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Die
Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Im
Zusammenhang mit Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen ist es
seit langem bekannt, einen laufenden Faden auf Fadenfehler hin zu überwachen.
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Die
bislang mögliche
Garnüberwachung
unmittelbar beim Herstellungsprozess beschränkte sich allerdings auf optische
oder kapazitive Analysemöglichkeiten
(Dick-, Dünnstellen,
Nissen, Haarigkeit, Durchmesser, Fremdfasern usw.).
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Andere
wichtige Garnparameter, wie Reißfestigkeit
des Fadens, Fadendehnung, Fadenfeinheit, Fadendrehung etc., wurden
bislang in der Regel im Labor kontrolliert.
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Die
Kontrolle erfolgte dabei meistens bei Partiestart sowie später in unregelmäßigen Zeitabständen.
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Zur
Kontrolle mussten Spulen zunächst
aus den Spulvorrichtungen der Textilmaschine entnommen, geprüft und gegebenenfalls
später
wieder der Textilmaschine zugeführt
werden.
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Aufgrund
dieses relativ aufwendigen Verfahrens war dabei in der Regel die
Menge der Stichproben begrenzt.
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Das
heißt,
bei dem bislang üblichen
Verfahren konnte es bis zur Feststellung von unzulässigen Abweichungen
(zum Beispiel durch Verwechslung von Spinnkannen, Bandfeinheitsfehlern
der Strecke, Verschleiß oder
fehlerhafter Einstellung an den Spinn-/Spulstellen) schon zu einer
größeren, unbrauchbaren
Garnmenge gekommen sein.
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Ein
wichtiges Kriterium für
die Qualität
einer Kreuzspule ist außerdem
die Zugfestigkeit der Anspinner.
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Auch
die Zugfestigkeit der Anspinner wurde bislang, relativ umständlich,
im Labor ermittelt.
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Durch
die
DE 37 05 925 A1 ist
zwar ein Verfahren bekannt, bei dem auf Offenend-Friktionsspinnvorrichtungen
hergestelltes Garn durch ein Wartungsgerät auf seine Mindestreißfestigkeit
sowie seine Tendenz zur Kringelbildung hin überprüft werden kann und bei Unter-
oder Überschreitung
vorgegebener Garnwerte bestimmte Einstellparameter der Offenend-Friktionsspinnvorrichtungen
angepasst werden.
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Das
beschriebene Verfahren ist allerdings ungenau und zur exakten Ermittlung
der vorstehend beschriebenen Garnparameter nicht geeignet.
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Auch
in der
DE 198 41 604
A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Untersuchung
der Garnqualität
an den Spinnstellen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine
beschrieben.
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Mittels
eines Wanderautomaten wird dabei von einer Kreuzspule, die im Spulenrahmen
einer Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine
gehalten ist, ein Faden abgezogen und mehrmals einer Reißprüfung unterzogen.
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Die
bekannte Vorrichtung weist dabei eine Fadenrückhaltevorrichtung, eine Fadenspanneinrichtung
sowie einen Messkopf auf.
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Das
heißt,
ein zum Beispiel zwischen der gebremsten Kreuzspule und der Fadensaugdüse des Wanderautomaten
gespannter Fadenstrang wird über
einen Messkopf gezogen, die Fadenspannung erfasst und in einer zugehörigen Anzeigevorrichtung angezeigt.
Im Augenblick des Reißens
des Fadens springt die Fadenspannung schlagartig auf Null zurück.
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Die
Größe der auf
diese Weise ermittelten Fadenspannung steht dabei in einem proportionalen Verhältnis zur
Reißfestigkeit
des Fadens.
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Auch
die mit dieser bekannten Einrichtung erzielbaren Untersuchungsergebnisse
sind recht ungenau.
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Das
heißt,
Untersuchungsergebnisse, die mit dieser bekannten Einrichtung ermittelt
wurden, haben bei Vergleichen mit Untersuchungsergebnissen, die
mit Laborgeräten
erzielt wurden, deutliche Streuungen und Ungenauigkeiten aufgezeigt.
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Die
bekannte Einrichtung konnte sich daher in der Praxis nicht durchsetzen.
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Ausgehend
von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen der vorstehend beschriebenen
Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen, die es ermöglicht,
Garnfestigkeitsprüfungen
direkt an der Spulstelle der Textilmaschine durchzuführen, wobei
die Prüfbedingungen
weitestgehend den gültigen
Normen und Standards von Laborprüfgeräten entsprechen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung gelöst,
wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
Einsatz eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Bedienaggregates mit einer Zugprüfeinrichtung,
die über
eine Messstrecke vorgegebener Länge
mit endseitig der Messstrecke angeordneten Fadenklemmen verfügt, wobei
wenigstens eine der Fadenklemmen beweglich gelagert und durch einen
Antrieb beaufschlagbar ist sowie einer im Bereich der Messstrecke
angeordneten Sensoreinrichtung, die wie der Antrieb zum Verlagern
der Fadenklemme an eine Steuereinrichtung angeschlossen ist, hat
vor allem den Vorteil, dass auf einfache Weise, zum Beispiel durch
die Erhöhung
der Prüfhäufigkeit,
eine bessere Absicherung der Garnqualität zu erzielen ist, ohne dass
dabei zusätzliche
Transport-, Handlings- oder Laborkosten für die Garnfestigkeitsprüfung anfallen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Einrichtung
können
dabei nicht nur problemlos die Reißfestigkeit des Fadens sowie
die maximale Fadendehnung ermittelt werden, sondern auch die Anspinner
bezüglich
ihrer Festigkeit überprüft werden.
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Wie
im Anspruch 2 beschrieben, ist der Antrieb für die beweglich gelagerte Fadenklemme
vorzugsweise als Schrittmotor ausgebildet. Ein solcher Schrittmotor
stellt ein bewährtes,
kostengünstiges Großserienbauteil
dar, das auf relativ einfache Weise exakt ansteuerbar ist.
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In
alternativer Ausführung
kann zur Verlagerung einer der beiden Fadenklemmen anstelle eines Schrittmotors
allerdings auch ein pneumatisches Schubkolbengetriebe zum Einsatz
kommen (Anspruch 3).
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Wie
in den Ansprüchen
4 und 5 dargelegt, ist die im Bereich der Messstrecke angeordnete
Sensoreinrichtung entweder ein mit einer der Fadenklemmen korrespondierender
Messwertaufnehmer oder ein zwischen den Fadenklemmen positionierter
Fadenzugkraftsensor.
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Ein
mit der zum Beispiel zweiten Fadenklemme korrespondierender Messwertaufnehmer
misst dabei direkt die axiale Fadenzugkraft, während ein zwischen den Fadenklemmen
angeordneter Fadenzugkraftsensor eine Kraftkomponente misst, die
orthogonal zur Spannrichtung des Fadens wirkt.
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Gemäß der Ansprüche 6 und
7, ist eine erste Fadenklemme entweder über einen Schwenkhebel beweglich
gelagert oder die Fadenklemme ist in einer Linearführung verschiebbar
gelagert.
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Die
bewegliche Lagerung einer Fadenklemme an einem Schwenkhebel hat
dabei den Vorteil, dass eine solche Anordnung in ihrem konstruktiven Aufbau
recht einfach und daher kostengünstig
zu realisieren ist.
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Wie
im Anspruch 8 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform
vorgesehen, dass die erste Fadenklemme, die an einem Schwenkhebel
angeordnet ist, durch einen als Schrittmotor ausgebildeten elektromotorischen
Antrieb definiert verlagerbar ist.
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Das
heißt,
der Schrittmotor schwenkt die am Schwenkhebel festgelegte erste
Fadenklemme, die den Faden fixiert, der außerdem in der zweiten Fadenklemme
gehalten ist, bis es zum Bruch des Fadens kommt.
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Durch
Addition der Anzahl der Motorschritte, die der Schrittmotor vom
Erreichen einer Vorspannkraft ab bis zum Erreichen einer Höchstzugkraft
ausführt,
sowie durch Multiplikation mit einer entsprechenden Umrechnungsformel
kann dabei auf einfache Weise und sehr exakt die Höchstzugkraftdehnung
des Fadens ermittelt werden.
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Die
Messergebnisse, die mit einer derartig ausgebildeten Zugprüfeinrichtung
erzielbar sind, sind dabei mit Messergebnissen, wie sie in einem
Textillabor ermittelbar sind, vergleichbar.
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Wie
im Anspruch 9 dargelegt, ist in vorteilhafter Ausbildung außerdem vorgesehen,
dass zur exakten Bestimmung der Nullstellung des Schwenkhebels ein
Initiator vorgesehen ist. Ein solcher Initiator ist vorzugsweise
ein Hallsensor (Anspr. 10). Ein solcher, bewährter Hallsensor stellt ein
zuverlässiges Mittel
dar, das es ermöglicht,
die Nullstellung des Schenkhebels exakt und beliebig oft reproduzierbar anzufahren.
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In
alternativer Ausführungsform
kann anstelle eines Initiators allerdings auch, wie im Anspruch
11 beschrieben, ein fester Anschlag installiert sein.
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Auch
ein fester Anschlag stellt eine geeignete Einrichtung dar, eine
Null- oder Ausgangsstellung zuverlässig festzulegen.
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Wie
im Anspruch 12 dargelegt, ist die zweite Fadenklemme über einen
Kraftsensor an einer Gehäusewandung
des Bedienaggregates festgelegt, wobei der Kraftsensor in bevorzugter
Ausführungsform
als DMS-Kraftaufnehmer ausgebildet ist (Anspruch 13).
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Solche
Dehnungsmessstreifen aufweisende Kraftaufnehmer, die an sich bekannt
sind, und im Wesentlichen aus einem Träger, auf dem ein elektrischer Widerstand,
beispielsweise eine geätzte
Folie, aufgebracht ist, bestehen, arbeiten sehr genau.
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Jede
Längenänderung
des Trägers,
die im vorliegenden Fall durch die Fadenzugkraft des in der ersten
Fadenklemme gehaltenen Fadens ausgelöst wird, führt sofort zu einer proportionalen
Widerstandsänderung,
die in einem zugehörigen
Messwertverstärker
verarbeitet wird.
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Derartige
DMS-Kraftaufnehmer stellen kostengünstige, sehr genaue Messeinrichtungen
dar, die sehr zuverlässig
arbeiten.
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Vorteilhafte,
alternative Ausführungsformen für die Anordnung
der zweiten Fadenklemme sowie die getrennte Anordnung der zugehörigen Messwertaufnehmer
sind in den Ansprüchen
14 und 15 beschrieben.
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Das
heißt,
gemäß Anspruch
14 ist der Messwertaufnehmer, dessen Kraftsensor in einem Dämpfungsmittel
abgestützt
ist, über
einen Halter an einer Gehäusewandung
des Bedienaggregates festgelegt und die zweite Fadenklemme schwenkbeweglich ebenfalls
an der Gehäusewandung
des Bedienaggregates gelagert.
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Ein
Federelement hält
die zweite Fadenklemme dabei in Anlage am Kraftsensor des Messwertaufnehmers.
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Der
Kraftsensor des Messwertaufnehmers kann allerdings auch, wie im
Anspruch 15 dargelegt, über
ein Dämpfungsmittel
abgestützt
an einem Halter festgelegt sein, an dem über eine Linearführung verschiebbar
ein Schlitten geführt
ist.
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Am
Schlitten ist die zweite Fadenklemme befestigt und somit mit diesem
linear verschiebbar gelagert.
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Ein
Federelement hält
auch hier die zweite Fadenklemme in Anlage am Kraftsensor des Messwertaufnehmers.
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Die
in den Ansprüchen
14 und 15 beschriebenen Ausführungsformen
zeichnen sich dadurch aus, dass Schwingungen, die über die
Gehäusewandung
des Bedienaggregates auf die Zugprüfeinrichtung einwirken könnten, soweit
gedämpft
werden, dass die Messwerte nicht mehr negativ beeinflusst werden.
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Das
heißt,
durch die getrennte Anordnung von Fadenklemme und Messwertaufnehmer
sowie die Lagerung der Kraftsensoren des Messwertaufnehmers in speziellen
Dämpfungsmittels
können
die auftretenden Schwingungen weitestgehend absorbiert werden. Zur
weiteren Schwingungsdämpfung kann
auch zwischen der Fadenklemme und dem Kraftsensor ein Dämpfungsmittel
angeordnet werden.
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In
vorteilhafter Ausführungsform
ist außerdem,
wie in den Ansprüchen
16–18
beschrieben, vorgesehen, dass im Bereich der Messstrecke ein Fadensensor
angeordnet ist.
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Dieser
Fadensensor kann entweder als optischer oder als kapazitiver Fadensensor
ausgebildet sein.
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Mit
solchen, an sich bekannten Fadensensoren lassen sich Garnunregelmäßigkeiten,
insbesondere Garnmasseschwankungen, wie sie beispielsweise Anspinner
darstellen, zuverlässig
detektieren.
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Ein
solcher Fadensensor ermöglicht
es, einen mit dem Faden auf die Kreuzspule aufgelaufenen Anspinner
sicher zu ermitteln und so im Bereich der Messstrecke zu positionieren,
dass er mittels der Zugprüfeinrichtung
getestet werden kann. Das heißt, der
innerhalb der Messstrecke positionierte Anspinner kann jederzeit
einer Reißfestigkeitsprüfung unterzogen
werden.
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Wie
im Anspruch 19 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform
vorgesehen, dass das Bedienaggregat eine eigene, unabhängige Steuereinrichtung
aufweist, die über
einen Maschinenbus an die Zentralsteuereinheit der Kreuzspulen herstellenden
Textilmaschine angeschlossen ist.
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Die
Steuereinrichtung des Bedienaggregates weist dabei beispielsweise
eine Auswerteeinrichtung auf, die die Messergebnisse der Zugprüfeinrichtung
verarbeitet.
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Eine
solche Ausbildung ermöglicht
nicht nur eine Bedienung der erfindungsgemäßen Zugprüfeinrichtung bzw. eine Auswertung
der Messergebnisse entweder direkt über die Steuereinrichtung des
Bedienaggregates oder über
die Zentralsteuereinheit der Textilmaschine, sondern stellt insgesamt
auch eine relativ unkomplizierte, kostengünstige Lösung dar.
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Wie
in den Ansprüchen
20–22
dargelegt, ist die Zugprüfeinrichtung
des Bedienaggregats mit einem Fadenfang- und -einzieherhebel ausgerüstet, der
es ermöglicht,
den von der spinnstelleneigenen Saugdüse von der Kreuzspule zurückgeholten
Faden sicher in der Messstrecke zu positionieren.
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Das
heißt,
der am Bedienaggregat beweglich angeordnete Fadenfang- und -einzieherhebel wird
bei Bedarf in den Bereich der Spinnstelle geschwenkt und dabei ein
am Fadenfang- und -einzieherhebel angeordnetes Fadenfangblech so
im Fadenlaufweg positioniert, dass der von der spinnstelleneigenen
Saugdüse
aufgenommene, während
des Abwickelns von der Kreuzspule changierende Faden gefasst und
in die Fadenklemmen der Messstrecke eingelegt werden kann.
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Das
Verschwenken des Fadenfang- und -einzieherhebels erfolgt dabei über einen
Schrittmotor, wobei vorteilhafterweise zwischen Schwenkhebel und
Schrittmotor ein kostengünstiges
Stirnradgetriebe eingeschaltet ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 schematisch
in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden
Textilmaschine mit einem Bedienaggregat, wobei hier aus Gründen der Übersichtlichkeit
die erfindungsgemäße ausgestatteten
Zugprüfeinrichtung
nicht dargestellt ist,
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2 das
Bedienaggregat mit der erfindungsgemäßen Zugprüfeinrichtung während der
Fadenaufnahme an einer Arbeitsstelle,
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3 das
Bedienaggregat gemäß 2 beim
Einlegen des zu überprüfenden Fadens
in die Messstrecke der Zugprüfeinrichtung,
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4 eine
weitere Ausführungsform
der Anordnung der zweiten Fadenklemme sowie des zugehörigen Messwertaufnehmers,
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5 eine
dritte Ausführungsform
der Anordnung der zweiten Fadenklemme sowie des zugehörigen Messwertaufnehmers.
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In 1 ist
schematisch in Seitenansicht eine Hälfte einer Kreuzspulen herstellenden
Textilmaschine 1, im Ausführungsbeispiel einer Offenend-Rotorspinnmaschine,
dargestellt.
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Derartige
Textilmaschinen verfügen,
wie bekannt, zwischen ihren (nicht dargestellten) Endgestellen über eine
Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen 2.
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Diese
Arbeitsstellen 2 weisen jeweils unter anderem ein Spinnaggregat 3 sowie
eine Spulvorrichtung 4 auf.
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Die
Spulvorrichtung 4 verfügt
beispielsweise über
einen Spulenrahmen 9, eine Spulenantriebswalze 11 sowie
eine Fadenchangiereinrichtung 16.
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Die
Spulenantriebswalze 11, die durch einen Antrieb 13 einzelmotorisch
beaufschlagbar ist, treibt dabei die im Spulenrahmen 9 frei
drehbar gelagerte Kreuzspule 8 reibschlüssig an.
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In
den Spinnaggregaten 3 werden dabei Faserbänder 6,
die in Spinnkannen 5 bevorratet sind, zu Fäden 7 verarbeitet,
die anschließend
auf den Spulvorrichtungen 4 zu Kreuzspulen 8 aufgewickelt
werden.
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Die
fertig gestellten Kreuzspulen werden anschließend über eine Kreuzspulen-Transporteinrichtung 12 zu
einer maschinenendseitig angeordneten (nicht dargestellten) Ladestation
befördert.
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Wie
in 1 angedeutet, weisen die Arbeitsstellen 2 neben
dem Spinnaggregat 3 und der Spulvorrichtung 4 jeweils
noch weitere Fadenhandhabungseinrichtungen, beispielsweise eine
Fadenabzugseinrichtung 10, eine Saugdüse 17 oder einen Paraffineur 14,
auf.
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Die
Funktion dieser Bauteile ist an sich bekannt und beispielsweise
in der
DE 101 39 075
A ausführlich
erläutert.
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Obwohl
solche Arbeitsstellen 2 weitestgehend autark arbeiten,
das heißt,
Spinnunterbrechungen, beispielsweise Fadenbrüche, selbsttätig beheben,
sind die Textilmaschinen zusätzlich
mit einem Bedienaggregat 18 ausgestattet, das neben der
Reinigung der Textilmaschine dafür
sorgt, dass fertig gestellte Kreuzspulen 8 auf die Kreuzspulen-Transporteinrichtung 12 befördert und
anschließend
neue Leerhülsen
in die Spulenrahmen 9 eingewechselt werden.
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Das
Bedienaggregat 18 weist eine Steuereinrichtung 25 auf,
die über
einen Maschinenbus 26 an die Zentralsteuereinheit 27 der
Textilmaschine angeschlossen ist.
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Des
Weiteren ist das Bedienaggregat 18 mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zum Überprüfen der
Qualität
der auf den Arbeitsstellen 2 hergestellten Fäden und
der Anspinner ausgestattet.
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Diese
nachfolgend als Zugprüfeinrichtung 15 bezeichnete,
erfindungsgemäße Einrichtung
ist in den 2 bis 5 näher dargestellt.
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Wie
insbesondere aus den 2 und 3 ersichtlich,
weist die Zugprüfeinrichtung 15 zwei
Fadenklemmen 20 und 21 auf, die zwischen sich
eine Messstrecke 19 bilden.
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Die
erste Fadenklemme 20 ist dabei an einem Schwenkhebel 29 angeordnet,
der über
einen Schrittmotor 22 definiert verschwenkt werden kann.
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Zur
exakten Positionierung des Schwenkhebels 29 in seiner Null-
oder Ausgangsstellung ist vorzugsweise außerdem ein Hallsensor 31 vorgesehen.
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Allerdings
könnte
anstelle des Hallsensors auch ein fester Anschlag vorgesehen werden,
an den sich der Schwenkhebel in seiner Ausgangsstellung anlegt.
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Sowohl
der Schrittmotor 22 als auch der Hallsensor 31 sind
dabei über
Steuerleitungen 41 beziehungsweise 42 an die Steuereinrichtung 25 des
Bedienaggregates 18 angeschlossen.
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Die
zweite Fadenklemme 21 ist entweder, wie in den 2 und 3 angedeutet, über einen Messwertaufnehmer 23 begrenzt
beweglich an der Gehäusewandung 33 des
Bedienaggregates 18 festgelegt, oder es sind, wie in den 4 und 5 dargestellt,
Messwertaufnehmer 23 und Fadenklemme 21 getrennt
gelagert.
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Der
Messwertaufnehmer 23, vorzugsweise ein als DMS-Kraftaufnehmer
ausgebildeter Kraftsensor 47, ist über einen Messwertverstärker sowie
eine Signalleitung 38 an die Steuereinrichtung 25 des
Bedienaggregates 18 angeschlossen. Im Bereich der Messstrecke 19,
das heißt,
zwischen den beiden pneumatisch beaufschlagbaren Fadenklemmen 20 und 21,
die zum Beispiel über
ein Elektromagnetventil 28 gemeinsam ansteuerbar sind,
ist ein optischer oder ein kapazitiver Fadensensor 37 angeordnet,
der über
eine Signalleitung 43 ebenfalls mit der Steuereinrichtung 25 des
Bedienaggregates 18 in Verbindung steht.
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Die
Zugprüfeinrichtung 15 verfügt des Weiteren über einen
Fadenfang- und -einzieherhebel 34, der mittels eines Schrittmotors 36 sowie
ein Stirnradgetriebe 35 verschwenkbar ist. Auch der Schrittmotor 36 ist über eine
Steuerleitung 44 an die Steuereinrichtung 25 des
Bedienaggregates 18 angeschlossen.
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Der
Fadenfang- und -einzieherhebel 34 weist im Bereich seines
freien Endes außerdem
ein Fadenfangblech 39 sowie eine Umlenkrolle 40 auf.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 4 ist der
Messwertaufnehmer 23 über
einen Halter 45 starr an der Gehäusewandung 33 des
Bedienaggregates 18 festgelegt.
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Der
Kraftsensoren 47 des Messwertaufnehmers 23 ist
dabei in Dämpfungsmitteln 46 gelagert und über eine
Sensorleitung 38 an die Steuereinrichtung 25 angeschlossen.
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Der
Messwertaufnehmer 23 korrespondiert mit der zweiten Fadenklemme 21,
die um eine Schwenkachse 49 begrenzt beweglich, ebenfalls
an der Gehäusewandung 33 des
Bedienaggregates 18 gelagert ist.
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Zwischen
der Fadenklemme 21 und dem Halter 45 des Messwertaufnehmers 23 ist
ein Federelement 48 eingeschaltet, das die Fadenklemme 21 in
Anlage an den Kraftsensor 47 des Messwertaufnehmers 23 hält.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 5 ist die
Fadenklemme 21 bezüglich
der Gehäusewandung 33 des
Bedienaggregates 18 linear verschiebbar gelagert.
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Das
heißt,
ein an der Gehäusewandung 33 festgelegter
Halter 45 weist eine Linearführung 52 auf, auf
der ein Schlitten 51 gleitend geführt ist.
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Die
Fadenklemme 21, die über
einen Pneumatikzylinder 57 verfügt, dessen Kolbenstange 55 auf
einen Amboss 54 wirkt, ist dabei über ein Elektromagnetventil 28 mittels
einer Pneumatikleitung 56 definiert ansteuerbar.
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Am
Halter 45 ist außerdem,
wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß 4,
ein Messwertaufnehmer 23 festgelegt, dessen Kraftsensor 47 auch
hier in einem Dämpfungsmittel 46,
beispielsweise eine Gummilagerung, abgefedert ist.
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Auch
bei der Ausführungsform
gemäß 5 hält ein Federelement 48 die
Fadenklemme 21 in Anlage am Kraftsensor 47 des
Messwertaufnehmers 23.
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Funktion der
erfindungsgemäßen Einrichtung:
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Das
Bedienaggregat 18 wird zur Überprüfung der Qualität eines
Fadens oder eines Anspinners bei Bedarf oder nach einem frei wählbaren
Zeitplan an eine der Arbeitsstellen 2 der Textilmaschine 1 beordert
und positioniert sich dann vor der betreffenden Arbeitsstelle 2.
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Durch
die spinnstelleneigene Saugdüse 17 wird
dann zunächst
das Fadenende des auf die Kreuzspule 8 aufgelaufenen Fadens 7 aufgenommen.
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Die
Kreuzspule 8 wird zu diesem Zweck durch die Spulenantriebswalze 11 in
Abwickelrichtung AR rotiert und die Saugdüse 17 mit Unterdruck beaufschlagt.
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Wie
in 2 angedeutet, schwenkt die Saugdüse 17 nach
Aufnahme des Fadenendes, während
die Kreuzspule weiter in Abwickelrichtung AR rotiert wird, nach
unten und bildet dabei einen Fadenstrang.
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In
diesen Fadenstrang schwenkt der Fadenfang- und -einzieherhebel 34 ein
und erfasst dabei mit seinem Fadenfangblech 39 den changierenden Faden.
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Der
Fadenfang- und -einzieherhebel 34 wird anschließend, wie
in 3 angedeutet, in eine Einlegestellung I geschwenkt,
wobei der Faden über
die Umlenkrolle 40 gezogen wird.
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Während des
Verschwenkens des Fadenfang- und -einzieherhebels 34 wird
die Kreuzspule weiter in Abwickelrichtung AR rotiert.
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In
der Einlegestellung I hat sich zwischen der Umlenkrolle 40 des
Fadenfang- und -einzieherhebels 34 und der Fadensaugdüse 17 ein
Fadenstrang S gebildet, der in die geöffneten Fadenklemmen 20, 21 sowie
den optischen Fadensensor 37 eingefädelt ist.
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Der
weitere Funktionsablauf richtet sich danach, ob eine Reißfestigkeitsprüfung des
Fadens erfolgen oder ob ein Anspinner auf seine Reißfestigkeit hin
untersucht werden soll, Wenn eine Reißfestigkeitsprüfung des
Fadens angesagt ist, werden die Fadenklemmen 20, 21 durch
entsprechende Ansteuerung des Elektromagnetventils 28 pneumatisch
geschlossen.
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Der
zu überprüfende Faden
befindet sich dann in der Messstrecke 19.
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Bei
der Überprüfung der
Reißfestigkeit
des Anspinners wird durch die Saugdüse 17 zunächst weiter
Faden von der, wie vorstehend ausgeführt, in Abwickelrichtung AR
rotierenden Kreuzspule abgewickelt und der abgezogene Faden durch
den optischen oder kapazitiven Fadensensor 37 auf einen Anspinner
hin überprüft.
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Sobald
der Fadensensor 37 einen solchen Anspinner detektiert,
werden auch hier die Fadenklemmen 20, 21 pneumatisch
geschlossen, so dass der Anspinner im Bereich der Messstrecke 19 fixiert ist.
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Anschließend wird über den
Schrittmotor 22 der Schwenkhebel 29 und damit
die Fadenklemme 20 so lange in Richtung R geschwenkt, bis
am Messwertaufnehmer 23, über den die Fadenklemme 21 begrenzt
beweglich an der Gehäusewandung 33 des Bedienaggregates 18 festgelegt
ist, eine vorbestimmte Vorspannkraft registriert wird. Im Anschluss wird
der Schwenkhebel 29 weiter in Richtung R bewegt, und zwar
bis zum Faden- beziehungsweise Anspinnerbruch.
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Die
Motorschritte des Schrittmotors 22, die der Motor vom Erreichen
einer vorgebbaren Fadenvorspannung bis zum Erreichen der Höchstzugkraft ausführt, werden
dabei gezählt
und durch Multiplikation mit einer geeigneten Umrechnungsformel
zur Berechnung der Höchstzugkraftdehnung
des Fadens 7 benutzt.
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Die
auf der erfindungsgemäßen Zugprüfeinrichtung 15 gemessenen
Werte sind in ihrer Genauigkeit mit Werten, wie sie bislang nur
in Spinnlabors erzielt werden konnten, durchaus vergleichbar.