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GEBIET DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung integrierter
Schaltungen und betrifft insbesondere die Herstellung unterschiedlicher
Transistorarten mit verformten Kanalgebieten durch Anwenden des
eingebetteten Si/Ge, um die Ladungsträgebeweglichkeit in dem Kanalgebiet
eines MOS-Transistor zu verbessern.
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BESCHREIBUNG DES STANDS DER
TECHNIK
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Die
Herstellung integrierter Schaltungen erfordert das Ausbilden einer
großen
Anzahl an Schaltungselementen auf einer vorgegebenen Chipfläche gemäß einem
spezifizierten Schaltungsplan. Generell werden mehrere Prozesstechnologien
gegenwärtig
praktiziert, wobei für
komplexe Schaltungen, etwa Mikroprozessoren, Speicherchips, und
dergleichen die CMOS-Technologie gegenwärtig der vielversprechendste
Ansatz auf Grund der guten Eigenschaften im Hinblick auf die Arbeitsgeschwindigkeit
und/oder Leistungsaufnahme und/oder Kosteneffizienz ist. Während der
Herstellung komplexer integrierter Schaltungen unter Anwendung der
CMOS-Technologie werden Millionen an Transistoren, d. h. n-Kanaltransistoren
und p-Kanaltransistoren, auf einem Substrat mit einer kristallinen
Halbleiterschicht gebildet. Ein MOS-Transistor, unabhängig davon,
ob ein n-Kanaltransistor oder ein p-Kanaltransistor betrachtet wird,
umfasst sogenannte PN-Übergänge, die
durch eine Grenzfläche
stark dotierter Drain- und Source-Gebiete mit einem invers dotierten
Kanalgebiet, das zwischen dem Draingebiet und dem Sourcegebiet angeordnet
ist, gebildet werden. Die Leitfähigkeit des
Kanalgebiets, d. h. die Stromtreiberfähigkeit des leitenden Kanals,
wird durch eine Gateelektrode gesteuert, die über dem Kanalgebiet ausgebildet
und davon durch eine dünne
Isolierschicht getrennt ist. Die Leitfähigkeit des Kanalgebiets bei
der Bildung eines leitenden Kanals auf Grund des Anlegens einer geeigneten
Steuerspannung an der Gateelektrode hängt von der Dotierstoffkonzentration,
der Beweglichkeit der Majoritätsladungsträger und – für eine vorgegebene
Ausdehnung des Kanalgebiets in der Transistorbreitenrichtung – von dem
Abstand zwischen dem Source- und dem Drain-Gebiet ab, der auch als
Kanallänge
bezeichnet wird. Somit bestimmt in Verbindung mit der Fähigkeit,
rasch einen leitenden Kanal unterhalb der isolierenden Schicht beim
Anlegen der Steuerspannung an die Gateelektrode auszubilden, die
Gesamtleitfähigkeit
des Kanalgebiets im Wesentlichen das Verhalten der MOS-Transistoren.
Somit wird durch die Reduzierung der Kanallänge – und damit verknüpft der
Reduzierung des Kanalwiderstands – die Kanallänge zu einem
wesentlichen Entwurfskriterium zum Erreichen eines Anstiegs der
Arbeitsgeschwindigkeit integrierter Schaltungen.
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Die
ständige
Verringerung der Transistorabmessungen zieht jedoch eine Reihe von
damit verknüpfter
Probleme nach sich, die es zu lösen
gilt, um nicht in unerwünschter
Weise die durch das ständige Reduzieren
der Kanallänge
von MOS-Transistoren gewonnenen Vorteile aufzuheben. Ein wesentliches Problem
in dieser Hinsicht ist die Entwicklung moderner Photolithographie-
und Ätzstrategien,
um in zuverlässiger
und reproduzierbarer Weise Schaltungselemente mit kritischen Abmessungen,
etwa die Gateelektrode der Transistoren, für eine neue Bauteilgeneration
herzustellen. Ferner müssen äußerst anspruchsvolle
Dotierstoffprofile in der vertikalen Richtung sowie auch in der
lateralen Richtung in den Drain- und Source-Gebieten erreicht werden,
um damit den geringen Schicht- und Kontaktwiderstand in Verbindung
mit einer gewünschten
Kanalsteuerbarkeit zu erhalten. Zusätzlich repräsentiert auch die vertikale
Lage der PN-Übergänge in Bezug
auf die Gateisolationsschicht ein kritisches Entwurfskriterium im
Hinblick auf die Steuerung der Leckströme. Somit erfordert eine Verringerung
der Kanallänge auch
ein entsprechendes Reduzieren der Tiefe der Drain- und Source-Gebiete im Hinblick
auf die Grenzfläche,
die durch die Gateisolationsschicht und das Kanalgebiet gebildet
ist, wodurch moderne Implantationstechniken erforderlich sind. Gemäß anderer
Vorgehensweisen werden epitaktisch gewachsene Gebiete mit einem
spezifizierten Versatz zu der Gateelektrode hergestellt, die auch
als erhöhte
Drain- und Source-Gebiete bezeichnet werden, um eine erhöhte Leitfähigkeit
der erhöhten
Drain- und Sourcegebiete bereitzustellen,
wobei gleichzeitig ein flacher PN-Übergang in Bezug auf die Gateisolationsschicht bewahrt
bleibt.
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Da
die ständige
Reduzierung der kritischen Abmessungen, d. h. der Gatelänge der
Transistoren, das Anpassen und möglicherweise
das Neuentwickeln äußerst komplexer
Prozessverfahren hinsichtlich der oben aufgezeigten Prozessschritte
erforderlich macht, wurde auch vorgeschlagen, die Kanalleitfähigkeit
der Transistorelemente durch Erhöhen
der Ladungsträgerbeweglichkeit
im Kanalgebiet für
eine vorgegebene Kanallänge
zu erhöhen,
wodurch die Möglichkeit
geschaffen wird, eine Leistungssteigerung zu erreichen, die vergleichbar
ist mit der Einführung
eines weiteren Technologieschrittes, wobei viele der obigen Prozessanpassungen,
die mit der Bauteilreduzierung verknüpft sind, vermieden oder zumindest
verzögert
werden. Ein effizienter Mechanismus zum Erhöhen der Ladungsträgerbeweglichkeit
ist die Modifizierung der Gitterstruktur in dem Kanalgebiet, indem
beispielsweise eine Zugspannung oder kompressive Spannung in der
Nähe des
Kanalgebiets erzeugt wird, um damit eine entsprechende Verformung
in dem Kanalgebiet zu erzeugen, die dann zu einer modifizierten
Beweglichkeit für
Elektronen bzw. Löcher
führt.
Beispielsweise ergibt das Erzeugen einer Zugverformung in dem Kanalgebiet
eine Beweglichkeitssteigerung für
Elektronen, wobei abhängig von
der Größe und der
Richtung der Zugverformung, ein Anstieg der Beweglichkeit von 50%
oder mehr erreicht wird, was sich wiederum direkt in einem entsprechenden
Anstieg der Leitfähigkeit
ausdrückt.
Andererseits kann eine kompressive Verformung in dem Kanalgebiet
die Beweglichkeit von Löchern
erhöhen, wodurch
die Möglichkeit
zur Leistungssteigerung von p-Kanaltransistoren geschaffen wird.
Das Einführen einer
Spannungs- oder Verformungsverfahrenstechnik in die Herstellung
integrierter Schaltungen ist ein äußerst vielversprechender Ansatz
für weitere
Bauteilgenerationen, da beispielsweise verformtes Silizium als eine „neue” Art von
Halbleitermaterial betrachtet werden kann, das die Herstellung schneller
und leistungsstarker Halbleiterbauelemente ermöglicht, ohne dass teuere Halbleitermaterialien
erforderlich sind, während
viele der gut etablierten Fertigungsverfahren weiterhin verwendet
werden können.
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Folglich
wurde vorgeschlagen, beispielsweise eine Silizium/Germanium-Schicht
oder eine Silizium/Kohlenstoff-Schicht in oder unter dem Kanalgebiet
einzuführen,
um damit eine Zugspannung oder eine kompressive Spannung zu erzeugen,
die zu einer entsprechenden Verformung führt. Obwohl das Transistorverhalten
deutlich durch das Einführen
von spannungserzeugenden Schichten in oder unter dem Kanalgebiet
gesteigert werden kann, müssen
große Anstrengungen
unternommen werden, um die Herstellung entsprechender Spannungsschichten
in die konventionelle und gut erprobte MOS-Technologie einzubinden.
Beispielsweise müssen
zusätzliche
epitaktische Wachstumstechniken entwickelt und in den Prozessablauf
eingebunden werden, um die germanium- oder kohlenstoffenthaltenden
Spannungsschichten an geeigneten Positionen in oder unter dem Kanalgebiet
einzubauen. Daher wird die Prozesskomplexität erhöht, wodurch auch die Herstellungskosten
und die Gefahr für
eine Reduzierung der Produktionsausbeute ansteigen.
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Daher
wird in anderen Lösungen
externe Spannung, die beispielsweise durch darüber hegende Schichten, Abstandselemente
und dergleichen erzeugt wird, angewendet, um eine gewünschte Verformung
innerhalb des Kanalgebiets zu erzeugen. Jedoch ist der Vorgang des
Erzeugens der Verformung in dem Kanalgebiet durch Ausüben einer
spezifizierten externen Spannung unter Umständen begleitet von einer nicht
effizienten Umwandlung der externen Spannung in eine Verformung
in dem Kanalgebiet. Obwohl damit deutliche Vorteile gegenüber dem
zuvor erläuterten
Ansatz, der zusätzlich
Spannungsschichten in dem Kanalgebiet erfordert, vorliegen, kann
die Effizienz des Spannungsübertragungsmechanismus
von den Prozess- und Bauteileigenschaften abhängen und damit zu einem geringen
Leistungszuwachs für
eine Transistorart führen.
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In
einer weiteren Vorgehensweise wird die Löcherbeweglichkeit von PMOS-Transistoren
vergrößert, indem
eine verformte Silizium/Germanium-Schicht in den Drain- und Source-Gebieten der Transistoren
gebildet wird, wobei die kompressiv verformten Drain- und Soruce-Gebiete
eine uniaxiale Verformung in dem benachbarten Siliziumkanalgebiet
erzeugen. Dazu werden die Drain- und Source-Gebiete der PMOS-Transistoren
selektiv abgetragen bzw. vertieft, während die NMOS-Transistoren maskiert
sind, und anschließend
wird die Silizium/Germanium-Schicht selektiv durch epitaktisches Wachsen
in dem PMOS-Transistor gebildet. Obwohl diese Technik merkliche
Vorteile im Hinblick auf einen Leistungszuwachs des PMOS-Transistors
und damit des gesamten CMOS-Bauteils
bietet, muss eine geeignete Gestaltung angewendet werden, die den
Unterschied im Leistungszuwachs des PMOS-Transistors und des NMOS-Transistors
ausgleicht.
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Die
US 2005/0035470 A1 offenbart NMOS-Transistoren
und PMOS-Transistoren, die unterschiedlich verformte Kanalgebiete
aufweisen. Die PMOS-Transistoren können hierbei Silizium/Germanium
aufweisende Source- und Draingebiete umfassen.
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Die
US 2003/0181005 A1 offenbart NMOS-Transistoren
und PMOS-Transistoren mit unterschiedlich verspannten Kontaktätzstoppschichten.
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Die
US 2005/0148133 A1 offenbart NMOS-Transistoren
und PMOS-Transistoren, die eine über
den Source- und Draingebieten ausgebildete kristalline Halbleiterschicht
mit Gitterfehlanpassung umfassen.
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Angesichts
der zuvor beschriebenen Situation besteht ein Bedarf für eine verbesserte
Technik, die ein effizientes Erhöhen
der Leistungsfähigkeit
von PMOS-Transistoren und NMOS-Transistoren ermöglicht, wobei eines oder mehrere
der zuvor erkannten Probleme im Wesentlichen vermieden oder zumindest
in ihrer Wirkung reduziert werden.
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ÜBEBLICK ÜBER DIE ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen richtet sich die vorliegende Erfindung an eine Technik,
die die Herstellung unterschiedlicher Transistorarten, etwa PMOS-
und NMOS-Transistoren ermöglicht,
wobei in jeder Transistorart zwei oder mehrere Spannungsquellen
zum Erzeugen einer entsprechend gewünschten Verformung in dem Kanalgebiet
jeder Transistorart vorgesehen sind, wodurch deutlich die Prozessflexibilität erhöht wird,
da der Leistungszuwachs innerhalb einer großen Bandbreite für eine vorgegebene
Schaltungsgestaltung eingestellt werden kann. Zu diesem Zweck wird
in dem PMOS-Transistor
eine entsprechend kompressiv verformte Halbleiterschicht, die in den entsprechenden
Drain- und Source-Gebieten gebildet ist, mit einer zusätzlichen
spannungserzeugenden Quelle vorgesehen, um in effizienterer Weise Spannung
von der verformten Halbleiterschicht in das Kanalgebiet zu übertragen.
Auf diese Weise kann die Ladungsträgerbeweglichkeit und damit
das elektrische Verhalten beider Transistorarten effizient erhöht werden,
ohne dass unerwünschterweise
zu einer höheren
Prozesskomplexität
beigetragen wird.
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Gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Halbleiterbauelement bereitgestellt
mit:
einem ersten Transistor einer ersten Leitfähigkeitsart, wobei
der erste Transistor eine erste Gateelektrode mit einer ersten Abstandshalterstruktur
aufweist, die an Seitenwänden
davon ausgebildet ist und die eine erste Art an hoher mechanischer
Spannung aufweist, die eine Art an Verformung im Kanalgebiet des
ersten Transistors bewirkt;
einem zweiten Transistor einer
zweiten Leitfähigkeitsart,
wobei der zweite Transistor eine zweite Gateelektrode mit einer
zweiten Abstandshalterstruktur aufweist, die an deren Seitenwänden ausgebildet
ist und die erste Art an hoher mechanischer Spannung aufweist, wobei
der zweite Transistor ferner ein verformtes Halbleitergebiet in
einem Drain- und Sourcegebiet des zweiten Transistors aufweist,
wobei das verformte Halbleitergebiet ein Material mit einer unterschiedlichen
Gitterkonstante im Vergleich zu dem umgebenden Halbleitermaterial
aufweist, um eine Art an Verformung im Kanalgebiet des zweiten Transistors
zu bewirken, wobei die mechanische Spannung, die in dem Kanalgebiet
des zweiten Transistors verursacht wird, reduziert wird durch die
mechanische Spannung, die von der zweiten Abstandshalterstruktur
in das Kanalgebiet des zweiten Transistors übertragen wird;
einer
ersten verspannten Kontaktätzstoppschicht,
die über
dem ersten Transistor ausgebildet ist und die erste Art an mechanischer
Spannung aufweist; und
einer zweiten verspannten Kontaktätzstoppschicht, die über dem
zweiten Transistor gebildet ist und eine zweite Art mechanischer
Spannung aufweist, die sich von der ersten Art unterscheidet.
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Gemäß einer
weiteren anschaulichen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, das
umfasst
Bilden einer ersten Gateelektrode eines ersten Transistors
einer ersten Art und einer zweiten Gateelektrode eines zweiten Transistors
einer zweiten Art;
Bilden einer Vertiefung und einer verformten
Halbleiterschicht in der Vertiefung, die benachbart zu der zweiten
Gateelektrode gebildet ist;
Bilden einer ersten Seitenwandabstandshalterstruktur
an der ersten Gateelektrode und einer zweiten Seitenwandabstandshalterstruktur
an der zweiten Gateelektrode, wobei die erste und die zweite Seitenwandabstandshalterstruktur
eine erste Art an hoher mechanischer Spannung aufweisen, um eine
Art an Verformung im Kanalgebiet des ersten Transistors zu bewirken,
wobei die verformte Halbleiterschicht eine Art an Verformung im
Kanalgebiet des zweiten Transistors bewirkt, wobei die mechanische
Spannung, die in dem Kanalgebiet des zweiten Transistors verursacht
wird, reduziert wird durch die mechanische Spannung, die von der
zweiten Seitenwandabstandshalterstruktur in das Kanalgebiet des
zweiten Transistors übertragen
wird;
Bilden einer ersten Kontaktätzstoppschicht über dem ersten
Transistor, wobei die erste Kontaktätzstoppschicht die erste Art
an mechanischer Spannung aufweist; und
Bilden einer zweiten
Kontaktätzstoppschicht über dem
zweiten Transistor, wobei die zweite Kontaktätzstoppschicht eine zweite
Art an mechanischer Spannung aufweist, die sich von der ersten Art
unterscheidet.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Vorteile, Aufgaben und Ausführungsformen
gehen deutlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung hervor,
wenn diese mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen studiert wird, in
denen:
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1a bis 1g schematisch
Querschnittsansichten eines Halbleiterbauelements mit zwei unterschiedlichen
Transistorarten während
diverser Fertigungsphasen gemäß anschaulicher
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zeigen, wobei ein Transistor darin ausgebildet
eine verformte Halbleiterschicht in den entsprechenden Source- und Drain-Gebieten
in Verbindung mit mindestens einer weiteren spannungserzeugenden
Quelle zum Erzeugen der gewünschten
Verformung in dem Kanalgebiet aufweist, während der andere Transistor
mindestens zwei Spannungsquellen zum Erzeugen einer unterschiedlichen
Art an Verformung in dem entsprechenden Kanalgebiet besitzt;
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1f bis 1i schematisch
Querschnittsansichten des Halbleiterbauelements zeigen, wie es in
den 1a bis 1g dargestellt
ist, wobei die Spannungsübertragung
von einer Kontaktätzstoppschicht
durch Bilden entsprechender Schichten direkt auf den entsprechenden
Transistoren verbessert ist; und
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2a bis 2c schematisch
Querschnittsansichten eines Halbleiterbauelements während diverser
Fertigungsphasen zeigen, wobei eine verformte und eine relaxierte
Halbleiterschicht in entsprechenden Drain- und Source-Gebieten unterschiedlicher
Transistorarten gemäß noch weiterer anschaulicher
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gebildet sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Im
Allgemeinen betrifft die vorliegende Erfindung eine Technik für die Herstellung
von Transistorelementen unterschiedlicher Leitfähigkeitsart, etwa NMOS-Transistoren
und PMOS-Transistoren, wobei die Ladungsträgerbeweglichkeit von Löcher und Elektronen
im PMOS-Transitor bzw. NMOS-Transistor verbessert wird, indem eine
kompressiv verformte Halbleiterschicht in den Drain- und Source-Gebieten des
PMOS-Transistors vorgesehen wird, während der NMOS-Transistor an
einer Gateelektrode eine Seitenwandabstandshalterstruktur mit hoher
Zugspannung aufweist. Um ferner einen äußerst effizienten und flexiblen
Fertigungsprozess zu erreichen, werden die entsprechenden Seitenwandabstandshalterstrukturen
in einem gemeinsamen Fertigungsprozess auf beiden Transistorarten
hergestellt, wobei zusätzliche
spannungsinduzierende Mechanismen vorgesehen sind, um die Auswirkungen
der stark mit Zugspannung beaufschlagten Seitenwandabstandshalter
in den PMOS-Transistor zu kompensieren oder zu überkompensieren, während andererseits
das Erzeugen einer gewünschten
Zugverformung in dem entsprechenden Kanalgebiet des NMOS-Transistors verbessert
wird. Zu diesem Zweck werden entsprechende Kontaktätzstoppschichten über den
entsprechenden Transistorarten so gebildet, dass diese die Wirksamkeit
der Seitenwandabstandshalterstruktur mit hoher Zugspannung in dem
NMOS-Transistor verstärkt,
während
die Wirkung der Seitenwandabstandshalterstruktur mit hoher Zugspannung
in dem PMOS-Transistor reduziert oder überkompensiert wird. Ferner
ist in einigen anschaulichen Ausführungsformen der Fertigungsprozess
so gestaltet, dass zumindest eine der Kontaktätzstoppschichten direkt auf
den entsprechenden Transistor gebildet wird, um damit den Spannungsübertragungsmechanismus
in dem entsprechenden Transistor noch effizienter zu gestalten.
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In
noch anderen anschaulichen Ausführungsformen
kann die Prozesssequenz zur Herstellung der epitaktisch gewachsenen
verformten Halbleiterschicht in dem PMOS-Transistor so gestaltet werden, dass
ein hohes Maß an
Symmetrie in Bezug auf den anderen Transistor erreicht wird, wodurch „Beladungseffekte” des epitaktischen
Wachstumsprozesses „geglättet” werden.
Zu diesem Zweck kann die Prozesssequenz so modifiziert werden, dass
im Wesentlichen keine Spannung in dem NMOS-Transistor erzeugt wird,
wodurch nachteilige Auswirkungen auf die Elektronenbeweglichkeit
vermieden oder zumindest reduziert werden, während andererseits eine modifizierte Bandlücke in dem NMOS-Transistor
eine Leistungssteigerung im Hinblick auf die Stromleitfähigkeit
liefert. Somit können Schaltungsentwürfe, die
typischerweise die vorzufindende Asymmetrie in Bezug auf die Stromleitfähigkeit
von PMOS- und NMOS-Transistoren
berücksichtigen,
im Wesentlichen beibehalten werden, da beide Transistorarten deutlich
verbessert werden. D. h., der PMOS-Transistor erhält eine
deutlich erhöhte
Löcherbeweglichkeit
auf Grund der äußerst effizienten Erzeugung
einer kompressiven Verformung in dem entsprechenden Kanalgebiet
auf Grund der verformten Halbleiterschicht in Verbindung mit einer
entsprechend verspannten Kontaktätzstoppschicht,
die die Auswirkung der Seitenwandabstandshalter mit der hohen Zugspannung
kompensieren oder überkompensieren.
Andererseits wird eine Leistungssteigerung in dem NMOS-Transistor
erreicht, indem die Seitenwandabstandshalter mit hoher Zugspannung in
Verbindung mit einer entsprechenden Kontaktätzstoppschicht mit Zugspannung
vorgesehen werden, wobei, wie zuvor erläutert ist, in einigen Ausführungsformen
ein weiterer Anstieg der Stromleitfähigkeit auf Grund des reduzierten
Source- und Drain-Übergangswiderstands,
der durch die relaxierte Halbleiterverbindung in den Drain- und
Source-Gebieten hervorgerufen wird, erreicht wird.
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Auf
Grund des Vorsehens mehrerer spannungsinduzierender Quellen in jeder
Transistorart kann die Einstellung des Transistorverhaltens über einen
weiten Bereich für
einen vorgegebenen Schaltungsentwurf erreicht werden. Die vorliegenden
Erfindung kann auch vorteilhafterweise in Verbindung mit SOI-(Silizium-auf-Isolator)Bauelementen
und insbesondere in Verbindung mit teilweise verarmten SOI-Transistoren angewendet
werden, da der erhöhte
Leckstrom, der als nachteiliger Effekt betrachtet wird und der mit
dem Vorhandensein einer modifizierten Bandlücke im Vergleich zu dotiertem
Silizium verknüpft
ist, zu einer verstärkten
Ladungsabfuhr- und aufnahmefähigkeit
beitragen kann, und damit deutlich den Effekt des Körpers mit
schwebenden Potential verringern kann, der typischerweise ein großes Problem
bei teilweise verarmten SOI-Transistoren ist.
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Somit
kann in Ausführungsformen,
die eine verformte Halbleiterschicht in einer Transistorart und die
entsprechend relaxierte Halbleiterschicht in der anderen Transistorart
aufweisen, das Hysteresverhalten, d. h. die zeitlich abhängige Ausbreitungsverzögerung von
Signalen in teilweise verarmten SOI-Transistoren, deutlich verbessert
werden, indem eine höhere
Gestaltungsflexibilität
bereitgestellt wird, da typischerweise zusätzliche Prozesstoleranzen in konventionellen
teilweise verarmten SOI-Bauelementen vorgesehen werden müssen, um
größtmögliche Verzögerungsunterschiede,
die durch eine beträchtliche
Hysterese teilweise verarmter SOI-Bauelemente hervorgerufen wird,
zu berücksichtigen.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass die vorliegende Erfindung
auch äußerst vorteilhaft
in Verbindung mit anderen Transistorarchitekturen ist, etwa Transistoren,
die auf Silizuiumvollsubstraten oder anderen geeigneten Trägern ausgebildet
sind.
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Mit
Bezug zu den 1a bis 1i und 2a bis 2c werden
nunmehr weitere anschauliche Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung detaillierter beschrieben.
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1a zeigt
schematisch eine Querschnittsansicht eines Halbleiterbauelements 100 mit
einem Substrat 101, in und auf welchem ein erster Transistor 110n und
ein zweiter Transistor 110p gebildet sind. Der erste und
der zweite Transistor 110n, 110p unterscheiden
sich in ihrer Leitfähigkeitsart,
so dass beispielsweise der erste Transistor 110n einen NMOS-Transistor
repräsentiert,
während
der zweite Transistor 110p einen PMOS-Transistor repräsentieren
kann. Das Substrat 101 kann ein beliebiges geeignetes Substrat
mit einer darauf ausgebildeten im Wesentlichen kristallinen Halbleiterschicht 103 repräsentieren,
die die Herstellung des ersten und des zweiten Transistorelements 110n, 110p ermöglicht. In
einer anschaulichen Ausführungsform
repräsentiert
die Halbleiterschicht 103 ein Halbleitermaterial auf Siliziumbasis,
das in einer anschaulichen Ausführungsform
auf einer vergrabenen Isolierschicht 102 gebildet ist,
so dass der erste und der zweite Transistor 110n, 110p SOI-artige
Transistoren repräsentieren.
In anderen Ausführungsformen
ist die Halbleiterschicht 103 auf einem Halbleitervollsubstrat
ausgebildet, wobei das erste und das zweite Transistorelement 110n, 110p Vollsubstratbauelemente
repräsentieren.
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Es
sollte beachtet werden, dass das Substrat 101 mit der darauf
ausgebildeten vergrabenen Isolierschicht 102, die aus Siliziumdioxid,
Siliziumnitrid oder einem anderen geeigneten isolierendem Material
aufgebaut ist, ein beliebiges SOI-artiges Substrat repräsentieren
soll, wobei dieser Begriff als ein Überbegriff für ein beliebiges
Substrat betrachtet wird, das zumindest einen isolierenden Bereich
aufweist, über welchem
eine kristalline Halbleiterschicht ausgebildet ist, die für die Herstellung
von Transistorelementen darin geeignet ist. Die Halbleiterschicht 103 kann eine
Dicke aufweisen, die für
spezielle Entwurfsregeln für
die Transistoren 110n, 110p ausgelegt ist. In einer
anschaulichen Ausführungsform
ist die Halbleiterschicht 103 so gestaltet, dass die Herstellung
teilweise verarmter Transistorelemente möglich ist, während in
anderen Ausführungsformen
die Dicke der Schicht 103 für die Herstellung vollständig verarmter
Bauelemente oder in andern Fällen
von Vollsubstratbauelementen in der Schicht 103 geeignet ist.
Die Transistoren 110n, 110p können voneinander getrennt und
damit elektrisch isoliert sein mittels einer entsprechenden Isolationsstruktur 104,
die in Form einer flachen Grabenisolation (STI) oder einer anderen
geeigneten Isolierstruktur vorgesehen werden kann. Die Isolationsstruktur 104 kann
aus einem beliebigen Material aufgebaut sein, etwa Siliziumdioxid,
Siliziumnitrid, und dergleichen. Ferner umfassen in dieser Fertigungsphase,
wie sie in 1a gezeigt ist, der erste und
der zweite Transistor 110n, 110p jeweils eine
entsprechende Gateelektrode 105, die von der Halbleiterschicht 103 durch
entsprechende Gateisolationsschichten 106 getrennt sind.
Ferner ist jede der Gateelektroden 105 mittels einer entsprechenden
Deckschicht 107 und einem Abstandselement 108 „eingekapselt”. Beispielsweise
können
die Deckschichten 107 und die Abstandshalter 108 aus einem
beliebigen geeigneten Material hergestellt sein, das selektiv in
Bezug auf die Transistorelemente 110n, 110p entfernt
werden kann, und das auch in zuverlässiger Weise das Abscheiden
von Halbleitermaterial in einem nachfolgenden epitaktischen Wachstumsprozess
unterdrückt.
Beispielsweise können
Siliziumnitrid, Siliziumoxinitrid und dergleichen als geeignete
Materialien verwendet werden. Des weiteren ist eine Hartmaske 109 über dem
Halbleiterbauelement 100 so gebildet, dass der erste Transistor 100n abgedeckt
ist, während
der zweite Transistor 110p einen anisotropen Ätzprozess 111 ausgesetzt
ist. Die Hartmaske 109 kann beispielsweise aus im Wesentlichen
den gleichen Materialien hergestellt sein wie die Deckschichten 107 und
die Abstandshalter 108.
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Ein
typischer Prozessablauf zur Herstellung des Halbleiterbauelements 100,
wie es in 1a gezeigt ist, kann die folgende
Prozesse umfassen. Das Substrat 101 mit der vergrabenen
Isolierschicht 102, wenn eine SOI-Architektur betrachtet
wird, empfängt die
Halbleiterschicht 103 beispielsweise in Form einer undotierten
oder vordotierten kristallinen Siliziumschicht, wobei die Siliziumschicht
durch Scheibenverbundtechniken oder andere gut etablierte Verfahren
zur Bereitstellung von SOI-Substraten hergestellt werden kann. Danach
wird die Isolationsstruktur 104 auf der Grundlage gut etablierter
Rezepte, etwa standardmäßiger Lithographie-
und anisotroper Ätzverfahren
hergestellt, woran sich geeignete Abscheide- und Polierverfahren
anschließen,
wenn die Isolationsstruktur 104 in Form einer Grabenisolation
vorgesehen wird. Als nächstes
wird eine geeignete dielektrische Schicht durch Oxidation und/oder
Abscheidung gebildet, woran sich das Abscheiden eines Gateelektrodenmaterials,
etwa Polysilizium oder vordotiertes Polysilizium anschließt, das
durch gut etablierte CVD-(chemische Dampfabscheide-)Techniken bei geringem
Druck erreicht werden kann.
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Danach
kann eine Deckschicht auf der Oberseite des Gateelektrodenmaterials
gebildet werden, wobei die Deckschicht auch als eine ARC-(antireflektierende)Schicht
für eine
nachfolgend ausgeführte
Lithographie dienen kann. Ferner kann die Deckschicht zusätzlich oder
alternativ als eine Hartmaske während
des nachfolgenden Strukturierens des Gateelektrodenmaterials dienen.
In noch anderen Ausführungsformen
kann die Deckschicht so gestaltet sein, dass diese gemeinsam mit
dem Gateelektrodenmaterial strukturiert wird, um schließlich die
entsprechende Deckschicht 107 zu bilden, ohne dass diese
eine weitere Funktion während
des vorhergehenden Photolithographie- und Ätzprozesses besitzt. Nach dem
Strukturieren der Gateelektroden 105 und der Gateisolationsschichten 106 werden
die Abstandselemente 108 durch Abscheiden einer entsprechenden ätzselektiven
Beschichtung (nicht gezeigt) und einer Abstandsschicht auf der Grundlage von
beispielsweise gut etablierten plasmaunterstützten CVD-Verfahren mit einer erforderlichen Dicke
gebildet, die im Wesentlichen einen gewünschten Versatz für eine Vertiefung
bestimmt, die benachbart zu der Gateelektrode 105 des zweiten
Transistors 110p zu bilden ist. Danach kann ein selektiver
anisotroper Ätzprozess
ausgeführt
werden, um überschüssiges Material
der zuvor abgeschiedenen Abstandsschicht zu entfernen, wodurch die
Abstandshalter 108 gebildet werden.
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Anschließend wird
eine Maskenschicht, die ein Beschichtungsmaterial (nicht gezeigt)
enthalten kann, auf der Grundlage gut etablierter Rezepte abgeschieden
und auf der Grundlage gut etablierter Photolithographieverfahren
strukturiert, um damit die Hartmaske 109 zu bilden. Danach
wird das Bauelement 100 dem anisotropen Ätzprozess 111 unterzogen,
der so gestaltet ist, dass er eine hohe Selektivität zwischen
dem Material der Halbleiterschicht 103 einerseits und den
Materialien der Abstandshalter 108, der Deckschichten 107 und
der Isolationsstruktur 104 andererseits aufweist. Beispielsweise
sind äußerst selektive
anisotrope Ätzprozesse
mit einer moderat hohen Selektivität zwischen Silizium, Siliziumdioxid
und Siliziumnitrid im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise
können ähnliche Ätztechniken eingesetzt
werden, wie sie auch während
der Herstellung der Isolationsstruktur 104 angewendet werden.
Es sollte beachtet werden, dass der Ätzprozess 111 für eine vorgegebene Ätzchemie
für ansonsten festgelegte
Prozessparameter durch die Ätzzeit
gesteuert werden kann, wobei eine gewisse Abhängigkeit von der Musterdichte
und Musterstruktur die Steuerbarkeit des Prozesses 111 reduzieren
kann. Daher kann in einigen anschaulichen Ausführungsformen eine Reduzierung
der Ungleichförmigkeit
der Musterdichte erreicht werden, indem der Ätzprozess 111 für beide
Transistorarten gleichzeitig ausgeführt wird, wie dies detaillierter
mit Bezug zu den 2a bis 2c beschrieben
ist.
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1b zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 100 nach dem Ende
des anisotropen Prozesses 111, der zur Ausbildung der Vertiefungen 112 führt. Um
ferner das Bauelement 100 für einen nachfolgenden epitaktischen
Wachstumsprozess vorzubereiten, in welchem ein geeignetes Halbleitermaterial
zur Bildung eines verformten Bereichs benachbart zu der Gateelektrode 105 des
zweiten Transistors 110p abgeschieden wird, können geeignete
gut etablierte Reinigungsprozesse ausgeführt werden, um damit Kontaminationsstoffe
auf freiliegenden Oberflächen
innerhalb der Vertiefung 112, die während des vorhergehenden Ätzprozesses 111 gebildet wird,
zu entfernen. Danach wird eine geeignete Abscheideatmosphäre auf der
Grundlage gut etablierter Rezepte geschaffen, wobei in einer Ausführungsform eine
Abscheideatmosphäre
so gestaltet werden kann, dass die Abscheidung eines Silizium/Germanium-Materials
bewirkt wird. Während
des epitaktischen Wachstumsprozesses werden Prozessparameter so
gewählt,
dass im Wesentlichen kein Material auf den dielektrischen Bereichen,
etwa der Maske 109, der Isolationsstruktur 104,
der Deckschicht 107 und den Abstandshaltern 108 abgeschieden
wird. Während
des epitaktischen Aufwachens des Halbleitermaterials in der Vertiefung 112 wird
eine verformte Halbleiterschicht gebildet, da das abgeschiedene Material
eine unterschiedliche Gitterkonstante im Vergleich zu den umgebenden
Halbleitermaterial der Schicht 103 aufweisen kann, die
als eine Kristallschablone dient. Im Falle von Silizium/Germanium
ist die natürliche
Gitterkonstante größer im Vergleich
zur Siliziumgitterkonstanten und somit wird eine kompressiv verformte
Halbleiterschicht in der Vertiefung 112 während des
epitaktischen Wachstumsprozesses gebildet. Nach dem Füllen oder Überfüllen, wenn erhöhte Drain-
und Source-Gebiete herzustellen sind, der Vertiefung 112 mit
der verformten Halbleiterschicht können die Maske 109 und
die entsprechenden Deckschichten 107 und Abstandshalter 108 entfernt
werden und die weitere Bearbeitung kann durch gut etablierte Verfahren
für die
Herstellung von MOS-Transistoren
fortgesetzt werden.
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1c zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 100 in einer weiter
fortgeschrittenen Fertigungsphase. Wie gezeigt, umfasst der zweite
Transistor 110p eine verformte Halbleiterschicht 113,
die aus Silizium/Germanium oder einem anderen geeigneten Halbleitermaterial,
das in im Wesentlichen kristalliner Weise gebildet werden kann,
wobei dennoch eine Gitterfehlanpassung vorgesehen ist, um das gewünschte Maß an Verformung
in dem Kanalgebiet 114p zu erhalten, aufgebaut ist. Im
Falle einer kompressiv verformten Halbleiterschicht 113,
etwa einer Silizium/Germanium-Schicht wird auch eine entsprechende
kompressive Verformung 123 in dem Kanalgebiet 114b des
zweiten Transistors 110p erzeugt. Andererseits ist ein
entsprechender Verformungsmechanismus in dem ersten Transistor 110n nicht
vorgesehen. Ferner umfasst jeweils der erste und der zweite Transistor 110n, 110p Drain-
und Sourcegebiete 115, wobei ein laterales und vertikales
Dotierstoffprofil der Gebiete 115 entsprechend an die spezielle
Leitfähigkeitsart
des entsprechenden Transistors angepasst ist. D. h., das Source-
und Drain-Gebiet 115 des ersten Transistors 110n kann,
wenn dieser einen n-Kanaltransistor repräsentiert, stark n-dotiert sein,
während
das entsprechende Kanalgebiet 114n leicht p-dotiert sein
kann. Ein entsprechendes invertiertes Dotierstoffprofil kann für die Drain-
und Source-Gebiete 115 und das Kanalgebiet 114p des zweiten
Transistors 110p vorgesehen werden. Ferner umfasst jeder
der Transistoren 110n, 110p eine Abstandshalterstruktur 118,
die an Seitenwänden
der entsprechenden Gateelektrode 115 gebildet ist. Die Abstandshalterstrukturen 118 können einen
oder mehrere Seitenwandabstandshalter, etwa Abstandshalter 119, 121,
in Verbindung mit entsprechenden Beschichtungen 120 aufweisen,
wobei die Anzahl an Abstandselementen 119, 121 von
der Komplexität des
erforderlichen lateralen Profils der Drain- und Source-Gebiete 115 abhängen kann.
Die Abstandshalterstrukturen 118 sind so ausgebildet, dass
diese eine spezifizierte Art an mechanischer Spannung aufweisen,
die so gewählt
ist, dass eine gewünschte Art
an Verformung in dem Kanalgebiet 114 des ersten Transistors 110n erzeugt
wird. Beispielsweise können
die Abstandshalterstrukturen 118 eine hohe intrinsische
Zugspannung aufweisen, um damit eine entsprechende Zugverformung 122 in
dem Kanalgebiet 114n des Transistors 110n hervorzurufen.
Wie zuvor erläutert
ist, wird eine entsprechende hohe Zugspannung der Abstandshalterstruktur 118 des zweiten
Transistors 110p auch in dessen Kanalgebiet 114p übertragen,
wodurch die Wirkung der eingebetteten Halbleiterschicht 113 reduziert
und damit auch die Verformung 123 und damit der Zuwachs
in der Leistungsfähigkeit
des Transistors 110p verringert wird. Im Gegensatz zu konventionellen
Lösungen
ist die Abstandshalterstruktur 118 so gestaltet, dass diese
ein gewünschtes
Maß an
Zugverformung in dem Kanalgebiet 114n des ersten Transistors 110n hervorruft,
unabhängig
von einem negativen Einfluss, der dadurch in dem zweiten Transistor 110p erzeugt wird,
da ein effizienter Kompensationsmechanismus vorgesehen wird, wie
dies detaillierter mit Bezug zu der 1d später beschrieben
ist.
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Beispielsweise
kann die Abstandshalterstruktur 118 das eine oder die mehreren
Abstandselemente 119, 121 in Form von Siliziumnitridabstandshalter
aufweisen, die mit einer hohen Zugspannung im Bereich von bis zu
ungefähr
1,5 GPa (Gigapascal) gebildet sind, wobei die Größe der Zugspannung durch Abscheideparameter
während
des Abscheidens der entsprechenden Abstandsschichten eingestellt
werden kann. Folglich weist in dieser Phase der Herstellung in dem
ersten Transistor das Kanalgebiet 114n die erste Art an
Verformung 122 auf, die durch die erste Art an Verspannung
der Abstandshalterstruktur 118 hervorgerufen wird. Andererseits
weist das Kanalgebiet 114p des zweiten Transistors 110p die
zweite Art an Verformung 123 auf, die im Wesentlichen durch
die verformte Halbleiterschicht 113 hervorgerufen wird,
wobei die wirksame Größe der Verformung 123 durch
die gespannte Abstandshalterstruktur 118 reduziert ist.
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Ferner
können
in dieser Fertigungsphase der erste und der zweite Transistor 110n, 110p jeweils
ein Metallsilizidgebiet 116 in den Gateelektroden 105 aufweisen
und entsprechende Metallsilizidgebiete 117, die in den
entsprechenden Drain- und Soure-Gebieten 115 gebildet
sind.
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Ein
typischer Prozessablauf zur Herstellung des Halbleiterbauelements,
wie es in 1c gezeigt ist, kann die folgenden
Prozesse umfassen. Nach dem epitaktisch Wachsen der eingebetteten
verformten Halbleiterschicht 113 werden die Abstandshalterstrukturen 118 auf
der Grundlage gut etablierter Prozessverfahren gebildet, wobei jedoch
Prozessparameter so ausgewählt
sind, dass eine gewünschte Zugspannung
in der Abstandshalterstruktur 118 entsprechend den Entwurfserfordernissen
für den
ersten Transistor 110n erreicht wird. Zu diesem Zweck wird
die Gestaltung der Abstandshalterstruktur 118 auf der Grundlage
der Erfordernisse für
die maskierende Wirkung während
Implantationsprozessen zur Herstellung der Drain- und Source-Gebiete 115 und zum
Bereitstellen eines selbstjustierten Prozesses für die Ausbildung der Metallsilizidgebiete 116 und 117 durchgeführt. Ferner
kann die Gestaltung der Abstandshalterstruktur 118 auch
auf Basis von Spannungsübertragungsaspekten,
um damit ein gewünschtes
Maß an
Verformung in dem Gebiet 114n des ersten Transistors 110n zu
erreichen. D. h., die Abstandshalterstruktur 118 kann auf
der Grundlage von Entwurfskriterien hergestellt werden, etwa der
internen Spannung der Abstandsschicht und der Abstandshalterbreite,
wobei die Abstandshalterbreite auch die maskierende Wirkung während der
Implantationsprozesse bestimmt. Beispielsweise kann ein erster Abstandshalter
oder Offset-Abstandshalter (nicht gezeigt) gebildet werden und es
kann eine entsprechende Implantationssequenz ausgeführt werden,
um ein flaches Dotierstoffprofil für die Drain- und Source-Gebiete 115 zu
erhalten. Danach wird eine Beschichtung 120a gefolgt von
einer Abstandsschicht mit einer intrinsischen Spannung der ersten Art,
etwa einer Zugspannung, auf der Grundlage gut etablierter Rezepte
abgeschieden, wobei Prozessparameter so gesteuert werden, dass die
gewünschte hohe
interne Spannung erhalten wird. Beispielsweise kann die Abscheidung
von Siliziumnitrid so gesteuert werden, dass eine kompressive Spannung,
wie auch eine Zugspannung, abhängig
von den Abscheideparametern, etwa vom Druck, der Temperatur, dem
Ionenbeschuss während
der Abscheidung, und dergleichen, erhalten wird. Nach dem Abscheiden
der Abstandsschicht, die beispielsweise aus Siliziumnitrid mit der
spezifizierten inneren Verspannung aufgebaut ist, wird ein entsprechender
anisotroper Ätzprozess
durchgeführt,
um damit das Abstandselemente 121 zu bilden. Danach kann
ein weiterer Implantationsprozess ausgeführt werden, abhängig von
den Entwurfserfordernissen, und danach kann die Beschichtung 120 abgeschieden
werden, die als eine Ätzstoppschicht
während
eines nachfolgenden anisotropen Prozesses zum Ätzen einer weiteren Abstandsschicht,
die auf der Beschichtung 120 abgeschieden wird, dient und
die eine spezifizierte Spannung aufweist, wie dies mit Bezug zu
dem Abstandselemente 121 erläutert ist. Nach einem weiteren
anisotropen Ätzprozess
wird das Abstandselement 119 gebildet und ein nachfolgender
Implantationsprozess kann dann ausgeführt werden. Es sollte beachtet werden,
dass die Abstandshalterstruktur 118 des ersten und des
zweiten Transistors 110n, 110p in einem gemeinsamen
Prozess hergestellt werden kann, wodurch die Prozesskomplexität reduziert
wird. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die entsprechende Implantationssequenz
unterschiedlich für
den ersten und den zweiten Transistor 110n, 110p ausgeführt wird,
indem entsprechende Im plantationsmasken entsprechend gut etablierter
Verfahren vorgesehen werden. Danach können Ausheizprozesse ausgeführt werden,
um die Dotierstoffe zu aktivieren und um zumindest teilweise durch
Implantation hervorgerufene Schäden
in den Drain- und
Source-Gebieten 115 zu rekristallisieren. Anschließend wird
eine geeignete Prozesssequenz zur Herstellung der Metallsilizidgebiete 116 und 117 ausgeführt. Beispielsweise können ein
oder mehrere geeignete hochschmelzende Metalle abgeschieden und
eine entsprechend chemische Reaktion durch eine geeignet gestaltete Wärmebehandlung
in Gang gesetzt werden. Z. B. können
Kobaltsilizid, Nickelsilizid und dergleichen in den Gebieten 116 und 117 gebildet
werden, wobei abhängig
von der Prozessstrategie zwei oder mehrerer unterschiedliche Metallsilizide
in den entsprechenden Gebieten 117 gebildet werden können.
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1d zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 100 in einem weiter
fortgeschrittenen Fertigungsstadium. Das Bauelement 100 umfasst
eine Kontaktätzstoppschicht 124 mit
einer inneren Spannung, die in das Kanalgebiet 114p des
zweiten Transistors 110p übertragen wird, um die durch
die Abstandshalterstruktur 118 in dem zweiten Transistor 110p erzeugte
mechanische Spannung zu kompensieren oder zumindest zu reduzieren.
Der Einfachheit halber wird die Kontaktätzstoppschicht 124 auch
als eine zweite Kontaktätzstoppschicht
bezeichnet, wohingegen eine erste Kontaktätzstoppschicht noch über dem
ersten Transistor 110 zu bilden ist. Wie zuvor mit Bezug
zur Abstandshalterstruktur 118 erläutert ist, ist Siliziumnitrid
ein geeignetes Material für die
zweite Kontaktätzstoppschicht 124,
da dieses mit kompressiver Spannung oder Zugspannung in Abhängigkeit
der ausgewählten
Prozessparameter abgeschieden werden kann. In der gezeigten Ausführungsform
ist die zweite Kontaktätzstoppschicht 124 so
ausgebildet, dass diese eine hohe kompressive Spannung aufweist,
deren Größe in einer
anschaulichen Ausführungsform
größer sein
kann als ein entsprechender Betrag der Zugspannung der Abstandshalterstruktur 118.
Unabhängig
von dem Betrag der Spannung der Schicht 124 wird ein merklicher
Beitrag zur Gesamtverformung 123 in dem Kanalgebiet 114p des
zweiten Transistors 114p geleistet, wodurch das Gesamtverhalten
des Transistors 110p deutlich verbessert wird. In einigen
anschaulichen Ausführungsformen
kann die Größe der inneren Spannung
der Schicht 124 so gewählt
werden, dass die entsprechende Spannung der Abstandshalterstruktur 118 überkompensiert
werden kann, d. h. die resultierende Verformung 123 in
dem Kanalgebiet 114p kann höher sein im Vergleich zu einem
identischen Bauelement 110p, in welchem als die einzige Verformung
hervorrufende Quelle die eingebettete verformte Halbleiterschicht 113 vorgesehen
ist. D. h., die Wirkung der Kontaktätzstoppschicht 124 auf
die Verformung 123 ist höher als die entsprechende Auswirkung
der Abstandshalterstruktur 118. In einer anschaulichen
Ausführungsform
kann eine Beschichtung 125 vorgesehen werden, die eine
hohe Ätzselektivität in Bezug
auf die Schicht 124 besitzt, um damit als eine Ätzstoppschicht
während
eines nachfolgenden teilweisen Entfernens der Schicht 124 über dem
ersten Transistorelement 110n zu dienen. Beispielsweise
kann die Beschichtung 125 aus Siliziumdioxid aufgebaut
sein. In anderen Ausführungsformen
kann die Beschichtung 125 weggelassen werden, wenn eine
Beschädigung
des ersten Transistorelements 110n während des nachfolgenden Ätzprozesses
als tolerierbar erachtet wird. Ferner ist eine Ätzmaske 126 über dem
Bauelement 100 so gebildet, dass das zweite Transistorelement 110p abgedeckt
wird, während
der erste Transistor 110n freigelegt ist.
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Wie
zuvor erläutert
ist, können
die Schichten 124 und 125, falls diese vorgesehen
sind, auf der Grundlage gut etablierter Abscheideverfahren gebildet
werden, wobei während
der Abscheidung der zweiten Kontaktätzstoppschicht 124 die
Prozessparameter so festgelegt werden, dass die erforderliche interne
Spannung erreicht wird. Beispielsweise kann während des Abscheidens von Siliziumnitrid
mittels plasmaunterstützter
CVD der Grad an Ionenbeschuss so gesteuert werden, dass eine hohe
kompressive Spannung oder eine hohe Zugspannung in Abhängigkeit
von den Prozesserfordernissen erreicht wird. Danach wird ein selektiver Ätzprozess
ausgeführt,
um einen Teil der Kontaktätzstoppschicht 124 über dem
ersten Transistorelement 110n zu entfernen, wobei die optionale
Beschichtung 125 als eine Ätzstoppschicht dienen kann,
wodurch eine Beschädigung
vermieden oder zumindest teilweise reduziert werden kann, die ansonsten
die entsprechenden Metallsilizidgebiete 116 und 117 des
ersten Transistors 110n beeinflussen kann.
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1e zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 100 in einem weiter
fortgeschrittenen Fertigungsstadium. Eine erste Kontaktätzstoppschicht 127 ist über dem
ersten und dem zweiten Transistor 110n, 110p ausgebildet,
wobei in einer anschaulichen Ausführungsform eine weitere Beschichtung 129 über dem
ersten Transistor 110n und auf dem nicht entfernten Teil
der zweiten Kontaktätzstoppschicht 124 gebildet
ist. Die Beschichtung 129 kann auch eine hohe Ätzselektivität in Bezug
auf das Material der ersten Kontaktätzstoppschicht 127 aufweisen,
oder in anderen Ausführungsformen
kann die Beschichtung 129 eine Ätzindikatorschicht repräsentieren,
die während
eines nachfolgenden Ätzprozesses 130 zum
Entfernen eines Teils der ersten Kontaktätzstoppschicht 127 über dem
zweiten Transistorelement 110p auf der Grundlage einer
entsprechenden Ätzmaske 128 verwendet
wird. Die erste Kontaktätzstoppschicht 127 weist
eine innere Spannung entsprechend einer ersten Art an mechanischer Spannung
auf, wie sie auch in der Abstandshalterstruktur 118 vorgesehen
ist, wodurch die Gesamtwirkung auf die Verformung 122 in
den Kanalgebiet 114 des ersten Transistors 110n erhöht wird.
Somit kann im Falle einer Zugspannung für die Abstandshalterstruktur 118 die
Schicht 127 so gebildet werden, dass diese ebenso eine
Zugspannung einer spezifizierten Größe aufweist. Z. B. kann die
Schicht 127 in Form einer Siliziumnitridschicht mit Zugspannung
vorgesehen werden. Somit wird im Vergleich zu den in 1c gezeigten
Bauelement die Zugverformung 122 deutlich erhöht, wodurch
die Elektronenbeweglichkeit und damit das elektrische Verhalten des
ersten Transistors 110n weiter verbessert wird. Da die
Schicht 127 über
dem zweiten Transistor 110p entfernt ist, kann eine Auswirkung
auf die entsprechende Verformung 123 in dem entsprechenden
Kanalgebiet 114p vermieden oder reduziert werden, so dass
die erhöhte
Löcherbeweglichkeit,
die durch die eingebettete verformte Halbleiterschicht 113 und
die innere Spannung der zweiten Kontaktätzstoppschicht 124,
die eine Zugspannung der Abstandshalterstruktur 118 kompensiert
oder überkompensiert, weiterhin
beibehalten wird. Nach dem Entfernen des freiliegenden Bereichs
der ersten Kontaktätzstoppschicht 127 wird
die weitere Bearbeitung fortgesetzt, indem ein entsprechendes Zwischenschichtdielektrikum
(nicht gezeigt) abgeschieden wird, woran sich das Herstellen entsprechender
Kontaktöffnungen
anschließt,
wobei die erste und die zweite Kontaktätzstoppschicht 127, 124 als Ätzstopp
dienen, wie dies im Stand der Technik bekannt ist. Danach werden weitere
nachgeordnete Prozesse, d. h. Fertigungsprozesse zur Herstellung
einer oder mehrerer Metallisierungsschichten, ausgeführt.
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Somit
umfasst das Halbleiterbauelement 100 den ersten Transistor 110n,
der die hochverspannte Abstandshalterstruktur 118 und auch
die erste Kontaktätzstoppschicht 127 enthält, die
in Kombination eine effiziente Spannungsübertragung in das entsprechende
Kanalgebiet 114n zur Erzeugung der erhöhten Verformung 122 darin
ermöglichen.
Folglich enthält
der erste Transistor 110n mehrere Spannungsquellen in Form
der Abstandshalterstruktur 118, die auf der Grundlage von
Abscheideparametern und der entsprechenden Abstandshalterbreite eingestellt
werden kann. Des weiteren repräsentiert die
verspannte Kontaktätzstoppschicht 127 eine
weitere Spannungsquelle, die in Abhängigkeit der angewendeten Technologie
skaliert werden kann, d. h. abhängig
von dem Abstand zwischen benachbarten Transistorelementen, während die
Größe und die
Art der Spannung effizient durch eine geeignete Auswahl von Prozessparameter
eingestellt werden kann.
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Andererseits
weist das Bauelement 100 den zweiten Transistor 110p auf,
der die eingebettete verformte Halbleiterschicht 113 als
eine skalierbare Spannungsquelle enthält, wobei die Größe der Verformung 123,
die in dem Kanalgebiet 114p hervorgerufen wird, auf der
Grundlage der Art des verwendeten Halbleitermaterials, beispielsweise
der Germaniumkonzentration, wenn eine Si/Ge-Schicht betrachtet wird,
und auch auf der Grundlage der Füllhöhe, d. h.
auf der Grundlage der Größe der entsprechenden Vertiefung
(siehe 1b) eingestellt werden kann.
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Die
Tatsache, dass mehrere spannungsinduzierende Quellen für jede Transistorart
vorgesehen sind, liefert die Möglichkeit,
Produktspezifikationen im Wesentlichen ohne Umgestaltung einer vorgegebenen
Schaltungsanordnung einzustellen, wobei gleichzeitig eine deutliche
Leistungssteigerung erreicht wird.
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Mit
Bezug zu 1f bis 1i werden
nunmehr weitere anschauliche Ausführungsformen beschrieben, in
denen die Spannungsübertragung über die
erste und die zweite Kontaktätzstoppschicht 127 und 124 noch
weiter verbessert wird, indem eine oder beide dieser Schichten direkt
auf den entsprechenden Transistorelementen abgeschieden werden.
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In 1f weist
das Bauelement 100 zusätzlich
zu den in 1c gezeigten Komponenten eine erste
Beschichtung 131 auf, die direkt auf dem ersten und dem
zweiten Transistor 110n, 110p gebildet ist. Der
Begriff „direkt
auf dem Transistor gebildet” soll die
Situation beschreiben, dass die entsprechende Schicht mit den Metallsilizidgebieten 116 und 117 in Kontakt
ist. Die erste Beschichtung 131 kann als eine verspannte
Beschichtung, etwa eine Siliziumnitridbeschichtung mit einer spezifizierten
Art an Spannung, gebildet werden. In dem gezeigten Beispiel besitzt die
erste Beschichtung 131 eine erste Art an Spannung, um damit
die Seitenwandabstandshalterstruktur 118 bei dem Erzeugen
der gewünschten
Verformung 122 in dem Kanalgebiet 114n des ersten
Transistors 110n zu unterstützten. Wenn somit der Transistor 110n einen
n-Kanaltransistor repräsentiert, kann
die erste Beschichtung 131 eine Zugverformung aufweisen.
Ferner ist eine zweite Beschichtung 132 auf der ersten
Beschichtung 131 gebildet, wobei die erste und die zweite
Beschichtung 131 und 132 ein hohes Maß an Ätzselektivität in Bezug
auf ein spezifiziertes Ätzrezept
aufweisen. Beispielsweise kann die zweite Beschichtung 132 aus
Siliziumdioxid aufgebaut sein. Des weiteren ist eine Ätzmaske 133 über dem
Bauelement 100 gebildet, um damit den ersten Transistor 110n abzudecken,
während
der zweite Transistor 110p freigelegt bleibt. Des weiteren unterliegt
das Bauelement 100 einem Ätzprozess 134, während welchem
der freigelegte Bereich der zweiten Beschichtung 132 entfernt
und danach der freiliegende Bereich der Schicht 131 entfernt
wird, wobei in dieser Herstellungsphase die Schichten 131 und 132 ein
hohes Maß an
Gleichförmigkeit
auf Grund des Fehlens vorhergehender Ätzprozesse aufweisen, wodurch
eine effiziente Entfernung der freigelegten Bereiche von dem zweiten
Transistor 110p möglich
ist, ohne dass eine übermäßige Schädigung in
den entsprechenden Metallsilizidgebieten 116, 117 des
zweiten Transistors 110p stattfindet.
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1g zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 100 nach dem Entfernen
der freigelegten Bereiche der ersten und der zweiten Beschichtung 131 und 132 und
nach dem Bilden der zweiten Kontaktätzstoppschicht 124.
Hinsichtlich der Eigenschaften der Kontaktätzstoppschicht 124 gelten
die gleichen Kriterien, wie sie zuvor erläutert sind. Ferner ist eine Ätzmaske 135 vorgesehen,
um damit den Bereich der Kontaktätzstoppschicht 124 über dem
ersten Transistor 110n freizulegen.
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1h zeigt
schematisch das Bauelement 100 nach dem Entfernen des freigelegten
Bereichs der Schicht 124, wobei ein entsprechender Ätzprozess
zuverlässig
auf der zweiten Beschichtung 132 anhält, wie dies auch zuvor mit
Bezug zu der Beschichtung 125 beschrieben ist. Ferner kann
eine dritte Beschichtung 136 über dem ersten Transistor 110n und
auf dem verbleibenden Bereich der zweiten Kontaktätzstoppschicht 124 gebildet
sein. Beispielsweise kann die dritte Beschichtung 136 aus
Siliziumdioxid aufgebaut sein. Danach wird eine weitere Ätzmaske 137 gebildet,
um damit den ersten Transistor 100n freizulegen, während der
zweite Transistor 110p abgedeckt wird. Das Bauelement 100 unterliegt einem
selektiven Ätzprozess 138,
der gestaltet ist, um selektiv die freiliegenden Bereiche der zweiten und
der dritten Beschichtung 132, 136 zu entfernen, während die
verspannte Beschichtung 131 im Wesentlichen nicht angegriffen
wird. Beispielsweise sind äußerst selektive Ätzprozesse
für Siliziumdioxid
in Bezug auf Siliziumnitrid im Stand der Technik gut bekannt. Nach
dem Entfernen der freiliegenden Bereiche der Beschichtungen 132, 136 wird
die Maske 137 entfernt und die erste Kontaktätzstoppschicht 127 kann
in gleicher Weise abgeschieden werden, wie dies zuvor beschrieben
ist.
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1i zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 100 nach der Bildung
der ersten Kontaktätzstoppschicht 127,
die die gleiche Art an Spannung wie die erste Beschichtung 131 aufweist.
Ferner kann die erste Kontaktätzstoppschicht 127 über dem
zweiten Transistor 110p entfernt werden, wie dies auch zuvor
beschrieben ist. Folglich können
beide verformungsinduzierenden Schichten 127 und 124 direkt auf
den entsprechenden Transistorelementen 110n, 110p gebildet
sein. Somit kann der entsprechende spannungsübertragende Mechanismus deutlich
verbessert werden.
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Mit
Bezug zu den 2a bis 2c werden nunmehr
weitere anschauliche Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung beschrieben, wobei eine verbesserte Prozessgleichförmigkeit
erreicht werden kann, indem ein entsprechender Hohlraumätzprozess
und ein nachfolgender epitaktischer Wachstumsprozess symmetrisch
in Bezug auf unterschiedliche Transistorarten ausgeführt werden.
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2a zeigt
schematisch ein Halbleiterbauelement 200, das im Wesentlichen
den gleichen Aufbau wie das Bauelement 100 aufweisen kann,
wie es in 1a gezeigt ist, mit Ausnahme
einer fehlenden Hartmaske. Somit werden die gleichen Komponenten
durch die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet, mit Ausnahme einer
führenden „2” anstelle
einer führenden „1”. Im Hinblick
auf diese Komponenten und deren Herstellung gelten die gleichen
Kriterien, wie sie zuvor mit Bezug zu 1a erläutert sind. Folglich
sind die Gateelektrode 205 des ersten und des zweiten Transistors 210n, 210p durch
die entsprechenden Deckschichten 207 und die Abstandselemente 208 eingekapselt.
Bekanntlich können
viele Prozesse, etwa Ätzprozesse,
Abscheideprozesse, und dergleichen eine mehr oder weniger ausgeprägte Abhängigkeit
von der Musterdichte aufweisen, was auch als „Beladungs- oder Mikrobeladungs”-Effekt bezeichnet
wird, wenn ein Ätzprozess
betrachtet wird. Somit kann in dieser Ausführungsform ein bessere Gleichförmigkeit
des Ätzprozesses 211 erreicht werden,
indem der Ätzprozess 211 auch
an dem ersten Transistor 210n ausgeführt wird, anstatt dass eine
entsprechende Vertiefung 112 lediglich benachbart zu dem
zweiten Transistor 210p gebildet wird. Da der Ätzprozess 211 im
Wesentlichen auf der Grundlage der Ätzzeit gesteuert wird, kann
eine verbesserte substratüberspannende
Gleichförmigkeit auch
zu einer verbesserten Gleichförmigkeit
der entsprechenden Vertiefungen führen, wodurch eine verbesserte
Prozesssteuerung und Gleichförmigkeit
des Leistungsverhaltens des Bauelements 200 erreicht wird.
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2b zeigt
schematisch das Halbleiterbauelement 200 nach dem Ende
des Ätzprozesses 211. Folglich
sind entsprechende Vertiefungen 212 benachbart zu dem ersten
und dem zweiten Transistor 210n, 210p gebildet.
Anschließend
wird das Bauelement 200 für einen nachfolgenden epitaktischen Wachstumsprozess
vorbereitet und es können
geeignete gut etablierte Reinigungsprozesse ausgeführt werden,
um Kontaminationsstoffe von freiliegenden Oberflächen der Vertiefungen 212 zu
entfernen. Danach wird eine geeignete Abscheideatmosphäre auf der
Grundlage gut etablierter Rezepte beispielsweise zum Abscheiden
von Silizium/Germanium in äußerst selektiver
Weise geschaffen. Ein selektiver epitaktischer Wachstumsprozess
kann ebenso Beladungseffekte zeigen, die die lokale Wachstumsrate
und auch die lokale Rate des Einbaus von Dotierstoffen modifizieren
können,
wenn gleichzeitig ein geeignetes Dotiermaterial zusammen mit dem
Halbleitermaterial abgeschieden wird. Ebenso wie bei dem Ätzprozess 211 wird
auf Grund des Fehlens einer epitaktischen Wachstumsmaske, wie sie
beispielsweise in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen vorgesehen ist,
die Gleichförmigkeit
des selektiven epitaktischen Wachstumsprozesses deutlich verbessert. Somit
kann auch die Prozessgleichförmigkeit
während
des epitaktischen Wachstumsprozesses verbessert werden.
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2c zeigt
schematisch das Bauelement 200 in einem weiter fortgeschrittenen
Fertigungsstadium, nachdem der zuvor beschriebene epitaktische Wachstumsprozess
beendet ist. Folglich sind die entsprechenden Vertiefungen 212 mit
einem verformten Halbleitermaterial, etwa Silizium/Germanium 213 gefüllt oder überfüllt (nicht
gezeigt). Ferner unterliegt das Bauelement 200 einer Behandlung 240 auf
der Grundlage einer Maske 239, die den ersten Transistor 210n freilegt,
während
der zweite Transistor 210p abgedeckt ist. Die Behandlung 240,
die einen Ionenbeschuss auf der Grundlage einer schweren inerten Gattung,
etwa Xenon, und dergleichen repräsentieren
kann, ist so gestaltet, dass ein gewisses Maß an Verformungsrelaxation
erreicht wird. D. h., die verformte Schicht 213 kann in
eine im Wesentlichen relaxierte Schicht 213a umgewandelt
werden, um damit eine Spannungsübertragung
in das entsprechende Kanalgebiet des ersten Transistors 210n im
Wesentlichen zu vermeiden. Nach der Behandlung 240 und
dem Entfernen der Maske 239 wird die weitere Bearbeitung
fortgesetzt, wie dies auch mit Bezug zu den 1c bis 1i beschrieben
ist. Folglich kann, wie zuvor erläutert ist, zusätzlich zu
einer verbesserten Gleichförmigkeit
des entsprechenden Hohlraumätzprozesses
und des epitaktischen Wachstumsprozesses ein reduzierter Übergangswiderstand
in dem ersten Transistor 210n erreicht werden, wenn Silizium/Germanium
als das Material 213a vorgesehen ist. Folglich kann insbesondere
bei teilweise verarmten SOI-Bauelemente eine erhöhte Leistungssteigerung erreicht
werden.
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Es
gilt also: Die vorliegende Erfindung stellt eine Technik zur Herstellung
unterschiedlicher Transistorarten, etwa PMOS- und NMOS-Transistoren bereit,
wobei zwei oder mehr spannungsinduzierende Mechanismen für jede Transistorart
vorgesehen sind, wodurch ein hohes Maß an Flexibilität beim Einstellen
von produktspezifischen Eigenschaften geschaffen wird. Folglich
kann der Aufwand beim Umgestalten eines Schaltungsplans deutlich
reduziert werden, da bestehende Entwürfe effizient wieder verwendet
werden können
durch entsprechendes Anpassen eines entsprechenden verformungsinduzierenden
Mechanismus. Beispielsweise kann in PMOS-Transistoren der äußerst effiziente
verformungserzeugende Mechanismus einer eingebetteten verformten
Silizium/Germaniumschicht vorteilhaft mit dem Bereitstellen einer
kompressiv verspannten Kontaktätzstoppschicht
kombiniert werden, die die hohe Zugspannung in de entsprechenden
Abstandshalterstruktur kompensieren oder sogar überkompensieren kann, die daher
so gestaltet werden kann, um das gewünschte Maß an Verformung in dem NMOS-Transistor
hervorzurufen. Ferner kann die Verformung in dem NMOS-Transistor noch weiter verbessert
werden, indem eine entsprechende Kontaktätzstoppschicht mit einer hohen
Zugspannung vorgesehen wird. Des weiteren kann in einigen Ausführungsformen
der Spannungsübertragungsmechanismus
der entsprechenden Kontaktätzstoppschichten
verbessert werden, indem diese Schichten direkt auf dem entsprechenden
Transistorelement gebildet werden.