktransportsystems verschiebbar gesteuert sind.
-
-
Die
mechanischen Elemente der mehrgliedrigen Kurven- und/oder Gelenkgetriebe
sind toleranzbehaftet und nicht spielfrei und unterliegen auf Grund der
starken Belastung dem Verschleiß.
-
Um
die gewünschte
Qualität
in Hinsicht Positionsgenauigkeit des Umschlags zum Buchblock und Haltbarkeit
der Klebebindung zu erreichen, müssen Bewegungsabläufe und
Anpressdrücke
sehr genau den technologischen Vorgaben entsprechen. Durch die zudem
gesteigerte Anforderung, verschiedene Materialien (Hinterklebematerialien
und Umschlagmaterialien) mit stark unterschiedlichen Eigenschaften
(z. B. Biegesteifigkeit, Umformbarkeit) verarbeiten zu können, ist
ein Anpassen der Prozessschritte „Anpressen an den Blockrücken" und „Anpressen
an der Blockseite" notwendig
geworden.
-
Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zu schaffen, welche zumindest
einen der aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik überwindet
und die gesteigerten Anforderungen an die zu erzielende Produktqualität befriedigt.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gegenüber dem
Stand der Technik verbessertes Verfahren zu schaffen, welches zumindest einen
der aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik überwindet
und die gesteigerten Anforderungen an die zu erzielende Produktqualität befriedigt.
-
Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch
eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch ein
Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 8 gelöst.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus der folgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung.
-
Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Anpressen eines Umschlages an einen in eine Transportrichtung
bewegten Bedruckstoffblock, mit einem in einer ersten Richtung bewegbaren
ersten Anpresselement und wenigstens einem in einer zur ersten Richtung
im Wesentlichen transversalen zweiten Richtung bewegbaren zweiten
Anpresselement, zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung
eine Antriebseinheit umfasst, welche über eine Verbindung zu einer
Steuereinheit mit einem veränderbaren Steuerprofil
beaufschlagbar oder beaufschlagt ist.
-
Durch
das erfindungsgemäße Vorsehen
einer Antriebseinheit, welche mit einem veränderbaren Steuerprofil beaufschlagbar
ist, d. h. ein veränderbares
bzw. austauschbares Steuerprofil wird der Antriebseinheit zur Verfügung gestellt,
wird in vorteilhafter Weise erreicht, den Vorgang des Anpressens,
insbesondere das Bewegungsprofil (vorzugsweise Bahnprofil der Bewegung
und Geschwindigkeitsprofil der Bewegung sowie Kraftprofil bzw. Druckprofil
während
des Anpressens) des zweiten Anpresselements, an das zu verarbeitende
bzw. herzustellende Produkt anzupassen. Dadurch können Produkte
besserer Qualität
hergestellt werden.
-
Eine
vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich dadurch auszeichnen, dass die Antriebseinheit einen Servomotor,
eine Spindel und ein verschiebbares Element, oder einen Linearservomotor
umfasst.
-
Eine
weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich dadurch auszeichnen, dass die Antriebseinheit von einem
Antrieb zum Bewegen des ersten Anpresselements und/oder von einem
Antrieb zum Bewegen des Bedruckstoffblocks mechanisch entkoppelt
ist.
-
Eine
weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich dadurch auszeichnen, dass die Vorrichtung eine Koppelstange
umfasst, welche die von der Antriebseinheit erzeugte Bewegung auf
das zweite Anpresselement überträgt.
-
Eine
weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich dadurch auszeichnen, dass die Antriebseinheit und/oder
das zweite Anpresselement über
die Verbindung eine Rückmeldung
an die Steuereinheit zum Überprüfen, Anpassen
und/oder Korrigieren des Steuerprofils sendet.
-
Eine
weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich dadurch auszeichnen, dass das erste Anpresselement ein
in der vertikalen Ebene bewegbarer Anpresstisch ist, dass das zweite
Anpresselement eine in der horizontalen Ebene bewegbare Anpressschiene
ist, dass die Vorrichtung ein drittes Anpresselement umfasst, welches
ebenfalls eine in der horizontalen Ebene bewegbare Anpressschiene
ist, und dass zwei die beiden Anpressschienen antreibenden Antriebseinheiten
einen jeweiligen mit einem veränderbaren
Steuerprofil beaufschlagbaren Servomotor umfassen.
-
Im
Rahmen der Erfindung ist auch eine Bedruckstoff verarbeitende Maschine,
insbesondere ein Klebebinder oder eine Anpressstation eines Klebebinders
zu sehen, welche sich durch wenigstens eine wie oben mit Bezug zur
Erfindung beschriebene Vorrichtung auszeichnet.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Anpressen eines Umschlages an einen in eine Transportrichtung
bewegten Bedruckstoffblock, wobei der Umschlag von einem in einer
ersten Richtung bewegbaren ersten Anpresselement und von wenigstens
einem in einer zur ersten Richtung im Wesentlichen transversalen
zweiten Richtung bewegbaren zweiten Anpresselement an den Bedruckstoffblock
angepresst wird, zeichnet sich dadurch aus, dass die Bewegung in
der zweiten Richtung in Abhängigkeit
von einem veränderbaren
Steuerprofil erfolgt.
-
Bei
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich Vorteile, wie sie bereits oben mit Bezug zur erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben
wurden.
-
Eine
vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass das Anpressen mit dem zweiten
Anpresselement mechanisch entkoppelt von dem Anpressen mit dem ersten
Anpresselement erfolgt.
-
Eine
weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass das Steuerprofil in Abhängigkeit
von einer Rückmeldung
des zweiten Anpresselements oder einer ihm zugeordneten Antriebseinheit überprüft, angepasst
und/oder korrigiert wird.
-
Die
beschriebene Erfindung und die beschriebenen, vorteilhaften Weiterbildungen
der Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
-
Die
Erfindung sowie weitere, konstruktiv und funktionell vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf
die zugehörige Zeichnung
anhand wenigstens eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
-
Die
Zeichnung zeigt:
-
1:
Eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
In 1 ist
eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 gezeigt.
Die Vorrichtung 1 wird bevorzugt in einer Klebebindemaschine 100,
als deren Ausschnitt die Vorrichtung 1 beispielhaft gezeigt
ist, zur Herstellung von Broschuren oder so genannten Softcover-Produkten eingesetzt.
Die Vorrichtung 1 ist jedoch auch in anderen Maschinen,
z. B. in Vorsatzbogenanklebemaschinen, zur Herstellung von Buchblocks
für so
genannte Hardcover-Produkte einsetzbar. Die Vorrichtung 1 kann
auch als Teil einer Anpressstation 110 der Maschine 100 ausgeführt sein.
-
Ein
aus zusammengetragenen Signaturen, z. B. Papierblättern, bestehender
Bedruckstoffblock bzw. Buchblock 2 (im Folgenden als Block
bezeichnet) wird in einer Transportzange 4 gehalten bzw.
geklemmt und von der Zange 4 in Transportrichtung 6 entlang
einer Geraden mit im Wesentlichen gleichförmiger Geschwindigkeit geführt bzw.
gefördert.
-
An
der Maschinenposition der Vorrichtung 1 wird ein Umschlag 8 bevorzugt
von unten in vertikaler Richtung (nach oben) an den Block 2 angepresst bzw.
angedrückt
und dabei mit dem Rücken 10 des Blocks 2 verbunden,
bevorzugt verklebt oder verleimt. Der Rücken 10 und/oder der
Umschlag 8 wird zuvor, d. h. in einer vorgeordneten Station
der Maschine 100, mit Klebstoff oder Leim, z. B. mit Heißschmelzklebstoff
oder mit Kaltleim, durch Auftragen versehen. Unter dem Begriff „Umschlag" wird in dieser Anmeldung
nicht nur ein Umschlag als solcher verstanden, sondern auch jeder
andere flexible und flache Gegenstand, z. B. ein Vorsatzbogen, ein
Fälzelmaterial
oder ein sonstiges Hinterklebematerial.
-
Das
Anpressen des Umschlags 8 erfolgt durch eine Vertikalbewegung 12 (Auf-
und Abbewegung) eines Rahmens 13, der ein erstes Anpresselement
(oder Anpressplatte) 16, insbesondere einen Anpresstisch 16,
trägt,
entlang der Schienen 14 der Vorrichtung 1, wodurch
der notwendige Druck für
die Verbindung von Umschlag 8 und Block 2 erzeugt wird.
-
Um
der Transportbewegung des Blocks 2 während des Anpressens folgen
zu können,
ist der Anpresstisch 16 als Schlitten auf einer Schiene 18 des
Rahmens 13 gelagert und bewegbar bzw. verschiebbar. Der
Anpresstisch 16 vollführt
während
des Anpressens eine Horizontalbewegung 20 (Vor- und Rückbewegung),
welche parallel zur Transportrichtung 6 und während der
Vorwärtsbewegung
mit gleichförmiger,
der Transportgeschwindigkeit des Blocks 2 entsprechender
Geschwindigkeit erfolgt. Das Anpressen geschieht somit während einer Gleichlaufphase
zwischen dem transportierten Block 2 und dem bewegten Anpresstisch 16.
-
Da
der Umschlag 8 außer
im Bereich des Rückens 10 auch
in dem Rücken
nahen Seitenbereichen des Blocks 2 mit dem Block 2 verbunden
wird, erfolgt der Auftrag des Klebstoffs oder Leims (in der vorgeordneten
Station der Maschine 100) auch in diesen Seitenbereichen.
-
Das
seitliche Anpressen des Umschlags 8 in den Seitenbereichen
erfolgt durch eine Transversalbewegung 22 wenigstens eines
zweiten Anpresselements 24, oder eines zweiten und dritten
Anpresselements 24 (Aufeinanderzu- und Voneinanderwegbewegung),
insbesondere von jeweiligen seitlichen Anpressschienen 24 auf
jeder Seite der Vorrichtung 1 bzw. des Blocks 2.
Hierzu sind die Anpressschienen 24 auf jeweiligen Schienen 30 des
Anpresstischs 16 gelagert und bewegbar bzw. verschiebbar.
Der Abstand der Anpressschienen 24 zueinander ist zunächst um
ein gewünschtes
Maß größer als
die Blockdicke (Ausdehnung des Blocks 2 quer zur Transportrichtung 6).
Diese so genannte „Einlaufbreite" (entspricht der
Blockdicke zuzüglich
zweimal dem seitlichen Einlaufabstand zwischen Block 2 und
Anpressschiene 24) wird über einen bestimmten Verfahrweg
des Anpresstischs 16 (in einer ersten Phase des seitlichen
Anpressens) im Wesentlichen konstant gehalten. Danach (in einer
zweiten Phase des seitlichen Anpressens) bewegen sich die im Gleichlauf
mit dem Block 2 befindlichen Anpressschienen 24 aufeinander
zu und pressen den Umschlag seitlich an.
-
Durch
die Überlagerung
der Vertikalbewegung 12 mit der Horizontalbewegung 20 vollführt der Anpresstisch 16 eine
Bahnbewegung 26. Des Weiteren vollführen die Anpressschienen 24 durch
die Überlagerung
der Horizontalbewegung 20 mit der Transversalbewegung 22 jeweilige
gegenläufige Bahnbewegungen 28,
wobei die Bahnbewegungen 28 noch mit der Bahnbewegung 26 überlagert
werden.
-
Die
Erzeugung der Anpressbewegung (Transversalbewegung) der jeweiligen
Anpressschienen 24 erfolgt bevorzugt durch eine jeweilige, vorzugsweise
ortsfest angeordnete bzw. gestellfeste (in Bezug auf das Gestell 31 der
Vorrichtung 1) Antriebseinheit 32 auf jeder Seite
der Vorrichtung 1, d. h. jeder Anpressschiene 24 ist
bevorzugt eine eigene Antriebseinheit 32 zugeordnet.
-
Die
Antriebseinheit 32 umfasst einen bevorzugt separat ansteuerbaren
Servomotor 34, welcher (z. B. über einen – zum Zweck der Übersichtlichkeit nicht
dargestellten – Zahnriemen
oder ein sonstiges Übertragungsmittel)
eine drehbare Spindel 36 antreibt. Die von dem Servomotor 34 eingeleitete
Drehbewegung der Spindel 36 wird (über eine – zum Zweck der Übersichtlichkeit
nicht dargestellte – Spindelmutter
im Innern eines verschiebbaren Elements 38) in eine steuerbare
Transversalbewegung 22 des verschiebbaren Elements 38 übersetzt.
-
Alternativ
zu der beschriebenen kostengünstigen
Antriebseinheit 32 mit Servomotor 34 und Lineareinheit
aus Spindel 36 und verschiebbarem Element 38 kann
auch eine Antriebseinheit 32 mit einem Linearservomotor 34' eingesetzt
werden.
-
An
dem verschiebbaren Element 38 ist eine Koppelstange 40 an
ihrem ersten, antriebseitigen Ende angelenkt, welche die Transversalbewegung 22 von
der Antriebseinheit 32 bzw. von dem verschiebbaren Element 38 auf
die ihr zugeordnete Anpressschiene 24 überträgt. Zu diesem Zweck ist die Koppelstange 40 weiterhin
an ihrem zweiten, abtriebseitigen Ende an der ihr zugeordneten Anpressschiene 24 angelenkt.
Der antriebseitige Gelenkpunkt 42 der Koppelstange 40 ist
somit entsprechend der steuerbaren Transversalbewegung 22 des
verschiebbaren Elements 38 gesteuert verschiebbar. Vorzugsweise
liegt der antriebseitige Gelenkpunkt 42 in lateraler Richtung
(quer zur Transportrichtung 6) außerhalb des Bereichs des horizontal
bewegten (Vor- und Rückbewegung)
Anpresstischs 16.
-
Eine
elektronische Steuereinheit 120 steht mit den beiden Servomotoren 34 über eine
Verbindung 124 in Kontakt, beispielsweise über Kabelverbindung
(drahtgebunden) oder Funkverbindung (drahtlos), und beaufschlagt
die Servomotoren 34 mit elektronischen Steuerprofilen 122,
welche Bewegungsprofile der zugeordneten Anpressschienen 24 darstellen.
Vorzugsweise werden die beiden Servomotoren 34 mit demselben
Steuerprofil 122 beaufschlagt. Es ist jedoch auch möglich, den
beiden Servomotoren 34 verschiedene Steuerprofile 122 zuzuordnen,
z. B. falls die Blockdicke nicht symmetrisch zur Vorrichtung 1 aufbaut.
-
Die
Steuerprofile 122 können
vorbereitet in einem elektronischen Speicher abgelegt und vorgegebenen
Verarbeitungsaufträgen
zugeordnet sein. Zusätzlich
oder alternativ können
die Steuerprofile 122 in Abhängigkeit von vorgegebenen Verarbeitungsaufträgen, d.
h. in Abhängigkeit
bestimmter Parameter wie z. B. Bewegung bzw. Bewegungsprofil des
Anpresstisches 16, Blockdicke, Versatz, Einlaufbreite,
Anpressposition, Anpresslänge
und/oder Anpresskraft bzw. Anpressdruck, individuell errechnet werden.
Weiterhin kann jeder der beiden Servomotoren 34 eine eigene,
vorzugsweise integrierte Steuereinheit 120 aufweisen.
-
Die
Servomotoren 34 können über die
bestehende Verbindung 124 Rückmeldungen zur Steuereinheit 120 abgeben,
so dass die Steuerprofile 122 auch überprüft, angepasst und/oder korrigiert
werden können.
Die Verbindung 124 kann alternativ auch zwei getrennte
Verbindungen für
die Übertragung des
Steuerprofils 122 und für
die Rückmeldung
umfassen.
-
Der
erzielte Anpressdruck ist außer
von den mechanischen Parametern der Vorrichtung 1 direkt abhängig von
bestimmten Materialparametern, beispielsweise von der Gesamtdicke
von Block 2 mit Umschlag (entspricht der Blockdicke zuzüglich zweimal
der Umschlagdicke). Bei Schwankungen dieser Materialparameter während der
Produktion ändert sich
der durch die seitlichen Anpressschienen 24 tatsächlich erzielte
Anpressdruck entsprechend. Durch Rückmeldung des tatsächlich erzielte
Anpressdrucks, welcher z. B. über
den Laststrom des Servomotors 34 ermittelt werden kann,
an die Steuereinheit 120 können bereits während der
laufenden Produktion Korrekturen am verwendeten Steuerprofil 122 vorgenommen
werden.
-
Weiterhin
kann die Steuereinheit 120 Signale oder Daten von Sensoren
erhalten, die die Materialparameter, z. B. die Blockdicke oder die
laterale Position des Blocks bzw. der Blockseiten, während der laufenden
Produktion erfassen. Somit kann das aktuelle Steuerprofil 122 bereits
während
der laufenden Produktion, vorzugsweise in Echtzeit überprüft, angepasst
und/oder korrigiert werden, so dass jeder einzelne Block 2 optimal
mit einem Umschlag 8 versehen wird.
-
Die
Bewegung der Anpressschienen 24 erfolgt unter Ansteuerung
durch die Steuereinheit 120 derart, dass einer oder mehrere
der folgenden Parameter berücksichtigt
wird: Bewegung bzw. Bewegungsprofil des Anpresstisches 16,
Blockdicke, Versatz, Einlaufbreite, Anpressposition, Anpresslänge und/oder
Anpresskraft bzw. Anpressdruck.
-
Der
Erfindung liegt auch der Gedanke zu Grunde, die im Stand der Technik
bekannten Antriebe, z. B. Kurvenscheiben, für Anpressschienen und die ihnen
zugeordneten mechanischen Stelleinrichtungen, z. B. Exzenter, zu
vereinfachen und deren Funktionen (Antrieb und Verstellung) in einer
Einheit zusammenzufassen. Durch das Zusammenfassen der Funktionen
in einer Einheit, in diesem Ausführungsbeispiel
in der Antriebseinheit 32, und durch das Vorsehen einer
Steuerung der Einheit, in diesem Ausführungsbeispiel durch die Steuereinheit 120, wird
es in vorteilhafter Weise möglich,
die Anpressschienen auf einfache Weise und mit wenigen technischen
Mitteln mit beliebigen Bewegungsprofilen zu beaufschlagen und somit
in ihrer Bewegung gezielt zu steuern.
-
Der
Erfindung liegt ferner auch der Gedanke zu Grunde, die im Stand
der Technik vorgesehene mechanische Kopplung der Transversalbewegung der
Anpressschienen an andere Bewegungen, z. B. an die Transportbewegung
der Blocks oder an die Horizontalbewegung oder Vertikalbewegung
des Anpresstischs, aufzuheben bzw. die Transversalbewegung zu entkoppeln.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 und
ihr Einsatz sowie das erfindungsgemäße Verfahren führen zu
folgenden weiteren Vorteilen:
- – Gegebene
Möglichkeit
sowohl den Hub als auch den Hubverlauf der seitlichen Anpressschienen variabel
einstellen zu können;
- – Gegebene
Möglichkeit
die zur Maschinengeschwindigkeit umgekehrt proportionalen, maximal nutzbaren
Zeitfenster für
den Anpressvorgang im Wesentlichen vollständig und optimal zu nutzen;
- – Gegebene
Möglichkeit
der Reduzierung der bewegten Massen und der Bauteileanzahl. Damit einhergehend
Reduzierung von Spiel in den Übertragungsgliedern
und somit höhere
Genauigkeit der gewünschten
Bewegung der seitlichen Anpressschienen;
- – Gegebene
Möglichkeit
der zusätzlichen
Verlängerung
der Prozesszeiten für
das seitliche Anpressen bei Maschinengeschwindigkeiten unterhalb
der Nenngeschwindigkeit durch veränderbare Steuerzeiten;
- – Gegebene
Möglichkeit
der Steigerung der Prozesssicherheit durch Einstellenmöglichkeit
der Prozessgrößen Pressdruck
und/oder Presskraft und damit einhergehende Verbesserung des Endproduktes;
und/oder
- – Gegebene
Möglichkeit
der Verringerung der Bauteilbelastung durch Einstellen der Anpresskraft
in Abhängigkeit
von Materialeigenschaften und zu verpressender Klebefläche.
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Block
- 4
- Zange
- 6
- Transportrichtung
- 8
- Umschlag
- 10
- Rücken
- 12
- Vertikalbewegung
- 13
- Rahmen
- 14
- Schienen
- 16
- erstes
Anpresselement/Anpresstisch
- 18
- Schiene
- 20
- Horizontalbewegung
- 22
- Transversalbewegung
- 24
- zweites
und drittes Anpresselement/Anpressschienen
- 26
- Bahnbewegung
- 28
- Bahnbewegung
- 30
- Schienen
- 31
- Gestell
- 32
- Antriebseinheiten
- 34
- Servomotoren
- 34'
- Linearservomotoren
- 36
- Spindeln
- 38
- verschiebbare
Elemente
- 40
- Koppelstangen
- 42
- Gelenkpunkte
- 100
- Klebebindemaschine
- 110
- Pressstation
- 120
- Steuereinheit
- 122
- Steuerprofile
- 124
- Verbindung/Verbindungen