AT413797B - Gleitbrett, insbesondere ski, und verfahren zur herstellung - Google Patents

Gleitbrett, insbesondere ski, und verfahren zur herstellung Download PDF

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Description

2
AT 413 797 B
Die Erfindung betrifft ein Gleitbrett, insbesondere einen Ski, mit einer Lauffläche, einer Oberschale, einem Kern, gegebenenfalls mit Stahlkanten, Obergurt und Untergurt, und mit zumindest einem mittels mindestens eines Verankerungselementes mit dem Gleitbrettkörper verbundenen Interfaceelement, beispielsweise Führungselement, zum Anordnen zumindest eines 5 Bindungselementes an der Oberseite des Gleitbrettes.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Gleitbrettes, insbesondere eines Skis, bei welchem eine Lauffläche, gegebenenfalls Stahlkanten, ein Kern und eine Oberschale, gegebenenfalls ein Obergurt und ein Untergurt lagenweise aufgebaut werden und in io einer Form unter Druck und Wärme miteinander verbunden bzw. verpresst werden.
Aus der EP 1 161 972 A ist ein Gleitbrett (Ski oder Snowboard) mit einem Profilschienensystem bekannt, welches aus wenigstens einer sich in Gleitbrettlängsrichtung erstreckenden Schiene besteht, die über wenigstens einen angeformten Dübel oder Dübelabschnitt durch eine Dübel-15 Verbindung bzw. -Verankerung mit dem Gleitbrettkörper verbunden ist. Die Befestigung der Profilschienen erfolgt am fertigen Gleitbrett und ersetzt somit lediglich die ansonsten übliche Schraubenbefestigung. Um ein Gleitbrett mit einem bereits vormontierten Profilschienensystem zur Verfügung zu stellen ist es daher erforderlich, am fertigen Gleitbrett Befestigungs- und Montagetätigkeiten auszuführen. 20
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Gleitbrett zur Verfügung zu stellen, welches diesen Nachteil nicht aufweist.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass der Kern einen schichtwei-25 sen Aufbau mit mindestens zwei durch eine Prepreg-Lage voneinander getrennten Lagen aufweist, wobei das bzw. die Verankerungselement(e) während des Pressvorganges durch das aushärtende Harzmaterial der Prepreg-Lage im Gleitbrettinneren eingebunden worden ist bzw. sind. 30 Gemäß der Erfindung werden daher die Interfaceelemente, die die Verbindung zu den am Gleitbrett angeordneten Bindungsteilen herstellen, bereits während der Produktion des Gleitbrettes in den Aufbau desselben eingebunden bzw. integriert. Die für diese Interfaceelemente ansonsten üblichen nachträglichen Befestigungsvorgänge am Gleitbrett, wie Anschrauben, entfallen daher. Die Herstellung des Gleitbrettes ist sehr einfach und es werden vor allem die 35 Tätigkeiten zum Anordnen von Bindungen - Skibindungen oder Snowboardbindungen - wesentlich rationalisiert.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Kern aus mindestens zwei Materiallagen, die jeweils durch eine Prepreg-Lage voneinander getrennt werden, aufgebaut, in den oberhalb 40 des Kernes vorgesehenen Bauteilen und im Kem werden Bohrungen bzw. Löcher erstellt, die Aufnahmestellen für Verankerungselemente von mindestens einem auf der Oberschale positionierten Interfaceelement bilden, das Interfaceelement wird in den Aufnahmestellen positioniert, der fertig aufgebaute Ski wird in die Form eingelegt und dem Pressvorgang unterzogen. 45 Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Kem mit einer zusätzlichen Pregpreg-Lage zumindest einseitig bedeckt oder umhüllt. Diese Maßnahmen sind für ein festes Verankern des Interfaceelementes von Vorteil. Die Prepreg-Umhüllung vereinfacht auch die Handhabung der Skibauteile beim Aufbau des Skis. so Gemäß der Erfindung können die Verankerungselemente, welche vorzugsweise bolzen- oder zapfenförmig oder als längliche Ansatzteile ausgeführt sind, mit Nuten oder Einschnitten versehen sein, in welche das Harzmaterial der Prepreg-Lagen eindringt. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, die Interfaceelemente dauerhaft im Gleitbrett zu verankern. Die erwähnten Ausführungen der Verankerungselemente gewährleisten ein sicheres Einbinden der Interfaceelemente in den Skiaufbau und sind bei der Produktion des Skis einfach handhabbar. 55 3
AT 413 797 B
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, das bzw. die Interfaceelement(e) auszuführen. So kann beispielsweise das Interfaceelement ein schienenartig profiliertes Führungselement sein oder ein solches aufweisen. Möglich ist auch eine einteilige Ausführung des Interfaceelementes als Platte zum Anordnen von Bindungsteilen. 5
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die schematisch mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgeführten io Skis,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Teilbereich des Skis aus Fig. 1 entlang der Linie II - II der Fig. 1 und
Fig. 3 in einer zu Fig. 2 analogen Darstellung eine andere Ausführungsform anhand eines Längsschnittes durch einen Teilbereich eines Skis. 15
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Skis 1, welcher einen Kern 3, eine die Skioberseite und die Längsseiten des Skis 1 bildende Oberschale 4, eine Lauffläche 5, aus Stahl bestehende Seitenkanten 6 und einen zwischen diesen angeordneten Untergurt 7 aufweist. Der Kern 3 ist ein aus mehreren Lagen laminierter Kern, auf dessen Ausgestaltung 20 weiter unten näher eingegangen wird. Die äußere Umhüllung des Kernes 3, die als Bestandteil des Kernes 3 betrachtet wird, ist eine diesen umgebende Prepreg-Lage 2, die in bekannter Weise aus in Kunststoffmaterial, beispielsweise Epoxyd- oder Phenolharz, eingebettetem Gewebe, Gelege oder dergleichen aus Fasern, vorzugsweise aus Glas, Aramid oder Kunststoff, besteht. Der ummantelte Kern 3 bildet den sogenannten Torsionskasten des Skis 1. Zwischen 25 der Oberschale 4 und der Prepreg-Lage 2 befindet sich eine weitere, den Skiaufbau verstärkende Lage, der Obergurt 8. Der Aufbau des Ski 1 kann zusätzliche, nicht dargestellte Lagen oder Zwischenlagen aus unterschiedlichen Materialien aufweisen. Sämtliche Teile des Skis 1 sind dabei insbesondere vorgeformte und vorgefertigte Teile. 30 Der Kern 3 besteht bei der gezeigten Ausführung aus drei miteinander verbundenen Materiallagen 3a, welche mittels weiterer Prepreg-Lagen 9 und der Prepreg-Lage 2 miteinander verbunden sind. Das Verbinden erfolgt dabei während des Pressvorganges des Skis 1 in einer Form unter Druck- und Wärmezufuhr durch ein Verflüssigen und nachfolgendes Aushärten des Kunststoffharzes in den Prepreg-Lagen 9 und der Prepreg-Ummantelung 2. 35
In jenen Bereichen, wo auf der Oberseite des Skis 1 beispielsweise eine Skibindung oder ein Skibindungsteil angeordnet werden soll, sind im Kern 3 und in den oberhalb des Kernes 3 vorgesehenen Bestandteilen des Skis 1 miteinander fluchtende Löcher bzw. Öffnungen erstellt worden, die Aufnahmestellen 18 für Verankerungselemente 19 eines Paares von schienenartig 40 profilierten Führungselementen (Interfaceelemente) 10 bilden. Die Verankerungselemente 19 werden in den Aufnahmestellen 18 positioniert, bevor der Ski dem Press- und Formvorgang unterzogen wird. Wie Fig. 2 zeigt sind pro Führungselement 10 mehrere Verankerungselemente 19 vorgesehen, die in je eine Aufnahmestelle 18 eingesetzt werden. Die Verankerungselemente 19 sind an den Führungselementen 10 angeformt, insbesondere zylindrisch gestaltet oder 45 weisen die Form von Bolzen bzw. Zapfen auf, wobei beliebige andere runde oder kantige Ausführungen möglich sind.
Alternativ zu der in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführung können, wie Fig. 3 zeigt, in Skilängsrichtung verlaufende längliche Aufnahmeöffnungen 18' durch das Ausbilden entsprechender Löcher so in den Bestandteilen des Kernes 3 und in den oberhalb des Kernes 3 vorgesehenen Bauteilen des Skis 1 erstellt werden, in welchen Führungselemente 10 mittels ebenfalls länglich ausgeführter Verankerungselemente 19' ersetzbar sind.
Wie insbesondere Fig. 1 zeigt können die Verankerungselemente 19 an jenen Stellen, wo sie in 55 Kontakt mit den Prepreg-Lagen 9 bzw. 2 und somit in Kontakt mit dem beim Pressvorgang des

Claims (6)

  1. 4 AT 413 797 B Skis 1 sich verflüssigenden Harzmaterial treten, mit umlaufenden Nuten 20 oder dergleichen versehen werden. Damit wird ein festes Einbinden der schienenartigen Führungselemente 10 im Ski 1 während des Pressvorganges des Skis 1 unterstützt. Auch bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform können die Verankerungselemente 19' mit entsprechenden Nuten 20’ versehen werden. Bei den gezeigten Ausführungsformen ist pro nicht gezeigtem Skibindungsteil ein Paar von schienenartig profilierten Führungselementen 10 vorgesehen. Anstelle der gezeigten Führungselemente 10 können einteilige Profilschienenteile, Grundplatten mit beliebigen Positionier- und Fixiervorrichtungen für Skibindungsteile oder sonstige Platten vorgesehen und mit Verankerungselementen 19, 19' versehen werden. Die in den Zeichnungsfiguren gezeigten schienenartig profilierten Führungselemente 10 sind ferner insbesondere Stahl- oder Kunststoffprofile, die seitlich jeweils zu den Skiseitenkanten weisende Profilteile 11 aufweisen, auf welche ein Aufschieben einer Grundplatte oder eines sonstigen Bindungsteiles möglich ist. Selbstverständlich sind auch andere Ausführungen der schienenartig profilierten Führungselemente möglich. Auf der Oberschale 4 liegen die schienenartigen Führungselemente 10 mit Stützabschnitten 12 auf, sodass die Führungselemente 10 als Interfaceelemente die Löcher für die Verankerungselemente 19 komplett bedecken. Beim Herstellen des Skis 1 werden die Führungselemente 10 mit ihren Verankerungselementen 19, 19' in die Aufnahmeöffnungen 18, 18' in den sandwichartig aufgebauten rohen Ski 1 eingesetzt, der Ski 1 wird sodann zum Aushärten und Verbinden seiner Bestandteile in eine Form eingelegt und diese geschlossen. Wie bereits erwähnt erfolgt durch das Verflüssigen und anschließende Aushärten des Harzmaterials eine feste Einbindung der Führungselemente 10 in den Skiaufbau. Die einzelnen, durch Prepreg-Lagen voneinander getrennten Schichten des Kernes 3 können auch aus anderen Materialien, beispielsweise einem Kunststoffmaterial, oder aus Hartschaum bestehen. Es sind auch Kombinationen der erwähnten Materialien mit anderen Materialen und Lagen denkbar. Die Erfindung wurde anhand eines Skis beschrieben Selbstverständlich kann die Erfindung auch bei anderen Gleitbrettern, beispielsweise Snowboards, zur Anwendung kommen. Patentansprüche: 1. Gleitbrett, insbesondere Ski, mit einer Lauffläche, einer Oberschale, einem Kern, gegebenenfalls mit Stahlkanten, Obergurt und Untergurt, und mit zumindest einem mittels mindestens eines Verankerungselementes mit dem Gleitbrettkörper verbundenen Interfaceelement, beispielsweise Führungselement, zum Anordnen zumindest eines Bindungselementes an der Oberseite des Gleitbrettes, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (3) einen schichtweisen Aufbau mit mindestens zwei durch eine Prepreg-Lage (9) voneinander getrennten Materiallagen (3a) aufweist, wobei das bzw. die Veranke-rungselement(e) (19) während des Pressvorganges durch das aushärtende Harzmaterial der Prepreg-Lage (9) im Gleitbrettinneren eingebunden worden ist bzw. sind.
  2. 2. Gleitbrett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (3) mit einer zusätzlichen Prepreg-Lage (2) zumindest einseitig bedeckt oder umhüllt worden ist. 5 AT 413 797 B
  3. 3. Gleitbrett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungselemente (19, 19'), welche vorzugsweise bolzen- oder zapfenförmig oder als längliche Ansatzteile ausgeführt sind, mit Nuten oder Einschnitten (20, 20') versehen sind, in welche das Harzmaterial der Prepreg-Lagen (2, 9) eingedrungen ist. 5
  4. 4. Gleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Interfaceelement ein schienenartig profiliertes Führungselement (10) ist oder ein solches aufweist.
  5. 5. Gleitbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Interface- io element eine Platte zum Anordnen von Bindungsteilen ist.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung eines Gleitbrettes, insbesondere eines Skis, bei welchem eine Lauffläche, gegebenenfalls Stahlkanten, ein Kern und eine Oberschale, gegebenenfalls ein Obergurt und ein Untergurt, lagenweise aufgebaut und in einer Form unter Druck und 15 Wärme miteinander verbunden bzw. verpresst werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (3) aus mindestens zwei Materiallagen, die jeweils durch eine Prepreg-Lage (9) voneinander getrennt werden, aufgebaut wird, in den oberhalb des Kernes (3) vorgesehenen Bauteilen und im Kern (3) Bohrungen bzw. Löcher erstellt werden, die Aufnahme-20 stellen (18) für Verankerungselemente (19) von mindestens einem auf der Oberschale (4) positionierten Interfaceelement (10) bilden, das Interfaceelement (10) in den Aufnahmestellen (18) positioniert wird, der fertig aufgebaute Ski in die Form eingelegt und dem Pressvorgang unterzogen wird. 25 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 30 35 40 45 50 55
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