-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein 3-dimensionales Mehrchip-Modul
und insbesondere auf eine Multiprozessor-Datenverarbeitungseinheit
mit optimierter Wärmeverteilung
und verbesserten elektrischen Eigenschaften.
-
Üblicherweise
werden in der Halbleitertechnik integrierte Schaltungen auf einem
Halbleiterwafer hergestellt, wobei nach der Fertigstellung der integrierten
Schaltungen im Wafer dieser in eine Vielzahl von einzelnen Chips
bzw. Bausteinen zerteilt wird. Diese „2-dimensionalen" Chips werden anschließend beispielsweise
auf einen Verdrahtungsrahmen (lead frame) durch ein Bondverfahren
oder ein sogenanntes ,Flip-Chip'-Bumpverfahren montiert
und in einem Gehäuse
gepackt.
-
Nachteilig
bei der Verwendung von derartigen „2-dimensionalen" Chips sind jedoch
ein erhöhter
Platzbedarf, reduzierte Ausbeute, sowie unerwünschte hohe Signallaufzeiten,
Kapazitäten
und Induktivitäten.
Es werden daher zunehmend so genannte 3-dimensionale Mehrchip-Module
hergestellt, wobei mehrere derartiger 2-dimensionaler Chips bzw.
Bausteine übereinander
gestapelt und elektrisch (sowie mechanisch) miteinander verbunden werden.
-
Aus
der Druckschrift WO 2006/012167 A1 ist ein 3-dimensionales Mehrchip-Modul
bekannt, wobei eine Vielzahl von Funktionsbausteinen bzw. -chips aufeinander
gestapelt und über
einen Blindbaustein bzw. -chip auf einem Substrat befestigt sind.
Der Blindbaustein wirkt hierbei als Wärmesenke bzw. Wärmespreizer
und besteht vorzugsweise aus einem Halbleiter chip in dem keinerlei
elektrische Schaltungen realisiert sind.
-
Insbesondere
bei der Realisierung von Multiprozessor-Datenverarbeitungseinheiten,
die eine Vielzahl von miteinander verschalteten Prozessoren bzw.
Prozessor-Kernen aufweisen, ergeben sich ferner wesentliche Probleme
bei der internen Wärmeverteilung
bzw. Wärmeabfuhr.
Es werden daher insbesondere bei der Herstellung von Multiprozessor-Datenverarbeitungseinheiten
weiterhin 2-dimensionale Chips verwendet, auf denen sich zwei oder mehrere
Prozessorkerne verteilt im Halbleiterbaustein befinden. Hierbei
ergeben sich jedoch wiederum die Nachteile von unzureichenden Signallaufzeiten,
welche bei den derzeitigen Taktraten zu besonderen Problemen führen.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde ein 3-dimensionales
Mehrchip-Modul zu schaffen, welches verbesserte Wärmeeigenschaften und
Signallaufzeiten aufweist.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale der Patentansprüche 1 oder 2 gelöst.
-
Genauer
gesagt kann ein 3-dimensionales Mehrchip-Modul, welches einen ersten
integrierten Schaltkreis-Chip und zumindest einen weiteren integrierten
Schaltkreis-Chip mit jeweils einem Hochtemperatur-Funktionsbereich
und einem Niedertemperatur-Funktionsbereich aufweist, derart aufgebaut
sein, dass zwischen den integrierten Schaltkreis-Chips zumindest
ein Niedertemperatur-Chip angeordnet ist, der nur einen Niedertemperatur-Funktionsbereich aufweist.
Auf diese Weise kann eine unerwünschte Wärmebündelung
bzw. -konzentration an einem Ort im Mehrchip-Modul zuverlässig verhindert
und die Wärmeverteilung
vergleichmäßigt werden.
-
Alternativ
kann im 3-dimensionalen Mehrchip-Modul der zumindest eine weitere
Hochtemperatur-Funktionsbereich des zumindest einen weiteren integrierten
Schaltkreis-Chips gegenüber einem
ersten Niedertemperatur-Funktionsbereich des ersten integrierten
Schaltkreis-Chip angeordnet sein, wodurch sich wiederum eine ausgeglichene Wärmeverteilung
im Mehrchip-Modul erreichen lässt.
-
Vorzugsweise
können
die vorstehend genannten Alternativen auch miteinander kombiniert werden,
wodurch sich eine weitere Verbesserung der Wärmeverteilung im Mehrchip-Modul
realisieren lässt.
-
Vorzugsweise
sind die integrierten Schaltkreis-Chips gleich bzw. gleichartig
aufgebaut, wobei die Anordnung ihrer Hoch temperatur-Funktionsbereiche
zueinander um 90 Grad, 180 Grad oder 270 Grad gedreht oder aber
zu einer Symmetrieachse des Chips gespiegelt ist, wodurch sich die
Herstellungskosten für
ein Mehrchip-Modul mit optimaler Wärmeverteilung wesentlich reduzieren
lassen.
-
Vorzugsweise
wird ein Hochtemperatur-Funktionselement im Hochtemperatur-Funktionsbereich
eines ersten Chips mit einem Niedertemperatur-Funktionselement im
Niedertemperatur-Funktionsbereich des weiteren Chips oder des Niedertemperatur-Chips
derart elektrisch verbunden, dass eine Gesamt-Verdrahtungslänge über mehrere
Chips gegenüber
einer Verdrahtungslänge
innerhalb des gleichen Chips verkürzt ist. Neben der optimierten
Wärmeverteilung
können
auf diese Weise auch die Signallaufzeiten und somit unerwünschte parasitäre Kapazitäten oder
Induktivitäten
wesentlich reduziert werden, was zu verbesserten elektrischen Eigenschaften,
d.h. zu schnelleren Schaltzeiten durch reduzierte Signalverzögerungen
(RC-Delays), der
zu realisierenden Gesamt-Schaltung führt.
-
Vorzugsweise
sind die integrierten Schaltkreis-Chips Mikrokontroller- oder Mikroprozessor-Bausteine,
deren Hochtemperatur-Funktionsbereiche die Prozessor-Kerne und deren
Niedertemperatur-Funktionsbereiche deren Cash-Speicher, Register
und/oder Bus-Steuereinheiten darstellen. Auf diese Weise können äußerst leistungsfähige Multiprozessor-Datenverarbeitungseinheiten
im Wesentlichen unter Verwendung von bereits existierenden Mikrokontroller-
oder Mikroprozessor-Bausteinen realisiert werden. Die Herstellungskosten
sind daher ebenfalls wesentlich reduziert.
-
Als
Niedertemperatur-Chips können
hierbei insbesondere Cash-Speicher-Bausteine,
wie z.B. SRAM-Speicher, eingefügt
werden, die eine äußerst geringe
Wärmeentwicklung
aufweisen, jedoch nunmehr mit minimalen Signallaufzeiten angesteuert werden
können.
Andere Niedertemperatur-Funktionsbereiche oder Niedertemperatur-Chips
können alternativ
als DRAM-Speicher, als EEPROM, Flash-Speicher (NAND-Flash, NOR-Flash,
usw.) oder als anderer nicht-flüchtiger
Speicher (non-volatile memory (NVM), z.B. als FERAM, MRAM, usw.) ausgeführt sein.
Auch Kombinationen verschiedener Speichertypen sind möglich, sowohl
auf einem Chip, als auch auf unterschiedlichen Chips.
-
Zur
Realisierung der elektrischen Verbindung zwischen den jeweiligen
Chips können
sowohl „face-to-face-bonds" als auch „through-Si-via-bonds" oder eine Kombination
von „through-Si-vias" mit „micro-bumps" verwendet werden.
-
Alternativ
zu den vorstehend beschriebenen Mikroprozessoren bzw. Mikrokontrollern
können auch
Leistungshalbleiter-Bausteine mit Bereichen starker Wärmeentwicklung
als integrierte Schaltkreis-Chips in Mehrchip-Modulen verwendet
werden.
-
In
den Unteransprüchen
sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet.
-
Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
vereinfachte perspektivische Ansicht eines Mehrchip-Moduls gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel;
-
2 ein
vereinfachte perspektivische Ansicht eines Mehrchip-Moduls gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel;
-
3A und
B eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines Mehrchip-Moduls
gemäß einem dritten
und vierten Ausführungsbeispiel;
-
4 eine
vereinfachte perspektivische Ansicht eines Mehrchip-Moduls gemäß einem
fünften Ausführungsbeispiel;
und
-
5 eine vereinfachte Draufsicht eines Mikroprozessor-Bausteins, wie er
in den 1 bis 4 als integrierter Schaltkreis-Chip
verwendet werden kann.
-
1 zeigt
eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines 3-dimensionalen
Mehrchip-Moduls gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel.
-
Genauer
gesagt wird gemäß 1 mittels herkömmlicher
Herstellungsverfahren ein erster integrierter Schaltkreis-Chip IC1
und ein zweiter integrierter Schaltkreis-Chip IC2 hergestellt, welche
jeweils zumindest einen Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB1 und
HTB2 mit hoher Wärmeabgabe
bzw. Wärmeentwicklung
aufweisen. Der verbleibende Teil der integrierten Schaltkreis-Chips
IC1 und IC2 weist lediglich eine geringe Wärmeabgabe bzw. Wärmeentwicklung
auf, weshalb diese Bereiche als Niedertemperatur-Funktionsbereiche
NTB1 und NTB2 bezeichnet werden.
-
Für typische
High Performance Mikroprozessoren liegen die mittleren Leistungsdichten
(power densities) heute bei ca. 0.4–0.6 Watt/mm2 (ITRS Roadmap,
2003 Edition, Seite 472) mit steigender Tendenz in der Zukunft.
Lokal über
dem Prozessor-Kern können
jedoch leicht höhere
Leistungsdichten von bis zu 3 Watt/mm2 oder mehr auftreten, in den
Speicherbereichen dagegen treten Leistungsdichten auf, die kleiner
als 0.3 Watt/mm2 sind. Hochtemperatur-Funktionsbereiche haben demnach
Leistungsdichten größer als
ca. 0.7 Watt/mm2 und Niedertemperatur-Funktionsbereiche haben Leistungsdichten
kleiner als 0.3 Watt/mm2.
-
Beispielsweise
kann als integrierter Schaltkreis-Chip ein Mikroprozessor-Baustein
IC gemäß 5 verwendet werden. Derartige Mikroprozessor-Bausteine
weisen üblicherweise
einen Prozessor-Kern oder zentrale Prozessor Einheit (CPU) als Hochtemperatur-Funktionsbereich
HTB auf, welcher im Betrieb eine starke Wärmeentwicklung aufweist. Der
verbleibende Teil des Mikroprozessor-Bausteins IC wird aufgrund
seiner geringen Wärmeabgabe
als Niedertemperatur-Funktionsbereich NTB bezeichnet und z.B. für einen
System-Bus 1 und einen Speicher-Bus 4, sowie für Daten-Cash-Speicher 2 und Befehls-Cash-Speicher 3 verwendet,
die sich üblicherweise
in unmittelbarer Nähe
des Prozessorkerns bzw. des Hochtemperatur-Funktionsbereichs HTB befinden.
In diesem prozessornahen Bereich sind üblicherweise auch verschiedenste
Registerbereiche 6 und 7 angeordnet. Darüber hinaus
besitzen derartige herkömmliche
Mikroprozessor-Bausteine IC einen relativ großen Flächenanteil für einen
Daten-Cash-Speicher 5, der als sogenannter L2-Cash eine Vielzahl
von Transistoren zur Realisierung z.B. eines SRAM-Speichers aufweist.
Eine Temperaturentwicklung in den Einheiten 1 bis 7 und
insbesondere des Daten-Cash-Speichers 5 des
Niedertemperatur-Funktionsbereichs NTB ist üblicherweise sehr gering.
-
Gemäß 1 kann
nunmehr ein 3-dimensionales Mehrchip-Modul, welches vorzugsweise aus zwei
gleichen Mikroprozessor-Bausteinen
gemäß 5 bestehen kann, derart realisiert, dass
die integrierten Schaltkreis-Chips IC1 und IC2 hinsichtlich ihrer
Hauptoberflächen
gegenüberliegend
angeordnet und sowohl mechanisch als auch elektrisch miteinander
verbunden sind. Hierbei ist der zumindest eine weitere Hochtemperatur-Funktionsbereich
HTB2 des zweiten integrierten Schaltkreis-Chips IC2 unmittelbar gegenüber dem
ersten Niedertemperatur-Funktionsbereich
NTB1 des ersten integrierten Schaltkreis-Chips IC1 angeordnet. Bei einer derartigen
Realisierung eines aus zwei integrierten Schaltkreis-Chips bestehenden
3-dimensionalen Mehrchip-Moduls erhält man eine verbesserte Wärmeverteilung,
da die wärmeerzeugenden
Hochtemperatur-Funktionsbereiche sich nicht unmittelbar berühren bzw.
unmittelbar gegenüber
angeordnet sondern räumlich
zueinander verschoben sind.
-
Vorzugsweise
wird eine derartige Anordnung durch Verwendung von gleichen bzw.
identischen integrierten Schaltkreis-Chips IC1 und IC2 realisiert, welche
hinsichtlich Ihrer in 1 dargestellten Symmetrieachse
A gespiegelt sind. Vorzugsweise weist hierbei die Symmetrieachse
A einen maximal möglichen
Abstand zum Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB auf und liegt üblicherweise
in der Mitte des integrierten Schaltkreis-Chips.
-
Insbesondere
bei einer „Wafer-to-Wafer"-Montage, bei der
noch unzerteilte Wafer aufeinander gelegt und miteinander verbunden
werden, kann eine derartige Spiegelung sehr leicht durchgeführt werden,
indem zwei mit einer Vielzahl von integrierten Schaltkreis-Chips
versehene Wafer entweder mit ihren Rückseiten oder mit ihren Vorderseiten aufeinander
gelegt und kontaktiert werden.
-
Zur
Realisierung eines 3-dimensionalen Mehrchip-Moduls müssen die
so aneinander befestigten Wafer nur noch mittels eines dem Fachmann bekannten „face-to-face-bond"- und/oder einem „through-Si-via-bond"-Verfahren und/oder
einer Kombination eines „through-Si-via"-Verfahrens mit „micro-solder-bumps" miteinander elektrisch
verbunden werden.
-
Bei
den „face-to-face-bonds" werden typischer
Weise die Chip-Anschlussflächen (Metall-Pads)
auf benachbarten Chips miteinander verlötet (z.B. bei 300°C unter Schutzgasatmosphäre können zwei
Cu-Pads mit Sn als Lot verlötet
werden, wobei sich eine elektrisch leitende und stabile Cu3Sn-Phase
bildet). Bei den „through-Si-via-bonds" werden typischer
Weise die mit Metall gefüllten
und durch das Si-Substrat führenden
Kontakte oder Vias des einen Chips mit metallischen Chip-Anschlussflächen (Metall-Pads)
des benachbarten Chips gebondet. Als Metalle zur Via-Füllung und
zur Ausformung der Anschlussflächen
eignen sich z.B. Cu, Ag, Au, Al, Ni, W, Co, Ti, Ta, oder andere
gut leitfähige
Materialien, Metall-Legierungen oder Kombinationen aus unterschiedlichen
Metallen die zuverlässig
zusammengebondet werden können.
Unter bestimmten Umständen
kann es auch vorteilhaft sein anstatt der Metall-zu-Metall- Bondung mikroskopische
Lot-Kügelchen
(Micro-Solder-Bumps) zur Verbindung der „through-Si-vias" des einen Chips
mit den Anschlussflächen
des zweiten Chips zu nutzen. Diese „Micro-Solder-Bumps" sind typischer Weise zwischen 5 μm bis zu
einigen 100 μm
groß und
können
beispielsweise aus Sn, SnPb, SnAg, SnAgCu, SnIn, SnBi, SnCu, In, BiPb,
BiAg, BiCu, PbAg, PbCu oder anderen Metallen oder Metall-Kombinationen
mit niedrigem Schmelzpunkt realisiert werden.
-
Derartige
elektrische Verbindungen für
3-dimensionale Mehrchip-Module sind dem Fachmann allgemein bekannt
und darüber
hinaus beispielsweise aus der Literaturstelle S. Pozder et al.: „Back-end compatibility
of bonding and thinning processes for a wafer-level 3D interconnect
technology platform", Proceedings
of International Interconnect Technology Conference (IITC) 2004,
Seiten 102 bis 104. Die so aneinander befestigten Wafer-Stapel können anschließend in üblicher
Weise geteilt bzw. zersägt
werden, wodurch man das gewünschte
3-dimensionale Mehrchip-Modul
erhält.
-
Obwohl
man durch die vorstehend beschriebene Spiegelung und das Verarbeiten
auf Wafer-Ebene die Kosten für
das 3-dimensionale Mehrchip-Modul stark reduzieren kann, sind grundsätzlich auch
alternative Herstellungsverfahren denkbar, bei denen beispielsweise
ein bereits vereinzelter integrierter Schaltkreis-Chip auf einen
Wafer aufgebracht wird (die-to-wafer)
oder zwei vereinzelte integrierte Schaltkreis-Chips wie in 1 dargestellt
um die Symmetrieachse A gespiegelt aufeinander gestapelt werden
(die-to-die).
-
Insbesondere
die zuletzt genannten Herstellungsverfahren, d.h. „die-to-die" und „die-to-wafer" ermöglichen
darüber
hinaus alternative Stapelanordnungen bzw. 3-dimensionale Mehrchip-Module.
-
2 zeigt
eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines 3-dimensionalen
Mehrchip-Moduls gemäß einem
zweiten Aus führungsbeispiel,
wobei gleiche Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Elemente
wie in 1 und 5 bezeichnen, weshalb
auf eine wiederholte Beschreibung nachfolgend verzichtet wird.
-
Gemäß 2 besteht
das 3-dimensionale Mehrchip-Modul nunmehr aus vier integrierten Schaltkreis-Chips
IC1 bis IC4, welche wiederum jeweils einen Hochtemperatur-Funktionsbereich
HTB1 bis HTB4 und einen Niedertemperatur-Funktionsbereich NTB1 bis
NTB4 aufweisen.
-
Gemäß 2 wird
eine optimale Wärmeverteilung
im Mehrchip-Modul
dadurch erreicht, dass die Anordnung der jeweiligen Hochtemperatur-Funktionsbereiche
HTB1 bis HTB4 zueinander um 90 Grad, 180 Grad oder 270 Grad gedreht
ist. Genauer gesagt kann der zweite Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB2
um 90 Grad gegenüber
dem ersten Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB1 bezüglich einer
gemeinsamen Mittelpunkt-Achse M gedreht angeordnet sein. In gleicher
Weise kann der dritte Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB3 um 180
Grad und der vierte Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB4 um 270
Grad gegenüber
dem ersten Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB1 gedreht angeordnet
sein, wodurch sich die gewünschte
optimale Wärmeverteilung
im 3-dimensionalen Mehrchip-Modul ergibt. Selbstverständlich können die
Hochtemperatur-Funktionsbereiche zueinander auch in anderer Weise
um 90, 180 oder 270 Grad gedreht angeordnet werden und/oder mit
einer gespiegelten Anordnung kombiniert werden.
-
Wiederum
werden zum mechanischen und elektrischen Verbinden die in der vorstehend
genannten Literaturstelle verwendeten Materialien und Verfahren
insbesondere BCB (Benzozyklobuten) als mechanisches Verbindungsmittel
und „face-to-face-bonds" und/oder „through-Si-via-bonds" als elektrische
Verbindungen verwendet, wobei die jeweiligen vorderseitigen Anschlussflächen der
Chips miteinander verlötet
werden und/oder durch das Si-Substrat führende Kontaktvias des einen
Chips mit den Anschlussflächen des
angrenzenden Chips verbunden werden.
-
3A zeigt
eine vereinfachte perspektivische Ansicht eines 3-dimensionalen
Mehrchip-Moduls gemäß einem
dritten und vierten Ausführungsbeispiel,
wobei gleiche Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Elemente
bezeichnen wie in 1 und 2, weshalb
auf eine wiederholte Beschreibung nachfolgend verzichtet wird.
-
Gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiel nach 3A besteht
das 3-dimensionale Mehrchip-Modul nunmehr aus einem ersten integrierten
Schaltkreis-Chip IC1, der wiederum zumindest einen ersten Hochtemperatur-Funktionsbereich
HTB1 mit hoher Wärmeabgabe
und einen ersten Niedertemperatur-Funktionsbereich NTB1 mit geringer Wärmeabgabe
aufweist, und zumindest einem zweiten integrierten Schaltkreis-Chip
IC2, der ebenfalls einen zweiten Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB2
mit hoher Wärmeabgabe
und einen zweiten Niedertemperatur-Funktionsbereich NTB2 mit geringer
Wärmeabgabe
aufweist. Wiederum sind die beiden Chips IC1 und IC2 hinsichtlich
ihrer Hauptoberflächen
gegenüberliegend
angeordnet und mechanisch sowie elektrisch miteinander verbunden.
-
Zur
Realisierung einer optimalen Wärmeverteilung
im Mehrchip-Modul
findet jedoch gemäß diesem
dritten Ausführungsbeispiel
zunächst
keine Spiegelung oder Verdrehung der Hochtemperatur-Funktionsbereiche
HTB zueinander statt, sondern es wird zwischen dem ersten integrierten
Schaltkreis-Chip IC1 und dem zweiten integrierten Schaltkreis-Chip
IC2 zumindest ein Niedertemperatur-Chip IC5 angeordnet, der nur
einen Niedertemperatur-Funktionsbereich NTB5 mit geringer Wärmeentwicklung
bzw. Wärmeabgabe
aufweist.
-
Vorzugsweise
ist der zusätzlich
zwischen den integrierten Schaltkreis-Chips IC1 und IC2 eingefügte Niedertemperatur-Chip IC5 ein sogenannter L2-Cash-Speicher
und insbesondere ein SRAM-Speicher, sofern als integrierte Schaltkreis-Chips
IC1 und IC2 Mikroprozessor-Bausteine gemäß 5 verwendet
werden. Alternative können als
Niedertemperatur-Funktionsbe reiche oder Niedertemperatur-Chips DRAM-Speicher,
EEPROM, Flash-Speicher (NAND-Flash, NOR-Flash, usw.) oder andere
nicht-flüchtige
Speicher (non-volatile memory (NVM), z.B. als FERAM, MRAM, usw.)
verwendet werden. Auch Kombinationen verschiedener Speichertypen
sind möglich,
sowohl auf einem Chip, als auch auf unterschiedlichen Chips.
-
Durch
das Einfügen
des Niedertemperatur-Chips IC5, welcher nur Niedertemperatur-Funktionsbereiche
NTB5 und somit nur eine geringe Wärmeabgabe aufweist, kann die
Wärmeverteilung
im Mehrchip-Modul wiederum vergleichmäßigt werden, wodurch sich eine
Wärmeabfuhr
des Mehrchip-Moduls vereinfachen lässt.
-
Die
Wärmeabfuhr
erfolgt hierbei in üblicher Weise
mittels aktiver oder passiver Kühlung
(d.h. Kühlkörper, Luftkühlung, Flüssigkeitskühlung usw.).
-
Gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel nach 3B können selbstverständlich die
Ausführungsbeispiele
gemäß 1 bis 3A auch
miteinander kombiniert werden, wobei zusätzlich zu einer Spiegelung
und/oder Drehung der Hochtemperatur-Funktionsbereiche auch das Einfügen von
zumindest einem Niedertemperatur-Chip zwischen zwei integrierten
Schaltkreis-Chips
mit Hochtemperatur-Funktionsbereichen durchgeführt werden kann.
-
Obwohl
man auf diese Art und Weise bereits eine hervorragende Wärmeverteilung
im 3-dimensionalen Mehrchip-Modul erhält und somit bisher nicht gekannte
und leistungsfähige
Mehrchip-Schaltungen kostengünstig realisiert
werden können,
besteht ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung in der besonderen
elektrischen Verbindung von Hochtemperatur-Funktionselementen in
den Hochtemperatur-Funktionsbereichen mit Niedertemperatur-Funktionselementen
in Niedertemperatur-Funktionsbereichen auf einem anderen Chip.
-
4 zeigt
eine vereinfachte perspektivische Ansicht zur Veranschaulichung
eines 3-dimensionalen Mehrchip-Moduls gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel,
wobei dieses Verbindungskonzept weitergehend verdeutlicht wird.
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen hierbei wiederum gleiche Elemente
oder Bereiche wie in den 1 bis 3,
weshalb auf eine detaillierte Beschreibung nachfolgend verzichtet
wird.
-
Gemäß 4 besteht
das 3-dimensionale Mehrchip-Modul wiederum aus einem ersten integrierten
Schaltkreis-Chip IC1 und einem zweiten integrierten Schaltkreis-Chip
IC2, welche unmittelbar aufeinander gestapelt werden. Zur Verkürzung von Signallaufzeiten
und zur Verringerung von Leitungskapazitäten und -Induktivitäten werden
nunmehr jedoch die üblicherweise
innerhalb eines Chips befindlichen Verdrahtungen aufgebrochen und
neu angelegt. Genauer gesagt wird hierbei ein Hochtemperatur-Funktionselement
HTF1 im Hochtemperatur-Funktionsbereich HTB1 des ersten Chips IC1 nicht
mit seinem üblicherweise
zugehörigen
Niedertemperatur-Funktionselement NTF1 verdrahtet, sondern mit einem
auf dem zweiten Chip IC2 im zweiten Niedertemperatur-Funktionsbereich
NTB2 liegenden chip-fremden
Niedertemperatur-Funktionselement NTF2 verbunden.
-
Vorzugsweise
wird diese elektrische Verbindung nur für die Fälle realisiert, für die eine
Gesamt-Verdrahtungslänge
zwischen dem Hochtemperatur-Funktionselement HTF1 und dem zugehörigen Niedertemperatur-Funktionselement
NTF2 verkürzt ist.
Auf diese Weise ergeben sich neuartige Funktionseinheiten, FE1 und
FE2, welche nunmehr chip-übergreifend
in mehreren Teilbereichen der verschiedenen Chips realisiert sind.
Sowohl die Signallaufzeiten als auch die parasitären Kapazitäten und Induktivitäten können dadurch
wesentlich verringert werden, wodurch sich die elektrischen Eigenschaften einer
Gesamtschaltung wesentlich verbessern.
-
Insbesondere
bei Verwendung der eingangs genannten gleichen Mikroprozessor-Bausteine
gemäß 5 können
somit die Spei cherzellen der Daten-Cash-Speicher 5 mit
wesentlich verkürzten
Verdrahtungslängen
den angrenzenden oder sich in der Nähe befindlichen Prozessorkernen
anderer Chips zugeordnet werden.
-
Eine
Gesamt-Verdrahtungslänge
ergibt sich hierbei zu:
wobei x, y, z eine jeweilige
Verdrahtungslänge
in x-, y- und z-Richtung eines jeweiligen Chips und n = 1 bis m
als Index der jeweiligen Chips ICn verwendet wird.
-
Wiederum
kann auch eine derartige elektrische Verbindung auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3A und 3B durchgeführt werden, wobei
vorzugsweise Hochtemperatur-Funktionselemente mit Niedertemperatur-Funktionselementen verbunden
werden, die sich im 3-dimensionalen Raum in möglichst kurzem Abstand befinden.
Dies lässt
sich insbesondere dann einfach realisieren, wenn die Hochtemperaturbereiche
HTB1, HTB2 der Chips IC1, IC2 jeweils gegeneinander verdreht oder gespiegelt
sind, so daß sie
an unterschiedliche Niedertemperaturbereiche des Chips IC5 angrenzen (3B).
-
Auf
diese Weise erhält
man nicht nur ein 3-dimensionales Mehrchip-Modul mit verbesserter Wärmeverteilung
sondern auch eine dadurch zu realisierende Schaltung mit verbesserten
elektrischen Eigenschaften (insbesondere verringerte Signallaufzeiten
und Kapazitäten
sowie Induktivitäten).
-
Obwohl
die Erfindung vorstehend anhand eines Mikroprozessor-Bausteins gemäß 5 beschrieben wurde, ist sie insbesondere
auch für
Mikrokontroller-Bausteine mit zumindest einem Controller-Kern und
allgemein für
Datenverarbeitungs-Bausteine anwendbar, welche einen oder mehrere
Prozessor-Kerne oder Controller-Kerne als Hochtemperatur-Funktionsbereiche
und sonstige Speicher-Bereiche als Niedertemperatur-Funktionsbereiche
aufweisen.
-
Ferner
ist die vorliegende Erfindung auch auf Leistungshalbleiter-Bausteine
mit Bereichen starker Wärmeentwicklung
anwendbar, welche insbesondere in der Kfz-Elektronik zum Einsatz
gelangen.
-
- 1
- System-Bus
- 2
- Daten-Cash
I
- 3
- Befehls-Cash
- 4
- Speicher-Bus
- 5
- Daten-Cash
II
- 6
- Register
I
- 7
- Register
II
- IC,
IC1 bis IC4
- integrierter
Schaltkreis-Chip
- HTB
- Hochtemperatur-Funktionsbereiche
- NTB
- Niedertemperatur-Funktionsbereiche
- IC5
- Niedertemperatur-Chip
- HTF
- Hochtemperatur-Funktionselemente
- NTF
- Niedertemperatur-Funktionselemente
- FE1,
FE2
- Funktionseinheiten
- A
- Symmetrieachse
- M
- Mittelpunktachse