DE19632639A1 - Verfahren zur Oberflächenstabilisierung von Schotterbetten und anderen Schüttgütern im Bahn-, Straßen- und Wegebau - Google Patents
Verfahren zur Oberflächenstabilisierung von Schotterbetten und anderen Schüttgütern im Bahn-, Straßen- und WegebauInfo
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- E01B1/00—Ballastway; Other means for supporting the sleepers or the track; Drainage of the ballastway
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Schotterbettoberflächen und ande
ren Schüttgütern insbesondere mittels eines Thermoplastklebstoffes.
Ein solches Verfahren kommt überall dort vorteilhaft zur Anwendung, wo lose oder bereits, z. B.
durch Rütteln und/oder Stampfen, teilweise verdichtete Schüttungen und bzw. offenzellige
Haufwerksgebilde über eine bestimmte Höhe horizontal verbunden werden sollen, wobei der
hierfür verwendete fließfähige heiße Thermoplastkleber auf der Oberfläche gleichmäßig ver
teilt wird, und von dort in eine bestimmte Tiefe eindringt, bevor er erhärtet.
Besonders wichtig ist die Oberflächenstabilisierung von Schotterbetten, von Gleisanlagen für
Eisenbahnen, die u. a. durch die sehr hohe Reisegeschwindigkeit gefährdet sind. Auch
können Schottergleise gegenüber Schotterverlagerung, hervorgerufen durch Befahrung, Vi
bration oder Stampfen, abgesichert werden.
Solche Verfahren sind auf Mehrkomponentenharzbasis bereits bekannt.
Begießt man derartige Haufwerksgebilde mit flüssigem Kleber von höherer Viskosität, so
dringt dieser nicht tief genug ein.
Wenn der Kleber jedoch dünnflüssig ist, dann fließt er sehr schnell nicht nur nach unten weg,
sondern auch seitlich fort, und geht somit in großen Mengen für den zu verfestigenden Be
reich verloren.
Selbst wenn man davon ausgeht, daß sich für die Verbindung der einzelnen Steine eines be
stimmten Haufwerksgebildes bis in eine bestimmte Tiefe jeweils eine ganz bestimmte Visko
sität des Klebers herstellen läßt, so bleiben die weiteren Schwierigkeiten, daß sich der Visko
sität normalerweise auch die über die Zeit aufgetragene Viskositätskurve beim Aushärten des
Klebers ändert und vor allem, daß bei der praktischen Anwendung keine gleichmäßigen Be
dingungen herrschen, weil das Material, die Porosität, die Temperatur und andere Parameter
Schwankungen unterliegen, die einen großen Einfluß auf die Qualität der Verfestigung haben,
wenn man einen Kleber gleichbleibender Viskosität im flüssigen Zustand auf das Hauf
werksgebilde gießt oder sprüht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, welches es
besser als bisher gestattet, Haufwerksgebilde mit möglichst geringem und kostengünstigem
Bindemittelanteil horizontal und vertikal bis in eine vorher bestimmte Tiefe zu verfestigen.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Thermoplastkleber zu
nächst durch Erwärmen in den flüssigen Aggregatzustand gebracht wird und in diesem
flüssigen Zustand auf das zu verfestigende Haufwerk, vorzugsweise Schotterbett mittels ei
ner Sprühanlage aufgespritzt wird.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß sich das schnelle Abkühlen des Klebers auf dem Schot
terbett auf das schnelle Vordringen in die Tiefe des Schotterbettes besser beeinflussen läßt als
ein den Umweltbedingungen ausgesetzter Mehrkomponentenharzkleber. Außerdem ist der
verflüssigte schnell aushärtende Thermoplastkleber ohnehin gegenüber Schwankungen des
Materials und der Arbeitsbedingungen unempfindlicher als bisher praktiziertes Aufgießen
bzw. Aufspritzen mit Mehrkomponentenharzklebern. Man kann, um ein bestimmtes Arbeits
ergebnis zu erhalten, die benötigte Menge des teueren Klebers genauer bemessen. Außerdem
unterliegen Mehrkomponentenkleber härteren Bedingungen der Gefahrstoffverordnung für
Transport und Entsorgung als Thermoplastklebstoffe, welche im festen Aggregatszustand in
Säcken transportiert werden können.
Als Thermoplastmaterial und/oder Schmelzklebstoff kommen grundsätzlich alle auch bisher
schon zu ähnlichen Zwecken benutzte und in Betracht gezogene Materialien wie z. B. im
Kunstgewerbe, Möbelindustrie, Automobilindustrie, Elektroindustrie usw. in Frage. Es han
delt sich normalerweise um Thermoplaste wie z. B. Polyolefine, Polystyrole, Polyvinylethen,
Polyvinylesten, Polyacrylate, Phenoplaste, Aminoplaste, Polyoxide, Polyesten, Polyamide,
Polyimide oder Naturstoffabkömmlinge mit unterschiedlichen chemischen physikalischen
und/oder mechanischen Eigenschaften und Schmelzpunkten, welche zum Einsatz kommen
können.
In bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Thermoplastkleber
als Granulat in einem "Bitumenkocher", welcher im freien Markt tagtäglich im Straßenbau
zum Einsatz kommt, Hersteller solcher Maschinentechnik ist z. B. Fa. Grün in Detmold, auf
seine Schmelztemperatur erwärmt, welche sich je nach Anforderungsprofil geringfügig än
dern kann, damit eine je nach dem höhere oder niedere Viskosität erzielt wird. Diese heiße,
flüssige Thermoplastklebermasse wird unter niederem Druck auf die obere Gesteinslage des
Schotterbettes gleichmäßig aufgesprüht. Über die Menge kann die Eindringtiefe vorherbe
stimmt werden.
An dieser Stelle sei auf die Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Zeichnung
eingegangen, welche in Fig. 1 ein Haufwerksgebilde mit einer darauf aufgebrachten Schicht
erstarrten Thermoplastklebers und in Fig. 2 den Vorgang des Einsickerns des heißflüssigen
Thermoplastklebers in das Haufwerksgebilde zeigt. Dabei ist das Haufwerksgebilde mit
A bezeichnet die aufgesprühte Thermoplastkleberschicht mit B bezeichnet.
Gemäß Fig. 2 fließt ein mit 1 bezeichneter Thermoplastklebertropfen mit nur geringer Ab
weichung um die mit C bezeichneten Schottersteine oder andere Haufwerksteile herum ziem
lich genau in vertikaler Richtung in das Haufwerksgebilde hinein. Dabei werden vor allem
infolge Kapillarwirkung die Berührungsstellen der Schottersteine, mit 2 bezeichnet, benetzt.
Dieser Vorgang geht schnell von statten, denn wie anhand von Fig. 2 ohne weiteres ver
ständlich ist, wird z. B. ein erster abgeflossener Tropfen durch die Kapillarwirkung an der
ersten Berührungsstelle der obersten Schottersteine festgehalten, kühlt ab und erstarrt. Auf
dieser schnellerstarrten Tropfenstraße folgen die nächsten Tropfen, wobei sie durch den
ersten Tropfenbelag, von dem kalten Schotterstein isoliert sind und dadurch weniger schnell
erstarren usw.
Claims (6)
1. Verfahren zur Oberflächenstabilisierung von Schotterbetten und anderen Schüttgütern im
Bahn- Straßen oder Wegebau.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Schotterbett und/oder
Schüttgut vorverdichtet und durch Rütteln, Stampfen oder Walzen eine glatte und/oder
gleichmäßige Oberfläche erzeugt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schotterbett
und/oder Schüttgut drainagefähig ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenstabili
sierung durch Verkleben der einzelnen Schüttgutteile erfolgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kleber ein Thermo
plast und/oder Schmelzklebstoff das/oder der unter Wärme verflüssigt wird und über das
Schüttgut und/oder Schotterbett aufgesprüht wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast
und/oder Schmelzklebstoff granulatförmig ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996132639 DE19632639A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Verfahren zur Oberflächenstabilisierung von Schotterbetten und anderen Schüttgütern im Bahn-, Straßen- und Wegebau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996132639 DE19632639A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Verfahren zur Oberflächenstabilisierung von Schotterbetten und anderen Schüttgütern im Bahn-, Straßen- und Wegebau |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19632639A1 true DE19632639A1 (de) | 1998-02-19 |
Family
ID=7802542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996132639 Withdrawn DE19632639A1 (de) | 1996-08-13 | 1996-08-13 | Verfahren zur Oberflächenstabilisierung von Schotterbetten und anderen Schüttgütern im Bahn-, Straßen- und Wegebau |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19632639A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1996
- 1996-08-13 DE DE1996132639 patent/DE19632639A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |