DE102008062271A1

DE102008062271A1 - Cabrio-Fahrzeug

Info

Publication number: DE102008062271A1
Application number: DE102008062271A
Authority: DE
Inventors: Thomas FÜRSTNOW
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2008-12-15
Filing date: 2008-12-15
Publication date: 2010-06-17

Abstract

Es wird ein Cabrio-Fahrzeug (1), mit einem abnehmbaren oder verschwenkbaren sowie in einem mit einem Gepäckraumdeckel (5) verschließbaren Gepäckraum (6) verstaubaren Dachelement (7), mit einem Überschlagschutzsystem (8), und mit zwei beidseitig der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs (1) angeordneten, C-Säulen ausbildenden Finnen (9) vorgeschlagen, wobei das Dachelement (7), sich in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) erstreckend, in einer weitestgehend vertikalen Anordnung unmittelbar hinter dem Überschlagschutzsystem (8) verstaubar ist, und wobei die beiden Finnen (9) durch Umklappen derselben von einer ersten weitestgehend vertikalen Betriebsstellung in eine zweite weitestgehend horizontale Betriebsstellung nach Fahrzeug-innen derart überführbar sind, dass die Finnen (9) unmittelbar über dem verstauten Dachelement (7) anordenbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Cabrio-Fahrzeug gemäß der Merkmalskombination des Patentanspruchs 1.
Die DE 37 21 895 A1 beschreibt eine sogenannte Drei-Variantenkarosse, welche manuell bzw. vollautomatisch in ein Coupé, in einen Targa^® und in einen Roadster umrüstbar ist, wobei alle beweglichen Teile, wie eine hintere Dachfläche, ein Heckklappengrundrahmen mit Heckklappe, zwei hintere Seitenfenster, eine Trennwand und eine Abdeckkappe, durch Scharniere mit der übrigen Karosserie verbunden sind. Weiter wird vorgeschlagen, dass die Trennwand mit Scheibe und Rahmen als Überrollbügel ausgebildet ist und bei der Umrüstung vom Targa^® zum Roadster zunächst die hintere Dachfläche einschließlich einer eingeschobenen vorderen Dachfläche, sowie der Heckklappengrundrahmen mit Heckklappe entriegelt und durch Gasfedern angehoben werden, nachfolgend die Abdeckkappe geöffnet und die Trennwand entriegelt sowie zusammen mit den beiden Seitenfenstern umgelegt, und schließlich die Dachfläche einschließlich Heckklappengrundrahmen mit Heckklappe abgesenkt und verriegelt werden. Mit Schließung der Abdeckkappe ist der Ümrüstvorgang abgeschlossen. Aufgrund der Tatsache, dass das durch vordere und hintere Dachfläche, sowie Trennwand und Seitenfenster gebildete Paket weitestgehend horizontal abgelegt wird, ist ein wesentlich minimierter hinterer Gepäckraum zu verzeichnen. Die EP 0 764 553 A1 beschreibt des Weiteren ein Fahrzeug mit einem teilbaren und schwenkbaren Hartdach, auch als Hardtop bezeichnet. Hierbei ist während des Öffnens des Daches zunächst ein vorderer Dachabschnitt unter einen hinteren, als Überrollelement ausgebildeten Dachabschnitt verfahrbar. Anschließend sind beide Dachabschnitte als Paket in einen hinteren Ablagebereich des Fahrzeugs einschwenkbar. Das Überrollelement steht im Falle eines etwaigen Crashes, einhergehend mit einem Überschlag in nachteiliger Weise nicht mehr zur Verfügung. Aus der EP 1 226 044 B1 ist ferner ein zwischen einer Schließposition und einer Ablageposition verstellbares Faltverdeck mit einem Seitenbügel, welcher aus zwei Bügelabschnitten in einem 90°-Winkel zusammengesetzt ist, mit denen eine Seitenscheibe übergriffen werden kann, bekannt, wobei besagte Bügelabschnitte sowohl nach hinten als auch nach innen in Richtung des Fahrzeuginnenraums abgelegt werden können, wodurch ein kompaktes Staumaß erzielbar sein soll. Schließlich ist aus der DE 10 2005 049 933 A1 ein Cabrio-Fahrzeug bekannt, welches ein aus wenigstens zwei Dachsegmenten aufgebautes Dach, die in eine Öffnungsstellung bringbar sind, aufweist. Das Cabrio-Fahrzeug weist ferner wenigstens eine durch einen oberen Dachquerträger versteifte hintere Dachsäule, hier auch als „Targa^®teil” bezeichnet, sowie einen im Bereich zwischen einem Vorderrahmen und dem „Targa^®teil” sowie zwischen zwei Sitzreihen angeordneten Überrollbügel, hier auch als „Targa^®bügel” bezeichnet, auf. Die wenigstens zwei Dachsegmente sind mittels eines Bewegungsmechanismus zu einem zwischen dem „Targa^®bügel” und dem „Targa^®teil” angeordneten Dachsegmentstapel stapelbar und mittels wenigstens eines am oberen Dachquerträger des „Targa^®teils” angebrachten Lenkers derart in die Fahrgastzelle verschwenkbar, dass besagter Dachsegmentstapel in einer weitestgehend vertikalen Anordnung und quer zur Fahrzeuglängsrichtung hinter der hinteren Sitzreihe und ggf. nahe dem „Targa^®bügel” verstaubar ist. Das „Targa^®teil” ist seinerseits unter den Überrollbügel respektive den „Targa^®bügel” verschiebbar ausgebildet.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Cabrio-Fahrzeug zu schaffen, welches im Hinblick auf den Stand der Technik derart weiter verbessert ist, dass bei konstruktiv einfacher und kostengünstiger Ausgestaltung des Cabrio-Fahrzeugs, insbesondere dessen Dachstruktur, neben einem hohen Insassenschutz im Falle eines Überschlages sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand des Daches ferner ein nicht wesentlich geminderter Gepäckraum bei geöffnetem Dach gewährleistet ist.
In Lösung der gestellten Aufgabe wird ein Cabrio-Fahrzeug, mit einem abnehmbaren oder verschwenkbaren sowie in einem mit einem Gepäckraumdeckel verschließbaren Gepäckraum verstaubaren Dachelement, mit einem Überschlagschutzsystem, und mit zwei beidseitig der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs angeordneten, C-Säulen ausbildenden Finnen vorgeschlagen, wobei das Dachelement, sich in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) erstreckend, in einer weitestgehend vertikalen Anordnung unmittelbar hinter dem Überschlagschutzsystem verstaubar ist, und wobei die beiden Finnen durch Umklappen derselben von einer ersten weitestgehend vertikalen Betriebsstellung in eine zweite weitestgehend horizontale Betriebstellung nach Fahrzeug-innen derart überführbar sind, dass die Finnen unmittelbar über dem verstauten Dachelement anordenbar sind.
Durch diese einfache und kostengünstige Maßnahme ist sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand des Daches neben einem Insassenschutz auch ein ausreichender Gepäckraum gewährleistet.
Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
Danach kann das Überschlagschutzsystem als vertikal ausgerichtetes, ortsfest mit der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs verbundenes Rahmenelement ausgebildet und unmittelbar hinter Rücksitzen des Cabrio-Fahrzeugs angeordnet sein, wodurch mittels der Rücksitze vorteilhaft in Fahrzeuglängsrichtung (X-Richtung) gesehen eine zusätzliche Abstützung des rahmenförmigen Überschlagschutzsystems noch vorn gestattet ist. Ferner kann es angezeigt sein, das rahmenförmige Überschlagschutzsystem mit einem integrierten Heckfenster auszubilden, wodurch ein komfortabler Blick nach hinten gestattet ist. Zweckmäßigerweise kann das Heckfenster durch vertikales Verstellen desselben zu öffnen sein. Weiter vorteilhaft können das im Gepäckraum verstaute Dachelement und/oder die umgeklappten Finnen derart dicht zum Überschlagschutzsystem angeordnet und selbst an der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs derart abgestützt sein, dass dieselben im Falle eines etwaigen Überschlages des Cabrio-Fahrzeugs vorteilhaft als zusätzliche hintere Stützelemente für das Überschlagschutzsystem fungieren. Schließlich kann das Dachelement als Hardtop einteilig oder mehrteilig zusammenklappbar oder als Softtop mit integrierten Holmen ausgebildet sein.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
1 die schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Cabrio-Fahrzeugs mit einem geschlossenen Dach zum Zeitpunkt „t₀”,
2–4 das Cabrio-Fahrzeug nach 1 während des Öffnens des Daches zu drei verschiedenen Zeitpunkten „t₁” bis „t₃”, und
5 das Cabrio-Fahrzeug nach 1 zum, Zeitpunkt „t₄” mit geöffnetem Dach und verstautem Dachelement.
1 zeigt demnach äußerst schematisch ein Cabrio-Fahrzeug 1, mit einem Frontabschnitt 2, mit einer Fahrgastzelle 3 mit nicht näher dargestellten Vorder- und Rücksitzen, und mit einem Heckabschnitt 4.
Das Cabrio-Fahrzeug 1 weist des Weiteren ein manuell abnehmbares oder manuell oder halb- oder vollautomatisch verschwenkbares sowie in einem mit einem Gepäckraumdeckel 5 verschließbaren Gepäckraum 6 verstaubares Dachelement 7 auf.
Besagtes Dachelement 7 kann als Hardtop einteilig oder mehrteilig und zusammenklappbar, vorliegend zweiteilig, oder als nicht näher dargestelltes Softtop mit integrierten Holmen ausgebildet sein.
Ferner verfügt das Cabrio-Fahrzeug 1 über ein unmittelbar hinter den Rücksitzen angeordnetes und ortsfest mit der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs 1 verbundenes Überschlagschutzsystem 8. Das Überschlagschutzsystem 8 ist vorzugsweise als vertikal ausgerichtetes steifes Rahmenelement ausgebildet.
In dem rahmenförmigen Überschlagschutzsystem 8 ist ein nicht näher dargestelltes, gegegebenenfalls vertikal verstellbares Heckfenster integriert, welches einen komfortablen Blick insbesondere des Fahrzeugführers nach hinten gestattet.
Hinter dem besagten Überschlagschutzsystem 8 und oberhalb des im Heckabschnitt 4 des Cabrio-Fahrzeugs 1 angeordneten Gepäckraumes 6 ist beidseitig der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs 1 je eine eine C-Säule ausbildende Finne 9 aus einem weitestgehend formstabilen Material, vorzugsweise aus Stahlblech, vorgesehen. Die beiden Finnen 9 sind hierbei vermittels an sich bekannter Schwenkmechanismen manuell, halb- oder vollautomatisch nach Fahrzeug-innen schwenkbar an der Karosserie abgestützt.
Im Folgenden wird die Erfindung weiter in ihrer Funktion beschrieben:
Gesetzt den Fall, das Dach des Cabrio-Fahrzeugs 1 soll geöffnet werden, so wird, nachdem der Gepäckraumdeckel 5 gemäß 2 zu einem Zeitpunkt „t₁” geöffnet, vorliegend nach hinten aufgeschwenkt wurde, das vorliegend zweiteilig ausgebildete und zusammenklappbare Dachelement 7 manuell, halb- oder vollautomatisch in einer weitestgehend vertikalen Anordnung zu einem Zeitpunkt „t₂” unmittelbar hinter dem rahmenförmigen Überschlagschutzsystem 8 verstaut (vgl. 3).
Im Anschluss daran werden die beiden Finnen 9 zu einem Zeitpunkt „t₃” durch Umklappen derselben von einer ersten weitestgehend vertikalen Betriebsstellung in eine zweite weitestgehend horizontale Betriebsstellung nach Fahrzeug-innen derart überführt, dass die Finnen 9 unmittelbar über dem verstauten Dachelement 7 angeordnet sind (4).
Schlussendlich wird zu einem Zeitpunkt „t₄” durch Zurückschwenken des Gepäckraumdeckels 5 der Gepäckraum 6 mit dem darin verstauten Dachelement 7 und den darüber angeordneten Finnen 9 wieder geschlossen (5).
Vorteilhafterweise sind das im Gepäckraum 6 verstaute Dachelement 7 und/oder die umgeklappten Finnen 9 derart dicht zum rahmenförmigen Überschlagschutzsystem 8 angeordnet und selbst derart an der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs 1 abgestützt, dass dieselben im Falle eines etwaigen Überschlages des Cabrio-Fahrzeugs 1 als zusätzliche Stützelemente für das Überschlagschutzsystem 8 fungieren.
So kann beispielsweise das Dachelement 7 beidseitig der Karosserie in fest an derselben angeordneten Führungsschienen gehalten sein, die besagte Abstützung bewirken (nicht näher dargestellt). Was die umklappbaren Finnen 9 anbelangt, können beispielsweise deren nicht näher dargestellte Schwenklagerungen, eine Abstützung in Fahrzeuglängsrichtung (X-Richtung) gestattend, entsprechend massiv ausgebildet sein (nicht näher dargestellt).
Im Zusammenwirken mit den das rahmenförmige Überschlagschutzsystem 8 nach vorn abstützenden Rücksitzen ist durch diese vorteilhafte Maßnahme eine erhöhte Stützfunktion des Überschlagschutzsystems 8 in Fahrzeuglängsrichtung (X-Richtung) gesehen sowohl nach vorn als auch nach hinten bewirkt, wodurch das Überschlagschutzsystem 8 gegebenenfalls im Bereich der Anbindung desselben an die Karosserie schwächerund demgemäß leichter ausgebildet werden kann.
Im Bedarfsfall ist es auch gestattet, dass die Finnen 9 bei verstautem Dachelement 7 ihre ursprünglichen erste Betriebsstellung respektive vertikale Betriebsstellung beibehalten und bei geschlossenem Heckfenster dann vorteilhaft als Windschott wirken können.

1: Cabrio-Fahrzeug
2: Frontabschnitt
3: Fahrgastzelle
4: Heckabschnitt
5: Gepäckraumdeckel
6: Gepäckraum
7: Dachelement
8: Überschlagschutzsystem
9: Finne

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 3721895 A1 [0002]
- EP 0764553 A1 [0002]
- EP 1226044 B1 [0002]
- DE 102005049933 A1 [0002]

Claims

Cabrio-Fahrzeug (1), mit einem abnehmbaren oder verschwenkbaren sowie in einem mit einem Gepäckraumdeckel (5) verschließbaren Gepäckraum (6) verstaubaren Dachelement (7), mit einem Überschlagschutzsystem (8), und mit zwei beidseitig der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs (1) angeordneten, C-Säulen ausbildenden Finnen (9), wobei das Dachelement (7), sich in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) erstreckend, in einer weitestgehend vertikalen Anordnung unmittelbar hinter dem Überschlagschutzsystem (8) verstaubar ist, und wobei die beiden Finnen (9) durch Umklappen derselben von einer ersten weitestgehend vertikalen Betriebsstellung in eine zweite weitestgehend horizontale Betriebstellung nach Fahrzeug-innen derart überführbar sind, dass die Finnen (9) unmittelbar über dem verstauten Dachelement (7) anordenbar sind.
Cabrio-Fahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Überschlagschutzsystem (8) als vertikal ausgerichtetes, ortsfest mit der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs verbundenes Rahmenelement ausgebildet und unmittelbar hinter Rücksitzen des Cabrio-Fahrzeugs (1) angeordnet ist.
Cabrio-Fahrzeug (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das rahmenförmige Überschlagschutzsystem (8) mit einem integrierten Heckfenster ausgebildet ist.
Cabrio-Fahrzeug (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Heckfenster durch vertikales Verstellen desselben zu öffnen ist.
Cabrio-Fahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das im Gepäckraum (6) verstaute Dachelement (7) und/oder die umgeklappten Finnen (9) derart dicht zum Überschlagschutzsystem (8) angeordnet und selbst derart an der Karosserie des Cabrio-Fahrzeugs (1) abgestützt sind, dass dieselben im Falle eines etwaigen Überschlages des Cabrio-Fahrzeugs (1) als zusätzliche Stützelemente für das Überschlagschutzsystem (8) fungieren.
Cabrio-Fahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dachelement (7) als Hardtop einteilig oder mehrteilig zusammenklappbar oder als Softtop mit integrierten Holmen ausgebildet ist.