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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Innensanierung korrodierter
Hohlprofile, insbesondere der Trapez-, Dreiecks- oder Trog-Hohlprofile
orthotroper Fahrbahnplatten von Stahlbrücken sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens.
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Orthotrope
Platten sind Flächentragwerke, die
als Decken- und
Fahrbahnplatten im Stahlbau, insbesondere im Brückenbau, anstelle aufgegliederter
Trägerroste,
bestehend aus Längs-
und Querträgern,
verwendet werden (siehe
DE
79 08 785 U1 ). Bei orthotropen Platten, insbesondere bei
den im Brückenbau
eingesetzten Fahrbahnplatten, können unter
bestimmten Bedingungen aufgrund der über kleine Risse in den Schweißnähten eintretenden Feuchtigkeit
im Innern der an der Unterseite der Fahrbahnplatte angeschweißten – beispielsweise trapezförmigen – Hohlprofile
Korrosionserscheinungen auftreten, so dass die Tragfähigkeit
des Flächentragwerks
erheblich beeinträchtigt
wird. Bei über
Gewässer
führenden
Brücken
kann sich in den an sich geschlossenen, entsprechend der Länge der
Brücke oftmals
sehr langen Hohlprofilen der orthotropen Platten sogar eine große Menge – gegebenenfalls aggressive
Bestandteile enthaltenden – Wassers
ansammeln, so dass die Platten, abgesehen von der Korrosion der
Hohlprofile, übermäßig belastet
werden. Aufgrund der durch Korrosion verringerten Wandstärke der
Hohlprofile verschlechtern sich die Festigkeitseigenschaften der
neben den Verkehrslasten zudem auch durch Schwingungen und das von außen aufgenommene
Wasser belasteten orthotropen Platten.
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Da
die Hohlprofile der orthotropen Platten von Brücken sehr lang sind, oftmals
mehrere hundert Meter, und nicht begehbar sind, ist eine nachträgliche Abdichtung
des Hohlprofils gegenüber
von außen eindringendem
Wasser und ein verlässlicher,
dauerhafter und gleichmäßiger Korrosionsschutz
mit herkömmlichen
Beschichtungsverfahren oder durch Ausschäumen nicht mit Sicherheit gewährleistet.
Zudem würde
das vollständige
Ausschäumen
der Hohlprofile auch zu einer unzulässigen Erhöhung des Gewichts und somit
zu einer Verringerung der Tragfähigkeit
führen.
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Eine
Innensanierung korrodierter Hohlprofile findet häufig bei Rohrleitungen statt.
Dementsprechend zeigt die
DE
103 58 253 A1 ein Verfahren zum Sanieren einer inkrustierten
Wasserrohrleitung. Deren Innenraum wird in einem Durchgang dadurch
gereinigt, dass als erstes ein erhitztes Gas, insbesondere Luft,
beispielsweise über
eine erste Zapfstelle in das Rohrleitungssystem eingebracht wird,
um die Verkrustungen zu trocknen. Im Anschluss daran wird der Innenraum
der Wasserrohrleitung mit einem Hockdruck-Wasserstrahl gereinigt,
der in die infolge des Trocknungsprozesses entstandenen Risse in den
Verkrustungen eindringt und diese von der Innenwand ablöst. Die
abgelösten
Verkrustungen werden anschließend
durch Spülen
des Innenraumes aus diesem entfernt, so dass der Innenraum durch Einführen einer
geeigneten Kamera auf korrosionsbedingte Mulden, Risse oder sonstige
Vertiefungen hin untersucht werden kann, um diejenigen Leitungsabschnitte
zu bestimmen, in denen dann eine wasserdichte Kunststoffbeschichtung,
nämlich
mit Epoxyd- oder Acrylharz, erfolgt.
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Ebenfalls
zur Sanierung von Rohrleitungen ist aus der
AT 374 901 ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung bekannt, wobei eine durch Extrudieren hergestellte rohrförmige, schlauchartige
Kunststoffauskleidung zur Anwendung kommt.
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Diese
wird mit einem geringfügig
kleineren Durchmesser als der Innendurchmesser des auszukleidenden
Rohres extrudiert, wobei der durch Faltung deformierte Teil der
Kunststoffauskleidung mit einer Mastix gefüllt wird, welche bei Rückkehr der Kunststoffauskleidung
in ihren ursprünglichen
Zustand den Raum zwischen der Außenseite der Kunststoffauskleidung
und der Innenseite des Rohres ausfüllt. Auf die elastisch deformierte,
d. h. gefaltete Kunststoffauskleidung wird zunächst eine in Längsrichtung
geteilte, flexible (bahnförmige)
Transportumhüllung
herumgeschlagen und an den freien Längsseiten ein Verschluss vorgesehen,
nämlich
durch Verbindung der einander zugewendeten Ränder der Bahn unter Formung
einer sich in Längsrichtung
erstreckenden Naht. Durch diese Hülle wird die gefaltete Kunststoffauskleidung
im deformierten Zustand gehalten und so mittels einer Zugvorrichtung
in die zu sanierende Rohrleitung eingezogen. Die vorgenannte Naht
ist mit einem Schmelzdraht versehen, der nach dem Einziehen der
Kunststoffauskleidung in die Rohrleitung gezündet wird, um die Naht aufzutrennen,
wobei die Hülle
von der Kunststoffauskleidung gelöst wird, um letztere freizugeben.
Als eine andere Variante ist angegeben, eine Bahn um die deformierte
Kunststoffauskleidung zu wickeln, wobei die benachbarten Ränder der
Bahn durch eine Vorderstichnaht zusammengehalten werden und die
gesamte Naht dadurch lösbar
ist, dass der Faden am einen Ende der aus Auskleidung und äußerer Bahn
bestehenden Anordnung gezogen wird und damit alle Stiche der gesamten
Naht gelöst
werden. Die Rückkehr der
Kunststoffauskleidung zur im Querschnitt kreisförmigen Gestalt kann dadurch
unterstützt
werden, dass ihr Inneres mit Druck beaufschlagt wird, oder dass
ein so genannter Molch von einem Ende der Rohrleitung zum andern
hindurchgeführt
wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Innensanierung
korrodierter Hohlprofile, insbesondere der dreieck-, trapez- oder
trogförmig
ausgebildeten Hohlprofile von in einer Brückenkonstruktion montierten
orthotropen Platten anzugeben, das in allen Innenflächenbereichen – also auch
in Eckbereichen – des
Hohlprofils den Anforderungen an einen wirksamen Korrosionsschutz
sowie an die erforderlichen Festigkeitseigenschaften und eine geringe
Belastung gerecht wird. Ziel der Erfindung ist es weiterhin, eine
Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis
10 aufgeführt.
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Eine
Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, und zwar zum schonenden Einbringen eines erfindungsgemäßen gefalteten
Gewebeschlauchs in ein Hohlprofil ist Gegenstand des Nebenanspruchs 11
sowie der Unteransprüche
12 bis 15.
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Der
Kern der Erfindung besteht darin, dass die sich in Längsrichtung über eine
große
Länge erstreckenden
Hohlprofile, und zwar insbesondere von orthotropen Fahrbahnplatten,
nach der Reinigung und Entrostung mit einem rotierenden und entsprechend
der Anordnung einer den Wasserstrahl erzeugenden Rotationsdüse zu den
Innenflächen
des Hohlprofils winkelverstellbaren Höchstdruck-Wasserstrahl an der Innenfläche mit
einem mit Kunststoff beschichteten oder getränkten dehnbaren Gewebeschlauch
unter der Wirkung eines Druckmediums verklebt und damit gegen von
außen
eintretende Feuchtigkeit sowie gegen Korrosion geschützt sind. Durch
den Gewebeschlauch, der eine innige Verbindung mit dem Hohlprofil
eingeht, können
zudem die Festigkeitseigenschaften des durch Korrosion gegebenenfalls
geschwächten
Hohlprofils verbessert werden, und zwar insbesondere dann, wenn
in den vorzugsweise aus Polyestergarnen nahtlos rund gewebten Gewebeschlauch
ein mehr oder weniger großer Anteil
an Metallfasern eingewebt ist oder der Gewebeschlauch vollständig aus
Metallfasern gefertigt ist. Ein vorteilhafter weiterer Effekt des
mit der Innenfläche
des Hohlprofils verbundenen Gewebeschlauchs besteht gerade bei durch
Schwingungen stark belasteten Fahrbahnplatten, insbesondere bei
einem großen
Kunststofffaseranteil im Gewebeschlauch, in einer schwingungsdämpfenden
Wirkung. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren zur Sanierung von Hohlprofilen,
vorzugsweise von orthotropen Platten, wird somit nicht nur das Eindringen
von Feuchtigkeit verhindert, sondern es werden Bauelemente zur Verfügung gestellt,
die mit vergleichsweise geringem Aufwand sicher gegen Korrosion
geschützt
sind und verbesserte mechanische Eigenschaften aufweisen.
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Anstelle
des kunststoffbeschichteten dehn- und formbaren Gewebeschlauchs
können
die Hohlprofile auch mit einem in Form und Größe dem Hohlprofil entsprechenden
Memory-Kunststoffhohlprofil ausgekleidet
werden, das in einer eingefalteten Querschnittsform in das mit einem
Kleber beschichtete Hohlprofil eingeführt wird und unter Erwärmung wieder
seine ursprüngliche
Form annimmt sowie mit einem Druckmedium an die Innenflächen des
Hohlprofils gedrückt
wird.
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In
weiterer Ausbildung der Erfindung können der Gewebeschlauch oder
das Memory-Kunststoffhohlprofil zusätzlich noch mechanisch, zum
Beispiel mit einem Schaumstoffmolch an die Innenflächen des
Hohlprofils gepresst werden, um in jedem Fall auch in kritischen – zum Beispiel
spitzwinkligen – Eck-
oder Schweißnahtbereichen
eine innige Verbindung und damit eine sichere Abdichtung zu bewirken.
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Alternativ
zu dem zuvor erwähnten
mechanischen Anpressen des Gewebeschlauchs oder des Kunststoffhohlprofils
können
kritische Eckbereiche des Hohlprofils, insbesondere spitzwinklige
Eck- und Schweißnahtbereiche,
vor dem Einbringen der Auskleidung mit einem Kunstharz ausgefüllt werden,
wobei die Füllung
eine Hohlkehle bildet. Dadurch ist eine zusätzliche Abdichtung und – ohne Hohlraumbildung – ein vollständiges Anlegen
der Auskleidung in Eck-/Schweißnahtbereichen
gewährleistet.
Die Ausbildung dieser Hohlkehlfüllung
in Eckbereichen erfolgt mit einem durch das Hohlprofil gezogenen
und dabei kontinuierlich mit dem Kunstharz versorgten Molch.
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Der
Gewebeschlauch wird entweder unter fortlaufendendem Umstülpen mittels
eines Druckmediums, vorzugsweise Druckluft, in das Hohlprofil hinein
und an dessen Innenflächen
gedrückt
oder die Querschnittsfläche
des Gewebeschlauches wird durch Zusammenfalten verkleinert, so dass
er im Schutze einer Transportumhüllung
ohne Beschädigung
in das gegebenenfalls sehr lange Hohlprofil eingezogen und nach
dem Herausziehen der Transportumhüllung mit einem Druckmedium
innerhalb des Hohlprofils aufgefaltet und an dessen Innenflächen gepresst
und mit diesen verklebt werden kann.
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Die
Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens umfasst zum einen eine Entrostungsvorrichtung, bestehend
aus einer in Längsrichtung
des Hohlprofils verfahrbaren rotierenden Düse mit einem schwenkbaren,
von einem Taster über
eine Steuereinheit gesteuerten Düsenkopf.
Dadurch ist es möglich,
den Auftreffwinkel des Wasserstrahls auf die Innenfläche und
auch den Wasserdruck gezielt zu beeinflussen, so dass ohne zerstörende Wirkung – beispielsweise
in kritischen Schweißnahtbereichen – eine optimale
Entrostung gewährleistet
ist.
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Die
Vorrichtung zum schonenden Einziehen des gefalteten Gewebeschlauchs
in das sehr lange, enge Hohlprofil umfasst weiterhin eine flexible
Transportumhüllung
mit an deren freien Längsseiten
angebrachten Verschlussösen
sowie ein Verschlussseil, an dem die Verschlussösen befestigbar sind, um die in
Längsrichtung
offene Transportumhüllung
beim Einführen
des gefalteten Gewebeschlauchs um diesen herum schließen zu können.
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Die
Transportumhüllung
kann aus einem Band oder aus an aneinander gereihten Transportwagen
paarweise im Abstand befestigten Tragseilen gebildet sein. Das Band
kann mit einem miteingezogenen Zugseil bananenschalenartig wieder
aus dem Hohlprofil herausgezogen werden und die Transportwagen mit
den Tragseilen können
auf einfache Weise ausgefahren werden, und zwar nachdem das Verschlussseil
gezogen und der gefaltete Gewebeschlauch in dem Hohlprofil freigegeben
wurde.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Detailansicht einer orthotropen Fahrbahnplatte einer
Brückenkonstruktion
im Schnitt, mit einer in einem trapezförmigen Hohlprofil angeordneten
Hochdruckwasserstrahl-Entrostungsvorrichtung;
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2 eine
Detailansicht der Rotationsdüse der
Hochdruckwasserstrahl-Entrostungsvorrichtung nach 1;
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3 einen
Vertikalschnitt einer orthotropen Fahrbahnplatte im Bereich eines
Hohlprofils, in das nach der Hochdruckwasserstrahl-Entrostung ein wasserundurchlässiger Gewebeschlauch
nach Inver sion mit Hilfe eines Druckmediums eingebracht ist;
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4 einen
Längsschnitt
nach 3 mit dem in das Hohlprofil eingebrachten, noch
nicht vollflächig
anliegenden Gewebeschlauch;
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5 einen
Vertikalschnitt im Bereich des Hohlprofils mit einem darin angeordneten
Schaumstoffmolch zum vollständigen
Andrücken
des Gewebeschlauches;
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6 einen
Längsschnitt
nach 5;
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7 einen
Vertikalschnitt im Bereich des Hohlprofils mit einem in dieses mit
Hilfe eines Transportschlauches eingebrachten zusammengefalteten Gewebeschlauch;
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8 eine
Ansicht des Gewebeschlauchs vor dessen Umschließen mit dem Transportschlauch;
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9 eine
Schnittansicht nach 7 mit einer noch anderen Ausführungsform
des Transportschlauches in gerafftem Zustand;
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10 eine
Draufsicht auf den gerafften Transportschlauch nach 9;
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11 einen
Vertikalschnitt des Hohlprofils mit einem von einer Vielzahl miteinander
verbundener Einziehwagen, an denen der Gewebeschlauch während des
Einziehens aufgehängt
ist;
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12 eine
seitliche Schnittansicht nach 11; und
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13 einen
Vertikalschnitt des Hohlprofil mit einem in dieses eingezogenen,
geschrumpften Kunststoffprofil.
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1 zeigt
einen Abschnitt einer orthotropen Fahrbahnplatte 1, die
eine Stahlplatte 2 und mehrere an deren Unterseite angeschweißte, in Längsrichtung
verlaufende abgekantete Stahlbleche 3, die mit der Stahlplatte 2 ein
trapezförmiges
Hohlprofil 4 bilden, umfasst. In dem gegen das Eindringen von
Feuchtigkeit und gegen Korrosion zu schützenden Hohlprofil befindet
sich ein in den vier Ecken des Hohlprofils 4 auf Rollen 5 zwangsgeführter, verfahrbarer
Entrostungswagen 6 mit einer an dessen Rahmen 7 angebrachten
und an eine Höchstdruck-Wasserquelle
(nicht dargestellt) angeschlossenen Rotationsdüse 8. Am vorderen
Ende der Rotationsdüse 8, in
die ein Taster 9, der ein der Rotationsdüse zugeordnetes,
mit dem Hohlprofil 4 identisches Steuerprofil (nicht dargestellt)
abtastet, und eine Steuereinheit 10 integriert sind, befindet
sich ein schwenkbarer Düsenkopf 11,
dessen Schwenkantrieb an die Steuereinheit 10 angeschlossen
ist.
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Der
mit seinen Rollen 5 in den Ecken des Hohlprofils 4 geführte Entrostungswagen 6 wird
mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit durch das Hohlprofil 4 gezogen.
Der unter hohem Druck austretende rotierende Wasserstrahl trifft
auf die Innenwände
des Hohlprofils und erzeugt eine metallisch blanke Oberfläche. Mit
Hilfe des Tasters 9 und der Steuereinheit 10 wird
der Düsenkopf 11 so
verschwenkt, dass der rotierende Wasserstrahl in einem vorgegebenen
Winkel auf den betreffenden Innenwandbereich des Hohlprofils 4 trifft
und eine metallisch blanke Oberfläche erzeugen kann. Mit Hilfe
des Tasters 9 und der Steuereinheit 10 kann der
Wasserstrahl im Bereich der Verbindungsstellen 12 des abgekanteten Stahlblechs 3 mit
der Stahlplatte 2 gedrosselt werden, um die dort befind lichen
Schweißnähte nicht
zu beschädigen.
Das von den Innenwänden
abgelöste korrodierte
Material wird mit dem Wasserstrahl weggespült.
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Nach
dem Abtrocknen der Innenflächen
des Hohlprofils 4 wird in dieses eine wasserundurchlässige Auskleidung,
die aus einem mit wasserdichtem Kunststoff getränkten bzw. beschichteten Gewebeschlauch 13 oder
einem Kunststoffprofil 14 (13) besteht
und deren Abwicklung dem Innenmaß des zu sanierenden Hohlprofils 4 entspricht,
eingebracht und unter Druck – und
Wärmeeinwirkung
bei einem „extrusierten" Kunststoffprofil – mittels
eines lösemittelfreien
Zweikomponentenklebers vollflächig
mit dem Innenwänden
des Hohlprofils 4 verklebt. Das Aushärten des Klebers kann bei Normaltemperatur oder
unter Wärmezufuhr,
mit UV-Licht oder Innendruck erfolgen.
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Der
nahtlos rundgewebte Gewebeschlauch 13 besteht aus Polyesthergarnen
oder aus Polyestherfasern und Metallfasern oder auch nur aus Metallfasern,
um aufgrund der Materialauswahl und -kombination die Festigkeitseigenschaften
und/oder das Schwingungsverhalten der Hohlprofile entsprechend zu
beeinflussen. Einer durch Korrosion bedingten Verminderung der Festigkeit
der Hohlprofile kann durch die Metallfasern oder einen Metallfaseranteil
entgegengewirkt werden, während
das Kunststoffgewebe erheblich zur Schwingungsdämpfung beiträgt. Ein
wesentlicher Effekt des an den Innenflächen des Hohlprofils 4 vollflächig verklebten
Gewebeschlauchs 13 besteht in der Abdichtung des Hohlprofils
gegenüber
von außen
eindringendem Wasser sowie dem Korrosionsschutz.
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Das
Einbringen des wasserundurchlässigen Auskleidungskörpers, das
heißt
des Gewebeschlauchs 13 oder des Kunststoffprofils 14,
kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
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Gemäß einer
in den 3 bis 6 dargestellten ersten Ausführungsvariante
wird ein mit wasserundurchlässigem
Kunststoff getränkter
und an der Innenfläche
mit Kleber beschichteter Gewebeschlauch 13 mit einem Ende
an einer Seite des Hohlprofils 4 befestigt, die Innenfläche nach
außen
umgestülpt
und mit Hilfe eines Druckmediums immer weiter in das Hohlprofil 4 hinein
gedrückt,
wobei unter der Wirkung des gasförmigen
oder flüssigen
Druckmediums die nach außen
gewendete, mit Kleber beschichtete Innenfläche des Gewebeschlauches 13 an
die Innenfläche
des Hohlprofils 4 angedrückt wird.
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Wie 3 zeigt,
sind die spitzwinkligen Eckbereiche des Hohlprofils 4 nach
dem vorangegangenen Inversionsverfahren möglicherweise nicht vollständig mit
dem Gewebematerial bedeckt. Um die vollflächige Abdeckung der Innenfläche und
damit die Abdichtung des Hohlkörpers
gegenüber
der Umgebung sowie einen sicheren Korrosionsschutz zu gewährleisten,
wird anschließend
in einem zweiten Verfahrensschritt mit einem Druckmedium ein Schaumstoffmolch 15 durch
den im Hohlprofil 4 befindlichen Gewebeschlauch 13 gedrückt. Vor
dem Einbringen des Schaumstoffmolches 15 wird in das verschlossene
Ende 16 des Gewebeschlauchs 14 ein Ventil 17 eingesetzt,
um das sich beim Vorschieben des Schaumstoffmolches 15 verdichtende Druckmedium
zu entspannen. Das Profil des Schaumstoffmolchs 15 entspricht
dem des Hohlprofils 4, so dass der Gewebeschlauch 13 faltenfrei
und vollflächig,
und zwar auch in spitzwinkligen Ecken, an dem Hohlprofil 4 anliegt.
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Das
zuvor beschriebene Verfahren wird bei sämtlichen in Längsrichtung
der orthotropen Fahrbahnplatte 1 verlaufenden Hohlprofilen 4 wiederholt. Nach
dem Aushärten
des Klebers sind die Hohlprofile gegenüber von außen eindringender Feuchtigkeit
abgedichtet und gegen weitere Korro sion geschützt und deren Schwingungsdämpfungsverhalten
sowie gegebenenfalls die Festigkeitseigenschaften sind verbessert.
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Gemäß einer
noch anderen, anhand der 7 bis 12 beschriebenen
Verfahrensvariante wird ein zusammengefalteter und an der Außenfläche mit
Kleber beschichteter Gewebeschlauch 13' unter Verwendung einer Hilfsvorrichtung
mit Hilfe einer Zugvorrichtung in das Hohlprofil 4 eingezogen. Nach
Entfernen der Hilfsvorrichtung wird der an einem Ende verschlossene
Gewebeschlauch 13' am gegenüberliegenden
Ende mit einem Druckmedium beaufschlagt, um den Gewebeschlauch 13' aufzufalten
und mit seiner mit Kleber versehenen Außenfläche an die Innenfläche des
Hohlkörpers 4 anzulegen. In
einem nachfolgenden Verfahrensschritt kann der Gewebeschlauch 13', soweit erforderlich,
mit dem oben beschriebenen Schaumstoffmolch 15 zusätzlich an
die Innenfläche
des Hohlprofils 4 gepresst und gleichzeitig geglättet werden,
so dass nach dem nachfolgenden Aushärtungsschritt eine sichere
Abdichtung gegenüber
Feuchtigkeitseintritt sowie verbesserte Materialeigenschaften des
Hohlprofils 4 gewährleistet
sind.
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Die
in den 7 bis 10 beschriebene erste Ausführungsform
einer Transportvorrichtung zum Einziehen des gefalteten Gewebeschlauchs 13' in das Hohlprofil 4 umfasst
eine flexible, in Längsrichtung
verschließbare
Transporthülle 18,
bestehend aus einem Tuch mit an dessen beiden Längskanten im Abstand befestigten
Verschlussösen 19,
in vorliegenden Ausführungsbeispiel
in Form von Karabinerhaken. Die Transportvorrichtung umfasst ferner
ein Verschlussseil 20 und ein Zugseil 21. Der
gefaltete Gewebeschlauch 13' wird
zusammen mit der Transporthülle 18,
dem Zugseil 21 und dem Verschlussseil 20 in das
Hohlprofil 4 eingezogen, wobei die Transporthülle 18 an
der Eintrittsseite des Hohlprofils 4 um den Gewebeschlauch 13' gelegt und
die Verschlussösen 19 mit
dem Verschlussseil 20 verbunden werden. Der Gewebeschlauch 13' wird somit
im Schutze der dieses umhüllenden
Transporthülle 18 in
das Hohlprofil 4 eingezogen, so dass der Gewebeschlauch 13' und dessen
Beschichtung/Klebeschicht beim Einziehen nicht beschädigt werden.
Nach dem Einziehvorgang wird zuerst das Verschlussseil 20 aus
den Verschlussösen 19 gezogen
und anschließend
wird die jetzt in Längsrichtung
wieder offene Transporthülle 18 mit
dem an dessen hinterem Ende befestigten Zugseil 21 – vergleichbar
mit dem Abschälen
einer Bananenschale – aus
dem Hohlprofil 4 herausgezogen. Anschließend wird
der Gewebeschlauch 13',
wie oben beschrieben, mit der Innenfläche des Hohlprofils 4 verbunden.
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Um
das zuvor beschriebene Herausziehen der Transporthülle 18 gegebenenfalls
zu erleichtern, sind in einer erweiterten Ausführungsvariante, wie die 9 und 10 zeigen,
an der Transporthülle 18 in
regelmäßigem Abstand
Führungsösen 23 angebracht,
in denen ein Raffseil 26 geführt ist, an dem im Abstand – jeweils
paarweise – Radialseile 22 befestigt
und durch die jeweilige Führungsöse geführt sind.
An ihrem anderen – freien – Ende sind
die Radialseile 22 jeweils mit einer der an der Längskante der
Transporthülle 18 befestigten
Verschlussösen 19 verbunden.
Wenn das Verschlussseil 20, wie oben beschrieben, gezogen
ist, wird die Transporthülle 18 – bei einer
Zugwirkung auf das Raffseil 26 und damit über die
Radialseile 22 auf die Längskanten der Transporthülle 18 – zunächst gerafft
und kann anschließend
mit einem Zugseil 21 in der oben beschriebenen Weise leichter
aus dem Hohlprofil 4 herausgezogen werden.
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Gemäß einer
noch anderen, in den 11 und 12 dargestellten
Ausführungsform
besteht die Transporthülle 18' aus im Abstand
paarweise an miteinander verbundenen Transportwagen 24 angebrachten
Tragseilen 25, an deren freien Enden Verschlussösen 19 befestigt
sind. Die Transportwagen 24 bestehen aus zwei sich in einem
Gelenk 28 kreuzenden Rahmenteilen 27, die durch
einen Längsholm 29 fest
miteinander verbunden sind. An den Enden der Rahmenteile sind winkelverstellbare
Laufrollen 30 angebracht. Durch die Bereitstellung verschieden
langer, vorzugsweise teleskopierbarer Rahmenteile 27 und
die verstellbaren Laufrollen 30 können die Transportwagen 24 somit
an unterschiedlich geformte und dimensionierte Hohlprofile 4 angepasst werden.
Beim Einziehen des Gewebeschlauches 13' mittels einer auf den ersten Transportwagen 25 wirkenden
Winde werden die Tragseile 25 um den Gewebeschlauch 13' gelegt. Die
Enden der Tragseile 25 werden mittels der Verschlussösen 19 mit
dem Verschlussseil 20 verbunden, und in der so erzeugten hängenden
Position wird der Gewebeschlauch 13' in das Hohlprofil 4 schonend
eingezogen. Aufeinander folgende Transportwagen 25 werden
mittels einer Zugstange 31 miteinander verbunden. Nach
dem Ziehen des Verschlussseils 20 liegt der gefaltete Gewebeschlauch 13' frei in dem
Hohlprofil 4 und die Transportwagen 24 mit den
Tragseilen 25 können
bequem aus dem Hohlprofil 4 herausgefahren werden. Die
Verbindung des Gewebeschlauchs 13' mit den Innenflächen des
Hohlprofils 4 erfolgt wieder in der oben beschriebenen
Weise.
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Wie
in 13 dargestellt, kann das Hohlprofil 4 auch
mit einem entsprechend dem Hohlprofil dimensionierten – hier trapezförmigen – Kunststoffprofil 14 ausgekleidet
und verklebt werden. Dieses Kunststoffprofil 14 wird nach
der Extrusion in noch warmem Zustand soweit – im vorliegenden Fall beispielsweise X-förmig – zusammengefaltet,
dass es anschließend bequem
in das an den Innenflächen
mit Kleber beschichtete Hohlprofil 4 eingeführt werden
kann. Das eingezogene – X-förmig „extrusierte" – Kunststoffprofil wird mit
Dampf erwärmt
und nimmt jetzt auf grund des Memory-Effekts wieder seine ursprüngliche Form
an. Unter Einwirkung von Druckluft während des anschließenden Abkühlvorgangs
wird das Kunststoffprofil 14 an die Innenflächen des
Hohlprofils gepresst und mit diesen verklebt, so dass das Hohlprofil wasserdicht
abgedichtet ist und keine Feuchtigkeit von außen in das Innere des Hohlkörpers gelangen kann.
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- 1
- orthotrope
Fahrbahnplatte
- 2
- Stahlplatte
- 3
- Stahlblech
- 4
- Hohlprofil
- 5
- Rollen
- 6
- Entrostungswagen
- 7
- Rahmen
- 8
- Rotationsdüse
- 9
- Taster
- 10
- Steuereinheit
- 11
- Schwenkbarer
Düsenkopf
- 12
- Verbindungsstelle
(Schweißnaht
zw. 2/3)
- 13
- Gewebeschlauch
- 13'
- gefalteter
Gewebeschlauch
- 14
- Kunststoffprofil
- 15
- Schaumstoffmolch
- 16
- verschlossenes
Ende v. 13
- 17
- Ventil
- 18
- Transporthülle
- 19
- schließbare Öse/Karabinerhaken
- 20
- Verschlussseil
- 21
- Zugseil
- 22
- Radialseil
- 23
- Führungsöse
- 24
- Transportwagen
- 25
- Tragseil
- 26
- Raffseil
- 27
- Rahmenteile
- 28
- Gelenk
- 29
- Längsholm
- 30
- Laufrollen
- 31
- Zugstange