-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem abklappbaren
Fahrzeugdach nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
-
In
der
DE 101 13 427
A1 wird ein zweiteiliges Fahrzeugdach beschrieben, das
der Länge
nach in ein linkes und rechtes Dachelement aufgeteilt ist und zwischen
einer den Fahrzeuginnenraum überdeckenden
Schließposition
und einer Ablageposition zu verstellen ist, in der die beiden Dachteile
in einem heckseitigen Verdeckkasten aufrecht abgelegt sind. In ihrem
dem Fahrzeugheck zugewandten Abschnitt weisen die Dachteile eine
Ausnehmung zur Aufnahme einer Heckscheibe auf, die in Schließlage bündig mit
den Dachteilen abschließt,
zum Ablegen des Daches jedoch herausgenommen und unabhängig von den
Dachelementen ebenfalls in einer aufrechten Position im Verdeckkasten
abgelegt werden kann. Optional kann bei geöffnetem Fahrzeugdach die Heckscheibe
in eine die Karosserielinie überragende
Position aufgestellt werden, in der die Heckscheibe unmittelbar
hinter feststehenden Überrollbügeln angeordnet
ist und als Windschott fungiert.
-
Auch
in der
DE 199 13 033
A1 wird ein Cabriolet-Fahrzeug mit versenkbarem Fahrzeugdach
beschrieben, dessen Heckscheibe aus dem Dachverbund gelöst und vertikal
abgesenkt werden kann. Hierfür
ist in einem Aufnahmeraum hinter dem Fahrzeuginnenbereich eine Kassette
mit seitlichen Führungsbahnen
vorgesehen, in die die Heckscheibe einschiebbar ist. Auch diese
Heckscheibe kann bei geöffnetem
Fahrzeugdach in eine aufgestellte Position verfahren werden, in
der die Heckscheibe die Funktion eines Windschotts übernimmt.
-
In
der
DE 197 54 967
A1 ist ein als Softtop ausgeführtes Fahrzeugdach gezeigt,
das von einem Überrollbügel gestützt wird.
In den hinteren Abschnitt des Softtops ist eine Heckscheibe integriert.
Bei der Ablage des Softtops wird die Heckscheibe in einer an sich
bekannten Weise gemeinsam mit dem Verdeckbezugstoff in einem heckseitigen
Ablagekasten abgelegt; der Überrollbügel kann
bei der Ablagebewegung um ein fahrzeugfestes Drehgelenk nach hinten verschwenkt
werden. Die Verbindung zwischen Überrollbügel und
Heckscheibe erfolgt lediglich über den
Verdeckbezugstoff mit dem Nachteil, dass aufgrund der Nachgiebigkeit
des Bezugstoffes über
eine lange Betriebsdauer eine sichere und reproduzierbare Ablagebewegung
in Frage gestellt ist. Für
die genaue Bewegung und Steuerung des Softtops sind zusätzliche
Steuerungselemente erforderlich.
-
Von
diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Cabriolet-Fahrzeug mit einer aus dem Dachverbund heraus
lösbaren
Heckscheibe zu schaffen, die zwischen einer aufgestellten und einer
abgesenkten Position verfahrbar ist, wobei eine Platz sparende und
konstruktiv einfach aufgebaute Anordnung geschaffen werden soll,
die sich auch durch eine hohe Überschlagsicherheit
auszeichnet.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
-
Das
erfindungsgemäße Cabriolet-Fahrzeug weist
ein abklappbares Fahrzeugdach auf, in das in Schließposition
eine Heckscheibe integriert ist, die in Cabrioletposition, also
bei versenktem Fahrzeugdach, aus dem Fahrzeugdach heraus gelöst ist.
Diese Heckscheibe ist unabhängig
vom Fahrzeugdach zwischen einer aufgestellten Funktionsposition
und einer abgesenkten Verstauposition zu verstellen, wobei insbesondere
in der aufgestellten Funktionsposition die Heckscheibe bei versenktem
Fahrzeugdach die Funktion eines Windschotts übernimmt.
-
Darüber hinaus
ist im Fahrzeug ein Überrollbügel angeordnet,
wobei erfindungsgemäß vorgesehen
ist, dass die Heckscheibe an dem Überrollbügel gehalten ist, jedoch gegenüber diesem
eine Relativstellbewegung ausführen
kann. Der Überrollbügel selbst kann
ebenfalls zwischen einer aufrechten, die Karosserielinie des Fahrzeuges überragenden
Funktionsstellung und einer abgesenkten Lage verstellt werden. Der Überrollbügel ist
zweckmäßig über eine Stellkinematik
an die Fahrzeugkarosserie angebunden und mittels dieser Stellkinematik
zwischen aufgestellter und abgesenkter Position zu verstellen. Die an
dem Überrollbügel gehaltene
Heckscheibe kann diese Stellbewegung gemeinsam mit dem Überrollbügel ausführen und
hierdurch zwischen ihrer Funktionsposition und ihrer Verstauposition
verstellt werden, was den Vorteil aufweist, dass kein zusätzlicher konstruktiver
Aufwand für
die Stellbewegung der Heckscheibe in Bezug auf die Fahrzeugkarosserie erforderlich
ist.
-
Da
die Heckscheibe zwar am Überrollbügel gehalten
ist, jedoch über
eine Relativstellkinematik mit diesem verbunden ist, kann die Heckscheibe grundsätzlich unabhängig von
der aktuellen Bewegung bzw. Position des Überrollbügels eine Relativstellbewegung
gegenüber
diesem ausüben.
Beispielsweise ist es möglich,
nur den Überrollbügel abzusenken,
wodurch insbesondere ein vorteilhaftes Erscheinungsbild bei geöffnetem
Fahrzeugdach erreicht wird, und zugleich die Heckscheibe in eine
gegenüber
dem Überrollbügel nach
oben verfahrene Position zu verbringen bzw. dort zu belassen, in
der die Heckscheibe ihre Funktionsposition als Windschott einnimmt.
Bei einem Unfall wird der Überrollbügel mittels
bekannter Mechanismen schlagartig aus der abgesenkten Verstaulage
in die angehobene Funktionslage verstellt.
-
Als
weitere Alternative ist es auch möglich, den Überrollbügel in der aufgestellten Funktionsposition
zu belassen und lediglich die Heckscheibe in die Verstaulage abzusenken.
Schließlich
ist es auch möglich, Überrollbügel und
Heckscheibe beide in der aufgestellten Position zu belassen oder
beide in die abgesenkte Position zu verfahren.
-
Als
Relativstellbewegung zwischen Windschutzscheibe und Überrollbügel kommt
zweckmäßig eine
ausschließlich
translatoriche Verschiebebewegung in Betracht, die insbesondere
in der Ebene der Windschutzscheibe und/oder des Überrollbügels liegt und bei der es sich
vorteilhaft um eine zumindest näherungsweise
vertikale Absenk- und Anhebebewegung handelt. Es sind aber auch
alternative Relativstellbewegungen denkbar, insbesondere Schiebebewegungen
außerhalb
der Ebene des Überrollbügels oder
der Heckscheibe oder rotatorische oder gemischt translatorisch-rotatorische
Relativstellbewegungen.
-
Da
die Heckscheibe unmittelbar am Überrollbügel gehalten
ist, ist der Raumbedarf sowohl in angehobener Stellung als auch
in abgesenkter Position für
diese Bauteile gering. Bei einer vertikalen Absenkbewegung von Überrollbügel und
Heckscheibe liegen diese Bauteile vorteilhaft vertikal im Verdeckkasten,
insbesondere auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des
Verdeckkastens, wobei gegebenenfalls eine Wandseite von dem Überrollbügel bzw.
der Heckscheibe gebildet wird.
-
Ein
weiterer Vorteil dieser Ausführung
liegt darin, dass Überrollbügel und
Heckscheibe sich unmittelbar hinter den hinteren Fahrzeugsitzen
befinden, wodurch grundsätzlich
die Notwendigkeit einer beweglichen Hutablage entfällt, was
wiederum zu einer deutlichen konstruktiven Vereinfachung führt. Grundsätzlich genügt eine
näherungsweise
vertikale Absenkbewegung, um den Überrollbügel und/oder die Heckscheibe
im Verdeckkasten zu verstauen. Die Dachteile werden während der Öffnungsbewegung
in Richtung Fahrzeugheck verstellt und im Verdeckkasten abgelegt,
wobei es zweckmäßig sein
kann, den Überrollbügel und
die Heckscheibe während
der Öffnungsbewegung ganz
oder teilweise abzusenken, um Platz zu schaffen für die Ablagebewegung
des Fahrzeugdaches, und gegebenenfalls nach durchgeführter Ablage
des Daches wieder in die aufgestellte Funktionsposition anzuheben.
Eine Hutablage ist insbesondere für den Fall entbehrlich, dass
der Verdeckkasten von einem Heckdeckel zu verschießen ist,
der bei geschlossenem Fahrzeugdach bis unmittelbar an die Heckscheibe
bzw. den Überrollbügel heranreicht.
In dieser Ausführung übernimmt
der Heckdeckel die Aufgabe, den Verdeckkasten, der gegebenenfalls
Bestandteil des Kofferraumes ist, sowohl bei geöffnetem als auch bei abgelegtem
Fahrzeugdach zu überdecken.
-
Als
Fahrzeugdach kommt sowohl eine Ausführung als Hardtop mit einem
oder mehreren in sich starren Dachteilen, beispielsweise zweiteilige
oder dreiteilige Hardtop-Fahrzeugdächer, als auch eine Ausführung als
Softtop mit einem von einem Verdeckgestänge getragenen Bezugstoff in
Betracht.
-
Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines Cabriolet-Fahrzeuges mit ab klappbarem Fahrzeugdach,
dargestellt in Schließposition,
mit einem im hinteren Bereich des Daches angeordneten Überrollbügel, der
sich bei geschlossenem Fahrzeug innerhalb des Fahrzeugdaches befindet
und an dem die Heckscheibe des Fahrzeuges gehalten ist,
-
2 das
Cabriolet-Fahrzeug mit versenktem Fahrzeugdach, wobei der Überrollbügel in seiner die
Karosserielinie überragenden,
aufgestellten Funktionsposition steht und die Heckscheibe, wie mit strichlierter
Linie angedeutet, in eine gegenüber
dem Überrollbügel zumindest
teilweise abgesenkte Position verfahren ist,
-
3 das
Cabriolet-Fahrzeug mit abgelegtem Fahrzeugdach und versenktem Überrollbügel sowie
versenkter Heckscheibe, die aber gegebenenfalls, wie angedeutet,
auch in der aufgestellten Funktionsposition verbleiben kann, in
der die Heckscheibe die Funktion eines Windschotts übernimmt,
-
4 eine
Seitenansicht auf das Fahrzeugdach in geschossener Position, wobei
die Ablageposition mit im heckseitigen Verdeckkasten abgelegten Dach
mit gestrichelter Linie angedeutet ist,
-
5 bis 8 den 1 bis 4 entsprechende
Darstellungen eines Cabriolet-Fahrzeuges mit unabhängig vom
Fahrzeugdach versenkbarer Heckscheibe, jedoch ohne Überrollbügel.
-
In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Das
in 1 dargestellte Cabriolet-Fahrzeug 1 weist
ein abklappbares Fahrzeugdach 2 auf, das zwischen der in 1 dargestellten
Schließposition
und der in 2 bzw. 3 gezeigten
Cabriolet- bzw. Öffnungsposition
zu verstellen ist. Das Fahrzeugdach 2 ist im Ausführungsbeispiel
als zweiteiliges Hardtop mit zwei starren Dachteilen 3 und 4 ausgebildet,
von denen das vordere Dachteil 3 an den Windschutzscheibenrahmen 9 angrenzt
und das hintere Dachteil 4 sich bis zu einem Heckdeckel 8 des Fahrzeuges
erstreckt. In das hintere Dachteil 4 ist in Schließposition
eine Heckscheibe 6 integriert, die an einem Überrollbügel 5 gehalten
ist, welcher bei geschlossenem Fahrzeug sich innerhalb des Fahrzeugdaches 2 befindet.
In Cabrioletposition ist das Fahrzeugdach 2 in einem heckseitigen
Verdeckkasten 7 verstaut, der von dem Heckdeckel 8 überdeckt
wird. Auch der Überrollbügel 5 und
die Heckscheibe 6 können
in den Verdeckkasten 7 verstaut werden, der zweckmäßig Bestandteil
des Kofferraumes ist, gegebenenfalls aber gegenüber diesem über eine Trennwand separiert
sein kann.
-
Der Überrollbügel 5 kann
aus der aufgestellten Funktionsposition in eine abgesenkte Verstauposition
verstellt werden, wie mit den Pfeilen in den 1 und 2 dargestellt.
In der Cabrioletposition gemäß 2 kann
der Überrollbügel 5 noch
seine aufgestellte Position beibehalten, ebenso die Heckscheibe 6.
Die Heckscheibe 6 kann aber auch relativ zum Überrollbügel 5 verstellt
werden, also bei aufgestelltem Überrollbügel gegenüber diesem
abgesenkt und im Verdeckkasten 7 verstaut werden. In Betracht kommt
auch eine teilweise abgesenkte Lage der Heckscheibe 6.
-
Wie
in 3 dargestellt, kann der Überrollbügel 5 komplett abgesenkt
und im Verdeckkasten 7 verstaut werden. Die Heckscheibe 6 kann
entweder gemeinsam mit dem Überrollbügel 5 in
die abgesenkte Verstauposition verfahren werden, wobei in diesem
Fall keine Relativstellbewegung zwischen Überrollbügel und Heckscheibe erforderlich
ist, oder, wie mit gestrichelter Linie in 3 angedeutet,
ihre aufgestellte Funktionsposition beibehalten und die Funktion
eines Windschotts übernehmen.
Wie weiter in 3 dargestellt, erfolgt die Stellbewegung
des Überrollbügels gegenüber der
Fahrzeugkarosserie mithilfe einer andeutungsweise gezeigten Stellkinematik 10,
wohingegen die Relativstellbewegung der Heckscheibe 6 gegenüber dem Überrollbügel 5 mithilfe
einer Relativstellkinematik 11 erfolgt. Die Heckscheibe 6 ist
vorteilhaft ausschließlich
am Überrollbügel über die
Relativstellkinematik 11 gehalten und besitzt darüber hinaus
keine Anbindungspunkte an die Fahrzeugkarosserie oder ein sonstiges
Fahrzeugbauteil.
-
Die
Absenkbewegung des Überrollbügels 5 und
die Relativstellbewegung der Heckscheibe 6 relativ zum Überrollbügel verlaufen
vorteilhaft parallel bzw. koaxial; zweckmäßig handelt es sich bei beiden Stellbewegungen
um translatorische Verschiebebewegungen, die näherungsweise vertikal gerichtet sind.
-
Der
Seitenansicht gemäß 4 ist
zu entnehmen, dass Überrollbügel 5 und
Heckscheibe 6 bei der Überführung zwischen
aufgestellter Funktionsposition und abgesenkter Lage eine von der
Vertikalen nur mit geringem Winkel abweichende translatorische Verschiebebewegung
ausführen.
In abgesenkter Lage befinden sich Überrollbügel 5 und Heckscheibe 6 auf
der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des Verdeckkastens 7,
wobei die Dachteile 3 und 4 im geöffneten
Zustand sich im Verdeckkasten 7 zwischen Überrollbügel 5 bzw.
Heckscheibe 6 und der Heckkante des Fahrzeuges befinden.
Der Winkel, unter dem der Überrollbügel 5 und die
Heckscheibe 6 die Verstellbewegung zwischen aufgestellter
und abgesenkter Lage gegenüber
der Vertikalen ausführen,
beträgt
zweckmäßig kleiner 20°, insbesondere
kleiner als 10°.
-
In
den folgenden 5 bis 8 ist ein
weiteres Ausführungsbeispiel
für ein
Cabriolet-Fahrzeug 1 dargestellt, das weitgehend demjenigen
aus den vorhergehenden Figuren entspricht, jedoch im Unterschied
hierzu keinen Überrollbügel aufweist.
Das abklappbare Fahrzeugdach 2 des Cabriolet-Fahrzeugs ist als
zweiteiliges Hardtop mit den starren Dachteilen 3 und 4 ausgebildet.
In dem dem Heck zugewandten Abschnitt des hinteren Dachteiles 4 befindet
sich eine Heckscheibe 6, die bei geschlossenem Fahrzeugdach
eine näherungsweise
aufrechte, über
die Karosserielinie sich erhebende Position einnimmt. Diese Heckscheibe 6 ist
aus dem Dachverbund heraus lösbar
und kann unabhängig
von dem Fahrzeugdach zwischen der in den 5 und 6 dargestellten, aufrechten
Funktionsposition und einer in den 7 und 8 dargestellten
abgesenkten Staulage verstellt werden, in der die Heckscheibe 6 in
dem Verdeckkasten 7 abgelegt ist, und zwar auf der dem Fahrzeuginnenraum
zugewandten Seite des Verdeckkastens. Es kann zweckmäßig sein,
zur Überführung des
Fahrzeugdaches zwischen Schließ-
und Cabrioletposition die Heckscheibe 6 kurzzeitig nach unten
zu verfahren, um Platz für
die Dachbewegung zu schaffen, und anschließend in der Cabrioletstellung
wieder hochzufahren, in der die Heckscheibe eine Windschottfunktion übernehmen
kann. Möglich ist
aber auch ein permanentes Absenken bei geöffnetem Dach, so wie dies in 7 dargestellt
ist. Bei der Stellbewegung der Heckscheibe 6 handelt es
sich um eine translatorische Verschiebebewegung in näherungsweise
vertikaler Richtung.