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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Leistungs-MOS-Transistor und ein
Verfahren zur Herstellung eines Leistungs-MOS-Transistor.
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Leistungs-MOS-Transistoren,
d. h. Leistungs-MOSFET und Leistungs-IGBT, weisen in bekannter Weise
eine Driftzone auf, die zwischen einer Drain-Zone und einer Body-Zone
angeordnet ist und die schwächer
als die Drain-Zone dotiert ist. Die Dotierungskonzentration und
die Abmessungen dieser Driftzone bestimmen dabei maßgeblich
den Einschaltwiderstand und die Spannungsfestigkeit des Bauelements.
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Eines
der wesentlichen Ziele bei der Herstellung von Leistungstransistoren
besteht darin, einen möglichst
geringen Einschaltwiderstand bei einer möglichst hohen Spannungsfestigkeit
zu erreichen. Ein Halbleitermaterial, das aufgrund seines hohen Bandabstandes
besonders geeignet für
die Herstellung von Bauelementen mit einer hohen Sperrspannung ist,
ist Siliziumcarbid (SiC).
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Die
Verwendung von SiC zur Realisierung von Halbleiterbauelementen ist
grundsätzlich
bekannt. In der
US
2004 0 007 715 A1 ist beispielsweise eine integrierte Schaltung
mit lateralen MOSFETs beschrieben, die jeweils eine schichtartig
aufgebaute Kanalzone aus SiC aufweisen. Die SiC-Kanalzonen sind
hierbei oberhalb eines Siliziumsubstrats angeordnet, wobei eine
Pufferschicht aus Silizium-Germanium (SiGe) zwischen dem Substrat
und der Kanalzone angeordnet ist. Gate-Elektroden der MOSFET sind
oberhalb der Kanalzonen angeordnet und durch ein Gate-Dielektrikum
aus Siliziumoxid (SiO
2) gegenüber den
Kanalzonen isoliert.
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Die
JP 2003249652 A (Patent
Abstracts of Japan) beschreibt einen vertikalen selbstleitenden Transistor,
der als Kombination aus einem MOSFET und einem Sperrschicht-FET
realisiert ist. Dieses Bauelement weist einen ersten Graben mit
einer darin angeordneten Gate-Elektrode, die gegenüber einer
SiC-Driftzone durch
ein Dielektrikum isoliert ist, und einen in lateraler Richtung beabstandet
zu dem ersten Graben angeordneten zweiten Graben auf. Dieser zweite
Graben ist mit einem Halbleitermaterial aufgefüllt, das einen anderen Bandabstand
als SiC besitzt und das mit den Bauelementbereichen aus SiC, die
den zweiten Graben umgeben, einen heterogenen Halbleiterübergang
(Heterojunction) bildet.
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Aus
P. H. Yih et al.: "SiC/Si
Heterojunction Diodes Fabricated by Self-Selective and by Blanket
Rapid Thermal Chemical Vapor Deposition", IEEE Transactions an Electron Devices,
Vol. 41, No. 3, March 1994, ist eine Diode bekannt, bei der eine
der beiden Bauelementzonen, die den pn-Übergang der Diode bilden, aus
Silizium (Si) und die andere der beiden Bauelementzonen aus SiC
besteht. Die Herstellung dieser Diode erfolgt dadurch, dass SiC
abschnittsweise auf eine Halbleiterschicht aus Si abgeschieden wird.
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Problematisch
bei der Verwendung von SiC als Halbleitermaterial für die Realisierung
eines Leistungs-MOSFET ist die niedrige Kanalbeweglichkeit, also
die geringe Beweglichkeit der Ladungsträger in der Inversionszone,
die sich bei leitend angesteuertem Bauelement in der Body-Zone gesteuert
durch die Gate-Elektrode ausbildet. Diese niedrige Ladungsträgerbeweglichkeit
eines SiC-Kanals führt
dazu, dass der Widerstand dieses Kanals bis zu 50% des Gesamtwiderstandes
des Bauelements ausmachen kann.
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Die
DE 196 41 839 A1 beschreibt
einen vertikalen MOSFET, der in einem Halbleiterkörper mit
einem Siliziumsubstrat, einer auf das Substrat aufgebrachten Siliziumcarbidschicht
und einer auf die Siliziumcarbidschicht aufgebrachten Silizium schicht realisiert
ist. Die Body- und Sourcezonen dieses MOS-FET sind hierbei in der Siliziumschicht
angeordnet.
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Die
DE 101 30 158 A1 beschreibt
ein als MOSFET realisiertes Kompensationsbauelement mit einer Driftzone,
in der benachbart zueinander komplementär zueinander dotierte Halbleiterzonen
angeordnet sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Leistungs-MOS-Transistor auf
Basis von SiC zur Verfügung
zu stellen, der einen geringen Kanalwiderstand besitzt und ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Leistungs-MOS-Transistors zur Verfügung zu
stellen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Leistungs-MOS-Transistor nach Anspruch
1 und durch ein Verfahren zur Herstellung eines Leistungs-MOS-Transistors
nach Anspruch 6 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Leistungs-MOS-Transistor
weist einen Halbleiterkörper mit
einer Driftzone eines ersten Leitungstyps, eine Source-Zone des
ersten Leitungstyps und einer zwischen der Source-Zone und der Driftzone
angeordneten Body-Zone
eines zweiten, zu dem ersten Leitungstyp komplementären Leitungstyps
auf. Eine Gate-Elektrode ist benachbart zu der Body-Zone angeordnet
und dielektrisch gegenüber
der Body-Zone, der
Source-Zone und der Driftzone isoliert.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Halbleiterkörper
eine erste Halbleiterschicht aus Siliziumcarbid (SiC) und eine zweite
Halbleiterschicht aus einem Halbleitermaterial mit einem anderen Bandabstand
als SiC, vorzugsweise aus Silizium, aufweist. Außerdem ist vorgesehen, dass
die Body-Zone und die Source-Zone wenigstens abschnittsweise, d.
h. teilweise oder vollständig,
in der zweiten Halbleiterschicht angeordnet sind und dass die Driftzone
wenigstens abschnittsweise in der ersten Halbleiterschicht, d. h.
teilweise oder vollständig, in
der ersten Halbleiterschicht angeordnet ist.
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Der
Abschnitt der Body-Zone, in dem sich bei geeigneter Ansteuerung
der Gate-Elektrode ein Inversionskanal ausbildet, und der nachfolgend
als Kanalzone bezeichnet wird, ist bei dem erfindungsgemäßen Leistungs-MOS-Transistor
in der zweiten Halbleiterschicht angeordnet, die vorzugsweise aus Silizium
besteht. Die Kanalbeweglichkeit, also die Beweglichkeit der Ladungsträger in der
Kanalzone ist bei Silizium deutlich höher als bei Siliziumcarbid,
so dass bei dem erfindungsgemäßen Leistungs-MOS-Transistor
der Kanalwiderstand gegenüber
einem Leistungstransistor mit einer Kanalzone aus SiC deutlich re duziert
ist. Der erfindungsgemäße Leistungstransistor
besitzt die Kanalbeweglichkeit eines Siliziumtransistors, aufgrund
der Realisierung der Driftzone in SiC jedoch die Spannungsfestigkeit eines
SiC-Transistors, so dass in vorteilhafter Weise die günstigen
Kanaleigenschaften eines Siliziumtransistors mit den günstigen
Spannungsfestigkeitseigenschaften eines SiC-Transistors kombiniert
sind.
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Vorteilhafter
Weise ist der pn-Übergang
zwischen der Body-Zone
und der Driftzone, ausgehend von dem sich bei sperrend angesteuertem
Bauelement eine Raumladungszone ausbildet, sowohl abschnittsweise
in der ersten Halbleiterschicht aus SiC als auch der zweiten Halbleiterschicht
aus Silizium realisiert. Dies wird dadurch erreicht, dass die Body-Zone
und die Driftzone jeweils abschnittsweise in der ersten und der
zweiten Halbleiterschicht angeordnet sind.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Halbleiterschicht
mehrere jeweils in lateraler Richtung beabstandet zueinander angeordnete
Schichtabschnitte aufweist, in denen jeweils ein Abschnitt der Body-Zone
und ein Abschnitt der Source-Zone angeordnet ist, und benachbart
zu denen jeweils ein Abschnitt der Gate-Elektrode angeordnet ist.
Die Realisierung der zweiten Halbleiterschicht in mehreren, beabstandet
zueinander angeordneten Schichtabschnitten ist vorteilhaft im Hinblick
auf eine Minimierung von Kristalldefekten im Bereich der Grenzfläche zwischen
der ersten und der zweiten Halbleiterschicht. Aufgrund der unterschiedlichen "Gitterweite" von Silizium und
SiC kommt es bei der Abscheidung von Silizium auf SiC zu Gitterdefekten
im Bereich der Grenzfläche,
sogenannten Grenzflächendefekten.
Die Häufigkeit
solcher Grenzflächendefekte
ist dabei umso kleiner, je geringer die Abmessungen der auf die
erste Halbleiterschicht aus SiC aufgebrachten "Inseln" der zweiten Halbleiterschicht aus Silizium
sind. Darüber
hinaus sind Zug- und Druckbelastungen auf die erste Halbleiterschicht aus
SiC reduziert, wenn die zweite Halbleiterschicht nicht ganzflächig sondern
nur inselhaft auf die erste Halbleiterschicht aufgebracht ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Leistungs-MOS-Transistors sieht vor, einen
Halbleiterkörper
aus SiC mit einer ersten und einer zweiten Seite bereitzustellen,
und eine mit Dotierstoffatomen eines ersten Leitungstyps dotierte Halbleiterschicht
aus einem Halbleitermaterial mit einem anderen Bandabstand als SiC,
vorzugsweise aus Silizium, auf eine der Seiten des Halbleiterkörpers abzuscheiden.
Die Abscheidung der zweiten Halbleiterschicht erfolgt dabei vorzugsweise
inselhaft, d. h. es werden mehrere beabstandet zueinander angeordnete
Schichtabschnitte auf die erste Halbleiterschicht abgeschieden.
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In
der zweiten Halbleiterschicht wird anschließend wenigstens ein erster
Abschnitt einer Body-Zone eines zu dem ersten Leitungstyp komplementären zweiten
Leitungstyps hergestellt, und in der Body-Zone wird in der zweiten
Halbleiterschicht eine Source-Zone des ersten Leitungstyps hergestellt.
Außerdem
wird eine benachbart zu der Body-Zone angeordnete und mittels eines
Dielektrikums gegenüber
der Body-Zone isolierte Gate-Elektrode
hergestellt.
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Diese
Gate-Elektrode kann bereits vor Herstellen der Body-Zone und der Source-Zone
hergestellt werden, wobei diese Gate-Elektrode dann als Maske für die Herstellung
der Body-Zone und der Source-Zone in der zweiten Halbleiterschicht
dient, wie dies für
die Herstellung von DMOS-Transistoren (DMOS = Double Diffused Metal
Oxid Semiconductor) grundsätzlich
bekannt ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
in Seitenansicht im Querschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Leistungs-MOS-Transistors mit
einer abschnittsweise in einer ersten Halbleiterschicht aus SiC
realisierten Driftzone und einer abschnittsweise in einer zweiten Halbleiterschicht
aus einem anderen Halbleitermaterial als SiC realisierten Body-Zone.
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2 zeigt
in Seitenansicht im Querschnitt einen erfindungsgemäßen Leistungs-MOS-Transistor,
bei dem die zweite Halbleiterschicht mehrere beabstandet zueinander
angeordnete Schichtabschnitte aufweist.
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3 veranschaulicht ein Verfahren zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Leistungs-MOS-Transistor
anhand von Querschnitten durch das Bauelement während verschiedener Verfahrensschritte.
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In
den Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen
gleiche Bauelementbereiche mit gleicher Bedeutung.
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1 zeigt
in Seitenansicht einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Leistungs-MOS-Transistor
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel.
Der Transistor ist als vertikaler Transistor realisiert und weist
einen Halbleiterkörper 100 auf,
in dem eine Driftzone 11, eine Drain-Zone 12, eine
Body-Zone 13 sowie eine Source-Zone 14 des Transistors
angeordnet sind.
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Die
grundsätzliche
Bauelementstruktur des in 1 dargestellten
vertikalen Leistungstransistors entspricht der eines DMOS-Transistors.
Die Drain-Zone 12 ist hierbei im Bereich einer Rückseite 102 des
Halbleiterkörpers 100 angeordnet.
Die Driftzone 11 schließt sich in Richtung einer Vorderseite 101 des
Halbleiterkörpers 100 an
die Drain-Zone 12 an und reicht abschnittsweise bis an
die Vorderseite 101. Im Bereich der Vorderseite 101 des
Halbleiterkörpers
ist eine Zellenstruktur mit einer Anzahl gleichartig aufgebauter
Transistorzellen vorhanden. Jede der Transistorzellen weist eine
Body-Zone 13 eines zu der Driftzone 11 komplementären Leitungstyps
auf, in die jeweils eine Source-Zone 14, die wiederum komplementär zu der
Body-Zone 13 dotiert ist, eingebettet ist. Oberhalb der
Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers ist eine Gate-Elektrode 21 vorhanden,
die benachbart zu einem sich bis an die Vorderseite 101 erstreckenden
Abschnitt 15 der Body-Zone 13 angeordnet ist und
die sich in lateraler Richtung von der Source-Zone 14 bis zu dem an die Vorderseite 101 reichenden
Abschnitt der Driftzone 11 erstreckt. Die Source-Zonen 14 der
einzelnen Transistorzellen sind durch eine Source-Elektrode 24 kontaktiert,
die gleichzeitig diese Source-Zonen 14 der einzelnen Zellen
und die jeweiligen Body-Zonen 13 der einzelnen Transistorzellen
kurzschließt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Halbleiterkörper 100 eine
erste Halbleiterschicht 110 aus SiC und eine auf die erste
Halbleiterschicht 110 aufgebrachte zweite Halbleiterschicht 120 aus
einem Halbleitermaterial mit einem anderen Bandabstand als SiC aufweist.
Dieses andere Halbleitermaterial ist vorzugsweise Silizium, wovon
für die
nachfolgende Erläuterung
ausgegangen wird.
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Ein
heterogener Übergang
(Heterojunction) zwischen der ersten Halbleiterschicht 110 aus
SiC und der zweiten Halbleiterschicht 120 aus Silizium
ist in 1 mit dem Bezugszeichen 16 bezeichnet.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Bauelement
ist ein pn-Übergang
zwischen der Driftzone 11 und den komplementär dotierten
Body-Zonen 13 der
einzelnen Transistorzellen abschnittsweise in der ersten Halbleiterschicht 110 und
abschnittsweise in der zweiten Halbleiterschicht 120 angeordnet.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Body-Zonen 13 jeweils
einen ersten Abschnitt 131 aufweisen, der in der ersten Halbleiterschicht 110 angeordnet
ist, und einen sich an den ersten Abschnitt 131 anschließenden zweiten Abschnitt 132 aufweisen,
der in der zweiten Halbleiterschicht 120 angeordnet ist.
Die Source- Zone 14 einer
Transistorzelle ist dabei vollständig
in dem zweiten Abschnitt 132 der Body-Zone und damit vollständig in
der zweiten Halbleiterschicht 120 aus Silizium angeordnet.
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Die
Driftzone 11 ist überwiegend
in der ersten Halbleiterschicht 110 angeordnet, wobei in 1 der
Abschnitt der Driftzone 11, die in der ersten Halbleiterschicht 110 angeordnet
ist, mit dem Bezugszeichen 111 bezeichnet sind. Die Driftzone 11 weist
zudem Abschnitte 112 auf, die sich an den ersten Abschnitt 111 anschließen und
die in der zweiten Halbleiterschicht 120 angeordnet sind.
Diese Abschnitte 112 der Driftzone sind jeweils zwischen
zwei Body-Zonen 13 angeordnet und erstrecken sich bis an die
Vorderseite 101 des Halbleiterkörpers 100. Eine Kanalzone 15,
also der Bereich der Body-Zone 13,
in dem sich bei Anlegen eines geeigneten Ansteuerpotentials an die
Gate-Elektrode ein Inversionskanal ausbildet, befindet sich in der
zweiten Halbleiterschicht 120 zwischen der Source-Zone 14 und
dem sich bis an die Vorderseite 101 erstreckenden Abschnitt
der Driftzone 112.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Leistungs-MOS-Transistor
sind in vorteilhafter Weise die hohe Kanalbeweglichkeit, und damit
der geringe Kanalwiderstand, der sich bei Realisierung des Kanals 15 in
Silizium ergibt, und die hohe Spannungsfestigkeit, die sich bei
Realisierung der Driftzone 11 in SiC ergibt, kombiniert.
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Das
erfindungsgemäße Konzept,
die Driftzone des Bauelements abschnittsweise in SiC und die Kanalzonen
des Bauelements in Silizium zu realisieren, ist sowohl auf n-Kanal-Leistungs-MOSFET als auch auf
p-Kanal-Leistungs-MOSFET anwendbar. Bekannter Weise sind bei einem
n-MOSFET die Drain-Zone 12, die Driftzone 11 und
die Source-Zone 14 n-dotiert, während die Body-Zone 13 p-dotiert
ist. Bei einem p-MOSFET sind diese Dotierungstypen jeweils vertauscht.
Das erfindungsgemäße Konzept
ist auch auf Leistungs-IGBT anwendbar. Bei einem Leistungs-IGBT
sind die Drain-Zone 12 und die Body-Zone 13 üblicherweise
p-dotiert, während
die Driftzone 11 und die Source-Zone 14 üblicherweise n-dotiert
sind. Optional kann bei einem Leistungs-IGBT zwischen der Driftzone 11 und
der Drain-Zone 12 in nicht näher dargestellter Weise eine
hochdotierte n-Feldstoppzone vorgesehen werden.
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Die
in der vorangehenden Erläuterung
als erste Halbleiterschicht 110 bezeichnete Struktur kann
ein SiC-Halbleitersubstrat sein, auf welches die zweite Halbleiterschicht 120 mittels
eines Epitaxieverfahrens aufgebracht ist. Geeignete Epitaxieverfahren
sind beispielsweise CVD-Verfahren (CVD = Chemical Vapour Deposition)
oder MBE-Verfahren (MBE = Molecular Beam Epitaxy). Die Drain-Zone 12 und
die ersten Abschnitte 131 der Body-Zone 13 können jeweils
durch ein Implantationsverfahren hergestellt werden. Darüber hinaus
besteht die Möglichkeit,
ein hochdotiertes SiC-Substrat vorzusehen, welches der späteren Drain-Zone 12 entspricht,
und auf dieses hochdotierte SiC-Substrat mittels eines Epitaxieverfahrens
eine schwächer
dotierte Halbleiterschicht aufzubringen, die dem späteren ersten
Driftzonenabschnitt 111 entspricht. Die ersten Body-Zonenabschnitte 131 können hierbei
mittels Implantationsverfahren in dieser schwächer dotierten Epitaxieschicht
hergestellt werden.
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Optional
besteht die Möglichkeit,
in dem ersten Driftzonenabschnitt 111 komplementär dotierte Halbleiterzonen 17 vorzusehen,
die sich vorzugsweise an die Body-Zone 13 anschließen. Durch
Vorsehen dieser komplementär
dotierten Halbleiterzonen 17 wird ein Kompensationsbauelement
realisiert, bei dem sich im Sperrfall der erste Driftzonenabschnitt 111 und
die komplementär
dazu dotierten Halbleiterzonen 17 gegenseitig an Ladungsträgern ausräumen, wodurch
eine hohe Spannungsfestigkeit des Bauelements im Sperrfall erreicht
wird.
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Die
Transistorzellen des in 1 dargestellten vertikalen Leistungstransistors
können
eine beliebige, von vertikalen Leistungstransistoren bekannte Geometrie
aufweisen. So können die
Zellen insbesondere als Streifenzellen realisiert sein, wobei in diesem
Fall die Body-Zonen 13 in einer senkrecht zu der in 1 dargestellten
Zeichenebene verlaufenden Richtung als langgestreckte Streifen ausgebildet sind.
Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit,
die Body-Zonen 13 beispielsweise quadratisch oder sechseckförmig auszubilden,
um quadratische Transistorzellen oder sechseckförmige Transistorzellen zu erhalten.
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2 zeigt
eine Abwandlung des in 1 dargestellten vertikalen Leistungs-MOS-Transistors. Gleiche
Bauelementzonen sind bei den Bauelementen gemäß der 1 und 2 jeweils
mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Das
Bauelement gemäß 2 unterscheidet
sich von dem in 1 dargestellten Bauelement dadurch,
dass die zweite Halbleiterschicht 120 inselartig aufgebaut
ist und eine Anzahl in lateraler Richtung beabstandet zueinander
angeordneter Schichtabschnitte 121 aufweist. Zwischen den
einzelnen Schichtabschnitten 121 sind dabei Isolationsschichtabschnitte 31 vorhanden,
die in lateraler Richtung an zwei Halbleiterschichtabschnitte 121 angrenzen
und die in vertikaler Richtung an die erste Halbleiterschicht 110 angrenzen.
Die Bauelementstruktur innerhalb dieser Schichtabschnitte 121 entspricht
der Bauelementstruktur innerhalb der Halbleiterschicht 120 bei
dem Bauelement gemäß 1.
Jeder Schichtabschnitt 121 weist in dem Beispiel zwei zweite
Body-Zonenabschnitte 132 auf,
zwischen denen ein zweiter Driftzonenabschnitt 112 angeordnet
ist.
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Die
Abmessungen der Isolationsschichtabschnitte 31 in vertikaler
Richtung sind geringer als die Abmessungen der Schichtabschnitte 121,
so dass die Source-Zone 14 und der zweite Schichtzonenabschnitt 132 einer
Transistorzelle am Rand des Schichtabschnitts 121 frei
liegen und dort durch die Source-Elektrode 24 kontaktiert
und kurzgeschlossen werden. In vertikaler Richtung erstreckt sich
diese Source-Elektrode 24 bis an den Isolationsschichtabschnitt 31.
Der erste Body-Zonenabschnitt 131 in der
ersten Halbleiterschicht 110 erstreckt sich in lateraler
Richtung von einem der Body-Zonenabschnitte 132 eines
Schichtabschnitts 121 zu einem der Body-Zonenabschnitte 132.
eines weiteren Schichtabschnitts 121, so dass der erste
Body-Zonenabschnitt 131 in der ersten Halbleiterschicht 110 auch
unterhalb der Isolationsschicht 31 angeordnet ist.
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Optional
können
auch bei dem Bauelement gemäß 2 komplementär zu der
Driftzone dotierte Kompensationszonen 17 vorgesehen werden,
die sich vorzugsweise unmittelbar an die Body-Zone 13 anschließen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung des Halbleiterbauelements gemäß 2 wird
nachfolgend anhand der 3a bis 3e erläutert.
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Bezug
nehmend auf 3a wird bei diesem Verfahren
zunächst
ein Halbleiterkörper 110 zur
Verfügung
gestellt, der der späteren
ersten Halbleiterschicht des Bauelements in 2 entspricht.
Dieser Halbleiterkörper 110 besteht
aus SiC und bildet einen ersten Driftzonenabschnitt 111 des
späteren
Leistungs-MOS-Transistors. Im Bereich einer Rückseite 102 ist eine
hochdotierte Drain-Zone 12 vorhanden, die bei einem MOS-FET vom gleichen
Leitungstyp wie der Driftzonenabschnitt 111 und bei einem
IGBT komplementär
zu diesem Driftzonenabschnitt 111 dotiert ist. Im Bereich
einer Vorderseite 101' dieses Halbleiterkörpers 110 sind
komplementär
zu dem ersten Driftzonenabschnitt 111 dotierte Halbleiterzonen 131 vorhanden,
die die ersten Body-Zonenabschnitte des späteren Leistungstransistors
bilden. Optional schließen
sich an diese ersten Body-Zonenabschnitte 131 Kompensationszonen 17 des
gleichen Leitungstyps an.
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Der
Halbleiterkörper 110 mit
der Drain-Zone 12 und den ersten Body-Zonenabschnitten 131 kann beispielsweise
dadurch reali siert werden, dass zunächst ein Halbleiterkörper bereitgestellt
wird, der eine Grunddotierung aufweist, die der Dotierung des ersten
Driftzonenabschnitts 111 entspricht. In diesen Halbleiterkörper werden über die
Rückseite 102 Dotierstoffatome
implantiert, um die Drain-Zone 12 zu bilden, und über die
Vorderseite 101' werden
unter Verwendung einer Maske Dotierstoffatome eines zu der Grunddotierung
des Halbleiterkörpers
komplementären
Leitungstyps implantiert, um die ersten Body-Zonenabschnitte 131 zu
realisieren.
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Alternativ
besteht die Möglichkeit,
ein hochdotiertes SiC-Halbleitersubstrat
zur Verfügung
zu stellen, das die spätere
Drain-Zone 12 bildet und auf dieses Halbleitersubstrat
mittels eines Epitaxieverfahrens eine schwächer dotierte Halbleiterschicht aufzubringen,
die den ersten Driftzonenabschnitt 111 bildet. In dieser
schwächer
dotierten Halbleiterschicht können
dann mittels eines Implantationsverfahrens die ersten Body-Zonenabschnitte 131 hergestellt
werden. Die Kompensationszonen 17 können während des Epitaxieverfahrens
hergestellt werden, indem mehrmals jeweils dann, wenn die Epitaxieschicht
abschnittsweise bis zu einer vorgegebenen Dicke aufgewachsen ist,
Dotierstoffatome implantiert werden, u, inselartig komplementär zu der Epitaxieschicht
dotierte Zonen zu erzeugen. Die Herstellung dieser Zonen erfolgt
so, dass sie nach Fertigstellung des Epitaxieverfahrens in vertikaler
Richtung aneinander anschließen,
wodurch die Kompensationssäulen
entstehen. Dieses Vorgehen zur Herstellung von Kompensationssäulen ist
grundsätzlich bekannt,
so dass hierzu keine weiteren Erläuterungen erforderlich sind.
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Bezug
nehmend auf 3b werden oberhalb der ersten
Body-Zonenabschnitte 131 Isolationsschichtabschnitte 31 erzeugt,
deren Abmessungen in lateralen Richtung geringer sind als die Abmessungen
der ersten Body-Zonenabschnitte 131. Diese Isolationsschichtabschnitte 31 werden
beispielsweise dadurch hergestellt, dass zunächst eine Isolationsschicht 31', die gestrichelt
dargestellt ist, ganzflächig
auf die Vorderseite 101' abgeschieden wird.
Diese Isolationsschicht 31' wird
nachfolgend mittels eines Ätzverfahrens
unter Verwendung einer Maske, die in 3b gestrichelt
dargestellt und mit dem Bezugszeichen 201 bezeichnet ist,
strukturiert, so dass die Isolationsschichtabschnitte 31 oberhalb der
ersten Body-Zonenabschnitte 131 entstehen.
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Die
Isolationsschichtabschnitte 31 dienen als Maske für nachfolgende
Abscheideschritte, deren Ergebnis in 3c dargestellt
ist. Durch diese Abscheideschritte wird Silizium mittels eines Epitaxieverfahrens
oder mittels eines MBE-Verfahrens
auf die Vorderseite 101' des
Halbleiterkörpers 110 abgeschieden,
um eine mehrere Schichtabschnitte 121 aufweisende Halbleiterschicht 120 aus
Silizium auf dem Halbleiterkörper 110 zu
erzeugen. Durch Abscheiden von Silizium auf SiC entsteht ein heterogener
Halbleiterübergang 16.
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Hierbei
ist zu beachten, dass SiC und Silizium unterschiedliche "Gitterweiten" aufweisen, so dass
bei einem epitaktischen Abscheiden von Silizium auf SiC eine Gitterfehlanpassung
von etwa 20% vorliegt. Diese Gitterfehlanpassung kann dadurch reduziert
werden, dass während
des Epitaxieverfahrens dem Reaktionsgas, beispielsweise einem Silan, ein
isoelektrisches Element, beispielsweise Kohlenstoff (C) beigefügt wird.
Dieses isoelektrische Element kann während der gesamten Siliziumepitaxie mit
konstanter Konzentration beigegeben werden, die Konzentration dieses
isoelektrischen Elements kann während
der Epitaxie jedoch auch variieren und insbesondere zu Beginn des
Epitaxieverfahrens wenn die sich unmittelbar an die SiC-Schicht 110 anschließenden Schichtbereiche
der Siliziumschicht 120 hergestellt werden, höher sein
als gegen Ende des Epitaxieverfahrens.
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Eine
weitere Möglichkeit,
die Gitterfehlanpassung zu reduzieren besteht darin, den Halbleiterkörper 110 so
zu realisieren, dass die Kristallebene, die die Vorderseite 101' bildet, eine
andere Ebene als die <100>-Ebene ist. Man macht
sich hierbei zu Nutze, dass unter einem flachen Winkel die effektive "Gitterweite" in Siliziumcarbid
vergrößert und
damit der Gitterweite von Silizium weiter angenähert ist.
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Die
Isolationsschicht 31, die als Maske für die Abscheidung der Siliziumschicht 120 verwendet wird,
ist beispielsweise eine Oxidhartmaske.
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Während nachfolgender
Verfahrensschritte, deren Ergebnis in 3d dargestellt
ist, werden die Gate-Isolationsschicht 22, die die Gate-Elektrode 21 gegenüber dem
Halbleiterkörper
dielektrisch isoliert, und die Gate-Elektrode 21 hergestellt.
Die Herstellung der Gate-Isolationsschicht 22, die auch
als Gate-Dielektrikum bezeichnet wird, und der Gate-Elektrode 21 erfolgt
beispielsweise dadurch, dass zunächst
ganzflächig
eine Dielektrikumsschicht mit der Dicke der späteren Gate-Isolationsschicht 22 auf die
Schichtabschnitte 121 der Halbleiterschicht 120 sowie
die Isolationsschichtabschnitte 31 abgeschieden wird. Auf
diese Isolationsschicht wird ganzflächig eine Elektrodenschicht
abgeschieden, die die spätere
Gate-Elektrode bildet. Der durch diese Abscheideschritte entstehende
Schichtaufbau mit zwei Schichten wird anschließend in hinlänglich bekannter Weise
unter Anwendung einer Maske und eines Ätzverfahrens strukturiert,
so dass oberhalb der Schichtabschnitte 121 der Siliziumschicht 120 jeweils
Abschnitte der Gate-Isolationsschicht 22 und der Gate-Elektrode 21 entstehen.
Die Strukturierung der Isolationsschicht und der Elektrodenschicht
erfolgt dabei derart, dass die Gate-Isolationsschicht 22 und die
Gate-Elektrode 21 in lateraler Richtung nicht bis an die
Ränder
der Schichtabschnitte 121 reicht.
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Anschließend werden
die zweiten Body-Zonenabschnitte 132 hergestellt. Hierzu
werden Dotierstoffatome eines zur Grunddotierung der Halbleiterschicht 120 komplementären Leitungstyps
in die Schichtabschnitte 121 implantiert, was im linken
Teil der 3d schematisch dargestellt ist.
Die Gate-Elektrode 21 dient während dieses Implantationsverfahrens
wie bei grundsätzlich
bekannten DMOS-Prozessen als Maske. An das Implantieren der Dotierstoffatome
schließt
sich ein Temperaturschritt an, bei dem zumindest die Halbleiterschicht 120 für eine vorgegebene
Zeitdauer auf eine geeignete Temperatur aufgeheizt wird, die eine
Eindiffusion der implantierten Dotierstoffatome in den Schichtabschnitt 121 sowie
die Ausheilung von Bestrahlungsschäden ermöglicht. Die Dauer dieses Diffusionsprozesses
ist dabei so gewählt,
dass die Dotierstoffatome in lateraler Richtung unter die Gate-Elektrode 21 diffundieren.
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Während nächster Verfahrensschritte,
deren Ergebnis in 3e dargestellt ist, werden die
Source-Zonen 14 hergestellt. Hierzu werden ebenfalls unter
Verwendung der Gate-Elektrode 21 als Maske Dotierstoffatome
in freiliegende Abschnitte der Schichtabschnitte 121 implantiert.
Die Dauer eines sich anschließenden
Diffusionsverfahrens ist hierbei so gewählt, dass die Dotierstoffatome
zur Herstellung der Source-Zone 24 in vertikaler Richtung
und in lateraler Richtung nicht so weit in die Schichtabschnitte 121 eindiffundieren,
wie die Dotierstoffatome zur Herstellung der zweiten Body-Zonenabschnitte 132. Hierdurch
entsteht unterhalb der Gate-Elektrode 21 die Kanalzone 15 in
den zweiten Body-Zonenabschnitten 132 zwischen der Source-Zone 14 und
einem die Grunddotierung der zweiten Halbleiterschicht 120 aufweisenden
Abschnitt, der den zweiten Driftzonenabschnitt 112 bildet.
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An
die anhand von 3e erläuterten Verfahrensschritte
schließen
sich weitere Verfahrensschritte zur Herstellung der oberhalb der
Gate-Elektrode 21 angeordneten Isolationsschicht 23 und
der Source-Elektrode 24 an, um zu dem Bauelement gemäß 2 zu
gelangen. Die Herstellung der Isolationsschicht 23 kann
durch Abscheiden einer Isolationsschicht und selektives Entfernen
dieser Isolationsschicht oberhalb der Isolationsschichtabschnitte 31 und
abschnittsweise oberhalb der Source-Zone 14 erfolgen. Die Herstellung
der Source-Elektrode 24 er folgt beispielsweise durch ganzflächiges Abscheiden
eines Elektrodenmaterials.
-
- 11
- Driftzone
- 12
- Drain-Zone
- 13
- Body-Zone
- 14
- Source-Zone
- 15
- Kanalzone
- 16
- heterogener
Halbleiterübergang
- 17
- Kompensationszone
- 21
- Gate-Elektrode
- 22
- Gate-Isolationsschicht
- 23
- Isolationsschicht
- 24
- Source-Elektrode
- 31
- Isolationsschichtabschnitt
- 100
- Halbleiterkörper
- 101,
101'
- Vorderseite
- 102
- Rückseite
- 110
- erste
Halbleiterschicht
- 111
- erster
Driftzonenabschnitt
- 112
- zweiter
Driftzonenabschnitt
- 120
- zweite
Halbleiterschicht
- 121
- Schichtabschnitte
der zweiten Halbleiterschicht
- 131
- erster
Body-Zonenabschnitt
- 132
- zweiter
Body-Zonenabschnitt
- 201
- Maske