DE10345123A1

DE10345123A1 - Cabriolet-Fahrzeug mit öffnungsfähigem Fahrzeugdach

Info

Publication number: DE10345123A1
Application number: DE2003145123
Authority: DE
Inventors: Wojciech Dipl.-Ing. Wezyk; Thomas Dipl.-Ing. Halbweiss; Berthold Dipl.-Ing. Klein
Original assignee: CTS Fahrzeug Dachsysteme GmbH
Current assignee: Magna Car Top Systems GmbH
Priority date: 2003-09-26
Filing date: 2003-09-26
Publication date: 2005-06-02

Abstract

Ein Cabriolet-Fahrzeug mit Steilheck und öffnungsfähigem Fahrzeugdach, das zwischen einer Schließposition und einer Ablageposition zu verstellen ist, besitzt im hinteren Fahrzeugbereich angeordnete C-Säulen, die über eine obenliegende Querstrebe verbunden sind, wodurch ein Überrollbügel gebildet ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Cabriolet-Fahrzeug mit öffnungsfähigem Fahrzeugdach nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

In der Druckschrift EP 0 850 792 B1 wird eine Großraumlimousine bzw. ein Van mit als schwenkbare Heckklappe ausgeführtem Steilheck beschrieben. Die Heckklappe ist an karosserieseitigen Trägern schwenkbar gelagert, welche vertikale Streben von Dach-Seitenrahmen bilden, die sich über die Karosserielinie erheben und Bestandteil der Fahrzeugkarosserie sind. Die Großraumlimousine bzw. der Van ist als Cabriolet-Fahrzeug ausgeführt und besitzt ein öffnungsfähiges Dach mit zwei Dachteilen, die in geschlossener Position den Fahrzeuginnenraum überdeckend sich in Querrichtung zwischen beiden Dach-Seitenrahmen und in Längsrichtung zwischen einem Windschutzscheibenrahmen und der Heckklappe erstrecken. In geöffneter Stellung sind die Dachteile hinter den Sitzlehnen der hinteren Sitzreihe abgelegt.

Dieses Fahrzeug weist den Nachteil auf, dass die Dach-Seitenrahmen, welche sich seitlich entlang des Fahrzeuginnenbereiches erstrecken und die Seitenfenster einfassen, fest mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sind, so dass bei geöffneter Dachposition nur der Dachbereich unmittelbar oberhalb des Fahr zeuginnenraums offen ist, nicht jedoch die Seitenbereiche des Fahrzeuginnenraumes. Für die Erzeugung eines Cabriolet-Gefühls ist es jedoch wünschenswert, dass der Fahrzeuginnenraum auch in Querrichtung geöffnet ist. Zugleich ist jedoch auf ausreichende Sicherheit insbesondere für den Fall eines Fahrzeugüberschlages zu achten.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein mit einem Steilheck versehenes Cabriolet-Fahrzeug zu schaffen, dessen Fahrzeuginnenraum bei abgelegtem Dach nach oben und in Querrichtung ohne Beeinträchtigung der Fahrzeugsicherheit geöffnet ist.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.

Bei dem erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeug sind die beiden hinteren C-Säulen über eine oben liegende, sich in Fahrzeug-Querrichtung erstreckende Querstrebe verbunden, wobei die C-Säulen und die Querstrebe insgesamt einen hinteren Überrollbügel für das Fahrzeug bilden, der sich in Ablagestellung des Fahrzeugdaches sich über die Karosserielinie erhebt und somit für eine ausreichende Sicherheit auch im Falle eines Fahrzeugüberschlages sorgt. Der Überrollbügel befindet sich im Heckbereich des Fahrzeugs und grenzt in Fahrzeug-Längsrichtung zweckmäßig an die annähernd vertikale Heckebene des Fahrzeuges an, so dass der Fahrzeuginnenraum in Ablageposition des Daches nach oben und in Querrichtung frei von beeinträchtigenden Karosserieteilen ist und das Cabriolet-Gefühl nicht beeinträchtigt wird.

In einer vorteilhaften Ausführung sind die C-Säulen verstellbar an der Fahrzeugkarosserie gehalten, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, insbesondere während der Überführungsbewegung des Fahrzeugdaches zwischen geschlossener und geöffneter Position den Überrollbügel (die beiden C-Säulen einschließlich der oben liegenden, die C-Säulen verbindenden Querstrebe) aus dem Bewegungsbereich des Fahrzeugdaches herauszuführen und anschließend – bei Erreichen der jeweiligen Endstellung des Fahrzeugdaches – wieder in seine ursprüngliche, etwa vertikale Position zurückzusetzen, in der die C-Säulen zweckmäßig an der Fahrzeugkarosserie arretiert werden. Beispielsweise können die C-Säulen um eine Querachse schwenkbar gelagert sein und für die Überführungsbewegung des Fahrzeugdaches insbesondere nach hinten geklappt werden, so dass ein ausreichend großer Bewegungsraum für die Überführungsbewegung der Dachteile zur Verfügung steht. Dies eröffnet auch die Möglichkeit, das Fahrzeugdach in einem heckseitigen Kofferraum bzw. Verdeckkasten abzulegen, welcher sich hinter den Fahrzeugsitzen befindet. Alternativ hierzu ist es auch möglich, in Ablageposition das Fahrzeugdach im Bereich der hinteren Fahrzeugsitzreihe zu verstauen, wofür die hinteren Sitze zweckmäßig umgeklappt und in eine horizontale Position verbracht werden.

Das Fahrzeugdach kann als Hardtop mit zumindest zwei starren Dachteilen, insbesondere aber drei starren Dachteilen ausgeführt sein, die in Schließposition des Daches hintereinander liegend angeordnet sind und eine gemeinsame Dachaußenhaut bilden und in Ablageposition bevorzugt ein übereinander liegendes Dachteilpaket bilden. Dieses Dachteilpaket kann in Ablagestellung horizontal oder vertikal liegend verstaut sein. Des Weiteren ist es möglich, innerhalb des Dachteilpaketes alle Dachteile gleichsinnig zu verstauen, so dass die Bombierung der Dachteile jeweils in die gleiche Richtung weist und ein Ablagepaket mit geringst möglichem Ablagemaß gebildet werden kann. Alternativ hierzu ist es aber auch möglich, zwei der Dachteile gegensinnig abzulegen.

Die Dachkinematik, über die das Fahrzeugdach zwischen geschlossener und abgelegter Position zu verstellen ist, ist in einer ersten vorteilhaften Ausführung an der Fahrzeugkarosserie angeschlagen oder aber, gemäß einer zweiten vorteilhaften Ausführung, am Überrollbügel gehalten. Gemäß der ersten Ausführung können die Bewegungen des Fahrzeugdaches und gegebenenfalls des Überrollbügel mechanisch unabhängig voneinander ausgeführt werden. In der zweiten Ausführung besteht eine Kopplung der Bewegungen, andererseits bleibt der Fahrzeuginnenraum bzw. der Heckbereich des Fahrzeuges frei von Kinematiklenkern der Dachkinematik.

Zwischen den C-Säulen kann eine Heckklappe angeordnet sein, die insbesondere an der oberen Querstrebe schwenkbar angeschlagen ist. Die Heckklappe ist vorteilhaft Träger einer Heckscheibe, die bei abgelegtem Fahrzeugdach in eine Öffnungsstellung verbracht werden kann, in der die Heckscheibe beispielsweise in dem Ablageraum abgelegt ist, in welchem auch das Fahrzeugdach bei geöffneter Position verstaut ist. Eine andere Möglichkeit, die Heckscheibe abzulegen, besteht darin, die Heckscheibe nach unten in den unteren Bereich der Heckklappe zu versenken.

Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
1 eine Seitenansicht auf ein als Großraumlimousine bzw. Van ausgeführtes Cabriolet-Fahrzeug mit Steilheck, wobei das öffnungsfähige Fahrzeugdach sich in Schließposition befindet und im Heckbereich von einem Überrollbügel abgeschlossen wird, welcher von seitlichen C-Säulen und einer oben liegenden, rahmenartiger Querstrebe gebildet wird,
2 das Fahrzeug in einer perspektivischen Ansicht von schräg hinten,
3 das Fahrzeug in Seitenansicht mit geöffneter Heckklappe,
4 das Fahrzeug in einer Zwischenposition bei der Überführung des Fahrzeugdaches von Schließstellung in Ablagestellung mit nach hinten gekipptem Überrollbügel,
5 das Fahrzeug mit geöffnetem Fahrzeugdach in Seitenansicht,
6 das Fahrzeug mit geöffnetem Fahrzeugdach in einer perspektivischen Ansicht,
7 das Fahrzeug mit geöffnetem Fahrzeugdach und aufgeschwenkter Heckklappe.
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei dem in 1 dargestellten Cabriolet-Fahrzeug 1 handelt es sich um eine Großraum-Limousine bzw. um einen Van, welche bzw. welcher mit einem verstellbaren Fahrzeugdach 2 ausgestattet ist, das zwischen der in 1 dargestellten Schließposition und einer geöffneten Ablageposition zu verstellen ist, in welcher der Fahrzeuginnenraum geöffnet ist. Das Fahrzeugdach 2 ist als Hardtop ausgeführt und umfasst zwei starre Dachteile 3 und 4, die in Schließposition in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander liegend angeordnet sind und eine gemeinsame Dachaußenhaut bilden. Im Heckbereich des Fahrzeuges ist ein Überrollbügel 5 angeordnet, bestehend aus seitlichen C-Säulen 6 sowie einer o beren, die beiden C-Säulen fest verbindenden, rahmenartigen Querstrebe 7.
Das Fahrzeug 1 besitzt ein Steilheck, welches von einer Heckklappe 8 gebildet wird, die schwenkbar an der Querstrebe 7 angelenkt ist. Bei geschlossener Heckklappe 8 nimmt diese eine annähernd vertikale Position ein und liegt etwa parallel zum Überrollbügel 5.
Wie der perspektivischen Ansicht der 2 zu entnehmen, ist in den oberen Teil der Heckklappe 8 eine Heckscheibe 9 integriert. Die Heckscheibe 9 liegt oberhalb einer oberen Karosserielinie 10 des Fahrzeuges, bis zu der bei abgelegtem Fahrzeugdach 2 der Fahrzeuginnenraum geöffnet ist.
Gemäß 3 ist die Heckklappe 8 über eine Gelenkanordnung 11 schwenkbar am Überrollbügel 5 gehalten, insbesondere an der Querstrebe 7 oder aber an einem oberen Abschnitt der C-Säulen 6. Die Heckklappe 8 kann sowohl bei geschlossenem als auch bei geöffnetem Fahrzeugdach 2 aufgeschwenkt werden.
In 4 ist das Fahrzeug 1 in einer teilgeöffnetem Stellung bei der Überführung des Fahrzeugdaches 2 von der geschlossenen in die geöffnete Position dargestellt. Die Dachteile 3 und 4 des Fahrzeugdaches 2 sind untereinander bzw. mit der Fahrzeugkarosserie über eine Dachkinematik 12 verbunden, welche von einem Stellantrieb zur Überführung des Fahrzeugdaches zwischen dessen Endpositionen beaufschlagt wird. Im Ausführungsbeispiel ist mit durchgezogenem Strich eine an die Fahrzeugkarosserie angebundene Dachkinematik gezeigt. In gestrichelter Darstellung ist eine alternative Ausführung gezeigt, gemäß der die Dachkinematik 12 am Überrollbügel 5 gehalten ist.
Des Weiteren ist 4 zu entnehmen, dass der Überrollbügel, bestehend aus seitlichen C-Säulen 6 und verbindender Querstrebe 7, aus einer vertikalen Funktionsposition in eine nach hinten verschwenkte Freigabeposition zu verstellen ist, in welcher die C-Säulen 6 um ein unteres Drehgelenk 13 gegenüber der Fahrzeugkarosserie ausgelenkt sind. Hierdurch wird der Überrollbügel 5 aus dem Bewegungsbereich des zwischen seinen Endpositionen zu verstellenden Fahrzeugdaches 2 herausgeschwenkt. Auch die Heckklappe 8, die am Überrollbügel angelenkt ist, führt diese Schwenkbewegung mit aus.
In den 5 und 6 ist das Fahrzeug in seiner Öffnungsstellung mit abgelegtem Fahrzeugdach dargestellt, in welcher der Überrollbügel 5 seine vertikale Funktionsstellung wieder eingenommen hat. Zur Ablage des Fahrzeugdaches 2 können, wie einem Vergleich der 4 und 5 zu entnehmen ist, die Rückenlehnen hinterer Fahrzeugsitze 14 aus einer aufgestellten Position in eine umgeklappte Position verstellt werden, um einen Ablageraum für das abzulegende Fahrzeugdach 2 zu schaffen. In geöffneter Stellung ist das Fahrzeugdach 2 auf den umgeklappten Rücksitzen 14 abgelegt.
Alternativ zu dieser Ablage ist es auch möglich, das Fahrzeugdach 2 in einem Ablageraum hinter den hinteren Fahrzeugsitzen 14 zu verstauen, beispielsweise im Kofferraum des Fahrzeuges oder in einem hiervon abgeteilten Verdeckkasten, der sich unmittelbar an die Rückseite der hinteren Fahrzeugsitze anschließt.
In geöffneter Position ist das Fahrzeugdach 2 vollständig oder zumindest beinahe vollständig unterhalb der oberen Karosserielinie 10 verstaut.
Wie 6 zu entnehmen, kann die Heckscheibe 9 bei geöffnetem Fahrzeugdach ebenfalls geöffnet werden, indem die Heckscheibe auf das abgelegte Dachteilpaket gelegt wird. Alternativ zu dieser Öffnungsstellung ist es auch möglich, die Heckscheibe 9 nach unten in den unteren Abschnitt der Heckklappe 8 zu versenken.
In 7 ist das Fahrzeug 1 mit geöffnetem Fahrzeugdach sowie mit um die Gelenkanordnung 11 aufgeschwenkter Heckklappe 8 dargestellt. Der Überrollbügel 5 befindet sich in seiner vertikalen Funktionsposition.

Claims

Cabriolet-Fahrzeug mit Steilheck und öffnungsfähigem Fahrzeugdach (2), das zwischen einer Schließposition und einer Ablageposition zu verstellen ist, mit im hinteren Fahrzeugbereich angeordneten C-Säulen (6), dadurch gekennzeichnet , dass die C-Säulen (6) über eine obenliegende Querstrebe (7) verbunden sind und gemeinsam mit der Querstrebe (7) einen hinteren Überrollbügel (5) bilden, der sich in Ablageposition des Fahrzeugdaches (2) vertikal über die obere Karosserielinie (10) des Fahrzeuges (1) erhebt.
Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Überrollbügel (5) benachbart zur Ebene des Steilhecks angeordnet ist.
Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die C-Säulen (6) verstellbar an der Fahrzeugkarosserie gehalten sind.
Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die C-Säulen (6) um eine Querachse schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angelenkt sind.
Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugdach (2) in Ablageposition im Bereich der hinteren Sitzreihe des Fahrzeuges abgelegt ist.
Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugdach (2) als Hardtop mit mindestens zwei starren Dachteilen (3; 4) ausgeführt ist.
Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Überrollbügel (5) Träger der Dachkinematik (12) das Fahrzeugdach verstellenden Dachkinematik (12) ist.
Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachkinematik (12) an der Fahrzeugkarosserie angeschlagen ist.
Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den C-Säulen (6) eine im wesentlichen vertikale Heckklappe (8) angeordnet ist.
Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Heckklappe (8) an der Querstrebe (7) zwischen den C-Säulen (6) schwenkbar gehalten ist.
Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Heckklappe (8) Träger einer Heckscheibe (9) ist, die in Ablageposition des Fahrzeugdaches (2) in eine Öffnungsstellung zu verbringen ist.
Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Heckscheibe (9) in einen das Fahrzeugdach (2) in Ablagestellung aufnehmenden Ablageraum zu verbringen ist.