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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Bau- oder Dekorationselementen aus Stein, Kunststein oder Holz, bel dem das Bau- oder Dekorationselement an seinem Standort am Bauwerk mit einer dichten Hülle umgeben wird und der Zwischenraum zwischen dem Bau- oder Dekorationselement und der Hülle mit einer Flüssigkeit gefüllt wird, wobei vor dem Einfüllen der Flüssigkeit die zwischen dem Bau- oder Dekorationselement und der Hülle befindliche Luft abgesaugt wird.
Bau- oder Dekorationselemente an Bauwerken, wie Säulen oder Skulpturen, leiden häufig unter schädlichen Umwelteinflüssen und müssen daher restauriert werden. Im Zuge dieser Restaurierung müssen die Bau- oder Dekorationselemente häufig mit Flüssigkeiten behandelt werden. Es kann sich dabei einerseits um Reinigungsflüssigkeiten handeln oder um Flüssigkeiten, die die porös gewordenen Randzonen der Bau- oder Dekorationselemente verfestigen. Der Erfolg dieser Behandlung mit Flüssigkeiten hängt entscheidend davon ab, ob der Flüssigkeit ausreichend Zeit zur Verfügung steht, in das Bau- oder Dekorationselement einzudringen.
Für eine optimale Behandlung wurden die Bau- oder Dekorationselemente daher bisher mit Kränen von den Bauwerken abgenommen und in einer Werkstatt in ein Flüssigkeitsbad eingelegt. Diese Methode ist jedoch mit hohen Kosten für die Demontage und den Transport verbunden. Gleichzeitig besteht ein erhebliches Risiko, dass das durch Umwelteinflüsse bereits angegriffene Bau- oder Dekorationselement während des Transports beschädigt wird. Als Alternative zur Demontage und dem anschliessenden Einlegen in ein Flüssigkeitsbad war es bisher bekannt, die Flüssigkeit an Ort und Stelle auf das Bau- oder Dekorationselement aufzusprühen. Die Wirkung dieser alternativen Behandlungsmethode ist jedoch lediglich oberflächlich und nicht zufriedenstellend.
In der GB 1399510 ist ein Verfahren geoffenbart, bei dem das Flüssigkeitsbad zum Bau- oder Dekorationselement gebracht wird, statt wie bisher das Bau- oder Dekorationselement zum Flüssigkeitsbad. Hier wird das zu restaurierende Bau- oder Dekorationselement zunächst ganz oder auch nur bereichsweise im zu restaurierenden Bereich flüssigkeitsdicht abgedeckt. Anschliessend erfolgt ein Absaugen der Luft aus dem umschlossenen Bereich mittels einer Absaugeinrichtung In dessen Folge wird die Behandlungsflüssigkeit in den Zwischenraum zwischen Abdeckung und zu behandelndem Element eingebracht. Die Abdeckung besteht in der GB 1399510 in relativ glatten Bereichen des zu behandelnden Elementes aus einer Folie, während Bereiche mit stärkerem Relief durch das Aufbringen einer Schicht aus aushärtendem Material abgedichtet werden.
Das Aufbringen dieser Schicht ist mit einem erheblichen manuellen Arbeitsaufwand verbunden. Dar- über hinaus ist bei der Schaffung von dichten Übergängen zwischen Folie und der Schicht aus aushärtendem Material eine grosse Sorgfalt nötig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzubieten, bei dem die Abdeckung des zu restaurierenden Gegenstandes auch wenn dieser ein kompliziertes Relief aufweist, schnell angebracht werden kann.
Dies wird nach dem Absaugen der Luft erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die nunmehr eng am Bau- oder Dekorationselement anliegende Hülle stabilisiert und gegen grossräumiges Ausbauchen gesichert wird, wobei die Hülle mit Gurten und/oder Bändern, insbesondere Klebebändern, umwickelt wird
Durch diese erfindungsgemässe Art der Stabilisierung und die dadurch erreichte Sicherung gegen grossräumiges Ausbauchen der eng am Bau- oder Dekorationselement anliegenden Hülle kann diese einfach und schnell an jedes Relief des umhüllten Bau- oder Dekorationselementes angepasst werden.
Die Hülle kann beliebige Form aufweisen und muss nicht massgeschneidert werden
Um insbesondere in konkaven Bereichen des Bau- oder Dekorationselementes ein Ausbauchen zu verhindern, ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Hülle aussen mit Stützelementen versehen wird.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigt.
Fig. 1 eine Ansicht eines Bau- oder Dekorationselementes während der Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A In Fig. 1 und
Fig. 3 einen Langsschnitt durch ein Bau- oder Dekorationselement während der Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens.
Bel dem In den Figuren 1 - 3 gezeigten Anwendungsbeispiel soll ein Bau- oder Dekorations-
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element 1 behandelt und restauriert werden. Das Bau- oder Dekorationselement 1 ist in diesem Fall eine aufrecht stehende Skulptur, die auf einem Bauwerk 10 steht und dort über Stifte 11 verankert ist. Bei der nachfolgenden Beschreibung wird von einer Skulptur aus Stein ausgegangen.
Ebenso gut kann die Skulptur aus Kunststein bestehen, worunter eine Mischung aus Sand und einem Bindemittel, beispielsweise Kalk oder Zement, verstanden wird. Ebenfalls geeignet ist das erfindungsgemässe Verfahren für Bau- oder Dekorationselemente aus Holz.
Hierbei ist vorgesehen, das Bau- oder Dekorationselement 1 während der Behandlung mit einer Flüssigkeit an seinem Standort am Bauwerk zu belassen. Dazu wird das Bau- oder Dekorationselement 1 mit einer Hülle 2 umgeben. Die Hülle 2 ist im wesentlichen ein Sack aus Kunststoffolie, der das Bau- oder Dekorationselement 1 dichtend umgibt. Der Sack kann aus miteinander verschweissten Folien massgeschneidert sein. An der Unterkante des Bau- oder Dekorationsele- mentes 1 ist zur Abdichtung der Hülle 2 eine Verklebung oder Verkittung 6 vorgesehen.
Vor dem Einfüllen der Flüssigkeit in den Zwischenraum 3 zwischen dem Bau- oder Dekorationselement 1 und der Hülle 2 wird mittels der Pumpe 8 die im Zwischenraum 3 vorhandene Luft abgesaugt. Dies führt dazu, dass sich die Hülle 2 eng an das Bau- oder Dekorationselement 1 anlegt. Um sicherzugehen, dass die Hülle 2 sich beim Füllen des Zwischenraumes 3 mit Flüssigkeit nicht vom Bau- oder Dekorationselement 1 abhebt, wird die Hülle 2 erfindungsgemäss aussen mit Gurten und Klebebändern 5 fixiert und gegen Ausbauchen gesichert, wie dies Fig. 1 zeigt. In konkaven Zonen sind zusätzlich steife Stützelemente 4 vorgesehen, die ein Ausbauchen der Hülle 2 verhindern.
Nach dem Absaugen der Luft wird das Ventil 9a geschlossen und das Ventil 9b geöffnet. Auf diese Weise strömt Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter 7 in den Zwischenraum 3 zwischen der Hülle 2 und dem Bau- oder Dekorationselement 1. Bei der Flüssigkeit kann es sich um eine Reinigungsflüssigkeit oder auch eine Flüssigkeit handeln, die den Stein, den Kunststein oder das Holz des Bau- oder Dekorationselementes 1 verfestigt. In letzterem Fall kommt bei Steinskulpturen häufig Kieselsäureester zur Anwendung. Der Zwischenraum 3 wird vollständig mit der Flüssigkeit aufgefüllt, die somit über beliebig lange Zeiträume auf das Bau- oder Dekorationselement 1 einwirken kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Behandeln von Bau- oder Dekorationselementen aus Stein, Kunststein oder Holz, bei dem das Bau- oder Dekorationselement an seinem Standort am Bauwerk mit einer dichten Hülle umgeben wird und der Zwischenraum zwischen dem Bau- oder De- korationselement und der Hülle mit einer Flüssigkeit gefüllt wird, wobei vor dem Einfüllen der Flüssigkeit die zwischen dem Bau- oder Dekorationselement und der Hülle befindliche
Luft abgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die nunmehr eng am Bau- oder Deko- rationselement (1) anliegende Hülle (2) stabilisiert und gegen grossräumiges Ausbauchen gesichert wird, wobei die Hülle (2) mit Gurten und/oder Bändern (5), insbesondere Klebe- bändern, umwickelt wird.