DE2354437C2 - - Google Patents

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DE2354437C2
DE2354437C2 DE2354437A DE2354437A DE2354437C2 DE 2354437 C2 DE2354437 C2 DE 2354437C2 DE 2354437 A DE2354437 A DE 2354437A DE 2354437 A DE2354437 A DE 2354437A DE 2354437 C2 DE2354437 C2 DE 2354437C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen von Rissen und anderen Hohlräumen in einem Bauwerk oder dgl. mit einem später erhärtenden Material nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem aus der US-PS 25 24 419 bekannten Verfahren dieser Gattung wird als Abdeckung für den auszubessernden Oberflächenbereich eines Bauwerks eine vergleichsweise steife, rahmenartige Verbundplatte verwendet, die aufgrund ihres Sandwichaufbaus nur begrenzt nachgiebig ist, so daß die Anwendung dieses Verfahrens auf Reparaturarbeiten an Bauten mit ebenen Oberflächen wie Straßenfahrbahnen und Gebäusefassaden beschränkt ist. Ferner ist die als Abdeckung benutzte wiederverwendbare Verbundplatte konstruktiv verhältnismäßig aufwendig gestaltet. Außerdem ist erst nach Abnahme der Abdeckung ersichtlich, ob ein vollständiges Verfüllen erzielt wurde.
Die DE-AS 11 73 380 beschreibt ein Verfahren zur Konservierung von aus porösen Steinen wie Sandstein, Kalkstein, Kalksandstein oder dgl. bestehenden Bauwerkteilen und insbesondere von Skulpturen, bei welchem der überwiegende Teil der Oberfläche der Skulptur mit einer gasdichten Hüllfolie aus Kunstharz überzogen wird, die Skulptur mit dem nicht mit Folie bedeckten Oberflächenbereich in ein Imprägniermittelbad gestellt und unter Einwirkung einer an die Hüllfolie angeschlossenen Vakuumpumpe Imprägniermittel in Poren, Haarrisse und andere Hohlräume der Skulptur eingesaugt wird. Nachteilig ist, daß dieses Verfahren nur zur Konservierung transportabler Bauwerkteile eingesetzt werden kann, das flüssige Imprägniermittel die Hohlräume nur reinigt und imprägniert und somit die Risse und Hohlräume nicht bleibend verfüllt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren zu schaffen, mit dem auf einfache Weise Verfüllarbeiten an Bauwerken mit unterschiedlicher äußerer Formgebung an Ort und Stelle durchgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Der Unteranspruch enthält eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß das zu reparierende Bauwerk vor dem Füllen von Rissen und anderen Hohlräumen mit später erhärtendem Material unter der Einwirkung des Vakuums zunächst ganz oder teilweise entwässert werden kann, daß der Füllvorgang durch die Folie hindurch stets beobachtet werden kann und daß die Abdeckung leicht an unebenen Bauwerksflächen angebracht werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend in Anwendung bei der Restaurierung von beschädigtem Ziegelmauerwerk eines Brückenpfeilers anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines zu restaurierenden Brückenpfeilers,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Pfeiler nach Fig. 1.
Vor dem Beginn der eigentlichen Restaurierarbeiten wird das gerissene und bröckelig gewordene Ziegelmauerwerk des Brückenpfeilers (1) zunächst mit Wasser unter Druck abgespült, um Staub, Schmutz und andere lose Partikel aus den Rissen (2) zu beseitigen. Danach wird das beschädigte Teilstück des Pfeilers in eine vorgefertigte flexible Folie (3) aus transparentem Polyäthylen eingehüllt, und die Begrenzungsränder der Folie werden durch einen Auftrag von Kunstharz oder ein Klebeband gegen das Mauerwerk abgedichtet. Am oberen Abschnitt der Folie (3) ist ein Auslaßfitting (4) zum Anschluß einer zu einer Vakuumpumpe führenden Vakuumleitung (5) angebracht. Ein Vakuummesser (6) ist in kurzem Abstand hinter dem Auslaßfitting (4) an die Vakuumleitung (5) angeschlossen. Ein Einlaßfitting (7) am unteren Abschnitt der Folie (3) ist über eine Injektionsleitung (8), in die ein Absperrhahn (9) eingesetzt ist, mit einem Behälter (10) verbunden, der als später erhärtendes Material eine flüssige Füllmasse enthält.
Zum Evakuieren des von der luft- und flüssigkeitsdichten Folie (3) umschlossenen Arbeitsbereichs des Ziegelmauerwerks des Brückenpfeilers (1) mit den vorhandenen Rissen (2) und sonstigen Hohlräumen wird der Absperrhahn (9) in der Injektionsleitung (8) für die Füllmasse geschlossen. Beim Evakuieren wird Mauerwerk zunächst entwässert. Nach Errechen eines bestimmten Vakuums im Arbeitsbereich unter der Folie wird dieses für zwei bis drei Stunden aufrechterhalten, um sicherzustellen, daß das Ziegelmauerwerk ausgetrocknet wird. Nach Öffnen des Absperrhahns (9) in der Injektionsleitung (8) wird Füllmasse aus dem Behälter (10) so lange von unten nach oben in das beschädigte Mauerwerk unter der Folie (3) eingesaugt, bis die Füllmasse an der Oberfläche der Risse (2) im Mauerwerk sichtbar wird. Nunmehr wird der Absperrhahn (9) geschlossen. Die Vakuumpumpe bleibt während des Aushärtens der Füllmasse eingeschaltet. Nach dem Erhärten der Füllmasse in den Rissen (2) und sonstigen Hohlräumen des Mauerwerks wird die Folie (3) mit den zugehörigen Leitungsarmaturen und Geräten von dem Brückenpfeiler (1) entfernt.
Wenn das gerissene und/oder bröckelige Ziegelmauerwerk des Brückenpfeilers eine solche Höhe aufweist, daß eine Restaurierung über die ganze Höhe hinweg in einem Arbeitsgang praktisch nicht aufzuführen ist, wird das beschädigte Ziegelmauerwerk in mehreren Abschnitten mit einer Höhe von beispielsweise 5 m restauriert, wobei der unterste Abschnitt zuerst und die darüberliegenden Abschnitt der Reihe nach restauriert werden. Bei diesem Arbeitsverfahren verbleibt der Auslaßfitting (4) der Folie (3) mit der Vakuumleitung (5) an Ort und Stelle, während der Einlaßfitting (7) für die Injektionsleitung (8) stufenweise um die Höhe eines Abschnittes von unten nach oben verlegt wird.
Wenn die Gefahr besteht, daß Luft in einen zur Reparatur vorbereiteten Abschnitt des Pfeilers aus einem benachbarten, nicht mit Folie abgedeckten Teil des Pfeilers eindringen kann, was dazu führen kann, daß in der Füllmasse beim Aushärten Luftbläschen eingeschlossen werden, kann das Verfüllen von Rissen und anderen Hohlräumen im Mauerwerk mit Füllmasse unter Vakuum in mehreren Stufen ausgeführt werden. Beispielsweise wird in einer ersten Stufe ein unterer Abschnitt mit einer Höhe von 10-20 cm des zu erneuernden Teiles eines Pfeilers restauriert. Nach dem Aushärten der Füllmasse in dem unteren Abschnitt des zu reparierenden Pfeilerbereichs erfolgt die Restaurierung des darüberliegenden größeren Abschnittes des mit Folie abgedeckten Pfeilerbereiches, wobei durch die so geschaffene untere Sperrzone Luft in den zu reparierenden Abschnitt des Pfeilers aus dem unteren Teil desselben nicht mehr eindringen kann.

Claims (2)

1. Verfahren zum Füllen von Rissen und anderen Hohlräumen in einem Bauwerk oder dgl. mit einem später erhärtenden Material, wobei zunächst auf die Oberfläche des Bauwerks im Arbeitsbereich eine luft- und flüssigkeitsundurchlässige, an den Rändern abgedichtete abnehmbare Abdeckung angelegt wird, durch die hindurch eine Vakuum- und eine Injektionsleitung in den abgedeckten Bereich geführt sind, der durch Anlegen eines Vakuums evakuiert wird, anschließend in die evakuierten Risse und anderen Hohlräume so lange später erhärtendes Material in flüssigem Zustand eingebracht wird, bis diese vollständig ausgefüllt sind, und dem Material die Möglichkeit gegeben wird, zu erhärten und an den Begrenzungsflächen der Risse und anderen Hohlräume fest zu haften, dadurch gekennzeichnet, daß als Abdeckung eine vorgefertigte flexible Folie aus transparentem Material, insbesondere Polyäthylen, die das Bauwerk oder dgl. umhüllt oder teilweise abdeckt, verwendet wird und daß das Einbringen des erhärtenden Materials so lange fortgesetzt wird, bis es durch die transparente Folie hindurch an Öffnungen der Risse und der anderen Hohlräume in der Oberfläche des Bauwerks sichtbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungsränder der flexiblen Folie am Bauwerk durch einen Auftrag von erhärtendem Material oder durch Klebeband abgedichtet werden.
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