DE102005055575B4 - Fahrbahn für Schienenfahrzeuge und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
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Abstract
Fahrbahn für Schienenfahrzeuge, bei der die Bereiche zwischen und/oder neben Schienen (4) mit einem Hohlräume aufweisenden, auf Schwellen (1) aufgelagerten Material aufgefüllt sind und neben den Schienen (4) ein Freiraum vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Oberfläche des Hohlräume aufweisenden Materials gebunden ist und Schotter, Blähton, Beton, Asphalt, Holz, Kunststoff, etc. oder eine Mischung davon umfasst und der Freiraum mittels einer nach dem Einbringen des Hohlräume aufweisenden Materials entfernten Schalung (6, 7) erzeugt worden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Fahrbahn für Schienenfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es sind bereits Fahrbahnen mit Schotteroberbau oder in schotterloser Bauweise bekannt, die bei Erdbauwerken und in Tunneln eingesetzt werden und auch für hohe Geschwindigkeiten geeignet sind. Bei Tunnelstrecken ist zumeist der Einbau von Schallabsorbern erforderlich, damit der Lärmpegel im Inneren der Züge eine festgelegte Grenze nicht überschreitet. Herkömmliche Schallabsorber bestehen zumeist aus Fertigteilen, etwa aus Porenbeton oder Kunststoffen, die beim Bau der Fahrbahn zwischen und neben den Schienen verlegt werden. Allerdings weisen derartige Schallabsorber den Nachteil auf, dass sie mit bereiften Fahrzeugen nicht befahren werden können. In einem Tunnel werden dadurch Rettungsmaßnahmen erschwert. Darüber hinaus verursachen diese Schallabsorber vergleichsweise hohe Kosten.
- Eine gattungsgemäße Fahrbahn ist z. B. durch die
DE 295 19 169 U1 bekannt. Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Fahrbahn für Schienenfahrzeuge zu schaffen, die mit luftbereiften Straßenfahrzeugen befahren werden kann. - Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Fahrbahn mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
- Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Effekt der Schallabsorption auch ohne die speziellen Fertigteil-Schallabsorber erzielt werden kann, indem ein Hohlräume aufweisendes Material verwendet wird, dessen Hohlräume Schall dämpfend wirken. Dabei kann das Hohlräume aufweisende Material Schall absorbierende Wirkung aufweisen. Zur Herstellung wird von einer Schalung Gebrauch gemacht, um den Bereich des Hohlräume aufweisenden Materials zu begrenzen und um einen Freiraum parallel zu den Schienen zu schaffen. Die Fahrbahn kann von luftbereiften Straßenfahrzeugen, etwa Rettungsfahrzeugen, im Notfall befahren werden.
- Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass zumindest die Oberfläche des Materials gebunden ist. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird dazu bei der Herstellung das Hohlräume aufweisende Material positioniert, anschließend wird z. B. ein Klebstoff oder ein anderes Bindemittel flächig aufgetragen. Dadurch wird zumindest die Oberfläche des Materials gebunden, in Abhängigkeit des verwendeten Klebstoffs können jedoch auch tiefer liegende Bereiche verklebt werden. Die Verklebung verhindert nachträgliche Relativbewegungen und Verschiebungen des Materials und schafft die befahrbare Oberfläche.
- Als Hohlräume aufweisendes Material kommen grundsätzlich alle Werkstoffe in Frage, die Schall absorbierende Eigenschaften haben. Erfindungsgemäß wird Schotter, Blähton, Beton, Asphalt, Holz oder Kunststoff verwendet werden oder eine Mischung dieser Materialien. In besonders vorteilhafter Weise kann das Hohlräume aufweisende Material gebrauchtes und/oder wiederverwertetes Material sein, das auf diese Weise einer erneuten Nutzung zugeführt wird.
- Um bei der erfindungsgemäßen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge eine optimale Schallabsorption und gleichzeitig eine gute Befahrbarkeit sicherzustellen, wird das Hohlräume aufweisende Material auf Schwellen neben der Schiene angeordnet. In diesem Fall wird eine besonders gute Reduktion der Lärmimmission erzielt.
- Um das Befüllen des Zwischenraums zwischen den Schienen und der äußeren Bereiche der erfindungsgemäßen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge zu erleichtern, ist an den Schwellen eine Schalung zum Schutz der Schienen angebracht oder anbringbar, vorzugsweise als wieder verwertbares Element. Diese Schalung erleichtert das Einbringen des Materials und verhindert, dass das Material in den Bereich der Schienen gelangt.
- Bei der erfindungsgemäßen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge wird die Schalung nach dem Einbringen des Hohlräume aufweisenden Materials wieder entfernt.
- In weiterer Ausgestalung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Schalung an die Außenkontur der Schwellen angepasste Ausnehmungen aufweist. Die Schalung kann dabei als Längsprofil ausgebildet sein, das an seiner Unterseite entsprechende Ausnehmungen aufweist, sodass die Schalung sowohl den Bereich oberhalb der Schwellen als auch Schwellenzwischenräume abdeckt. Dabei wird es bevorzugt, dass die Schalung als Blech, vorzugsweise als Stahlblech, ausgebildet ist.
- Um eine Befestigung der Schalung auf der erfindungsgemäßen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge zu ermöglichen, kann es vorgesehen sein, dass vorzugsweise als Befestigungswinkel ausgebildete Befestigungselemente an den Schwellen oder an Schwellenabschnitten anbringbar sind. Diese Befestigungswinkel können mit den Schwellen verschraubt, vernietet, verklemmt oder auf eine andere Weise daran befestigt sein. Es wird besonders bevorzugt, dass die Befestigungselemente als Dübel, Gewindeeinsätze oder Gewindebolzen ausgebildet sind, um die Schalung an den Schwellen zu befestigen.
- Die Schalung kann auch als gleitendes Element, vorzugsweise als Gleitschalung, ausgebildet sein.
- Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Fahrbahn für Schienenfahrzeuge gemäß Anspruch 12.
- Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte: Positionieren von Schienen, Anbringen einer Schalung parallel zu den Schienen, Auffüllen der Bereiche zwischen und/oder neben den Schienen auf Schwellen mit einem Hohlräume aufweisenden Material zur Erzeugung eines Freiraums unmittelbar neben den Schienen, Binden zumindest der Oberfläche des Hohlräume aufweisenden Materials und Entfernen der Schalung nach Einbringen des Hohlräume aufweisenden Materials.
- Weitere Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert.
- Die Figuren sind schematische Darstellungen und zeigen:
-
1 mehrere Schwellen mit einer Schalung bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge; und -
2 eine erfindungsgemäße Fahrbahn für Schienenfahrzeuge nach dem Aufbringen des Hohlräume aufweisenden Materials. -
1 zeigt eine Mehrzahl von nebeneinander mit Abstand zueinander verlegten Schwellen1 . Auf Schwellenabschnitten2 ,3 sind jeweils Schienen4 durch Schienenbefestigungen5 gehalten. - Parallel zu den Schienen
4 sind beidseitig Stahlprofile als Schalungen6 ,7 angeordnet, um die an die Schienen4 angrenzenden Bereiche freizuhalten. Durch die Schalungen6 ,7 wird an den Rändern des Hohlräume aufweisenden Materials eine definierte Grenzfläche erzeugt. Die Schalungen6 ,7 weisen an ihrer Unterseite Ausnehmungen8 auf, die an die Außenkontur der Schwellenabschnitte2 ,3 angepasst sind. An die Schalungen6 ,7 sind in regelmäßigen Abständen, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an jeder zweiten Schwelle, Winkel9 angeschraubt, deren horizontale Winkelfläche jeweils mit den Schwellenabschnitten2 ,3 verschraubt ist. Dazu weisen die Schwellenabschnitte2 ,3 auf ihrer Oberseite jeweils eine Bohrung auf, in die ein Dübel als Befestigungsmittel eingesetzt ist. -
2 zeigt die Fahrbahn10 nach dem Aufbringen des Hohlräume aufweisenden Materials. - Im Anschluss an die Montage der Schalungen
6 ,7 wird der Raum11 zwischen den Schienen4 bis zu den inneren Schalungen7 mit einem Hohlräume aufweisenden Material gefüllt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird Altschotter verwendet, der gleichzeitig als Schallabsorber dient. Nach dem Einbringen des Materials wird der Altschotter durch Aufbringen eines Klebstoffs verklebt, sodass eine gebundene, befahrbare Oberfläche entsteht. Durch die Menge und die Viskosität des Klebstoffs kann die Eindringtiefe und die Stärke der Verklebung gesteuert werden. Die verklebte Schotterschicht weist eine Vielzahl von Zwischen- und Hohlräumen auf, die eine Schall absorbierende Wirkung aufweisen. - Analog werden auch die Bereiche außen neben den äußeren Schalungen
6 mit Altschotter befüllt, der anschließend mit Klebstoff fixiert wird. - Die in
2 gezeigte Fahrbahn für Schienenfahrzeuge befindet sich in einem Tunnel, der im Notfall von luftbereiften Straßenfahrzeugen befahren werden kann.
Claims (15)
- Fahrbahn für Schienenfahrzeuge, bei der die Bereiche zwischen und/oder neben Schienen (
4 ) mit einem Hohlräume aufweisenden, auf Schwellen (1 ) aufgelagerten Material aufgefüllt sind und neben den Schienen (4 ) ein Freiraum vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Oberfläche des Hohlräume aufweisenden Materials gebunden ist und Schotter, Blähton, Beton, Asphalt, Holz, Kunststoff, etc. oder eine Mischung davon umfasst und der Freiraum mittels einer nach dem Einbringen des Hohlräume aufweisenden Materials entfernten Schalung (6 ,7 ) erzeugt worden ist. - Fahrbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlräume aufweisende Material verklebt ist.
- Fahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlräume aufweisende Material eine Schall absorbierende Wirkung aufweist.
- Fahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlräume aufweisende Material mit luftbereiften Fahrzeugen befahrbar ist.
- Fahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlräume aufweisende Material gebrauchtes und/oder wiederverwertetes Material ist.
- Fahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalung (
6 ,7 ) an die Außenkontur von Schwellenabschnitten (2 ,3 ) angepasste Ausnehmungen (8 ) aufweist. - Fahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalung (
6 ,7 ) als Blech, vorzugsweise als Stahlblech, ausgebildet ist. - Fahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalung (
6 ,7 ) mittels vorzugsweise als Winkel (9 ) ausgebildeter Befestigungselemente an Schwellenabschnitten (2 ,3 ) anbringbar ist. - Fahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie Schwellen (
1 ) mit Befestigungselementen, vorzugsweise Dübel, Gewindeeinsätze oder Gewindebolzen, zur Befestigung der Schalung (6 ,7 ) aufweist. - Fahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalung (
6 ,7 ) als an den Schienen (4 ) befestigbares, vorzugsweise wieder verwertbares, Element ausgebildet ist. - Fahrbahn nach einen der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalung als gleitendes Element, vorzugsweise als Gleitschalung, ausgebildet ist.
- Verfahren zur Herstellung einer Fahrbahn für Schienenfahrzeuge, umfassend die folgenden Schritte: a) Positionieren von Schwellen und Schienen; b) Anbringen einer Schalung parallel zu den Schienen; c) Auffüllen der Bereiche zwischen und/oder neben den Schienen auf Schwellen mit einem Hohlräume aufweisenden Material zur Erzeugung eines Freiraums unmittelbar neben den Schienen, wobei als Hohlräume aufweisendes Material Schotter, Blähton, Beton, Asphalt, Holz, Kunststoff, etc. oder eine Mischung davon verwendet wird; d) Binden zumindest der Oberfläche des Hohlräume aufweisenden Materials; und e) Entfernen der Schalung nach dem Einbringen des Hohlräume aufweisenden Materials.
- Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Binden des Hohlräume aufweisenden Materials durch Verkleben erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalung mittels vorzugsweise als Winkel ausgebildeter Befestigungselemente an Schwellenabschnitten angebracht wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein gleitendes Element, vorzugsweise eine Gleitschalung, als Schalung verwendet wird.
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