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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Schneegleitbrett gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 1.
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Schneegleitbretter,
insbesondere auch in Form von Snowboards sind in unterschiedlichen
Ausführungen
bekannt, und zwar mit an der Oberseite des Snowboards befestigten
Bindungen oder Bindungsplatten. Nachteilig hierbei ist, dass die
Bindungen oder Bindungsplatten mit Randbereichen, insbesondere mit
solchen Randbereichen, die dem jeweils benachbarten Snowboardkörperende
zugewandt sind, gegen die Oberseite des Snowboards anliegen oder
beim Durchbiegen (Flexen des Snowboards) mit solchen Randbereichen
gegen die Oberseite des Snowboards zur Anlage kommen, was zumindest
bei einem stärkeren
Flexen an dem jeweiligen Randbereich zu Brüchen insbesondere des Snowboardkörperkerns
durch übermäßige Belastung
und durch einen zu engen Biegeradius führen kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Schneegleitbrett, insbesondere ein Snowboard
aufzuzeigen, welches diesen Nachteil vermeidet. Zur Lösung dieser
Aufgabe ist ein Schneegleitbrett entsprechend dem Patentanspruch
1 ausgebildet.
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Durch
die wenigstens eine Einlage weist das Schneegleitbrett im Bindungsbereich
ein von dieser Einlage gebildetes homogenes Kernmaterial auf, insbesondere
auch dann, wenn der Kern ansonsten zumindest großteils aus Holz besteht. Durch
die mit der wenigstens einen Einlage erzielte definierte Homogenität des Kernmaterials
sowie großflächige Kraftverteilung
und Vergrößerung der
Krümmungsradien beim
Durchbiegen an dem kritischen Randbereich der jeweiligen Bindung
bzw. Bindungsplatte wird die Bruchstabilität des Schneegleitbrettes wesentlich
erhöht
und zwar ohne eine Beeinflussung der sonstigen Eigenschaften des
Schneegleitbrettes. Insbesondere ist es auch möglich, die Bruchstabilität ohne eine
Erhöhung
oder eine wesentliche Erhöhung
des Gewichts des Schneegleitbrettes zu verbessern.
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Die
wenigstens eine Einlage besteht aus einem Kunststoff, der bei ausreichender
Flexibilität
für die
Einlage auch eine ausreichende Belastbarkeit dieser Einlage gewährleistet,
beispielsweise aus ABS. Die wenigstens eine Einlage kann faserverstärkt sein,
d. h. zumindest in Teilbereichen aus einem faserverstärktem Kunststoff,
beispielsweise Kunststoff mit Glas- und/oder Kohlefasern bestehen.
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Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im
Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Schneegleitbrett in Form eines Mono-Skis bzw. Snowboards in Draufsicht;
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2 eine
Darstellung wie 1, jedoch bei entfernter oberer
Abschlussschicht und Tragschicht;
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3 u. 4 Schnitte
entsprechend den Linien I-I bzw. II-II.
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Das
in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete Snowboard weist
abgesehen von nachstehend noch näher
beschriebenen Besonderheiten den generellen, von Snowboards bekannten
Aufbau auf, d. h. der Snowboardkörper
umfasst entsprechend den 3 und 4 u. a.
den Kern 2, der aus dem üblicherweise für Kerne
verwendeten Material, beispielsweise aus Holz besteht, die den Kern 2 am
gesamten Umfang des Snowboards seitlich abdeckenden und aus Kunststoff
gefertigten Seitenwangen 3, die obere Tragschicht 4 oberhalb
des Kerns 2 und die untere Tragschicht 5 unterhalb
des Kerns 2, die obere Dekor- oder Abdeckschicht (Kunststofffolie),
die die Oberseite des Snowboards 1 bzw. des Snowboardkörpers bildet,
sowie das untere Laufflächenbauteil 7 bestehend
aus den beiden, sich entlang der Längsseiten des Snowboards 1 erstreckenden
Stahlkanten 8 und dem dazwischenliegenden die Lauffläche bzw. Snowboardunterseite 9.1 bildenden
Laufflächenbelag 9 aus
dem für
derartige Beläge üblicherweise
verwendeten Kunststoff. Die Tragschichten 4 und 5 bestehen
aus einem für
derartige Tragschichten bzw. Gurte geeigneten Material, beispielsweise
aus glasfaserverstärktem
Kunststoff, erstrecken sich über
die gesamte Länge
des Snowboards 1 und liegen jeweils gegen die Oberseite
bzw. Unterseite der Seitenwangen 3 an. Die Stahlkanten 8 liegen
mit ihrer Oberseite gegen die Unterseite der Tragschicht 5 an
und stützen
sich somit über
diese Tragschicht an den Seitenwangen 3 sowie auch am Kern 2 ab.
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Im
mittleren Bereich des Snowboards 1, d. h. beidseitig von
einer die Snowboard-Mittellängsachse L
senkrecht schneidenden Querachse Q und im Abstand von dieser Achse
sind im Snowboardkörper mehrere
Befestigungselementen 10, beispielsweise in Form von Innengewinde
aufweisenden Einsätzen oder
Inserts aus einem geeigneten Material, beispielsweise Metall vorgesehen.
Bei der dargestellten Ausführungsform
bilden diese Befestigungselemente 10, die an den beiden
Bindungsbereichen 11 vorgesehen sind, zwei Gruppen jeweils
bestehend aus mehreren Befestigungselementen 10, d.h. bei
der dargestellten Ausführungsform
jeweils aus insgesamt zehn Befestigungselementen 10, die
in zwei Reihen parallel zu der Mittellängsachse L und beidseitig sowie
von dieser beabstandet vorgesehen sind. Der Abstand, den die beiden
Reihen von Befestigungselementen 10 an jedem Bindungsbereich 11 aufweisen,
ist um ein Vielfaches kleiner als die Breite des Snowboards 1 an
dem betreffenden Bindungsbereich.
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Die
Befestigungselemente 10 dienen zur Befestigung der Bindungen
oder Bindungsplatten, die in den Figuren mit 12 schematisch
angedeutet sind. Mit in Befestigungselemente 10 eingreifenden
Verbindungselementen, beispielsweise Gewindeschrauben sind die Bindungen
oder Bindungsplatten 12 bei der dargestellten Ausführungsform
so befestigt, dass sie mit ihren sich zwischen der Vorderseite und
der Rückseite
der Bindung erstreckenden Achsen 13 schräg zur Querachse
Q orientiert sind, d.h. mit dieser einen spitzen Winkel α bzw. β einschließen, der sich
zu einer Längsseite
des Snowboards 1 hin öffnet.
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Bei
der Verwendung des Snowboards 1, d. h. insbesondere bei
dem z. B. beim Durchfahren von Mulden auftretenden elastischen Durchbiegen
oder Flexen des Snowboards um Achsen quer zur Mittellängsachse
L (im Sinne einer konvexen Verformung an der Snowboardunterseite)
besteht speziell dort, wo die jeweilige Bindung oder Bindungsplatte 12 mit ihrem
dem jeweiligen Snowboardkörperende 1.1 bzw. 1.2 zugewandten
Randbereich 12.1 gegen die von der Abdeckschicht 6 gebildete
Oberseite anliegt, die Gefahr eines Bruches insbesondere auch im
Kern 2, und zwar in erhöhtem
Maße an
derjenigen Längsseite
des Snowboards 1, an der dieser Randbereich 12.1 dem
Snowboardkörperende 1.1 bzw. 1.2 am nächsten liegt.
Die Bruchgefahr ist darauf zurückzuführen, dass
der Randbereich 12.1 beim Biegen oder Flexen eine die elastische
Biegelinie störende
Kante bildet, in deren Bereich dann durch einen zu kleinen Biegeradius
erhöhte
Belastungen im Snowboardkörper
auftreten. Um diesen Nachteil zu beheben sind an den Bindungsbereichen 11 an
der Oberseite des Kerns 2 zwei Einsätze oder Einlagen 14 vorgesehen, die
jeweils auseiner Platte aus einem flexiblen, aber dennoch belastbaren
Kunststoffmaterial bestehen, beispielsweise aus ABS. Für die Einlagen 14 ist
an der Oberseite des Kerns 2 in diesen jeweils eine Ausnehmung 15 eingebracht.
Jede Einlage 14 ist in der entsprechenden Ausnehmung 15 formschlüssig aufgenommen,
und zwar insbesondere auch so, dass die Oberseite jeder plattenförmigen Einlage 14 bündig mit
der Oberseite des Kerns 2 liegt. Die Einlagen 14 reichen
jeweils bis unmittelbar an die beiden Längsseiten des Kerns 2 bzw.
bis an die dortigen, die Längsseiten
des Snowboards bildenden Seitenwangen 3. Weiterhin sind
die maximalen Abmessungen, die die Einlagen 14 in der Achsrichtung
parallel zu der Mittellängsachse
L aufweisen, wesentlich kleiner als die Gesamtlänge des Snowboards 1,
d. h. bei der dargestellten Ausführungsform
beträgt
die maximale Abmessung jeder Einlagen 14 in dieser Achsrichtung höchstens
etwa 20% der Gesamtlänge
des Snowboards 1, d.h. beispielsweise etwa 14–20% der
Gesamtlänge.
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Die
beiden plattenförmigen
Einlagen 14 besitzen jeweils eine plane Ober- und Unterseite,
die in Ebenen parallel zur Ebene der Unterseite 9.1 des Snowboards
angeordnet sind. Die Dicke der Einlagen 14 ist um ein Vielfaches
kleiner als die Dicke, die der Kern 2 in der Achsrichtung
senkrecht zur Ebene der Lauffläche
des Snowboards 1 aufweist. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist die Dicke der Einlagen 14 maximal 20% der Dicke, die
der Kern 2 im Bindungsbereich bzw. im Bereich der Einlagen 14 aufweist.
Generell liegt die Dicke der Einlagen 14 beispielsweise
im Bereich zwischen etwa 5 und 20% der Dicke des Kerns 2 und
beträgt
z. B. etwa 10% der Dicke des Kerns 2. Die Dicke der Einlagen 14 ist
dann beispielsweise 1,5 mm.
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Wie 2 zeigt,
sind die Einlagen 14 jeweils im Wesentlichen H-förmig bzw.
mit einem im Wesentlichen H-förmigen
Randverlauf ausgebildet, und zwar mit zwei außenliegenden, jeweils einer
Snowboardlängsseite
benachbarten Abschnitten 14.1 und einem diese beiden Abschnitte
verbindenden stegartigen, sich quer zur Mittellängsachse L erstreckenden Abschnitt 14.2.
Die beiden Abschnitte 14.1 sind an ihren Enden abgerundet,
ebenso auch die Übergänge zwischen
den Abschnitten 14.1 und dem Abschnitt 14.2.
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Durch
ihren im Wesentlichen H-förmigen
Zuschnitt bilden die beiden Einlagen 14 jeweils beidseitig
von dem Abschnitt 14.2 offene Ausnehmungen 16 und 17,
wobei die Ausnehmungen 16 zu dem jeweiligen Snowboardende 1.1 bzw. 1.2 und
die Ausnehmungen 17 zur Querachse Q hin offen sind. In
jeder Ausnehmung 17 ist jeweils eine Gruppe von Befestigungselementen 10 teilweise
aufgenommen, sodass in jeder üblichen
Winkelstellung α bzw. β der Bindungen
oder Bindungsplatten 12, aber auch bei einer gegenüber der
Darstellung der 2 an der Mittellängsachse
L gespiegelten Befestigung der Bindungen oder Bindungsplatten 12 sich
der dem jeweiligen Snowboardende 1.1 bzw. 1.2 zugewandte
Randbereich 12.1 oberhalb einer Einlage 14 erstreckt.
Beim Durchbiegen bzw. Flexen des Snowboards 1 sind damit
erhöhte
Kräfte
bzw. Belastungen im Snowboard am Randbereich 12.1 vermieden.
Durch die Einlagen 14 ergeben sich an den Randbereichen 12.1 eine
homogene Materialstruktur für
den Kern 2 sowie großflächige Verteilung
der Kräfte.
Zu kleine Biegeradien sind vermieden. Die Bruchfestigkeit wird entscheidend
erhöht.
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Durch
den H-förmigen
Zuschnitt der Einlagen 14 bzw. die Ausnehmungen 17 befinden
sich bei der dargestellten Ausführungsform
die Befestigungselemente 10 außerhalb dieser Einlagen, sodass
diese Befestigungselemente ohne Durchdringung der Einlagen 14 ausschließlich im
Kern 2 verankert werden können.
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Da
sich die Einlagen 14 im Bereich des Kerns und unter der
oberen Tragschicht 4 befinden, wird durch diese Einlagen
das äußere Erscheinungsbild
des Snowboards nicht beeinflusst, auch nicht die Höhe bzw.
Dicke des Snowboards 1. Weiterhin trägt speziell die Form des Zuschnittes
der Einlagen 14 dazu bei, dass diese Einlagen 14 eine
möglichst
geringe Masse aufweisen, d. h. durch die Einlagen 14 u. a.
das Gesamtgewicht und/oder die dynamischen Eigenschaften des Snowboards
nicht oder nur geringfügig
beeinflusst werden.
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Da
sich die Einlagen 14 unmittelbar unterhalb der oberen Tragschicht 4 befinden,
werden diese Einlagen bei der Herstellung des Snowboards, d. h.
beim Verpressen und Verbinden der verschiedenen Komponenten mit
dem hierbei verwendeten Kunststoff oder Harz an die obere Tragschicht 4 mit angebunden,
was ebenfalls zu einer Verbesserung der Bruchstabilität beiträgt. Weiterhin
besteht die Möglichkeit,
die Einlagen 14 an dem die Tragschicht 4 bildenden
Material bereits vorzusehen, bevor dieses Material in das Werkzeug
(Pressform) zum Herstellen des Snowboards eingebracht wird.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, dass Änderungen
sowie Abwandlungen möglich sind,
insbesondere auch hinsichtlich der Formgebung der Einlagen 14,
ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke
verlassen wird.
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- 1
- Snowboard
- 1.1,1.2
- Snowboardende
- 2
- Kern
- 3
- Seitenwange
- 4,5
- Tragschicht
- 6
- Abdeck-
oder Dekorschicht
- 7
- Laufflächenbauteil
- 8
- Stahlkante
- 9
- Laufflächenbelag
- 9.1
- Lauffläche
- 10
- Befestigungselement
bzw. Insert
- 11
- Befestigungsbereich
für Bindung
- 12
- Bindung
oder Bindungsplatte
- 12.1
- Randbereich
der Bindung bzw. Bindungsplatte 12
- 13
- Bindungslängsachse
- 14
- Einlage
- 14.1,14.2
- Abschnitt
der Einlage 14
- 15
- Ausnehmung
an der Oberseite des Kerns 2
- 16,17
- Ausnehmung
- L
- Längsmittelachse
des Snowboards 1
- Q
- Querachse
des Snowboards 1