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Die Erfindung betrifft eine Buchse zur Aufnahme einer Abschleppöse in einem heckseitigen Stossfänger gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Abschleppösen werden häufig dem Fahrzeug beigelegt und erst im Abschleppfall in einer vorgegebenen Position am Stoßfänger von Hand montiert. So zeigt die
DE 101 10 332 A1 eine Befestigungsmöglichkeit für eine Abschleppöse, wobei die Abschleppöse über ein Festlager und ein davon beabstandetes Loslager im Querträger montierbar ist. Die Lager bestehen aus jeweils einer Durchgangsöffnung in einer hinteren und einer vorderen Wand des Querträgers. Die Befestigung der Abschleppöse erfolgt im Bereich einer Halterungseinrichtung des Querträgers, also beispielsweise im Bereich einer Crashbox. Zudem ist die Abschleppöse mit einem verstärkten Abschnitt versehen und so mit einem Spiel eingestellt, dass bei einer auf die Abschleppöse wirkenden Querbelastung der verstärkte Abschnitt in Anlage an die vordere Wand des Querträgers kommt, so dass diese Kraft in den Querträger abgeleitet werden kann. Die in der
DE 101 10 332 A1 beschriebene Befestigungsmöglichkeit zielt allerdings auf ein geschlossenes Querträgerprofil ab mit einer hinteren und einer vorderen Wand. Bei einem offenen hutförmigen Querträgerprofil ist die Lösung nicht praxisgerecht.
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Die
DE 44 37 177 A1 zeigt ein Befestigungselement, das als Abschleppöse bei einem Kraftfahrzeug in einem offenen Querträgerprofil eingesetzt werden kann. Das Befestigungselement zeichnet sich dadurch aus, dass ein Stützteil zur seitlichen Abstützung eines Gewindedurchzugs in dessen Mündungsbereich vorhanden ist. Durch ein derartiges Stützteil wird das freie Ende des Gewindedurchzugs gehaltert. Hierdurch kann sich der Gewindedurchzug beim Auftreten von hohen Querkräften an der in den Durchzug eingeschraubten Schraube nicht mehr zur Seite hin wegbiegen. Die Ausführungsform der
DE 44 37 177 A1 benötigt allerdings zusätzlich zum Gewindedurchzug noch ein separates Stützteil. Dies bedeutet einen unerwünschten Mehraufwand an Material und Herstellungsprozess. Eine Momentabstützung erfolgt über eine Anlagefläche am Beginn der Befestigungsbuchse (siehe
1,
3,
4 und
6). Diese Momentabstützung hält nur begrenzte Belastungen durch ein Biegemoment aus.
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Aus der
EP 1 580 042 A1 ist eine Buchse zur Aufnahme einer Abschleppöse in einem Stoßfänger bekannt, wobei die Buchse eine Senkung aufweist, in der ein Teil des Schaftes aufgenommen werden kann. Wie aus den
3 und
4 und der dazugehörigen Figurenbeschreibung hervorgeht, ist die äußere Form der Buchse jedoch rechteckig ausgebildet. Der Stoßfänger
1 besteht aus einem Aluminiumstrangpressprofil und weist eine ebenfalls rechteckige Aufnahme für die Buchse auf, die aufgrund ihrer Form ebenfalls aus einem Aluminiumstrangpressprofil hergestellt ist. Bei der Herstellung von Strangpressprofilen wird jedoch relativ viel Material verbraucht, bzw. es entsteht im Herstellungsverfahren eine relativ große Anzahl an Ausschussprodukten. Zudem weist das Material Aluminium keine hohe Festigkeit auf.
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Aus der
DE 101 53 032 C2 geht ebenfalls eine Buchse zur Aufnahme einer Abschleppöse in einem heckseitigen Stoßfänger hervor (
3). Diese Buchse weist zwei getrennte Gewindeabschnitte auf. Nachteilig hieran ist der hierdurch entstehende erhöhte Kostenaufwand in der Herstellung von Buchse und Öse. Aus
4 der
DE 101 53 032 C2 geht ein Aufnahmerohr mit rotationssymmetrischer Außengeometrie hervor. Bei diesem Rohr liegt der Gewindeabschnitt oben.
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Ebenso ist aus der
WO 03/051 654 A1 eine Buchse zur Aufnahme einer Abschleppöse bekannt. Wie aus
2 und der dazugehörigen Figurenbeschreibung hervorgeht, ist die Abschleppbuchse aus einem Strangpressprofil hergestellt und rechteckig ausgebildet. Nachteilig hieran ist wiederum der relativ hohe Materialverbrauch im Herstellungsverfahren aufgrund der großen Anzahl an Ausschussprodukten.
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Die
FR 2 866 830 A1 zeigt eine rotationssymmetrische Buchse aus Metall als Einsatz in einen vorderen Stoßfänger aus Kunststoff. Der Innendurchmesser der Buchse verkleinert sich stufenförmig von einem vorderen Ende der Buchse zu einem hinteren Ende der Buchse. In diese Buchse kann ein Teil eines Schaftes einer Abschleppöse mit konstantem Durchmesser lose versenkt werden. Allerdings weist die Abschleppöse keinen Wulst zur Momentabstützung auf und die stufenförmige Verkleinerung erfolgt über Schrägflächen, die sich nicht zur Momentabstützung eignen.
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Die
DE 87 08 219 U1 zeigt eine Vorrichtung zum Anbringen einer Abschleppeinrichtung an einem Kraftfahrzeug. Insbesondere
3 zeigt eine Hülse, deren Durchmesser am Ende vergrößert ist, damit eine Kappe in das Ende eingeführt werden kann. Diese Druckschrift beschäftigt sich jedoch nur mit der Abdeckung einer solchen Buchse nach außen. Die Problematik unterschiedlich großer Einbauwege bei einem vorderen Stoßfänger und einem hinteren Stoßfänger wird weder thematisiert noch gelöst.
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Die
US 6,893,063 B2 zeigt eine Abschleppbuchse mit einem gleichbleibenden Durchmesser, deren Befestigungsabschnitt gezielt geschwächt ist, um eine Relativbewegung zwischen dem Befestigungsabschnitt und der Crashbox zuzulassen. Die Buchse ist für den Einbau in einen vorderen Stoßfänger vorgesehen und weist keine Senkung auf.
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Aus der
DE 102 47 377 C1 ist eine Abschleppöse bekannt, die mit der Länge ihres Schaftes auf einen relativ langen Einbauweg in einem vorderen Querträger ausgelegt ist. Der Schaft besitzt einen hervorstehen Mittelbund, der zur Abstützung der Abschleppöse bei Biegebeanspruchung genutzt werden kann. Die Abstützung erfolgt jedoch direkt am Kraftfahrzeugvorbau.
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Befestigung einer Abschleppöse in einem Stoßfängerquerträgerprofil. Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass durch die fortschreitende Entwicklung des Fußgängerschutzes in einem vorderen Stoßfänger zum Beispiel ein Schaumblock vor dem eigentlichen Stoßfängerquerträger vorgesehen ist. Die Abschleppöse wird nach wie vor im Bereich der Crashboxen im Stoßfängerquerträger befestigt. Die im Bedarfsfall von Hand einzuschraubende Abschleppöse muss daher so lang sein, dass sie zunächst die durch den Schaumblock geschaffene Distanz zwischen Außenhaut und Stoßfängerquerträger überbrücken und zudem im Befestigungselement gehaltert werden kann. Die Befestigung der Abschleppöse muss daher ein relatives hohes Biegemoment aushalten können.
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Dies kann dazu führen, dass der Anbindungsbereich beim Stoßfängerquerträger entsprechend verstärkt werden muss.
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Auf den heckseitigen Querträger treffen die Vorschriften des Fußgängerschutzes in der Form nicht zu. Da am heckseitigen Querträger kein Schaumblock vorgesehen ist, liegt die Außenhaut sehr nah am Stoßfängerquerträger auf. Es ist folglich nicht notwendig, dass die Abschleppöse eine durch einen Schaumblock gebildete Distanz überbrückt. Die Abschleppöse kann kürzer ausfallen. Weil es jedoch nicht gewünscht ist, dass dem Fahrzeug sowohl eine lange Abschleppöse zur Befestigung an einem vorderen Querträger als auch eine kurze Abschleppöse zur Befestigung an einen hinteren Querträger beigelegt wird, muss die Abschleppöse in der Länge auf den Einbau in den vorderen Stoßfängerquerträger als Maximum ausgelegt werden. Wird diese lange Abschleppöse nunmehr in den hinteren Querträger eingeschraubt, steht sie unerwünscht weit vor, was zu dem beim vorderen Stoßfänger bereits beschriebenen ungünstigen Biegemoment führt.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Halterung für eine Abschleppöse an einem heckseitigen Querträger so auszulegen, dass auch eine relativ lange Abschleppöse ohne eine zusätzliche Verstärkung des Anbindungsbereichs befestigt werden kann.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Demnach besitzt eine Befestigungsbuchse eine Senkung. Ein Teil eines Schaftes einer Abschleppöse kann so von der Buchse aufgenommen werden, bevor das Schaftende mit einem am Ende der Buchse befindlichen Gewinde oder Schlitz in Eingriff kommt und in der Buchse über ein Gewinde oder einen Bajonettverschluss befestigt wird. Erfindungsgemäß liegt eine Anlagefläche für die Abschleppöse zur Momentabstützung innerhalb der Befestigungsbuchse. Bevorzugt befindet sich die Anlagefläche zur Momentabstützung nunmehr innerhalb der Buchse direkt über dem Beginn eines Gewindes oder eines Bajonettverschlusses. Durch diese Ausführungsform der Buchse wird der Schaft der Abschleppöse über einen vorgegebenen Teil seiner Länge von der Buchse lose aufgenommen. Ein Teil des Schaftes ist daher lose in der Buchse versenkbar. Bei Auftreten eines Biegmoments kann sich der Schaft in einer besonderen Ausführungsform zusätzlich an der Innenwand der Buchse abstützen.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben:
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Buchse 1 mit eingeschraubter Abschleppöse 2 im Schnitt.
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2 zeigt 1 ohne die Abschleppöse 2.
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3 zeigt die Abschleppöse 2 als Einzelteildarstellung.
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4 ist eine Darstellung der 2 in veränderter Ansicht.
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5 verdeutlicht die Einbausituation der Buchse 1 im Querträger 3.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Buchse 1 zur Anbindung einer Abschleppöse 2 in der Einbausituation. Die Abschleppöse 2 ist lösbar in der Buchse 1 montiert und wird erst zum Einsatzzeitpunkt in der Buchse 1 befestigt. Die erfindungsgemäße Buchse 1 ist mit ihrem vorderen Ende fest mit dem Querträger 3 verschweißt und über einen zusätzlichen Halter 5 an ihrem rückwärtigen Ende gehaltert Der Querträger 3 besteht aus einem offenen, hutförmigen Profil, welches in Verlängerung des Innendurchmessers der Buchse 1 eine Öffnung 30 aufweist, durch die die Abschleppöse 2 in die Buchse 1 eingeführt werden kann. Der Anbindungsbereich der Buchse 1 liegt hier außerhalb einer Crashbox 4, die aus zwei Halbschalen 40 und 41 zusammengesetzt und über eine Flanschplatte 42 an einem nicht dargestellten Längsträger festlegbar ist. Die Crashbox 4 verringert ihren Durchmesser in Richtung Querträger 3 und ist an der Innenseite des offenen Querträgerprofils 3 befestigt. Erfindungswesentlich ist, dass innerhalb der Buchse 1 eine Senkung 12 vorgesehen ist. Der Schaft 20 der Abschleppöse 2 kann zunächst um einen vorgegebenen Teil seiner Länge in der Buchse 1 versenkt werden, bevor das mit einem Gewinde oder einer Erhebung versehene Schaftende 22 mit einem Gewinde oder einem Schlitz im Buchsenende 11 in Eingriff gelangt. Ein vor dem Schaftende 22 angebrachter Ringwulst 21 dient zur Anlage an die Anlagefläche 10 innerhalb der Buchse 1. Über diese Anlage des Ringwulstes 21 an die Anlagefläche 10 findet innerhalb der Buchse 1 eine Abstützung gegen ein Biegemoment statt. Auf diese Weise sollen die beim Abschleppen durch ein Seil oder eine Stange eingeleiteten Kräfte optimal in die Längsträger des Fahrzeugs übertragen werden. Werden nunmehr beim Abschleppen über die Abschleppöse 2 auch nicht axial eingeleitete Kräfte aufgebracht und treten dadurch entsprechend hohe Biegemomente auf, werden insbesondere die Fügestellen im Stoßfängersystem geringer belastet.
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In 2 fehlt die Abschleppöse 2. Deutlich ist zu erkennen, dass die Buchse 1 zunächst über eine gewindelose Innenwand 12 (Senkung) verfügt. Die Länge der Innenwand 12 steht als Aufnahmeweg für den Schaft 20 der Öse 2 zur Verfügung. Über diesen Weg kann die Abschleppöse 2 zunächst in der Buchse 1 versenkt werden. Die Momentabstützung findet dann innerhalb der Buchse 1 an der Anlagefläche 10 statt. Die Momentabstützung kann auch in einer alternativen Ausfuhrungsform beispielsweise am Beginn der Buchse 1 vorgesehen sein.
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3 zeigt die Abschleppöse 2 als Einzelteildarstellung. Der Schaft 20 der Abschleppöse 2 ist in seiner Länge auf den Einbau in einen vorderen Querträger ausgelegt. Der Schaft 20 ist daher länger als für den Einbau in einen hinteren Querträger nötig ist. Der Ringwulst 21 dient zur Anlage an die Anlagefläche 10 innerhalb der Buchse 1. Über den Wulst 21 findet die Momentabstützung statt.
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4 zeigt 2 in veränderter Ansicht. Die Buchse 1 ist an ihrem vorderen Ende mit dem offenen Querträgerprofil 3 verschweißt. Etwas oberhalb der Anlagefläche 10 zur Momentabstützung ist die Buchse 1 zusätzlich mit einer Halterung 5 verschweißt. Diese Halterung 5 ist nicht obligatorisch.
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5 verdeutlicht die Einbausituation der Buchse 1 im Querträger 3. In diesem Beispiel befindet sich die Buchse 1 außerhalb der Crashbox 4. Die erfindungsgemäße Buchse 1 ist über eine zusätzliche Halterung 5 an der Innenseite des offenen Quertragerprofils 3 befestigt. Die Halterung 5 entlastet auch die Crashbox 4 von auftretenden Kräften während eines Abschleppvorgangs. Je nach Bauraum kann in einer anderen Variante die Buchse 1 auch innerhalb einer Crashbox eingebaut werden.
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Die Buchse 1 kann daher auf herkömmliche Weise einfach mit dem Querträgerprofil 3 verschweißt werden. Die Buchse 1 ist in der Lage, eine Abschleppöse 2 aufzunehmen, die mit der Länge Ihres Schaftes 20 auf einen längeren Einbauweg in einen vorderen Querträger ausgelegt ist. Auf diese Weise kann fur den manuellen Einbau einer Abschleppöse 2 in den vorderen oder den hinteren Querträger jeweils die gleiche Abschleppöse 2 verwendet werden, ohne dass der hintere Querträger ähnlich dem vorderen Querträger verstärkt werden muss. Die Kosten für die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Buchse 1 fallen dabei deutlich geringer aus als die Kosten für eine Verstärkung des hinteren Querträgerprofils 3 und/oder der Crashbox 4.