DE19733588A1 - Verfahren zur Herstellung von wasserdurchlässigen Belägen und Vorrichtung zur Durchführung desselben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserdurchlässigen Belägen und Vorrichtung zur Durchführung desselbenInfo
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- E01C11/00—Details of pavings
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- E01C11/224—Surface drainage of streets
- E01C11/225—Paving specially adapted for through-the-surfacing drainage, e.g. perforated, porous; Preformed paving elements comprising, or adapted to form, passageways for carrying off drainage
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ein Verfahren zur
Herstellung von wasserdurchlässigen Belägen aus mineralischen
Zuschlagstoffen und organischen Klebern, wobei die Zuschlag
stoffe mit dem Kleber nur benetzt werden sowie Verfahren zur
Durchführung desselben.
Die Begradigung von Flüssen und vor allem die Versiegelung von
Oberflächen verwandeln Regengüsse und Schmelzwasser zunehmend
in reißende Sturzbäche. Weitere Folgen sind Überschwemmung,
Überbelastung von Kläranlagen, sinkende Grundwasserstände und
somit große ökonomische und ökologische Schäden.
Diese Schäden können bekämpft und begrenzt werden, wenn es
gelingt, anstelle der bisher üblichen Versiegelung wasserdurch
lässige Beläge zu schaffen, welche es dem Oberflächenwasser
gestatten, ins Grundwasser zu gelangen.
Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt, derartige
wasserdurchlässige Beläge herzustellen, die trotz der Wasser
durchlässigkeit eine ausreichende Stabilität aufweisen, um zu
mindest für weniger belastete Flächen geeignet zu sein, wie
Radwege, verkehrsberuhigte Zonen, Gehwege, Parkplätze, Sport- und
Reitanlagen, Hofeinfahrten, Gartenwege etc.
Aus dem Straßenbau sind zwar wasserdurchlässige Beläge aus
mineralischen Zuschlagstoffen und Bitumen oder Heißschmelzkleber
als Bindemittel bekannt. Sie werden aber im allgemeinen verlegt
auf darunter liegenden wasserundurchlässigen Schichten.
Aus der WO 91/08056 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Auftragen von Mehrkomponentenharzen bekannt, bei welchem diese
Mehrkomponentenharze auf poröse, zu verfestigende, körnige Mate
rialien aufgetragen werden. Dieses Verfahren hat sich insbeson
dere bewährt für den Gleisbau auf einem Schotterbett. Versuche
feinkörnige Materialien auf diese Art und Weise mit einem Mehr
komponentenkleber zu verfestigen, haben nicht zum gewünschten
Erfolg geführt, da entweder keine ausreichend tiefe Verfestigung
stattfindet oder aber im oberen Bereich die Poren verstopfen
und dadurch die Wasserdurchlässigkeit der Beläge verloren geht.
Ein weiteres nicht zu lösendes Problem dieses Verfahren bei
feinkörnigem Material ist die Schaffung einer gleichmäßigen und
optisch ansprechenden Oberfläche.
Die Aufgabe, wasserdurchlässige Beläge aus mineralischen Zu
schlagstoffen und organischen Klebern herzustellen, wobei die
Zuschlagstoffe mit dem Kleber nur benetzt werden, wurde jetzt
dadurch gelöst, daß die Komponenten als noch verformbares
Gemisch eingebaut und danach verdichtet werden.
Prinzipiell kommen für dieses Verfahren alle organischen Kleber
in Frage, die in ausreichend kurzer Zeit aushärten, wobei die
Benutzung organischer Lösungsmittel aus Kosten- und Umwelt
gründen vermieden werden sollen. UV-Licht härtende Kleber sind
ebenfalls weniger bevorzugt, da es schwierig ist eine aus
reichend starke Dosis UV-Licht bis in die tieferen, auszuhärten
den Schichten einzustrahlen.
Vorzugsweise werden daher auch für die Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens Zweikomponentenkleber verwendet. Beson
ders bevorzugt sind die bereits in der WO 91/08056 genannten
Epoxid-Kleber sowie Kleber auf Basis von Polyurethanharzen.
Die Zubereitung der Zweikomponentenkleber erfolgt vorzugsweise
wie in der WO 91/08056 beschrieben über einen Statikmischer,
der nur die jeweils benötigte Menge des Klebers erzeugt und
anschließend leicht gereinigt werden kann.
Die Viskosität des fertig gemischten Klebers sowie die Zeit bis
Aushärtungsbeginn, d. h. die sogenannte Topfzeit, können beim
erfindungsgemäßen Verfahren den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt
werden. Insbesondere beim Chargenbetrieb ist darauf zu achten,
daß eine Charge nur so groß ist, daß sie noch gut verformbar
ist, bevor sie eingebaut wird. Auch bei der danach erfolgenden
Verdichtung muß noch eine gewisse Verformbarkeit gewährleistet
sein. Wesentlich ist auch, daß Zuschlagstoffe und Kleber gut
reproduzierbar untereinander vermischt werden. Um Auftragungen
des Mischguts im Mischer zu verhindern, empfiehlt es sich,
Zwangsmischer zu verwenden, die Inliner und Abstreifer auf
weisen.
Die mineralischen Zuschlagstoffe weisen vorzugsweise eine enge
Korngrößenverteilung auf. Besonders bevorzugt sind mineralische
Zuschlagstoffe, deren Korngrößenverteilung definiert ist durch
den Parameter n ≧ 9, ermittelt nach DIN 66145 unter Vernachläs
sigung von je 1% Überkorn und Unterkorn und wobei die Durch
schnittsgröße des Korns im Bereich 1 bis 5 mm liegt. Die Korn
form kann sowohl rund wie eckig sein, jedoch weisen Beläge aus
nur rundem Monokorn enger Korngrößenverteilung eine geringere
mechanische Stabilität auf als solche Beläge, bei denen zu
mindest ein Anteil von 20% kantige Formen aufweisen.
Die durchschnittliche Korngröße der mineralischen Zuschlagstoffe
kann für das erfindungsgemäße Verfahren in einem ziemlich brei
ten Bereich gewählt werden, wobei der Bereich 1 bis 5 mm bevor
zugt ist. Die Korngröße und die Kornform beeinflussen dabei die
Rauhigkeit, die Stabilität und die nachhaltige Wasserdurchläs
sigkeit. Mineralischer Zuschlagstoffe mit kleiner Durchschnitts
größe führen zu glatteren Oberflächen, neigen aber auch rascher
dazu, ihre Wasserdurchlässigkeit durch Porenverschluß zu ver
mindern. Durchschnittsgrößen über 5 mm führen zu sehr rauhen
Belägen, deren mechanische Stabilität abnimmt. Dennoch ist allen
erfindungsgemäß hergestellten Belägen die Eigenschaft gemeinsam,
daß sie später einmal aufgenommen, vermahlen und gegebenenfalls
sogar für den gleichen Zweck wiederverwendet werden können.
Bei Verwendung der bevorzugten Epoxid-Kleber kommt es in keiner
Phase der Herstellung und der späteren Benutzung zu Schädigungen
der Umwelt und insbesondere des Grundwassers.
Kleinere Flächen der erfindungsgemäßen Beläge lassen sich
manuell herstellen, wobei gegebenenfalls Begrenzungsleisten und
manuelle Abziehleisten zur Anwendung kommen können. Auch die
erfindungsgemäß notwendige anschließende Verdichtung kann bei
spielsweise durch Stampfbretter erfolgen. Vorzugsweise wird aber
das erfindungsgemäße Verfahren für größere Flächen eingesetzt,
so daß der Einbau maschinell erfolgen sollte. Ein derartiger
maschineller Einbau mit Vorrichtungen, die einen Vorratsbehälter
und eine Einbaubohle besitzen, ist aber nur dann praktisch
durchführbar, wenn mindestens der Vorratsbehälter und die Ein
baubohle Antihafteigenschaften gegenüber dem Kleber aufweisen.
Antihafteigenschaften gegenüber Epoxid-Klebern weisen beispiels
weise auf Polypropylen, Polyethylen, Nickel-Polytetrafluorethy
len, Chrom sowie gewisse keramische Antihaftbeläge. Wegen der
leichten Handhabbarkeit und des niedrigen Preises sind Antihaft
beläge aus Polypropylenen und Polyethylenen besonders bevorzugt.
Ein wesentlicher Verfahrensschritt ist die Verdichtung nach dem
Einbau. Diese Verdichtung darf jedoch nur eine leichte, zerstö
rungsfreie Verdichtung sein, da anderenfalls durch Kornbruch
die Wasserdurchlässigkeit leidet oder sogar der eingebaute Belag
sich seitlich verformt. Eine sehr gute und optimale leichte
Verdichtung erzielt man beispielsweise durch eine bis zu 4 m
lange Walze, die aus einem Kunststoffrohr gefertigt ist oder
aus einem relativ dünnen Metallrohr, welches mit Kunststoff
beschichtet ist. Als Kunststoff oder Kunststoffbeschichtungen
sollten wiederum solche gewählt werden, die Antihafteigenschaf
ten gegenüber dem Kleber aufweisen. Vorzugsweise ist die Walze
über jede Achse separat steuerbar und wiegt ca. 200 bis 250 kg.
Die Steuerung kann auch eine Fernsteuerung sein. Die Verdichtung
des Mischguts erfolgt vorzugsweise zu einem Zeitpunkt, zu dem
der Aushärtungsprozeß des Klebers bereits begonnen hat aber noch
nicht zum Abschluß gekommen ist, so daß das Gemisch der Kompo
nenten noch verformbar ist. Die Verdichtung erfolgt somit vor
zugsweise mit einem Anpreßdruck von 1 bis 2 N/cm2, wobei dieser
Anpreßdruck im oberen Bereich gewählt werden kann, wenn der
Aushärtungsprozeß des Klebers schon etwas weiter fortgeschritten
ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
besteht vor allem aus einem selbstfahrenden Flächenfertiger mit
Vorratsbehälter für das verformbare Gemisch und einer Einbauboh
le, wobei mindestens die Wände des Vorratsbehälters und die
Einbaubohle mit Antihaftoberflächen gegenüber dem Kleber ausge
stattet sind. Die Bohle ist bis zu 4 m lang und ist vorzugsweise
steuerbar ausgestattet. Besonders bevorzugt ist, wenn die Bohle
über das hintere Ende regelbar ausgestaltet ist, so daß bei
spielsweise durch Ultraschallmessung die optimale Höhe der
Einbaubohle geregelt werden kann. Eine solche Bohle gewähr
leistet eine leichte Verdichtung und liefert eine homogene Ober
fläche ohne Riefenbildung, durch Vermeidung von Anhaftungen des
Mischgutes an der Bohle.
Im Gegensatz zu heizbaren und unterteilten Einbaubohlen, wie
sie für den Einbau von Asphalt auf Heißschmelzkleber- oder
Bitumenbasis verwendet werden, ist die Einbaubohle der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung vorzugsweise einteilig, nicht heizbar
aber mit Antihaftoberflächen ausgestattet.
Als selbstfahrender Flächenfertiger kann beispielsweise ein
entsprechend umgerüsteter Flächenfertiger der Firma Streck GmbH
Typ SF/U eingesetzt werden, dessen automatische Aussteuerung
der Einbaubohle in der Längs- und Querachse durch Ultraschall
sensoren erfolgt. Die Höhenreferenz wird über Schnur, Hoch
borden, Flußrinnen oder Schleppschienen abgenommen, so daß
zeitaufwendiges Verlegen von Abzugsschienen entfällt. Dieser
Flächenfertiger ist so leicht und so dimensioniert, daß er
problemlos auf einem PKW-Anhänger transportiert werden kann und
somit gerade dort gut eingesetzt werden kann, wo die erfindungs
gemäß hergestellten Beläge einzubauen sind, nämlich für Radwege,
verkehrsberuhigte Zonen, Gehwege und Parkplätze, Sport- und
Reitanlagen, Hofeinfahrten, Gartenwege etc.
Die endgültig ausgehärteten Oberflächen sind einerseits eben,
und andererseits griffig, was die Trittfestigkeit erhöht.
Schmelz- und Oberflächenwasser fließen problemlos ab, sind aber
vor allem in der Lage, durch die Schicht hindurch in das Erd
reich einzudringen. Die Oberflächen sind leicht zu reinigen und
leicht zu pflegen. Für den Fall, daß diese Beläge wieder ent
fernt werden müssen, sind sie kein Sondermüll, sondern können
geschreddert wieder in den Untergrund eingebracht werden. Unter
suchungen der Wasserschluckwerte haben ergeben, daß sie zu
mindest vergleichbar sind mit gebundenen Tragschichten in
wasserdurchlässiger Bauweise im Sportplatzbau.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserdurchlässigen Belägen
aus mineralischen Zuschlagstoffen und organischen Klebern,
wobei die Zuschlagstoffe mit dem Kleber nur benetzt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten als noch
verformbares Gemisch eingebaut und danach verdichtet
werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kleber Zweikomponentenkleber verwendet werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kleber Epoxidkleber verwendet werden.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als mineralischer Zuschlagstoff ein
Material mit enger Korngrößenverteilung verwendet wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Korngrößenverteilung definiert ist durch den Parameter
n ≧ 9, ermittelt nach DIN 66145 unter Vernachlässigung von
je 1% Über- und Unterkorn und wobei die Durchschnittsgröße
im Bereich 1 bis 5 mm liegt.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das verformbare Gemisch maschinell
eingebaut wird, wobei mindestens der Vorratsbehälter und
die Einbaubohle Antihafteigenschaften gegenüber dem Kleber
aufweisen.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdichtung mittels einer Walze
erfolgt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Walze aus einem Kunststoffrohr oder aus einem mit
Kunststoff beschichteten Rohr gefertigt ist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtung mit einem Anpreßdruck von 1 bis
2 N/cm2 erfolgt.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdichtung erfolgt nach Beginn
des Aushärtungsprozesses des Klebers.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Ansprü
chen 1 bis 10 bestehend aus einem selbstfahrenden Flächen
fertiger mit Vorratsbehälter für das verformbare Gemisch
und einer Einbaubohle, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens die Wände des Vorratsbehälters und die Einbaubohle
mit Antihaftoberflächen gegenüber dem Kleber ausgestattet
sind.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohle steuerbar ausgestaltet ist.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohle über das hintere Ende regelbar ausgestaltet ist.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Ansprü
chen 1 bis 10 bestehend aus einer Walze, die aus einem
Kunststoffrohr oder einem mit Kunststoff beschichtetem Rohr
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997133588 DE19733588A1 (de) | 1997-08-02 | 1997-08-02 | Verfahren zur Herstellung von wasserdurchlässigen Belägen und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997133588 DE19733588A1 (de) | 1997-08-02 | 1997-08-02 | Verfahren zur Herstellung von wasserdurchlässigen Belägen und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19733588A1 true DE19733588A1 (de) | 1999-02-18 |
Family
ID=7837891
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997133588 Withdrawn DE19733588A1 (de) | 1997-08-02 | 1997-08-02 | Verfahren zur Herstellung von wasserdurchlässigen Belägen und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19733588A1 (de) |
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